Neue Straßen- oder Stadtbahn in Regensburg

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
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Jean
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Beitrag von Jean »

spock5407 @ 18 Aug 2019, 15:02 hat geschrieben: Landshut hat in Vergleich zu einer ähnlich großen Stadt (Villach) ein geradezu fürstliches Busnetz.
Wie bitte? Verglichen zu Freising (gut Freising ist viel kleiner) hat Landshut einen miserablen Busnetz. Es fahren damit auch vor allem Kinder, Jugendliche und ältere Personen. 12 Linien bzw. 13 Linien deren wichtigste Linien im 30 Minuten Takt fahren...das ist ein miserables Angebot! Ich weiß wovon ich rede da ich in Landshut studiert habe. Mein Fortbewegungsmittel war dementsprechend auch das Fahrrad.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Yup, schau mal beim Kowatsch . Ausser den Linie 8 und 11 gibts quasi keinerlei Taktverkehr und "in etwa alle Stund" ist der Standard.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Falscher Ansatz: der Maßstab aller Dinge ist nicht der Schlechteste sondern der Beste! <_<
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Jean @ 18 Aug 2019, 15:09 hat geschrieben: Wie bitte? Verglichen zu Freising (gut Freising ist viel kleiner) hat Landshut einen miserablen Busnetz. Es fahren damit auch vor allem Kinder, Jugendliche und ältere Personen. 12 Linien bzw. 13 Linien deren wichtigste Linien im 30 Minuten Takt fahren...das ist ein miserables Angebot!
Ich bin nicht allzu oft in Landshut, und meine Erfahrungen beschränken sich auf die Linien, die den Hbf mit der Altstadt verbinden. Soweit ich mich erinnern kann, fahren schon diese Busse nicht allzu oft, und meistens ist es einfacher, zu Fuß zu gehen, statt auf einen der eher selten fahrenden Busse zu warten. Ich glaube aber, dass es in kaum einer Stadt mit vergleichbarer Größe ein wirklich gutes Bus- oder Tramnetz gibt.
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Als Benchmark werfe ich mal die Erinnerung an meine Studienzeit in Mittelhessen ein, das Verkehrsangebot der Stadtwerke Gießen (88,5T. Einwohner) war da durchaus solide - sogar ein Nachtliniennetz hat man etabliert, leider erst nach meinem Studienende. Die Hauptlinien fahren tagsüber im 15-Minuten-Takt, durch Linienüberlagerung entsteht so ein 7/8-Takt Bahnhof - Innenstadt. Mit Einführung des Semestertickets hatte man eine Ringlinie zwischen den Uni-Standorten eingeführt, auch das ein Mehrwert. Und schon in den 90er-Jahren hat man eine linienweise ÖPNV-Beschleunigung umgesetzt. Dazu seinerzeit ein hoher Anteil an herrlichen Setra-Wagen :wub: im Bestand, das war/ist schon ein überaus seriöses ÖPNV-Angebot für eine Mittelstadt.
Gruß vom Wauwi
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Jean @ 18 Aug 2019, 13:03 hat geschrieben: Landshut sollte erst mal das Busnetz stark ausbauen und in der Fußgängerzone wieder Busse erlauben. Der SPNV spielt in Landshut außerdem keine Rolle...
Eine Stadtbahn in Landshut sehe ich langfristig durchaus für möglich: vom Hauptbahnhof zur Altstadt, zum Bhf. Pasing Landshut Süd und zur FH. Natürlich müssten die bestehenden Eisenbahnlinien eingebunden werden.
Wieso wieder das eine gegen das andere ausspielen? Wahrscheinlich braucht die Stadt als Ergänzung zu einer Stadtbahn sicher auch ein besseres Busnetz, aber mit Bussen kenne ich mich zu wenig aus.

Ja warum ist der SPNV in Landshut eigentlich mehr oder weniger aus dem Pendlerverkehr in die Region München und tw. Regensburg geprägt? Weil es um Landshut kaum Zugangsstellen gibt. Dabei gäbe es genug Potential.
Man fährt mitten durch Ergolding, nicht gerade unwichtig. Neben einem 2gleisigen Ausbau Ri. Plattling ist auch wichtig neue Zugangsstellen zu schaffen und dort in Zukunft den RE nur noch in Landau und Dingolfing halten lassen, dafür eine Regio-S-Bahn etabliert die alles dazwischen abgrast.

Eine Stadtbahn (mit Tramtrain-Elementen) könnte in Landshut Süd starten, via Stadt und Hbf dann über Bayerwaldsiedlung - Essenbach und dann einer NBS via Altheim nach Essenbach und schon hätte man die meisten Einwohner der Region angeschlossen und den SPNV deutlich verbessert.
Richtung Rottenburg ist doch fast alles abgebaut und zwischen Altdorf und Neuhausen sehe ich kein Potential. Da wäre Altdorf Endpunkt, denn dort ist natürlich noch was los.


Aber wir entfernen uns hier vom eigentlichen Thema. Vielleicht mal Stadtbahn Landshut aufmachen (und wer es mag: Stadtbahn Ingolstadt).
Passieren wird eh nichts. Man kann froh sein sollte Regensburg kommen und das wird frühstens in den 30ern sein. Wenn nicht mal wieder der Wind dreht oder der Stadtbahngegner und Freund der Staatsanwaltschaft überraschend wieder OB wird.
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

rautatie @ 19 Aug 2019, 08:04 hat geschrieben: Ich glaube aber, dass es in kaum einer Stadt mit vergleichbarer Größe ein wirklich gutes Bus- oder Tramnetz gibt.
Ich würde mal Plauen mit dem werktäglichen 12-Minuten-Takt ins Spiel bringen wollen. In der Schweiz finden sich vermutlich noch viele weitere Beispiele.

Ansonsten sehe ich das wie Jean - der Verweis darauf, dass es anderswo noch schlimmer ist, sollte nun wirklich nicht als Argument herangezogen werden, nichts zu verbessern.
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Beitrag von 146225 »

rautatie @ 19 Aug 2019, 08:04 hat geschrieben: Ich glaube aber, dass es in kaum einer Stadt mit vergleichbarer Größe ein wirklich gutes Bus- oder Tramnetz gibt.
Rein auf Bus bezogen werfe ich das knapp 60.000 Einwohner große Offenburg in den Ring: zwar ist der fehlende Sonntagsverkehr ärgerlich, aber an Mo-Fr ganztags Halbstundentakt ist schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Kleiner Schwenk zurück auf Rbg: Dort ist pro Tramlinie Takt5 vorgesehen, mit Fahrzeugen für 250-280 Leute ist das ne Ansage ggü. den heutigen Verhältnissen.
Zwischen Hbf und Nordgaustr. also alle 2-3min ein Zug/Richtung.

Aber das wird man sicher brauchen, wenn einige Buslinien dann nur noch Quartierbuslinien werden. Sowohl von der Kapazität als auch vom dichten Takt, um lange Wartezeiten beim Umsteigen zu vermeiden. Heute fahren ja annähernd alle Linien übers Zentrum. Tangentenverbindungen sind extrem rar. Dazu dann auch noch der heutige AFAIK sehr schlechte Modal Split für den ÖPNV, d.h. der zu erwartende Schienenbonus dürfte auch erheblich ausfallen sowie manche bereits im Stoß überfüllte ähhhh ich meine nachfragegerechte Abschnitte.

Nicht ganz umsonst wird man doppeltraktionsfähige Züge konzipieren. Aber keine Babyinios, sondern Doppeltraktionen aus 37m-Zügen; wohl um bei Bedarf genau die 75m-Grenze ausnutzen zu können.
Ob dann zu der Zeit immer noch T2 solo 120km südlich kreiseln? :rolleyes:
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Beitrag von Rohrbacher »

146225 @ 19 Aug 2019, 19:18 hat geschrieben:Rein auf Bus bezogen werfe ich das knapp 60.000 Einwohner große Offenburg in den Ring: zwar ist der fehlende Sonntagsverkehr ärgerlich, aber an Mo-Fr ganztags Halbstundentakt ist schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.
Wow. Halbstundentakt unter der Woche. Das können zum Teil bayerische Kleinstädte mit 1/3 der Größe. Das ist wegen was jetzt genau erwähnenswert? :ph34r:
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Beitrag von 146225 »

Rohrbacher @ 19 Aug 2019, 18:43 hat geschrieben: Wow. Halbstundentakt unter der Woche. Das können zum Teil bayerische Kleinstädte mit 1/3 der Größe. Das ist wegen was jetzt genau erwähnenswert? :ph34r:
Wenn du es kleiner brauchst, kann das auch Neckarsulm. Es ging ja darum, dass rautatie meinte, ein miserables Angebot wie in Landshut sei mehr oder weniger Standard in Deutschland. Offenburg war so wie Plauen von Entenfang nur ein Beispiel, dass auch Städte mit weniger Einwohnern einen besseren Nahverkehr anbieten können als das besagte Landshut.
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Beitrag von JeDi »

Rohrbacher @ 19 Aug 2019, 18:43 hat geschrieben: Wow. Halbstundentakt unter der Woche. Das können zum Teil bayerische Kleinstädte mit 1/3 der Größe. Das ist wegen was jetzt genau erwähnenswert? :ph34r:
Und im grademal 16.000 Einwohner großen Templin fährt der Stadtbus sogar alle 20 Minuten. Am Wochenende immerhin halbstündlich.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

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Balduin
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Beitrag von Balduin »

2030 soll der erste Zug fahren, wenns gut läuft. Noch ganz schön lange, und seit wie vielen Jahren wird geplant?

Einfach nur für mich zum Vergleich mit Erlangen. Da wird auch seit 6, 7 Jahren irgendwie mehr oder weniger konkret geplant, aber wann mal angefangen wird zu bauen geschweige denn dass der erste Zug ein paar Meter auf Erlanger Gebiet zurück legt: Beim jetzigen Fortschrittstempo gefühlt in 25 Jahren. Und das ist dann erst der erste Abschnitt. Der Rest dann nochmal so lang...
Hab aber eh längst den Verdacht, es ist nur ein Alibiprojekt der Politik hier: Denn solange diese Lösung geplant wird, muss man ich nicht um sonstige Nahverkehrsverbesserungen kümmern. Ich hoffe mal für Regensburg, dass das dort nicht so gehandhabt wird. Aber kann ich von außen schlecht einschätzen.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Balduin @ 7 Oct 2021, 13:54 hat geschrieben: Hab aber eh längst den Verdacht, es ist nur ein Alibiprojekt der Politik hier: Denn solange diese Lösung geplant wird, muss man ich nicht um sonstige Nahverkehrsverbesserungen kümmern. Ich hoffe mal für Regensburg, dass das dort nicht so gehandhabt wird. Aber kann ich von außen schlecht einschätzen.
Vergiss nicht, wir sind in Deutschland. Da dauert alles etwas länger. Stoiber arbeitet ja noch am Bürokratieabbau... :rolleyes:
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Iarn
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Re: Neue Straßen- oder Stadtbahn in Regensburg

Beitrag von Iarn »

Die CSU scheint beim Thema Stadtbahn Regensburg die Seiten zu wechseln. Und wenn man sich die Photos anschaut, dann kommt auch aus der Radfahrer Ecke Gegenwind.
https://www.regensburg-digital.de/regen ... /26062023/
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rautatie
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Re: Neue Straßen- oder Stadtbahn in Regensburg

Beitrag von rautatie »

Ich befürchte, dass die Stadtbahn Regensburg dasselbe Schicksal ereilen wird wie die Stadtbahn Wiesbaden. Ich persönlich finde es schade, aber da ich nicht dort wohne, kann es mir natürlich letztlich egal sein. Mich wundert nur immer wieder, dass viele Städte den ausschließlichen Linienbusverkehr so attraktiv finden, dass man auf keinen Fall eine Stadtbahn zur Entlastung möchte.
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Tram Regbg ?
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Re: Neue Straßen- oder Stadtbahn in Regensburg

Beitrag von Tram Regbg ? »

Ich habe zwar keine Ahnung was in Wiesbaden passiert ist. Ich, als Regensburger, kann Dir sagen, dass die Planungen hier in Regensburg auf Hochtouren laufen. Für einige Abschnitte gibt es schon Pläne, auf denen die Lage der Haltestellen und der Gleise ersichtlich sind. Diese Pläne sind im Internet einsehbar. Desweiteren wurde eine Garnitur der alten Regensburger Strassenbahn, die bis 1964 hier fuhr, in Krakau fahrbereit aufbereitet. Sie soll auch in Zukunft wieder in Regensburg fahren. Eine geeignete Strecke wird zur Zeit noch gesucht. Außerdem wurde ein Teil des ehemaligen Anschlussgleises des Versorgungsamts des Heeres im Regensburger Osten auf einer Länge von ca. 400 m auf 1000 mm für die alte Strassenbahn umgespurt. Dort werden Probefahrten mit der alten Strassenbahn stattfinden. Die Bahn ist übrigens für Betrieb mit Fahrgästen bereits jetzt schon zugelassen.
Eine neue Strassenbahn für Regensburg ? Eine kluge Entscheidung !!
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Re: Neue Straßen- oder Stadtbahn in Regensburg

Beitrag von 146225 »

Tram Regbg ? hat geschrieben: 29 Jun 2023, 02:02 Ich habe zwar keine Ahnung was in Wiesbaden passiert ist.
Auch in Wiesbaden hatte man - so wie in Tübingen oder zuvor in Aachen - schon sehr weit fortgeschrittene Pläne. Dann haben die heimlichen Gegner unter den Ratsfraktionen, die ihre autoverliebte (gut geschmierte) Verlogenheit nicht offen zeigen wollten, jeweils einen Bürgerentscheid über das Projekt durchgesetzt, den in allen Fällen die Tramgegner mit ihrem Geschrei "Kostet zuviel! Verschandelt die Stadt! Gefährdet unsere Kinder! Da fallen Parkplätze weg! Brauchen wir hier nicht! Macht nur Lärm!" (und viele ähnliche Hetzparolen) "gewonnen" haben. Letztlich war in allen Fällen die Wahlbeteiligung so gering, dass die mobilisierten Gegner die Mehrheit erreichen konnten.

Dasselbe will jetzt in Regensburg die wie üblich ziemlich verlogene CSU halt auch erreichen - man selbst als Partei trägt ja dann für den der Stadt zugefügten Schaden keinerlei Verantwortung, denn man hat ja "mehr Demokratie" ermöglicht, nicht wahr?

Sollte es tatsächlich so kommen, wird auch die Tram in Regensburg tot sein. Und die befriedigten Gegner werden viel zu spät merken, dass ihre Autosuggestion, dass auch in der Zukunft alles immer so bleiben kann, wie es vorgestern gar nicht war, falsch ist.
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andreas
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Re: Neue Straßen- oder Stadtbahn in Regensburg

Beitrag von andreas »

Niemand hat die Absicht, eine Verkehrswende anzuleiern....
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spock5407
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Re: Neue Straßen- oder Stadtbahn in Regensburg

Beitrag von spock5407 »

Ein "Problemgebiet" bzgl. Protest dürfte da, persönliche Einschätzung, die nördliche Sandgasse in der Konradsiedlung (i.W. Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften) sein: Lockere Bebauung, heute ruhige fast idyllische Gegend und gleichzeitig führt die Trasse am EW-Schwerpunkt (Pommernstr. / Berliner Str. / Schlesierstr. ) vorbei. Und von dem Schwerpunkt braucht man dann weiterhin einen Quartiersbus > Umsteigen > Ärger vorprogrammiert.
Auf den Hügel rauf wird aber a ) vmtl. zu eng sein (Parkplätze weg > wieder Ärger) und führt wieder von der Bahntrasse (vorgesehener Umsteigepunkt zum Regionalverkehr) weg.
> Nicht ohne die Diskussion


In Burgweinting, wenn man das volle Potential an Fahrgästen will, muss man Kirchfeldstr-Römerspielplatz -Käthe-Kollwitz-Str. zum BUZ fahren. Ist in dem Planungskorridor so als Option drin, ist aber IMO kaum zu meistern. Da zwischen den Häuschen hindurch -> o mei, das dürfte viel Protest generieren.
Fährt man direkt über die Obertraublinger Strasse (schnellste und konfliktärmste Variante), fährt man massiv am EW-Schwerpunkt vorbei.

Zum Klinikum rauf dürfte es am einfachsten sein, das gibt der Strassenquerschnitt und Umfeld her. Die auf dem ex-Kasernen-Gelände errichtete Besiedlung bettelt aber fast dannach, die Anbindung über die Albertus-Magnus-Str. zu führen. Auch die EW der westlichen Humboldtstr. können dorthin an eine Hst "Otto-Hahn-Str." gut gehen.
Die Trasse da aber quer durch die Uni in dem Parkhaus-/Strassentunnel zu errichten, wird sicher auch wieder Gegenwind erzeugen. Würde man südlich der Uni (und nördlich der OTH) zur Universitätsstrasse queren, dann fährt man wieder knapp an gutem EW-Potential vorbei.

Die best erschliessenden Trassen haben leider auch die größten Konfliktpotentiale.


Was dem Initial-System auch fehlt, ist eine Anbindung des aufkommensstarken Stadtwesten/Südwesten sowie dem sich in den letzten Jahren verdichtenden Ostenviertel. Klar, man kann nicht alles auf einmal planen, bauen und finanzieren. Aber damit bleiben die Systemvorteile "Stadtbahn" diesen erheblichen EW-Teilen erstmal vorenthalten. Ohne klare Perspektive werden einige EW dort auch sagen "ähhh....bringt ma nix....brauch ma net".

Ebenso ungelöst ist das Problem "höherwertige Anbindung aus Richtung Lappersdorf, Kareth". Da gibts viele Einpendler und quasi keine (mir bewusste) räumliche Möglichkeit, das mit kapazitätsstarken Stadtbahnen zu fassen. Eigentlich müsste man einen Ast weiter die Nordgaustr. Richtung Regen führen, dort ne Brücke rüber (die nächsten potentiell starken Proteste), aber dann kommst durch die Orte nicht durch.
> Schwierig Schwierig .



Beim Betriebshof dürfte es die geringsten Konflikte geben, der würde direkt an der A3 liegen und derzeit keine längeren "Kontaktflächen" zu Wohnbebauung haben.

Regensburg hatte da zum damaligen Beschluss auch das Glück, den Druck/Schwung aus der Klimadebatte, Fahrverbote, etc. nutzen zu können, um eine höherwertige Lösung zu bekommen. Aber ich befürchte ehrlichgesagt auch, dass die Zeit eher "contra Stadtbahn" tickt. Desto mehr Wahlen da in so einem Planungszeitraum sind, desto gefährlicher. Dazu natürlich die Großereignisse der letzen Jahre, die das Verkehrsproblem in den Augen mancher in den Hintergrund gedrängt haben.

Aber auf der anderen Seite ersäuft die wachsende Stadt in Verkehr, die Busse bieten für starken Berufsverkehr zu wenig Kapazität und sind auf vielen Achsen alles andere als zügig unterwegs und auf manchen Strecken in Buskolonnen.
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Re: Neue Straßen- oder Stadtbahn in Regensburg

Beitrag von Alex101 »

spock5407 hat geschrieben: 29 Jun 2023, 18:57Zum Klinikum rauf dürfte es am einfachsten sein, das gibt der Strassenquerschnitt und Umfeld her. Die auf dem ex-Kasernen-Gelände errichtete Besiedlung bettelt aber fast dannach, die Anbindung über die Albertus-Magnus-Str. zu führen. Auch die EW der westlichen Humboldtstr. können dorthin an eine Hst "Otto-Hahn-Str." gut gehen.
Die Trasse da aber quer durch die Uni in dem Parkhaus-/Strassentunnel zu errichten, wird sicher auch wieder Gegenwind erzeugen. Würde man südlich der Uni (und nördlich der OTH) zur Universitätsstrasse queren, dann fährt man wieder knapp an gutem EW-Potential vorbei.
Wo siehst du den Konflikt in der Albertus-Magnus-Str.? Außer den Uni-Parkhäusern gibt es dort ja keine Anwohner.

Den MIV kann man da logischerweise nicht rausnehmen aber der Verkehr durch die Linien 6 und C6 würde ja wegfallen.
Die Linie 11 könnte man meiner Meinung nach auch südlich der Uni führen und hätten diesen Verkehr damit auch raus.

Ich sehe da eher noch Probleme mit der Höhe des Tunnels, der ja durch die darüberliegenden Uni-Gebäude nicht verändert werden kann.

spock5407 hat geschrieben: 29 Jun 2023, 18:57Was dem Initial-System auch fehlt, ist eine Anbindung des aufkommensstarken Stadtwesten/Südwesten sowie dem sich in den letzten Jahren verdichtenden Ostenviertel.
Vom Westen her hätte man in der Clermont-Ferrand-Alle und auch in der Prüfeninger Str. ja durchaus Platz.
Das Problem vor dem man sich vermutlich auch scheut ist die Führung in/an der Altstadt. Sie zu umfahren könnte man sich eigentlich nicht leisten aber genau deshalb gäbe es da wahrscheinlich das größte Konfliktpotential im ganzen (potentiellen) Netz.
Die Nord-Süd-Achse tangiert die Altstadt ja eigentlich nur.
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Re: Neue Straßen- oder Stadtbahn in Regensburg

Beitrag von spock5407 »

Alex101 hat geschrieben: 30 Jun 2023, 23:48 Wo siehst du den Konflikt in der Albertus-Magnus-Str.? Außer den Uni-Parkhäusern gibt es dort ja keine Anwohner.
Natürlich nicht mit Anwohnern, sondern wie Du schon sagst ggf. Fahrleitungshöhe und Widerstand seitens der Uni-Verwaltung bzgl. Parkplatzverkehr, ggf. das Argument "Erschütterungen".
Ich selbst halte die Trasse da als die sinnvollste.


Im Westen bräuchte man IMO beides: Prüfeninger und Clermot-Ferrand; beide bedienen EW- und arbeitsplatz-starke Achsen. in Prüfening draussen könnte man diese z.B. dann per Linienwechsel verbinden. Angedacht ist ja soweit ich das mitbekommen hab nur die Prüfeninger Str, aber über die Clermont-Ferrand würde man auch die neuentstandenen Wohngebiete, das Westheim bis in zum Weinweg, Westbad und das Wernerwerk anbinden.
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andreas
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Re: Neue Straßen- oder Stadtbahn in Regensburg

Beitrag von andreas »

m Endeffekt wird man das Projekt totplanen und nie bauen.... Das Thema ist 20 Jahre halt und jetzt gehen die Diskussionen vor Ort wieder von vorne los.... Bald wird CSU eine Bürgerbegehren einreichen mit 'Die Straßenbahn nimmt euch die Straße und die Parkplätze weg' und das wird dann Erfolg haben und das Thema wird erledigt sein...
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Re: Neue Straßen- oder Stadtbahn in Regensburg

Beitrag von Tram Regbg ? »

Herrgott Kreiz Kruzifix no amoi! (Man möge mir diesen Ausdruck verzeihen)

Das Grundnetz in Regensburg ist noch nicht einmal gebaut worden träumt der Eine schon von einer Erweiterung nach Prüfening. Das ist 2. Zukunft und im Moment völlig irrelevant.
Der Andere ist überzeugt davon, dass das Projekt totgeplant und irgendwann eingestellt sein wird. In meinen Augen auch im Moment völlig irrelevant!
Das ist alles doch nur Spekulatius hoch drei !
Bleiben wir doch bei der Tatsache! Tatsache hier und heute ist, dass die Planungen auf Hochtouren laufen und dass das Grundnetz gebaut wird.
Aus Äpfel Amen!
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Re: Neue Straßen- oder Stadtbahn in Regensburg

Beitrag von spock5407 »

Natürlich muss man erstmal irgendwo loslegen, du muasst mi (komm ja selber aus Rbg und kenn noch das Bussystem seit den 80ern, bin jahrelang mit dem 3er täglich über die Steinerne Brückn ) da ned überzeugen. :-)
Es ist mehr als notwendig und absolut richtig zu tun und alleine das Grundnetz wird schon mehr als ein Quantensprung für die Stadt sein. Mir gings erstmal nur drum aufzuzeigen, wo potential lokale Kritik herkommen und sich bei Wahlen niederschlagen könnte.

Daher drück ich beide Daumen so fest es geht, als der Beschluss kam war ich ziemlich emotional berührt. Bis dahin haben mich Ver- und Bekannte in Rbg quasi immer für "gspinnert" gehalten. Ich hab da an dem Tag ne besondere Flasche geöffnet, dass kannst mir glauben.
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Re: Neue Straßen- oder Stadtbahn in Regensburg

Beitrag von Tram Regbg ? »

@spock5407
Aus deinen früheren Berichten ist mir schon bekannt, dass Du ursprünglich aus Regensburg kommst. Ich gebe Dir auch insofern Recht, das eine Anbindung von Prüfening notwendig sein wird. Wohlgemerkt "sein wird". Das wird auch sicherlich irgendwann passieren. Aber nur unter der Bedingung, dass das Grundnetz gebaut wird. Kein Grundnetz = kein Anschluss nach Prüfening oder sonst wohin!
@andreas
Dir gebe ich Recht, dass diese "Möglichkeit" durchaus im Raume steht und dass ich diese "Möglichkeit" auch in Betracht ziehe. Aber das ist eben NUR eine "Möglichkeit"! Ko sa, ko a neet sa! Und ich sage Dir auch, sollte dieses Ereignis Wirklichkeit werden, dass ich der Erste sein werde, der vor Dir den Hut für diese in meinen Augen mutige Aussage ziehen wird. Aber, ich hoffe natürlich, dass das niemals eintreten wird.

Der Aufbau einer neuen Strassenbahn in Regensburg ist in meinen Augen seit Jahren überfällig und heutzutage unumgänglich. Der RVV bzw. die RVB macht jetzt auch einiges in Umweltschutz und setzt auf einigen Linien inzwischen Elektrobusse ein. Aber das sind halt nur Midi-Busse. Inzwischen, so habe ich gehört, soll auch ein Gelenkbus mit Elektroantrieb im Einsatz sein. Letztendlich bestätigen kann ich das aber noch nicht, da ich ihn selbst noch nicht gesichtet habe. Die Strassenbahn wäre bzw. ist der nächste wichtige Schritt in Richtung Klimaschutz. Und das geht uns schliesslich Alle an! Ich kann eure Bedenken schon irgendwo nachvollziehen. Ich denke aber, dass eine Vielzahl der Bürger Regensburgs für eine Strassenbahn in Regensburg sind und und daran auch festhalten werden. Für alle hier geäusserten Bedenken wird es sicherlich Lösungen geben. Bedenken habe ich eigentlich nur in einer Hinsicht (und die gabs auch schon beim Bau der alten Strassenbahn), Strassenbahn bitte gerne, aber bitte nicht vor meiner Haustür!

Nocheinmal,Tatsache hier und heute ist, dass das Grundnetz geplant und gebaut wird ! Alles Andere ist und bleibt Spekulatius !

Ich habe fertig !
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Re: Neue Straßen- oder Stadtbahn in Regensburg

Beitrag von spock5407 »

Ich bin ja mal auf die Fahrzeugspecs bei der Ausschreibung gespannt; ich hoffe man lässt sich hier auf keine konstruktiven Abenteuer ein.
Aber die RVB hat hier einen Vorteil, dass man sich ja verschiedene aktuelle Nf-Konstruktionen im Livebetrieb bei den verschiedenen Betrieben mit deren Erfahrungen sowie Daten ansehen kann.
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Re: Neue Straßen- oder Stadtbahn in Regensburg

Beitrag von Tram Regbg ? »

Da kann ich ich zumindest ein bisschen helfen. Siehe hier:

https://www.tvaktuell.com/mediathek/vid ... bstimmung/

Leider aber auch:

https://www.merkur.de/bayern/regensburg ... 76199.html
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Re: Neue Straßen- oder Stadtbahn in Regensburg

Beitrag von gmg »

Eine Stadtbahn gibt es ja in der östlichen Hälfte Deutschlands (Bayern und neue Länder) kaum.

Vielleicht fehlt den Regensburgern ein bisschen der Bezug zu sowas. Nicht einmal eine Tram gibt es in der Nähe.

Will man sich an einem bestehenden System orientieren?
Das würde doch Sinn machen, wenn man mit einer anderen Stadt Fahrzeuge tauschen kann usw.
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