Südostbayernbahn Sammelthema

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
Antworten
Mühldorfer
Kaiser
Beiträge: 1015
Registriert: 11 Dez 2010, 11:15

Beitrag von Mühldorfer »

mtg @ 5 Feb 2021, 17:51 hat geschrieben: Als regionaler Ureinwohner fragt man sich aber schon, warum überall (ja, ja, das ist zu pauschal) in Bayern Neufahrzeuge gefordert werden, hier aber ständig mit Gebrauchtfahrzeugen ausgeschrieben wird.
Hallo,
Gegenmeinung, die 628/928 sind sehr zuverlässige ausgereitfte Fahrzeuge. Bisher bekam ich als über 70-jähriger mein Fahrrad wenn ich es dabei hattein die Züge rein und raus. Auch im Rottal oder vor demBahnsteiumbau in Altenmarkt. Mütter mit Kinderwagen wurden auch nie stehen gelassen.

Für die wengen Problemfälle wie "schwerer Elektrorollstuhl" dürfte ein Sondertaxi zum Eisenbahntarif vokskwirtschaftlich günstiger sein als die Züge zu verschrotten und auch bequemer. ( Freifahrtthematik ist bekannt).

Export ist auch unfein, für uns "unzumutbar", aber gut genug für Rumänen oder Ex-Jugoslaven?

628 weiterverwenden, einen Dreiteiler, zwei 628 und dazwischen ein Niedereinstieges-Doppelstock? Für Verkehre die Doppeleinheit benötigen?

Grüße
Benutzeravatar
mtg
Haudegen
Beiträge: 528
Registriert: 22 Okt 2007, 19:26

Beitrag von mtg »

mapic @ 5 Feb 2021, 18:34 hat geschrieben:Zwischen Mühldorf und Tüßling müsste man die 140 doch ausfahren können, oder? Außerdem gibts heute ja auch vereinzelte durchgehende Züge zwischen Burghausen und München.
Das stimmt, aber die 5 km reißen es nicht raus.
Und die meisten Durchbindungen gibt es übrigens nach Simbach.
Was bleibt nach 2030 ohne Strom zu fahren? Sicher Garching-Traunstein und Neumarkt-Passau.
Unsicher Mühldorf-Rosenheim und Mühldorf-Simbach.
Im günstigsten Fall könnten das dann tatsächlich die vorhandenen H2-Züge übernehmen.
Mühldorfer
Kaiser
Beiträge: 1015
Registriert: 11 Dez 2010, 11:15

Beitrag von Mühldorfer »

Hallo,
Überlegung für Mühldorf, Gleise 3 und 4 in der Mitte mit 4 Prellböcken austatten, Bahnhofskonzept wie Erfurt. Auf Gleis 2 und 5 von und nach München und Salzburg oder Simbach.
Gleis 3 West nach Rosenheim,
Gleis 4 West Bummelzug Ampfing-München.
Gleis 3 Ost Burghausen. Tranustein umsteigen in Garching evtl. sonst auch Gleis 3 ost oder 1
Gleis 4 Ost Landshut, Simbach, Passau. Teils wenn durchgebunden Simbah über Gleis 2 und Gleis 5.

Zwischen den Prellböcken die Bahnsteige verbunden wie in Erfurt, möglichst viele Umsteigeverbindungen ohne Treppen oder Aufzüge und mit kurzen Wegen!
Benutzeravatar
elektron
Mitglied
Beiträge: 47
Registriert: 28 Jul 2020, 10:39

Beitrag von elektron »

Hallo,

kann es sein, dass ich heute eine Doppeltraktion eines merkwürdigen Zuges, möglicherweise einen LINT, zwischen Mühldorf und Simbach gesehen habe, oder soll ich mich lieber mal beim Augenarzt vorstellen?
Benutzeravatar
Südostbayer
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2161
Registriert: 15 Jul 2003, 13:28
Wohnort: nahe Mühldorf

Beitrag von Südostbayer »

elektron @ 26 Feb 2021, 21:26 hat geschrieben: kann es sein, dass ich heute eine Doppeltraktion eines merkwürdigen Zuges, möglicherweise einen LINT, zwischen Mühldorf und Simbach gesehen habe
Kann gut sein; diese Woche wurden mehrere Zugpaare nach Simbach mit den "kleinen LINT", Baureihe 640, gefahren. Hier ist ein Foto.
Benutzeravatar
elektron
Mitglied
Beiträge: 47
Registriert: 28 Jul 2020, 10:39

Beitrag von elektron »

Ist das die Fortsetzung des einteiligen 98ers mit anderen Mitteln?
Alex101
Haudegen
Beiträge: 711
Registriert: 04 Jan 2011, 15:02

Beitrag von Alex101 »

mtg @ 5 Feb 2021, 18:00 hat geschrieben:Und noch eine Ungereimtheit... Warum Wagen ab Baujahr 1994? Von den damaligen DBz ist doch schon ewig keiner mehr im Einsatz. Will man sich jetzt wieder veralten? Fragen über Fragen...
Die ältesten Dostos sind Baujahr 94 (DBpza 751.9). Weil sie modernisiert sind merkt man das halt nicht so.
Rohrbacher @ 5 Feb 2021, 19:20 hat geschrieben:Dürfen heißt nicht müssen, aber können. Auch bei den 218 sind die wenigsten tatsächlich von 1975.
Die älteste Mühldorfer 218 müsste von 1976 sein. Ein bisschen Spielraum um sich mal eine geringfügig ältere Maschine leihen zu können schadet sicher nicht.
Mühldorfer @ 5 Feb 2021, 21:34 hat geschrieben:628 weiterverwenden, einen Dreiteiler, zwei 628 und dazwischen ein Niedereinstieges-Doppelstock? Für Verkehre die Doppeleinheit benötigen?
Ein 628er ist doch schon froh wenn er sich selbst bewegen kann. Ein 50 Tonnen Dosto ist der mittelmäßigen Beschleunigung sicher nicht zuträglich.
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9170
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

Alex101 @ 4 Mar 2021, 12:28 hat geschrieben: Ein 628er ist doch schon froh wenn er sich selbst bewegen kann. Ein 50 Tonnen Dosto ist der mittelmäßigen Beschleunigung sicher nicht zuträglich.
Mit zwei Motorwagen dürfte es gewichtsmäßig egal sein.

Dazu aber Umbau der Kupplungen und der Stromversorgung des DoSto, völlig andere Türsteuerungen.

Witzig wäre es trotzdem mal.
Benutzeravatar
218 466-1
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7771
Registriert: 02 Aug 2010, 15:13
Wohnort: Red Bank NJ, ex-Ingolstadt

Beitrag von 218 466-1 »

Brennstoffzellenantrieb statt Oberleitung...
II.1.1)
Bezeichnung des Auftrags:
Linienstern Mühldorf (LSM)
(...)
Kurze Beschreibung:
Beschaffung von Schienenfahrzeugen mit Brennstoffzellenantrieb für den öffentlichen Schienenpersonennahverkehr.
(...)
Beschreibung der Beschaffung:
Gegenstand der Vergabe ist ein Auftrag über die Entwicklung, Herstellung, Inbetriebsetzung und Lieferung von bis zu 16 neuen, den anerkannten Regeln der Technik entsprechenden, funktionsfähigen, betriebsbereiten, komplett ausgestatteten, komfortablen und wirtschaftlich einsetzbaren Fahrzeugen mit Brennstoffzellenantrieb einschließlich von Ersatzteilen für Verkehre der Verkehrsausschreibung Linienstern Mühldorf (Ausschreibung Linienstern Mühldorf 2025+).

Optional sollen bis zu maximal 16 weitere Fahrzeuge abrufbar sein für die benannte Verkehrsausschreibung sowie ggf. auch für weitere Verkehrsausschreibungen, bei denen Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb angeboten werden können.
(...)
Die voraussichtliche Inbetriebnahme des Netzes Linienstern Mühldorf (LSM) ist für Dezember 2024 geplant.

Der Aufgabenträger Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG) ist berechtigt, die Betriebsaufnahme der Verkehrsleistungen, welche auf den Strecken Passau – Mühldorf und Mühldorf – Burghausen unter Nutzung von Fahrzeugen mit Brennstoffzellenantrieb zu erbringen sind, auf Wunsch des Auftraggebers vom 15.12.2024 auf den 14.12.2025 zu verschieben.

(...)

Laufzeit des Vertrags, der Rahmenvereinbarung oder des dynamischen Beschaffungssystems
Beginn: 01/01/2022
Ende: 31/12/2028
Dieser Auftrag kann verlängert werden: ja
Beschreibung der Verlängerungen:
Ggf. optionale Bestellung von weiteren Fahrzeugen auch über die Vertragslaufzeit hinaus.
https://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:24...21:TEXT:DE:HTML

Nur 3.5 Jahre Vorlaufzeit bis die Kisten voll einsatzfähig aus dem Hut gezaubert werden sollen. Entwicklung, Testfahrten und so sind ja völlig überbewertet und Zeitverschwendung... ;)
Das Ergebnis wird wie immer sein: Ich freue mich schon auf RP/PRESS 218 mit n-Wagen von Centralbahn, WFL & TRI und Uerdinger Schienenbusse. Da wird dann der 25 Jahre Linienstern Mühldorf Sonderverkehr zum Regelbetrieb :D :ph34r:
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
mapic
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2616
Registriert: 03 Apr 2004, 11:57
Wohnort: Holzkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von mapic »

218 466-1 @ 16 May 2021, 02:05 hat geschrieben: Nur 3.5 Jahre Vorlaufzeit bis die Kisten voll einsatzfähig aus dem Hut gezaubert werden sollen. Entwicklung, Testfahrten und so sind ja völlig überbewertet und Zeitverschwendung... ;)
Testfahrten laufen mit dem Fahrzeug seit 2017, die Entwicklung also zwangsläufig noch länger. Also damit sollte man eigentlich langsam durch sein.
Benutzeravatar
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14163
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

mapic @ 16 May 2021, 08:04 hat geschrieben: Testfahrten laufen mit dem Fahrzeug seit 2017, die Entwicklung also zwangsläufig noch länger. Also damit sollte man eigentlich langsam durch sein.
Und durch die kurze Frist kann man dem Markt hier auch signalisieren, dass man auf dem Weg der Ausschreibung eigentlich genau dieses Fahrzeug aus Niedersachsen bestellen möchte.
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 17445
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Ich würde Siemens mit einem Mireo plus H v.a. bei einer bayrischen Ausschreibung nicht von vorne herein ausschließen.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Benutzeravatar
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14163
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

146225 @ 16 May 2021, 21:49 hat geschrieben:Ich würde Siemens mit einem Mireo plus H v.a. bei einer bayrischen Ausschreibung nicht von vorne herein ausschließen.
Hab ich ja nicht.

Bei einer Inbetriebssetzung 2024 hat Alstom a.) mit schon fahrenden Exemplaren nunmal einen Vorsprung und b.) eventuell auch eine andere Werksauslastung, um schnell liefern zu können. Je nachdem wie viele Diesel-LINT noch bestellt werden hat Alstom vielleicht eher mal was frei als Siemens, die auch ET bestellen. Für Siemens spräche natürlich, dass es baugleiche ggf. kompatible ET und ETA gibt und von der DB Regio für das Netz Donau-Isar auch bestellt werden. Aber du weißt ja selbst, dass es keinen mehr gibt, der irgendwie auf die Gesamtflotte schaut. Andererseits kann's natürlich auch sein, dass der Vorteil des LINT ist, dass er ggf. zu den Gebraucht-VT ab 1998 passt, die vielleicht noch länger auf den verbleibenden Dieselstrecken eingesetzt werden. Und für eine vergleichbare Reichweite braucht Siemens offenbar den dreiteiligen Zug, der m.W. ein bisschen größer ist als ein zweiteiliger 628 oder LINT54 und damit teurer sein könnte als ein Zug mit zwei identisch aufgebauten (?) Fahrzeughälften.
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
Alex101
Haudegen
Beiträge: 711
Registriert: 04 Jan 2011, 15:02

Beitrag von Alex101 »

218 466-1 @ 16 May 2021, 01:05 hat geschrieben:Das Ergebnis wird wie immer sein: Ich freue mich schon auf RP/PRESS 218 mit n-Wagen von Centralbahn, WFL & TRI und Uerdinger Schienenbusse.  Da wird dann der 25 Jahre Linienstern Mühldorf Sonderverkehr zum Regelbetrieb :D  :ph34r:
Es ist mit Blick auf die Ausschreibungsbedingungen jetzt alles andere als unwahrscheinlich, dass die SOB das Netz wieder gewinnt.
Wenn die Fahrzeuge bis dahin nicht fertig werden fährt man erstmal 628 weiter bzw. nutzt die gleichen gebrauchten Diesel-TW wie im Rest des Netzes.
Das Risiko scheint mir hier im Vergleich zur separaten Vergabe nur der Brennstoffzellen-Strecken sehr kalkulierbar.
Weltreisender
Doppel-Ass
Beiträge: 146
Registriert: 12 Mär 2013, 17:48

Beitrag von Weltreisender »

Natürlich gewinnt die SOB wieder. Genau darauf ist diese Ausschreibung zugeschnitten!

Ansonsten noch interessant, derzeit verhandelt die SOB mit ELP - European Loc Pool über die Anmietung mehrerer reisezutauglicher EuroDual-Loks, um damit die verbliebenen, aus dem letzten Loch pfeifenden, 218er endlich abstellen zu können.

Sollte der Deal mit den Zweikraftloks zustande kommen, wird es ab 2024 auf eine Mischung von 159 und 245 auf der SOB-Magistrale hinauslaufen. Die 159er für den täglichen, kilometerintensiven 1 h-Grundtakt Mühldorf - München Hbf, mit Nutzung E-Traktion ab Markt Schwaben. Dafür werden 3 Loks benötigt. Die sehr störanfälligen 245er können dann wiederum die weit weniger kilometerintensiven wochentäglichen Verstärkerzüge Simbach/Mühldorf - München Ost sowie die vereinzelten lokbespannten Züge nach Landshut/Burghausen komplett bespannen, die bisher mangels ausreichender 245er teilweise noch mit 218 fahren.
Benutzeravatar
Südostbayer
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2161
Registriert: 15 Jul 2003, 13:28
Wohnort: nahe Mühldorf

Beitrag von Südostbayer »

Weltreisender @ 31 May 2021, 14:42 hat geschrieben:Ansonsten noch interessant, derzeit verhandelt die SOB mit ELP - European Loc Pool über die Anmietung mehrerer reisezutauglicher EuroDual-Loks, um damit die verbliebenen, aus dem letzten Loch pfeifenden, 218er endlich abstellen zu können.
Wunschdenken? Fände ich persönlich ja auch spannend, aber da müsste die DB schon einen wirklich günstigen Mietpreis aushandeln, damit sich der Einsatz einer derart überdimensionierten Lok gegenüber den heutigen Maschinen ansatzweise lohnt. Zudem müsste ELP/Stadler die Variante mit Zugheizung und Wendezugsteuerung erst (um-)bauen lassen.

Allerdings werden die EuroDual bei anderen EVU heute im Güterverkehr eingesetzte reisezugtaugliche Dieselloks freisetzen bzw. leichter verfügbar machen. Die HVLE hat zwei "246" und ein paar reisezugtaugliche ER 20 gäbe es auch. Wenn also Mietloks, dann diese - neben den inzwischen üblichen privaten 218.

Weltreisender @ 31 May 2021, 14:42 hat geschrieben:die weit weniger kilometerintensiven wochentäglichen Verstärkerzüge Simbach/Mühldorf - München Ost sowie die vereinzelten lokbespannten Züge nach Landshut/Burghausen komplett bespannen, die bisher mangels ausreichender 245er teilweise noch mit 218 fahren.
Das lokbespannte Zugpaar nach Burghausen hängt im Hauptumlauf des Grundtakts. Man schickt eine Stammgarnitur mit fünf Wagen in der Früh einmal nach Burghausen, während um diese Zeit nach München hauptsächlich die längeren Verstärkergarnituren fahren.
Weltreisender
Doppel-Ass
Beiträge: 146
Registriert: 12 Mär 2013, 17:48

Beitrag von Weltreisender »

Nein, der ELP-Chef persönlich hat ausgeplaudert, daß er mit der SOB über die Anmietung einiger reisezugtauglicher EuroDuals verhandelt. ELP hat mit Stadler einen Rahmenvertrag über 100 dieser Euro-Loks. Bisher sind daraus 50 abgerufen, davon 40 EuroDual und 10 Euro9000. Diese sind bereits alle langfristig vermietet. Jetzt sucht man Kunden, um weitere Loks an den Mieter zu bringen. Immerhin ist ELP ja sehr eng mit Stadler verbandelt.

Klar, die EuroDual ist eine horrend teure Lok, die weit mehr als das doppelte einer 245 kostet. Aber hier geht es ja schließlich auch um den Imagegewinn für die SOB und BEG. Da erscheint es also durchaus möglich, daß die BEG der SOB ein paar Euros mehr in den Hintern steckt, um vorzeitig mit teilelektrischer Traktion zum Münchener Hbf "zu glänzen".
Dieses Unterfangen hat auf jeden Fall wesentlich mehr Charme als diese unpraktikable Schnapsidee mit den Akku-/Elektrotendern für die 245 vor ein paar Jahren. Dazu kommt die sündhaft teure Wasserstoff-Spielerei der SOB ab 2024. Da fallen dann unterm Strich die Mehrkosten für ein paar angemietete EuroDual nun wirklich nicht mehr ins Gewicht!
Benutzeravatar
Südostbayer
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2161
Registriert: 15 Jul 2003, 13:28
Wohnort: nahe Mühldorf

Beitrag von Südostbayer »

Weltreisender @ 1 Jun 2021, 18:55 hat geschrieben:Nein, der ELP-Chef persönlich hat ausgeplaudert
Ich kenne ihn nicht persönlich, hielte das aber bei laufenden Verhandlungen für einen ungeschickten Schritt.

Weltreisender @ 1 Jun 2021, 18:55 hat geschrieben:Klar, die EuroDual ist eine horrend teure Lok, die weit mehr als das doppelte einer 245 kostet. Aber hier geht es ja schließlich auch um den Imagegewinn für die SOB und BEG. Da erscheint es also durchaus möglich, daß die BEG der SOB ein paar Euros mehr in den Hintern steckt, um vorzeitig mit teilelektrischer Traktion zum Münchener Hbf "zu glänzen".
Dieses Unterfangen hat auf jeden Fall wesentlich mehr Charme als diese unpraktikable Schnapsidee mit den Akku-/Elektrotendern für die 245 vor ein paar Jahren. Dazu kommt die sündhaft teure Wasserstoff-Spielerei der SOB ab 2024.
Die Wasserstoffzüge werden dort auf speziellen Wunsch und letztlich mit finanzieller Unterstützung des Freistaats Bayern fahren. Das ist entsprechend in der aktuellen Ausschreibung berücksichtigt.

Für die Traktion der Züge nach München gibt es hingegen keine besonders strengen Vorgaben, Lokomotiven ab Baujahr 1975 sind zugelassen: https://beg.bahnland-bayern.de/files/media/...rial-lsm_25.pdf . Der Teilnah­me­wett­bewerb läuft bereits. Das erlaubt den Bietern natürlich, jüngere Fahrzeuge vorzusehen und einzusetzen, theoretisch auch die EuroDual.

Angenommen aber, die DB erhält den Verkehrsvertrag mit einem günstigen Angebot auf Basis der nur bei ihr zu 100 % vorhandenen Gebrauchtfahrzeuge und die BEG würde ihr dann doch neue Loks finanzieren? Dann hätte das Vergabegericht seine helle Freude an Einsprüchen anderer Bieter. Wenn die BEG also tatsächlich die EuroDual finanzieren wollte, müsste sie jetzt die Ausschreibung ändern.
Benutzeravatar
Südostbayer
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2161
Registriert: 15 Jul 2003, 13:28
Wohnort: nahe Mühldorf

Beitrag von Südostbayer »

Südostbayer @ 1 Jun 2021, 20:42 hat geschrieben:
Weltreisender @ 1 Jun 2021, 18:55 hat geschrieben:Nein, der ELP-Chef persönlich hat ausgeplaudert
Ich kenne ihn nicht persönlich, hielte das aber bei laufenden Verhandlungen für einen ungeschickten Schritt.
Gemeint war eventuell das Interview im aktuellen LokMagazin, das auch auf https://www.europeanlocpool.com/warum-sollt...en-herr-goosen/ abrufbar ist. Die Südostbayernbahn wird auf Seite 2 erwähnt.
Benutzeravatar
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14163
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Als zeitlich begrenzter Ersatz für Doppel-218, warum nicht? Die Frage ist, rentiert sich das über den Rest des Tages gesehen auch? Wobei die Sache der Rentabilität anders aussieht, wenn man neben den Regionalbahnen auch noch die heutigen Class 77 mit in die Betrachtung reinzieht und vielleicht durch einen gemeinsamen Lokumlauf SOB+Cargo vielleicht auch noch Maschinen sparen würde. Aber was sagen die Anwohner, wenn die Bremslüfter (?) losgehen? Dagegen scheint die Anfahrt im Dieselbetrieb ja direkt dezent zu sein. :D
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
Alex101
Haudegen
Beiträge: 711
Registriert: 04 Jan 2011, 15:02

Beitrag von Alex101 »

Rohrbacher @ 7 Jun 2021, 14:17 hat geschrieben:Als zeitlich begrenzter Ersatz für Doppel-218, warum nicht? Die Frage ist, rentiert sich das über den Rest des Tages gesehen auch?
Genau das ist die Frage.
Für die drei werktäglichen Zugpaare mit 218-DT lohnt die den halben Tag in München in der Abstellung stehen sich das sicher nicht.
Wenn man Cargo in die Umläufe einbeziehen möchte bräuchte man hingen wieder deutlich mehr Maschinen.

Eigentlich kann ich mir die Anmietung nur Vorstellen wenn die BEG das fordert und/oder sich finanziell beteiligt.
Mark8031
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3422
Registriert: 09 Apr 2012, 01:35
Wohnort: MBAL

Beitrag von Mark8031 »

Die Südostbayernbahn hatte heute zu einem Festakt geladen, anlässlich des 150. Geburtstags der Strecke München-Simbach. Quelle: BR24
So wurden am Montag auch die neuen Dieselzüge vorgestellt, die bald zum Einsatz kommen sollen: Diese sind nicht nur barrierefrei, sondern bieten mit Klimatisierung und WLAN mehr Komfort.
Weiß jemand um welche Züge es sich da handeln soll? BR24 verlinkt da auf einen Artikel von 2018, bei dem diese Idee mit einem Zusatzwagen beschrieben ist, der Strom an die Dieselloks weitergeben soll.
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
Valentin
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3030
Registriert: 31 Mai 2015, 17:41

Beitrag von Valentin »

Mark8031 @ 21 Jun 2021, 18:56 hat geschrieben: Die Südostbayernbahn hatte heute zu einem Festakt geladen, anlässlich des 150. Geburtstags der Strecke München-Simbach. Quelle: BR24

Weiß jemand um welche Züge es sich da handeln soll? BR24 verlinkt da auf einen Artikel von 2018, bei dem diese Idee mit einem Zusatzwagen beschrieben ist, der Strom an die Dieselloks weitergeben soll.
Der BR hatte damals vom Jahr 2022 für den Prototypen gesprochen. Könnte also passen.
10bis10 jetzt - oder Rücknahme der damit begründeten Tariferhöhung.
Benutzeravatar
Südostbayer
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2161
Registriert: 15 Jul 2003, 13:28
Wohnort: nahe Mühldorf

Beitrag von Südostbayer »

Das Konzept mit den Boosterwagen ist längst verworfen. Gestern wurde ein Westfrankenbahn-Desiro, augenscheinlich 642 205, gezeigt und auf die kommenden Wasserstoffzüge hingewiesen.
Benutzeravatar
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14163
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Weltreisender @ 1 Jun 2021, 19:55 hat geschrieben:Nein, der ELP-Chef persönlich hat ausgeplaudert, daß er mit der SOB über die Anmietung einiger reisezugtauglicher EuroDuals verhandelt.
Auf DSO sagt hier einer, dass im EK stehen täte, dass DB Cargo für den Standort Mühldorf wohl sechs EuroDual für die Dauer von 10 Jahren bei ELP angemietet habe.
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
Benutzeravatar
Südostbayer
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2161
Registriert: 15 Jul 2003, 13:28
Wohnort: nahe Mühldorf

Beitrag von Südostbayer »

Rohrbacher @ 12 Nov 2021, 01:20 hat geschrieben: Auf DSO sagt hier einer, dass im EK stehen täte, dass DB Cargo für den Standort Mühldorf wohl sechs EuroDual für die Dauer von 10 Jahren bei ELP angemietet habe.
Das erscheint mir im Gegensatz zum Einsatz im Personenverkehr der Südostbayernbahn durchaus sinnvoll. Mit sechs Loks und der impliziten Änderung des Betriebsverfahrens (kein Umspannen in München und Landshut) kann man nicht alle "class 66" ablösen, aber zum Beispiel die Züge zwischen Burghausen und Ingolstadt ohne Lokwechsel fahren.
Valentin
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3030
Registriert: 31 Mai 2015, 17:41

Beitrag von Valentin »

Südostbayer @ 12 Nov 2021, 09:37 hat geschrieben:Das erscheint mir im Gegensatz zum Einsatz im Personenverkehr der Südostbayernbahn durchaus sinnvoll. Mit sechs Loks und der impliziten Änderung des Betriebsverfahrens (kein Umspannen in München und Landshut) kann man nicht alle "class 66" ablösen, aber zum Beispiel die Züge zwischen Burghausen und Ingolstadt ohne Lokwechsel fahren.
Ist es denn heute bereits so sicher, daß der Dieselbetrieb unter Fahrdraht durch Elektroloks ersetzt werden wird? :ph34r:

In GB ersetzten die Bahnunternehmen bei Frachtzügen aus Kostengründen bereits alle Elektroloks wieder durch die alten Dieselloks.[rfg.org.uk]

Fachleute jedenfalls sehen nicht, wie die beschlossene Energiewende ohne Versorgungskürzungen arbeiten soll.

Ganz im Sinne der Vorsitzende des Bundestags-Umweltausschusses Kotting-Uhl zur Stromversorgung in Deutschland: Die Zukunft wird flexibler sein, spannender, ja, auch anspruchsvoller: nicht mehr nachfrage-, sondern angebotsorientiert
Da werden die Dual-Mode Loks zukünftig aus Kostengründen sicherlich auch deutschlandweit unter Diesel fahren. Oder warten, bis die Sonne wieder aufgeht.

Edit:
[Spiegel[Britische Bahngesellschaften motten E-Loks ein – und setzen wieder auf Diesel
10bis10 jetzt - oder Rücknahme der damit begründeten Tariferhöhung.
Benutzeravatar
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14163
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Das mit den Briten könnte dran liegen, dass das Inselvolk mit seinem kleinen Lichtraumprofil nicht einfach Vectrons von der Stange kaufen/leasen kann und bei nur 36 Prozent Elektrifizierung plus Wettbewerb auch auf keine Stückzahlen kommt. Der Satz mit den "eigenen" Bahnstromkraftwerken in Deutschland würde ich auch nicht vernachlässigen, z.B. an der Donau. Das ist auch der Vorteil der 16 2/3 Hz, die reinen Bahnstromkraftwerke können nicht mal eben schnell was anderes machen, wenn im "normalen" Netz mit 50 Hz der Preis steigt. Ach und Brexit war auch noch, vielleicht haben die jetzt auch ein paar Bohrinseln zu viel oder müssen den Sprit, der mangelns Lkw-Fahrer nicht an die Tankstellen kommt, jetzt bei der Eisenbahn verfahren, damit die Lager nicht überlaufen. :ph34r:

Dass eine Lok wie die EuroDual in Deutschland aus Kostengründen (!) ohne Not mit Diesel betrieben wird, glaube ich kaum, wenn ich mir den Dieselpreis hierzulande so ansehe. Zumindest letztens war's für den Betreiber rein von der Energie her wohl noch günstiger mit einer 111 zu fahren als mit einem 798. ;)

In einem Netz, das mit Südost- und Nordostbayern absehbar die letzten großen zusammenhängenden Dieselinseln verlieren wird und angesichts des im Grunde völlig veralteten Diesellokbestands, wird die Beschaffung von Vectron DM light in der Leistungsklasse der 294 und ein paar EuroDual für die schwereren Geschichten durchaus sinnvoll sein. Dafür dass die Stadler-Lok ein riesengroßes Ding ist und wahrscheinlich das teuerste, was man zusammenbauen kann, verkauft sie sich richtig gut. Reine Dieselloks nimmt ja auch jenseits von DB Cargo seit einiger Zeit schon fast keiner mehr. Wenn man sich die Stückzahlen schon von 223 und 245/246 anschaut, dann sieht man schon, dass die große Zeit der Dieselok mit der letzten 218 enden sollte, wo man den West-Sechsachser, der ursprünglich noch im Beschaffungsplan war, schon weggelassen hatte. Schon die 218 war ja im Grunde "hybrid" angelegt, sie hat eine elektrische Stromversorgung für den Wagenpark, sodass man die Achsgeneratoren und Dampfheizungen schonmal langsam abschaffen kann und nur noch "Wagen für E-Lok" braucht. Spätestens unter Schröder/Mehdorn kam halt der Schmarrn mit den "fahrzeugseitigen Lösungen", wo man dann angefangen hat zu meinen Streckenausbauten durch völlig unwirtschaftliche Hochleistungsdiesel mit und ohne Neigetechnik ersetzen zu können, was sich als Irrtum rausgestellt hat. Das Problem bis auf weiteres nur teilweise elektrifizierte Strecken auch mit schweren Züge fahren zu müssen, bleibt auch nach der Verschrottung der meisten ICE-TD erstmal noch als Spätfolge ...
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
Benutzeravatar
Südostbayer
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2161
Registriert: 15 Jul 2003, 13:28
Wohnort: nahe Mühldorf

Beitrag von Südostbayer »

Valentin @ 14 Nov 2021, 14:19 hat geschrieben:Da werden die Dual-Mode Loks zukünftig aus Kostengründen sicherlich auch deutschlandweit unter Diesel fahren.
In diesem Fall wäre es aus Kostengründen allerdings unsinnig, Diesellokomotiven durch Dual-Mode-Lokomotiven zu ersetzen.

Rohrbacher @ 14 Nov 2021, 17:00 hat geschrieben:Das mit den Briten könnte dran liegen, dass das Inselvolk mit seinem kleinen Lichtraumprofil nicht einfach Vectrons von der Stange kaufen/leasen kann und bei nur 36 Prozent Elektrifizierung plus Wettbewerb auch auf keine Stückzahlen kommt
Der Grund für die aktuelle Abstellung der meisten bisher im Güterverkehr genutzten E-Loks ist nicht, dass es zu wenig E-Loks gibt. Unmittelbarer Auslöser waren laut https://www.railfreight.com/railfreight/202...tricity-prices/ hohe Gaspreise:
However, gas storage is at a premium in the UK, and poor hedging by some companies (buying ahead of demand at a favourable price) has left the UK with no option but to buy at today's inflated costs.
Allerdings impliziert der Vorgang, dass (Güter-)Bahnstrom in Großbritannien schon vorher relativ teuer gewesen muss - sowohl im Vergleich zum Dieselpreis als auch im Vergleich zu kontinentaleuropäischen Preisen. An der Netzgröße sollte das nicht liegen, denn bezogen auf die Zahl der Zugfahrten steht Großbritannien sicher bei deutlich mehr als 36 %. Eher vermute ich, dass das Fehlen eines eigenen Bahnstromnetzes und eigener Kraftwerke eine große Rolle spielt.


Rohrbacher @ 14 Nov 2021, 17:00 hat geschrieben:Schon die 218 war ja im Grunde "hybrid" angelegt, sie hat eine elektrische Stromversorgung für den Wagenpark
Das dehnt den Begriff "hybrid" doch etwas... Im Gegensatz zu dieselelektrischen Lokomotiven lässt sich die 218 nicht mal eben in eine E-Lok umbauen, Zugsammelschiene hin oder her.
Benutzeravatar
218 466-1
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7771
Registriert: 02 Aug 2010, 15:13
Wohnort: Red Bank NJ, ex-Ingolstadt

Beitrag von 218 466-1 »

Südostbayer @ 15 Nov 2021, 04:06 hat geschrieben:Das dehnt den Begriff "hybrid" doch etwas... Im Gegensatz zu dieselelektrischen Lokomotiven lässt sich die 218 nicht mal eben in eine E-Lok umbauen, Zugsammelschiene hin oder her.
Vom Prinzip her war das schon gleich - besonders bei der 217 mit dem Heizdieslmotor der nur dazu da war, Strom zu produzieren und bei GZ konnte die Leistung zur Verstärkung der Zugkraft verwendet werden.
245/246 fahren ja genau wie eine 146 - nur das der Strom mit Diesel produziert wird, statt ihn aus der Fahrleitung zu bezeihen. Mit einem 146/246 (bzw 245)-Sandwich / Vorspann könnte man auch überall hinfahren. Auf Dieselabschnitten könnte die 146 mitgeschleppt oder als "Steuerwagen" funktionieren, da sich TRAXX V-Lok & E-Lok gegenseitig steuern lassen. Macht man aber wegen dem Zusatzgewicht einer kalten Lok planmässig nicht.
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
Antworten