Güteranschlüsse in München

Strecken und Fahrzeuge des Güterverkehrs
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Maikäfer
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Beitrag von Maikäfer »

Auch von mir vielen Dank für die Bilder. Ich arbeite seit über 30 Jahren in der Gegend und ärgere mich heute, nicht fotografiert zu haben. Es gab dort auch noch den Anschluss Dachser - mit enger 90Grad-Kurve zur Lagerhalle hin. Die Wagen wurden lange mit einem alten 402er Unimog reingezogen. Das Gleis liegt noch. Und BLG - heute Heidelberger Zement. Dieses Gleis ist schon lange entfernt, die Weiche dazu war auf dem Dachser-Gelände. In den 80er Jahren war hier häufig die 261 001 zu sehen, ex V60 001 mit Sonderlackierung in rot, aber beigen Kontrastflächen ähnlich der ozeanblauen Variante.
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Leider schlechte Nachrichten.

Der Anschluss Staub ist Geschichte. Die Halle ist abgerissen, die Gleise wurden entfernt. Da wird nichts mehr fahren.

Damit bleiben nur noch die Anschlüsse zum Druckzentrum und zum ehem. Klöckner übrig. Sicher nicht mehr lange.
Ob man dafür noch eine Gleiskreuzung mit der Tram einbauen wird? ich hatte ja auf Fotos von Tram + Übergabeeinheit gehofft.
Satz mit x. Wird nix.

Noch eine Korrektur zu meinem Bericht: Die letzte Bedienung von Klöckner habe ich Januar/Februar 2014 (und nicht 2013) gesehen,
Staub wurde nur wenige Wochen länger bedient.

Luchs.
Sendlinger
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Beitrag von Sendlinger »

Bericht der SZ über den stetigen Rückgang der Güteranschlüsse in München, nicht zuletzt der eigene der SZ-Druckerei wird jetzt auch hochoffiziell "dran glauben" müssen: EBA-Link
Witzigerweise wurde ja der Sicherstellung der weiteren Betriebsbereitschaft dieses Gleises im Tram-Planfeststellungsverfahren einiger Aufwand (auch personell) gewidmet, ferner haben die SWM im Rahmen der Gleisbau-Ausschreibung auch ein Angebot für die Umsetzung der Gleiskreuzung mit eingeholt. War dann wohl alles "für die Katz" ...
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Valentin
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Beitrag von Valentin »

Sendlinger @ 28 Aug 2015, 15:36 hat geschrieben:Bericht der SZ über den stetigen Rückgang der Güteranschlüsse in München, nicht zuletzt der eigene der SZ-Druckerei wird jetzt auch hochoffiziell "dran glauben" müssen: EBA-Link
Witzigerweise wurde ja der Sicherstellung der weiteren Betriebsbereitschaft dieses Gleises im Tram-Planfeststellungsverfahren einiger Aufwand (auch personell) gewidmet, ferner haben die SWM im Rahmen der Gleisbau-Ausschreibung auch ein Angebot für die Umsetzung der Gleiskreuzung mit eingeholt. War dann wohl alles "für die Katz" ...
Die SZ schreibt dort aber auch, daß die Post kein Interresse mehr an einem Gleisanschluß hat. Das war wohl eher dem Imobilienverkauf zur Deckung der USA-Verluste geschuldet? Denn bis vor kurzem gab es dort als Zwischennutzung eine Containerverladung (Optimus Logistic?), die fast ausschließlich von der Post genutzt wurde.

Nun auch auf der Fläche der Containerverladung werden die üblichen Münchner Einheits-Wohnhäuser der gehobenen Preisklasse gebaut.. Und Investoren überbieten sich schon bei der Post für die Fläche mit der Halle des Paketbahnhofes.
10bis10 jetzt - oder Rücknahme der damit begründeten Tariferhöhung.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Irgendwie ist es für mich ironisch, dass ausgerechnet ein Autobauer das letzte Münchner Unternehmen ist, welches überwiegend die Bahn nutzt.
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Beitrag von 146225 »

Iarn @ 29 Aug 2015, 09:07 hat geschrieben: Irgendwie ist es für mich ironisch, dass ausgerechnet ein Autobauer das letzte Münchner Unternehmen ist, welches überwiegend die Bahn nutzt.
Ohne Bahn wäre halt die Blech gewordene "individuelle Freiheit" sovieler Menschen nicht denkbar, das ist nicht nur bei einem in München ansässigen Hersteller so.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

Iarn @ 29 Aug 2015, 09:07 hat geschrieben: Irgendwie ist es für mich ironisch, dass ausgerechnet ein Autobauer das letzte Münchner Unternehmen ist, welches überwiegend die Bahn nutzt.
Stimmt, ironischweise sind sowohl Automobil- als auch Straßenbau sehr gute Kunden der (Güter-)Bahn.

Das ganz "letzte Unternehmen" ist BMW allerdings doch noch nicht. Ein paar Münchner Tanklager, Schrotthändler, das Heizkraftwerk Nord und vielleicht sogar der ein andere Container-Versender haben sicher ähnliche hohe Bahn-Frachtanteile wie BMW.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Eigene Gleisanschlüsse wären für eine moderne Güterabwicklung in München doch eh nicht mehr nötig, da heute fast alles auf Containerbasis transportiert werden kann. Es gibt ja auch schon Schüttgut-Container oder Kesselwagen auf Containerbasis. Damit kann man alles an Umschlagbahnhöfen verladen, was den Rangieraufwand senkt.

Eingesetzt werden sollten am besten Elektrolaster für diesen Nachlauf in der Stadt. Ich habe mal einen Beitrag aus den 20ern (!) gesehen, wo Brauereien mit Elektrolastern die Ware in der Stadt ausgefahren haben.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

DSG Speisewagen @ 29 Aug 2015, 15:04 hat geschrieben: Eigene Gleisanschlüsse wären für eine moderne Güterabwicklung in München doch eh nicht mehr nötig, da heute fast alles auf Containerbasis transportiert werden kann. Es gibt ja auch schon Schüttgut-Container oder Kesselwagen auf Containerbasis. Damit kann man alles an Umschlagbahnhöfen verladen, was den Rangieraufwand senkt.
Senkt den Rangieraufwand bahnseitig, zwingt dem Spediteur oder gar dem Verlader selbst dann aber Straßen-Vor-/Nachlauf auf, der beim Gleisanschluss nicht nötig war. Und das wohlgemerkt beiderseits der Transportstrecke.

Zudem müssten die Kunden bei Containernutzung entweder auf dem eigenen Firmengelände Möglichkeiten zum Containerumschlag (auf den/vom Lkw) schaffen oder schnell und unter Umständen sehr kurzfristig bei Lkw-Ankunft be-/entladen. Zur Be-/Entladung von Wagen im eigenen Gleisanschluss steht ja meist sehr viel mehr Zeit zur Verfügung.

Und: Bahnverbindungen von Umschlagbahnhöfen sind Linienverbindungen, bestenfalls mit Zwischenhalten oder Wagengruppen zu unterschiedlichen Zielen. Die Zahl der Destinationen ist also recht eingeschränkt, vor allem zu Regionen, die nicht an der Küste liegen.

Fracht landet zumindest bisher vor allem dann in Containern, wenn die eh gebraucht werden, also etwa bei Überseetransporten oder bei (Stück-)Fracht zwischen Verteilzentren. In allen anderen Fällen muss unterhalb der Ganzzug-Marge schon einiges passen, damit Wagenladungsverkehr durch Containertransporte mit Bahnanteil ersetzt wird - und nicht einfach mit geringerem Aufwand und Kosten Lkw für ganze Strecke geordert werden.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Das ist mir alles klar, daher müsste man, wenn man sich denn an die Leitlinie hält Verkehr verlagern zu wollen, eben Anreize setzen, die Transporte im Hauptlauf auf der Schiene belohnen und Langstreckentransporte auf der Straße eben teuerer machen.
So könnte man für Vor- und Nachlauftransporte per Lkw, Hauptlauf per Bahn starke Anreize setzen, so dass dies attraktiver ist.

Bei der Eisenbahn sind dagegen Verkehre mit hohem Rangieraufwand sehr teuer, daher wäre der Vor-/Nachlauf eine gute Lösung, gerade innerhalb der Transportkette. Notfalls mit bahnspezfischen Speditionen und speziellen Fuhrunternehmen die sich auf solche Vor-/Nachlaufverkehre spezialisieren.

Natürlich müsste man auch mal darüber nachdenken ob die Trassengebühren nicht zu hoch sind für Verlagerungseffekte, sofern politisch gewünscht (also abseits von Sonntagsreden), gerade im Hinblick auf die Wettbewerbsverzerrung dass auf der Straße kaum Nutzungsgebühren anfallen und meist nur auf ausgewählten Straßen. Eine flächendeckende Straßenbenutzungsgebühr für Lkw wäre nur fair, denn die Eisenbahn zahlt ja auch jeden Meter.

Verkehr gehört eben auch reguliert, aber mit bahnfeindlichen Regierungen am Ruder wird das nie was.
Entweder sagen sie mal konsequent die Wahrheit ("Wir wollen gar nicht mehr Verkehr auf der Schiene") oder sie handeln und schaffen die Rahmenbedingungen und setzen Anreize für den Wandel. Aber diese Lügen sind das letzte!
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

DSG Speisewagen @ 30 Aug 2015, 17:56 hat geschrieben:Das ist mir alles klar
Und trotzdem schlägst Du kombinierten Verkehr mit mehrfacher Umladung für Fälle vor, wo dadurch kein Vorteil entsteht?
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Südostbayer @ 30 Aug 2015, 21:48 hat geschrieben: Und trotzdem schlägst Du kombinierten Verkehr mit mehrfacher Umladung für Fälle vor, wo dadurch kein Vorteil entsteht?
Ja, weil wir nicht unsere gesamte Welt, unser gesamtes Leben nach dem betriebswirtschaftlichen Optimum ausrichten sollten. Wir haben auch eine Verantwortung für diese Welt, wir müssen auch mehr den Mensch in den Mittelpunkt stellen.

Es entsteht natürlich ein Vorteil, z. B. ein umweltpolitischer Vorteil. Die verladende Wirtschaft würde es überleben bzw. könnte ja weiter komplett per Lkw transportieren, aber eben zu anderen Preisen als heute.

Mir geht es nur darum Anreize zu setzen den Hauptlauf per Bahn zu transportieren, aber dann auch mit flächendeckenden Verladestellen, so dass der Vor- und Nachlauf die 50 km im Regelfall nicht überschreiten. Könnte man mit entsprechenden umweltpolitischen Zielen durchaus machen.

Es gäbe auch keinen Eingriff in die unternehmerische Freiheit. Wer will kann im gesamten Lauf den Lkw oder Hubschrauber nutzen, aber der kombinierte Transport würde eben besonders gefördert, dann kann ja jeder selbst entscheiden, ist ihm der Mehraufwand durch die Umladung das wert oder nicht.
Bei finanziellen Anreizen wäre das sicher plötzlich alles nicht mehr so schlimm...
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

DSG Speisewagen @ 30 Aug 2015, 22:01 hat geschrieben: Es entsteht natürlich ein Vorteil, z. B. ein umweltpolitischer Vorteil.
Ich kann keinen "umweltpolitischen" Vorteil an der Idee erkennen, Gleisanschlüsse mit dem Verweis auf meist unpassende Containerlösungen aufzugeben.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Südostbayer @ 30 Aug 2015, 22:26 hat geschrieben: Ich kann keinen "umweltpolitischen" Vorteil an der Idee erkennen, Gleisanschlüsse mit dem Verweis auf meist unpassende Containerlösungen aufzugeben.
Es ging nicht darum die wenigen Gleisanschlüsse die noch existieren aufzugeben, sondern dass der fehlende Gleisanschluss kein Argument für reinen Lkw-Transport sein kann.

Hier kann man sehr wohl Anreize setzen, wenn man umweltpolitische Ziele verfolgt und offizielles Ziel von Bundesregierung und EU ist ja die Verlagerung von Verkehren auf Schiene und Binnenschiff, auch wenn man politisch genau das Gegenteil macht.

Es gibt für alles eine Lösung wenn man will. Ich merke immer wieder dass Eisenbahnfreunde schnell dabei sind ihr eigenes System mies zu machen und alles schlecht zu reden oder aufzuzählen was alles nicht geht, aber keiner will Lösungen präsentieren oder fordert bessere Rahmenbedingungen für den Transport auf Wasser und Schiene.
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Beitrag von ropix »

Luchs @ 26 Mar 2015, 21:47 hat geschrieben: Damit bleiben nur noch die Anschlüsse zum Druckzentrum und zum ehem. Klöckner übrig. Sicher nicht mehr lange.
Ja, so siehts aus. Vernünftigerweise sei der Rückbau geboten, das EBA hat das nun am 14.12.2015 hochoffiziell so genehmigt.

Möge es demnächst ein Verbot für LKW innerhalb der A99 geben. Dann werden wir ja sehen was vernünftig ist.

http://www.eba.bund.de/SharedDocs/Publikat...icationFile&v=1
-
Markus
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Beitrag von Markus »

Sendlinger @ 28 Aug 2015, 16:36 hat geschrieben:Bericht der SZ über den stetigen Rückgang der Güteranschlüsse in München, nicht zuletzt der eigene der SZ-Druckerei wird jetzt auch hochoffiziell "dran glauben" müssen: EBA-Link
Den Link fand ich sehr interessant.
Das Beispiel Paulaner zeigt, wieso die Anzahl der Gleisanschlüsse auch weiterhin sinken wird.
Schade. Solche großen Neubaugleisanschlüsse wie damals bei der Warsteiner Brauerei gehören wohl der Vergangenheit an.

Südostbayer @ 29 Aug 2015, 23:56 hat geschrieben:Fracht landet zumindest bisher vor allem dann in Containern, wenn die eh gebraucht werden, also etwa bei Überseetransporten oder bei (Stück-)Fracht zwischen Verteilzentren. In allen anderen Fällen muss unterhalb der Ganzzug-Marge schon einiges passen, damit Wagenladungsverkehr durch Containertransporte mit Bahnanteil ersetzt wird - und nicht einfach mit geringerem Aufwand und Kosten Lkw für ganze Strecke geordert werden.
In der Tat. Ich arbeite bei einem Maschinenbauer. Unsere (relativ große) Maschinen werden von uns in Holzpackungen verpackt. Also klassisches Stückgut.
Anschließend werden diese dann in Container verpackt. Unsere Export-Häfen (für außereuropäische Exporte) sind deutsche Häfen. Unsere Container werden von den Speditionen wohl i.d.R. über München-Riem nach Hamburg gebracht.

DSG Speisewagen @ 30 Aug 2015, 17:56 hat geschrieben:Natürlich müsste man auch mal darüber nachdenken ob die Trassengebühren nicht zu hoch sind für Verlagerungseffekte, sofern politisch gewünscht (also abseits von Sonntagsreden), gerade im Hinblick auf die Wettbewerbsverzerrung dass auf der Straße kaum Nutzungsgebühren anfallen und meist nur auf ausgewählten Straßen. Eine flächendeckende Straßenbenutzungsgebühr für Lkw wäre nur fair, denn die Eisenbahn zahlt ja auch jeden Meter.
Das kannst Du vergessen. In einer freien Wirtschaft funktioniert das nicht. Notfalls produziert man halt komplett woanders.

Man kann nur mit Anreizen (Subventionen) und Steuern arbeiten. Für mehr Gleisanschlüsse bräuchte es massive Subventionen, so dass diese für Unternehmen wirtschaftlich interessant sind.
DSG Speisewagen @ 30 Aug 2015, 17:56 hat geschrieben: Verkehr gehört eben auch reguliert, aber mit bahnfeindlichen Regierungen am Ruder wird das nie was.
Bei diesem Punkt stimme ich zu. Eine deutliche Reduzierung von Trassengebühren und eine flächendeckende Straßenbenutzungsgebühr für LKW wären ein Mittel für mehr Güterverkehr auf der Schiene zu sorgen.
Markus
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Beitrag von Markus »

Warum die Lok gegen den Lkw keine Chance hat

Ein sehr interessanter Artikel.
Ich erspare mir aber weitere Kommentare zu diesem Thema.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Nachdem die Zahl der Gleisanschlüsse innerhalb des Stadtgebietes am sinken ist, habe ich folgenden radikalen Gedanken gehabt:

Neben schon geplanten 4 gleisigen Ausbau Johanneskirchen - Daglfing und den Verbesserungen südlich von Daglfing (2 Gleise bis Trudering, eins nach Riem) den Nordring weiter ertüchtigen und ggf. Richtung der Lindauer Strecke wieder aufbauen und im Gegenzug die Kette an Güterverkehrsbahnhöfe in Pasing, Laim, Südbahnhof, Ostbahnhof, Berg am Laim auflösen und die Kapazitäten am Rangierbahnhof Nord und in Riem bündeln. Dabei würden der innerstädtische Lärm sinken und man würde zentrale, bereits mit der Bahn gut erschlossene Flächen gewinnen. Evtl wäre ohne größeren Güterverkehr auf dem Südring da ja auch Platz für eine relativ preiswerte S-Bahn. Sicherlich würde der Flächenverkauf nicht den gesamten Investitionsbedarf reinholen aber einen gewissen Teil schon. Und städteplanerisch ist meines Erachtens zu hinterfragen, wieso man in der am dichtesten besiedelten Stadt Deutschlands zentral rangieren muss. Das geht auch am Rangierbahnhof Nord draußen in Allach oder in Riem.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Dafür kannst aber erst mal Nord ordentlich erweitern (so ungefähr um das, was du anderswo an Platz einsparen willst, und ein paar Gleise mehr würden auch vorsichtig gesagt "nicht schaden"). Und nachdem das ja alles Naturschutzgebiet ist, ...
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Ist München Nord wirklich so gut ausgelastet? Ich dachte immer, der Betrieb dort dümpelt so mäßig vor sich hin.
Beste Grüße usw....
Christian


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2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Bin jahrelang nahezu täglich über die Brücke über München Nord drüber gefahren und habe eigentlich nie mehr als 30-40% Auslastung der Gleise gesehen.
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Beitrag von ropix »

Wildwechsel @ 16 Apr 2016, 21:00 hat geschrieben: Ist München Nord wirklich so gut ausgelastet? Ich dachte immer, der Betrieb dort dümpelt so mäßig vor sich hin.
kommt drauf an wen man frägt. Praktiker oder Leute die das Sagen und Sparen haben.

Aber äh. Der RBF ist ja eh nur bedingt dafür herzunehmen Züge zwischenzustapeln wie Laim oder Ost oder Pasing. Wo sollte man denn? In der Einfahrgruppe ist echt nicht viel Platz. Richtgruppe geht so schwer :D

Iarn: wenigstens zu wechselnden Zeiten oder immer passend dann wenn der "Nachtsprung" halt schon weg, aber noch nicht wieder da war?
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Also ich hatte im letzten Monat drei Züge nach Nord. Beim letzten Mal 17 Minuten auf ein freies Gleis gewartet, beim Mal davor 24 Minuten gewartet und dann den Zug in ein besetztes Gleis geschoben weil sonst nix frei gewesen wär, beim Mal davor den Zug in Zorneding ca. 7 Stunden abgestellt bis ein Gleis frei war.

Und wenn man dann hört, dass wegen der Baustelle zwischen Grafing und Ostermünchen (immerhin fast 13 km eingleisig...) zu einem Zeitpunkt über 50 Züge abgestellt waren, kann man sich überlegen wie viel "freie Gleise" "übrig sind": Der nördlichste davon stand in Lüneburg, der südlichste in Trento. Man braucht also 1000 km (nicht Streckenlänge, Luftlinie!) dafür, und da reden wir von Planzügen und nicht Zusatzverkehr.

Ob man von der Richtungsgruppe oder anderswo Platz abzweigen könnte, um "Durchläufer" (also alles was nur Lok- oder Personalwechsel hat) dort parken zu können, kann ich dafür momentan nicht sagen. Und die Idee hat noch einen Nachteil: Wenn dann irgendwas ist (Gefahrgutaustritt, Stellwerksausfall, ...) fährt halt gar nix mehr. Sonst versteh ich den Gedanken schon...
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Wurden eigentlich die zur ehemaligen BfB zugehörigen Gleise bereits stillgelegt? Egal wir die Nachnutzung aussieht, Alkohol wird da wohl nie mehr gebrannt.
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mtg
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Beitrag von mtg »

Letzte Woche stand noch eine Köf drin. Kann natürlich auch sein, dass die dort auf ewig verendet.
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Beitrag von TramBahnFreak »

mtg @ 30 Oct 2016, 21:00 hat geschrieben: Letzte Woche stand noch eine Köf drin. Kann natürlich auch sein, dass die dort auf ewig verendet.
Wenn es die war, die ich jetzt vor Augen hab, dann würde ihr äußerer Zustand eher auf zweitere Variante schließen lassen...
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Beitrag von Valentin »

Militärbahn Dachauer Str.- Feldmoching-Schießplatz: Literatur/Links?

Die gesuchte Bahnlinie führte von den Kasernen in der Dachauer Straße (z.B. Eisenbahnkompanie) über die ehemalige Fernbahnstrecke nach Feldmoching, bog kurz vor der Fernbahn ab um über die heutige Gundermann/Weyprechtstraße den Schießplatz an der heutigen unteren Länge zu erreichen. Eine Abzweigung an der Schleißheimer Straße zum dortigen Munitionsdepot existierte.

Finden sich noch irgendwo Informationen oder Literatur zu dieser Bahnstrecke?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Bei den Gleisanlagen des Heizkraftwerk Nord wird gebaut. Weiß jemand was da gemacht wird? Oder ist das nur ein turnusgemäßen Austausch von Schwellen und Schienen?
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Re:

Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Michi Greger hat geschrieben: 09 Jun 2014, 23:58Der Güterwagen in Johanneskirchen hat seine letzte Schienenverbindung zu befahrbaren Gleisen vor ca. 10 Jahren verloren...vermutlich gehört er offiziell schon noch irgendeinem DB-Unternehmensteil, aber es denkt wohl niemand mehr an ihn...
Um das Thema mal knappe 10 Jahre später wieder aus der Versenkung zu holen: der besagte zweiachsige gedeckte Güterwagen aus Bundesbahnzeiten steht auch im Jahr 2023 immer noch am Bahnhof Johanneskirchen. Durch jahrelangen Verfall durch Vandalismus und massives Durchrosten ist mittlerweile aber nicht mehr viel übrig davon, die Außenhaut an den Seiten fehlt mittlerweile großflächig. Ich bin ja generell ein Freund von allem Alten, aber das Teil ist mittlerweile ein dermaßen massiver optischer Schandfleck geworden...

Meine Frage daher: welchen Sinn macht es für DB Netz, diesen Güterwagen an dieser Stelle weiterhin vorzuhalten? Als "bewegliches Lager" kann er jedenfalls nicht mehr dienen, da mangels Seitenwänden ein Abschließen nicht mehr möglich ist und alles Darin befindliche sofort Witterung, Vandalismus oder Diebstahl zum Opfer fallen dürfte. Eine Aufarbeitung als Museumswagen oder ähnliches kann man aufgrund der zunehmenden Selbstauflösung mittlerweile wohl auch ausschließen. Warum wird so etwas nicht einfach mal abgefahren bzw. entsorgt?
Cloakmaster
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Re: Güteranschlüsse in München

Beitrag von Cloakmaster »

Entsorgen kostet. Einfach rosten lassen ist gratis.
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