Rola Manching - Brennersee droht das Aus

Strecken und Fahrzeuge des Güterverkehrs
Rev
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Beitrag von Rev »

Doch weil Bier aus jeder Brauerei anders schmeckt auch wenn du es ned verstehen willst....
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Mühldorfer @ 18 Feb 2018, 14:53 hat geschrieben: Warum sind die großen Auslieferungslager nicht an Gleise angeschlossen.  Warum knn die Bahn nicht, wieder Beispiel, aus Bonn die Gummibärchen waggonsweise in die ALDI- oder NETTO-Verteilzentralen zustellen.
Wie gut kann die Bahn Gummibärchen vom Haribo Lager in Grafschaft zum Aldi Verteilzentrum in Aligse (also von einem Kaff zum anderen) versenden, und dass in bitte in 5 Stunden?


Die Bahn hätte ihre Vorteile Massenströme zu bewegen, also die Ladungen die 1000km auf der Autobahn transportiert werden, und die sich momentan auf der A5, A3, usw stauen.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Galaxy @ 18 Feb 2018, 18:59 hat geschrieben:Wie gut kann die Bahn Gummibärchen vom Haribo Lager in Grafschaft zum Aldi Verteilzentrum in Aligse (also von einem Kaff zum anderen) versenden, und dass in bitte in 5 Stunden?
Gegenfrage: Könnte das der Lkw mit der Infrastruktur von 1890?

Man stelle sich vor, ähnliche Logistikketten wie im SPNV/SPFV wären auch im Güterverkehr wieder möglich und die Übergaben und Einzelwagenzüge würden vertaktet drei Mal am Tag fahren. Da hätte der "flexible" Lkw bei vielen Transporten zum Teil schon unter 300 km keine Chance. Aber wir haben tausende Streckenkilometer kaputt gemacht und zu irre wichtigen Radwegen umgebaut, sodass jetzt jeder ständig an den immer gleichen Beispielen erklären kann, warum Logistik mit der Eisenbahn jenseits von Großvolumen ganz bestimmt überhaupt gar nicht funktionieren kann. Herzlichen Glückwunsch. Man hackt allen die Beine ab und erbringt damit den Beweis, dass grundsätzlich nie ein Mensch gehen können wird.

Aber gut, dann zwingen wir die Lkw zumindest über die Grenze auf die RoLa, das ist noch langsamer und noch teurer, oder die Firmen verlagern ihre Gummibärchentransporte auf Kleintransporter unter 3,5t, damit wäre dann warscheinlich die Arbeitslosigkeit in ganz Süd- und Osteuropa besiegt.

Übrigens würde ich die Lebensmittellogistik durchaus zu den Massenströmen zählen. Das dürfte einiges mehr an Volumen sein als die ganze Paketfrachtbranche. Beide Branchen wären aufgrund ihrer täglichen und sehr planbaren, aber zeitkritischen Transportketten eigentlich ideal für die Bahn, Stichwort Railcare, hätte man die Infrastruktur dazu nicht mutwillig zerstört bzw. völlig schienenfern neu aufgebaut und würde den Straßenverkehr nicht systematisch begünstigen.
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Rohrbacher @ 18 Feb 2018, 20:41 hat geschrieben:Gegenfrage: Könnte das der Lkw mit der Infrastruktur von 1890?
Nein, aber könnte man die Infrastruktur von 1890, innerhalb von 5 Jahren auf dem Stand von Heute bringen?
Man stelle sich vor, ähnliche Logistikketten wie im SPNV/SPFV wären auch im Güterverkehr wieder möglich und die Übergaben und Einzelwagenzüge würden vertaktet drei Mal am Tag fahren. Da hätte der "flexible" Lkw bei vielen Transporten zum Teil schon unter 300 km keine Chance. Aber wir haben tausende Streckenkilometer kaputt gemacht und zu irre wichtigen Radwegen umgebaut, sodass jetzt jeder ständig an den immer gleichen Beispielen erklären kann, warum Logistik mit der Eisenbahn jenseits von Großvolumen ganz bestimmt überhaupt gar nicht funktionieren kann. Herzlichen Glückwunsch. Man hackt allen die Beine ab und erbringt damit den Beweis, dass grundsätzlich nie ein Mensch gehen können wird.


Übrigens würde ich die Lebensmittellogistik durchaus zu den Massenströmen zählen. Das dürfte einiges mehr an Volumen sein als die ganze Paketfrachtbranche. Beide Branchen wären aufgrund ihrer täglichen und sehr planbaren, aber zeitkritischen Transportketten eigentlich ideal für die Bahn, Stichwort Railcare, hätte man die Infrastruktur dazu nicht mutwillig zerstört bzw. völlig schienenfern neu aufgebaut und würde den Straßenverkehr nicht systematisch begünstigen.

Eine Nennswerten Anteil vom LKw übernehmen bedeutet über 500.000 zusätzliche Waggons auf den Schienen. Pro Tag. In vielen Fällen schickst Du einen einzelnen Waggon quer durchs Land, oder in andere Länder. Im prinzip redest Du davon die Eisenbahn in ein PRT System umzubauen. Vielleicht sollte das sogar das Ziel sein, aber das wird nicht in wenigen Jahren passieren,

Es scheint mir realistischer eine Art Hub and Spoke System aufzubauen, wo die Eisenbahn die Hubs übernimmt, und der LKw die Spokes.
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Beitrag von Metropolenbahner »

Neue Sattelauflieger braucht das Land. Tirol will dauerhaft blockabfertigen und man denkt über Alternativen nach:
Von rund einer Million Sattelaufliegern, die es in Europa gibt, verfügten nur etwa fünf Prozent über Haken, mit denen sie von den üblichen Portalkränen auf die Waggons gehoben werden können. Auf den Brenner-Transit umgerechnet, könnten von den etwa zwei Millionen Lkw pro Jahr nur rund 100 000 überhaupt auf die Bahn gebracht werden. Damit ließe sich, ebenso wie mit einem Ausbau der RoLa, allenfalls der jährliche Zuwachs an Transit-Lkw ausgleichen.
http://www.sueddeutsche.de/bayern/inntal-s...druck-1.3907344
Valentin
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Beitrag von Valentin »

Metropolenbahner @ 16 Mar 2018, 16:58 hat geschrieben:Neue Sattelauflieger braucht das Land. Tirol will dauerhaft blockabfertigen und man denkt über Alternativen nach:


http://www.sueddeutsche.de/bayern/inntal-s...druck-1.3907344
Inzwischen neues zum Brennerausbau: In Bayern nichts neues. Österreich besteht aber entgegen der Hofnungen der deutschen Politiker auf einer Verkehrsverlagerung.

Böses Blut hinterm Brenner Der deutsche Verkehrsminister sagt für den Brenner-Verkehrsgipfel am 12. Juni ab. Günther Platter wirft den Deutschen “ganz schlechten Stil” und “Überheblichkeit” vor.
Offizieller Einladungstext: “Im Mittelpunkt stehen Maßnahmen für weniger Verkehr auf der Brennerachse, die die länderübergreifenden Arbeitsgruppen zum Verkehrsmanagement, zum Monitoring, zur Maut und zur Rollenden Landstraße (RoLa) ausgearbeitet haben”. Daß der deutsche Verkehrsminister plötzlich kurzfristig absagt, wirdt ein Schlaglicht auf die deutsche Verkehrspolitik. Bei dem Gipfel sollte ja die Verringerung des LKW-Transitverkehres auf der Brenner-Route Thema sein.

salto.bz: Was bleibt vom Münchner Verkehrsgipfel? “Konsens in Grundsatzfragen”,
Wie die Grünen/IT in einer Anfrage erfuhren, nahm der Anzahl der RoLa-Züge seit 2007 von 3157 auf 1121 Züge ab. Der Beschluß auf eine Stärkung der RoLa beim Verkehrsgipfel in München ist daher sogar nur als der Versuch der Wiederherstellung alter Zustände zu sehen.

TT: Brenner-Gipfel: Aigner schlägt Lockerung von Lkw-Nachtfahrverbot vor
Aigner schlägt allen Ernstes das Aufheben des Nachtfahrverbots für LKWs vor, um die die Blockabfertigung durch das zusätzliche verteilen des Verkehrs über die Nacht zu entzerren. Die Reaktionen sind wie zu erwarten...
10bis10 jetzt - oder Rücknahme der damit begründeten Tariferhöhung.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Ich hätte eher die Idde, es mal umgedreht zu versuchen: Ein Lkw-Tagfahrverbot, statt dem "Nachtfahrverbot". Tagsüber sind die Straßen verstopft, nachts dann doch meistens ziemlich leer. Nur wird man das wohl kaum so einfach von jetzt auf gleich umkehren können, und natürlich gäbe es noch merh Ausanhemn von Lkw-Transporten, die Tagsüber durchgeführt werden "müssen".
VossBär
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Beitrag von VossBär »

Beim Tagfahrverbot - wieviele Stunden / von wann bis wann ? - ergibt sich natürlich das Problem beim Be- & Entladen.

Die letzten 10 Jahre haben sich halt die Magistralen zwichen D-I gefestigt. Übern Brenner nur mit LKW, Gottard viel mit Bahn, Tauern ist sowohl Straße, als auch Bahn eher überschaubar.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Das eben das Problem. so 6-18 Uhr wäre sicher gut, nur eben nicht umsetzbar.
VossBär
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Beitrag von VossBär »

Und dann wäre da noch die Unterscheidung Nah-& Fernverkehr.
Die Verteilzentren der großen Discounter bspw. sind ohnehin schon nachtaktiv.
Ergo - wieder nix.
Bleibt nur beim Individualverkehr, sofern man das selbst steuern kann, auf Randzeiten auszuweichen.
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