U-Bahn Wien

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
Antworten
dubstep
Jungspund
Beiträge: 12
Registriert: 07 Sep 2010, 14:11

Beitrag von dubstep »

sbahnfan @ 3 Oct 2010, 12:20 hat geschrieben: Interessant finde ich auch, dass der "Budgetplan unterschritten" wurde...
Normalerweise wird auch bei uns der Budgetplan überschritten - mir ist eigentlich gar kein Projekt (außer diesem hier, wobei ich generell auch dieser hier veröffentichten Statistik nicht so ganz traue) im Infrastrukturbereich bekannt, bei dem das Budget nicht überschritten wurde.
Bayernlover @ 3 Oct 2010, 11:58 hat geschrieben: Interessant finde ich vor allem den Takt - 3 Minuten
Die dichteste Taktfolge der U2 beträgt 4 Minuten. > Fahrplan U2 [wienerlinien.at]
Auf andern U-Bahnlinien (z.B. U1, U6) wird aber im 3-Minuten-Takt gefahren.
khoianh @ 3 Oct 2010, 13:37 hat geschrieben:Rein vom Aufkommen her könnte man den mit Voll- oder Kurzzügen fahren.
Ich denke, rein vom Fahrgastaufkommen her, wäre auch ein 10-Minuten-Takt vertretbar. Auf allen anderen U-Bahnlinien wäre ein 10-Minuten-Takt zur Hauptverkehrszeit (aufgrund des hohen Aufkommens) undenkbar - hier wäre es fast besser, den U-Bahnzug erst gar nicht über die Strecke fahren zu lassen.
Zurück zur U2: Wie auch die meisten anderen U-Bahnlinien in Wien, ist auch die U2 auf etliche "Zubringerlinien" angewiesen. Die meisten von ihnen haben derzeit einen eher schlechten Takt (alle 10- oder 15-Minuten zur Hauptverkehrszeit) und eingeschränkte Betriebszeiten. Einzig eine Bus- (Linie 26A; Gelenkbusse) und eine Straßenbahnlinie (Linie 26; 35m-Bahnen) verkehren im dichteren ~4-Minuten-Intervall. Aber auch das Netz der Zubringerlinien wird mit der Zeit dichter und stärker frequentiert werden - es wird derzeit sehr viel in der Donaustadt (flächenmäßig größter Bezirk mit 150.000 Einwohnern > Aspern ist ein Teil der Donaustadt) gebaut.
Das nächste Teilstück der U2 wird etwas über 4 Kilometer lang sein und 2013 in Betrieb gehen
- Webcam: U2-Verlängerung Seestadt [wienerlinien.at]
lsp
König
Beiträge: 813
Registriert: 29 Okt 2007, 19:25
Wohnort: München

Beitrag von lsp »

1 Monat Nacht-U-Bahn: Halbe Million Fahrgäste machten Nacht zum Tag
Interessant finde ich:
In keiner Nacht waren bisher weniger als 40.000 Personen mit der 24-Stunden-U-Bahn unterwegs. Vor dem Start der Nacht-U-Bahn nutzten rund 16.000 Fahrgäste das Nachtbusangebot der Wiener Linien an den Wochenenden.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13808
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Was ein gutes Nachtnetz nur ausrichten kann :rolleyes:

Komischerweise wird es überall dort, wo es eingeführt, immer zum Erfolg. Außer in München, da würde sowas natürlich nicht klappen. Und 5-Min-Takt tagsüber auf den Außenstrecken? Undenkbar!!!
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
dubstep
Jungspund
Beiträge: 12
Registriert: 07 Sep 2010, 14:11

Beitrag von dubstep »

Bayernlover @ 4 Oct 2010, 15:35 hat geschrieben: Und 5-Min-Takt tagsüber auf den Außenstrecken? Undenkbar!!!
Die dichten Taktfolgen sind natürlich angenehm, obwohl es dadurch auch vermehrt zu Konvoibildung beim Oberflächenverkehr kommt. Vor allem ist die Ampelbevorrangung für den ÖPNV praktisch nicht vorhanden - es kann durchaus schon mal vorkommen, dass ein voller Bus 2 Minuten an einer Ampel steht und ein weiterer Bus (selbe Linie) bereits hinten dran steht.
Ein Grund für die dichte Taktfolge ist die in Wien stark ausgeprägte Verkehrswegebündelung. Über die Donau kommt man nur noch mit einer der drei U-Bahnlinien (U1, U2, U6) oder man nimmt die letzte noch verbliebene Straßenbahnlinie (31), welche auch eine der Donaubrücken benützt. Dabei sollte beachtet werden, dass über der Donau, in den zwei zu Wien gehörenden Bezirken "Donaustadt" und "Floridsdorf" mehr als 250.000 Menschen wohnen. Generell ist es in Wien (leider) unvorstellbar, auch Oberflächenverkehr über mehrere Stationen hinweg parallel zur U-Bahn verkehren zu lassen. "Es darf keine Konkurrenz für die U-Bahn geben." Das erzeugt natürlich einen Umsteigezwang. Anders als zum Beispiel in Berlin, gibt es in Wien auch keine Überlagerung von Linien (bis auf wenige Ausnahmen).

Um den Bezug zur U-Bahn Wien zu wahren - hier noch ein Video der neuen U2-Hochstrecke in HD-Qualität:
U2 Aspernstraße-Karlsplatz [youtube.com]
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13808
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

dubstep @ 5 Oct 2010, 00:29 hat geschrieben: Anders als zum Beispiel in Berlin, gibt es in Wien auch keine Überlagerung von Linien (bis auf wenige Ausnahmen).
In Berlin überlagern sich die Linien auch nicht, wenn Du die U-Bahn meinst.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Benutzeravatar
khoianh
Kaiser
Beiträge: 1535
Registriert: 03 Apr 2010, 00:31
Wohnort: links der Isar

Beitrag von khoianh »

In Berlin kann man aber auch viele Teilstrecken nicht nur mit der U-Bahn, sondern auch mit Bus, Tram und S-Bahn fahren, darum geht es eigentlich.
Die einzige Lösung für die Verkehrswende wäre Home Office für alle... - flickr
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13808
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

khoianh @ 5 Oct 2010, 17:59 hat geschrieben: In Berlin kann man aber auch viele Teilstrecken nicht nur mit der U-Bahn, sondern auch mit Bus, Tram und S-Bahn fahren, darum geht es eigentlich.
Ach so meint er das - trotzdem fahren die U-Bahnen dort im dichten Takt, soviele Fahrgäste scheinen die Dopplungen also nicht zu kosten :)
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Benutzeravatar
Jean
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16377
Registriert: 29 Nov 2002, 10:51
Wohnort: München

Beitrag von Jean »

Das einzige Positive an Wien ist der noch große Trambahnnetz...aber keine Bahn fährt durch die Altstadt. Das ist schwach!
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
viafierretica
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2390
Registriert: 12 Jun 2004, 23:40

Beitrag von viafierretica »

Jean @ 5 Oct 2010, 18:29 hat geschrieben: Das einzige Positive an Wien ist der noch große Trambahnnetz...aber keine Bahn fährt durch die Altstadt. Das ist schwach!
das einzig positive???????
Und warum hat Wien dann 800 Mio Fahrgäste im Jahr, wenn es so negativ sein soll? Und einen deutlich höheren ÖV-Anteil als München?
Nicht zu vergessen: die U-Bahn hat ungleich dichtere Bahnhofsabstände. Bei etwa gleich vielen Bahnhöfen wie München ist die Streckenlänge deutlich geringer, d.h. dichterer Haltestellenabstand.

Und wen du auf die vor 21 Jahren eingestellte Tramlinie 8 anspielst: da fährt nur 200m stadteinwärts schon die Tramlinie 5....

Durch die Innere Stadt fahren übrigens historisch keine Trambahnen. Der Stephansplatz war noch nie ans Tramnetz angebunden, und es gab nur einzelne Stichstrecken. Hauptstrecke war immer der Ring. Und heute gibt es die drei City-Bus-Linien, die im dichten Takt durch die engsten Gassen fahren.
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13271
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

Naja, den 8er einzustellen war aber trotzdem relativ schlecht, die U6 quillt zeitweise über.... Insofern würde ich die auch nicht weiter Ri Stammersdorf verlängern; die Bim dort wäre superschnell, wenn Wien ne Vorrangschaltung hätte...

oder: Die geplante U1 nach Rothneusiedl. Ich bin die Strecke von Favoriten Richtung Oberlaa selbst mit nem E2-Sollwertgeber in der linken Hand gefahren. Auch hier würden Vorrangschaltungen Wunder wirken.
Stadtbahn für Regensburg , offizielle Projektseite der Stadt Regensburg
TravellerMunich
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2460
Registriert: 21 Jan 2009, 19:44
Wohnort: München

Beitrag von TravellerMunich »

Bayernlover @ 4 Oct 2010, 16:35 hat geschrieben: Was ein gutes Nachtnetz nur ausrichten kann :rolleyes:

Komischerweise wird es überall dort, wo es eingeführt, immer zum Erfolg. Außer in München, da würde sowas natürlich nicht klappen. Und 5-Min-Takt tagsüber auf den Außenstrecken? Undenkbar!!!
"Kostet nur, haben wir noch nie so gemacht, wollen wir nicht, ist unmöglich/nicht realisierbar und interessiert auch niemanden."*

*Diesen Satz kann man für fast alles anwenden, was die MVG mal zur Abwechslung von anderen Nahverkehrsunternehmen lernen könnte.
viafierretica
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2390
Registriert: 12 Jun 2004, 23:40

Beitrag von viafierretica »

spock5407 @ 5 Oct 2010, 19:21 hat geschrieben: Naja, den 8er einzustellen war aber trotzdem relativ schlecht, die U6 quillt zeitweise über.... Insofern würde ich die auch nicht weiter Ri Stammersdorf verlängern; die Bim dort wäre superschnell, wenn Wien ne Vorrangschaltung hätte...

oder: Die geplante U1 nach Rothneusiedl. Ich bin die Strecke von Favoriten Richtung Oberlaa selbst mit nem E2-Sollwertgeber in der linken Hand gefahren. Auch hier würden Vorrangschaltungen Wunder wirken.
gewiss, aber auch Wien hat das Recht, Fehler zu machen :-)
Dennoch läuft in Wien alles auf einem Niveau, von den wir nur träumen können.
In München war die Einstellung der Tram Lindwurmstraße und Augustenstraße auch ein Fehler - hätte man die beiden Strecken noch, bräuchte es den 2-Min-Takt der U-Bahn nicht, da der Kurzstreckenverkehr per Tram liefe. Eine hypothetische Tramlinie Scheidplatz/Petuelring - Josephspl. - Hauptbahnhof - Stachus - Sendlinger Tor - Harras - Waldfriedhof/Ratzingerplatz würde auch heute ein sehr hohes Fahrgastaufkommen haben.
bayerhascherl
König
Beiträge: 817
Registriert: 29 Okt 2009, 10:07

Beitrag von bayerhascherl »

Die "Stars" des ÖPNV sind doch ohnehin Städte aus der zweiten Reihe, beispielsweise Karlsruhe mit dem nach der Stadt benannten Modell. Metropolen könnte man mit solch einem hohen ÖPNV Versorgungsgrad gar nicht verwöhnen, da damit die Zentren schon räumlich-funktionell überfordert wären.
viafierretica
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2390
Registriert: 12 Jun 2004, 23:40

Beitrag von viafierretica »

bayerhascherl @ 12 Oct 2010, 06:10 hat geschrieben: Die "Stars" des ÖPNV sind doch ohnehin Städte aus der zweiten Reihe, beispielsweise Karlsruhe mit dem nach der Stadt benannten Modell. Metropolen könnte man mit solch einem hohen ÖPNV Versorgungsgrad gar nicht verwöhnen, da damit die Zentren schon räumlich-funktionell überfordert wären.
Dennoch hat Karlsruhe im Vergleich zu Wien eine sehr bescheidene ÖV-Nutzung. Allenfalls Zürich und Basel können mithalten, ansonsten ist in Städten dieser Größenordnung der ÖV-Anteil deutlich geringer als in den Metropolen.
Isek
Routinier
Beiträge: 295
Registriert: 02 Feb 2005, 22:07

Beitrag von Isek »

Ich will mal einwerfen, dass - obwohl oft die Ähnlichkeit zwischen München und Wien beschrieben wird - es doch gewissen Unterschiede in der Siedlungsstruktur gibt. Die Kernstadt in Wien ist nun mal deutlich dichter aber auch um bald 400 000 Einwohner größer als München. Während in München das Wachstum überwiegend in den Vororten statt findet, so wächst die Kernstadt Wien infolge:
1.) Verdichtung der Innenstadtquartiere (hier ist einfach viel mehr historischer Wohnraum als in München vorhanden)
2.) Konsequente Erweiterung der Kernstadt durch relativ dichte Neubaugebiete (Wiener Berg, Simmering, Aspern, eigentlich alles nördlich der Donau)
Folglich:
1.) U-Bahnbau in Wien ist noch lange nicht abgeschlossen.
2.) Es lohnt ein attraktiver 5 Minuten Takt bis in die Außenäste.

Ferner übernimmt durch die starken Vororte Münchens die S-Bahn auch eine Menge des innerstädtischen Verkehrs. Nach Menzing geht halt keine U-Bahn aber "sogar" bald alle 10 Minuten eine S-Bahn. Die ganze S-Bahn Stammstrecke ersetzt praktisch eine U-Bahn Linie komplett. Münchens weiterer U-Bahnausbau und Taktverdichtung hängt (mal von der Cityspange abgesehen) ausschließlich von Neubaugebieten oder einer massiven Nachverdichtung um die U-Bahn Achsen (Sendlinger Industriegebiet) ab. Politisch ist ein starkes Wachstum der Kernstadt zur Zeit nicht gewollt und auch mittelfristig aufgrund der starken Machtstrukturen kaum umzusetzen.
viafierretica
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2390
Registriert: 12 Jun 2004, 23:40

Beitrag von viafierretica »

Isek @ 12 Oct 2010, 13:22 hat geschrieben: Ich will mal einwerfen, dass - obwohl oft die Ähnlichkeit zwischen München und Wien beschrieben wird - es doch gewissen Unterschiede in der Siedlungsstruktur gibt. Die Kernstadt in Wien ist nun mal deutlich dichter aber auch um bald 400 000 Einwohner größer als München. Während in München das Wachstum überwiegend in den Vororten statt findet, so wächst die Kernstadt Wien infolge:
1.) Verdichtung der Innenstadtquartiere (hier ist einfach viel mehr historischer Wohnraum als in München vorhanden)
2.) Konsequente Erweiterung der Kernstadt durch relativ dichte Neubaugebiete (Wiener Berg, Simmering, Aspern, eigentlich alles nördlich der Donau)
Folglich:
1.) U-Bahnbau in Wien ist noch lange nicht abgeschlossen.
2.) Es lohnt ein attraktiver 5 Minuten Takt bis in die Außenäste.

Ferner übernimmt durch die starken Vororte Münchens die S-Bahn auch eine Menge des innerstädtischen Verkehrs. Nach Menzing geht halt keine U-Bahn aber "sogar" bald alle 10 Minuten eine S-Bahn. Die ganze S-Bahn Stammstrecke ersetzt praktisch eine U-Bahn Linie komplett. Münchens weiterer U-Bahnausbau und Taktverdichtung hängt (mal von der Cityspange abgesehen) ausschließlich von Neubaugebieten oder einer massiven Nachverdichtung um die U-Bahn Achsen (Sendlinger Industriegebiet) ab. Politisch ist ein starkes Wachstum der Kernstadt zur Zeit nicht gewollt und auch mittelfristig aufgrund der starken Machtstrukturen kaum umzusetzen.
Aber gerade in München wird doch massiv im Stadtzentrum bzw. der Kernstadt entwickelt: sei es die Verdichtung Innenstadt (z.B. Oberanger, Büros statt Parkhaus), aber auch sehr innenstadtnahe Wohnlagen (Hauptbahnhof - Laim - Pasing, Arnulfpark, Haidhausen Welfenstr., Rund um den Ostbahnhof, Ackermannbogen,...).
Und gerade mit bewussten Entscheidung, die 2.Stammstrecke zu bauen, WEIL angeblich der Großteil der Fahrgäste ins Stadtzentrum will (ich glaub´s immer noch nicht), wird das Stadtzentrum noch weiter gefördert (was in meinen Augen Blödsinn ist, weil die Immobilienpreise eh schon so hoch sind).
Umgekehrt ist das größte Neubaugebiet in Wien die Seestadt Aspern - am Stadtrand und am ehesten mit Freiham vergleichbar, und aus Sicht der Innenstadt schon halb in Bratislava.
Wo Du völlig Recht hast, ist die hohe Bedeutung der S-Bahn in München (v.a. Pasing!!!) im Gegensatz zu Wien - jedoch ist die dortige Stammstrecke auch einer U-Bahnlinie Floridsdorf - Meidling vergleichbar.
Und im Gegensatz zu Wien, wo die U-Bahnachsen massiv gefördert werden und U-Bahn und Stadtentwicklung einher gehen, passiert an einigen Achsen in München (fast) gar nichts mehr (z.B. Mangfallplatz,...). Da liegen Bahnhöfe noch immer friedlich unter Kleingartenanlagen oder spärlichster Einfamlienhausbebauung, ein Unsinn hoch 17.
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16123
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

viafierretica @ 12 Oct 2010, 14:38 hat geschrieben: passiert an einigen Achsen in München (fast) gar nichts mehr (z.B. Mangfallplatz,...). Da liegen Bahnhöfe noch immer friedlich unter Kleingartenanlagen oder spärlichster Einfamlienhausbebauung, ein Unsinn hoch 17.
Wo willst Du da denn noch groß was entwickeln, ohne den Perlacher Forst abzureißen? Aber das ist Offtopic hier.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Isek
Routinier
Beiträge: 295
Registriert: 02 Feb 2005, 22:07

Beitrag von Isek »

viafierretica @ 12 Oct 2010, 14:38 hat geschrieben: Und im Gegensatz zu Wien, wo die U-Bahnachsen massiv gefördert werden und U-Bahn und Stadtentwicklung einher gehen, passiert an einigen Achsen in München (fast) gar nichts mehr (z.B. Mangfallplatz,...). Da liegen Bahnhöfe noch immer friedlich unter Kleingartenanlagen oder spärlichster Einfamlienhausbebauung, ein Unsinn hoch 17.
Solche Orte findet man in München zuhauf! Eine Ohrwatsche für jeden, der 12, 13 oder 14 Euro für den Quadratmeter und pro Monat berappen muss. Aber gerade Kleingärtner haben eine mächtige Lobby, die wohl bis in die Stadtplanung hinein reicht.

Weitere Orte:

http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&...ci=transit_comp

http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&...ci=transit_comp

http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&...ci=transit_comp

Auch diese Sportplätze mit direktem U-Bahn Anschluss:
http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&...ci=transit_comp

Endlose Einfamilienhaussiedlungen durchsetzt mit Kleingärten:
http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&...ci=transit_comp

Es gibt noch viel mehr U-Bahnhöfe an denen man noch Wohnraum schaffen könnte. Aber wer von den Einfamilienhausbesitzern will das schon. Da sollen die nicht vermögenden lieber weiter zahlen zahlen zahlen..
dubstep
Jungspund
Beiträge: 12
Registriert: 07 Sep 2010, 14:11

Beitrag von dubstep »

Isek @ 12 Oct 2010, 12:22 hat geschrieben: Die Kernstadt in Wien ist nun mal deutlich dichter aber auch um bald 400 000 Einwohner größer als München. Während in München das Wachstum überwiegend in den Vororten statt findet, so wächst die Kernstadt Wien infolge:
1.) Verdichtung der Innenstadtquartiere ...

Ferner übernimmt durch die starken Vororte Münchens die S-Bahn auch eine Menge des innerstädtischen Verkehrs.
Stimmt, derzeit wird in Wien wieder sehr viel gebaut - auch in den inneren Bezirken (also das ganze Gebiet um die Altstadt rum) gibt es derzeit wieder ganz interessante Projekte. Zum Beispiel errichtet das Stilwerk (gibt es ja bereits in Berlin, Düsseldorf und Hamburg), in Wien seinen ersten Standort außerhalb Deutschlands. Das Design-Center "Stilwerk" wird in einem von Starachitekten Jean Nouvel entworfenen 75m-Gebäude gleich gegenüber vom Schwedenplatz (befindet sich bereits im 1.Bezirk) untergebracht.
Ebenfalls in Bau und nur 4km Luftlinie vom Stephansdom entfernt wird derzeit der DC-Tower 1 gebaut. Dieser wird mit einer Höhe von etwas über 220m (ohne Antenne) das höchste Bürohaus Österreichs werden.

Zurück zur U-Bahn bzw. ÖPNV in Wien: Die S-Bahn hat in Wien direkt nur "relativ" geringe Bedeutung. Zu oft gibt es in der Hauptverkehrszeit auf der Stammstrecke Taktlücken (oft bis zu 7 Minuten, danach kommen innerhalb von 4 Minuten gleich wieder zwei Züge, ...). Weiters investiert die Stadt Wien auch viel lieber in die U-Bahn - die S-Bahn wird eher als "Klotz am Bein" gesehen. Die S-Bahn hat eigentlich auch kein gutes Image - sie hat veraltete Fahrzeuge, gilt als unzuverlässig, dreckig, ...
Zwar investieren die ÖBB in letzter Zeit wieder vermehrt in Wiener Bahnhöfe (Bahnhof-City Wien West, Hauptbahnhof, Modernisierung einiger S-Bahn Stationen, ...), aber das geschieht natürlich nicht alles von heute auf morgen - hier besteht großer Nachholbedarf. Bezüglich S-Bahn hat da München das wesentlich bessere Netz! Vor allem gibt es in München ja auch genug Strecken, die ausschließlich für den S-Bahn-Verkehr "reserviert" sind.
Isek
Routinier
Beiträge: 295
Registriert: 02 Feb 2005, 22:07

Beitrag von Isek »

dubstep @ 12 Oct 2010, 17:06 hat geschrieben: Bezüglich S-Bahn hat da München das wesentlich bessere Netz!
Im Bereich, der durch die S-Bahn erschlossen wird, hat München sogar mehr Einwohner als Wien. In der Siedlungsstruktur fällt hier insbesondere auf, dass es in Wien nur in Richtung Süden und Osten eine ausgeprägte vorstädtische Besiedlung gibt. In München verteilt sich der Kuchen wirklich nahezu perfekt sternförmig 360 Grad um die Stadt herum.
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13271
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

In welchen Zugabständen fuhren eigentlich die Stadtbahnzüge in Wien (also heutige U4,U6), bevor die zu U-Bahnen wurden?

Wirklich neu in Wien sind ja nur die U1,U3 und die U2 zwischen Schottenring und Aspern (der Rest is ja alte 2er-Linien) und die 6er zwischen Spittelau und Floridsdorf,


(Edit hat noch in der Stadtbahnliste die U1 rausgeworfen.)
Stadtbahn für Regensburg , offizielle Projektseite der Stadt Regensburg
Benutzeravatar
khoianh
Kaiser
Beiträge: 1535
Registriert: 03 Apr 2010, 00:31
Wohnort: links der Isar

Beitrag von khoianh »

Soweit ich gerade gelesen habe, bis 1957 Grundtakt acht Minuten, danach zehn Minuten - bis auf Hütteldorf fuhren allerdings immer zwei Linien auf den Strecken, was den Takt halbiert. Mit Umstellung auf U-Bahn kam sofort die erhebliche Verdichtung.
Die einzige Lösung für die Verkehrswende wäre Home Office für alle... - flickr
Benutzeravatar
Jean
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16377
Registriert: 29 Nov 2002, 10:51
Wohnort: München

Beitrag von Jean »

Die U6 hat doch immer noch ihren Anschluss zur Straßenbahn oder? Die Stadtbahnwagen waren an sich eher Trambahnwagen...
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13271
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

Das _waren_ Trambahnwagen. Typ Mannheim (also wie die E2-Bims) in ZR-Bauart.
Stadtbahn für Regensburg , offizielle Projektseite der Stadt Regensburg
lsp
König
Beiträge: 813
Registriert: 29 Okt 2007, 19:25
Wohnort: München

Beitrag von lsp »

Jean @ 12 Oct 2010, 19:54 hat geschrieben: Die U6 hat doch immer noch ihren Anschluss zur Straßenbahn oder? Die Stadtbahnwagen waren an sich eher Trambahnwagen...
Ja, Betriebshof Michelbeuern besteht Anschluss zum Straßenbahnnetz. Über diesen Weg kommen die U6-Fahrzeuge in die HW.
viafierretica
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2390
Registriert: 12 Jun 2004, 23:40

Beitrag von viafierretica »

dubstep @ 12 Oct 2010, 17:06 hat geschrieben: Weiters investiert die Stadt Wien auch viel lieber in die U-Bahn - die S-Bahn wird eher als "Klotz am Bein" gesehen. Die S-Bahn hat eigentlich auch kein gutes Image - sie hat veraltete Fahrzeuge, gilt als unzuverlässig, dreckig, ...
Zwar investieren die ÖBB in letzter Zeit wieder vermehrt in Wiener Bahnhöfe (Bahnhof-City Wien West, Hauptbahnhof, Modernisierung einiger S-Bahn Stationen, ...), aber das geschieht natürlich nicht alles von heute auf morgen - hier besteht großer Nachholbedarf. Bezüglich S-Bahn hat da München das wesentlich bessere Netz! Vor allem gibt es in München ja auch genug Strecken, die ausschließlich für den S-Bahn-Verkehr "reserviert" sind.
Das stimmt zwar, aber die ÖBb investiert auch sehr viel (aber nur in Stationen und Infrastruktur). In ein paar Jahren sind fast alle Wiener Bahnhöfe komplett neu gebaut bzw. modernisiert (Floridsdorf, Handelskai, Wien Mitte, Praterstern, Meidling, Westbahnhof, Simmering, Stadlau, S7-Bahnhöfe, und natürlich Hauptbahnhof) Da kann München mit dem heruntergekommenen Hauptbahnhof nicht mithalten.
Dass das Angebot auf diesen Strecken nur mässig ist und z.B. die S80 eingestellt wird, ist eine andere Sache. Aber die Infrastruktur ist mehr oder weniger komplett neu bzw. modernisiert, und der verbleibende vergammelte Franz-Joseph-Bahnhof ist bis dahin ohnehin überflüssig. Leider wird generell bei der ÖBB sehr viel in Bahnhöfe investiert (über die Gestaltung kann man sich streiten), aber der Betrieb verkommt völlig. . Wohl auch mangels Konkurrenz zur ÖBB und mangels funktionierendem Bestellerprinzip. Innerstädtische S-Bahnen im 60-Min-Takt sind nicht ernst zu nehmen (z.B. S15).
Durch den Mischverkehr S-Bahn-Regionalverkehr auf der Stammstrecke wird die Betriebsqualität auch nicht gerade besser, auch wenn sich die Erschliessung des Umlands damit verbessert (mehr Direktverbindungen).
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13271
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

Eigentlich schon erstaunlich, bei so nem Ballungsraum, da möchte man meinen dass der Betrieb/Takt der Schnööööbohn mehr Aufmerksamkeit bekommt. Stattdessen gibts nicht mal auf der stark belegten Südbahn eigene S-Bahngleise, die der Vorortverkehr benützen kann.
Stadtbahn für Regensburg , offizielle Projektseite der Stadt Regensburg
Benutzeravatar
ET 474
Kaiser
Beiträge: 1957
Registriert: 25 Mär 2003, 12:30
Wohnort: Hamburg

Beitrag von ET 474 »

dubstep @ 12 Oct 2010, 17:06 hat geschrieben:Die S-Bahn hat eigentlich auch kein gutes Image - sie hat veraltete Fahrzeuge, gilt als unzuverlässig, dreckig, ...
Finde ich nicht. Der 4020 ist ein recht anständiges Fahrzeug, ich kann mich über den nicht beklagen. Da habe ich in Hamburg in den 80er und 90er Jahren schon schlimmere Fahrzeuge erlebt.
sbahnfan
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2813
Registriert: 15 Okt 2002, 21:35

Beitrag von sbahnfan »

ET 474 @ 13 Oct 2010, 00:11 hat geschrieben:Finde ich nicht. Der 4020 ist ein recht anständiges Fahrzeug, ich kann mich über den nicht beklagen.
Da stimme ich zu.

Und auch die neuen TALENT der S-Bahn Wien (Baureihe 4024) sind aus Fahrgastsicht gut. Die sind modern und komfortabler als vergleichbare deutsche S-Bahn-Baureihen wie z.B. 423 oder 474. Betrieblich konnten die allerdings nicht ganz überzeugen, sie machten wiederholt Probleme.

Deshalb sollen die 4020 ja nun nicht wie ursprünglich vorgesehen durch 4024 ersetzt werden, sondern bis 2015 durch Desiro ML. Ich bin mir nicht sicher, ob man mit Desiro ML zufriedener sein wird als mit TALENT. Es zeigt jedoch, dass in die S-Bahn Wien weiterhin investiert wird.
dubstep
Jungspund
Beiträge: 12
Registriert: 07 Sep 2010, 14:11

Beitrag von dubstep »

Naja, also die Meinung über die S-Bahn Wien kann ich nicht mit euch teilen.
Zum Talent/4024: Dieses Fahrzeug ist für einen S-Bahn-Betrieb ungeeignet. Auch im Ruhrgebiet werden die Dieseltalent ja maximal als RB und nicht als S-Bahn-Fahrzeug eingesetzt. Interessant wäre zu wissen, ob das Fahrzeug bei einer Ausschreibung einer Strecke der S-Bahn Rhein-Ruhr überhaupt akzeptiert werden würde - kommt auf die vorgegeben Ausschreibungskriterien an - aber ich bleibe dabei - der Talent ist kein S-Bahn-Fahrzeug. Die Türen sind zu schmal - ein rascher Fahrgastwechsel wird somit nicht ermöglicht. Die Beschleunigungswerte sind auch alles andere als berauschend. Weiters sind die Fahrzeuge (bedingt durch ihre Drehgestelle) nicht wirklich barrierefrei durchgängig. Der Talent war soweit ich informiert bin ja ursprünglich als Dieseltriebwagen konzipiert - eine Elektrovariante war gar nicht vorgesehen.
Zu den Desiro ML: Abwarten. Die ÖBBs fordern für den Kauf dieser neuen Fahrzeuge auch reichlich finanzielle Unterstützung von den Bundesländern. Ich persönlich bin mir nicht so sicher, ob da so schnell Geld locker gemacht werden wird.
Zur BR4020: Was ist an diesen Fahrzeugen noch toll? :blink: Sie sind hochflurig - dementsprechend langsam der Fahrgastwechsel. Sie haben geringere Beschleunigungswerte, als die schon längst in München "abgeschobene" BR 420. Es gibt keine dynamisch-visuelle Fahrgastinformation in den Fahrzeugen, ....

Wir sind schon ganz schön OT. :ph34r:
Noch ein Video zur U-Bahn Wien: Mitfahrt U4 Hütteldorf-Heiligenstadt
Antworten