LKW-Maut: Toll-Collect darf weiterwursteln...

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ZüriMünchner
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Beitrag von ZüriMünchner »

Lazarus @ 8 Mar 2013, 13:02 hat geschrieben:
Auch wenn du es net wahrhaben willst, die Bahn ist schlicht net in der Lage, noch mehr Güter zu transportieren. Ganz abgesehen davon, das es net mal in jede Ecke überhaupt noch Strecken gibt...
Insgesamt sehe ich es so, dass wegen der Privatisierungspläne in den letzten Jahren bei der Bahn zu viel am Falschen Ort gespart wurde. Kaum baut man die S-Bahn zweigleisig, wird das Rangiergleis entfernt. So geschehen in Taufkirchen. Ja, man wollte eben keinen Bhf mehr, sondern einen Hp. Stattdessen rangiert Frieser nun mit den LKWs und die Leute beschweren sich.

In der Schweiz gibts ja auch nicht so ne starke Autolobby, daher haben die Politiker dort mehr Freiraum zur Förderung der Bahn.
[font=Arial]Leut schaltets den WLAN-Accesspoint des Providers aus. Da loggt sich eh niemand ein und man spart Strom und verringert das Funkwirrwarr. [/font]
[font=Arial]"Wer das Bargeld abschafft, schafft die Freiheit ab" - Hans Magnus Enzensberger.[/font]
ropix
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Beitrag von ropix »

Er hätte aber auch garantiert nicht auf der Bahn rangiert wenn man das Gleis irgendwie als Awanst hätte liegen lassen die dann im normalen S-Bahn-Betrieb trotzdem so gut wie unerreichbar ist weil immer irgendwo eine S unterwegs ist.

Dazu müsste man noch ganz anders ausbauen und das scheitert nicht an der Autolobby sondern an der Bahnlobby (gibts sowas in D überhaupt was nicht nur als Querunörglerant verschriehen ist?)
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Eben im ZDF heute-journal, der Bund plant für nächstes eine Senkung der LKW-Maut. Hintergrund sind u.a. gesunkene Zinskosten für die Fernstraßen, dies muss nach EU-Recht an die Nutzer weitergegeben werden. Zwischen 2015 und 2017 wird somit mit insgesamt 460 Millionen Euro weniger Einnahmen gerechnet.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Hierzu passt die PM "Kritik an Asphaltpolitik", unter folgendem Link:
Kritik an Asphaltpolitik

Da es eine PM ist, werde ich sie hier auch einstellen, da dies wohl so erlaubt ist:

Der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Alexander Kirchner, hat die angekündigte Senkung der LKW-Maut scharf kritisiert. In einem Markt, in dem mit jedem Cent gerechnet wird, werde der Güterverkehr auf der Bahn so erneut benachteiligt. "Eine ökologische und zukunftsweisende energiepolitische Verkehrspolitik sieht anders aus", machte Kirchner deutlich.

Nach Maßgabe der EVG ist das vorliegende Wegekostengutachten weiterhin fehlerhaft: es erfolgt keine volle Berechnung der durch den LKW verursachten externen Kosten. Das gilt für Umweltkosten genauso wie für Unfallfolgekosten. "Statt die LKW Maut zu senken, müsste bei Anlastung aller externer Kosten die Maut erhöht werden", so Alexander Kirchner. Hier müsse die Bundesregierung endlich mit Brüssel für faire Wettbewerbsbedingungen zwischen den Verkehrsträgern sorgen.

"Die Bundesregierung hat entgegen verbaler Bekundungen scheinbar aber kein ernsthaftes Interesse daran, Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern", kritisierte der EVG-Vorsitzende. Noch immer werde leichtfertig dem Asphalt-Lobbyismus gefrönt, statt eine nachhaltige Politik zu betreiben, deren Entscheidungen sich an dem tatsächlich Notwendigen orientieren, so der EVG-Vorsitzende.

Kirchner erinnerte daran, dass die Eisenbahnen - ungeachtet aller Warnungen - jüngst erst mit der EEG-Umlage belastet worden seien und Schienenverkehr so weiter verteuert würde. "Wenn jetzt die LKK-Maut sinkt, verschlechtern sich die Wettbewerbsbedingungen für die Bahnen nachhaltig. Das ist inakzeptabel", machte Kirchner deutlich.

Die Bundesregierung habe sich verpflichtet, die CO2-Emmissionen zu senken. Der jetzige Schritt werde genau das Gegenteil bewirken. Eine Zunahme des LKW-Verkehrs und damit auch des Schadstoffausstoßes werden die Folge sein. Auch steigt weiter die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Die Bahnen betreiben zu weit über 90% ihren Gütertransport elektrische und wollen bis 2050 ihn völlig CO2 frei durchführen.

"Es wird immer deutlicher, das Verkehrsminister Dobrindt kein verkehrspolitisches Konzept hat und der Straße deutlich mehr zugeneigt ist als der Schiene", sagte Kirchner. Die EVG fordert vor diesem Hintergrund einen "Masterplan Verkehr". In ihm müssen neben ökonomischen-, auch ökologische- und energiepolitische Gesichtspunkte einer nachhaltigen Verkehrspolitik verankert werden.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Nach Maßgabe der EVG ist das vorliegende Wegekostengutachten weiterhin fehlerhaft: es erfolgt keine volle Berechnung der durch den LKW verursachten externen Kosten. Das gilt für Umweltkosten genauso wie für Unfallfolgekosten. "Statt die LKW Maut zu senken, müsste bei Anlastung aller externer Kosten die Maut erhöht werden", so Alexander Kirchner.
Es ist zwar korrekt, dass die externen Kosten nicht auf die Nutzer umgelegt werden. Jedoch war das nie Ziel der LKW-Maut, insofern lässt sich so nicht gegen die Senkung der Maut argumentieren - so falsch es auch erscheinen mag und so schlecht ich das persönlich finde. Da es um die Beteiligung der Straßennutzer an den Infrastrukturkosten geht, ist eine Senkung der Gebühr (die im Gegensatz zu Steuern zweckgebunden für Verkehrsprojekte ist) unter den gegebenen Umständen eine sinnvolle Folgerung.
Langfristig muss eine Internalisierung der externen Kosten stattfinden - und zwar für alle Verkehrsträger - auch für die Bahn, die heute mit Sicherheit auch nicht für alle verursachten Schäden aufkommt.
Es wird immer deutlicher, das Verkehrsminister Dobrindt kein verkehrspolitisches Konzept hat
Nun, hat jemals irgendjemand gedacht, er hätte eines? :lol:
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Entenfang @ 30 Jul 2014, 23:28 hat geschrieben: Es ist zwar korrekt, dass die externen Kosten nicht auf die Nutzer umgelegt werden. Jedoch war das nie Ziel der LKW-Maut, insofern lässt sich so nicht gegen die Senkung der Maut argumentieren - so falsch es auch erscheinen mag und so schlecht ich das persönlich finde. Da es um die Beteiligung der Straßennutzer an den Infrastrukturkosten geht, ist eine Senkung der Gebühr (die im Gegensatz zu Steuern zweckgebunden für Verkehrsprojekte ist) unter den gegebenen Umständen eine sinnvolle Folgerung.
Langfristig muss eine Internalisierung der externen Kosten stattfinden - und zwar für alle Verkehrsträger - auch für die Bahn, die heute mit Sicherheit auch nicht für alle verursachten Schäden aufkommt.


Nun, hat jemals irgendjemand gedacht, er hätte eines?  :lol:
Das sehe ich anders, es muss eine Schwerverkehrsabgabe für jede Straße für den Lkw-Verkehr, ab 3,5 t geben.
Ebenso muss dieser ungerechte Kreislauf abgeschafft werden. Mind. 40% der Schwerverkehrsabgabe müsste in den Schienenverkehr und das Binnenschiff wandern, denn aktive Verlagerungspolitik setzt dies voraus.
Momentan wird der Schienenverkehr massiv benachteiligt, aber selbst eine Gleichbehandlung wird den Verlagerungszielen nicht gerecht. Nur eine Bevorteilung von Binnenschiff und Schiene ist der richtige Weg zur Verlagerung (natürlich funktioniert das nur in Kombination mit einem massiven Kapazitätsausbau).
Derzeit ist es ja sogar so pervers dass von der Schiene noch aberwitzige Beträge als Abgabe verlangt werden (die dann u. a. wieder über höhere Trassengebühren finanziert werden. Kapieren die im VM denn gar nichts?), die zum Löcherstopfen genutzt werden oder nehmen wir EEG, eine massive Belastung zu lasten der Schiene!

Daher darf auch nur der Schwerlastverkehr an der Finanzierung externer Schäden herangezogen werden.
Erst wenn wir mal US-Güterverkehrsanteile der Eisenbahn haben, können wir uns über deinen Vorschlag Gedanken machen, der dem System Schiene massiv schaden würde.
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Beitrag von 146225 »

Ich sehe das auch so, das dann der LKW-Verkehr weiter zunimmt - und damit die Schäden an den Straßen, die Deutschland aber anschließend mit seinen geringen Investitionen in die Infrastruktur nur unzureichend wieder repariert, was dann irgendwann demselben LKW-Verkehr als Boomerang wieder schaden wird... :rolleyes:
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Beitrag von andreas »

DSG Speisewagen @ 31 Jul 2014, 00:08 hat geschrieben:
Entenfang @ 30 Jul 2014, 23:28 hat geschrieben: Es ist zwar korrekt, dass die externen Kosten nicht auf die Nutzer umgelegt werden. Jedoch war das nie Ziel der LKW-Maut, insofern lässt sich so nicht gegen die Senkung der Maut argumentieren - so falsch es auch erscheinen mag und so schlecht ich das persönlich finde. Da es um die Beteiligung der Straßennutzer an den Infrastrukturkosten geht, ist eine Senkung der Gebühr (die im Gegensatz zu Steuern zweckgebunden für Verkehrsprojekte ist) unter den gegebenen Umständen eine sinnvolle Folgerung.
Langfristig muss eine Internalisierung der externen Kosten stattfinden - und zwar für alle Verkehrsträger - auch für die Bahn, die heute mit Sicherheit auch nicht für alle verursachten Schäden aufkommt.


Nun, hat jemals irgendjemand gedacht, er hätte eines?  :lol:
Das sehe ich anders, es muss eine Schwerverkehrsabgabe für jede Straße für den Lkw-Verkehr, ab 3,5 t geben.
Ebenso muss dieser ungerechte Kreislauf abgeschafft werden. Mind. 40% der Schwerverkehrsabgabe müsste in den Schienenverkehr und das Binnenschiff wandern, denn aktive Verlagerungspolitik setzt dies voraus.
Momentan wird der Schienenverkehr massiv benachteiligt, aber selbst eine Gleichbehandlung wird den Verlagerungszielen nicht gerecht. Nur eine Bevorteilung von Binnenschiff und Schiene ist der richtige Weg zur Verlagerung (natürlich funktioniert das nur in Kombination mit einem massiven Kapazitätsausbau).
Derzeit ist es ja sogar so pervers dass von der Schiene noch aberwitzige Beträge als Abgabe verlangt werden (die dann u. a. wieder über höhere Trassengebühren finanziert werden. Kapieren die im VM denn gar nichts?), die zum Löcherstopfen genutzt werden oder nehmen wir EEG, eine massive Belastung zu lasten der Schiene!

Daher darf auch nur der Schwerlastverkehr an der Finanzierung externer Schäden herangezogen werden.
Erst wenn wir mal US-Güterverkehrsanteile der Eisenbahn haben, können wir uns über deinen Vorschlag Gedanken machen, der dem System Schiene massiv schaden würde.
wieso wird der Schienenverkehr benachteiligt?
Der Schienengüterverkehr ist halt einfach nicht attraktiv, wenn es mit dem LKW trotz Maut, Lenkzeiten, gestiegener Spritpreise usw.
immer noch wahlweise schneller, günstiger oder zuverlässiger geht als mit der Bahn.

Die Bahn muß erstmal attraktiven Güterverkehr bieten, dann kann man weitersehen.

wobei mir gestern so der Gedanke gekommen ist als ich von FFM heimgefahren bin mit der Bahn, wieviele % der verfügbaren Güterwaggons der
Bahn so tagsüber wirklich fahren? wenn man so sieht, was rumsteht, würde ich auf unter ein Drittel tippen....
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Bei unserem optimierten Netz passen tagsüber oft neben dem Personenverkehr kaum noch sinnvoll Güterzüge auf die Strecke, gibt aber auch weitere Ursachen.

Dieses Teil-OT ufert aber jetzt bitte nicht aus.

Edit: "Güterzüge" eingefügt
ropix
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Beitrag von ropix »

Ja das schöne ist ja - Just in Time funktioniert bereits nicht mehr :)

Dafür ist der LKW einfach viel zu zuverlässig unzuverlässig geworden weil die Fahrzeiten nicht mehr kalkulierbar sind. Das ganze Problem der LKW-Flut dürfte sich wenns so weitergeht in 10 Jahren eh erledigt haben. Man nennt sowas dann stehendes Gewässer und stehend ist doch etwas anderes als fluten...

Letztlich - die CO2-Bilanz ist eigentlich ein Ding für die Energiesteuer.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

andreas @ 31 Jul 2014, 07:52 hat geschrieben: wieso wird der Schienenverkehr benachteiligt?
Der Schienengüterverkehr ist halt einfach nicht attraktiv, wenn es mit dem LKW trotz Maut, Lenkzeiten, gestiegener Spritpreise usw.
immer noch wahlweise schneller, günstiger oder zuverlässiger geht als mit der Bahn.

Die Bahn muß erstmal attraktiven Güterverkehr bieten, dann kann man weitersehen.

wobei mir gestern so der Gedanke gekommen ist als ich von FFM heimgefahren bin mit der Bahn, wieviele % der verfügbaren Güterwaggons der
Bahn so tagsüber wirklich fahren? wenn man so sieht, was rumsteht, würde ich auf unter ein Drittel tippen....
Das zeigt dass du verkehrspolitisch wenig Ahnung hast. Nur weil Maut, Lenkzeitenregelung (die oft genug wie im SGV missachtet wird), Spritpreise etc. vorhanden sind, heißt dass doch nicht dass die Eisenbahn günstigere Bedingungen hat. Maut = nur für Autobahnen und ausgew. Bundesstraßen vs. Trassengebühr, die für jeden Meter gilt!
Spritpreise? Züge fahren also ohne Energie? Der Strompreis ist explodiert und auch Dieselloks fahren nicht mit Wasser! Mit dem EEG gibt es eine massive Benachteiligung.
Der Betrieb von Lkw-Verkehren ist immer noch deutlich billiger als der Eisenbahnbetrieb, so dass dieser preislich nur bei Massenverkehren mithalten kann. Die Masse der Verkehre sind aber nun mal keine Massenverkehre und hier muss man ansetzen wenn man eine Verkehrswende erreichen will.
Nachhilfe könnte die Schweiz bieten.

Wer einseitig munter weiter Autobahnen ausbaut, während bei der Eisenbahn wenige Prestigeobjekte gebaut werden, der wird genau diesen Lkw-Verkehr ernten den er scheinbar will.

Dann solche billigen Phrasen wie "Die Bahn (Welche? Es gibt Hunderte) muss erst mal attraktiven Güterverkehr bieten.", der von realitätsferne zeugt. Die Eisenbahn kann doch gar nicht mithalten durch die Benachteiligung, kannst dich ja mal bei der Allianz pro Schiene oder anderen Verbänden informieren was gemacht werden müsste. Ideen gibt es genug.

Die Kapazitäten stimmen hinten und vorne nicht, hier müsste man massiv ausbauen und zwar mit Blick auf die Knoten und den Güterverkehr. Laut Umweltbundesamt würde das lächerliche 10 Mrd. Euro kosten und eine hohe Wirkung haben.

Auch kann die Eisenbahn in vielen Bereichen doch preislich gar nicht mithalten mit den Dumpingpreisen der Kutscherbranche. Mittlerweile kommt es immer öfter vor dass LKW-Kutscher Monate auf den Lastwagen hausen/vegetieren und die Zahl der Fahrer aus Fernost nimmt auch langsam zu, da die nochmal billiger sind als die Osteuropäer wo die Löhne ja auch steigen.
Schau dir mal auf den Autobahnen die Lastwagen an und prüfe Nummerntafel Anhänger, Nummerntafel Zugfahrzeug. Was wirst du oft feststellen?

Das Problem kann man nicht mit Hobbyanalysen beheben. Die EVU können dir sicher gerne sagen welche Benachteiligung das System gegenüber dem Liebling deutscher Verkehrspolitik, die Straße, hat.
Dazu brauchst du nicht mal die SGV-Anteile in den USA anschauen, auch die Schweiz und Österreich haben einen deutlich höheren Schienenanteil und beide sind wie Deutschland Transitländer! Die beiden haben aber auch restriktivere Mittel als die Freunde der Lkw-Lobby in Berlin.
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Beitrag von Fichtenmoped »

Das Problem ist, dass die Bahn nicht in allen Bereichen mit dem LKW-Verkehr mithalten kann.

Es müsste politisch und auch wirtschaftlich ein komplettes Umdenken einsetzen. Und das ist heute noch nicht erkennbar. Vor allem in Bezug auf Peak Oil wird es dann eklig, ich denke nur an die Bundeswehrstudie darüber. Und solange dieses Bewusstsein nicht in der Breite angekommen ist, so lange wird auch die Bahn nicht mit dem LKW konkurrieren können.

Die Bahn hatte schon in den 1930ern mit dem zunehmenden Individualverkehr und auch dem LKW-Verkehr zu kämpfen. Schon damals wurden Alternativkonzepte erdacht, aber wegen dem allgemeinen Zeitgeschehen nicht umgesetzt. Dazu noch die Zerstörung der Infrastruktur, die deutsch-deutsche Teilung, der Zeitgeist ("autogerechte Stadt" und so...) haben der Bahn geschadet. Wie viele Nebenstrecken sind damals auf betreiben der Politik eingestellt worden? Und das ist das Problem - schon damals wurden die Weichen gestellt und selbst unter Rot-GRÜN wurde nix daran geändert.
Wie soll die Bahn das heute auf die schnelle ändern? Eben. Und die meisten Deutschen denken leider, dass die Bahn unflexibel ist und teuer und und und... Es ist bei vielen noch nicht mal angekommen, dass die Bahn nicht mehr unter dem Namen "Bundesbahn" firmiert. Und solange das sich nicht ändert, wirst Du auch nix ändern.
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Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von JeDi »

DSG Speisewagen @ 31 Jul 2014, 13:37 hat geschrieben: Der Betrieb von Lkw-Verkehren ist immer noch deutlich billiger als der Eisenbahnbetrieb, so dass dieser preislich nur bei Massenverkehren mithalten kann. Die Masse der Verkehre sind aber nun mal keine Massenverkehre und hier muss man ansetzen wenn man eine Verkehrswende erreichen will.
Das dürfte aber auch bei exakt identischen Bedingungen für Schienen- und Straßengüterverkehr so bleiben. Warum sollte man also der Bahn Verkehre aufzwingen, die andere systembedingt besser können? Nur, damit du Eisenbahn spielen kannst?
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Beitrag von Fichtenmoped »

JeDi @ 31 Jul 2014, 14:34 hat geschrieben: Das dürfte aber auch bei exakt identischen Bedingungen für Schienen- und Straßengüterverkehr so bleiben. Warum sollte man also der Bahn Verkehre aufzwingen, die andere systembedingt besser können? Nur, damit du Eisenbahn spielen kannst?
Und WER soll das bezahlen? WER hat so viel Geld?

Vor allem, weil man Infrastruktur wie Autobahn und Straßen trotzdem vorhalten muss. Was ist mit Städten ohne Bahnanschluss? Gibt es Mindestgrößen oder Maximalgrößen für den Transport mit der Bahn/ dem LKW?

Beispiel eines Supermarktes, der bekommt 1x die Woche seine Waren geliefert. Der (Kühl-)LKW kommt und fährt den Supermarkt direkt an. Nebenbei beliefert dieser EINE LKW aber auch andere Supermärkte.
Was kann jetzt die Bahn besser? Der Supermarkt ist in bebautem Gebiet, die Existenz eines Gleisanschlusses ist zu 100% ausgeschlossen. Jetzt und bis in alle Zukunft, da die meisten Wohngebiete die Angewohnheit haben auf neue Gleisanschlüsse sehr allergisch zu reagieren.
Also muss in diesem Falle ebenfalls ein LKW vom Bahnhof zum Supermarkt fahren. Mit Umladen - toll.
Selbst wenn der Bahntransport gratis wäre, kämen trotzdem Kosten für das Umladen und den LKW auf. Also nix gespart...

Und selbst wenn der Supermarkt einen Gleisanschluss hätte... Der Waggon kommt ja nicht ohne weiteres vom Lager zum Supermarkt. Das Depot belädt mehrere Waggons (je Supermarkt einen), die Waggons werden erst wenn der letzte beladen wurde fertig gemeldet. Dann muss der Waggon erst zur Übergabestelle, wird von einer Lok abgeholt, fährt zum nächsten Güterbahnhof, wird in einen Zug eingereiht,... In der Zeit ist der LKW schon längst fertig beladen, angekommen und entladen.

Da kann die Bahn nicht mit halten.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Ich kann diesen Mist nicht mehr lesen, immer kommt dieses bescheuerte Supermarktbeispiel. Ich frage mich wie realitätsfern manche denken. Es geht doch gar nicht darum alles per Bahn zu transportieren, aber auch Güter abseits der Massenware können par Bahn transportiert werden, oftmals nur nicht zum Preis des Lkw-Verkehrs mit seinen Dumpingpreisen.

Sehr wohl gingen aber Transporte zwischen den Auslieferungslagern, soll in der Schweiz mit Migros funktionieren.

Es gibt aber auch genug andere Transporte auf weiteren Strecken die man fahren könnte. Ich lese immer nur geht nicht, gibts nicht, bla bla.
Ich will auch nicht Eisenbahn spielen, denn auf weitere Raildox- oder Computerkaffee-Verkehre kann ich verzichten, aber mir geht es darum den Schienenverkehrsanteil am Transportaufkommen zu erhöhen, nicht um unsinnige Transporte des Bahntransports willen.

Österreich hat ja hier auch einen höheren Schienenanteil und unser Ziel muss sein auf 25% zu kommen und das auch noch weiter zu steigern. Das ist drin, aber dazu braucht es einen Ausbau und restriktive Politik.
Schaut euch mal an welch hohen Anteil die Eisenbahn im US-Güterverkehr hat und wenn wir gesamteuropäisch denken sind ähnliche Werte durchaus denkbar, gerade beim Langstreckenverkehr.

Sorry, wenn andere Länder es können, können wir es auch, aber die größten Bedenkenträger kommen immer aus Kreisen sogenannter Eisenbahnfans, die meinen wenn man mehr Verkehr auf der Schiene fordert würde man alles verlagern wollen. Scheinbar gibt es bei einigen nur Schwarz und Weiß, keine Grauzonen.
Dabei geht es nicht um die Bedienung von Supermärkten, so ein Schwachfug, es gibt aber Lkw-Verkehre von Finnland, Russland oder gar aus dem Iran, so etwas muss auf die Schiene, ebenso muss der kombinierte Verkehr so ausgebaut werden dass es attraktiver und günstiger ist den Hauptlaufweg auf der Schiene zu fahren und nur die Feinverteilung per Lkw vorzunehmen. Es gibt für alles Containeraufsätze.

Der Lkw hat seine Stärke in der Feinverteilung, die Hauptlaufwege müssen vermehrt auf Schiene und Binnenschiff verlagert werden, dann sparen wir uns auch teuere Autobahnausbauten, die nur noch mehr Lkw-Verkehr fördern und ihn noch attraktiver machen.
Ökologische, moderne Verkehrspolitik muss auch gelenkt werden und mit restriktiven Maßnahmen in die gewollte Richtung gesteuert. Da kann man durchaus z. B. von der Schweiz lernen!
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Beitrag von JeDi »

DSG Speisewagen @ 1 Aug 2014, 15:33 hat geschrieben: Ich kann diesen Mist nicht mehr lesen, immer kommt dieses bescheuerte Supermarktbeispiel. Ich frage mich wie realitätsfern manche denken. Es geht doch gar nicht darum alles per Bahn zu transportieren, aber auch Güter abseits der Massenware können par Bahn transportiert werden, oftmals nur nicht zum Preis des Lkw-Verkehrs mit seinen Dumpingpreisen.
DU hast geschrieben, dass du bei ALLEN VERKEHREN AUSSER MASSENVERKEHREN ansetzen willst! Überleg die gefälligst vorher, was du schreibst, bevor STÄNDIG rumjammerst, dass man dich ja nur falsch versteht!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Wieso legst du eigentlich fest, was Ziel sein muss?
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

JeDi @ 1 Aug 2014, 16:08 hat geschrieben: DU hast geschrieben, dass du bei ALLEN VERKEHREN AUSSER MASSENVERKEHREN ansetzen willst! Überleg die gefälligst vorher, was du schreibst, bevor STÄNDIG rumjammerst, dass man dich ja nur falsch versteht!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Wieso legst du eigentlich fest, was Ziel sein muss?
Ich lege nicht fest was Ziel sein muss, das macht die Verkehrspolitik und die ist in Deutschland grundfalsch. Ich werde ja wohl eine Orientierung an der schweizer Verkehrspolitik fordern können bzw. die Modal-Split-Zahlen Österreichs.

Genau ich habe geschrieben dass ich da ansetzen will, das heißt ja nicht dass man alle Verkehre verlagern kann und muss. Es gibt aber genug sinnvolle Dinge, wie Nichttermingüter, z. B. Holzverkehre wo man den Straßentransport im Nichtvor-/nachlauf reglementieren könnte.

Mir geht es einfach auf den Zeiger dass hier manche kein Interesse an mehr Güterverkehr auf der Schiene haben bzw. alles gleich schlechtreden, anstatt auch nach Lösungen zu suchen wie man den Modal Split erhöht. Es ist ja nicht so dass es keine Beispiele geben würde oder es eine Unmöglichkeit wäre.
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Beitrag von JeDi »

DSG Speisewagen @ 1 Aug 2014, 16:43 hat geschrieben:Ich lege nicht fest was Ziel sein muss
Ach nein?
DSG Speisewagen @ 1 Aug 2014, 15:33 hat geschrieben:unser Ziel muss sein auf 25% zu kommen und das auch noch weiter zu steigern
Leidest du an Alzheimer oder so?
DSG Speisewagen @ 1 Aug 2014, 16:43 hat geschrieben:Genau ich habe geschrieben dass ich da ansetzen will, das heißt ja nicht dass man alle Verkehre verlagern kann und muss. Es gibt aber genug sinnvolle Dinge, wie Nichttermingüter, z. B. Holzverkehre wo man den Straßentransport im Nichtvor-/nachlauf reglementieren könnte.
Offenbar bin ich aber ja nicht der einzige, der verstanden hat, dass du auch Güter, bei denen der Bahntransport schlicht nicht sinnvoll ist, auf die Schiene bringen willst.
DSG Speisewagen @ 1 Aug 2014, 16:43 hat geschrieben:Mir geht es einfach auf den Zeiger dass hier manche kein Interesse an mehr Güterverkehr auf der Schiene haben bzw. alles gleich schlechtreden, anstatt auch nach Lösungen zu suchen wie man den Modal Split erhöht.
Wer tut das denn?
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Beitrag von Martin H. »

Ich möchte darauf hinweisen, dass es in diesem Thema im Wesentlichen um die LKW-Maut geht und nicht Verkehrspolitik und Sonstiges im Allgemeinen. Und Euch außerdem bitten, sich wieder etwas zu beruhigen. Vielen Dank.
Hier noch ein Thementipp, auch wenn es auf den letzten Seiten dort eher um ICE gegen Flugzeug ging.


Vergl. Straße - Schiene - Schiff..., Kosten, Nutzen, Umwelt, Aufwand....

http://www.eisenbahnforum.de/index.php?s=4...l=schiff&st=150
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