Wasserburg Bahnhof - Wasserburg Stadt

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Es wird mir immer ein Rätsel bleiben, wieso in Wasserburg niemand ein Interesse zu haben scheint, die Stadt wieder an die Bahn anzubinden. Für mich persönlich wäre das der Hauptgrund, nicht nach Wasserburg ziehen zu wollen, es macht die Stadt in meinen Augen einfach unattraktiv.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

rautatie @ 12 Jan 2017, 09:09 hat geschrieben: Es wird mir immer ein Rätsel bleiben, wieso in Wasserburg niemand ein Interesse zu haben scheint, die Stadt wieder an die Bahn anzubinden. Für mich persönlich wäre das der Hauptgrund, nicht nach Wasserburg ziehen zu wollen, es macht die Stadt in meinen Augen einfach unattraktiv.
Problem ist halt die längere Fahrzeit gewesen. Steht aber hier im Thema.
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

rautatie @ 12 Jan 2017, 10:09 hat geschrieben:Es wird mir immer ein Rätsel bleiben, wieso in Wasserburg niemand ein Interesse zu haben scheint, die Stadt wieder an die Bahn anzubinden. Für mich persönlich wäre das der Hauptgrund, nicht nach Wasserburg ziehen zu wollen, es macht die Stadt in meinen Augen einfach unattraktiv.
In Zwischentönen hört man ja immer wieder mal, dass diese "Unattraktivität" auch ein Bollwerk gegen den Münchner Immobilienwahnsinn sei. Da ist sicher auch etwas dran. Und Wasserburg selbst hat für eine Stadt dieser Größe vom Einzelhandel über Schulen bis zum Badria und auch den 'Stadtbus'-Fahrplan eine durchaus passable Infrastruktur zu bieten. Das Bedürfnis, die Halbinsel regelmäßig zu verlassen mag deshalb nicht allzu ausgeprägt sein.
Gruß vom Wauwi
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

MVG-Wauwi @ 12 Jan 2017, 11:12 hat geschrieben: Das Bedürfnis, die Halbinsel regelmäßig zu verlassen mag deshalb nicht allzu ausgeprägt sein.
Ok, also eine gewisse Inselmentalität der Wasserburger, könnte man das so sagen? Eine Art bayrischer "splendid isolation"? Für sich gesehen ist das dann verständlich, wenn auch nichts für mich (ich würde ja am liebsten direkt an einem Hauptbahnhof wohnen, weil mir der leichte Zugang zur Mobilität wichtig ist).
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Das Problem ist ja dass die Busanbindung von Reitmehring (Wasserburg Bf) in die Innenstadt doch sehr dürftig ist, gerade in den Tagesrandlagen. Das ist nicht sonderlich attraktiv. Man bräuchte als einen durchgehenden Taktverkehr bis in die spätesten Randlagen.

Insgesamt verbaut sich die Stadt eine Chance, zumal dort auch durch staatliche Einrichtungen viele Pendler unterwegs sind, für die die Anreise mittels ÖPNV nach Wasserburg total unattraktiv ist.
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Beitrag von NJ Transit »

DSG Speisewagen @ 12 Jan 2017, 13:22 hat geschrieben: Man bräuchte als einen durchgehenden Taktverkehr bis in die spätesten Randlagen.
Ha? Also mal abgesehen davon, dass jeder Zug einen Busanschluss hat, was ist daran nicht durchgehend? Es gibt täglich mindestens einen Stundentakt bis 23:00, fortgeführt als Rufbus bis 01:00. Für eine Stadt dieser Größe erstaunlich gut. Und was bringt ein Bus vom Bahnhof in die Stadt, wenn der letzte Zug eh schon länger schläft? Der erste Bus aus der Stadt fährt übrigens um 04:53 (auf den Zug um 05:12).
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

NJ Transit @ 12 Jan 2017, 14:34 hat geschrieben: Ha? Also mal abgesehen davon, dass jeder Zug einen Busanschluss hat, was ist daran nicht durchgehend? Es gibt täglich mindestens einen Stundentakt bis 23:00, fortgeführt als Rufbus bis 01:00. Für eine Stadt dieser Größe erstaunlich gut. Und was bringt ein Bus vom Bahnhof in die Stadt, wenn der letzte Zug eh schon länger schläft? Der erste Bus aus der Stadt fährt übrigens um 04:53 (auf den Zug um 05:12).
Die Abstimmung passt so gar nicht, es wird nicht auf Verspätungen gewartet (oftmals, fehlende Abstimmung) und mitunter gibt es lange Wartezeiten.
Wenn ich öfter meinen Zug verpasse oder umgekehrt den Busanschluss, dann überlege ich mir ob ich das noch mitmache.

Was auf dem Papier stattfindet hat nicht immer mit der Realität viel gemein. Der reibungslose Regelbetrieb ist eben nicht der 365/24/7-Zustand, sondern weit davon entfernt.
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Beitrag von NJ Transit »

DSG Speisewagen @ 12 Jan 2017, 14:43 hat geschrieben: Was auf dem Papier stattfindet hat nicht immer mit der Realität viel gemein.
Das ist klar. Das hat aber nichts mit dem von dir kritisierten Fahrplanangebot, sondern mit der Betriebsqualität zu tun. Deine Aussagen ergeben aus fahrplanerischer Sicht wenig Sinn, denn du beklagst dich auf der einen Seite über häufigen Anschlussverlust, gleichzeitig aber über lange Wartezeiten. Dass der Bus halt auf den Knoten Rosenheim/Mühldorf abgestimmt ist ist sicherlich nicht wirklich optimal, ein Direktbus 10 Minuten später wäre sicherlich überlegenswert (aber dann jammerst du wieder über Anschlussverlust - merkste was?).
Im Übrigen hat das nichts mit dem Bus an sich zu tun. Bei möglichem Umstieg auf einen Zug nach Wasserburg Stadt wär das genau dasselbe Problem. Oder, bei einem Direktzug, bei einem Umstieg in Wasserburg Stadt zum Bus in die Wohngebiete.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

NJ Transit @ 12 Jan 2017, 15:15 hat geschrieben: Das ist klar. Das hat aber nichts mit dem von dir kritisierten Fahrplanangebot, sondern mit der Betriebsqualität zu tun. Deine Aussagen ergeben aus fahrplanerischer Sicht wenig Sinn, denn du beklagst dich auf der einen Seite über häufigen Anschlussverlust, gleichzeitig aber über lange Wartezeiten. Dass der Bus halt auf den Knoten Rosenheim/Mühldorf abgestimmt ist ist sicherlich nicht wirklich optimal, ein Direktbus 10 Minuten später wäre sicherlich überlegenswert (aber dann jammerst du wieder über Anschlussverlust - merkste was?).
Im Übrigen hat das nichts mit dem Bus an sich zu tun. Bei möglichem Umstieg auf einen Zug nach Wasserburg Stadt wär das genau dasselbe Problem. Oder, bei einem Direktzug, bei einem Umstieg in Wasserburg Stadt zum Bus in die Wohngebiete.
Was machst du wenn der Zug ankommt und der Bus ist schon weg? In Reitmehring wartet es sich hervorragend.
Ist doch logisch dass viele die dort wohnen dann ihr Auto nach Reitmehring stellen und Leute, die z. B. zu den staatlichen Lehreinrichtungen fahren, fahren dann mit dem Auto wenn es öfter vorkommt dass sie Zeit in Reitmehring verbringen dürfen.

Hier müsste es eine Regelung geben dass der Bus entweder den Zug abwartet oder eine Sonderleistung gefahren wird, der dann zwischen Bf und Innenstadt pendelt. Hier könnte die Stadt das durchaus so einrichten, notfalls für solche Fälle ein Großraumtaxi engagieren dass dann zu normalen Fahrpreisen fährt.
Ansonsten wird der Stadtbusverkehr dort nicht erfolgreich nutzbar sein können, denn es müsste IMMER, auch bei Verspätungen, sofort Anschluss geben, da untergeordnete Verkehre hier eben als "Diener" auch verfügbar sein sollten.

Mir ist klar dass das eine anspruchsvolle, vielleicht überzogene Forderung ist, aber genau das ist es ja was in solchen Gegenden den Busverkehr zum scheitern verurteilt.
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Beitrag von Iarn »

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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Iarn @ 6 Nov 2020, 14:23 hat geschrieben:
War ja wohl leider nicht anders zu erwarten.
Zumindest kann ich Wasserburg somit guten Gewissens von der Liste potentieller alternativer Wohnorte für mich streichen, wenn ich aus München wegziehen wollte bzw. müsste.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Die Leute vor Ort merken wahrscheinlich gar nicht wie dumm diese Entscheidung war. Wasserburger werde ich somit nie besuchen. Ich steige doch nicht im Bus kurz vor dem Ziel! Ein Hoch auf die Elektro Stadt SUV's!
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Beitrag von Iarn »

rautatie @ 6 Nov 2020, 14:31 hat geschrieben:
Iarn @ 6 Nov 2020, 14:23 hat geschrieben:
War ja wohl leider nicht anders zu erwarten.
Zumindest kann ich Wasserburg somit guten Gewissens von der Liste potentieller alternativer Wohnorte für mich streichen, wenn ich aus München wegziehen wollte bzw. müsste.
Wobei man halt auch sagen muss die Altstadtbahn wäre wohl eher was für Tagestouristen und Leute die aus den kleineren Orten zwischen Eberberg und Wasserburg nach Wasserburg zum Einkaufen wollen.
Sonderlich viele Leute wohnen ja in Wasserburg nicht fussläufig zum Altstadtbahnhof, so dass diese mit Bus, Fahrrad oder Auto auch bei einer Reaktivierung eher zum Bahnhof gefahren wären.
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Beitrag von rautatie »

Iarn @ 6 Nov 2020, 14:41 hat geschrieben: Wobei man halt auch sagen muss die Altstadtbahn wäre wohl eher was für Tagestouristen und Leute die aus den kleineren Orten zwischen Eberberg und Wasserburg nach Wasserburg zum Einkaufen wollen.
Aber war Wasserburg nicht auch eine touristisch interessante Stadt, wegen der Altstadt und der Flussschleife?

Wie sieht sich die Stadt Wasserburg denn da in Zukunft selbst? Will man weiterhin auch auf den Tourismus bauen, und falls ja, wie sollen die Touristen bevorzugt anreisen? Möchte man wirklich, dass die Leute mit Autos in die Altstadt kurven, und welche Parkmöglichkeiten sind dort vorgesehen (ich bin zu selten da gewesen, um die Situation vor Ort zu kennen)? Wäre nicht gerade einem touristisch interessanten Altstadtkern eher daran gelegen, dass möglichst viele Besucher mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen?

Oder ist Wasserburg sowieso weniger an Tourismus interessiert und sieht die fehlende Altstadtbahn quasi als Maßnahme, um Tagesbesucher eher davon abzuhalten, die Stadt besuchen zu wollen? In diesem Fall kann ich die Entscheidung besser nachvollziehen: die Einheimischen wohnen überwiegend außerhalb und fahren sowieso mit dem Auto, und für die wenigen Altstadtbewohner lohnt sich die Bahnreaktivierung nicht.

Mir persönlich (der nicht repräsentativ ist) geht es jedenfalls so, dass ich von allen sehenswerten Städten im Umkreis von München Wasserburg bisher am seltensten besucht habe, was überwiegend an der fehlenden Bahnverbindung liegt. Deswegen fällt diese Stadt bei mir immer durchs Raster. Auch eine Kollegin, die ebenfalls gern Bahnausflüge unternimmt, erzählte mir im vergangenen Jahr, dass sie eigentlich geplant hatten, mit der Familie nach Wasserburg zu fahren, aber wegen der umständlichen Anreise (Umsteigen in Grafing und Wasserburg Bf.) haben sie dann doch darauf verzichtet.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

rautatie @ 6 Nov 2020, 14:49 hat geschrieben:
Iarn @ 6 Nov 2020, 14:41 hat geschrieben: Wobei man halt auch sagen muss die Altstadtbahn wäre wohl eher was für Tagestouristen und Leute die aus den kleineren Orten zwischen Eberberg und Wasserburg nach Wasserburg zum Einkaufen wollen.
Aber war Wasserburg nicht auch eine touristisch interessante Stadt, wegen der Altstadt und der Flussschleife?
Da gebe ich Dir völlig recht. Meine Entgegnung kam allein unter dem Aspekt Attraktivität Wasserburgs als Wohnort.

PS Das Hauptproblem an Wasserburg ist es dass es eigentlich aus drei relativ getrennten Ortsteilen besteht. Zum einen ist da das Klinikum und der Ortsteil Gabersee, welche durch den aktuellen Bahnhof gut erschlossen sind. Dann die Altstadt, welche durch den Wiederaufbau der Altstadtbahn profitieren würde und eigentlich mittlerweile weil am verkehrsstärksten die Viertel südöstlich des Inns. Letztere wären wegen der einzigen Innbrucke aber nur sehr suboptimal an die Altstadtbahn angeschlossen.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Problem ist halt, das der Bus auf der Strasse schneller ist als der Zug und das ist kein Witz!
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Jean
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Beitrag von Jean »

Wäre Wasserburg in der Nähe von Karlsruhe würden man über sowas gar nicht diskutieren. Da wäre die Strecke schon längst elektrifiziert und die alte Trasse neu aufgebaut, bzw. eine alternative Trasse über Straßen neu gebaut worden. :rolleyes: Wir sind halt in Bayern. Übrigens: wenn man Google Maps fragt, sieht man, dass der alte Bahnhof als Parkplatz missbraucht wird...mit natürlich...SUV's... :lol:
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

rautatie @ 6 Nov 2020, 14:49 hat geschrieben:was überwiegend an der fehlenden Bahnverbindung liegt
Dann muss deine Ausschlussliste aber brutal lang sein ... ;) Und wie machst du das in München, fährst du da auch nicht Stadtbus? Es mag sein, dass es z.B. in Waldkirchen recht weit zum nächsten (Regelverkehrs-)Bahnhof ist, aber Wasserburg Bf liegt Luftlinie 3 km außerhalb des Stadtzentrums der gleichnamigen Stadt und sogar tatsächlich auf Stadtgebiet. So ungewöhnlich ist das nicht. Die größte "Kleinstadt" mit diesem Layout ist bekanntlich Ingolstadt. Nehmen wir einen ganz ähnlichen Fall wie Wasserburg, z.B. Eichstätt. Da liegt der Hauptstreckenbahnhof auch auf der Luftlinie 3 km weit weg, aber komplett im Wald ohne reguläre Busanbindung. Die Verkehrsdrehscheibe ist der Stadtbahnhof, dort laufen neben den Buslinien auch die Straßen hin und durch. In Wasserburg ist das aber immer schon anders gewesen. Nicht dass ich gegen die Altstadtbahn wäre, aber ein sehr kurzes Streckenstück reaktivieren, wenn ich für einen nicht unerheblichen Teilverkehr trotzdem weiterhin Stadtbus auf dem gleichen Linienweg brauche und der Knotenpunkt auf Mühldorf - Rosenheim trotzdem in Wasserburg Bf bleibt, dann ist das "schwierig", ganz unideologisch gesehen. Einen potentiellen Anfang einer durchgehenden Strecke (München -) Wasserburg Bf - Trostberg fände wesentlich interessanter als eine reine "Stadtbahn", die sich aber auf der alten Trasse nie mit der B304 vergleichbar weiter ausbauen ließe und anders als in Eichstätt den Busverkehr nicht ersetzen kann.

Der Bahnausbau sollte sich aus meiner Sicht primär darauf konzentrieren, die wirklich weißen Flecken auf der Eisenbahnkarte mit neuen Strichen zu füllen anstatt sich an an solchen Fragen aufzuhängen. Es gibt genug Städte, da reden wir nicht über 4-5 km Busanschluss, sondern über 30. Wenn die Zeiten mal wieder andere sind, gondel doch mal ohne Ilztalbahn von Passau nach Freyung, von Freising, Abensberg oder Landshut nach Mainburg oder von Neumarkt, Regensburg oder Ingolstadt nach Beilngries/Dietfurt/Riedenburg. Da fehlt die Bahnanbindung, nicht in Wasserburg.
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Beitrag von Jean »

Rohrbacher @ 6 Nov 2020, 16:12 hat geschrieben: Einen potentiellen Anfang einer durchgehenden Strecke (München -) Wasserburg Bf - Trostberg fände wesentlich interessanter als eine reine "Stadtbahn", die sich aber auf der alten Trasse nie mit der B304 vergleichbar weiter ausbauen ließe und anders als in Eichstätt den Busverkehr nicht ersetzen kann.
Das wäre natürlich das Ideal. Am besten mit einem Bahnhof außerhalb der Halbinsel.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Jean @ 6 Nov 2020, 16:07 hat geschrieben:Wäre Wasserburg in der Nähe von Karlsruhe würden man über sowas gar nicht diskutieren.
Okay, als BOStrab-Strecke könnte man natürlich in Wasserburg u.U. eine ganz andere Trasse nutzen. Aber wer will mit einer "Straßenbahn" von München nach Wasserburg? Da sind auf längeren Strecken auch in Karlsruhe nicht wirklich alle so ganz happy. Bei elendslangen S-Bahnstrecken komm ich irgendwo an den Punkt, wo tatsächlich der Eilzug mit haustürnahem Busanschluss attraktiver wird. Es kommt ja neben der Frequentierung auch auf die Länge der Strecke an. Die Strecke Wasserburg Stadt - München entspricht kilometermäßig ja ungefähr meiner eigenen Realität. Wenn ich mir bei 50-60 km aussuchen müsste, ob ich lieber in 1 km Entfernung eine durchgehende S-Bahn (mit oder ohne BOStrab) haben möchte oder in 5 km einen (echten) RE mit zuverlässigem Busanschluss bis 300 m vor die Haustür, dann kann letzteres tatsächlich attraktiver sein als die teilweise elendslangen S-Bahnstrecken. Das sieht man ja auch bei den P+R Anlagen. Das ist ja das nächste: Was macht man, wenn man das mal durchdenkt, in Wasserburg Stadt mit den Anschlussreisenden, die aus den ganzen versprengten Orten mit dem Auto kommen (müssen) und ggf. gar nicht nach München fahren, sondern nach Rosenheim oder Mühldorf? Die werden ja nicht das Auto am Stadtbahnhof abstellen, nur um am "Hauptbahnhof" nochmal umzusteigen. Da gäb's auch im P+R Bereich weiterhin parallelen Verkehr Stadtbf - Bf. Bei einer nicht mehr verlängerbaren Strecke mit einem eher im unteren Bereich liegenden Fahrgastaufkommen, ist das alles nicht so optimal. Dazu kommt noch, dass ein Zug aus München extra nochmal kopfmachen muss, wenn er nach Wasserburg Stadt fahren soll und bei solchen Anschlusslängen auch das Thema Diesel keine Rolle mehr spielen muss. Solche a.) 5 km kurzen Stadtstrecken mit b.) "nur" etwa Stundentakt bzw. ca. 20 Fahrtenpaaren = 200 km am Tag sind ja für eine Akkubus-Flotte, die vom "Hauptbahnhof" in die Stadtteile ausschwärmt, technisch gesehen irgendwie schon wie gemalt und u.U. sogar am ehsten von allen Einsatzgebieten für einen fahrerlosen Betrieb geeignet, wenn man's mal bis zu einem wirklich fahrerlosem Midi-Bus mit Vmax = 50 km/h schaffen sollte.
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Beitrag von andreas »

Ist halt auch die Frage, ob man sich mit dem Versteifen auf die Innenstadtbahn einen Gefallen getan hat. Vielleicht wäre eine Innquerung sinnvoller gewesen (aber hinter Wasserburg kommt halt auch nichts sinnvolles mehr)....

Ich denke, der Stummel ist einfach eine blöde Situation - Nach München nur mit Fahrtrichtungswechsel und die Strecke fährt bis auf den Bahnhof in der Stadt schön an allem vorbei....

Wie wurde die Strecke eigentlich früher bedient? Von München/Ebersberg aus mit Fahrtrichtungswechsel, als Shuttle oder von Mühldorf aus?

Was man aber wohl nicht vergessen darf, im Zuge von Stamm 2 soll ja die Bahnstrecke Ebersberg - Wasserburg elektrifiziert werden und ins S-bahnnetz aufgenommen werden - hätte man die Trasse in der jetzigen Form für S-bahnzüge verwenden können?
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Beitrag von Lazarus »

andreas @ 7 Nov 2020, 09:56 hat geschrieben: Ist halt auch die Frage, ob man sich mit dem Versteifen auf die Innenstadtbahn einen Gefallen getan hat. Vielleicht wäre eine Innquerung sinnvoller gewesen (aber hinter Wasserburg kommt halt auch nichts sinnvolles mehr)....

Ich denke, der Stummel ist einfach eine blöde Situation - Nach München nur mit Fahrtrichtungswechsel und die Strecke fährt bis auf den Bahnhof in der Stadt schön an allem vorbei....

Wie wurde die Strecke eigentlich früher bedient? Von München/Ebersberg aus mit Fahrtrichtungswechsel, als Shuttle oder von Mühldorf aus?

Was man aber wohl nicht vergessen darf, im Zuge von Stamm 2 soll ja die Bahnstrecke Ebersberg - Wasserburg elektrifiziert werden und ins S-bahnnetz aufgenommen werden - hätte man die Trasse in der jetzigen Form für S-bahnzüge verwenden können?
Die Strecke ist doch noch weitgehend im Originalzustand erhalten. Es fehlt nur in der Stadt das kleine Stück im Bereich des Bahnhofs und das, was damals durch das Unwetter zerstört wurde. Gefahren wurde mit Fahrtrichtungswechsel in Reitmehring. Ob es auch eine Verbindung nach Mühldorf gab, kann ich dir jetzt nicht mehr mit Bestimmtheit sagen, aber ich glaube eher nicht.
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Beitrag von Rohrbacher »

andreas @ 7 Nov 2020, 09:56 hat geschrieben:aber hinter Wasserburg kommt halt auch nichts sinnvolles mehr
Für eine Bundesstraße langt's grad so. ;)
andreas @ 7 Nov 2020, 09:56 hat geschrieben:Wie wurde die Strecke eigentlich früher bedient? Von München/Ebersberg aus mit Fahrtrichtungswechsel, als Shuttle oder von Mühldorf aus?
Sommerfahrplan 1982:

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Beitrag von andreas »

cool, danke....

Mit dem hinter Wasserburg kommt nichts mehr meinte ich ein sinnvolles Ziel für eine Bahnstrecke....
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Beitrag von TramBahnFreak »

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Beitrag von Jean »

Meine Schwägerin die aus Wasserburger kommt meinte sie wollen dort eh nicht die Touristen... Schön wenn man wählen kann...
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Beitrag von Südostbayer »

Rohrbacher @ 6 Nov 2020, 17:57 hat geschrieben:Was macht man, wenn man das mal durchdenkt, in Wasserburg Stadt mit den Anschlussreisenden, die aus den ganzen versprengten Orten mit dem Auto kommen (müssen) und ggf. gar nicht nach München fahren, sondern nach Rosenheim oder Mühldorf? Die werden ja nicht das Auto am Stadtbahnhof abstellen, nur um am "Hauptbahnhof" nochmal umzusteigen. Da gäb's auch im P+R Bereich weiterhin parallelen Verkehr Stadtbf - Bf.
Hinzu kommt im Fall Wasserburg noch, dass der Stadtbahnhof sowohl geographisch bedingt kaum Platz für Pkw-Stellplätze hat als auch ein relativ schlechte Straßenverbindung Richtung Osten. Wer mit dem Auto aus einem Ort nordöstlich oder östlich von Wasserburg zu einem Wasserburger Bahnhof möchte, ist über die B304 und ihre Innbrücke nördlich der Stadt deutlich schneller in Wasserburg Bahnhof (Reitmehring) als über Salzburger Straße, Brucktor und Altstadt am Stadtbahnhof.


andreas @ 7 Nov 2020, 09:56 hat geschrieben:Was man aber wohl nicht vergessen darf, im Zuge von Stamm 2 soll ja die Bahnstrecke Ebersberg - Wasserburg elektrifiziert werden und ins S-bahnnetz aufgenommen werden - hätte man die Trasse in der jetzigen Form für S-bahnzüge verwenden können?
In der grad jetztigen Form mit Dammrutsch allenfalls ohne Fahrgäste - wie in Wasserburg (Bahnhof) bereits erprobt ;)

Aber an sich war die Strecke nach Wasserburg Stadt ganz normale Infrastruktur nach EBO, ohne besondere Einschränkungen. Allenfalls der kurze Tunnel hat mutmaßlich (augenscheinlich) nicht das Profil für eine Oberleitung.

Betrieblich hat die Strecke allerdings, unabhängig der Elektrifizierung, das Problem, dass bei einer Fahrplangestaltung mit stündlichem Umsteigeknoten in Wasserburg Bahnhof pro Stunde jeweils ein Zug ausschließlich für die kurze Stichfahrt benötigt wird. Bei einer Vollkostenrechnung wäre das umso unattraktiver je teurer der Zug ist - und im Münchner S-Bahnsystem vermutlich auch ein Garant dafür, dass bei Fahrzeugmangel/Betriebsstörungen vorzeitig in Wasserburg Bahnhof gewendet wird, um einen Zug zu sparen.
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Eine Kurzwende mit Ankunft zur Minute 57 und Abfahrt zur Minute 03 wäre aber sehr störungsanfällig, da es bekanntlich bei der Münchner S-Bahn sehr oft Verspätungen gibt. Man sollte damit ohnehin das Fahrzeug für die kurze Strecke haben.
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Beitrag von Rohrbacher »

ralf.wiedenmann @ 8 Nov 2020, 23:19 hat geschrieben:Eine Kurzwende mit Ankunft zur Minute 57 und Abfahrt zur Minute 03 wäre aber sehr störungsanfällig, da es bekanntlich bei der Münchner S-Bahn sehr oft Verspätungen gibt.
Bekanntlich muss die Eisenbahn heute so effizient sein, dass man dies zum Sparen eines Fahrzeugs und eines Lokführers auf jeden Fall gerne in Kauf nimmt.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Rohrbacher @ 8 Nov 2020, 23:37 hat geschrieben: Bekanntlich muss die Eisenbahn heute so effizient sein, dass man dies zum Sparen eines Fahrzeugs und eines Lokführers auf jeden Fall gerne in Kauf nimmt.
Was spricht denn gegen 120-Minuten-Umläufe mit 4 bzw. 5 Minuten Wendezeit? :ph34r:

Oder 4 Stunden fahren, 5 Minuten wenden, wieder 4 Stunden zurück fahren?
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