Neue Straßen- oder Stadtbahn in Regensburg

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Als Regensburger, der da jede Straßenecke kennt, kann ich Dir sagen: Rbg bräuchte ziemlich kurvengängige Wagen, die mit kleinen Gleismittenabständen auskommen können.
Noch viel mehr, wenn man auch eine Ost-West-Verbindung (2. Stufe) haben will.
Platz für Muiltigelenker-kompatible Gleisanlagen oder für "echte Drehgestellwagen" sehe ich da nicht wirklich an allen Stellen. Eher an der einen oder anderen Stelle teilw. noch engere Situationen als in München.
(Z.B. am Bismarkplatz oder ggf. Arnulfsplatz Ri Prüfening. Da müsstest selbst mit Kurzgelenkern mutmasslich eingleisig um die Kurve).

Daher meine Tendenz in Rbg zum Kurzgelenkwagen. Vmtl. sogar als Zweirichter, da auch an zwei potentiellen Endstellen kein Platz für Wendeschleifen ist und man an anderen Stellen
auch mit Mittel- statt Seitenbahnsteigen besser zurechtkäme.

Das wird ne ziemlich taffe Aufgabe für den/die Planer, sellbst wenn man ja nicht mehr wie früher mal übern Dom und die Altstadt-Platzfolge fährt. Am Bischofshof Ri Westen musste die alte Tram
schon ausholend (eingleisig sowieso) trassiert werden (dito Arnulfsplatz/Neuhausstraße), um mit den Zweiachsern da rum zu kommen. Die Verbandswagen (die dann später nach Darmstadt gingen)
sind da grade mal so noch "in Schleichfahrt" rumgekommen.

Bei der Nordsüd-Linie (1. Stufe) ists nicht an allen Stellen so dramatisch. Eng wirds da am Kolpingshaus (bzgl. Gleisabständen) und in Burgweinting (dort wenn man die Variante über Kirchfeldalle zum Islinger Weg und dann über die Käthe-Kollwitz-Str. und Langer Weg zum Bf will). Insgesamt ist aber zwischen Hbf und Eiserner Brücke recht wenig Platz.


Btw, sehr schön auch dass man nun auch nicht mehr über den Stobäusplatz, sondern die Furthmayrstr. Ri Burgweinting fahren will. Das geht Ärger mit dem MIV in der inneren Landshuter Str. (Unterführung unter der Bahn wird vermieden) besser aus dem Weg und erreicht IMO auch mehr Quellaufkommen beim Fahrgastpotential und nutzt ein teures Bauelement (Galgenbergbrücke am Hbf) besser aus.
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Alex101
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Beitrag von Alex101 »

spock5407 @ 23 Apr 2018, 18:58 hat geschrieben:Noch viel mehr, wenn man auch eine Ost-West-Verbindung (2. Stufe) haben will.
Platz für Muiltigelenker-kompatible Gleisanlagen oder für "echte Drehgestellwagen" sehe ich da nicht wirklich an allen Stellen. Eher an der einen oder anderen Stelle teilw. noch engere Situationen als in München.
(Z.B. am Bismarkplatz oder ggf. Arnulfsplatz Ri Prüfening. Da müsstest selbst mit Kurzgelenkern mutmasslich eingleisig um die Kurve).
Eine Führung der Tram über die Donauparallele (Fischmarkt/Thundorferstraße) kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Die Kurve am Eisernen Steg hab ich als recht eng in Erinnerung und auch im weiteren Verlauf vor allem im Bereich Fischmarkt ist alles andere als viel Platz vorhanden.
Die Variante über Bismarckplatz (wie sie der 6er heute ja auch fährt) halte ich da für deutlich praktikabler. Da sehe ich nur den Bismarckplatz selbst als wirkliche Engstelle.
spock5407 @ 23 Apr 2018, 18:58 hat geschrieben:Bei der Nordsüd-Linie (1. Stufe) ists nicht an allen Stellen so dramatisch. Eng wirds da am Kolpingshaus (bzgl. Gleisabständen)
Könnte man am Kolpinghaus nicht (wie heute) nordwärts über die Kallmünzergasse fahren?
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Es wird ernst, Stadtrat entscheidet am 19.6.

Mehrere Gutachten sprechen für eine Tram. Mal schaun, ob ich die Langfassung von Ende April finden kann.
Auch von Siemens gibts eine Stellungsnahme bzgl. Kapazitätsvorteil dazu (sechsteilige Bahnen wurden erwähnt) und die Anmerkung bzgl. Betrieb ohne Oberleitung. Da bringt sich wer ins Gespräch ^^ . 57m-Züge halte ich zwar erstmal für unwahrscheinlich, aber das Thema Oberleitung wurde bestimmt bewusst mit Bezug auf die historische Altstadt erwähnt. 4teiler dürften zum Einstieg das Richtige sein.

Bei der Nähe zu einem gewissen bestehenden, 130km südwestlich liegenden Avenio-Betrieb wäre das sicher eine schöne Möglichkeit, Synergien bzgl. Fahrzeuge und Infrastruktur zu heben.
Wenn man sich da an bestehende Optionen und Specs dranhängen könnte, wäre das für einen Start nicht falsch. Allerdings sollte man die Trassierung möglichst für 2,65m Breite wählen, damit man mal Regiotrams fahren könnte. Ohne Not ein neues System auf 2,30m Breite zu limitieren wäre dumm; allerdings ist in Regensburg oft der Platz knapp. Nord-Süd könnte es damit aber klappen.

Btw, welche TAB ist da zuständig für Regensburg?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

spock5407 @ 27 May 2018, 10:48 hat geschrieben: Btw, welche TAB ist da zuständig für Regensburg?
Vielleicht nimmt man es mal zum Anlass und schafft eine gesamt bayrische Behörde. Es wird ja mit Sicherheit auf absehbare Zeit in der Oberpfalz keinen zweiten Betrieb geben. Da wäre es sinnvoller gesamt bayrische Synergien zu nutzen, gerade beim Aufbau eines neuen Trambahn Betriebs.
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abzwanst
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Beitrag von abzwanst »

spock5407 @ 27 May 2018, 11:48 hat geschrieben: Btw, welche TAB ist da zuständig für Regensburg?
Die Regierung von Mittelfranken. Zumindest nach dieser Anfrage der Grünen im Landtag übernimmt die Regierung von Mittelfranken die technische Aufsicht für den nördlichen Bereich (alles was -franken heißt und für die Oberpfalz) war, alles südlichere wird durch die Regierung von Oberbayern überwacht.

In der Antwort zu der Anfrage wird auch die Meinung der Landesregierung auf Iarns Vorschlag gegeben: " Um eine effektive Aufgabenerfüllung in optimaler Weise bayernweit sicherzustellen, ist es unerlässlich, dass die technischen Aufsichtsbehörden ortsnah bei den Straßen- und U-Bahnbetrieben in Würzburg, Nürnberg, Augsburg und München angesiedelt sind. (...) Eine weitere Konzentration der technischen Aufsicht auf nur eine Regierung wird daher angesichts der Bedeutung der Sicherheit im Straßen- und U-Bahnverkehr und der dafür notwendigen Ortsnähe der TAB abgelehnt."
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Ich bin da immer noch skeptisch und glaube es erst wenn angefangen wird zu bauen. Das ist doch schon seit Jahrzehnten in der Diskussion und da kommen dann wieder Gegner, genauso wie schon wieder von ewiggestrigen das RKK verhindert werden soll, obwohl das gesamte Umfeld inkl. dem Hochhaus ein Schandfleck ist.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Danke für die Info aber inhaltlich ist die Antwort auf die Anfrage Bullshit. Vom Luftfahrt Bundesamt über das Eisenbahn Bundesamt sind alle relevanten Behörden nicht ortsnah sondern zentral ohne dass die Sicherheit drunter leidet. Im Gegenteil bin ich der Meinung, dass kleine Behörden mit wenigen "Augen", die über Unterlagen schauen eher ein Unsicherheitsfaktor sind.

Aber mit der Zuordnung zu Mittelfranken hat Regensburg im Zweifel Glück gehabt.
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Beitrag von Martin H. »

Heute um 17 Uhr fällt vsl. der Planungsausschuss den Stadtbahnbeschluss, 19.680 Tage nachdem die letzte Tram durch Regensburg rollte.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Ich denk schon den ganzen Tag dran, hab aber noch keine Entscheidung gelesen/gehört.

Wenn sie so kommt wie konzipiert, dann mit Takten die ich für diese Stadt nicht für möglich gehalten habe: Takt5 soll auf jeweils beiden Ästen gefahren werden.
Damit kann man dann in der Tat einige Busse zu Quartiersbussen reduzieren und im Norden und Süden einiges an Regionalbussen abfangen.

Nix mehr mit eingleisig im Gegenverkehr und 25-30 km/h Vmax in kleinen Vorkriegswagen. Die 3 Verbandszüge waren ja das einzige halbwegs moderne damals.
Ich hätte ja schon einen Fahrzeugtyp als persönlichen Favoriten für das neue System. ;) (Tipp: es ist 5teilig (oder ggf. 4teilig) und hat längs gekoppelte Radsätze mittig unter den Wagenteilen).
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Beitrag von 146225 »

spock5407 @ 19 Jun 2018, 18:36 hat geschrieben: Ich hätte ja schon einen Fahrzeugtyp als persönlichen Favoriten für das neue System. ;) (Tipp: es ist 5teilig (oder ggf. 4teilig) und hat längs gekoppelte Radsätze mittig unter den Wagenteilen).
Wie Rhein-Neckar und Frankfurt (Main) uns mit gar nicht so geringen Stückzahlen beweisen, muss DEN nun wirklich nicht jeder kaufen. ;)
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Der Beschluss für die Tram wurde gefasst. Einstimmig!
:D
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Beitrag von Tram Regbg ? »

Eine neue Strassenbahn für Regensburg ? Eine kluge Entscheidung !!
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Gratulation in die Oberpfalz!

Die Lokalpresse berichtet etwas ausführlicher.

Wenn ich es richtig sehe, erleben wir hier erstmals in D die Wiederauferstehung eines klassischen Straßenbahnsystems ohne Tram-Train im Hintergrund wie in Saarbrücken und Heilbronn. In Wiesbaden kann man zumindest auf die Mainzer Infrastruktur zurückgreifen, aber da fließt ja auch noch viel Wasser den Rhein hinunter, bis der erste Wagen durch die Kurstadt rollt.

Viel Wasser natürlich auch die Donau - aber mit der Perspektive eines richtigen 'Stand-Alone'-Betriebs in Regensburg. In Bayern - es geschehen noch Zeichen und Wunder :) !
Gruß vom Wauwi
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mmouse
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Beitrag von mmouse »

So, und jetzt muss man es noch schaffen, von den irrwitzigen Bauzeiten für ein paar Kilometer ebenerdiger Gleise wieder wegzukommen (nicht nur in Regensburg).

Vom tatsächlichen Bau-Aufwand her ist das doch (grob gesagt) in zwei Jahren Planung plus zwei Jahren Bauzeit machbar. Der Rest ist Wasserkopf der wir-verwalten-uns-zu-Tode Bürokratie.
Ein Vier-Milliarden-Tunnel ist kein Ersatz für ein sinnvolles Nahverkehrskonzept.
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Beitrag von Catracho »

mmouse @ 20 Jun 2018, 13:58 hat geschrieben: Vom tatsächlichen Bau-Aufwand her ist das doch (grob gesagt) in zwei Jahren Planung plus zwei Jahren Bauzeit machbar. Der Rest ist Wasserkopf der wir-verwalten-uns-zu-Tode Bürokratie.
Vergiss die NIMBYs nicht. Da werden wahrscheinlich mindestens 3 Parkplätze, 2 Bäume und eine Abbiegespur wegfallen - Weltuntergang! Vom Lärm der Straßenbahnen und der Baustellen mal ganz zu schweigen, damit verbunden Verschlechterung der Wohnqualität, und und und...... Da werden noch ganz viele klagen, eifrig unterstützt von Deutschlands Winkeladvokaten-Industrie.

Mfg
Catracho
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Wie liegen da eigentlich die Benchmarks, insbesondere in Frankreich?
In Norwegen hat man für die Bybanen in Bergen für die ersten 9,8 Kilometer gerade einmal drei Jahre gebraucht. Und da sind sogar vier neue Tunnelabschnitte mit drin.
Gruß vom Wauwi
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

mmouse @ 20 Jun 2018, 12:58 hat geschrieben: So, und jetzt muss man es noch schaffen, von den irrwitzigen Bauzeiten für ein paar Kilometer ebenerdiger Gleise wieder wegzukommen (nicht nur in Regensburg).

Vom tatsächlichen Bau-Aufwand her ist das doch (grob gesagt) in zwei Jahren Planung plus zwei Jahren Bauzeit machbar. Der Rest ist Wasserkopf der wir-verwalten-uns-zu-Tode Bürokratie.
Kommt immer stark darauf an, wie viel im Untergrund zu machen ist und wie leicht man die Straße mal eben komplett für den MIV sperren kann. Siehe Ulm: Dort ist die meiste Zeit für die Kanal- und Leitungsarbeiten draufgegangen und letztlich konnte man die meisten Straßen immer nur halbseitig bebauen. Trotzdem werden neun Kilometer in drei Jahren fertig.
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Beitrag von Catracho »

Montpellier z.B. hat für seine Linie 1 (15 km, 26 Stationen) den Planfeststellungsbeschluss 1997 gekriegt, im September 1999 war der Trassenbau abgeschlossen, im Juni 2000 die Eröffnung. Orléans noch schneller: Planfeststellungsbeschluss Juli 1998, Baubeginn Oktober 1998, Eröffnung November 2000 - für eine Strecke mit 18 km Länge und 25 Stationen.

Mfg
Catracho
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Leider ist Deutschland was den Bau von Infrastruktur angeht, tiefstes Entwicklungsland.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Hier auch als Videobeitrag bei TVA.


Die Endpunkte Wutzlhofen Nord und Burgweinting erlauben dort, in einer späteren Phase, eine Systemwechselstelle nebst Übergang auf das DB-Netz einzurichten. Auch eine Anbindung an Neutraubling und die Arbeitsplätze beim BWM ist von Burgweinting aus denkbar, das dürfte das umfangreichste Einzugsgebiet im näheren Umfeld sein.

Ebenso gibt es die Option einer Weiterentwicklung mit einer West-Ost-Linie, die könnte dann am Rennweg/Bf Prüfening auf die Donautalbahn angeschlossen werden; um dann evtl. nach Kelheim zu fahren.
D.h. eine Weiterentwicklung zum Tram-Train ist durchaus offengehalten worden, aber aus Kostengründen halt nicht im 1. Paket enthalten.

Was musst ich mir daheim all die Jahre vor Ort anhören? "a geh weida", "bist ja narrisch", "du Spinner du", "Phantast".


Wenn man jetzt im Zuge der steten Verkehrszunahme, ÖPNV-Paket, Dieselskandal, Elektro-Hype etc. es nicht gebacken bekommen hätte, dann wäre es die nächsten 20 Jahre nicht entschieden worden und die Stadt verkehrlich in weiterer Stagnation versunken.
So gibt es eine echte Aufbruchchance. Vielleicht reichts ja am Ende sogar geldlich, den alten Tw 47 fahrfähig zu bekommen und umzuspuren.
Das wär dann die Krönung zur Eröffnung (mit Schild dran "ich darf wieder fahren!") und was richtig Feines für Sonderfahrten in der alten Stadt.
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Eine höchst erfreuliche Nachricht! Endlich passiert etwas beim ÖPNV...
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Die Planung ist nun endgültig beschlossen , nun nicht nur vom Planungsausschuss, sondern nun auch vom Stadtrat. Mit nur einer Gegenstimme.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Aus der Presse:
Stadtbahn kommt in Fahrt

Team beginnt Planung

Fahrzeug-Eckdaten wohl: ~37m Länge , 2,65m Breite, ZR-Betrieb, doppeltraktionsfähig, Kapazität je Einheit 250-280 Personen, 24 Fzg für das Initialnetz.

75m Bahnsteiglänge könnte auf den vorgesehenen 2 Linien sogar hinhauen. Die in der Innenstadt liegende Strecke erhält ja neue Haltestellen auf der Galgenbergbrücke, im Bereich Ernst-Reuter-Platz und Dachauplatz und soll die Altstadt nur tangieren. Die heutigen Hst und Straßenzüge am Bahnhofvorplatz, Maximillianstr. und Ernst-Reuter-Platz würden ja nicht befahren. Das würde dann erst mit der Linie C relevant.

Ich geh aber mal von aus, dass man erstmal auf Einzelfahrzeuge setzt und dafür baut, aber den Platzbedarf für Doppeltraktionen einplant. 500 Personen pro Kurs kann ich mir aktuell nicht vorstellen, das zu befüllen. Sinnvoll würde das dann, wenn man dann mal tatsächlich zur Regionalstadtbahn erweitern will.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Schön dass es vorangeht aber bei 15 Jahren bis zur Fertigstellung muss man sich schon fragen, ob dieser Staat noch funktional ist oder ob wir nicht an unserer Bürokratie zugrunde gehen.
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Beitrag von Rohrbacher »

Iarn @ 17 Aug 2019, 18:39 hat geschrieben:Schön dass es vorangeht aber bei 15 Jahren bis zur Fertigstellung muss man sich schon fragen, ob dieser Staat noch funktional ist oder ob wir nicht an unserer Bürokratie zugrunde gehen.
Wir leben aber auch in einem Land, wo Ingenieure und (spezialisierte) Handwerker auch nicht gerade vom Baum fallen. Durchaus möglich, dass allein die Firmen zur Bauausführung mindestens fünf Jahre Vorlaufzeit haben. Bei EBO-Bahnen ist das ja bekanntlich so, insbesondere bei Leit- und Sicherungstechnik kriegt man vielleicht für 2025 wieder die ersten Termine... und man darf es auch planerisch nicht unterschätzen, man muss ja sicherstellen, dass nicht irgendwelchen mittelalterlichen Kanäle einstürzen, wenn die Tram vorbeif- oder drüberfährt. Das sind ja ein paar Kilometer Strecke samt völlig neuem Betrieb.

Mich regt eher auf, wenn ein depperter Bahnsteig oder ein Ausweichgleis im Bestandsnetz mal eben 10 Jahre braucht, wegen ist so, während man z.B. Abbiegespuren auf Straßen scheinbar binnen Monaten geregelt kriegt.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

In jedem anderen unserer Nachbarländer würde das Projekt schneller gehen. Wir brauchen ein Verkehrsprojektebeschleunigungsgesetz, dass sich an den Nachbarländern orientiert, damit wird genauso schnell Projekte umsetzen können wie die Nachbarn.

Ja es fehlt auch an Planungskapazitäten. Dann muss man die aufbauen und die Leute entsprechend bezahlen. Die Planungskapazitäten muss man einfach Inhouse schaffen, z. B. bei der DB AG, die ist groß genug da selbst was aufzuziehen. Am besten sogar mit eigener Bauabteilung, damit man nicht mehr auf andere angewiesen ist.
Und der Bund als Eigentümer müsste vorgeben, dass dies auch die Städte mit Stadtwerken in Anspruch nehmen dürfen.
Daher wäre eine Bundesinfrastruturgesellschaft (so etwas wie Trafikverket) natürlich am besten.

Die Zeiträume sind einfach viel zu lange. Das Chaos herrscht ja heute schon und wir kriegen es nicht auf die Reihe Projekte in wenigen Jahren umzusetzen? Früher hätte man in der Zeit das komplette deutsche Bahnnetz aufgebaut.
Heute mit viel besseren technischen Mitteln brauchen wir Jahrzehnte teilweise für Projekte und das scheint ein spezifisch deutsches Problem zu sein und wie bei Internet/Mobilfunk wieder mal hochpeinlich.

Dann kann sich jeder ausmalen wie lange dann die dringend ebenso benötigte Ost-West-Achse dauern würde.


In Ingolstadt mit seiner Rückständigkeit hat man sich ja gegen eine Stadtbahn entschieden, obwohl die dort auch ein Gewinn wäre.
Was ist mit Landshut? Die hätten sicher auch das Potential, da die mit der Umgebung auch auf etwa 100.000 Menschen kommen und die Innenstadt auch besser angebunden werden könnte. Dazu wächst Landshut sehr stark.
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Beitrag von Jean »

Landshut sollte erst mal das Busnetz stark ausbauen und in der Fußgängerzone wieder Busse erlauben. Der SPNV spielt in Landshut außerdem keine Rolle...
Eine Stadtbahn in Landshut sehe ich langfristig durchaus für möglich: vom Hauptbahnhof zur Altstadt, zum Bhf. Pasing Landshut Süd und zur FH. Natürlich müssten die bestehenden Eisenbahnlinien eingebunden werden.
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Beitrag von andreas »

Jean @ 18 Aug 2019, 14:03 hat geschrieben: Landshut sollte erst mal das Busnetz stark ausbauen und in der Fußgängerzone wieder Busse erlauben. Der SPNV spielt in Landshut außerdem keine Rolle...
Eine Stadtbahn in Landshut sehe ich langfristig durchaus für möglich: vom Hauptbahnhof zur Altstadt, zum Bhf. Pasing Landshut Süd und zur FH. Natürlich müssten die bestehenden Eisenbahnlinien eingebunden werden.
In Landshut würden schon mal helfen, wenn man einwohnerstarke Gemeinden wie in Ergolding wieder mit einem Bahnhalt versieht und auch die Strecke nach Altdorf - Pfeffenhausen - Rottenburg
wieder in Betrieb nimmt.
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Beitrag von Jean »

andreas @ 18 Aug 2019, 14:18 hat geschrieben:
Jean @ 18 Aug 2019, 14:03 hat geschrieben: Landshut sollte erst mal das Busnetz stark ausbauen und in der Fußgängerzone wieder Busse erlauben. Der SPNV spielt in Landshut außerdem keine Rolle...
Eine Stadtbahn in Landshut sehe ich langfristig durchaus für möglich: vom Hauptbahnhof zur Altstadt, zum Bhf. Pasing Landshut Süd und zur FH. Natürlich müssten die bestehenden Eisenbahnlinien eingebunden werden.
In Landshut würden schon mal helfen, wenn man einwohnerstarke Gemeinden wie in Ergolding wieder mit einem Bahnhalt versieht und auch die Strecke nach Altdorf - Pfeffenhausen - Rottenburg
wieder in Betrieb nimmt.
Und die Strecke nach Passau zweigleisig ausbauen...und die Blockabschnitte nach Regensburg verdichten... :rolleyes: Wir sind ja im Bahnland Bayern. :rolleyes: :D
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Beitrag von spock5407 »

Landshut hat in Vergleich zu einer ähnlich großen Stadt (Villach) ein geradezu fürstliches Busnetz.
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