Planungen S7 von Wolfratshausen nach Geretsried

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Loisachbua
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Beitrag von Loisachbua »

Hallo,

ich hab mich hier angemeldet, weil ich zwar eisenbahntechnisch ein Laie bin, aber Wolfratshauser bin. Und als dieser hab ich eine Frage, welche hier ggf. beantwortet werden könnte:

Und zwar geht es um das schon oben genannte Industriegleis. Dieses soll nach jetztiger Planung dort bleiben wo es ist. Also die S-Bahngleise gehen in Tieflage durch den Bahnhof/Unterführung-Sauerlacherstraße und nachher in einem Trog bis zur B11, dort auch wieder unten durch und dann wieder nach oben.
Das Industriegleis wird oben drüber geführt und wie bisher mit einem höhengleiche Übergang über die Sauerlacherstr. und (annähend) weiter wie es bisher läuft.
Somit Wolfratshausen die "Jahrhundertchance" genommen, das dann komplett gleisfreie Bahnhofsareal zukunftsträchtig zu entwickeln.

Geretsried kann auf das Industriegleis nicht verzichten, da dort wohl sehr gefährlich Güter zu den Firmen Pulcra und Tyczka transportiert werden.
Und dies Güter dürfen _angeblich_ nicht durch den Tunnel gefahren werden.

Ideal wäre es doch die Güter über das neue S-Bahngleis zu fahren und dieses auf höhe Geretsried-Nord an des jetzigen Güter-Netz anzubinden.

Mir kommt das a bisserl komisch vor. Überall werden doch solche Güter durch Tunnels/Tröge gefahren. Nur hier geht es angeblich ned.
Für genaue Infos hier der Link zu Bericht in der Lokalpresse:

Isar-Loisachbote vom 21.05.2015

Vielen Dank für Eure Hilfe
Koni
mapic
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Beitrag von mapic »

Loisachbua @ 25 May 2015, 18:36 hat geschrieben:Und dies Güter dürfen _angeblich_ nicht durch den Tunnel gefahren werden.
Es steht doch eh genau drin in dem von dir verlinkten Artikel: Nach aktuellem Planungsstand darf kein Gefahrgut durch den Tunnel. Eine entsprechende Ausrüstung, um den Gefahrguttransport zu erlauben wäre durchaus möglich, aber dann wird es zu teuer.

Loisachbua @ 25 May 2015, 18:36 hat geschrieben:Mir kommt das a bisserl komisch vor. Überall werden doch solche Güter durch Tunnels/Tröge gefahren. Nur hier geht es angeblich ned.
Tunnel ist nicht gleich Tunnel. Wie bei vielen anderen Dingen ist da auch das Baujahr ganz entscheidend. In einem Tunnel der schon seit über 100 Jahren existiert darf man das eben, weil es damals noch erlaubt war, Stichwort Bestandsschutz. Bei einem neuen Tunnel darf man es eben nicht mehr, es sei denn man sorgt für die geforderten hohen Sicherheitsstandards.
noebi
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Beitrag von noebi »

Mal was anderes, in dem Artikel ist die Rede vom 15-Minuten-Takt auf der S7. Bisher war doch immer geplant, auf der S7 den 20-Minuten-Takt bezubehalten oder?
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Zusätzlich: Die Güteranlagen im Bahnhof Wolfratshausen werden ebenfalls noch benutzt - dort gibt es eine mobile Umladestation für Flüssigkeiten. Insofern kann das Areal derzeit nur begrenzt "entwickelt" werden. Aber Ok, es steht eh zu vermuten, dass bei der hiesigen Schienengüterverkehrsunfreundlichkeit auch das nicht mehr lange gemacht wird (und alles gleich per LKW transportiert wird).

Luchs.
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Tegernseebahn
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Beitrag von Tegernseebahn »

Die Planung ist auf einen 15-Minuten-Takt ausgelegt, der irgendwann mal kommen soll. Der Tunnel soll ja schließlich für alle Gegebenheiten geeignet sein.

Wenn die Chemiezüge auch im Tunnel fahren sollte, dann müsste er wohl mit einer Trennwand und somit eigentlich jeweils als Einzelröhre gebaut werden. Da aber nicht zu vermuten ist, dass Wolfratshausen die Mehrkosten übernimmt, ist das keine Option.

Die Güterladestelle in Wolfratshausen soll auch in Zukunft beibehalten werden, es bestünde natürlich auch die Möglichkeit, entlang des heutigen Industriegleises eine neue Anlage zu bauen.

Mfg tegernseebahn
ropix
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Beitrag von ropix »

Kurz danach haben Kreis und Umweltausschuss des Kreistages dafür gestimmt egal wie viel für den Tunnel zu bezahlen.

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/wolfra...usbau-1.2543444

das les ich im Merkur-Artikel jetzt nicht, da ging es wohl um eine Infoveranstaltung. Deren PPPPP kann man übrigens hier nachlesen: https://www.wolfratshausen.de/fileadmin/Med..._LH_Vortrag.pdf

Interessant sind dort die Seiten 11 und 12 - einerseits bliebe wohl bei oberirdischem Industriegleis und unterirdischem S-Bahn-Tunnel die Verladestation und wenn ich das richtig sehe sogar eine Umfahrmöglichkeitn, andererseits wird die Bedienung des Industriestammgleises wohl demnächst an jemand anders als DB Cargo vergeben :D :D :D
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Merkur Online Geretsried will S-Bahn-Tunnel mitfinanzieren
Die Stadt Geretsried will die S-Bahn um jeden Preis. Dafür ist sie bereit, 15 Prozent der Mehrkosten für eine Tieferlegung der Gleise in Wolfratshausen zu übernehmen. Das wären 2,55 Millionen Euro (Preisstand 2009) – zusätzlich zu den etwa acht Millionen Euro, die Geretsried für die Infrastruktur der drei Bahnhöfe aufbringen muss.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Süddeutsche mit umfangreichem Sachstand zum Projekt

Nachdem der Stadtratvon Geretsried sich einstimmig für die Realisierung der tiefergelegten Lösung ausgesprochen hat.
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Beitrag von Auer Trambahner »

Die handvoll fehlende Beiträge sind in der Architektur und Stadtentwicklung.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Merkur schon im März zu den geänderten Planungen durch den Trog
Wird durch diese Umplanung ein neues Planfeststellungsverfahren notwendig? „Die Bahn strebt an, die Umplanungen im Rahmen einer Tektur beim Eisenbahnbundesamt einzureichen“, antwortet der Bahnsprecher. Das würde einer Planänderung entsprechen. Ob noch einmal die gesamten Planunterlagen ausgelegt und erläutert werden müssen, entscheide das Eisenbahnbundesamt.
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Beitrag von ET 423 »

Wenns nicht so grotesk wäre, wäre es zum Lachen. Aber wenigstens hat man sich schon mal auf die verkehrlich sinnvollere Alternative (Tieferlegung inkl. neuer Station) geeinigt - das ist ja gerade in der heutigen Zeit auch nicht mehr selbstverständlich.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
andreas
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Beitrag von andreas »

wow, 44 Millionen Euro - ist ja direkt günstig, wenn man überlegt, daß Freiham schon 12 gekostet hat....

Aber immerhin, macht man jetzt die Vorentwurfsplanung, an der man ja erst seit November arbeitet.
Die ist dann 2018 fertig. Dann macht man die Entwurfsplanung, dauert bis 2020.
Dann kommt die Genehmigungsplanung, dauert bis 2025. Bis dahin fällt sicher einen ein, er möchte goldene Wasserhähne im Klo, also alles
nochmal von vorne. So ab 2040 kann man dann mit einer Ausführungsplanung rechnen....
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Welche goldenen Wasserhähne im Klo, da sind doch gar keine Toiletten vorgesehen? Aber das wäre ja dann ein Grund, um die gesamte Planung zu sprengen, indem MWO Toiletten fordert. :lol:

Realistischer wäre wieder irgendein Umweltzeugs, wie die blauflügelige Dingsbums auf dem Gebiet des ehemaligen Rangierbahnhofs, was die Erweiterung MSTH ja lange ausgebremst hat. :rolleyes:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Kommt es mir nur so vor oder sind diese langen Bauzeiten eine deutsche Spezialität? Irgendwie hat man den Eindruck dass in anderen Ländern viel schneller gebaut wird.
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Nö. Für den zweigleisigen Ausbau Verona - Bologna hatte ich Arbeiten schon bei meiner ersten Fahrt Mitte der 80er gesehen. Irgendwann vor 2010 ging dann der erste Abschnitt in Betrieb. Durchgehend ist das soweit ich weiss immer noch nicht.
In weniger Zeit legen die Italiener ganze Strecken in den Berg (Travisio - Udine, Brenner) ...

Und chinesische Verhältnisse wollen wir nun auch nicht wirklich.

Luchs.
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Beitrag von viafierretica »

Luchs @ 19 Apr 2016, 19:44 hat geschrieben: Nö. Für den zweigleisigen Ausbau Verona - Bologna hatte ich Arbeiten schon bei meiner ersten Fahrt Mitte der 80er gesehen. Irgendwann vor 2010 ging dann der erste Abschnitt in Betrieb. Durchgehend ist das soweit ich weiss immer noch nicht.
In weniger Zeit legen die Italiener ganze Strecken in den Berg (Travisio - Udine, Brenner) ...

Und chinesische Verhältnisse wollen wir nun auch nicht wirklich.

Luchs.
Bologna - Verona ist längst komplett zweigleisig und de facto eine Neubaustrecke. Im Vergleich zu D ging es wirklich schnell. Nebenbei: Italien hat eine durchgehende Hochgeschwindigkeitsstrecke von Turin bis Salerno - mehr als Deutschland auf allen Strecken zusammen.
Nebenbei wird auch auf vielen anderen Strecken viel investiert und zahlreiche Strecken de facto ebenfalls neu gebaut.
Luas
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Beitrag von Luas »

Trapeztafelfanatiker @ 19 Apr 2016, 19:34 hat geschrieben: Kommt es mir nur so vor oder sind diese langen Bauzeiten eine deutsche Spezialität? Irgendwie hat man den Eindruck dass in anderen Ländern viel schneller gebaut wird.
Stadtbahn Chaleroi in Belgien. :P Da ging eine Neubaustrecke (nach Soleilmont) nach jahrelangem Dornröschenschlaf in Betrieb. Andere längst fertiggestellte Abschnitte gammeln vor sich hin...
Aber Sorry fürs :offtopic:
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

@viaferretica: längst ist relativ. Als ich das letzte Mal dort gefahren bin - ist aber auch schon etwas her - war es definitiv noch nciht der Fall. das war WIMRE 2005. Also > 20 Jahre Bauzeit.

Luchs.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Süddeutsche nochmal ausführlich zum Planungsstand

Der Bau verzögert sich um 2,5 Jahre, was wohl allein an der von den Anwohnern gewünschten Tieferlegung liegt.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

An sich ist die Tieferlegung ja durchaus sinnvoll, aber hätte man das nicht schon längst so planen können?
Wenn man wirklich wollen würde könnte die S-Bahn längst fertig sein. Da hat sich doch Jahre gar nichts bewegt oder man hat Wünsche vorgetragen.
Geretsried ist einer der bedeutensten Städte im Landkreis TÖL und darf hier ewig warten, nur weil man zu wenig gemacht hat und die Alternativplanung nicht mit einbezogen wurde.

Ich hoffe aber dass die Mehrkosten die Stadt Wolfratshausen trägt, so wie das in Ismaning und Unterföhring auch war. Alles andere wäre unfair und WOR hat sicher genug Geld und ein Tunnel hat auch seinen Reiz, muss man sich diese Stadt nicht mehr ansehen. ;)
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Genau wegen der Verteilung der finanziellen Lasten hat das ja so lange gedauert bisher. Und wie im Artikel steht, trägt Wolfratshausen die Mehrkosten nicht allein.
Nach Planungsstand aus dem Jahr 2009 verteilten sich die Mehrkosten für die Tieferlegung in Höhe von rund 44 Millionen Euro auf Bund, Freistaat und Bahn (27 Millionen Euro) sowie die Städte Geretsried und Wolfratshausen und den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen (zusammen 17 Millionen Euro).
Im Endeffekt trägt Wolfratshausen nur einen Bruchteil der Mehrkosten.
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Beitrag von JeDi »

Iarn @ 21 Feb 2017, 09:56 hat geschrieben: Genau wegen der Verteilung der finanziellen Lasten hat das ja so lange gedauert bisher. Und wie im Artikel steht, trägt Wolfratshausen die Mehrkosten nicht allein.
Ich würde die ganze Sache (wie auch bei anderen Projekten) eher als Verzögerungs-Verhinderungstaktik ansehen... (Teure Maximallösung fordern und hoffen, dass dadurch alles so bleibt wie es ist)
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Iarn @ 21 Feb 2017, 10:56 hat geschrieben: Im Endeffekt trägt Wolfratshausen nur einen Bruchteil der Mehrkosten.
Genau das ist unverständlich, da nur Wolfratshausen profitiert und kein anderer.
Also hätte man das Projekt auch gegen den Widerstand von Wolfratshausen durchdrücken können und von mir aus ein zweites S21 draus gemacht. Entweder WOR zahlt die Mehrkosten oder ihr müsst damit leben. Das hätte ich gesagt und durchgezogen.

Die Nimby-Egoisten in Wolfratshausen verzögern das Projekt viele Jahre und bekommen dann auch noch große Teile der Untertunnelung geschenkt. Dreistigkeit darf nicht gewinnen. Der Freistaat sitzt doch eigentlich am längeren Hebel gegen so ein Provinzkaff. Das hätte man mal eiskalt durchziehen müssen.
Oder ist der Äh Äh Äh wieder so Einflussreich im Sinne von WOR?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Mir fallen in letzter Zeit wenig Beispiele ein, wo der Bund oder ein Bundesland so ein Projekt gegen die betroffene Kommune durchgedrückt hätte.

Zumal das Projekt jetzt nicht von einer überregionalen Bedeutung wie beispielsweise der Brennerzulauf wäre, wo man wahrscheinlich zu solchen Mitteln greifen muss.
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Beitrag von Cloakmaster »

Wie ist das nun mit dem Industriegleis? Es hiess doch immer, dir Güterzüge dürften nicht durch den Tunnel, und es bleibe daher in jedem Falle eine parallele oberirdische Strecke erhalten?

Wann genau sind die Geretsrieder eigentlich unmgeschwenkt - anfangs wollten sie die S-Bahn gar nicht, weil kostet ja Geld und macht die Grundstücke teurer...?
viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

Luchs @ 20 Apr 2016, 15:07 hat geschrieben: @viaferretica: längst ist relativ. Als ich das letzte Mal dort gefahren bin - ist aber auch schon etwas her - war es definitiv noch nciht der Fall. das war WIMRE 2005. Also > 20 Jahre Bauzeit.

Luchs.
Wenn man sich die Bauzeit im deutschen Rheintal ansieht - Fertigstellung irgendwann weit nach 2030 - ist das noch immer schnell. Und mittlerweile baut Italien in wirklich schnellem Tempo, z.B. die Strecke nach Salerno war in wenigen Jahren fertig. Von solchen Bauzeiten kann man hier nur träumen.
Nun also auch Geretsried. Ernsthaft diskutiert wird etwa seit 1995. Also 31 Jahre für Planung und Bau für 7 km S-Bahn - Respekt!!!!!
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

viafierretica @ 22 Feb 2017, 08:19 hat geschrieben:Ernsthaft diskutiert wird etwa seit 1995. Also 31 Jahre für Planung und Bau für 7 km S-Bahn - Respekt!!!!!
Ist jetzt aber nicht so, dass es in der Bahngeschichte früher nicht auch mal lange gedauert hätte. Manches ging verglichen mit heute extrem schnell, wie bei der Chiemseebahn. Versuch heute mal in ein paar Monaten 2 km Straßenbahn zu bauen... Manches dauerte aber lang und brauchte mehrere Anläufe. Die NIM ist eine Idee von ca. 1860, realisiert wurde die direkte Strecke zwischen (München -) Ingolstadt und Nürnberg erst ein bisschen später, nachdem man um 1900 und nach 1980 nochmal angefangen hat "ernsthaft zu diskutieren". Und selbst manche kleine Ortsumgehungsstraße ist das (vielleicht zukünftige) Produkt von 30 oder 40 Jahren Diskussion und Planung und erneuter Diskussion und immer so weiter. Ist halt kein Carport auf Privatgrund... ;)
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

Rohrbacher @ 22 Feb 2017, 17:31 hat geschrieben: Ist jetzt aber nicht so, dass es in der Bahngeschichte früher nicht auch mal lange gedauert hätte. Manches ging verglichen mit heute extrem schnell, wie bei der Chiemseebahn. Versuch heute mal in ein paar Monaten 2 km Straßenbahn zu bauen... Manches dauerte aber lang und brauchte mehrere Anläufe. Die NIM ist eine Idee von ca. 1860, realisiert wurde die direkte Strecke zwischen (München -) Ingolstadt und Nürnberg erst ein bisschen später, nachdem man um 1900 und nach 1980 nochmal angefangen hat "ernsthaft zu diskutieren". Und selbst manche kleine Ortsumgehungsstraße ist das (vielleicht zukünftige) Produkt von 30 oder 40 Jahren Diskussion und Planung und erneuter Diskussion und immer so weiter. Ist halt kein Carport auf Privatgrund... ;)
Die Tram nach Berg am Laim ging dafür erstaunlich schnell, immerhin.
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Beitrag von Tegernseebahn »

Iarn @ 21 Feb 2017, 10:56 hat geschrieben: Genau wegen der Verteilung der finanziellen Lasten hat das ja so lange gedauert bisher. Und wie im Artikel steht, trägt Wolfratshausen die Mehrkosten nicht allein.



Im Endeffekt trägt Wolfratshausen nur einen Bruchteil der Mehrkosten.
Das stimmt so nicht ganz. Bund, Freistaat und Bahn tragen die Kosten für die Tieferlegung der Sauerlacher Straße, die theoretisch bei Auflösung des Bahnübergangs angefallen wären. Ist alles nach EKrG geregelt. Die direkten Mehrkosten für die Tieferlegung der Bahnstrecke bezahlen Wolfratshausen, Geretsried und der Landkreis. Ist also im Prinzip keine andere Regelung als in Ismaning usw.
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