[M] Tram - Ideenspiele ü. mögl. Verlängerungen

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

In Schwachlastzeiten flügeln? T2+T2 ?
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Zu Schwachverkehrszeiten kann eine Stichfahrt schon Sinn machen. 5-Minuten-Takt im Spätverkehr ist wohl unrealistisch, bleiben also die Optionen, dass jeder Ast nur alternierend (und damit mutmaßlich alle 20 Minuten) bedient wird oder eben per Stichfahrt im 10-Minuten-Takt.

In der Rhein-Neckar-Metropole gibt es regulär so ein Betriebskonzept (wenn auch derzeit Pandemie- und/oder brückensperrungsbedingt ausgesetzt)
Gruß vom Wauwi
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Wobei dort auf dem kurzen Abschnitt ja auch noch der 50er Bus weiterfahren dürfte, um zur S-Bahn zu kommen. Ich kann mir nicht vorstellen, das man den 50er dann zurückziehen würde.
D.h. in Schwachzeiten könnte dort ggf. auch keine Tram zur S-Bahn fahren.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

spock5407 @ 28 Mar 2020, 10:10 hat geschrieben: Wobei dort auf dem kurzen Abschnitt ja auch noch der 50er Bus weiterfahren dürfte, um zur S-Bahn zu kommen. Ich kann mir nicht vorstellen, das man den 50er dann zurückziehen würde.
D.h. in Schwachzeiten könnte dort ggf. auch keine Tram zur S-Bahn fahren.
Wäre in der SVZ auch unproblematisch, wenn man endlich mal die Anschlüsse ordentlich hinbekommt.
andreas
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Beitrag von andreas »

Wie schaut das eigentlich aus, wenns denn irgendwann mal die Westtangente gibt mit einer Trambahnverbindung durch den Wintrichring, dann könnte man Aidenbachstraße - Moosach Bf fahren fast wie der heutige Bus....
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Jean
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Beitrag von Jean »

andreas @ 6 May 2020, 20:08 hat geschrieben: Wie schaut das eigentlich aus, wenns denn irgendwann mal die Westtangente gibt mit einer Trambahnverbindung durch den Wintrichring, dann könnte man Aidenbachstraße - Moosach Bf fahren fast wie der heutige Bus....
Über die Haltestelle Wintrichring oder Skagerrakstraße? Bei letzteres wäre die Straße Baubergerstraße etwas schwierig. Da wird es wohl kein Platz für eine eigene Trambahnspur geben.
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Elch
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Beitrag von Elch »

Jean @ 7 May 2020, 09:21 hat geschrieben: Über die Haltestelle Wintrichring oder Skagerrakstraße? Bei letzteres wäre die Straße Baubergerstraße etwas schwierig. Da wird es wohl kein Platz für eine eigene Trambahnspur geben.
Naja, das naheliegendste wäre wohl über den Wintrichring und die Dachauer Str. Platz hat's da zum Saufüttern und da gäbs noch nicht mal echte Einschränkungen für den Autoverkehr (die 6 Spuren braucht da keiner).
"Lächle, es könnte schlimmer kommen" Ich lächelte [...] und es kam schlimmer [...]

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bestia_negra
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Beitrag von bestia_negra »

Oder man verbindet das ganze mit einer Nordtangente.

Romanplatz (Tram) - Wintrichring (Tram) - Georg-Brauchle-Ring (U1) - OEZ (U1/U3) - Lasallestraße - Oberwiesenfeld (U3) - Frankfurter Ring (U2) - Milbertshofener Straße - Domagkstraße (Tram) - Studentenstadt (U6) - Föhringer Ring - St.Emmeram (Tram) - Johanneskirchen (S8).

Das ganze auf voller Länge zu fahren (am besten noch ab Parkstadt Solln über Aidenbachstraße - Westtangente) würde aber natürlich eine Monsterlinie ergeben.
Wenn die Linie aber großteils auf eigener Trasse fährt, dann wäre das schon möglich.

Oder man bricht die Linie in der Mitte und lässt beide Äste in Moosach wenden.
bestia_negra
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Beitrag von bestia_negra »

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/landkr...-tram-1.5214229

Der Landkreis will prüfen, ob man die 19 bis Haar bzw. gleich bis zur A99 inklusive P&R Parkplatz verlängern soll.
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Jean
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Beitrag von Jean »

bestia_negra @ 26 Feb 2021, 10:26 hat geschrieben: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/landkr...-tram-1.5214229

Der Landkreis will prüfen, ob man die 19 bis Haar bzw. gleich bis zur A99 inklusive P&R Parkplatz verlängern soll.
Daraus schließe ich, dass der Abschnitt Ostbahnhof - Kreillerstraße langfristig einen 5 Minuten Takt kriegt.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Jean @ 26 Feb 2021, 10:48 hat geschrieben:
bestia_negra @ 26 Feb 2021, 10:26 hat geschrieben: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/landkr...-tram-1.5214229

Der Landkreis will prüfen, ob man die 19 bis Haar bzw. gleich bis zur A99 inklusive P&R Parkplatz verlängern soll.
Daraus schließe ich, dass der Abschnitt Ostbahnhof - Kreillerstraße langfristig einen 5 Minuten Takt kriegt.
"Langfristig" reicht da nicht, der war vor Corona zur HVZ schon heute hoffnungslos überfüllt und schon heute wird entlang der Wasserburger Landstraße kräftig nachverdichtet.
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Beitrag von bestia_negra »

Den Takt könnte man auch unabhängig von der Verlängerung verdichten.

Wenn man Züge, Personal und Werkstattkapazität hätte....


Ich wäre ja dafür die 15er oder 25 statt zum MWP über Ostbahnhof zur SVS zu führen. Dafür bräuchte man halt noch den einen fehlenden Gleisbogen Milchstraße - Wörthstraße.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

bestia_negra @ 26 Feb 2021, 14:22 hat geschrieben: Ich wäre ja dafür die 15er oder 25 statt zum MWP über Ostbahnhof zur SVS zu führen. Dafür bräuchte man halt noch den einen fehlenden Gleisbogen Milchstraße - Wörthstraße.
Selbiger war ja mal laut den "Leaks" von Tramreport zu den Zukunftsplänen der MVG geplant. Nachdem ein großer Teil dieser Pläne aber offensichtlich aktuell wieder obsolet ist, bleibt es fraglich, ob es wirklich zu einer Nachrüstung dieser Kurve kommt.
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Beitrag von Tram-Bahni »

Hier steht was zur Wörthstr. Mit Juni 20 noch ziemlich aktuell.
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Beitrag von bestia_negra »

Iarn @ 26 Feb 2021, 15:02 hat geschrieben: Selbiger war ja mal laut den "Leaks" von Tramreport zu den Zukunftsplänen der MVG geplant. Nachdem ein großer Teil dieser Pläne aber offensichtlich aktuell wieder obsolet ist, bleibt es fraglich, ob es wirklich zu einer Nachrüstung dieser Kurve kommt.
Wenn nicht, dann muss man sich eben was anderes ausdenken.

Sinnvoll fände ich es.

Und den Anwohnern der 15/25 wäre es sicher zuzumuten, wenn sie nur noch alle 10 Minuten direkt an den MWP angebunden wären, wenn dafür die andere Linie eine Direktverbindung zum Ostbahnhof erhält.

Als zusätzlicher Bonus würde die kritische Kreuzung am MWP entlastet werden.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

bestia_negra @ 26 Feb 2021, 18:36 hat geschrieben: Und den Anwohnern der 15/25 wäre es sicher zuzumuten, wenn sie nur noch alle 10 Minuten direkt an den MWP angebunden wären, wenn dafür die andere Linie eine Direktverbindung zum Ostbahnhof erhält.
Ein Großteil der Fahrgäste steigt bereits am Rosenheimer Platz aus - und vermutlich um zur S-Bahn.
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Beitrag von bestia_negra »

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/landkr...telle-1.5217759

Wenn es in dem Takt mit den Forderungen nach einer Verlängerung der Tram weitergeht, dann reden wir bald über eine Tram-Direktverbindung Dachau - Rosenheim...

:lol:




Spaß beiseite: Wenn man tatsächlich bis zur A99 bauen will, dann kann man das Stück auch noch dranhängen.
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Am anderen Ende der Stadt wird mal wieder die übliche Leier angeschlagen, um das Vorstadt-Idyll Verdistraße vor allzu großen Veränderungen zu beschützen.
Gruß vom Wauwi
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Ui ja, der alltägliche Stau in der Verdistraße kann eigentlich nicht mehr schlimmer werden.
Es gab ja durchaus (ich denke sogar von der CSU) den Vorschlag die A8 an der A99 enden zu lassen und so die Verkehrsströme besser zu verteilen.
Isek
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Beitrag von Isek »

Bin seit gut 1 Jahr Einwohner in Pasing Nord / Obermenzing Süd. Ich bin wirklich schockiert, welche Rolle das Auto hier für nahezu alle Menschen (fast egal wie viel Geld sie haben) einnimmt. Das ist de facto ein Kleinstadtleben hier. Selbst ich fahre nun teilweise absolut lächerliche Verbindungen mit dem Auto. Das ist unglaublich, was diese Siedlungsstruktur mit dem Denken der Menschen und der Mobilität macht.
Marcus798
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Beitrag von Marcus798 »

Isek @ 3 Mar 2021, 08:19 hat geschrieben: Bin seit gut 1 Jahr Einwohner in Pasing Nord / Obermenzing Süd. Ich bin wirklich schockiert, welche Rolle das Auto hier für nahezu alle Menschen (fast egal wie viel Geld sie haben) einnimmt. Das ist de facto ein Kleinstadtleben hier. Selbst ich fahre nun teilweise absolut lächerliche Verbindungen mit dem Auto. Das ist unglaublich, was diese Siedlungsstruktur mit dem Denken der Menschen und der Mobilität macht.
Servus zusammen,

das passt genau zu der Buslinie 158, die ab Dorfstraße im Kreis bis Bf Obermenzing komplett durch ÖPNV-mäßig unerschlossenes Gelände fährt. Seltenst sind in dem Kleinbus mehr als drei Fahrgäste, oft genug fährt er komplett leer. Alle fahren mit dem Auto, keiner will "unflexibel" sein und steht lieber im Stau. Nehmt dem Deutschen sein "heilges Blechle" und er weiß nicht mehr was er tun soll / geht auf die Barrikaden.

Gruß Marcus
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Jean
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Beitrag von Jean »

Isek @ 3 Mar 2021, 08:19 hat geschrieben: Bin seit gut 1 Jahr Einwohner in Pasing Nord / Obermenzing Süd. Ich bin wirklich schockiert, welche Rolle das Auto hier für nahezu alle Menschen (fast egal wie viel Geld sie haben) einnimmt. Das ist de facto ein Kleinstadtleben hier. Selbst ich fahre nun teilweise absolut lächerliche Verbindungen mit dem Auto. Das ist unglaublich, was diese Siedlungsstruktur mit dem Denken der Menschen und der Mobilität macht.
Darum würde ich in solch einer Gegend in München auch nicht wohnen wollen. Es gibt Viertel da ist der ÖPNV nicht gerade attraktiv.
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Beitrag von Isek »

^^
Das Entscheidende ist aus meiner Sicht weniger der Stau, in dem der Bus ja auch steht. Vielmehr zählt die Verfügbarkeit von Parkplätzen und der Umstand, in seinem privaten Auto das zu machen, was man will. Die Kinder sitzen im Kindersitz, wenn sie schreien, ist das weiter kein Problem. Man muss nicht aufpassen, dass sie im Bus umfallen. Am Rückweg noch schnell zum Supermarkt etwas mitnehmen. Es ist schlichtweg der immer noch immense Komfort, den das Autofahren gegenüber dem ÖPNV mitbringt. In den Innenstadtvierteln, wo ich 25 Jahre gelebt habe ist das ohne Tiefgarage einfach nicht möglich. Auch was bringt mir der Supermarkt ohne Parkplätze. Aber alles das ist in diesem Vorstadtmünchen kein Thema. Es gibt private Stellflächen, darüber hinaus sind alle Straßen zugeparkt. Jeder Erwachsene hat de facto ein Auto. Manche vielleicht sogar zwei. Dazu kommen Caravan und Camping Anhänger. Das Leben hier ist mehr als üppig! Und wir müssen uns immer vor Augen führen, dass das mindenstens die Hälfte der Stadt München ausmacht. Und dann gibt es ja noch die Umlandgemeinden und ganz Bayern.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Isek @ 3 Mar 2021, 08:44 hat geschrieben: Es ist schlichtweg der immer noch immense Komfort, den das Autofahren gegenüber dem ÖPNV mitbringt.
Wobei es auch eine Frage der persönlichen Prioritäten, Gewohnheiten und Lebensumstände ist, was man als komfortabel empfindet. Ich selbst habe keine Kinder und wohne in der Innenstadt Münchens, daher erlebe ich ein Auto nicht als Komfort-Vorteil. Im Gegenteil: vielfach ist eine Autofahrt für mich eher lästig und umständlich im Vergleich zu einem mal eben in die Tram hüpfen. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind für mich niederschwellig und einfach zu nutzen, ohne dass ich vorher ein Auto besitzen muss. Und auch wenn ich ein Auto hätte und dies jedesmal erst aus einer Tiefgarage manövrieren und mich dann durch dichten Stadtverkehr kämpfen müsste - das empfände ich weniger als komfortabel, sondern als umständlich und auch anstrengend.

Letztlich empfindet das jeder anders, aber wer das Leben ohne Auto gewöhnt ist, vermisst es meistens gar nicht. Und wenn ich doch mal eines brauche, kann ich mir eins leihen.
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Beitrag von Flogg »

Isek @ 3 Mar 2021, 08:44 hat geschrieben: ^^
Das Entscheidende ist aus meiner Sicht weniger der Stau, in dem der Bus ja auch steht. Vielmehr zählt die Verfügbarkeit von Parkplätzen und der Umstand, in seinem privaten Auto das zu machen, was man will. Die Kinder sitzen im Kindersitz, wenn sie schreien, ist das weiter kein Problem. Man muss nicht aufpassen, dass sie im Bus umfallen. Am Rückweg noch schnell zum Supermarkt etwas mitnehmen. Es ist schlichtweg der immer noch immense Komfort, den das Autofahren gegenüber dem ÖPNV mitbringt. In den Innenstadtvierteln, wo ich 25 Jahre gelebt habe ist das ohne Tiefgarage einfach nicht möglich. Auch was bringt mir der Supermarkt ohne Parkplätze. Aber alles das ist in diesem Vorstadtmünchen kein Thema. Es gibt private Stellflächen, darüber hinaus sind alle Straßen zugeparkt. Jeder Erwachsene hat de facto ein Auto. Manche vielleicht sogar zwei. Dazu kommen Caravan und Camping Anhänger. Das Leben hier ist mehr als üppig! Und wir müssen uns immer vor Augen führen, dass das mindenstens die Hälfte der Stadt München ausmacht. Und dann gibt es ja noch die Umlandgemeinden und ganz Bayern.
Wie sagte schon Schiller? "Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt."

Die heutigen Debatten gehen einem auf die Nerven. Aus rein ideologischen Gründen den PKW zu verteufeln und Parkplätze zu streichen ist einfach nur daneben und kurz gedacht. Nur weil so mancher das Auto als boshaftes Feindbild im Auge hat. Es gibt genug Leute, die den PKW nicht nur rein dazu nutzen, die Kinder in der Kiss & Go Zone vor der Schule abzusetzen und um womöglich mal kurz & spontan bei Edeka reinzuschaun. Nein, manche brauchen ein Auto um einen Großeinkauf nach Hause zu bringen, was - bei einer mehrköpfigen Familie - per Fahrrad wohl eher schwer ist. Auch braucht man unter Umständen ein Auto um - mangels ÖPNV - in die Arbeit zu kommen. Darüber hinaus muss man z.B. auch mal größere Dinge zum Wertstoffhof, sowas wie Möbel/TV/Waschmaschine bringen. Und wenn es nur gemähtes Gras/Hölzer aus dem Garten sind. Senioren schaffen es oft nicht zu Fuß in die Praxis. Der ein oder andere erlaubt sich auch noch, mit dem PKW Naherholungsgebiete aufzusuchen, abseits der großen Ströme.

Nutzt man für den Wocheneinkauf nicht mehr den eigenen PKW, sondern z.B. AmazonFresh, ist man bei so manchen Aktivisten auch unten durch. Da bringt die Ware ja auch ein Auto! Zudem unterstützt man gar das böse US-Unternehmen (leider bekommt es kein hiesiges hin).

Und dann schaut man sich an, was die Stadtpolitik (und auch die Politik im Umland) in den letzten Jahren in Punkto ÖPNV hinbekommen hat. Wie will man z.B. in der HVZ noch mehr Leute in die U-Bahn bringen? Autospuren sperren für ein paar Radwege, auf denen dann oft kein Rad zu sehen ist, scheint eine DER Lösungen zu sein. Selbst wenn dadurch Stau & Abgase steigen. Das hat nichts mit echter Verkehrswende zu tun.

Vielleicht sollte man insgesamt mal wieder auf ein vernünftiges Maß & Miteinander zurückkommen.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Flogg @ 3 Mar 2021, 15:50 hat geschrieben: Die heutigen Debatten gehen einem auf die Nerven. Aus rein ideologischen Gründen den PKW zu verteufeln und Parkplätze zu streichen ist einfach nur daneben und kurz gedacht. Nur weil so mancher das Auto als boshaftes Feindbild im Auge hat.
Ist mir umgekehrt aber auch schon oft so ergangen. Hängt halt immer ab, mit wem man gerade redet. Ich bin schon ausgesprochen schief angeschaut worden, als ich mich als Nicht-Autofahrer geoutet hatte. Fast so, als ob man nicht alle Tassen im Schrank hätte. Wer selbst das Autofahren gewöhnt ist, kann sich anscheinend oft ein Leben ohne Auto gar nicht vorstellen.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Isek @ 3 Mar 2021, 08:19 hat geschrieben: Bin seit gut 1 Jahr Einwohner in Pasing Nord / Obermenzing Süd. Ich bin wirklich schockiert, welche Rolle das Auto hier für nahezu alle Menschen (fast egal wie viel Geld sie haben) einnimmt. Das ist de facto ein Kleinstadtleben hier. Selbst ich fahre nun teilweise absolut lächerliche Verbindungen mit dem Auto. Das ist unglaublich, was diese Siedlungsstruktur mit dem Denken der Menschen und der Mobilität macht.
Weil es hier ausser der S-Bahn, die einmal von West nach Ost oder umgekehrt durch den Stadtteil geht, nichts gibt. Die Tram ist aufgrund ihrer Dauer keine wirkliche Alternative. Wer fährt schon 45 Minuten bis Hauptbahnhof ausser ein Freak?
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Lazarus @ 3 Mar 2021, 17:52 hat geschrieben: Wer fährt schon 45 Minuten bis Hauptbahnhof ausser ein Freak?
Nicht jeder will zum Hbf!
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Beitrag von Flogg »

rautatie @ 3 Mar 2021, 16:41 hat geschrieben: Ist mir umgekehrt aber auch schon oft so ergangen. Hängt halt immer ab, mit wem man gerade redet. Ich bin schon ausgesprochen schief angeschaut worden, als ich mich als Nicht-Autofahrer geoutet hatte. Fast so, als ob man nicht alle Tassen im Schrank hätte. Wer selbst das Autofahren gewöhnt ist, kann sich anscheinend oft ein Leben ohne Auto gar nicht vorstellen.
Ernsthaft? Wie und wo kommt es denn zu solchen Diskussionen & Situationen? Hab ich noch nie mitbekommen.
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Beitrag von andreas »

Marcus798 @ 3 Mar 2021, 08:37 hat geschrieben: Servus zusammen,

das passt genau zu der Buslinie 158, die ab Dorfstraße im Kreis bis Bf Obermenzing komplett durch ÖPNV-mäßig unerschlossenes Gelände fährt. Seltenst sind in dem Kleinbus mehr als drei Fahrgäste, oft genug fährt er komplett leer. Alle fahren mit dem Auto, keiner will "unflexibel" sein und steht lieber im Stau. Nehmt dem Deutschen sein "heilges Blechle" und er weiß nicht mehr was er tun soll / geht auf die Barrikaden.

Gruß Marcus
der Bus steht ja auch im Stau - darum fährt ja keiner Bus....
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