Der Transrapid in Deutschland

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Smirne

Beitrag von Smirne »

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Wetterfrosch
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Beitrag von Wetterfrosch »

Weiß man eigentlich, wie es dann am Münchener Flughafen weitergeht? Terminal 2 wird ja dann bald eröffnet, wird die S-Bahn durchgebrochen, oder eine neue Strecke gebaut? Wie war das mit Direktverbindungen vom Hauptbahnhof zum Airport? Hier war ja auch die Rede vom Transrapid.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Original von ET 423

Nur damit ein paar feine Herren mit Anzügen und Krawatte ein bißchen schneller in die Innenstadt kommen, sollen mehrere 100Millionen Euro im Klo runtergespült werden? Der Transrapid wird sich auf dieser kurzen Strecke niemals lohnen. Und wie Q-F schon treffend gesagt hat: Eine Streckenführung entlang der S1 ist sehr fraglich, wenn nicht unmöglich. Und eine Untertunnelung von diesem Teil wird so viel Geld kosten, daß dieses tollkühne und unsinnige Projekt schnell wieder ad acta gelegt wird. Die 500Mio. Euro, vom Bund für das Projekt dazugegeben werden sollen, sollte man lieber in das S-Bahn Netz stecken. Dann wäre eventuell sogar eine Express-S-Bahn zum Flughafen möglich (ja, ich weiß: Entweder wird das Geld für den Transrapid ver[sch]wendet, oder gar nicht). Aber mit 500Mio Euro könnte man auch eine zweite Stammstrecke (am Besten den Südring) in Angriff nehmen. Denn dafür müßte das Geld reichen.
Ich erlaube mal, mich selber zu zitieren :D :D Mir ist nämlich noch zumindest ein Argument eingefallen. Und zwar die Tatsache, daß der Transrapid eigentlich für Mittelstrecken gedacht ist. Oder gibt es verrückte Spinner, die mit der Concorde vom Flughafen Augsburg (ja, ok, die Rollbahnen dort sind für die Concorde nicht lang genug, aber es soll auch nur ein VERGLEICH sein!) zum Flughafen München fliegen?

Gruß
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Baureihe 185
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Beitrag von Baureihe 185 »

Nach der gelungenen Premierefahrt in China wird auch hier das Thema "Transrapid" wieder aktuelle. Meine Frage an Euch:
Chefanwender
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Beitrag von Chefanwender »

Es ist zum heulen. Jetzt erfinden die Deutschen mal ein wirklich gutes Verkehrsmittel und anstatt das man ihm zwischen den Metropolen Berlin und Hamburg eine Chance gibt, lässt man es lieber im einsamen Emsland seine Runden drehen - Rot-Grüne Verkehrspolitik ist furchtbar. Meiner Ansicht nach wäre es jedoch nicht sinnvoll ihn z.B. zwischen München Zentrum und München Flughafen oder im Ruhrgebiet einzusetzen. Die Enfernungen zwischen den Haltepunkten des Transrapid wäre viel zu gering und der Zug könnte womöglich nichteinmal seine Höchstgeschwindigkeit erreichen! --> Wir brauchen einen Transrapid zwischen den Ballungsräumen und nicht in den Ballungsräumen.
Smirne

Beitrag von Smirne »

Ja, wir brauchen ihn. Allerdings nur auf langen Strecken (München-Berlin-Hamburg, München-Frankfurt-Köln-Hamburg könnte ich mir vorstellen), aber nur für solche Relationen die man mit Flugzeugen überbrückt. Hier kann nur der Transrapid eine echte Konkurrenz sein. Der Metrorapid oder der Transrapid München Hbf - MUC II ist definitiver Schwachsinn.

Gruß,
Marcus
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Nein, wir brauchen ihn nicht.

Es ist mir schleierhaft, wie man diesen verkehrspolitischen Irrsinn finanzieren soll, von den Folgekosten ganz zu schweigen. Unser Land ist nicht so groß, als daß es eine Transrapid rechtfertigen würde... Das unterscheidet uns von China...
Es ist außerdem damit zu rechnen, daß bei einem Bau des Transrapid finanzielle Mittel vom bestehenden Bahn-Netz (bei den Untersuchungen für den Transrapid nach Franz-Josef-Strauß wurde die S-Bahn auch schon geschröpft) abgezweigt werden. Das kann nicht Sinn der Sache sein

Vom Metrorapid und vom Münchner Transrapid rede ich gar nicht erst.

Gruß

neudinho
Electron
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Beitrag von Electron »

Hallo,
Original von neudinho
Es ist außerdem damit zu rechnen, daß bei einem Bau des Transrapid finanzielle Mittel vom bestehenden Bahn-Netz (bei den Untersuchungen für den Transrapid nach Franz-Josef-Strauß wurde die S-Bahn auch schon geschröpft) abgezweigt werden.
Laut dem Artikel "Gut für Schanghai, gut für München" in der heutigen Augsburger Allgemeinen (S.4) soll angeblich die S-Bahn nicht darunter leiden.
Allerdings halte ich sowohl die Flughafenanbindung München und den "Metrorapid" für übertrieben und nicht angemessen. (irgendwo habe ich die letzten Tage gelesen, dass der Transrapid in Shanghai gerade mal ein paar Sekunden lang mit Höchstgeschwindigkeit fährt, und dann schon wieder abbremsen muss, das kann doch nicht der Sinn sein...)

Auf längeren Strecken wäre der Transrapid sicher eine gute Alternative zum Flugzeug (wäre bloß Hamburg-Berlin gebaut worden...).
Aber auf diesen kurzen Strecken (Flughafenanbindung...) wäre eine S-Bahn mit wenigen Haltepunkten durchaus preiswerter und sinnvoller.

Gruß
Tobias
Chefanwender
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Beitrag von Chefanwender »

Original von Electron
... , dass der Transrapid in Shanghai gerade mal ein paar Sekunden lang mit Höchstgeschwindigkeit fährt, und dann schon wieder abbremsen muss ...
genau 20 Sekunden mit V max!
Sausebahner_FFM
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Beitrag von Sausebahner_FFM »

Der Transrapid mag ja eine faszinierende Technologie sein, aber im dichtbesiedelten Deutschland (oder Europa generell) mit seinen mittleren Haltestellenabständen ist er nicht sinnvoll einzusetzen. Ich gebe dem Transrapid nur in dünn besiedelten Ländern mit hohen Abständen zwischen Städten wie den USA, Australien oder vielleicht auch China eine Chance.

Berlin - Hamburg ist nachweislich keine sinnvolle Strecke, das hat schon die damalige Überprüfung durch den Rechnungshof ergeben. Es ist übrigens seltsam, dass die deutsche Industrie immer nach einer Finanzierung des TR durch Staat oder DB AG schreit, wo sie doch sich doch sonst immer gegen staatliche Eingriffe wehrt. Offensichtlich weiß man in den dortigen Chefetagen ganz genau, dass der Magnetschwebezug in D. immer ein Verlustbringer bleiben wird. Das ist auch kein Wunder, denn die Bau- und Betriebskosten liegen um ein Vielfaches über dem einer Eisenbahn, da der Antrieb im Fahrweg untergebracht wird und so schon kleinste Änderungen an der Strecke (zB. Einbau einer zusätzlichen Weiche) enorme Kosten verursachen. Auch der Geschwindigkeitsvorteil ist minimal. In Spanien geht demnächst eine NBS für 330 km/h in Betrieb. Der Transrapid würde bei 430 km/h wegen des stark ansteigenden Luftwiderstandes deutlich mehr Energie verbrauchen, aber nur wenige Minuten schneller sein- das macht bei Bahnhofsabständen von maximal 200 km keinen Sinn.

Fazit: Den Transrapid in Deutschland endlich begraben und das Geld sinnvoller in die Schiene investieren!

Gruß vom Sausebahner
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Der Transrapid IST ein faszinierendes Stück Technologie. Aber er wird/soll/MUSS in Deutschland scheitern, warum? Weil er sich nie lohnen wird. Im Gegensatz zum ICE braucht der TR eine komplett eigene Schiene. Die Kosten dafür sind schon enorm. Und sollte der Transrapid gebaut werden, so sind die Tickets dafür sicherlich nicht für den Otto-Normalverbraucher zu haben, sondern lediglich für die Politiker (denen wirds vom Bund, und somit vom Steuerzahler gezahlt :mad: :mad: ), für Reiche und Stars. Und DAS darf nicht sein. Wenn man sowas baut, sollte jeder daran teihaben dürfen/können.
Wenn der Bund den TR subventioniert, zahlen auch wir, die armen und blöden Steuerzahler, die Zeche. Und angesichts riesiger Haushaltslöcher, Wirtschaftskrise und Massenarbeitslosigkeit kann sich Deutschland so eine Spielerei einfach nicht leisten. Und selbst wenn, so wäre immer noch die Frage: WOZU? Es wird gemeckert, daß deutsche Technologie nicht erst im eigenen Land vorgeführt worden konnte, bevor diese in andere Länder exportiert wird. Na und? Was interessiert es? Anstatt immer zu meckern, sollten diese Politiker froh sein, daß die Technologie überhaupt irgendwo ihren Platz findet. So kann es auch die ganze Welt bewundern.
Diese kranken Prestigeprojekte (TR vom M-Hbf zum Flughafen und der Metrorapid in NRW) wären reine Geldverschwendung und sind fernab jeglicher Vernunft. Was bringt es zum Beispiel, wenn der TR in München vom Hbf in 10min zum Flughafen rausfährt? Wer wohnt denn schon direkt am Hauptbahnhof? Wenn man nicht direkt am Hbf wohnt, ist die Zeiteinsparnis verschwindend gering (Umsteigezeiten sollte man bei der Spielerei auch nicht vergessen) und der Preis zu hoch. Die Kosten für die Strecke müssen ja irgendwie eingefahren werden. Wenn ich zum Beispiel von Puchheim mit der S-Bahn zum Flughafen rausfahre, zahle ich acht Streifen (=7,20€). Fahre ich zum Hauptbahnhof, zahle ich vier Streifen (=3,60€). Tja, aber dann bin ich noch nicht am Flughafen! Und ich glaube nicht, daß ein einfaches Ticket vom Hbf zum Flughafen mit dem TR nur 3,60€ kostet. Eine Kommastelle nach rechts könnt ichs mir schon eher vorstellen...

Grüße

ET 423
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Hallo Electron,
Original von Electron Laut dem Artikel "Gut für Schanghai, gut für München" in der heutigen Augsburger Allgemeinen (S.4) soll angeblich die S-Bahn nicht darunter leiden.
Doch sie leidet doch jetzt schon darunter. Man hat völlig unmotiviert die S8 noch verspätungsanfälliger gemacht, indem man sie nach Nannhofen verlängert hat (die Anwohner an der S8-West mögen es mir nachsehen). Ich konzediere, daß hier das Nadelöhr Stammstrecke eine wesentliche Rolle gespielt hat.
Man war auch nicht in der Lage, eine anständige Express-Flughafen-S-Bahn zu bauen (Was spräche gegen eine S3 Nannhofen - Ismaning und gegen eine S8 Pasing - Flughafen, die zw. M-Ost und Ismaning durchfährt
Smirne

Beitrag von Smirne »

Original von neudinho
Was spräche gegen eine S3 Nannhofen - Ismaning und gegen eine S8 Pasing - Flughafen, die zw. M-Ost und Ismaning durchfährt
Der Vorschlag hätte von mir die volle Unterstützung! :D

Gruß,
Marcus
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Wetterfrosch
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Beitrag von Wetterfrosch »

Hmm, der Transrapid würde zwischen Flughafen und München so oft hin- und herpendeln, ich glaube nicht unbedingt, dass sich das der Ottonormalverbraucher nicht leisten könnte - sonst wäre ja das große Ziel verfehlt (möglichst viele Leute in kurzer Zeit von A nach B zu befördern) - es würde dann ja niemand damit fahren.
In Shanghai fährt er ja auch nur Kurzstrecke und soll viele Personen in kurzer Zeit und ständig im Pendelverkehr zum Flughafen bringen. Ich glaube nicht, dass dort nur die "gehobene Bevölkerung" damit fährt. Oder ist es ihnen egal, ob der Zug unrentabel fährt?
Dort geht es, bei uns in Deutschland nicht - denkt man dort einfacher oder was? Achja, bei uns gibts erst einmal Bürokratie, dann wird was zu den Akten gelegt und nach 10 Jahren erinnert man sich wieder dran - streitet erneut darüber und legt es schließlich ganz ad acta.

Traurig ist nur, dass es die Idee und das Projekt jetzt schon knapp 25 Jahre gibt - und bei uns in Deutschland geht nichts weiter mit der Entwicklung und dem Bau.
Ist doch ganz klar, dass die Firmen wie Siemens und Thyssen mit dem Ausland kooperieren - wenigstens kann man da was verkaufen.
Zwar haben wir nun die Ehre (Kanzlerbesuch in China) und sind gelobt worden - aber ein trauriges Zeugnis für Deutschland - dort wo die Idee herstammt, gibt es nichts weiter als eine kreisrunde Teststrecke.
Hätte man schon eher eine Verbindung zwischen Großstädten in Deutschland gebaut und Erfahrungen gesammelt, ich denke, man hätte den Zug im Ausland schon viel leichter verkaufen können.
Baureihe 185
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Beitrag von Baureihe 185 »

Genau das ist es nämlich ! Wir Deutschen waren ja auch nicht in der Lage, den ICE zu exportieren. Ich zitiere mal einen Bericht des SPIEGEL: "zu laut, zu teuer, ein Energiefresser". Von den läppischen 4 Zügen für die NS und die 16 für die RENFE brauchen wir ja nicht zu reden. Warum wohl haben die Franzosen mit dem TGV so einen Erfolg ?!? Weil sie ihren Zug erfolgreich im eigenen Land einsetzen ! So müsste es auch mit dem Transrapid sein. Angesichts von über 4 Millionen Arbeitslosen sollte mal darüber nachgedacht werden..... X(
Chefanwender
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Beitrag von Chefanwender »

Ich stimme dir zu!
Kann sich noch jemand an die Präsentationsfahrt des ICE 1 in Amerika erinnern? In D. wurde er bereits erfolgreich eingesetzt. Die Amerikaner waren zwar begeistert, trotzdem haben sie sich für den TGV entschieden.
Und warum? Weil er schon länger lief als der ICE in Deutschland.
Electron
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Beitrag von Electron »

Hallo,
Original von Sausebahner_FFM
...der TGV ist verglichen mit dem ICE nun mal Billigware. Fahre mal mit dem Thalys von Paris nach Köln und setze dich anschließend in einen ICE, am besten ICE1 mit Abteilwagen, da wirst du den Unterschied zwischen ICE und dem Omnibuskomfort eines TGV deutlich merken!
Das mag zwar sein, daß der TGV ein bißchen weniger komfortabel ist, aber immerhin schafft er die Strecke Lille-Marseille in 4h50min. Da störts mich weniger, daß es a weng mehr schaukelt.
hmhmhm, Paris-Köln... Sobald der Zug halt die Schnellfahrstrecke verläßt, ists halt auch um den Fahrkomfort ggf schlechter bestellt. Ab Brüssel kriecht und schaukelt der Zug dann sowieso nur noch durch Belgien.
Und "Billigware" ist er auch net (konnte mich von Juli - September im EIMM Hellemmes, einem Betriebswerk in der Nähe von Lille, in dem auch TGVs gewartet werden, selbst überzeugen).
Immerhin fahren die TGV-PSE seit 1981 immer noch. Die technischen Lösungen würde ich ebenso nicht als billig bezeichnen, z.B. die Jacobsdrehgestelle zwischen den Mittelwagen sorgen für eine gute Stabilität. 1993 ist ein Zug mit Tempo 290 auf der LGV Nord entgleist und ist nicht zusammengeknickt!

Wo ich Sausebahner_FFM recht geben muß (in puncto Omnibuskomfort) ist, daß die Inneneinrichtung in der 2.Klasse recht billig wirkt, ob Thalys oder TGV. Da sind sämtliche ICEs deutlich wohnlicher und besser verarbeitet.

(Ich geb zu, daß das jetzt a bisserl off-topic war, aber ich konnt";;499;2
0;0;3605;72;Sausebahner_FFM;;;217.81.169.127;1041711557;;"
Original von Electron
Und "Billigware" ist er auch net (konnte mich von Juli - September im EIMM Hellemmes, einem Betriebswerk in der Nähe von Lille, in dem auch TGVs gewartet werden, selbst überzeugen).
Immerhin fahren die TGV-PSE seit 1981 immer noch. Die technischen Lösungen würde ich ebenso nicht als billig bezeichnen, z.B. die Jacobsdrehgestelle zwischen den Mittelwagen sorgen für eine gute Stabilität. 1993 ist ein Zug mit Tempo 290 auf der LGV Nord entgleist und ist nicht zusammengeknickt!
Mit Billigware meinte ich nicht er sei schlechter verarbeitet- nur wurde eben einerseits auf Kosten des Fahrgastkomforts (da sind die Franzosen ohnehin nicht so anspruchsvoll) gespart und die Technik ist teilweise auch einfacher gehalten: Beispielweise existiert ein Diagnosesystem wie David mW. nicht oder auch eine Bremsprobe vom Führerstand aus ist nicht möglich.

Die PSE- Einheiten von 1981 sind auch nicht mehr im Originalzustand im Einsatz, sie wurden im Bezug auf Bremsanlage, Federung und Inneneinrichtung grundlegend modernisiert.

Bei der Entgleisung dürfte auch Glück eine Rolle gespielt haben. Wäre wie in Eschede eine Weiche oder Brücke im Weg gewesen, wäre der Unfall sicher weniger glimpflich abgelaufen.

Gruß vom Sausebahner
Electron
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Beitrag von Electron »

Hallo,
Original von Sausebahner_FFM
Beispielweise existiert ein Diagnosesystem wie David mW. nicht oder auch eine Bremsprobe vom Führerstand aus ist nicht möglich.
Das mit der Bremsprobe weiß ich jetzt nicht, aber ab TGV Réseau/Atlantique existiert ein Diagnosesystem (das mir bei einer Führerstandsmitfahrt unfreiwillig vorgeführt wurde, als die Widerstandsbremse in einem Triebkopf ausfiel...
Baureihe 185
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Beitrag von Baureihe 185 »

Leute, Ihr redet immer nur von den hohen Baukosten einer Transrapid-Strecke und des möglichen Energieverbrauchs/Lärms. Beachtet bitte mal folgendes:

-1 Der vielgelobte ICE benötigt auch sündhaft teure Rennstrecken. Alleine die zwischen 1973, bzw. 1976-91 gebauten Strecken Hannover-Würzburg und Mannheim-Stuttgart kosteten 18 Mrd. DM. Diese Kosten kommen nie mehr rein ! Abgesehen davon, dass das Kernnetz jahrelang vernachlässigt wurde (siehe z.B. noch die Formsignale an einer Fernverkehrsstrecke)

-2 Auch der ICE 1 ist ziemlich laut bei 250 km/h. Steht man im Bf neben einem Triebkopf meint man, neben einem Düsentriebwerk eines Flugzeug zu stehen.

Also auch der ICE ist nicht so das Gelbe vom Ei....
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Hallo BR 185,
Original von Baureihe 185
Leute, Ihr redet immer nur von den hohen Baukosten einer Transrapid-Strecke und des möglichen Energieverbrauchs/Lärms. Beachtet bitte mal folgendes: (...) Also auch der ICE ist nicht so das Gelbe vom Ei....
Das zweifle ich auch in keiner Weise an. Hätte man sich mehr der vorhandenen Technik (warum sind die Deutschen nur zu blöd für Neigetechnik?) bedient, hätte man das Ganze sicher auch billiger haben können.

Allerdings ist Deine Argumentation IMHO keine, die für den Transrapid in D spricht. Die Baukosten wären um einiges höher, als die einer ICE-NBS. Und die würden sich noch weniger amortisieren.

Und Du hast zurecht beschrieben, daß das Kernnetz unter solchen Maßnahmen leidet...

Gruß

neudinho
Baureihe 185
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Beitrag von Baureihe 185 »

Was heisst "IMHO" ?
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Hallo BR 185,

In my humble opinion, meiner bescheidenen Meinung nach.

Gruß

neudinho
Baureihe 185
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Beitrag von Baureihe 185 »

Ihr bemängelt z.B. auch, dass der Transrapid seine Vmax. nur kurze Zeit ausfahren kann. Doch ist das beim ICE anders ? Wenn ich nur die Strecke Mannheim-Stuttgart sehe, der ICE 1 benötigt bis km 22 bis er auf 250 km/h ist und bei km 90 (vor dem Tunnel Kornwestheim) bremst er runter und schleicht die letzten 10 km von Feuerbach bis zum Hbf mit 90 km/h. Also so toll nutzt der ICE seine Geschwindigkeit auch nicht aus. Oder ein neueres Beispiel: NBS Köln-Frankfurt. Er braucht 33 km, bis er seine 300 km/h erreicht hat, für die letzten 8 km von Porz bis Köln Hbf braucht er fast 15 Minuten, da er z.T. über die Südbrücke (Vmax. 60 km/h) kriecht, oder er braucht 8 Minuten, weil er sich noch die alte Fernbahn mit den RE- und S-Bahn-Zügen teilt, bevor er in der Tiefebene Deutz verschwindet. Also wo ist der Nutzen nun größer ? Aber das ist typisch deutsch. Es kommt noch so weit, dass die Chinesen UNS den Transrapid hier bauen werden und hier mal wieder einige Arbeitsplätze futsche sind. Aber typisch Deutsch.....
Man hätte hier nie so viele ICE-Rennstrecken bauen dürfen, lieber vorhandene Strecken auf 200 km/h ausgebaut, dann hätten wir eine höhere Reisegeschwindigkeit im Kernnetz, aber das war ja streng verpönt, in den 80´er Jahren zu äußern, wo es ja darum ging, mit den Franzosen zu konkurrieren (die im Übrigen auch versäumt haben, ihr Kernnetz auszubauen, weswegen der TGV von Nice bis Montpellier
Baureihe 185
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Beitrag von Baureihe 185 »

Ausserdem darf man auch mal nicht vergessen: Was war das Ziel der Privatisierung der Bahn ?!? Dass sie OHNE Steuermittel auskommt ! Das ist aber nicht der Fall. Ihre Prestige-Züge, Rennstrecken und der Nahverkehr wird vom Staat, bzw. den bestellenden Ländern bezahlt. Also ich als Privatmann hätte nicht die Chance, dass der Staat meine Sonderwünsche (Auto, Plasma-TV, etc.) bezahlt.

Hinzu kommt noch, dass es einige Arschl... bei der Führungsebene der DB gibt, die meinen sich ihre Baudenkmäler setzen zu müssen. Ich erinnere nur mal an die DB-Zentrale Potsdamer Platz (wozu dies ? Es wurden 1988, bzw. 1995-97 neue Zentralen in Ffm und Berlin gebaut !) oder an den neuen Lehrter Bahnhof...... Sie verschwenden unsere Steuergelder ! Damit hätte man die erste TR-Strecke bauen können.
MVG
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Beitrag von MVG »

Mein Denken: Transrapid macht die normale Bahn kaputt, aber kommt noch teuer um zu ändern, braucht schon mehere Jahre, selbstverständlich werde ich nicht mehr leben, schon im Jahr 2100 schon ganze Netz in Welt, kann man zum Beispiel von München nach Los Angeles zu schweben, aber wie mit Geld ???
Plan: Soll von München Hauptbahnhof nach Flughafen München bauen, finde ich nicht logisch, höchsten 42 km zu schweben, klar zu kurz und zu teuer. Lieber 550 Millionen Geld für S-Bahnnetz weiterbauen und noch neue S-Bahnwagen zu kaufen, aber nicht Transrapid :!!!
Für mich mit Transrapid für Bayern finde ich Schmarrn!
Besser für NRW mit Transrapid .!!!

Gruss
MVG
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Wetterfrosch
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Beitrag von Wetterfrosch »

Metrorapid kommt nicht vor 2007


Der Metrorapid in Nordrhein-Westfalen wird trotz eines höheren Bundeszuschusses nicht wie geplant schon zur Fußballweltmeisterschaft 2006 durch das Ruhrgebiet fahren. „Der Zeitplan muss überarbeitet werden“, sagte der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Axel Horstmann (SPD) am Dienstag in Düsseldorf. Die Magnetschwebebahn könne wahrscheinlich nicht vor 2007 den Betrieb aufnehmen.


HB/dpa DÜSSELDORF. Der Bund hatte am Montag zusätzliche 250 Mill. Euro für den Metrorapid in Aussicht gestellt, falls sich die beteiligten Unternehmen Siemens und Thyssen-Krupp mit zusammen 200 Mill. Euro beteiligen. Insgesamt will der Bund dann 2 Mrd. Euro für den Bau der rund 3,3 Mrd. Euro teuren Strecke von Düsseldorf nach Dortmund übernehmen. In diesem Jahr sollen aber nur 80 Mill. Euro aus dem Bundeshaushalt nach Nordrhein-Westfalen fließen. „Mit diesem Geld können wir zwar das Planfeststellungsverfahren finanzieren, aber nicht die Ausführungsplanung“, sagte Horstmann. „Das kostet Zeit.“ Ursprünglich wollte das Land beide Planverfahren parallel ablaufen lassen.

Eine entscheidende Rolle im Finanzierungskonzept kommt den beiden Transrapid-Herstellern Siemens und Thyssen-Krupp zu. Die Gespräche mit den Unternehmen seien „noch nicht an dem Punkt einer Einigung angelangt“, sagte Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) im WDR- Hörfunk. Eine Übereinkunft solle aber „bis Ende der Woche nach Möglichkeit unter Dach und Fach gebracht werden“.

Das von der Londoner Rothschild-Bank ausgearbeitete Konzept sehe die Gründung einer Infrastrukturgesellschaft vor, deren Eigenkapital von 200 Mill. Euro von der Industrie kommen solle, sagte Horstmann. Diese Gesellschaft solle einen Kredit in Höhe von 700 Mill. Euro zur Finanzierung des Projekts aufnehmen. Das Land und die Deutsche Bahn AG wären an dieser Gesellschaft nicht beteiligt.

Der Kredit soll aus den Einnahmen der Bahn beim Betrieb des Metrorapid finanziert werden. Für den Fall, dass die angesetzte Fahrgastzahl von etwa 35 Millionen pro Jahr nicht erreicht wird, ist eine Bürgschaft des Landes im Gespräch. Eine Bürgschaft ist beim Koalitionspartner der SPD, den Grünen, umstritten.

Quelle: Handelsblatt
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Wetterfrosch
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Beitrag von Wetterfrosch »

Tja und gleich noch ein Artikel in der SZ:

Bayerns Verkehrsminister Otto Wiesheu verlangt für den Münchner Transrapid mehr Geld aus Berlin, nachdem der Bund die Magnetschwebebahn in Nordrhein-Westfalen stärker fördert.

In der nächsten Woche will Wiesheu im bayerischen Kabinett ein Finanzkonzept vorlegen. Oberbürgermeister Christian Ude hält den Transrapid weiterhin für „nicht realisierbar“.

Als Modell gibt es die bis zu 430 Stundenkilometer schnelle Magnetschwebebahn in München längst. Vor Wiesheus Amtszimmer steht der rote Raser, an beiden Enden trägt der Hochgeschwindigkeitszug das weiß-blaue Wappen. Bayerns Verkehrsminister ist nach dem Streit der vergangenen Tage um die Zuschüsse aus Berlin zuversichtlich, dass der Transrapid eines Tages wirklich vom Hauptbahnhof zum Flughafen fährt.

Wiesheu will dem Kabinett am kommenden Dienstag ein Finanzierungskonzept für das 1,6 Milliarden Euro teure Großprojekt präsentieren. Landesbürgschaften sind für Wiesheu „denkbar“. Bei den Transrapid-Herstellern Siemens und Thyssen-Krupp, die in Nordrhein-Westfalen 200 Millionen Euro beisteuern sollen, rechnet der Minister auch mit einem finanziellem Engagement in Bayern. Außerdem soll der Bund mehr Geld als die bislang reservierten 550 Millionen Euro beisteuern.

Mehr Geld auch für München

Wiesheu beruft sich auf seinen Kollegen Manfred Stolpe. Der Bundesverkehrsminister habe zugesagt, die beiden Projekte in Deutschland würden gleich behandelt. Also müsse es für das Münchner Vorhaben ebenfalls mehr Geld geben, forderte Wiesheu am Montag, nachdem die Bundesregierung verkündet hatte, die Mittel für den Metrorapid von Düsseldorf nach Dortmund um 250 Millionen Euro auf zwei Milliarden Euro aufzustocken. Von den Transrapid-Mitteln will der Bund, entgegen vorherigen Befürchtungen der CSU-Regierung, nichts abziehen. Doch das reicht Wiesheu nicht, auch er pocht auf mehr Geld.

Der Wettstreit zwischen Bayern und Nordrhein-Westfalen lässt Oberbürgermeister Ude kalt, da er beide Projekte sowieso als unwirtschaftlich betrachtet. Alle Städte entlang der Trassen wehrten sich gegen die Magnetschwebebahn, sagt Ude. „Schon wegen der rechtlichen Probleme und der gigantischen finaniellen Risiken halte ich den Transrapid für nicht realisierbar.“ Der Münchner SPD-Chef Franz Maget fügt hinzu, es gebe gar keine Trasse für den Transrapid, da der Stadtrat einschließlich der CSU nicht einverstanden sei. Und für Bündnis 90/Die Grünen kündigt der Landtagsabgeordneter Martin Runge „erbitterten Widerstand“ gegen noch höhere Subventionen des Münchner Projekts an.

Bahn hält sich raus
Die Deutsche Bahn, die beide Strecken später betreiben soll, hält sich offiziell aus dem Wettstreit um die Fördermittel heraus. Bahnchef Hartmut Mehdorn sagte vergangene Woche in München, die beiden Vorhaben dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden. Zugleich verlangte Mehdorn, Bayern und Nordrhein-Westfalen müssten die Kosten der Milliarden-Projekte präziser berechnen.

Bei Bundeskanzler hatte der Bahnchef zuvor betont, sein Unternehmen werde weder beim Bau noch beim Betrieb der Strecken finanzielle Risiken auf sich nehmen, dafür müssten andere Partner gerade stehen.
Die ersten Schrammen hat der Transrapid schon abbekommen. Auf dem Modell vor Wiesheus Amtszimmer hat irgendjemand eines der vier dort aufgeklebten bayerischen Wappen abgerissen.
Quelle: Süddeutsche Zeitung
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Original von Marcus Boelt
Ja, wir brauchen ihn. Allerdings nur auf langen Strecken (München-Berlin-Hamburg, München-Frankfurt-Köln-Hamburg könnte ich mir vorstellen), aber nur für solche Relationen die man mit Flugzeugen überbrückt. Hier kann nur der Transrapid eine echte Konkurrenz sein. Der Metrorapid oder der Transrapid München Hbf - MUC II ist definitiver Schwachsinn.
Aber München Hbf - Flughafen München wäre ja mal ein Anfang, von wo aus man ihn nach Berlin, Hamburg, ... verlängern kann. Die normale Eisenbahn hat schließlich auch mit nur ein paar Kilometern zwischen Nürnberg und Fürth angefangen und wurde damals als überflüssig verschrien - wohl zumindest für so kurze Strecken. Ich denke, man sollte dem Transrapid eine Chance auch für kurze Strecken geben, wenn man die Verlängerungsoption ernsthaft im Auge behält. Wenn..., wenn nicht dann hast Du natürlich recht, dann ist es wirklich
Original von Marcus Boelt
definitiver Schwachsinn
.
Beste Grüße usw....
Christian


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2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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Jean
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Beitrag von Jean »

Der Transrapid ist das letzte was München bracht! Was wir brauchen ist eine funktionierende S-Bahn! Eine Zugverbindung zum Flughafen würde die Sache auch tun, denn eines muß mann sich Fragen:
- was nützt es in zehn Minuten am Flughafen zu sein und dann zwei Stunden auf den Flieger warten?
- meint die Bahn daß die Leute extra zum Hauptbahnhof gehen werden um dort den Transrapid zu nehmen???? Ich wohne im Osten und sage: ich werde es nicht tun! Denn ich bräuchte zehn Minuten vom Ostbahnhof (Anschluß zur S8 Flughafen) um am Hauptbahnhof zu gelangen + mindensten 10 Minuten Fahrzeit mit Transrapid = gesparte Zeit: 10 Minuten für eine Investitionssumme von über 1 Milliarde Euro. DAS NENNE ICH EINE SINNVOLLE INVESTITION! Und das soll rentabel sein????? Ihr sollt selber Urteilen.
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Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
Smirne

Beitrag von Smirne »

Es ist nur überhaupt keine Verlängerung im Gespräch, noch nicht einmal angedacht.

Gruß,
Marcus
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