München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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abzwanst
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von abzwanst »

Dass es zu Zugausfällen kommt ist seit ungefähr einem Monat schon fast normal. Vgl. stoerticker.de, welcher seit 10.02. regelmäßig Zugausfälle zwischen Nürnberg und Ingolstadt dokumentiert: https://stoerticker.de/meldung?id=178649
146225
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von 146225 »

Herrje, hat DB Regio wieder niemand vorher gewarnt, dass man die Fahrzeuge auch instandhalten muss, und dafür so lästige Kostenfaktoren wie "Ersatzteile" und "Personal" vorhalten muss?
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Rohrbacher
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von Rohrbacher »

146225 hat geschrieben: 10 Mär 2023, 20:20 Herrje, hat DB Regio wieder niemand vorher gewarnt, dass man die Fahrzeuge auch instandhalten muss, und dafür so lästige Kostenfaktoren wie "Ersatzteile" und "Personal" vorhalten muss?
Nein. Du irrst mit deinem platten DB-Bashing. Wie so oft. DB Regio unterhält als ultimative Ersatzteile sogar parallel (!) dazu einen eigenen Fuhrpark aus 111 sowie hauptsächlich 1997er-Dostos, die es seit mittlerweile einer ganzen Revisionsperiode gar nicht mehr geben sollte. Da DB Regio das augenscheinlich hinbekommt und die Züge auch recht zuverlässig fahren, soweit eine 111 eben Richtung SFS fahren darf, scheint es an der Werkstatt und dem Personal nicht zu mangeln. Das branchenübliche Personalproblem wurde ja bekanntlich mit der Abgabe des Fugger-Express erfolgreich und per Wettbewerb an GABY veräußert, sodass überall nix gescheit funktioniert, aber aus anderen Gründen. :lol:

Das Problem scheint immer noch die seit fast sieben Jahren nicht wirklich 100%ige "Inbetriebsetzung" der Skodas (-> "juhu, endlich Wettbewerb statt dem langweiligen Haus- und Hoflieferanten") zu sein. Die Loks scheinen wohl regelmäßig seit 2016 mehr oder weniger Ausflüge nach Pilsen (wo hoffentlich der Hersteller die Ersatzteile hat, wenn er welche braucht) gemacht zu haben und standen in München nichtmal theoretisch zur Verfügung. Angeblich hat das EBA den Zügen auch erheblich verkürzte Wartungsinterwalle aufgebrummt, was erkären würde, warum mir alle Loks schon irgendwann mal über'n Weg gefahren sind, sie aber so scheu sind wie Luchse im Wald. Vielleicht hat jemand mehr Einblick, aber von außen sieht das platt so aus, als geht's mit den Skoda zu wie bei der Museumsbahn und es kommen auf eine Betriebsstunde fünf oder zehn Stunden in der Werkstatt. Käme DB Regio bei irgendeiner Reparatur einfach nicht aus dem Quark, sei es wegen Teilen oder wegen Personal, würde ja eine bestimmte Maschine oder Wagennummer seit mittlerweile Jahren fehlen. Dem scheint aber nicht so zu sein. Sie sind da, nur nicht oft. Die Verfügbarkeit scheint unter aller Sau zu sein, warum auch immer.

Die BEG bestellt als "Regelfahrplan" auch weiter wie zu 101-Zeiten nur einen Umlauf für drei aktive Züge und sagt wie alle anderen erstaunlich wenig zu dem Thema.
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Iarn
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von Iarn »

Wenn das Thema ein Fazit hat, dann das Wettbewerb um des Wettbewerbs Willen nichts bringt.
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von 218 466-1 »

Tja, die EU will es aber so, dass man um jeden Furz einen EU-weiten Wettbewerb machen muss.
Die Ausfaelle ziehen sich jetzt schon seit ueber einem Jahr hin, mit kurzen Unterbrechungen, erst noch mit Umstiegen, dann mit SEV und dann auch mal ersatzlos.
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Iarn
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von Iarn »

Wenn die DB gewollt hätte, hätte man auch EU Recht konform Nieschenhersteller wie Skoda ausschließen können.
Einfach bei Bedibgubgen einen Passus rein wie schon x Züge im D zugelassen und im Betrieb,
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von 218217-8 »

Also ob man Skoda als „Nischenhersteller“ bezeichnen kann? Ich weiß nicht so recht. Allenfalls aus speziell deutscher Sicht.
Trotzdem ist es richtig, dass man Hersteller, die auf einem bestimmten Markt oder bei einer bestimmten Produktkategorie unerfahren sind, ausschließen oder deren Gewinn unwahrscheinlich machen kann, indem man gewisse Referenzen zur Voraussetzung macht oder zumindest in die Bewertung der Ergebnisse einfließen lässt. Es gibt auch noch weitere Kriterien, die man einbauen kann, um solche Ergebnisse zu vermeiden. Das lässt das Vergaberecht zu. Es wird nur oft nicht genutzt. Wobei ich Details der MüNüX-Fahrzeug-Ausschreibung nicht kenne.
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von 218 466-1 »

Iarn hat geschrieben: 11 Mär 2023, 09:21 Wenn die DB gewollt hätte, hätte man auch EU Recht konform Nieschenhersteller wie Skoda ausschließen können.
Einfach bei Bedibgubgen einen Passus rein wie schon x Züge im D zugelassen und im Betrieb,
Die DB kann gar nichts bzw. die EVU's hatten ja die Wahl mit welchen Zuegen von welchem Hersteller sie sich bewerben wollten. Skoda war halt sehr wahrscheinlich am billigsten und DB wusste da noch nicht, dass sich kein anderes EVU fuer den MüNüX bewerben wuerde...
Du meinst wahrscheinlich die BEG, aber dann haette Skoda gegen sowas auch (wohl erfolgreich) rechtliche Schritte einleiten koennen. Mit sowas wie "schon x Züge in D zugelassen und im Betrieb" diskriminiert man pauschal alle potentiellen Neueinsteiger, was vor Gericht sehr sicher gekippt werden wuerde.
Um speziell Skoda auszuschliessen haette Skoda schon oft als Hochstapler negativ auffallen muessen, damit sowas eine rechliche Grundlage hat, aber damals hatte Skoda noch keine Zuege im Ausland im Einsatz(?), sodass man auch das nicht wissen konnte.
Was die BEG haette machen koennen, war die Ausschreibung und die Vergabe deutlich frueher mit mehr Zeit bis zur Inbetriebnahme hersausbringen um etwaige Zulassungsprobleme mit einzukalkulieren. Evtl. eine Vorserie anfordern die bei Testfahrten soundsovile Km stoerungsfrei laufen muss, bis man das entgueltige OK fuer die Serie gibt - oder storniert und komplett neu ausschreibt. Aber da wird halt auch nur blind vetraut.. wird schon passen wenn Skoda das sagt. :roll:
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von Iarn »

Du widerspricht Dir. Einerseits schreibst Du, die EVU hätten die Wahl gehabt mit was sie antreten und dann schreibst Du die BEG wäre zuständig.
Projektreferenzen auf einem bestimmten Regelungsraum / Zulassungsraum sind zulässig und werden so praktiziert. Ich habe damit regelmäßig beruflich zu tun. Rügen gegen Vergabeauflagen sind gelegentlich erfolgreich aber in der Regel nur wenn sie exzessiv sind. Das bedeutet weniger als drei verbleibende Bewerber und überzogene Hürden (1000 gebaute und zugelassene Züge)
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von Rohrbacher »

Um das alles bewerten zu können, müsste man als Öffentlichkeit ja erstmal wissen, was genau eigentlich die Probleme sind. Mir scheint's ein bisschen so zu sein als sitzen alle Beteiligten das Thema jetzt zumindest öffentlich bis zum Ende der Vertragslaufzeit einfach wieder nur noch aus und man muss möglicherweise damit rechnen, dass der München-Nürnberg-Express wegen der depperten Ausschreiberei dann auch nach 20 (!) Jahren fahrzeugseitig noch nicht stabil laufen wird. :roll:
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von Lobedan »

Wie effektiv das mit den erprobten Fahrzeugen eines am deutschen Markt etablierten Fahrzeugherstellers geklappt hat, konnte man ja im Dezember und Januar bei GABY sehen (Kupplungen, Türen und Hilfskompressoren sind natürlich ganz neuartige Bauteile bei Zügen, da konnte man echt nicht erwarten, dass die von Anfang an richtig funktionieren). Richtig spannend ist da auch das bisher ungelöste Toilettenproblem, die permanent aufgrund der darin (statt im Müllbehälter) entsorgten Papierhandtücher verstopfen.
DB-Regio kämpft in Netz Lausitz mit denselben Siemensproblemen. Wir dürfen gespannt sein, ob sich das bei den anstehenden Inbetriebnahmen weiterer Desiro HC- und Mireo-Flotten so fortsetzt.
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von Rohrbacher »

Lobedan hat geschrieben: 11 Mär 2023, 16:08 Kupplungen, Türen und Hilfskompressoren sind natürlich ganz neuartige Bauteile
Das kann durchaus sein.
Lobedan hat geschrieben: 11 Mär 2023, 16:08 erprobte Fahrzeugen eines am deutschen Markt etablierten Fahrzeugherstellers
Wenn man's so sieht, gibt es die "102" in der Basis seit 2008, Exemplare mit Baujahr 2016 müssten also eigentlich schon "erprobt" sein, oder? Jetzt sagen alle richtigerweise "ja, aber..." Und genauso gleich sind leider auch die heutigen Baukasten-Triebwagen, die auch deswegen Baukästen sind, dass man je nach Kundenwunsch bei jeder Kleinserienbestellung an jedem Teil rumpfuschen kann. Und wenn man ausschreibungsbedingt ein neues Unternehmen mit neu zusammengewürfeltem Personal auf ihnen neuen Strecken von einem Tag auf den anderen mitten im Winter mit neuen Zügen spielen lässt, können Fahrzeugprobleme größer aussehen als sie tatsächlich sind.

Das sind aber Effekte, die beim München-Nürnberg-Express keine Rolle spielen. Wir reden nicht mehr über die Züge, deren Lack quasi noch feucht ist, sondern über mittlerweile sieben (!) Jahre alte bei einem Betreiber, der seit den jeweiligen Tagen der Streckeneröffnung durchgehend den Betrieb führt. 102 005 (Baujahr 2016) hat laut revisionsdaten.de ein Abnahmedatum "16.04.2021 (vorher 30.05.2019)" Mh ...
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von 218 466-1 »

Iarn hat geschrieben: 11 Mär 2023, 12:32 Du widerspricht Dir. Einerseits schreibst Du, die EVU hätten die Wahl gehabt mit was sie antreten und dann schreibst Du die BEG wäre zuständig.
Ja ist doch so. Die EVU richten sich nach dem, was die BEG vorgibt. Was in der Ausschreibung nicht vorgegeben ist, spielt keine Rolle und EVU's machen nichts, was zusaetzliche Kosten verursacht und damit ggf. den Zuschlag kostet, weil man teurer als die Konkurrenz ist.
Die BEG kann Vorgaben machen und dann muessen sich alle Bewerber dran halten.
Wenn also DB nichts von Skoda hatte bestellen sollen, dann hatte theoretisch eben ein anderes EVU dort bestellt und der DB den MüNüX abnehmen koennen. Die Probleme waeren die gleichen in Gruen (oder Blau oder welche Farbe auch immer andere EVU's haben) aber DB haette leer ausgehen koennen. Aus Sicht der EVU's ist es besser ueberhaupt zu fahren, oder halt stehen wegen den Problemen, als Ausschreibungen zu verlieren.
Ohne Wettbewerb haette man auch einfach sechsteilige ICE4-Ableger mit RE-Inneneinrichtung beschaffen koennen und die wuerden jetzt fahren und fuer die naechsten 25 Jahre waere der MüNüX gesichert. So einfach waere das under Bundesbahnbedingungen und ohne EU Kram.

Solange die Ausschreibungsbahn immer das "wirtschaftlichste" also billigste Angebot faehrt, bleiben die Probleme bestehen. Der Fehler ist auch, das fuer jedes kleine Netz koplett andere, exotische Kleinserien beschafft werden. Warum nicht einfach Alstom-Grinsekatze fuer alles und gut ist? Eben wegen dem EU-Wettberwebsdreck.
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AK1
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von AK1 »

Wenn die BEG entsprechende Vorgaben gemacht hätte, wären auch ICE4-Ableger mit RE-Einrichtung möglich gewesen. Ich wüsste nicht, warum der Wettbewerb dem entgegensprechen sollte.
Eine Kleinserie wäre es auch dann gewesen...
Hm, wenn jetzt die Grinsekatze das wirtschaftlichste Fahrzeug ist, sollte sie eigentlich überall zum Einsatz kommen. In der Realität geht es eben nicht nur darum, sondern es gibt unterschiedliche Vorgaben. Die EU kann da übrigens wenig dafür, was die BEG genau vorschreibt oder auch nicht. Bekanntermaßen gibt es auch nicht überall in der EU Wettbewerb.
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von Valentin »

Was hindert denn die BEG, hohe Vertragsstrafen für Ausfälle/Ersatzfahrzeuge festzulegen, vielleicht sogar einmal zusammen mit längerer Vorlaufzeit bei den Aussschreibungen?

Dann wäre der (indirekte) Druck auf die Hersteller viel größer, auch nur entsprechend dauerfeste Züge zu liefern. Auch wenn das das Angebot auf einige wenige Baukastensysteme einschränken würde.
10bis10 jetzt - oder Rücknahme der damit begründeten Tariferhöhung.
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von 218 466-1 »

AK1 hat geschrieben: 12 Mär 2023, 08:39 Wenn die BEG entsprechende Vorgaben gemacht hätte, wären auch ICE4-Ableger mit RE-Einrichtung möglich gewesen. Ich wüsste nicht, warum der Wettbewerb dem entgegensprechen sollte.
Eine Kleinserie wäre es auch dann gewesen...
Weil die BEG auf die begrenzten Mittel des Bundes angewiesen ist. ICE4 als "RE250" haette den Rahmen gesprengt und muesste auf anderen Strecken mit Fahrplanausduennungen kompensiert werden.
Die Bundesbahn koennte dagegen machen was sie will und auf drei (rote) 412er mehr waere es da auch nicht angekommen.
AK1 hat geschrieben: 12 Mär 2023, 08:39 Hm, wenn jetzt die Grinsekatze das wirtschaftlichste Fahrzeug ist, sollte sie eigentlich überall zum Einsatz kommen. In der Realität geht es eben nicht nur darum, sondern es gibt unterschiedliche Vorgaben. Die EU kann da übrigens wenig dafür, was die BEG genau vorschreibt oder auch nicht. Bekanntermaßen gibt es auch nicht überall in der EU Wettbewerb.
Ob die Grinsekatze das wirtschaftlichste Fahrzeug ist, weiss ich nicht. Sie ist aber deutlich zuverlaessiger, als der Rest. Breisgau S-Bahn, S-Bahn Nuremberg, Elektro-Netz Saar und alles andere was damit faehrt, hatte praktisch problemlose Betriebsaufnahmen.
Das Problem sind die Ausschreibungen der BEG, wo den EVU die Wahl der Fahrzeuge ueberlassen wird und eben genau die unterschiedliche Vorgaben und die viel zu kleinen Netze. Bei NVBW gibt es ja eine Besserung, wo sie selbst Fahrzeuge beschafft und nur noch Tf's ausschreibt. Aber das ist auch nicht einheitlich genug, da auch Stadler FLIRT Kram herumfaehrt.
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Iarn
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von Iarn »

Die BEG ist auf Mittel des Freistaats Bayern angewiesen. Dass dieser lediglich die Regionalsierungsmittel des Bundes durchreicht, ist nicht in Stein gemeißelt. Bayern könnte jederzeit noch Geld drauflegen.

Was die Bundesbahn gemacht hätte ist Reich der Spekulation. Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass es bei der Bundesbahn den Zug in der Zuggattung Regionalexpress gegeben hätte.
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Rohrbacher
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von Rohrbacher »

Iarn hat geschrieben: 12 Mär 2023, 13:21 Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass es bei der Bundesbahn den Zug in der Zuggattung Regionalexpress gegeben hätte.
Zu Bundesbahnzeiten, als das Planfeststellungsverfahren der SFS anno 1993 begann und die Welt noch nicht so starr wie heute in Fern- und Regionalverkehr aufgeteilt war, war geplant, den IR über die SFS zu führen. Daher wurde der ganze Bumms ja auch für sechs Wagen ausgelegt. Ich würde davon ausgehen, dass man sich den Zug mit fernblauen Bpmz vorgestellt hat, also rein technisch nicht so viel anders wie ab 2006 tatsächlich.

Nach Bundesbahn-Tarif waren D, IR und FD nur bis 50 km zuschlagpflichtig, nämlich mit pauschal 3 DM Zuschlag zum Streckentarif, sofern die Zuschlagpflicht nicht im Einzelfall aufgehoben war. Die älteren erinnern sich, dass es sogar zum Bayernticket zu Beginn noch einen IR-Zuschlag gab. Wer sich auch noch an das "Petershausen-Drama" in den Jahren 2007 ff erinnert, könnte fast meinen, dass das gar kein so schlechtes System war, um den Nahverkehr in den überregionalen Zügen ein bisschen zu lenken. Für Fahrgäste ab Relationen wie München-Karlsplatz nach Pfaffenhofen oder Nürnberg Hbf nach Kinding wäre es zu Bundesbahnzeiten preislich egal gewesen ob der Zug theoretisch S, N, E, RSB, RE, D, IR oder auch FD geheißen hätte.
218 466-1 hat geschrieben: 12 Mär 2023, 12:32 Ob die Grinsekatze das wirtschaftlichste Fahrzeug ist, weiss ich nicht.
Das spielt keine Rolle, weil die Vergabe bereits 2013 stattgefunden hat, die Fahrzeugauswahl des Bieters DB Regio ggf. auch schon vorher, und wohl keine "Grinsekatze" insbesondere die Kapazitätsanforderungen der BEG erfüllt hat.
218 466-1 hat geschrieben: 12 Mär 2023, 12:32 Sie ist aber deutlich zuverlaessiger, als der Rest. Breisgau S-Bahn (...) hatte praktisch problemlose Betriebsaufnahmen.
Das weiß ich anders. Gut, ob es an den Fahrzeugen liegt oder eher an den Leuten, die meinten Takt20 auf weitgehend eingleisiger Strecke mit Flügeln und offenen Schakus bei einem Meter feinstem Flugschnee ... was soll da schon schiefgehen? :lol:
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von 218 466-1 »

Iarn hat geschrieben: 12 Mär 2023, 13:21 Die BEG ist auf Mittel des Freistaats Bayern angewiesen. Dass dieser lediglich die Regionalsierungsmittel des Bundes durchreicht, ist nicht in Stein gemeißelt. Bayern könnte jederzeit noch Geld drauflegen.
Du weisst schon, das in Bayern die CSU noch die Merheit hat?
Iarn hat geschrieben: 12 Mär 2023, 13:21Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass es bei der Bundesbahn den Zug in der Zuggattung Regionalexpress gegeben hätte.
Der angesproche IR war mit dessen generellem Ende wieder vom Tisch. Bis die BEG doch noch einen RE wollte. Egal, Bpmz waeren so oder so bald weg und man braeuchte etwas anderes. Der ICx waere wohl kaum zum ICE4 geworden, sondern eher zum IR2/IC2 sofern die Bundesbahn nicht ueberhaupt bei Lokbespannten Zuegen geblieben waere, evtl. mit neuen Bpmz von ASTRA.

Rohrbacher hat geschrieben: 12 Mär 2023, 15:32Das spielt keine Rolle, weil die Vergabe bereits 2013 stattgefunden hat, die Fahrzeugauswahl des Bieters DB Regio ggf. auch schon vorher, und wohl keine "Grinsekatze" insbesondere die Kapazitätsanforderungen der BEG erfüllt hat.
Das war nicht speziell fuer den MüNüX gemeint. Ob man Grinsekatzen auf 200 km/h tunen und mit (p) ausstatten koennte ist nichteinmal gewiss? Aber alles andere wo E-Traktion moeglich ist, die Auslastung nicht zwingend Dostos erfordert und keine sonstigen Besonderheiten wie z.B. (p) Erforderlichkeit vorliegen, sollte m.M. ausschliesslich mit den Katzen fahren. Sozusagen der neue "628" und die neuen "n-Wagen" in einem als neue Gross-Serie. Das macht(e) einfach mehr Sinn, ueberall die selben Fahrzeuge zu haben. Instandhaltung und bei Bedarf Ersatzleistungen sind so einfach und unkompliziert. Du koenntest bei Bedarf jederzeit Katzen zw. Freiburg, Aachen, Trier, Ulm, Muenchen oder sonstwo umstationieren und man koennte sich den Firlefanz aller paar Jahre mit Zulassungsproblemen und Ausfaellen der ganzen anderen Kisten einfach sparen.
Rohrbacher hat geschrieben: 12 Mär 2023, 15:32 Das weiß ich anders. Gut, ob es an den Fahrzeugen liegt oder eher an den Leuten, die meinten Takt20 auf weitgehend eingleisiger Strecke mit Flügeln und offenen Schakus bei einem Meter feinstem Flugschnee ... was soll da schon schiefgehen? :lol:
Ja gut, das war kurzzeitig der viel zu sportlich abitionierte Fahrplan mit nur einer Minute Aufenthalt in Freiburg Hbf mit Durchbindung Hoellental - Kaiserstuhl. Der Fahrplan konnte sich nicht ausgehen, egal mit was man gefahren ist. Auch 423er waeren da gescheitert.
Das wurde aber schnell wieder korrigiert und der Takt wie zuvor mit den Dostos widerhergestellt.
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von Rohrbacher »

Seit gestern scheinen wieder drei Skoda-Einheiten im Einsatz zu sein. Es dürfte also vorerst keine Ausfälle und Umstiege mehr geben, die nicht eh wegen Skoda-Mangels im Jahresfahrplan stehen.
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von cimddwc »

RE 4031 (Nürnberg 17:10 - München 18:54) weiß davon anscheinend nichts, der fällt heute trotzdem aus, schon gestern Abend eingetragen: "21:28 Defekt am Zug".

Immerhin haben sie die Dauer-Störungsmeldung zur eingeschränkten Verfügbarkeit entfernt, man kann also durchaus hoffen, dass es jetzt besser wird.
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von Rohrbacher »

In der Folge fallen heute Abend auch 4040/4041 aus. Es war also tatsächlich eine Meldung wert, wenn gestern früh mal kurzzeitig wirklich alle drei Skoda-Umläufe gleichzeitig gefahren werden konnten. Ohje. :roll:
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von AK1 »

Verstehe ich das richtig? Es ist ungewöhnlich, dass von sechs Garnituren drei gleichzeitig einsatzfähig sind?
Hatte mich ja mal gefragt, für was es da sechs Garnituren gibt, aber wahrscheinlich wären dann für einen zuverlässigen Betrieb ungefähr 20 nötig...
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von 218 466-1 »

AK1 hat geschrieben: 17 Mär 2023, 20:50 Verstehe ich das richtig? Es ist ungewöhnlich, dass von sechs Garnituren drei gleichzeitig einsatzfähig sind?
Hatte mich ja mal gefragt, für was es da sechs Garnituren gibt, aber wahrscheinlich wären dann für einen zuverlässigen Betrieb ungefähr 20 nötig...
Sowas wie durchgehender Stundentakt und ggf. in der HVZ noch Verstaerker. Man sollte dann am besten mit 20 Garnituren Ersatz pro Umlauf planen damit sich auch das letzte Zugpaar des Tages noch die ganze Woche ueber ausgeht, also 120.
Aktuell gibt es Stundentakt nur Sa+S und nur auf dem SFS-Teil.
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von Rohrbacher »

Seit gestern fehlt wieder ein ganzer Umlauf München-Nürnberg mit aktuell den RE 4023 - 4026 - 4031 - 4040 etc.
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von 218 466-1 »

Auch Am Montag:
"Eingeschränkte Fahrzeugverfügbarkeit. Bei einigen Zügen Umstieg in Ingolstadt Hbf erforderlich. Es kann kurzfristig zu Zugausfällen kommen. Bitte Verbindung kurz vor Reise überprüfen."
RE 4005 als Vollausfall. Zeitkarten sind im ICE 825 gueltig.
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von Rohrbacher »

Heute habe ich von den Skodas bis jetzt nur 102 004 sichten können. Es fahren also irgendwie alle mal, aber nicht gleichzeitig oder mehrere Tage hintereinander. Das könnte von außen betrachtet schon auf ggf. vom EBA verhängte unheimlich kurze "Serviceintervalle" hindeuten.

RB 59157 aus Treuchtlingen müsste in diesem Moment mit 111 163 statt eines 445 in München ankommen. Letzten Sommer hatten viele ältere Dostos einen ziemlich abgeranzten Lack. Ich mag mich täuschen, aber einige scheinen zumindest aufpoliert worden zu sein. Möglicherweise geht man von einer längeren Nutzungsdauer aus.
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von GT6M »

Interessant ist vielleicht das ich kürzlich eine Skoda-Garnitur inklusive 102 abgerüstet gezogen von ner 111 leer durch den Augsburger Hbf fahren sah und danach nicht München sondern die Abstellanlage bei HP Augsburg Morellstrasse, rechts wo früher die 440 abgestellt wurden, angepeilt wurde.
Erklärungen gerne willkommen!?!
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von Valentin »

Gleich am ersten Tag des 49€ Tickets:

Am Abend fallen in Nürnberg sowohl RB59107 als auch RE4041 nach München ersatzlos aus.
10bis10 jetzt - oder Rücknahme der damit begründeten Tariferhöhung.
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Re: München-Nürnberg-Express (MüNüX)

Beitrag von Rohrbacher »

Valentin hat geschrieben: 01 Mai 2023, 21:26 Gleich am ersten Tag des 49€ Tickets:

Am Abend fallen in Nürnberg sowohl RB59107 als auch RE4041 nach München ersatzlos aus.
Wenn ich mich recht erinnere, war's am letzten und vorletzten Abend ohne "49-Euro-Ticket" auch schon so oder so ähnlich.
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
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