Automatische Kupplung

Rund um die Technik der Bahn
Benutzeravatar
chris232
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 6033
Registriert: 30 Jul 2005, 20:04
Wohnort: Myunkhen

Beitrag von chris232 »

Alex420-V160 @ 4 Aug 2010, 02:49 hat geschrieben: Ich hoffe ich konnte die Funktionsweise euch verständlich näher bringen.
Ja, allerdings sehr gut erklärt und bebildert - vielen Dank dafür! :)
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
Benutzeravatar
karhu
Kaiser
Beiträge: 1468
Registriert: 18 Dez 2007, 17:03
Wohnort: Tampere (Stuttgart)

Beitrag von karhu »

Weiß jmd. wie es ausschaut in Sachen der schrittweißen Einführen der neuen Kupplung 'Transpact'?
Mittelpufferkupplung

Auch eine Einführung im Personenverkehr mit solch einer Kupplung hätte Sinn, warum wird da nichts erbrobt?
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16123
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

leinfelder @ 10 Nov 2010, 00:41 hat geschrieben: Weiß jmd. wie es ausschaut in Sachen der schrittweißen Einführen der neuen Kupplung 'Transpact'?
Steht auf der Seite doch drin: Ist momentan nicht geplant.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Benutzeravatar
karhu
Kaiser
Beiträge: 1468
Registriert: 18 Dez 2007, 17:03
Wohnort: Tampere (Stuttgart)

Beitrag von karhu »

Boris Merath @ 10 Nov 2010, 00:47 hat geschrieben: Steht auf der Seite doch drin: Ist momentan nicht geplant.
Nun die Seite ist ja nicht aktuell was das angeht denke ich, es gibt ja schon Loks die damit ausgerüstet wurden 189 mit Mittelpufferkupplung
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16123
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

leinfelder @ 10 Nov 2010, 00:59 hat geschrieben: Nun die Seite ist ja nicht aktuell was das angeht denke ich, es gibt ja schon Loks die damit ausgerüstet wurden 189 mit Mittelpufferkupplung
Ja, aber immer nur für Spezialanwendungen, in dem Fall für die besonders schweren Erzzüge.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Benutzeravatar
karhu
Kaiser
Beiträge: 1468
Registriert: 18 Dez 2007, 17:03
Wohnort: Tampere (Stuttgart)

Beitrag von karhu »

Wir sind uns aber bestimmt einig das die Schraubenkupplung hoffnungslos veraltet ist, und nicht zukunftstauglich ist. Die einzige Lösung darin besteht eine neue Kupplung zu haben die mit der Schraubenkupplung kompatibel ist um die Wagen nach und nach umzurüsten. Das alles aufeinmal nicht funktioniert ist bei den hohen Kosten verständlich und ja leider auch in der Vergangenheit gescheitert.

Die Frage ist nur warum erbrobt man diese neue Kupplung nicht bei Personenzügen, und warum werden neue Lokomotiven und Wagen nicht gleich damit ab Werk ausgerüstet.
ChoMar
Routinier
Beiträge: 434
Registriert: 19 Jul 2007, 12:35

Beitrag von ChoMar »

Ich meine immernoch mich zu erinnern, das Neubauwagen eine vorbereitung für Mittelpufferkupplungen UNTER der Schraubenkupplung haben. Also keine kompatible Kupplung sondern zwei Kupplungen.

Ich glaube, bei einigen Traxx-Versionen wurde jedoch aus Kostengründen auf einen mittleren Träger verzichtet, so dass hier keine Mittelpufferkupplung montiert werden kann (Druckkräfte können hier nicht üebrtragen werden).
Wie das bei Altbaufahrzeugen aussieht, weiß ich nicht. Aber z.B. n-Wagen sind bestimmt nicht darauf vorbereitet, wenn sie eine Mittelpufferkupplung werwenden können, dann nur durch glück. Von dem Güterwagengeraffel das manchmal rumkurvt ganz zu schweigen.

Die Schraubenkupplung ist auch irgend wie schon seit 50 Jahren veraltet. Bisher ist ein Ersatz immer gescheitert.
Und Personenzüge sollen ja auch schon seit 20 Jahren oder so auf Triebwagen umgestellt werden, so das da niemand irgend welche Innovationen dieser Art durchsetzen kann / will.
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16123
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Die Frage ist weniger ob die Schraubenkupplung veraltet ist, sondern ob es sich rentiert umzusteigen. Offenbar sind die Vorteile nicht ganz so hoch wie manche denken, sonst hätte man es schon lange eingeführt.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Daniel Schuhmann
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3857
Registriert: 08 Apr 2005, 16:40
Kontaktdaten:

Beitrag von Daniel Schuhmann »

ChoMar @ 10 Nov 2010, 10:43 hat geschrieben: Und Personenzüge sollen ja auch schon seit 20 Jahren oder so auf Triebwagen umgestellt werden, so das da niemand irgend welche Innovationen dieser Art durchsetzen kann / will.
So pauschal kann man das nicht sagen. Es gibt Bereiche, in denen Triebwagen lohnen und Bereiche, in denen man lieber lokbespannt fährt. Das hat nichts mit modern und veraltet zu tun. Die ersten Triebwagen fuhren auch schon 1895...
ChoMar
Routinier
Beiträge: 434
Registriert: 19 Jul 2007, 12:35

Beitrag von ChoMar »

Ich erinnere mich aber an gewisse aussagen der DB in den 90ern oder so, das der Personenverkehr komplett auf Triebwagen umgestellt werden soll.
Inzwischen ist man davon aber wohl tatsächlich wieder etwas abgerückt.
Hot Doc
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7964
Registriert: 29 Sep 2007, 14:01

Beitrag von Hot Doc »

Ich denke nicht, dass man davon wirklich abgerückt ist. Wenn man sich mal den neuen ICX anschaut, bleiben eigentlich nur noch die DoStos die noch neu für Lokbespannung gekauft werden und selbst da kommen ja so nach und nach Triebwagen in den Markt.
ChoMar
Routinier
Beiträge: 434
Registriert: 19 Jul 2007, 12:35

Beitrag von ChoMar »

Ja, aber es wird eben noch was neu gekauft.
Hätte man nach wie vor den Plan, den Personenverkehr "in einigen Jahren komplett auf Triebwagen umzustellen" wie es mal hieß, würde wohl niemand mehr neue DoStos kaufen.
Es sei denn die DB definiert "in einigen Jahren" als "in 50 Jahren", was auch wieder so einiges erklären mag.
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9170
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

Beispielsweise auf dem "Ringverkehr" München-Ingolstadt-Treuchtlingen-Nürnberg-Regensburg_München bzw. dem Abschnitt Nürnberg-Augsburg sollen in ein paar Jahren neue DoStos kommen, auf jeden Fall aber Modernisierte. Zuglok wahrscheinlich die 146, ggf. welche der Ersten Bauserie aus dem Ruhrgebiet.
Centennial

Beitrag von Centennial »

Mal eine allgemeine Frage zum Kuppeln von Tfz.

Wieviele arbeitende TFZ kann man eigentlich kuppeln, also ich meine kann man z.B. 12x Br 218 zusammenkuppeln "arbeitend".

Das man sowas im Normalfall nicht brauch ist klar "eigentlich brauch man sowas überhaupt nicht B)" aber würde das funktionieren oder gibt es da ein max. was man zusammenkuppeln kann?

Habt Dank
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9170
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

Bei der 218 sollte theoretisch nach oben hin keine Grenze sein, praktisch wird es wohl irgendwann nicht mehr gehen und auch die Überwachung weiterer Loks ist nicht gewährleistet.
Vom 628 gehen bis zu 8 arbeitende.

Von Taurus und Hercules etc. kann man auch mehrere Einheiten zusammenhängen.
Arbeitend bedeutet aber nicht unbedingt, von der Spitze aus gesteuert, mit mehreren Lokführern ist da Einiges drin.
Nur irgendwann entgleist man dann in der Kurve oder die Kupplungen reißen.
Centennial

Beitrag von Centennial »

Martin H. @ 24 Dec 2010, 16:06 hat geschrieben: Bei der 218 sollte theoretisch nach oben hin keine Grenze sein, praktisch wird es wohl irgendwann nicht mehr gehen und auch die Überwachung weiterer Loks ist nicht gewährleistet.
Vom 628 gehen bis zu 8 arbeitende.

Von Taurus und Hercules etc. kann man auch mehrere Einheiten zusammenhängen.
Arbeitend bedeutet aber nicht unbedingt, von der Spitze aus gesteuert, mit mehreren Lokführern ist da Einiges drin.
Nur irgendwann entgleist man dann in der Kurve oder die Kupplungen reißen.
8x die 628, da hat man aber auch einen schönen langen Zug "360Meter", niedlich^^

Aber verstehe nicht wieso man in der Kurve entgleist, wenn man zuviele arbeitende Tfz aneinander kuppelt?? Schieben die sich aus der Kurve raus??

Habt Dank :)
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9170
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

Wenn man nur Tfz hätte nicht, aber wenn ein Zug, am besten ein längerer, bei so vielen schwerer Gz dran hängt, dann will die Zugkraft am liebsten gerade oder aber den Weg des geringsten Widerstandes gehen. Und der führt nicht im Bogen sondern als kürzesten Verbindung durch die Kurve.

Wendezüge dürfen wegen der Druckkräfte zum Beispiel nur 60 Achsen geschoben haben, bei mehr beseht die Gefahr, dass die Wagen aus der Kurve gedrückt werden.
Früher war man da noch vorsichtiger.
Benutzeravatar
rockstar84
König
Beiträge: 781
Registriert: 06 Nov 2010, 13:19
Wohnort: Hamm
Kontaktdaten:

Beitrag von rockstar84 »

423-Treiber @ 15 Feb 2005, 10:05 hat geschrieben:
Also laut schaku.com hat die Scharfenbergkupplung eine Druckfestigkeit von 1500 kN (wobei bis zu 2000 kN möglich sein sollen) und eine Zugfestigkeit von 1000 kN
Die Angaben beziehen sich dann wohl auf den "Standard" Schaku Typ 10 wie er bei ICE oder anderen Triebwagen in Deutschland (Flirt, LINT,...) eingesetzt wird.

Es gibt allerdings auch noch eine stärkere Schaku, den Typ 140:
http://de.wikipedia.org/wiki/Scharfenbergk...upplung#Typ_140

Btw (und halb OT): Die eurobahn hat jetzt seit einiger Zeit eine neue Triebfahrzeugführerin, die anscheinend die Belastbarkeit der Schaku austesten will,... Ich habe vorher nie erlebt dass ein Tf so schnell auf den 2. Zugteil aufgefahren ist,... (Stand vor 2 Tagen daneben als sie schnell auffuhr, Zitat ihres Kollegen der neben mir auf dem Bahnsteig stand "Madame ist ja gar nicht zärtlich...") Aber die Schaku macht ja bis 20 km/h "Aufprall" mit - man wird nur echt heftig durchgeschüttelt im Zug ;)
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
Benutzeravatar
karhu
Kaiser
Beiträge: 1468
Registriert: 18 Dez 2007, 17:03
Wohnort: Tampere (Stuttgart)

Beitrag von karhu »

Zumindest bei der VR werden seit einiger Zeit alle Loks und Wagen nur noch mit Mittelpufferkupplung (central buffer coupling) ausgerüstet.

Da aber immer noch viele ältere Wagen mit der alten Schraubenkupplung unterwegs sind kann man hydraulisch an dieser Rangierlok den gelben Adapter umklappen:

Bild

Die neueren Güterwagen mit Mittelpufferkupplung sehen so aus:

Bild

Wie zu sehen ist durch Einsatz des Adapters auch hier eine Möglichkeit Wagen mit Schraubenkupplung zu kuppeln.
corsa636
Tripel-Ass
Beiträge: 241
Registriert: 18 Dez 2012, 12:00

Beitrag von corsa636 »

karhu @ 10 Nov 2010, 02:18 hat geschrieben: Wir sind uns aber bestimmt einig das die Schraubenkupplung hoffnungslos veraltet ist, und nicht zukunftstauglich ist. Die einzige Lösung darin besteht eine neue Kupplung zu haben die mit der Schraubenkupplung kompatibel ist um die Wagen nach und nach umzurüsten. Das alles aufeinmal nicht funktioniert ist bei den hohen Kosten verständlich und ja leider auch in der Vergangenheit gescheitert.

Die Frage ist nur warum erbrobt man diese neue Kupplung nicht bei Personenzügen, und warum werden neue Lokomotiven und Wagen nicht gleich damit ab Werk ausgerüstet.
Sehe ich genau so!

Gibt es in dem Thema Neuigkeiten?
corsa636
Tripel-Ass
Beiträge: 241
Registriert: 18 Dez 2012, 12:00

Beitrag von corsa636 »

Kann die C-AKv-Kupplung auch bei Personenzugwagen eingesetzt werden, oder ist sie nur für Güterzugwagen geeignet?
Benutzeravatar
ralf.wiedenmann
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3694
Registriert: 14 Mär 2011, 20:52
Wohnort: Kanton Zürich, Schweiz, (1975-1988: Puchheim (Oberbayern))

Beitrag von ralf.wiedenmann »

Digitale automatische Kupplung soll Güterverkehr in Europa revolutionieren
BMDV - Digitale Revolution im Güterverkehr: Testzug startet zu Fahrt durch Europa

Pressemeldung des BMDV vom 19.1.22:
https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Pressemit...terverkehr.html
Antworten