Der Transrapid in Deutschland

Alles aus den Bereichen (Stand-)Seilbahnen, People Mover, Transrapid und weiteren speziellen Transportmitteln
Antworten
pok

Beitrag von pok »

Mal ne kleine Frage:
Weiß jemand, was die Bahn für Strom zahlt?

pok
AndreasZ

Beitrag von AndreasZ »

Geld? :lol:
Benutzeravatar
Flok
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2548
Registriert: 04 Jan 2003, 17:23
Wohnort: MA

Beitrag von Flok »

Wir haben anscheinend immer noch zu viel Geld:

NRW will wieder eine Transrapid-Strecke
MarcusMMA

Beitrag von MarcusMMA »

Wobei ich diese Strecke befürworten könnte, denn für längere Strecken ist das Teil auch entwickelt. Wie steht es im oben erwähnten Artikel so schön:
Die Münchener Magnetbahnstrecke sieht Wittke als eine „solitäre Lösung" und lediglich eine Nahverkehrsverbindung. „Das ist nicht das, wofür die Magnetschwebebahn eigentlich konzipiert worden ist."
Deshalb weiterhin ein NEIN für München von mir, für Düsseldorf-Amsterdam ein VIELLEICHT.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,

es tut sich was in Sachen Transrapid zum Flughafen.

Wie die Süddeutsche Zeitung in ihrer morgigen Ausgabe vom 03.08.05 berichtet, soll der Bau des Flughafen-Transrapids vorangetrieben werden. Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber spekuliert dabei, dass nach einem Regierungswechsel in Berlin der Bundeszuschuss für den Strauß-Magneto* (derzeit 550 Millionen Euro) erhöht wird. Der bayerische Landesvater wies darauf hin, dass der Strauß-Magneto wichtig sei, um die Magnetschwebahntechnologie ins Ausland verkaufen zu können.

Wie das Blatt weiter berichtet, hat die bayerische Staatsregierung heute beschlossen, den verbliebenen Anteil von 50 % an der Bayerischen Magnetbahnvorbereitungsgesellschaft (BMG) vollständig an den Miteigner Deutsche Bahn zu übertragen. Die Deutsche Bahn hat damit die alleinige Verantwortung für Planung, Bau und Betrieb des Strauß-Magneto, wobei die BMG im Datenbank-Tochterunternehmen DB Magnetbahn aufgeht. Die Anteile erhält die Deutsche Bahn kostenlos.

Die Baukosten für die 37 Kilometer Strecke werden voraussichtlich 1,6 bis 1,8 Milliarden Euro betragen. Damit verschlingt der Strauß-Magneto etwa halb so viele Kosten wie das gesamte Münchner U-Bahn-Netz (!).

Baubeginn soll 2007 sein. Seinen Jungfernflug („Jungfernfahrt“ passt irgendwie nicht) wird der Strauß-Magneto voraussichtlich 2010 haben. Die Fahrzeit zwischen Hauptbahnhof und Flughafen wird 10 Minuten betragen, wobei eine Höchstgeschwindigkeit von 350 km/h erreicht werden soll. Von 5 bis 22 Uhr wird alle 10 Minuten ein Zug verkehren, im Früh- und Spätverkehr alle 20 Minuten. Eine Eincheckmöglichkeit wird bereits am Hauptbahnhof vorhanden sein.

Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 03.08.05, Deutschlandausgabe, Seite 32

Ein ähnlicher Bericht wird wohl auch in der Stadtausgabe vom 03.08.05 erscheinen.

* "Strauß-Magneto" ist mein favorisierter Name für den Münchner Transrapid und ich erlaube mir, ihn zu verwenden, wenngleich er in der Quelle mir unverständlicherweise nicht benutzt wird. Der Name würdigt den ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten und gibt ferner an, wohin der Zug verkehrt, nämlich zum Franz-Josef-Strauß-Airport. Außerdem steckt die Magnettechnologie mit im Namen. Dennoch ist der Name extrem kurz. Der Name ist daher meiner Meinung nach erheblich besser als "Munich Airport Express", falls das noch überhaupt der aktuelle Name ist.

(Edit:) Orthographie


(Edit 2:) Ergänzung: Eine modifizierte Version des Artikels aus der Printausgabe ist auch kostenfrei online abrufbar:
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/schwer...32/article.html
BG
Routinier
Beiträge: 471
Registriert: 26 Jan 2003, 02:21
Wohnort: NNRO

Beitrag von BG »

tra(u)mmann @ 2 Aug 2005, 20:04 hat geschrieben: Der bayerische Landesvater wies darauf hin, dass der Strauß-Magneto wichtig sei, um die Magnetschwebahntechnologie ins Ausland verkaufen zu können.
Bloß blöd dass das Ausland auch schon jetzt kauft, wo es doch noch gar keine Flughafenstrecke gibt...
elba

Beitrag von elba »

Im Merkur gab es zum Thema ein Interview mit Mehdorn - http://www.merkur-online.de/nachrichten/wi...279,431618.html

Edmund
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

elba @ 12 Sep 2005, 17:01 hat geschrieben: Im Merkur gab es zum Thema ein Interview mit Mehdorn - http://www.merkur-online.de/nachrichten/wi...279,431618.html

Edmund
deprimierend ist, dass Mehdorn sagt, dass der Strauß-Magneto mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 % kommt. Die werden das Teil doch nicht etwa tatsächlich bauen!?
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

tra(u)mmann @ 12 Sep 2005, 17:35 hat geschrieben:
elba @ 12 Sep 2005, 17:01 hat geschrieben: Im Merkur gab es zum Thema ein Interview mit Mehdorn - http://www.merkur-online.de/nachrichten/wi...279,431618.html

Edmund
deprimierend ist, dass Mehdorn sagt, dass der Strauß-Magneto mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 % kommt. Die werden das Teil doch nicht etwa tatsächlich bauen!?
Warten wir erstmal ab, wer am Sonntag (bzw. 2 Wochen später) als Wahlsieger feststeht und schauen wir uns die Auswirkungen auf das bayerische Landeskabinett an...
Rathgeber
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5427
Registriert: 01 Jan 2003, 23:01
Wohnort: Unter der Bavaria
Kontaktdaten:

Beitrag von Rathgeber »

ChristianMUC @ 12 Sep 2005, 18:13 hat geschrieben: Warten wir erstmal ab, wer am Sonntag (bzw. 2 Wochen später) als Wahlsieger feststeht und schauen wir uns die Auswirkungen auf das bayerische Landeskabinett an...
Auch da ist der Ausgang der Wahl unerheblich; Stolpe findet den Transrapid auch ganz toll (wie jeder seiner Vorgänger auch). Von Wiesheu (der in meinen Augen als gesetzt gilt) ganz zu schweigen...
Benutzeravatar
Woodpeckar
Kaiser
Beiträge: 1440
Registriert: 31 Jul 2005, 08:34

Beitrag von Woodpeckar »

tra(u)mmann @ 12 Sep 2005, 17:35 hat geschrieben:...
deprimierend ist, dass Mehdorn sagt, dass der Strauß-Magneto mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 % kommt. Die werden das Teil doch nicht etwa tatsächlich bauen!?
Aber aber, nur nicht durchhängen lassen. Abwarten, Espresso (wahlweise Tee) trinken und Transrapid fahren.

Ich schließe mich Herrn Mehdorns Aussage an, dass die Diskussion um den Transrapid viel zu sehr aus dem Bauch heraus geführt wird. Warum soll man nicht den Mut haben, Planungen, die dem Einsatz des Transrapid auch auf der Strecke Innenstadt-Flughafen eine Chance geben, umzusetzen?

Nur wo es Veränderung gibt, gibt es auch Fortschritt.
sbahnfan
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2813
Registriert: 15 Okt 2002, 21:35

Beitrag von sbahnfan »

Fortschritt kann auch sein wenn die DB ihr vorhandenes Schienennetz in Schuss bringt und auch in Schuss hält. Dann kann man auch da viel schneller fahren.

Deutschland ist für den Transrapid einfach zu klein und zu dicht besiedelt. Da ist man mit ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecken besser bedient. Anders ist es in großen Ländern mit riesigen Entfernungen wie China (wo der Transrapid ja schon fährt) oder in USA. Da würde sich das wirklich rentieren!
elba

Beitrag von elba »

Rathgeber @ 12 Sep 2005, 19:36 hat geschrieben:Auch da ist der Ausgang der Wahl unerheblich; Stolpe findet den Transrapid auch ganz toll (wie jeder seiner Vorgänger auch). Von Wiesheu (der in meinen Augen als gesetzt gilt) ganz zu schweigen...
Etwas toll zu finden ist etwas anderes, als es wirklich zu bauen. Zu sagen, daß man es toll findet, ist nochmal etwas anderes. Und ab und zu ein bißchen Geld rauszurücken (es ist ja nicht das eigene, sondern das des Steuerzahlers), um bestimmte Lobbyisten zu befriedigen ist etwas anderes als eine Vollfinanzierung mit allen Risiken.

Der Schaden ist natürlich schon da, weil Kapazität und Geld gebunden ist, das die DB wahrhaft besser einsetzen könnte (z.B. 2 Fernbahngleise zum Flughafen München). Und Schaden ist da, weil die Gegner z.B. Positionen festklopfen, die in Zukunft auch den Bau von Bahngleisen erschweren werden.

So weit, so schlecht. Ob es noch schlechter wird, muß man sehen.

Edmund
pok

Beitrag von pok »

sbahnfan @ 12 Sep 2005, 19:48 hat geschrieben:Fortschritt kann auch sein wenn die DB ihr vorhandenes Schienennetz in Schuss bringt und auch in Schuss hält.
Und wo ist da nun der Fortschritt, wenn man das bereits Vorhandene behält?
sbahnfan @ 12 Sep 2005, 19:48 hat geschrieben:Deutschland ist für den Transrapid einfach zu klein und zu dicht besiedelt.
So klein ist Deutschland auch nicht! Wenn man stundenlang mit nem ICE durch Deutschland fahren kann, dann kann es nicht zu klein sein für einen Transrapid.
Und was ist an der dichten Besiedelung auszusetzen? Das ist doch gerade gut für den Transrapid; denn das sind alles potentielle Kunden. Wäre Deutschland weniger dicht besiedelt, würde es sich erst Recht nicht rentieren.
Und so dicht besiedelt, dass man keinen TR mehr bauen könnte, ist es nun weißgott auch nicht.
sbahnfan @ 12 Sep 2005, 19:48 hat geschrieben:Da ist man mit ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecken besser bedient.
Warum? Die kostet wahrscheinlich genausoviel wie die TR-Strecke.. nur, dass der TR mehr leisten kann.
sbahnfan @ 12 Sep 2005, 19:48 hat geschrieben: Anders ist es in großen Ländern mit riesigen Entfernungen wie China (wo der Transrapid ja schon fährt) oder in USA. Da würde sich das wirklich rentieren!
Sagt wer? Du? Erst Recht in den USA mit den tlw. so spärlich bevölkerten Landstrichen.. da soll sich ein Transrapid rentieren?
Da muss der Gute aber schon ganz schöne Strecken zurücklegen und Zentren miteinander verbinden. Und wo ist dann der Unterschied zu Deutschland? Ob da nun 200 km oder 1200 km Strecke verbaut sind?
Ich würde schätzen, dass hier eher noch die kürzere Strecke bei gleicher Passagierzahl rentabler ist. Also wo ist nun der große Nachteil Deutschlands ?

pok
Benutzeravatar
Dave
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3298
Registriert: 10 Dez 2003, 14:58
Wohnort: NBY
Kontaktdaten:

Beitrag von Dave »

pok @ 12 Sep 2005, 22:02 hat geschrieben: Also wo ist nun der große Nachteil Deutschlands ?
Dass Deutschland schon angefangen hat ein anderes System zu installieren, das System ICE. Dieses hat auch ncoh den Vorteil zumindest teilweise kopatibel zu sein zum konventionellen Eisenbahnverkehr. Dagegen halte ich s für fraglich nur für die deutsche Wirtschaft wieder deutsche Steuergelder rauszuschmeißen damit die ihr Experimentierfeld bekommt!
Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
pok

Beitrag von pok »

Dave @ 13 Sep 2005, 13:39 hat geschrieben: Dass Deutschland schon angefangen hat ein anderes System zu installieren, das System ICE.
Und daneben kann kein weiteres existieren, oder was?
Ausserdem ist mir kein ICE bekannt, der zum Flughafen fährt. Und woandershin würd ein ICE auf der Strecke wohl auch kaum fahren.
Benutzeravatar
Dave
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3298
Registriert: 10 Dez 2003, 14:58
Wohnort: NBY
Kontaktdaten:

Beitrag von Dave »

pok @ 13 Sep 2005, 14:26 hat geschrieben: Und daneben kann kein weiteres existieren, oder was?
Ausserdem ist mir kein ICE bekannt, der zum Flughafen fährt. Und woandershin würd ein ICE auf der Strecke wohl auch kaum fahren.
Als Express-S-Bahn ist der Transrapid sowieso Blödsinn.
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
Benutzeravatar
Woodpeckar
Kaiser
Beiträge: 1440
Registriert: 31 Jul 2005, 08:34

Beitrag von Woodpeckar »

Dave @ 13 Sep 2005, 13:39 hat geschrieben:Dass Deutschland schon angefangen hat ein anderes System zu installieren, das System ICE. Dieses hat auch ncoh den Vorteil zumindest teilweise kopatibel zu sein zum konventionellen Eisenbahnverkehr. Dagegen halte ich s für fraglich nur für die deutsche Wirtschaft wieder deutsche Steuergelder rauszuschmeißen damit die ihr Experimentierfeld bekommt!
Grüße, Dave
Das System ICE müsste aber auch erst zu vergleichbaren Kosten an den Flughafen angebunden werden.
Bislang existiert da nichts außer zwei S-Bahnlinien, die - ihrer Bestimmung als S-Bahn entsprechend - an jeder Milchkanne halten. Dem Bedürfnis Direkttransfer Innenstadt (Verkehrsknoten Bahnhof) - Flughafen wird damit nur hinsichtlich des Ziels entsprochen. Ich bezweifle auch, dass ohne Streckenausbau/-neubau so etwas wie eine immer wieder genannte "Express-S-Bahn" vernünftig realisierbar wäre.

Der Flughafen München wächst seit seiner Inbetriebnahme stetig. Auch für die Zukunft wird weiteres Wachstum angestrebt. Nur bei der Verkehrsanbindung wollen wir alles so lassen wie es schon immer war, vor allem nichts Neues, Anderes (sprich: Transrapid) - sofern es möglich und zweckmäßig ist - wagen.

Das Experimentierfeld Transrapid existiert doch nunmehr schon seit vielen Jahren, im übrigen kann ich nicht ganz nachvollziehen, warum es unanständig sein soll, mit auszugebenden Steuergeldern die Binnenwirtschaft zu unterstützen.
Als Express-S-Bahn ist der Transrapid sowieso Blödsinn.
Der ICE nicht? ;)

Der Transrapid wird meines Wissens auch für die Strecke zum Flughafen nicht als Express-S-Bahn "verkauft", sondern als eigenständiges innovatives Verkehrssystem.
sbahnfan
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2813
Registriert: 15 Okt 2002, 21:35

Beitrag von sbahnfan »

pok @ 12 Sep 2005, 22:02 hat geschrieben:Und wo ist da nun der Fortschritt, wenn man das bereits Vorhandene behält?
Leider können heute die Züge auf der traditionellen Schiene in der Praxis bei weitem nicht so schnell fahren wie in der Theorie, weil sich das Netz vielerorts in einem schlechten Zustand befindet und es zahlreiche Langsamfahrstellen gibt. Es wäre durchaus ein Fortschritt, wenn man das Netz gut in Schuss bringt und hält. Damit hätte man schon einen beachtlichen Tempozuwachs. Und weil Deutschland ein relativ dichtes Netz an Hauptstrecken hat, kann man hier auch leicht mit Ausbauten und Neigetechnik Tempozuwächse erzielen, wie das ja auch mancherorts gemacht wird. Das alles wäre wesentlich kostengünstiger als der Bau von TR-Strecken.

pok @ 12 Sep 2005, 22:02 hat geschrieben:So klein ist Deutschland auch nicht! Wenn man stundenlang mit nem ICE durch Deutschland fahren kann, dann kann es nicht zu klein sein für einen Transrapid.
Und was ist an der dichten Besiedelung auszusetzen? Das ist doch gerade gut für den Transrapid; denn das sind alles potentielle Kunden. Wäre Deutschland weniger dicht besiedelt, würde es sich erst Recht nicht rentieren.
Und so dicht besiedelt, dass man keinen TR mehr bauen könnte, ist es nun weißgott auch nicht.
Warum? Die kostet wahrscheinlich genausoviel wie die TR-Strecke.. nur, dass der TR mehr leisten kann.
Stundenlang fährt man vor allem dort, wo es keine NBS gibt und der ICE auf alten Strecken langsam fahren muss. ICE-NBS sind auch um einiges günstiger als Transrapid-Strecken, und die Anbindung an vorhandene Strecken (nicht überall wird man aus Geldgründen NBS realisieren können) und Bahnhöfe ist einfacher. Außerdem könnte der TR mit seinen 450 km/h aufgrund der dichten Besiedelung und den damit verbundenen relativ kurzen Stationsabständen nicht so viel mehr Fahrzeit gegenüber einem ICE mit 300 km/h einsparen, dass sich die Mehrausgaben lohnen würden.

pok @ 12 Sep 2005, 22:02 hat geschrieben:Sagt wer? Du? Erst Recht in den USA mit den tlw. so spärlich bevölkerten Landstrichen.. da soll sich ein Transrapid rentieren?
Da muss der Gute aber schon ganz schöne Strecken zurücklegen und Zentren miteinander verbinden. Und wo ist dann der Unterschied zu Deutschland? Ob da nun 200 km    oder 1200 km Strecke verbaut sind?
Ich würde schätzen, dass hier eher noch die kürzere Strecke bei gleicher Passagierzahl rentabler ist. Also wo ist nun der große Nachteil Deutschlands ?
In den USA liegen die Ballungsräume wesentlich weiter auseinander als in Deutschland. Da würde sich ein Transrapid mit 450 km/h eher lohnen und könnte viele umweltbelastende Kurz- und Mittelstreckenflüge ersetzen. Durch die relativ dünne Besiedelung kann man auch freizügiger lange und gerade Transrapidtrassen durchs Land bauen als das im dichtbesiedelten Deutschland möglich wäre.
elba

Beitrag von elba »

Die Zeit berichtet über die Aussagen eines Herrn Steinmetz, Leiter der Transrapid-Versuchsanlage im Emsland.

Beispiele:
  • "Es gibt aus der Sicht von Steinmetz keinen Grund mehr, zum Zwecke der besseren Vermarktung des Transrapids noch eine Magnetbahnstrecke in Deutschland zu bauen."
  • "Er hält die deutsche Magnetbahn für technisch überholt."
  • "Das großkotzige Gehabe der Industrie ... habe die Öffentlichkeit gegen die Magnetbahn aufgebracht."
Quelle: http://www.presseportal.de/story.htx?nr=72...05&firmaid=9377

Da die DB die Teststrecke mit ihrer Tochter DB Magnetbahn übernommen hat, müßte der Mann doch jetzt DB-Mitarbeiter sein - oder? Jedenfalls in mehrerer Hinsicht interessante Sache.

Edmund
Benutzeravatar
Dave
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3298
Registriert: 10 Dez 2003, 14:58
Wohnort: NBY
Kontaktdaten:

Beitrag von Dave »

Woodpeckar @ 13 Sep 2005, 16:21 hat geschrieben: Der ICE nicht? ;)

Der Transrapid wird meines Wissens auch für die Strecke zum Flughafen nicht als Express-S-Bahn "verkauft", sondern als eigenständiges innovatives Verkehrssystem.
Doch, als eine Express-S-Bahn wäre der ICE auch Blödsinn, stimmt. ;) Als Fernverkehr mit Verbindungen innerhalb Deutschlands nicht unbedingt, sowas ist in München aber nicht mehr realisierbar.
Als was für ein Gag der Transrapid hinterher verkauft wird ist eigentlich völlig wurscht, ob dass ganze dann Airrapid, Magnet-S-Bahn oder sonst wie heißt. Vom Nutzen her wäre es trotzdem eine Express-S-Bahn. In China kann man sich ja auch den Nutzen des Transrapid auf einer Flughafenstrecke anschauen. Für Sekunden bei Höchstgeschwindigkeit.
Generell gebe ich auch zu ist der Transrapid genial. Die Kosten lassen seine Realisierung in einem Land mit schone existierender Infrastruktur aber irrsinnig werden. Die Idee eines TR-Netzes auf der realtiv Eisenbahnarmen arabischen Halbinsel finde ich, zumindest verkehrstehnisch (nicht politsch) höchst interessant.
Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
pok

Beitrag von pok »

Dave @ 14 Sep 2005, 20:08 hat geschrieben: Für Sekunden bei Höchstgeschwindigkeit.
Was ist eigentlich immer so schwer daran, zu verstehen, dass man die vorhandene Technik nicht bis zum Limit ausreizen muss.
Der Transrapid kann auf der Strecke Leistungen bringen, die kein anderes Verkehrsmittel da erreicht. Er muss nicht stundenlang Höchstgeschwindigkeit fahren um sein Soll zu erfüllen.
Oder fährst Du mit Deinem Auto immer Maximum? Warum was schnelleres kaufen als einen Golf I oder Trabi? Immerhin fährt man ja normal auch nur äußerst selten das höchste, was das Fahrzeug hergibt. Warum also ein schnelleres Auto kaufen?

Weil es andere Vorteile hat, genau wie bei der Bahn der Transrapid.
Und um auf selbigen hiermit wieder zu kommen: Er bringt die Passagiere so schnell wie kein anderes Fahrzeug zum Flughafen. Er beschleunigt schnell und erreicht beachtliche Geschwindigkeiten. Das ist es, was man möchte und dieses Verkehrsmittel ist derzeit das Einzige, das es so erfüllen kann. Und ob es dabei an seine Leistungsgrenzen herangeführt wird oder nicht ist vollkommen irrelevant.

pok
Benutzeravatar
Dave
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3298
Registriert: 10 Dez 2003, 14:58
Wohnort: NBY
Kontaktdaten:

Beitrag von Dave »

pok @ 14 Sep 2005, 20:15 hat geschrieben: Der Transrapid kann auf der Strecke Leistungen bringen, die kein anderes Verkehrsmittel da erreicht. Er muss nicht stundenlang Höchstgeschwindigkeit fahren um sein Soll zu erfüllen.
Oder fährst Du mit Deinem Auto immer Maximum? Warum was schnelleres kaufen als einen Golf I oder Trabi? Immerhin fährt man ja normal auch nur äußerst selten das höchste, was das Fahrzeug hergibt. Warum also ein schnelleres Auto kaufen?
Naja, der Vergleich hinkt aber! Der Transrapid darf eine Gewisee Vmax gar nciht überschreiten, er könnte jedoch mehr (ist bei der Bahn ja oft so). Die Vmax meines Autos kann ich (zumindest bei den meisten Autos) auf manchen Autobahnabschnitten theoretisch (je nach Verkehr) voll bis zur Leistungsgrenze ausfahren. Das darf der TR aber nirgends. Er ist aber dazu ausgelegt die zulässige Vmax voll auszufahren, sonst lohnen sich die Investitionskosten erst recht nicht.
Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

pok @ 14 Sep 2005, 20:15 hat geschrieben: Was ist eigentlich immer so schwer daran, zu verstehen, dass man die vorhandene Technik nicht bis zum Limit ausreizen muss.
Der Transrapid kann auf der Strecke Leistungen bringen, die kein anderes Verkehrsmittel da erreicht. Er muss nicht stundenlang Höchstgeschwindigkeit fahren um sein Soll zu erfüllen.
Oder fährst Du mit Deinem Auto immer Maximum? Warum was schnelleres kaufen als einen Golf I oder Trabi? Immerhin fährt man ja normal auch nur äußerst selten das höchste, was das Fahrzeug hergibt. Warum also ein schnelleres Auto kaufen?

Weil es andere Vorteile hat, genau wie bei der Bahn der Transrapid.
Und um auf selbigen hiermit wieder zu kommen: Er bringt die Passagiere so schnell wie kein anderes Fahrzeug zum Flughafen. Er beschleunigt schnell und erreicht beachtliche Geschwindigkeiten. Das ist es, was man möchte und dieses Verkehrsmittel ist derzeit das Einzige, das es so erfüllen kann. Und ob es dabei an seine Leistungsgrenzen herangeführt wird oder nicht ist vollkommen irrelevant.

pok
Bei einer kurzen Strecke ist aber der Zeitvorteil, auch wenn er prozentual groß ist, in Minuten sehr klein.

Ich kaufe mir doch kein Ticket für den Strauß-Magneto, damit ich nach meinem Flug vielleicht 15 Minuten früher daheim bin. Da viele nicht zum Hauptbahnhof wollen, resultiert für viele ein noch geringerer Zeitvorteil oder gar ein Zeitnachteil.

Ich werde höchstens einmal aus Neugier fahren und dann wieder die S-Bahn benutzen.

Der Strauß-Magneto ist daher ein völlig überflüssiges Prestigeprojekt, das allenfalls durch die faszinierende Technik eine Existenzberechtigung hat. Dafür ist er aber zu teuer. Die Baukosten liegen bei 50 % vom gesamten Münchner U-Bahn-Netz. Und das für nur eine Strecke.
ET 423
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13072
Registriert: 23 Okt 2002, 12:34

Beitrag von ET 423 »

pok @ 14 Sep 2005, 20:15 hat geschrieben: Was ist eigentlich immer so schwer daran, zu verstehen, dass man die vorhandene Technik nicht bis zum Limit ausreizen muss.
Warum ist es so schwer zu kapieren, daß sich die Milliardeninvestitionen "für ein paar Minuten schneller am Flughafen dasein" nicht rentieren? Jeder spricht von Haushaltsloch, kein Geld usw. und dann wird sowas gebaut. Ist das nicht ein bißchen paradox?
Oder fährst Du mit Deinem Auto immer Maximum?
Mit meinem neuen Auto werde ich das machen, ja :lol: - aber auch nur testweise. ;) Nur mit dem Unterschied, daß das die Gesellschaft und die Steuerzahler nicht mindestens zwei Milliarden kostet, sondern mein privates Vergnügen ist.

Und um es nochmal aufzuwärmen: Ja, ich befürworte den Transrapid, aber: Nicht auf so einer Prestigestrecke wie München-Hauptbahnhof zum Flughafen München, sondern weite Strecken und das vor allem auch in Ländern, wo die Schiene nur wenig bis gar nicht ausgebaut ist.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
LugPaj
Kaiser
Beiträge: 1053
Registriert: 20 Aug 2005, 13:41

Beitrag von LugPaj »

Wusstest du es noch nicht, dass die bayerische Staatsregierung die Geheimplaene in der Schublade hat die Refernzstrecke zum Flughafen dann in 2 Richtungen zu erweitern?
Die eine bis Prag, die andere bis Zuerich/Bern.

(Achtung: Auf keinem Fall ernst nehmen!)
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
Benutzeravatar
Dave
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3298
Registriert: 10 Dez 2003, 14:58
Wohnort: NBY
Kontaktdaten:

Beitrag von Dave »

elba @ 14 Sep 2005, 15:14 hat geschrieben: Die Zeit berichtet über die Aussagen eines Herrn Steinmetz, Leiter der Transrapid-Versuchsanlage im Emsland.
Hab ich jetzt auch gelesen, war ganz interessiert. War aber im Prinzip eher das Resultat eines gebrochenen Mannes. Der entäuscht von den Grünen ist von denen er Unterstützung erwartete - und nicht bekam. Ein bischen erinnert er mich an Wernher von Braun, den Raketenbauer Hitlers und später der USA. Hat nur seine Raketen im Sinn. Der Vergleich ist aber höchst ungerecht gegenüber dem TR-Ingenieur: Der Transrapid ermordet keine Menschen. Trotzdem kam mir der Vergleich in den Sinn da beide überzeugt waren dass ihre Entwicklungen und Ideen Weltklasse sind und bei einer Umsetzung im eigenen Land dann halt von den anderen gebaut werden.
Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
elba

Beitrag von elba »

Dave @ 16 Sep 2005, 15:52 hat geschrieben:Hab ich jetzt auch gelesen, war ganz interessiert. War aber im Prinzip eher das Resultat eines gebrochenen Mannes.
Ich habe mir den kompletten Bericht aus der Zeit besorgt. Die Einschätzung von Dave teile zum größten Teil. Am interessantesten fand ich noch die Kritik an der Transrapid-Industrie. Ich denke deren Polterei hat einiges kaputt gemacht. In München hat man sich als Pressesprecher der BMG (gehört jetzt der DB) beispielsweise ausgerechnet jemanden geholt, der vorher sehr polemisch den neuen Kernreaktor der TU in Garching der Bevölkerung schmackhaft gemacht hat. (den Geschmack dran hat sie sicher nicht gefunden, auch wenn die Werbemaßnahmen viel Steuergeld gekostet haben und in Bayern eigentlich nicht nötig sind, da eh passiert, was die Staatsregierung will)

Zurück zum Thema: der große Fehler des Transrapids ist, daß man anfangs davon ausgegangen ist, den gesamten Fernverkehr der DB ablösen zu können (bzw. dachte, man braucht sowieso nur noch vier bis fünf Achsen und der Rest kann komplett verschwinden). Wäre man nicht davon ausgegangen, hätte man vielleicht darüber nachgedacht, einen Transrapid zu konstruieren, dessen Trasse etwas kompatibler zu normalen Schienentrassen ist. (Profil, Kombinationsschiene, etc.). Aber dazu war man zu überheblich, und das wurde bestraft.

Edmund
Cloakmaster
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9914
Registriert: 25 Jan 2004, 17:09

Beitrag von Cloakmaster »

In den Werbe-Darstellungn (Computersimunationen etc.) des TR wurde es immer so dargestellt, als wäre es gar kein Problem, auf dem Betonfahrweg des TR Schienen zu installieren, und eine eventuelle Oberleitung würde auch nicht stören, da es eh keine Planungen für einen DoSto-TR gibt...
Von da her sollte eine gemeinsamte Trassennutzung von ICE und TR technisch gesehen möglich sein, auch wenn ich mich ein wenig frage, wie man die Schienenstrecke in den TR-Fahrweg ein- bzw. ausfädeln will...
Benutzeravatar
FloSch
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4506
Registriert: 28 Mär 2003, 11:30
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von FloSch »

Cloakmaster @ 17 Sep 2005, 19:42 hat geschrieben: Von da her sollte eine gemeinsamte Trassennutzung von ICE und TR technisch gesehen möglich sein, auch wenn ich mich ein wenig frage, wie man die Schienenstrecke in den TR-Fahrweg ein- bzw. ausfädeln will...
Und wie da dann Weichen aussehen sollten....
Bild
Mastodon: muenchen.social/@ubahn | Instagram: @muenchnerubahn
Antworten