Laienkommentare über die Bahn

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Bayernlover @ 15 Mar 2011, 16:12 hat geschrieben: Hier in Berlin gibt es Straßen teilweise vier Mal. Viel Spaß beim finden :lol:
Wollte ich auch grade schreiben. In Berlin gibts es etliche Straßen und Plätze mehrfach, was es nicht immer einfach macht, eine Adresse aufzufinden.

Zufällig gefundenes Beispiel: Berlin, Waldstraße.
Da gibt es je eine in 13403 Reinickendorf, 13156 Niederschönhausen, 10551 Moabit, 12489 Adlershof, 12621 Kaulsdorf, usw. Angeblich gibt es die Waldstraße zwölfmal in Berlin.

Weitere mehrfache Straßennamen:
Lindenstraße (10mal)
Bahnhofstraße, Charlottenstraße, Parkstraße (je 9mal)
Wo ist das Problem?
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Karlshorster Straße auch, sind auch beide gar nicht so weit voneinander entfernt - für nen Ortsunkundigen ist es die Hölle hier :D

Pasing Marienplatz zu schildern ist allerdings sehr ungünstig.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Bayernlover @ 15 Mar 2011, 17:26 hat geschrieben: Pasing Marienplatz zu schildern ist allerdings sehr ungünstig.
Grade beim Marienplatz ist das halt ungünstig, weil der eine davon so bekannt ist. Das wäre, als obs in Berlin mehrere Alexanderplätze geben würde...
Wo ist das Problem?
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Beim letzten Berlinurlaub war das Hotel in der Hausnummer 88/89 untergebracht, es ging insgesamt bis etwa 110. Irgendwann, viele große Straßen querend waren wir dann in einem Industriegebiet ... bei 87 angekommen.
88/89 war dann am Anfang noch vor der Nummer 1. :angry:

Wo das war, weiß ich nicht mehr, jedenfalls war´s eine kleinere Straße keine fünf Minuten von einer U-Bahnstation und S-Bahn entfernt, letztere begann dort und Regionalgleise waren auch noch da, sah neuer aus und hatte ein gebogenes Glasdach.
Bilde mir ein, bei der U-Bahn war ein Rathaus nicht weit. Mehr kann ich nicht mehr sagen.
Für die Statistiker, die Strecke wurde mit dem Auto zurückgelegt.
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Beitrag von Bayernlover »

Martin H. @ 15 Mar 2011, 17:32 hat geschrieben: Beim letzten Berlinurlaub war das Hotel in der Hausnummer 88/89 untergebracht, es ging insgesamt bis etwa 110. Irgendwann, viele große Straßen querend waren wir dann in einem Industriegebiet ... bei 87 angekommen.
88/89 war dann am Anfang noch vor der Nummer 1. :angry:
Man nummeriert hier die Straßen wild durcheinander - so fängt eine Straße bei der 1 an, geht über 2,3,4 etc. weiter bis zur 50, wechselt dann die Seite und geht über die 51 bis zur 100 auf der anderen Seite wieder zurück. Glaube mir, das fand ich am Anfang auch ganz groß :D
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Beitrag von TramBahnFreak »

@ rautatie: Du meinst schon die Theatinerstraße, oder? ;)

btw: gestern is mir seit langem mal wieder ne Tram (ich glaub, es war 'n R3) begenet, die nach "Pasing (Marienplatz)" gefahren ist :D
Systemfehler
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Beitrag von Systemfehler »

St.-Martins-Platz gibts in München auch zwei.
Einmal den "richtigen" am Ostfriedhof, und dann noch den "Moosacher St.-Martins-Platz".

Karlshure:
Der "große" Schlossplatz vor der Residenz in Karlsruhe, und dann gibts noch den Durlacher Schlossplatz (wobei Durlach ja auch noch sein eigenes Rathaus und Arbeitsamt hat und noch gar nicht so lange in Karlsruhe eingemeindet ist).

Edit:
Um zurück zum Thema gekommen:

Eine Arbeitskollegin ist mal am Bahnsteig gestanden, hat auf den Zug gewartet. Der fährt ein, die (Klotz-)Bremsen quietschen fürchterlich, und eine andere Mitwartende hat sich quasi über die quietschenden Bremsen beschwert.
Daraufhin meinte meine Kollegin dann halt etwas wie "Das sind die Klotzbremsen, die quietschen halt so", daraufhin die Dame erstaunt "Ach, so ein Zug hat auch Bremsen?"
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rockstar84
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Beitrag von rockstar84 »

Bayernlover @ 15 Mar 2011, 17:34 hat geschrieben:
Man nummeriert hier die Straßen wild durcheinander - so fängt eine Straße bei der 1 an, geht über 2,3,4 etc. weiter bis zur 50, wechselt dann die Seite und geht über die 51 bis zur 100 auf der anderen Seite wieder zurück.
Das ist nicht wild durcheinander.
Das ist das sogenannte "Preußische System" bei dem die Nummerierung beim ersten Haus auf der rechten Straßenseite beginnt und beim ersten Haus auf der Linken Straßenseite endet. Hat eine Straße also 100 Häuser stehen sich Nr. 1 und Nr. 100 gegenüber. In Berlin (Preußen ^^) ist das nicht ungewöhnlich.
Verbreiteter ist heutzutage aber das "Französische System", auch "Orientierungsnummerierung" genannt, bei der eine Straßenseite gerade, die andere ungerade Nummern bekommt. Wo also Hausnummer 1 gegenüber von Hausnummer 2 liegt, egal wie lang die Straße ist.

Hier in Westfalen findet man vor allem in kleineren Städten einen bunten Mix beider Systeme, wobei das fransösische deutlich häufiger verwendet wird, man aber auch hin und wieder mal auf das preußische System trifft...
Ich habe mal knapp ein Jahr lang Pakete geliefert, daher habe ich mich damals damit ein wenig auseinandergesetzt :)
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
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Beitrag von Bayernlover »

rockstar84 @ 15 Mar 2011, 22:26 hat geschrieben: findet man vor allem in kleineren Städten einen bunten Mix beider Systeme
Und genau so ist es hier auch ;)
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Beitrag von rockstar84 »

rautatie @ 15 Mar 2011, 16:55 hat geschrieben: Zufällig gefundenes Beispiel: Berlin, Waldstraße.
Da gibt es je eine in 13403 Reinickendorf, 13156 Niederschönhausen, 10551 Moabit, 12489 Adlershof, 12621 Kaulsdorf, usw. Angeblich gibt es die Waldstraße zwölfmal in Berlin.
Merkwürdig. Wie gesagt... Hier wurde damals alles umbenannt nach der Gebietsreform. Ist sowas Ländersache oder liegt es einfach nur mal wieder an dem "speziellen Sonderfall Berlin" dass das da möglich ist?

PS: Ja ich weiß, ist kein Politikforum hier ;)
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Es ist schon seltsam, welche Systematik in den einzelnen Regionen Deutschlands angewandt wird. Ich habe mal lange Zeit in einer ländlichen Region gewohnt, wo die "Hausnummern" nicht nach Straßennamen, sondern mach der Bezugsfertigkeit der Häuser im Ortsteil vergeben wurde, weil die Straßen (die eigentlich nur asphaltierte Feldwege waren), keinen Namen hatten. Da lag eben Oberdingsbums 15 direkt neben Oberdingsbums 1, Oberdingsbums 2 lag aber möglicherweise zwei oder drei Kilometer weit entfernt.

Ein wahres Paradies für Logistiker. Da ist die Hausnummerierung in Berlin absolut übersichtlich :P
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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rockstar84
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Beitrag von rockstar84 »

Autobahn @ 15 Mar 2011, 23:18 hat geschrieben: Es ist schon seltsam, welche Systematik in den einzelnen Regionen Deutschlands angewandt wird. Ich habe mal lange Zeit in einer ländlichen Region gewohnt, wo die "Hausnummern" nicht nach Straßennamen, sondern mach der Bezugsfertigkeit der Häuser im Ortsteil vergeben wurde, weil die Straßen (die eigentlich nur asphaltierte Feldwege waren), keinen Namen hatten.  Da lag eben Oberdingsbums 15 direkt neben Oberdingsbums 1, Oberdingsbums 2 lag aber möglicherweise zwei oder drei Kilometer weit entfernt.

Ein wahres Paradies für Logistiker. Da ist die Hausnummerierung in Berlin absolut übersichtlich  :P
Ja, 2 Bauernschaften gehörten damals auch zu meinem Gebiet - da wurde auch dieses System angewandt. Die Bauernschaft hat einen Namen, und dann gibt es keine weiteren Straßennamen sondern "Herrenstein 1, Herrenstein 2, Herreinstein 3,........."
Und wie du schon sagtest: Völlig durcheinander. In der Reihenfolge numeriert wie die Bauernhöfe gebaut wurden bzw. wie die Bauern bei der Verteilung der Nummern den Antrag gestellt haben ;)

Da war das Pakete liefern in den ersten Tagen richtig lustig. Wenn man dann aber einmal weiß, was wo ist, ist es in den Bauernschaften wie Rallye fahren ;)
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
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Beitrag von GSIISp64b »

Völlig unsachlicher und nichts zur Diskussion beitragender Post:

Und ihr findet Bahnfahren zu kompliziert?
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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Beitrag von rockstar84 »

GSIISp64b @ 15 Mar 2011, 23:47 hat geschrieben: Und ihr findet Bahnfahren zu kompliziert?
Absolut nicht. Da gibt's viel komplizierteres auf der Welt :)

Warum betreibe ich wohl auf Facebook eine Seite zum Thema billiger fahren?

Man muss sich damit nur ein bisschen auseinandersetzen :)
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
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Beitrag von 146225 »

Mal wieder was für diese elektronische Mottenkiste:

Übervorhin im RE 4831 auf dem Weg von Heidelberg nach Heilbronn. Der Zug ist mit ca. +5 unterwegs, ursächlich vermutlich eine Kombination aus Anschlussaufnahme am Startbahnhof Mannheim Hbf garniert mit reichlichem Fahrgastandrang. Man lässt sich bequem im 435.4 nieder, baubedingt geht die Fahrt nicht via Neckartal sondern via Sinsheim Hbf, was natürlich aufgrund der Eingleisigkeit nicht unbedingt ausnahmslos geeignet ist, die Verspätung zu reduzieren.

Mitreisender in der Nähe erzählt aufgrund der "fürchterlichen Verspätung dieser elenden Bahn" einer anderen Mitreisenden (welche erkennbar aus einem asiatischem Land kommt und von seinem Redeschwall vermutlich nur einen geringen Bruchteil auch verstanden hat, ihre Antworten waren zwar bemüht gutes Deutsch, aber mühsam gesprochen, stark akzentuiert), daß er regelmäßig am Wochenende zwischen Mannheim und Treuchtlingen unterwegs sei. Dabei nutze er öfter diese Verbindung über Bad Friedrichshall-Jagstfeld und Würzburg, in konkretem Fall also diese: [acronym title="RM: Mannheim Hbf <Bf>"]RM[/acronym] 17:36 - RE 4831 - [acronym title="TBF: Bad Friedrichshall-Jagstfeld <Bf>"]TBF[/acronym] 18:42/18:55 - RE 4948 - [acronym title="NWH: Würzburg Hbf <Bf>"]NWH[/acronym] 20:24/20:41 - RB 58133 - [acronym title="MTL: Treuchtlingen <Bf>"]MTL[/acronym] 22:30.

Und jetzt der entscheidende Teil:
Vor einiger Zeit hätte der Zug soviel Verspätung gehabt, dass der Anschluss nach Würzburg in Bad Friedrichshall-Jagstfeld nicht mehr erreicht worden sei. Da sei er dann gleich bis Stuttgart Hbf sitzen geblieben, dann mit dem ICE erneut durch Mannheim nach Frankfurt (Main) gefahren, wieder mit dem ICE nach Nürnberg und dann nach Treuchtlingen. Das sei zwar ein weiterer Weg, aber auch die einzige Alternative, welche diese elende Bahn noch anbieten würde, es gäbe ja sonst keine andere Möglichkeit.

In diesem Moment schüttelte es den 435.4 - mein Kopf war an der Seitenwand aufgeschlagen. :wacko:
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218217-8
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Beitrag von 218217-8 »

Das ist natürlich ziemlicher Quatsch, was er da erzählt hat!

Weißt Du, ob es Samstag oder Sonntag ist, wenn er diese Verbindung nutzt?
Weil sonntags kommt er über Heilbronn, Crailsheim, Ansbach sogar exakt zur gleichen Zeit in Treuchtlingen an wie über Würzburg. Und zwar mit Abfahrt in Jagstfeld um 19:40 Uhr statt 18:55 Uhr!

Ich kann auch eine Story von fundiertem Halbwissen bieten:
Vor einiger Zeit gab es in Stuttgart Probleme, weil eine S-Bahn im Tunnel die Oberleitung beschädigt hat. Im Zug nach HN saß in der benachbarten Sitzgruppe in Hörweite zu mir eine Frau, die wohl Zeugin des Vorfalls war und ihre Erlebnisse wortreich ihrer Sitznachbarin erzählte. Dabei hat sie erwähnt, dass "das Bügeleisen auf dem Zugdach" Funken gesprüht habe! :lol: :lol:
Oder wie heißt doch gleich dieser Metallbügel auf dem Dach ... :unsure:
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Also mein Auto hat eine Heckscheibenantenne.
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Beitrag von GSIISp64b »

"Bügeleisen". Den Begriff muss ich mir merken.
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Vielleicht nicht direkt von Laien, aber heute gab es eine nette Umfrage im Hörsaal in der Vorlesung Bahn+ÖPNV. Anwesend waren etwa 150 Studenten, größtenteils Verkehrsingenieure.

Zuerst meinte der Prof, es hätte schon Jahrgänge gegeben, in denen es Studenten gab, die noch nie mit der Bahn gefahren sind. Es hat sich aber auf Nachfrage, ob jemand dabei ist, niemand gemeldet.

Dann gab es eine Umfrage, wer denn allgemein ganz zufrieden mit der Bahn ist. Gut ein Drittel hat sich gemeldet, bei der Gegenfrage, wer allgemein unzufrieden ist, waren es etwas weniger.

Dann kam der interessante Teil. Was nervt am meisten beim Bahnfahren?
Genannt wurden in dieser Reihenfolge:
-Preis
-Tarifdschungel (von mir)
-Freundlichkeit vom Personal im Zug
-Platzkapazität im Zug
-Pünktlichkeit (Der Prof war selbst überrascht, dass das erst so spät kam. Anscheinend ist das nicht das Hauptproblem. Er meinte noch, technische Probleme und personelle Probleme dürfen nie als Ausrede für Verspätungen gebracht werden, da diese Faktoren beeinflussbar sind im Gegensatz zu externen Faktoren wie Gleislatscher, umstürzende Bäume, Unfälle oder PU)
-Attraktivität des Angebots (Verfügbarkeit der Bahn)

Auf Nachfrage, wer denn häufiger mit der Bahn fahren würde, wenn alle diese "Störfaktoren" entfallen würden, sind immerhin gut 10 Hände nach oben gegangen.

Passt thematisch vielleicht nicht zu 100% hierher, aber irgendwie musste ich bei der Frage nach den größten Störfaktoren sofort an diesen Thread denken...
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Ich finde es nicht in Ordnung dass die Freundlichkeit so weit oben steht, denn die Personale sind nicht unfreundlicher oder freundlicher im Durchschnitt als andere Bürger. Von daher ist mir das zu tendenziell.
Es kann aber natürlich sein dass bei mehreren 10-12-Stundendiensten am dritten Tag nach 8 Stunden nicht jeder mehr mit strahlendem Lächeln herumrennt (das ist menschlich).
Die Leute die hier urteilen sollten das vielleicht mal selber machen und überlegen ob sie nach der zehnten bescheuerten Frage immer noch strahlen wie ein Honigkuchen.

Was erwartet man also?
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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Beitrag von 146225 »

DSG Speisewagen @ 9 Apr 2014, 00:16 hat geschrieben: Ich finde es nicht in Ordnung dass die Freundlichkeit so weit oben steht, denn die Personale sind nicht unfreundlicher oder freundlicher im Durchschnitt als andere Bürger. Von daher ist mir das zu tendenziell.
Es kann aber natürlich sein dass bei mehreren 10-12-Stundendiensten am dritten Tag nach 8 Stunden nicht jeder mehr mit strahlendem Lächeln herumrennt (das ist menschlich).
Die Leute die hier urteilen sollten das vielleicht mal selber machen und überlegen ob sie nach der zehnten bescheuerten Frage immer noch strahlen wie ein Honigkuchen.

Was erwartet man also?
Du weisst aber auch, das es schon von vorne herein "solche und solche" gibt. Wenn man - so wie ich - über viele Jahre auf bestimmten Strecken Tag für Tag unterwegs ist, sieht und erlebt man eine Menge, und lernt natürlich auch die regelmäßig dort arbeitenden Eisenbahner besser kennen. Und da bleibt nach all den Stunden auf der Schiene einfach die Erkenntnis, dass es - wie überall, übrigens - auch bei der Eisenbahn Menschen gibt, die einfach prima sind und wenn es darauf ankommt in jeder Situation sofort zur bestmöglichen Hilfe bereit. Und dann gibt es noch die Sorte, wo sich selbst Eisenbahner dafür schämen, zu so etwas Kollege sagen zu müssen...

Und zwischen diesen beiden Polen gibt es natürlich noch ein weites Mittelfeld mit allen Schattierungen.
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Beitrag von 143 »

DSG Speisewagen @ 9 Apr 2014, 00:16 hat geschrieben: Ich finde es nicht in Ordnung dass die Freundlichkeit so weit oben steht, denn die Personale sind nicht unfreundlicher oder freundlicher im Durchschnitt als andere Bürger. Von daher ist mir das zu tendenziell.
Es kann aber natürlich sein dass bei mehreren 10-12-Stundendiensten am dritten Tag nach 8 Stunden nicht jeder mehr mit strahlendem Lächeln herumrennt (das ist menschlich).
Die Leute die hier urteilen sollten das vielleicht mal selber machen und überlegen ob sie nach der zehnten bescheuerten Frage immer noch strahlen wie ein Honigkuchen.

Was erwartet man also?
also Stewardessen lächeln immer, auch nach 10h-Flügen. Vielleicht liegt das daran, daß man seine Fluggelsellschaft frei wählen kann?
JeDi
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Beitrag von JeDi »

143 @ 9 Apr 2014, 07:45 hat geschrieben:
DSG Speisewagen @ 9 Apr 2014, 00:16 hat geschrieben: Ich finde es nicht in Ordnung dass die Freundlichkeit so weit oben steht, denn die Personale sind nicht unfreundlicher oder freundlicher im Durchschnitt als andere Bürger. Von daher ist mir das zu tendenziell.
Es kann aber natürlich sein dass bei mehreren 10-12-Stundendiensten am dritten Tag nach 8 Stunden nicht jeder mehr mit strahlendem Lächeln herumrennt (das ist menschlich).
Die Leute die hier urteilen sollten das vielleicht mal selber machen und überlegen ob sie nach der zehnten bescheuerten Frage immer noch strahlen wie ein Honigkuchen.

Was erwartet man also?
also Stewardessen lächeln immer, auch nach 10h-Flügen. Vielleicht liegt das daran, daß man seine Fluggelsellschaft frei wählen kann?
Zubs in anderen Ländern (Schweden, UK, ...) aber auch...
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Beitrag von andreas »

DSG Speisewagen @ 9 Apr 2014, 00:16 hat geschrieben: Ich finde es nicht in Ordnung dass die Freundlichkeit so weit oben steht, denn die Personale sind nicht unfreundlicher oder freundlicher im Durchschnitt als andere Bürger. Von daher ist mir das zu tendenziell.
Es kann aber natürlich sein dass bei mehreren 10-12-Stundendiensten am dritten Tag nach 8 Stunden nicht jeder mehr mit strahlendem Lächeln herumrennt (das ist menschlich).
Die Leute die hier urteilen sollten das vielleicht mal selber machen und überlegen ob sie nach der zehnten bescheuerten Frage immer noch strahlen wie ein Honigkuchen.

Was erwartet man also?
Doch, die müssen auch nach der 100. blöden Frage noch freundlich sein. Das ist ihr Job.
Zum einen weiß der Kunde nicht, daß vor ihm 99 andere ähnliche Fragen gestellt haben, zum anderen ist der Zugbegleiter, der Verkäufer im Bordrestaurant oder
der Mensch am Schalter für ihn das Gesicht des Unternehmens DB -und wenn der ihn dann unfreundlich begegnet ist das nunmal einfach negativ.
Die Bahn will ein modernes Dienstleistungsunternehmen sein, dann sollte sich auch dafür sorgen, daß sich die Mitarbeiter so benehmen.

(wobei ich sagen muß, daß mir seit dem ich viel Bahnfahre allerdings auch noch kein wirklich unfreundlicher Mitarbeiter über den Weggelaufen ist - kann aber dadran liegen, daß ich normal weiß, wo ich hin will und muß und daher keine blöden Fragen zu stellen habe... ;))
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Beitrag von mapic »

Entenfang @ 8 Apr 2014, 23:40 hat geschrieben:Der Prof war selbst überrascht, dass das erst so spät kam. Anscheinend ist das nicht das Hauptproblem. Er meinte noch, technische Probleme und personelle Probleme dürfen nie als Ausrede für Verspätungen gebracht werden, da diese Faktoren beeinflussbar sind im Gegensatz zu externen Faktoren wie Gleislatscher, umstürzende Bäume, Unfälle oder PU
Das halte ich ehrlich gesagt für ziemlichen Unsinn... :unsure: Man soll die Leute also anlügen oder was?
Außerdem, wenn der Grund für die Verspätung tatsächlich ein technisches oder personelles Problem ist, dann ist das nun mal der Grund, und keine "Ausrede". Und wenn jetzt eine Verspätung aus diesen Gründen auftaucht, was soll man dann sagen? Wenn sich das dann auf dieses unsägliche "Verzögerungen im Betriebsablauf" hinausläuft, dann fühle ich mich als Fahrgast jedes Mal richtig verarscht. Dieses "Verzögerungen im Betriebsablauf" ist nämlich einfach nur ein anderer Begriff für "Verspätung". Also wir haben Verspätung, weil wir eben Verspätung haben. Dann kann man den Grund auch gleich ganz weglassen oder eben die Wahrheit sagen. Und letzteres ist immer am besten, wenn man es vernünftig und für die Fahrgäste verständlich erklärt.
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Beitrag von Entenfang »

mapic @ 9 Apr 2014, 09:42 hat geschrieben:Das halte ich ehrlich gesagt für ziemlichen Unsinn...  :unsure:  Man soll die Leute also anlügen oder was?
Ich glaube, so war das nicht gemeint. Er meinte nur, dass technische und personelle Probleme eigentlich Faktoren sind, die im System Bahn nicht vorkommen sollten, weil sie vom zuständigen Unternehmen beeinflussbar sind und damit vermieden werden können. Er hat noch das Beispiel gebracht, was wir wohl von einem Tablet halten würden, dass alle 2 Wochen kaputt geht. Irgendwie hinkt der Vegleich schon, das gebe ich zu und es ist klar, dass selbst die beste Technik nicht immer einwandfrei funktioniert. Inwiefern in Deutschland jetzt schlechte Wahl der eingesetzten Technik, fehlerhafte Montage oder mangelnde Instandhaltung mitspielt, mag ich nicht beurteilen, dazu kenne ich mich in diesem Bereich viel zu wenig aus. Aber vielleicht klärt er uns ja im Laufe der Vorlesung noch darüber auf, wie sich diese Faktoren minimieren lassen ;)

Nachdem es jetzt doch eine etwas größere Diskussion entstanden ist, als ich erwartet habe, frage ich mich, ob man das nicht doch in einen neuen Thread packen sollte?
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Beitrag von DumbShitAward »

Lustigerweise habe ich letzten Sonntag eine sehr interessante Situation erlebt, in meinen Augen prototypisch für das Wechselspiel zwischen Fahrgast, Betriebspersonal und Unternehmen bzw. wo da überall Sand im Getriebe ist.

Situation: ICE kam in Mannheim ca. +7 an und hat Mannheim auch etwa mit dieser Verspätung wieder verlassen. In Stuttgart kam die Fuhre dann +8 rein. Jeder hier kennt das, da stopfen sich die Schafe alle in die ersten zwei Wagen, Resultat waren +12 bei der Ausfahrt.

Bei mir im Wagen war ein Reisender der schon kurz nach Mannheim wissen wollte, ob er seinen Anschluss in Ulm (ich vermute Südbahn-IRE) erreichen würde, Zubse konnte das da natürlich noch nicht sagen (wir kennen alle die Unwägbarkeiten des Höllenloch 19 aka Stuttgart Hbf). Nach Stuttgart natürlich das gleiche, Zugbegleiterin hat ihn erneut vertrösten müssen, sagte aber, dass die Verspätung natürlich vorgemeldet war. Daraufhin wurde es hässlich: der Typ hat einen Anfall bekommen und wurde ziemlich unfreundlich, er bekäme keine Antwort, ein paar Fetzen gefährliches Halbwissen (Tf habe die alleinige Entscheidung über das Abwarten von Anschlüssen) und und und. Wurde recht hässlich, die Zugbegleiterin und der anwesende Kollege haben sich wirklich alle Mühe gegeben sachlich zu bleiben, haben dem Typen versucht klar zu machen, dass der Anschluss meistens wartet, auf der Filstalbahn einiges an Fahrplanpuffer liegt, usw. Mir hats dann ausgehängt und ich habe vorgerufen, ob er denn glaubt, dass sich der Zub die Antwort schnitzen könne. Ziel erreicht, es war wieder Ruhe. Ankunft in Ulm war natürlich +6, Anschluss hat wie meistens gewartet, alles paletti.

Habe mich dann hinterher recht lang mit der Zugbegleiterin unterhalten, dabei kamen wir eben auch auf den häufigsten und auch hier ursächlichen Verspätungsgrund: Fahrgastfehlfunktion. So ganz wollte sie da nicht die Karten auf den Tisch legen, wenig verwunderlich, aber es ist schon der Eindruck entstanden, dass es von der Bahn nicht gewollt ist, dass die Zubs das Kind beim Namen nennen, nämlich, dass gerade diese sich aufhäufenden +5 vielfach an mangelnder Disziplin, unnötigen und teils einfach dummen Verzögerungen durch Fahrgäste und nicht durch die Bahn als solches entstehen. Diese "Verzögerung im Betriebsablauf" führen ja selbst hier zum Spott und zu Anfeindungen, weil es einfach nach einer Schutzbehauptung klingt. Natürlich wäre in diesem Fall die Begründung "... sind zur Zeit 12 Minuten verspätet, weil die zugestiegenen Damen und Herren im Wagen 21 und 22 mehrheitlich nicht einsehen wollen, dass ein ICE3 nicht 2 sondern 10 Wagen 2. Klasse hat" näher an der Wahrheit gewesen, anscheinend ist das aber nicht gewollt (natürlich könnte man das auch anders formulieren).


Mir kommt es mal wieder so vor, als ob durch die Vorgaben aus der Chefetage das Leben für alle Beteiligte, Fahrgäste und Zugpersonal unnötig schwer gemacht wird. Der Kunde mag ja König sein, dummerweise stören diese Könige eben auch andere Könige durch ihr bremsendes Verhalten.
Und ich muss auch für die in meiner Situation beteiligten Zubs eine Lanze brechen: ich wäre nach all dem was die sich da anhören mussten definitiv ausgetickt, ich habe mich ja als unbeteiligter Fahrgast schon zu einem zynischen Kommentar hinreißen lassen. Nicht die zwei, stoisch ruhig und sachlich, wenn auch sichtlich mit der Fassung ringend.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

146225 @ 9 Apr 2014, 05:57 hat geschrieben: Du weisst aber auch, das es schon von vorne herein "solche und solche" gibt. Wenn man - so wie ich - über viele Jahre auf bestimmten Strecken Tag für Tag unterwegs ist, sieht und erlebt man eine Menge, und lernt natürlich auch die regelmäßig dort arbeitenden Eisenbahner besser kennen. Und da bleibt nach all den Stunden auf der Schiene einfach die Erkenntnis, dass es - wie überall, übrigens - auch bei der Eisenbahn Menschen gibt, die einfach prima sind und wenn es darauf ankommt in jeder Situation sofort zur bestmöglichen Hilfe bereit. Und dann gibt es noch die Sorte, wo sich selbst Eisenbahner dafür schämen, zu so etwas Kollege sagen zu müssen...
Sage ich ja, es gibt solche und solche, nur ist das kein Eisenbahnproblem, das gibt es überall. Ich wehre mich nur dagegen dass die Freundlichkeit ein Hauptproblem sein soll, denn die überwiegende Mehrheit ist es und nebenbei habe ich dargelegt dass es auch mal Situationen geben kann wo der sonst freundlichste Mensch mal falsch rüberkommt.

Was das mit den Stewardessen (die ein ganz anderes Publikum haben und weniger "Problemfälle") oder anderen Ländern angeht, so habe ich da auch schon andere Fälle erlebt. Aber klar, die bösen deutschen Eisenbahner/innen...

Es ist natürlich dass jeder mal einen schlechten Tag haben kann und nicht jeder kann private Probleme, Probleme anderer Natur oder was auch immer, abschalten, dafür sind die Menschen zu unterschiedlich und da steht keinem ein Urteil zu.
andreas hat geschrieben: Doch, die müssen auch nach der 100. blöden Frage noch freundlich sein. Das ist ihr Job.
Zum einen weiß der Kunde nicht, daß vor ihm 99 andere ähnliche Fragen gestellt haben, zum anderen ist der Zugbegleiter, der Verkäufer im Bordrestaurant oder
der Mensch am Schalter für ihn das Gesicht des Unternehmens DB -und wenn der ihn dann unfreundlich begegnet ist das nunmal einfach negativ.
Die Bahn will ein modernes Dienstleistungsunternehmen sein, dann sollte sich auch dafür sorgen, daß sich die Mitarbeiter so benehmen.
Freundlich sollte man immer sein, da stimme ich dir zu, es geht aber darum dass die Antwort dann eben bestimmter ausfällt oder ohne lächeln, auch weil es Tatsache ist dass zu viele Leute dumme Fragen stellen die sie sich selbst beantworten könnten. Dazu gibt es Leute die immer wieder das gleiche fragen, obwohl sie es längst wissen müssten.

Die Zub sind doch nicht nur das Gesicht der DB, sondern auch anderer EVU (oder kommen die bei dir nicht vor?), jedoch ist es auch immer ein Spiegelbild davon wie der Umgang mit den Mitarbeitern in den Konzernen ist und da ist bei vielen EVU der Umgang mit den Zub nicht der beste und das spiegelt sich auch in der Arbeit wider.
Wer ständig überwacht, gegängelt wird und irgendwann die Freude verliert, dem wird man das anmerken. Hier müssen sich die EVU oft an die eigene Nase fassen!
Man muss hierbei natürlich sagen dass es meist an der mittleren Führungsebene liegt (Leute die nach unten treten und nach oben buckeln und A...kriechen) und somit in ein und demselben Unternehmen oft je nach Standort ein gutes oder schlechtes Klima herrscht.

Sogesehen braucht man sich über das deutsche Eisenbahnbegleitpersonal nicht beschweren, die meisten machen einen fantastischen Job, trotz aller Widrigkeiten und Steine die ihnen in den Weg gelegt werden und etwas mehr Anerkennung und weniger Sippenhaft für Einzelfälle wäre ganz gut.
Auch sollten die EVU mehr hinter ihren Mitarbeitern stehen. Das was DumbShitAward sagt ist ja nicht erfunden, so gehen die AG immer in eine devote Entschuldigungshaltung wenn die Presse mal wieder Stimmung macht, mit einseitigen Berichten und sich fast immer gegen die eigenen Mitarbeiter stellt, selbst wenn diese zehn mal im Recht sind, nur damit man in der Öffentlichkeit ja keinen Kratzer bekommt.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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Beitrag von TramBahnFreak »

DSG Speisewagen @ 9 Apr 2014, 14:35 hat geschrieben: Freundlich sollte man immer sein, da stimme ich dir zu, es geht aber darum dass die Antwort dann eben bestimmter ausfällt oder ohne lächeln, auch weil es Tatsache ist dass zu viele Leute dumme Fragen stellen die sie sich selbst beantworten könnten. Dazu gibt es Leute die immer wieder das gleiche fragen, obwohl sie es längst wissen müssten.
Freundlichkeit heißt ja auch nicht zwingend, dass ich meinem Gegenüber breit grinsend Honig ums Maul schmieren muss, sondern dass ich ihm mit dem gebotenen Respekt begegne – das allerdings beruht wiederum auf Gegenseitigkeit; und wenn mich jemand blöd von der Seite anredet, wäre ich als Zub sicher nicht der letzte, dem da der Kragen platzt... ;)
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Beitrag von DSG Speisewagen »

TramBahnFreak @ 9 Apr 2014, 14:40 hat geschrieben: Freundlichkeit heißt ja auch nicht zwingend, dass ich meinem Gegenüber breit grinsend Honig ums Maul schmieren muss, sondern dass ich ihm mit dem gebotenen Respekt begegne – das allerdings beruht wiederum auf Gegenseitigkeit; und wenn mich jemand blöd von der Seite anredet, wäre ich als Zub sicher nicht der letzte, dem da der Kragen platzt... ;)
Du sagst es richtig, es beruht immer auf Gegenseitigkeit. Nur wird scheinbar erwartet dass man den Zub anschreit, für das Wetter, die Verspätung 500 km weg usw. verantwortlich macht und der soll dann noch lächelnd "danke" sagen?

Leider sinkt eben der Respekt vor Personen mit Uniformen immer mehr, hier in diesem Beispiel eben vor den Zugbegleitern. Wenn der drei mal höflich bittet die Füße vom Sitz zu nehmen, beim vierten Mal aber anders vorgeht, dann aber auf einmal Leute dabei sind die vorher nicht dort waren, dann kommt die Legende vom bösen Zugbegleiter.

Ich denke die Eisenbahn ist wie alles andere ein Spiegelbild der Gesellschaft und die Probleme lassen sich nur gesamtgesellschaftlich lösen. Hier muss sich natürlich auch jeder an die eigene Nase fassen und fragen, was kann ich dazu beitragen?
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