andreas @ 10 Apr 2014, 20:09 hat geschrieben: und sind wir doch ehrlich, die ICEs wollen Fernreisezüge
Man könnte wahrscheinlich ganze Doktorarbeiten schreiben, was bei der Bahn warum schief läuft.
Etwas wundert mich der Thread-Titel: "Laien-Kommentare". Ab oder bis wann ist man Laie? Als Vielfahrer gibt es schon Bereiche, wo ich mir anmaße, einen halbwegs fundierten Kommentar abzugeben, nämlich in den Bereichen, die mich als Fahrgast betreffen.
In der zuletzt geführten Diskussion ging es ja auch um die "Fahrgast-Fehlfunktion" und da stimme ich zu, trotz Totsparerei und anderer Fehlentwicklungen bei der Bahn ist der werte pax immer noch das Hauptproblem. Hier mal einige Beispiele
a) Verteilung auf dem Bahnsteig.
Hier liegt der Fehler auf beiden Seiten.
Bahn: Die Bahn verkauft Tickets noch und nöcher, ohne gegenzurechnen, ob es auch die entsprechende Kapazität gibt. Es wäre einfacher, ein System einzuführen, bei dem mit dem Kauf einer Fahrkarte (im FV) automatisch einen Platz reserviere. Wenn alle Plätze weg sind, dann ist halt Essig. Wenn der Flieger nach Malle voll ist, dann muss ich ja auch woanders schauen.
Pax: Für jeden FV-Zug gibt es einen Wagenstandsanzeiger, nur den scheinen die wenigsten zu lesen. Wenn man reserviert hat dann kann man herausfinden, wo man sich hinstellen muß. Natürlich ist das hinfällig, wenn die Bahn ihre Lieblings-Pranks "umgekehrte Wagenreihung" oder "heute IC mal wieder ohne den einzigen 1. Klasse Wagen" auspackt
b) "Bahnkultur"
Für viele der Unannehmlichkeiten sind wir selbst verantwortlich, weil einige Zeitgenossen komplett ignorieren, daß sie auf dem Bahnhof nicht allein sind. Als Pendler im Raum Frankfurt kann man da ein Lied singen. Bestes Beispiel: Die Auf-/Abstiege zu den Bahnsteigen 101-104. Die sind sehr großzügig ausgelegt und trotzdem kriegen's einige nicht hin. Wenn da grad 'ne Pendler S-Bahn mit Bänker-Überschuß reingedonnert ist (S3/S4 Richtung Darmstadt/Langen) dann wirds halt eng auf den Rolltreppen. Und da ist dann immer wieder irgendein Lallo, der die Umstehenden wie wild anblafft man möge doch die linke Seite der Treppe für ihn freimachen, was nicht geht, denn die Leute stehen dichtgepackt. Aber nebendran ist eine RIESIGE Treppe. Wie schwer kann es denn sein, sich zu entscheiden? Entweder ich nehme die Rolltreppe und akzeptiere dass ich in deren Laufgeschwindigkeit nach oben komme oder ich will's schneller haben und muss mir das halt dann durch Muskeleinsatz erarbeiten.
Zweitens - Berufspendler. Wer schon mal mit der S3 oder S4 abends Richtung Hbf unterwegs war, der kennt Eschborn Süd. Da steigen dann 3 Millionen Leute vom Germanischen Geldinstitut und von Vodafone zu und ständig blockieren dann welche die Türen damit die Nachzügler dann auch noch reinspringen können. Das kann bis zu 10 Minuten lang so gehen, egal wie oft der genervte Zugführer schon durchgesagt hat "weg von den Türen"!! Daß ich in F/Süd nur 9 Minuten Umsteigezeit habe interessiert von den Rotzlöffeln keinen. Es ist nicht's worauf man stolz sein muß, aber ich bin in solchen Fällen auch schon mal handfest zugegriffen, um eine "hilfsbereiten" Person von der Tür wegzuhelfen.
Das sind zwar kleine Nicklichkeiten, aber sie machen die Bahnfahrt unerträglich und stören dazu teilweise auch noch den Betrieb der Bahn. Viele Probleme wären kleiner, wenn wir als Kunden auch unseren Teil dazu beitrügen.
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Ein Teil von JeDis Beitrag um 14:58 Uhr, der andere Teil sowie alles weitere zu Rolltreppen findet sich HIER.
Fat Hippo @ 11 Apr 2014, 14:51 hat geschrieben: Hier liegt der Fehler auf beiden Seiten.
Bahn: Die Bahn verkauft Tickets noch und nöcher, ohne gegenzurechnen, ob es auch die entsprechende Kapazität gibt. Es wäre einfacher, ein System einzuführen, bei dem mit dem Kauf einer Fahrkarte (im FV) automatisch einen Platz reserviere. Wenn alle Plätze weg sind, dann ist halt Essig. Wenn der Flieger nach Malle voll ist, dann muss ich ja auch woanders schauen.
Lieber gut gestanden als gar nicht gefahren! Warum sollte die Bahn hier ihren Systemvorteil aufgeben? Und wer unbedingt sitzen will, kann ja reservieren.