Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

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Valentin
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Valentin »

Lobedan hat geschrieben: 31 Jul 2022, 18:18
Metropolenbahner hat geschrieben: 31 Jul 2022, 16:54 Ich frag mich echt, wo das in Zukunft hinführen soll. Gas wird teuer bleiben, wollen wir die Braunkohle dann langfristig weiter verfeuern?
In 5 Jahren und 50 Grad-Sommern fordert die Greta-Generation dann vielleicht schon neue AKWs.
Großstädte sollten eigentlich relativ leicht zu beheizen sein, man schafft die Umstellung nur eben nicht in der kurzen Zeit, die man jetzt nur noch hat. Müllheizkraftwerke verbinden das Nötige mit dem Praktischen. Dafür muss man den Sommer über nur eben entsprechend viel Müll einlagern, damit man über den Winter kommt, das frisst Flächen.
Müllverbrennungsanlagen im Sommer stillzulegen, nur um mit den Müll im Winter zu heizen ist allein schon wegen der Fixkosten eine sehr teure Heizmethode. Und vermutlich auch nicht sehr hygienisch. Und reicht die Verbrennungswärme von reinem Naßmüll aus, um die erforderlichen Verbrennungstemperaturen zu erreichen? Eher nicht.
Wirtschaftlicher ist es da, wie in Unterföhring einen Müllblock mit 2 Kohleblöcken zu kombinieren.
10bis10 jetzt - oder Rücknahme der damit begründeten Tariferhöhung.
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Lobedan
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Lobedan »

Valentin hat geschrieben: 31 Jul 2022, 18:39 Müllverbrennungsanlagen im Sommer stillzulegen, nur um mit den Müll im Winter zu heizen ist allein schon wegen der Fixkosten eine sehr teure Heizmethode. Und vermutlich auch nicht sehr hygienisch. Und reicht die Verbrennungswärme von reinem Naßmüll aus, um die erforderlichen Verbrennungstemperaturen zu erreichen? Eher nicht.
Wirtschaftlicher ist es da, wie in Unterföhring einen Müllblock mit 2 Kohleblöcken zu kombinieren.
Niemand sprach von stilllegen, schließlich braucht es auch im Sommer warmes Wasser. Nur eben keine Heizung.
Ulm fährt mit seinem Müllheizkraftwerk seit nun mehr 25 Jahren jedenfalls ziemlich gut und ist damit nicht alleine in Deutschland.
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Valentin »

Lobedan hat geschrieben: 31 Jul 2022, 19:17
Valentin hat geschrieben: 31 Jul 2022, 18:39 Müllverbrennungsanlagen im Sommer stillzulegen, nur um mit den Müll im Winter zu heizen ist allein schon wegen der Fixkosten eine sehr teure Heizmethode. Und vermutlich auch nicht sehr hygienisch. Und reicht die Verbrennungswärme von reinem Naßmüll aus, um die erforderlichen Verbrennungstemperaturen zu erreichen? Eher nicht.
Wirtschaftlicher ist es da, wie in Unterföhring einen Müllblock mit 2 Kohleblöcken zu kombinieren.
Niemand sprach von stilllegen, schließlich braucht es auch im Sommer warmes Wasser. Nur eben keine Heizung.
Ulm fährt mit seinem Müllheizkraftwerk seit nun mehr 25 Jahren jedenfalls ziemlich gut und ist damit nicht alleine in Deutschland.
In München läuft der Müllblock ebenfalls das ganze Jahr optimal ausgelastet (Vollast) durch. Im Winter kann dann zusätzlich auch auf die Abwärme der 2 Kohleblöcke zurückgegriffen werden. Hinzu kommen Synergieeffekte beim gemeinsamen Betrieb von 3 Blöcken.
10bis10 jetzt - oder Rücknahme der damit begründeten Tariferhöhung.
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Metropolenbahner »

Rohrbacher hat geschrieben: 31 Jul 2022, 17:35
Metropolenbahner hat geschrieben: 31 Jul 2022, 16:54 In 5 Jahren und 50 Grad-Sommern fordert die Greta-Generation dann vielleicht schon neue AKWs.
Nö. :lol:

Ich sag's einfach mal mit einem Link: "AKW-Laufzeitverlängerung, um Atom-Frankreich vor dem Blackout zu retten?"
Da steht jetzt nichts Neues drin, außer dass die Franzosen keine Atomkraftwerke bauen können. Ich hab mal recherchiert, die Probleme bei den abgeschalteten Reaktoren betreffen nur neue AKWs, die erst seit den 1990ern oder 2000 am Netz sind. Die haben dort die Leitungsgeometrie ggü. dem Orginal-US-Design geändert, was dann bei Durchfluss zu Korrosion führt. Die alten Meiler aus den 1970er sind die, die gerade noch am Netz sind.

Der nagelneue EPR ist noch schlimmer, da vibrieren wie schon erwähnt die Brennelemente :shock:

Nene also ich werde immer mehr Fan von Gundremmingen 2.0 / Kerena. Das Design sollte noch halbwegs brauchbar sein, auch wenn da auch ein paar Franzosen mitentwickelten. Durch den Siedewasserdesign ist es halbwegs schnell und billig zu bauen. Durch die neuen Passivelemente spart man ebenfalls Investitionskosten für aktive Systeme wie Pumpen und Co.

Wenn die Gretas die Kerena-Broschüre läsen, wäre ich mal auf deren Reaktion gespannt.
Zuletzt geändert von Metropolenbahner am 31 Jul 2022, 22:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Metropolenbahner »

Valentin hat geschrieben: 31 Jul 2022, 18:34 Wegen der drohenden Gefahr einer Xenonvergiftung regelt man die Leistung von Atomkraftwerken nur sehr ungern herunter. Einfach bei maximaler Last laufen zu lassen, ist hier die sichere Oprion. War auch in der Vergangenheit bei den negativen Strompreisen zu beobachten.
HMm, also wenn ich das richtig verstehe, dann gibt es das Problem nicht, solange man nicht komplett auf 0 runterregelt, denn solange noch eine Kettenreaktion am Laufen ist, gibt's neue Neutronen, die das Xenon zerlegen, so dass es sich nicht über Gebühr anreichert.

In der Kerenabeschreibung steht auch, dass der Reaktor gut regelbar wäre, aber nur im Bereich ab 20% der Nennleistung:
Automatic control of reactor power is possible over the range between 20 and 100% of rated power.
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Rohrbacher »

Metropolenbahner hat geschrieben: 31 Jul 2022, 21:58 Wenn die Gretas die Kerena-Broschüre läsen, wäre ich mal auf deren Reaktion gespannt.
Meinst du mit deinen abschätzig "Gretas" genannten Leuten eigentlich die, die bei dir in nicht allzu ferner Zukunft dann bei wie du ja schon gesagt hast "50 Grad" jeden Tag zum Katheterwechsel kommen sollen? Du denkst die Generationenfrage schon bis zum Ende durch, oder? :lol:
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von 146225 »

Wer so vehement den weiteren Einsatz, ja gar Ausbau von Kernenergie einfordert, hat nicht nur die Aufgaben der Zeit nicht verstanden, sondern ist auch menschenverachtend. Das Risiko, für Millionen von Menschen irreparable Langzeit-Folgen herbeizuführen ist völlig egal? Die bis heute nicht beantwortete Frage nach der sicheren Einlagerung (Entsorgung ist ja unmöglich) von strahlendem Müll über Generationen hinweg ist egal?

Man möchte sich lieber nicht vorstellen, wie das Weltbild solcher Menschen ansonsten aussieht, und welche Rücksichtslosigkeit ansonsten noch im Kopfe schwelt. Wichtig bleibt, sich solche Leute genau zu merken: damit, falls der "unwahrscheinliche" Störfall morgen dann doch eintritt, diese den Dreck beseitigen können, und nicht Unschuldige dies tun müssen.
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Metropolenbahner »

Rohrbacher hat geschrieben: 01 Aug 2022, 00:41
Metropolenbahner hat geschrieben: 31 Jul 2022, 21:58 Wenn die Gretas die Kerena-Broschüre läsen, wäre ich mal auf deren Reaktion gespannt.
Meinst du mit deinen abschätzig "Gretas" genannten Leuten eigentlich die, die bei dir in nicht allzu ferner Zukunft dann bei wie du ja schon gesagt hast "50 Grad" jeden Tag zum Katheterwechsel kommen sollen? Du denkst die Generationenfrage schon bis zum Ende durch, oder? :lol:
Das sind heutzutage doch nur noch Osteuropäerinnen, mittlerweile wrd auch schon Personal in Kerala angebworben (google mal, wo das liegt).
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Jean »

146225 hat geschrieben: 01 Aug 2022, 05:46 Wer so vehement den weiteren Einsatz, ja gar Ausbau von Kernenergie einfordert, hat nicht nur die Aufgaben der Zeit nicht verstanden, sondern ist auch menschenverachtend. Das Risiko, für Millionen von Menschen irreparable Langzeit-Folgen herbeizuführen ist völlig egal? Die bis heute nicht beantwortete Frage nach der sicheren Einlagerung (Entsorgung ist ja unmöglich) von strahlendem Müll über Generationen hinweg ist egal?
In den 70er dachten die Forscher, dass bald in jedem Haus so ein Minikraftwerk stehen würde...
Eigentlich wurde die Energiepolitik, wie so mach anderes, von der letzten Regierung völlig verpennt. Ob die Planung von neuen AKW's wirklich zeitgemäß ist wage ich aber zu bezweifeln. Wie lange würde es dauern bis ein neuer AKW steht? Von der Planung bis zur Realisierung. Ich tippe auf mindestens 10 Jahre...
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Metropolenbahner »

146225 hat geschrieben: 01 Aug 2022, 05:46 Wer so vehement den weiteren Einsatz, ja gar Ausbau von Kernenergie einfordert, hat nicht nur die Aufgaben der Zeit nicht verstanden,
Doch im Gegenteil, wer das fordert hat die Zeit richtig verstanden, denn es gibt gerade leider keine Alternative mehr.
Das Risiko, für Millionen von Menschen irreparable Langzeit-Folgen herbeizuführen ist völlig egal?

Das Risiko für Millionen Bayern arbeitslos im dunklen. kalten Zimmer zu verdursten ist halt nicht egal. Das treibt die Politiker herum.
Die bis heute nicht beantwortete Frage nach der sicheren Einlagerung (Entsorgung ist ja unmöglich) von strahlendem Müll über Generationen hinweg ist egal?
Ja auch das ist egal, weil zu den bereits bestehenden 16000t durch neue Brennstäbe nur ein paar 10t neu dazu kämen, das ist auch schon egal.
Man möchte sich lieber nicht vorstellen, wie das Weltbild solcher Menschen ansonsten aussieht, und welche Rücksichtslosigkeit ansonsten noch im Kopfe schwelt. Wichtig bleibt, sich solche Leute genau zu merken: damit, falls der "unwahrscheinliche" Störfall morgen dann doch eintritt, diese den Dreck beseitigen können, und nicht Unschuldige dies tun müssen.
Du kannst gerne ne Namensliste führen, aber ich mach mir eher sorgen über Temelin, oder die Uraltreaktor aus den 1970ern in den Nachbarländern. Dort gibts nichtmal die Sicheheitsüberprüfungen, deren Fehlen hierzulande den GAU verurschen soll.
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Metropolenbahner »

Jean hat geschrieben: 01 Aug 2022, 12:27 Eigentlich wurde die Energiepolitik, wie so mach anderes, von der letzten Regierung völlig verpennt. Ob die Planung von neuen AKW's wirklich zeitgemäß ist wage ich aber zu bezweifeln.
Stand heute sehe ich das auch so, aber laufende Braunkohlemeiler sind halt erst recht nicht zeitgemäß. Lass mal noch mehr Landstriche vertrocken und den Meeresspiegel ansteigen. Da könnte sich die Politik dann schnell wieder ändern.
Wie lange würde es dauern bis ein neuer AKW steht? Von der Planung bis zur Realisierung. Ich tippe auf mindestens 10 Jahre...
Jo, das würde ich ungefähr auch schätzen, je nachdem wie lange die Diskussion am Anfang dauert und wie viel Anwohner und Gegner dagegen klagen werden. Reine Bauzeit wird bei Kerena wie schon geschrieben mit 4 Jahren angegeben, aber das dürfte sich auf Länder wie China beziehen.
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Jean »

Metropolenbahner hat geschrieben: 01 Aug 2022, 12:28 Du kannst gerne ne Namensliste führen, aber ich mach mir eher sorgen über Temelin, oder die Uraltreaktor aus den 1970ern in den Nachbarländern. Dort gibts nichtmal die Sicheheitsüberprüfungen, deren Fehlen hierzulande den GAU verurschen soll.
Ja, über die AKW's der Nachbarn würde ich mir eher Gedanken machen als über Deutsche. Da braucht man nur nach Frankreich zu schauen...
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Rohrbacher »

Metropolenbahner hat geschrieben: 01 Aug 2022, 12:28 Doch im Gegenteil, wer das fordert hat die Zeit richtig verstanden, denn es gibt gerade leider keine Alternative mehr.
Doch, sparen! - Und sich wie 1919 und 1973 mal über Importabhängigkeiten Gedanken machen.
Metropolenbahner hat geschrieben: 01 Aug 2022, 12:28 Das Risiko für Millionen Bayern arbeitslos im dunklen. kalten Zimmer zu verdursten ist halt nicht egal. Das treibt die Politiker herum.
Schade, dass das die Politiker nicht schon seit 20 Jahren umtreibt. Von daher heißt es jetzt sparen und vor der Landtagswahl im "Sonderfall Bayern" überlegen, wer die Situation herbeigeführt hat und ob es verantwortbar ist, diese Politiker wiederzuwählen.
Metropolenbahner hat geschrieben: 01 Aug 2022, 12:28Ja auch das ist egal, weil zu den bereits bestehenden 16000t durch neue Brennstäbe nur ein paar 10t neu dazu kämen, das ist auch schon egal.
Nein, das ist nicht egal.
Metropolenbahner hat geschrieben: 01 Aug 2022, 12:28aber ich mach mir eher sorgen über Temelin, oder die Uraltreaktor aus den 1970ern in den Nachbarländern.
Man nennt es Whataboutismus. Denn es steht ja nicht im Raum unsere AKW laufen zu lassen oder die anderen ...
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Metropolenbahner »

Rohrbacher hat geschrieben: 01 Aug 2022, 12:47
Metropolenbahner hat geschrieben: 01 Aug 2022, 12:28 Doch im Gegenteil, wer das fordert hat die Zeit richtig verstanden, denn es gibt gerade leider keine Alternative mehr.
Doch, sparen! - Und sich wie 1919 und 1973 mal über Importabhängigkeiten Gedanken machen.
Unrealistisch, hab Dir schon letztens darauf genantwortet.
Rohrbacher hat geschrieben: 01 Aug 2022, 12:47
Metropolenbahner hat geschrieben: 01 Aug 2022, 12:28 Das Risiko für Millionen Bayern arbeitslos im dunklen. kalten Zimmer zu verdursten ist halt nicht egal. Das treibt die Politiker herum.
Schade, dass das die Politiker nicht schon seit 20 Jahren umtreibt. Von daher heißt es jetzt sparen und vor der Landtagswahl im "Sonderfall Bayern" überlegen, wer die Situation herbeigeführt hat und ob es verantwortbar ist, diese Politiker wiederzuwählen.
Haben sie doch, die Lösung war Gaskraft. Nur haben sich die Umstände ab Februar geändert. Damit kannst Du niemanden einen Vorwurf machen, was 20 Jahre vorher passiert oder auch nicht passierte.
Rohrbacher hat geschrieben: 01 Aug 2022, 12:47
Metropolenbahner hat geschrieben: 01 Aug 2022, 12:28Ja auch das ist egal, weil zu den bereits bestehenden 16000t durch neue Brennstäbe nur ein paar 10t neu dazu kämen, das ist auch schon egal.
Nein, das ist nicht egal.
Für mich ist ein Eimer Wasser in die Dona geschüttet egal, für Dich nicht, können wir gerne so für die Nachgeborenen festhalten.
Rohrbacher hat geschrieben: 01 Aug 2022, 12:47
Metropolenbahner hat geschrieben: 01 Aug 2022, 12:28aber ich mach mir eher sorgen über Temelin, oder die Uraltreaktor aus den 1970ern in den Nachbarländern.
Man nennt es Whataboutismus.
Jo und schon mal gemerkt, dass der Einwand mit dem Whatdings selbst ein Whatdings ist? Auch so ein Effekt der modernen Zeit. Es wird mit Begriffen um sich geworfen, von denen keiner weiss, was sie wirklich bedeuten, um die Diskussion zu verwässern, ohne dass es auffällt.
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Metropolenbahner »

Jean hat geschrieben: 01 Aug 2022, 12:35
Metropolenbahner hat geschrieben: 01 Aug 2022, 12:28 Du kannst gerne ne Namensliste führen, aber ich mach mir eher sorgen über Temelin, oder die Uraltreaktor aus den 1970ern in den Nachbarländern. Dort gibts nichtmal die Sicheheitsüberprüfungen, deren Fehlen hierzulande den GAU verurschen soll.
Ja, über die AKW's der Nachbarn würde ich mir eher Gedanken machen als über Deutsche. Da braucht man nur nach Frankreich zu schauen...
Jo oder die Dinger in Belgien. Witzigerweise haben die Belgier 2018 ne HGÜ Leitung nach D gelegt, um Ihr Stromnetz abzusichern, weil sie schon wussten, dass ihre 7 Meiler marode sind. Man darf gespannt sein, wie viel Energie durch die Leitung nächstes Jahr dann noch ankommt, oder ob ab 1.1.23 vielleicht sogar Strom aus Belgien in Deutschland landet, weil der Reaktor mit den Rissen am Druckbehälter noch bis Februar 23 am Netz ist.

Der andere Pannenreaktor wird immerhin zum 1.10 abgestellt, also dann wenn unsere Braunkohle anlaufen soll. Die halbe Braunkohleleistung dürfte damit vermutlich gleich nach Belgien wandern.
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Jean »

Metropolenbahner hat geschrieben: 01 Aug 2022, 14:21 Jo oder die Dinger in Belgien. Witzigerweise haben die Belgier 2018 ne HGÜ Leitung nach D gelegt, um Ihr Stromnetz abzusichern, weil sie schon wussten, dass ihre 7 Meiler marode sind. Man darf gespannt sein, wie viel Energie durch die Leitung nächstes Jahr dann noch ankommt, oder ob ab 1.1.23 vielleicht sogar Strom aus Belgien in Deutschland landet, weil der Reaktor mit den Rissen am Druckbehälter noch bis Februar 23 am Netz ist.
Im Zweifel bleibt doch die Radioaktivität an der Grenze hängen. Ist doch längst bekannt...
Hier gehört definitiv ein europäischer Plan her!
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Rohrbacher »

Metropolenbahner hat geschrieben: 01 Aug 2022, 14:04 Unrealistisch, hab Dir schon letztens darauf genantwortet.
Wenn Sparen nicht geht, dann Blackout. Und dann geht Sparen halt zwangsweise doch. Wie 1919 und 1973. Das mit den Schneekanonen finde ich beispielsweise eine richtig tolle Idee. :-)
Metropolenbahner hat geschrieben: 01 Aug 2022, 14:04Haben sie doch, die Lösung war Gaskraft. Nur haben sich die Umstände ab Februar geändert. Damit kannst Du niemanden einen Vorwurf machen, was 20 Jahre vorher passiert oder auch nicht passierte.
Doch. Dass Gas als Pseudo-Energiewende nur "besser", aber weder nachhaltig noch importarm zu beziehen ist, war immer schon jedem klar. Außer Bayern. Auch was 1919 und 1973 passiert ist wegen der Importabhängigkeit - ich sagte es bereits - hätte man wissen können. Aber man wollte es halt weiter bequem und unverspargelt und hat die Gaskraftwerke sogar gegen die Interessen der Betreiber durchgedrückt.

Außerdem ist deine Darstellung im Grunde sogar falsch. Der "Sonderfall Bayern" entsteht vor allem, weil Bayern nach 20 Jahren Atomausstiegsvorlauf ein paar Monate vor dem finalen Datum noch immer erhebliche Anteile an Atomstrom im Netz hat und offensichtlich nicht vorbereitet ist. Ja, man ist bei Solar ganz weit vorne, bei Wind, Leitungstrassen, Speichern etc. aber eben gar nicht. Da wollte die Staatsregierung offensichtlich von Haus aus die harte Tour. Dass sie jetzt ganz hart wird, okay, das war nicht abzusehen. Wobei das mit der Krim schon 2014 war und nicht wenige, die nicht in den 16 Jahren Merkel komplett eingedöst waren, immer schon vor der zu großen Abhängigkeit von Russland und China gewarnt haben. "Wirtschaftskrieg" mit China spielen insbesondere die USA schon länger. Seit zwei Jahren wissen wir auch, wie behämmert es ist, wenn wir China für depperte Masken brauchen und China und Indien für Medikamente, die's plötzlich nicht mehr gibt.

Wer nicht gepennt hat, für den ist weder die Energiekrise im Februar vom Himmel gefallen (das Gas wurde schon im Herbst gedrosselt, aber da hat's in den Medien noch keinen interessiert!) noch die Bahn von heute auf morgen völlig marode geworden ... so ein Quatsch! Das ist alles mit Ansage, insbesondere wegen der viel zu großen Atomlücke haben unsere Energieberater schon 2018/19 den Kopf geschüttelt.

Wir wissen aber auch von der Bahn, dass der CSU-Staatsregierung nicht in den Kram passende Ziele einfach ignoriert werden und dann "jetzt ist es halt mal so" sagt und genau weiß, es passiert nichts. Die Barrierefreiheit wurde ja auch von 2022 nach 2026 verschoben und dann vermutlich auf 2030 und 2034. Ups, ja mei ...
Metropolenbahner hat geschrieben: 01 Aug 2022, 14:04 Für mich ist ein Eimer Wasser in die Dona geschüttet egal, für Dich nicht, können wir gerne so für die Nachgeborenen festhalten.
Für die Nachgeborenen bitte festhalten, dass du Atommüll mit einem Eimer Wasser gleichsetzt.
Metropolenbahner hat geschrieben: 01 Aug 2022, 14:04 Jo und schon mal gemerkt, dass der Einwand mit dem Whatdings selbst ein Whatdings ist? Auch so ein Effekt der modernen Zeit. Es wird mit Begriffen um sich geworfen, von denen keiner weiss, was sie wirklich bedeuten, um die Diskussion zu verwässern, ohne dass es auffällt.
Falsch. Die Frage Temelin ja oder nein entscheidet sich nicht an der Frage, um die es hier geht und damit völlig unerheblich.
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Jean »

Wieso streiten ihr eigentlich?

Wir stellen fest: die bayerische Regierung hat gepennt und nun gibt es keine Universallösung für das Problem. Strom brauchen wir aber auf alle Fälle...
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Metropolenbahner »

Jean hat geschrieben: 01 Aug 2022, 15:00 Wieso streiten ihr eigentlich?

Wir stellen fest: die bayerische Regierung hat gepennt und nun gibt es keine Universallösung für das Problem. Strom brauchen wir aber auf alle Fälle...
Der Streitpunkt ist dein letzter Satz, Rohrbacher meint, dass wir keinen Strom bräuchten und die bay. Staatsregierung mal so richtig auf die Nase fallen soll.

Das klingt halt lustig und die Rachegelüste sind aufgrund der Verfehlungen der Vergangenheit groß, aber das wäre das Chaos pur und hoch drei. Was er dabei völlig vergisst ist, dass nicht die Regierung in München die Suppe auslöffeln müsste - sondern jeder einzelne Bürger.

Er kann sich entweder schlicht die Konsequenzen davon nicht vorstellen, oder er nimmt sie kaltschnäuzig in Kauf.

Das Thema Schneekanonen ist auch so ein Beispiel. Das ist Populismus auf Söder-Niveau, den er sonst ablehnt. Als ob es in Bayern nur Schneekanonen gäbe, ohne deren Betrieb alles in schönster Ordnung wäre.

Merke: Auch andere Bundesländer haben geschwätzige Dampfplauderer ;)
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Jean »

Metropolenbahner hat geschrieben: 01 Aug 2022, 15:17 Das klingt halt lustig und die Rachegelüste sind aufgrund der Verfehlungen der Vergangenheit groß, aber das wäre das Chaos pur und hoch drei. Was er dabei völlig vergisst ist, dass nicht die Regierung in München die Suppe auslöffeln müsste - sondern jeder einzelne Bürger.
Natürlich muss jeder Bürger den Schwachsinn der Politik ausbaden...
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Rohrbacher »

Metropolenbahner hat geschrieben: 01 Aug 2022, 15:17 Der Streitpunkt ist dein letzter Satz, Rohrbacher meint, dass wir keinen Strom bräuchten
Nein, das meint der Rohrbacher nicht!
Metropolenbahner hat geschrieben: 01 Aug 2022, 15:17Was er dabei völlig vergisst ist, dass nicht die Regierung in München die Suppe auslöffeln müsste - sondern jeder einzelne Bürger.
Auch das ist mir voll bewusst. Aber rate mal, wer die Regierung gewählt hat? Jeder einzelne muss ständig die Folgen von Politik ausbaden. Und ich möchte nicht ausbaden, dass die CSU wiedermal mit ihrer Verschleppungs-Erpressungs-Taktik durchkommt. Das Signal, wir können den größten Mist machen und wir fallen eh immer in die Hängematte, das wäre fatal für das was in der Zukunft noch alles kommen wird!

Und wie gesagt, 30% Stromlücke kann man "wunderbar" umgehen, wenn man 30% Strom spart. Dann passiert nämlich gar nix. 1919 hatten wir teils 90% Kohlelücke, das war wirklich heftig, zumal damals Energie meist für wirklich wichtige Dinge gebraucht wurde. Aber abgeschaltete Schneekanonen mit grob pro Anlage 25kW/h, wären je 25kW/h weniger Stromlücke. Im ganzen Alpenraum (nicht nur in Bayern) stehen wohl 38.000 Schneekanonen. Angenommen davon laufen 50%, dann wären das rechnerisch 475 MW/h, die man sparen kann mit der einzigen Folge, dass der Skispaß ein bisschen eingeschränkt wird. Ich sehe nicht ein, warum wir einfach Kraftwerke anschmeißen sollen, ohne dass im Gegenzug geschaut wird, wo man Strom (und Gas) auch mal einsparen kann kann. Solange u.a. Schneekanonen laufen und Tempolimits abgelehnt werden, sehe ich nicht ein, warum "meine Seite" der Debatte dann nachgeben sollte und sonst Schuld an den Konsequenzen haben soll. Ich bin nicht bereit irgendwelchen Überbrückungsmaßnahmen zuzustimmen, die nur dazu führen, dass einfach alle so weitermachen können ohne dass das ganze hier JETZT irgendwelche Konsequenzen auf den Verbrauch von Energie hat.

SPÄTER hat es auf jeden Fall Konsequenzen für spätere Generationen, nämlich mehr Atommüll, mehr CO2, mehr Klimawandel. Auch hinsichtlich der Kohle bin ich daher sehr dafür, dass wir jetzt kurzzeitig wieder mehr verbrauchen und CO2 erzeugen, im Gegenzug muss aber der Ausstieg und der Ausbau der echte (!) Alternativen dann entsprechend beschleunigt werden. Auch und gerade in Bayern! Aber einfach nur die Energiemenge auf Teufel komm raus und zu Lasten der Zukunft hochhalten, damit bloß keiner jetzt (!) irgendwelche Auswirkungen spüren muss und sei es weniger Schnee auf der Skipiste, sorry, nö, da geh ich nicht mit!
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Metropolenbahner »

Jean hat geschrieben: 01 Aug 2022, 15:25
Metropolenbahner hat geschrieben: 01 Aug 2022, 15:17 Das klingt halt lustig und die Rachegelüste sind aufgrund der Verfehlungen der Vergangenheit groß, aber das wäre das Chaos pur und hoch drei. Was er dabei völlig vergisst ist, dass nicht die Regierung in München die Suppe auslöffeln müsste - sondern jeder einzelne Bürger.
Natürlich muss jeder Bürger den Schwachsinn der Politik ausbaden...
Klar, aber hier geht's ja jetzt um eine aktuelle bzw. zukünftige Entscheidung Blackout oder länger Atomstrom.

Es ist also noch nicht klar, welche Temperatur das Badewasser haben wird :lol:
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Rohrbacher »

Metropolenbahner hat geschrieben: 01 Aug 2022, 16:54 Klar, aber hier geht's ja jetzt um eine aktuelle bzw. zukünftige Entscheidung Blackout oder länger Atomstrom.
Nein! Es geht drum, ob wir den Verbrauch reduzieren müssen oder den Atomstrom laufen lassen, wie es die CSU immer schon durchdrücken wollte, damit erstmal alles so lauschig - und unverspargelt - bleibt wie immer ... :roll:
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Jean
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Jean »

Rohrbacher hat geschrieben: 01 Aug 2022, 17:36 Nein! Es geht drum, ob wir den Verbrauch reduzieren müssen oder den Atomstrom laufen lassen, wie es die CSU immer schon durchdrücken wollte, damit erstmal alles so lauschig - und unverspargelt - bleibt wie immer ... :roll:
Ich kann mein Verbrauch nicht reduzieren. Schon aus Kostengründen bin ich mit Strom sparsam.
Als erste Maßnahme würde ich die E-Roller verbieten. Die braucht keiner!
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von 218217-8 »

146225 hat geschrieben: 01 Aug 2022, 05:46 Wer so vehement den weiteren Einsatz, ja gar Ausbau von Kernenergie einfordert, hat nicht nur die Aufgaben der Zeit nicht verstanden, sondern ist auch menschenverachtend. Das Risiko, für Millionen von Menschen irreparable Langzeit-Folgen herbeizuführen ist völlig egal? Die bis heute nicht beantwortete Frage nach der sicheren Einlagerung (Entsorgung ist ja unmöglich) von strahlendem Müll über Generationen hinweg ist egal?
Das ist natürlich in typischer 146225-Manier sehr drastisch formuliert (ich persönlich glaube nicht, dass alle Menschen, die für Atomkraft oder auch nur für deren kurzfristige Verlängerung sind, deshalb schlechte Menschen sind), aber ich danke dir, dass du den entscheidenden Unterschied der Atomtechnologie zu allen anderen Risikotechnologien hier so verdeutlicht hast: Es ist einfach die um gewaltige Größenordnungen riesigere Konsequenz, die sich aus einer fatalen Störung ergibt und sei der Störfall noch so unwahrscheinlich. Man muss immer Vorteile und Nachteile abwägen. Aber die Nachteile (also die Folgen der Atomenergie im Störfall + das Endlagerproblem) sind einfach so gigantisch, dass das kein Vorteil auch nur ansatzweise aufwiegen könnte. Es ist schlicht nicht verantwortbar. Nur als Beispiel hier nochmal der Vergleich:
Atomenergie: Das Risiko, für Millionen von Menschen irreparable Langzeit-Folgen herbeizuführen ist völlig egal? Die bis heute nicht beantwortete Frage nach der sicheren Einlagerung (Entsorgung ist ja unmöglich) von strahlendem Müll über Generationen hinweg ist egal?
Blackout: Das Risiko für Millionen Bayern arbeitslos im dunklen. kalten Zimmer zu verdursten ist halt nicht egal.
Also ein oder zwei Winter im Dunkeln und Kalten (das mit dem Verdursten halte ich für weit hergeholt) versus irreparable Langzeitschäden, ich finde, auch wenn zwei Winter im Kalten und Dunkeln und ggf. Jobverlust natürlich alles Andere als Pillepalle sind, da wird die unterschiedliche Tragweite ansatzweise schon klar.
Jean hat geschrieben: 01 Aug 2022, 18:17Als erste Maßnahme würde ich die E-Roller verbieten. Die braucht keiner!
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von 146225 »

Metropolenbahner hat geschrieben: 01 Aug 2022, 12:28 Du kannst gerne ne Namensliste führen, aber ich mach mir eher sorgen über Temelin, oder die Uraltreaktor aus den 1970ern in den Nachbarländern. Dort gibts nichtmal die Sicheheitsüberprüfungen, deren Fehlen hierzulande den GAU verurschen soll.
Auch wenn @Rohrbacher zu diesem "Argument" schon das Meiste gesagt hat, möchte ich noch anmerken, dass ein Einsatz z.B. auf EU-Ebene für ein Kernkraft-freies Europa ein Deutschland braucht, welches glaubwürdig mit gutem Beispiel voran gehen kann. Und keine jämmerlichen winselnden Feiglinge, die sich, sobald es mal ein bisschen unbequem und anstrengend wird, wieder in die Steinzeit-Höhle des Bekannten zurück verkriechen, koste es was es wolle und pfeif' doch auf die Folgen. Wenn man mit Frankreich, Belgien, der Tschechischen Republik und anderen auf Augenhöhe reden können möchte, darf man nicht schon wieder Wasser predigen und gleichzeitig gemütlich weiter Wein trinken wollen.

Und darum bleibt es dabei: Nai hämmer gsait! (ist historisch, siehe: http://www.bund-rvso.de/nai-haemmer-gsait.html)
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von 146225 »

Jean hat geschrieben: 01 Aug 2022, 18:17 Als erste Maßnahme würde ich die E-Roller verbieten. Die braucht keiner!
Ich glaube, dass du und @218 217 da einen Schritt zu kurz denken: richtig, als Gehwege blockierende Hindernisse, die oft genug dem Vandalismus anheim fallen, braucht das wirklich niemand.

Aber die zu häufig falsche Anwendung entwertet ja nicht per se die richtige Idee von einer ressourcenschonenden Mikromobilität. Vielleicht musste ich erst in einer flächigen Stadt (mit leider stellenweise schwachem Nahverkehr) wie z.B. eben Duisburg zu Hause sein, um das zu verstehen. Denn was ist vom Energieeinsatz und den Emissionen her gerade im urbanen Raum besser: wenn für Entfernungen von 3-4 km ein E-Roller genutzt wird oder der PKW, am übelsten natürlich noch in der 2to-XL-Variante, der dann am Ziel noch 3x um den Block kreiseln muss, bis sich zufällig eine passende Parklücke findet?

Sprich: mit der richtigen Anwendung sind die E-Roller sehr wohl ein Beitrag für lebenswertere Städte. Weniger Emissionen und weniger Flächenverbrauch, sparsamerer Einsatz von Energie.
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Jean »

146225 hat geschrieben: 01 Aug 2022, 20:30 Sprich: mit der richtigen Anwendung sind die E-Roller sehr wohl ein Beitrag für lebenswertere Städte. Weniger Emissionen und weniger Flächenverbrauch, sparsamerer Einsatz von Energie.
So wie ich das beurteilen kann findet dieses aber nicht statt...es wird meist für den letzten Kilometer verwendet und da kann man auch zu Fuß geben...
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Valentin »

Jean hat geschrieben: 01 Aug 2022, 20:44
146225 hat geschrieben: 01 Aug 2022, 20:30 Sprich: mit der richtigen Anwendung sind die E-Roller sehr wohl ein Beitrag für lebenswertere Städte. Weniger Emissionen und weniger Flächenverbrauch, sparsamerer Einsatz von Energie.
So wie ich das beurteilen kann findet dieses aber nicht statt...es wird meist für den letzten Kilometer verwendet und da kann man auch zu Fuß geben...
Inzwischen sind diese E-Roller ein wichtiger Baustein in der Transportkette. Die Regionalbusse im Umland lassen leider zu Regelmäßig einen der 20 Minuten Takte ersatzlos ausfallen. :evil: Der Roller dagegen bringt den Pendler zuverlässig zur S-Bahn oder von der S-Bahn ins Gewerbegebiet.
(Ist mir diesen Sommer leider aufgefallen)
10bis10 jetzt - oder Rücknahme der damit begründeten Tariferhöhung.
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Metropolenbahner »

Rohrbacher hat geschrieben: 01 Aug 2022, 17:36
Metropolenbahner hat geschrieben: 01 Aug 2022, 16:54 Klar, aber hier geht's ja jetzt um eine aktuelle bzw. zukünftige Entscheidung Blackout oder länger Atomstrom.
Nein! Es geht drum, ob wir den Verbrauch reduzieren müssen oder den Atomstrom laufen lassen, wie es die CSU immer schon durchdrücken wollte, damit erstmal alles so lauschig - und unverspargelt - bleibt wie immer ... :roll:
Wo willst Du denn sparen, wo? Das ist utopisch, die Haushalte sparen sowieso schon wo sie können, weil die Preise schon so hoch sind. In nem anderen Forum schrieb einer, dass sein Betrieb die Heizung gerade von Gas auf Elektro umstellt, da das Ministerium mit Gas-Lieferengpässen gedroht hat. Gleichzeitig gibt's Schlagzeilen in der Presse über 600 000 verkauften Heizlüfter.

Beides zusammen gerechnet bedeutet, dass man mit nem höheren Strommehrverbrauch rechnen muss. Alles andere ist aus der Abteilung Vision & Wunschdenken.
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