NJ Transit @ 27 May 2012, 11:13 hat geschrieben: Flo_K @ 27 May 2012, 10:53 hat geschrieben: Wir hatten mal ein eigenes Thema zu den Zugangssperren. Ich find's leider gerade trotz Nutzen der Suchfunktion nicht. Vielleicht hat ja einer der Moderatoren noch den Titel im Kopf? Denn eventuell könnte man es dann gleich verschieben
edit: gefunden:
EF - Zutrittskontrollsysteme
Danke, schon erledigt
Wenn Zutrittssysteme funktionieren würden, hätte ich prinzipiell nichts dagegen. Aber in dem besagten Thema wurden die ganzen Haken schon angesprochen. Die Investitionskosten und Personalkosten wären m.E. weit höher, als man Geld durch weniger Schwarzfahrten wieder reinbringt.
Auch ohne Drehkreuze, aber mit Schleusen, wird man Personal brauchen, um Rollstuhlfahrer und Leute mit körperlichen Einschränkungen durchzulassen. Man rechne mal aus, was das bedeutet, Personal in jedem Bahnhof einzustellen, das in drei Schichten arbeitet. Auch halte ich es für diskriminierend, wenn ein Rollstuhlfahrer erst mal klingeln muss, damit man ihm an einem Zugang, der etwas weiter weg ist, öffnet.
In einem geschlossenen U-Bahnsystem o.ä. mag es einigermaßen funktionieren, aber die ganzen Übergänge zwischen U und S-Bahn, die vielen Aufzüge, die an der Oberfläche enden und auch die vielen S-Bahn-Außenstationen sind ein Riesenproblem.
Wenn man z.B. verhindern will, dass jemand in der Haltestelle Kreuzstraße in die S-Bahnstation einsteigt und zu einer weiteren Außenstation diametral fährt, muss man neben den ganzen Maßnahmen im Stadtgebiet die Haltestelle Kreuzstraße und allen anderen Außenstationen aufwändig einzäunen und eben auch mit Sperren versehen. Für den Bahnhof Perlach hat man nicht mal Geld für einen barrierefreien Zugang, da fände ich es reichlich unfair, diesen aber mit Zutrittskontrollsystem auszustatten.
Ferner müsste man alle Karten auf "maschinenlesbar" umstellen. Und um sicherzustellen, dass auch Bahnhof, an dem ich aussteige, zu meinem Tarif passt (nicht dass ich mit der Innenraumkarte bis Starnberg fahre), braucht man neben Eingangsschleusen auch solche, die das Verlassen des Netzes überwachen. Was für ein Aufwand! Auch muss das System dann so klug sein, dass ich dann in Starnberg z.B. IsarCard und dazugestempelte Streifen nacheinander in den blechernen Ticket-Kontrolleur schiebe. Mit Kindern, die mitgenommen werden, die aber keine eigene Fahrkarte haben/brauchen, wird es auch schwer. Wie soll das denn gehen, außer durch Personalkontrolle? Wie soll es bei Gruppentickets funktionieren? Und wie soll bei Großereignissen oder viel Betrieb jede dieser Ausnahmen durch Personal kontrolliert werden? Da bleibt nur, bei stark frequentierten Bahnhöfen alle Schleusen zeitweise oder dauerhaft zu öffnen, dann kann man es aber gleich lassen.
Mal davon abgesehen, kann man auch die besten Sperren überwinden. So finden Kriminelle immer wieder einen illegalen Weg ins Netz, das zeigen Städte mit aufwändigen Zutrittskontrollen.