Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

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146225
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von 146225 »

Die Vorstellung, nochmals über Jahre hinweg weiter unter dem Fallbeil der nuklearen Katastrophe (denn ein schwerwiegender nuklearer Störfall wird sich auch in Deutschland ereignen, das ist keine Frage des "ob", sondern nur des "wann") zu leben, ist für mich unerträglich und das ganze Gerede von einer nochmaligen Verlängerung der Laufzeiten für mich ein beispielloses Verbrechen, sollte es in die Tat umgesetzt werden. Vor allem wo Atom-Frankreich gerade das beste Beispiel ist, weshalb Kernenergie keine Lösung ist, sondern nur eine viel zu teure Gefährung von Mensch und Umwelt.

Oft dieselben Polit-Versager, die seit 20 Jahren beim längst überfälligen Aufbau einer klimafreundlichen und autarken Energieversorgung gut geschmiert und desinteressiert geschlafen haben, heulen jetzt herum und können sich nicht von ihrer persönlichen Hölle des Vorgestern lösen. Warum hören wir als Gesellschaft solchen Leuten immer noch zu?
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Entenfang
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Entenfang »

Zumal AKW ja aktuell nicht die Lösung sondern Teil des Problems sind, weil sie mangels Kühlwasser heruntergefahren oder reihenweise wegen Reparaturmaßnahmen außer Betrieb genommen werden müssen.
Dieses Jahr kommt einfach alles zusammen - sehr trocken, deswegen Speicherseen mit niedrigem Füllstand und zu wenig Kühlwasser für AKW. Diverse AKW in Frankreich abgeschaltet wegen Reparatur, Gaskraftwerke mit großem Fragezeichen durch den Ukraine-Krieg... In der Schweiz geistert das Thema Strommangellage quasi ständig durch die Presse - man rechnet damit, dass so ein Szenario nächsten Winter relativ wahrscheinlich ist und bereitet sich entsprechend darauf vor.
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Jean
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Jean »

Entenfang hat geschrieben: 29 Jul 2022, 12:00 In der Schweiz geistert das Thema Strommangellage quasi ständig durch die Presse - man rechnet damit, dass so ein Szenario nächsten Winter relativ wahrscheinlich ist und bereitet sich entsprechend darauf vor.
Na ich hoffe die Presse in der Schweiz ist nicht so auf click-bites wie die deutsche Presse...
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Entenfang »

Naja, das spielt sicher eine Rolle und klar, "Experten", die am lautesten schreien und die größten Katastrophen "vorhersehen", haben eine stark erhöhte Wahrscheinlichkeit, öffentlich wahrgenommen zu werden. Da gibts ja aus Deutschland ein sehr prominentes Beispiel. Aber sagen wir es so - ich habe beruflich mit dem Thema zu tun und habe mit unterschiedlichen Menschen darüber gesprochen und das Thema wird durchaus sehr ernst genommen.
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Jean
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Jean »

Entenfang hat geschrieben: 29 Jul 2022, 12:53 Aber sagen wir es so - ich habe beruflich mit dem Thema zu tun und habe mit unterschiedlichen Menschen darüber gesprochen und das Thema wird durchaus sehr ernst genommen.
Es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen sehr ernst nehmen und Panik machen. Panik hilft keinen weiter. Und zur Zeit sehe ich zumindest in der deutschen Politik eher Anzeichen von Panik...
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Entenfang »

Wie hat es eine (deutsche) Kollegin so schön treffend formuliert - in der Schweiz heißt es Strommangellage, in Deutschland Energiekrise. :lol:
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Rohrbacher
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Rohrbacher »

Entenfang hat geschrieben: 29 Jul 2022, 12:00 man rechnet damit, dass so ein Szenario nächsten Winter relativ wahrscheinlich ist und bereitet sich entsprechend darauf vor.
Importieren die Schweizer Kohle für die Elefanten? ;)

Allein was das BEM Nördlingen in letzter Zeit an Dampfloks zusammengezogen hat, während nebenbei von Engpässen im Bahnstromnetz zu lesen ist, da könnte man meinen, da steckt ein Plan dahinter. Neuer Verspätungsgrund: "Verzögerung beim Wasserfassen". Und wenn den EVU eh so langsam die Züge und SEV-Busse bzw. das Personal ausgehen, wie wär's mit ein bisserl Plandampf, liebe Fortschrittsfraktion CDU/CSU, die uns das eingebrockt hat? :lol: Und die Museen könnten sich nach Corona mal sanieren.
Jean hat geschrieben: 29 Jul 2022, 12:55 Es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen sehr ernst nehmen und Panik machen. Panik hilft keinen weiter. Und zur Zeit sehe ich zumindest in der deutschen Politik eher Anzeichen von Panik...
Ich nicht. Ich sehe nur - abgesehen von der in ihren alten Mantras festhängenden FDP - vor allem eine oppositionelle CDU/CSU, die kein Mittel unversucht lässt, durch maximale Lautstärke von 16 Jahren Totalversagen bei Energie, Verkehr, Klima, Außenpolitik und allem was uns jetzt sonst grad um die Ohren fliegt, abzulenken und insbesondere eine Dagegenpartei CSU, die nächstes Jahr eine Landtagswahl eigentlich eh nur verlieren kann. Die wissen genau, im Winter 2022/23 werden wir vor allem im Fortschrittsland Bayern eine Strom- und auch eine Gaslücke nicht vermeiden können und daher ist es ganz wichtig, täglich dreimal "Die Grünen!!!" zu sagen, damit keiner merkt, dass das Problem u.a. 10H heißt.:

BR quer vom 28.07.2022: "Wie die CSU die Energiekrise befeuert hat"
"Bayern als Sonderproblem" ist so hübsch zweideutig, das gefällt mir. :lol:
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Jean
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Jean »

Rohrbacher hat geschrieben: 29 Jul 2022, 13:41 "Bayern als Sonderproblem" ist so hübsch zweideutig, das gefällt mir. :lol:
Wie ich schon woanders schrieb kann die CSU zur Zeit nur eins: "die anderen sind Schuld". Das sind letztendlich selber Schuld sind wollen sie nicht wahr haben. Vielleicht sollten sie es mal zur Abwechslung mit der Wahrheit versuchen?
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Metropolenbahner »

Jean hat geschrieben: 29 Jul 2022, 16:26
Rohrbacher hat geschrieben: 29 Jul 2022, 13:41 "Bayern als Sonderproblem" ist so hübsch zweideutig, das gefällt mir. :lol:
Wie ich schon woanders schrieb kann die CSU zur Zeit nur eins: "die anderen sind Schuld". Das sind letztendlich selber Schuld sind wollen sie nicht wahr haben. Vielleicht sollten sie es mal zur Abwechslung mit der Wahrheit versuchen?
Naja ich sehs nicht so eng. Die Grünen an der Macht wären vor den Protesten gegen Stromtrassen doch genauso umgefallen, sieht man doch immer schön bei den diversen Eisenbahn-Neubautrassen, wo lokale Grüne an vorderster Front dagegenhalten.

Also da hätte es keinen Deut Unterschied gegeben. Außerdem haben die Grünen die Gaskraftwerke genauso propagiert, eben weil sie für den Atomausstieg unabdingbar sind. Das Damoklesschwert der Dunkelflaute schwebt über allen Verantwortlichen. Atom wollte man nicht, Kohle ist schlecht fürs Klima, ergo hat man dann eben die Gaskraftwerke als kleinstes übel hingenommen.

Die Verschlechterung der Gasversorgung hatten die Grünen genauso wenig auf dem Schirm - zwar haben sie schon lange gegen Nordstream1,2 gewettert, aber wenn sie Erfolg gehabt hätten, dann hätten sie sich nur noch früher dem Ausstieg aus dem Atomausstieg stellen müssen, denn wir haben eben nichts anderes. Sonne und Wind sind toll, aber es fehlen nötige Speicher.
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Metropolenbahner »

Rohrbacher hat geschrieben: 29 Jul 2022, 13:41 BR quer vom 28.07.2022: "Wie die CSU die Energiekrise befeuert hat"
"Bayern als Sonderproblem" ist so hübsch zweideutig, das gefällt mir. :lol:
Danke für den Link zu Quer. Der Tennet-Arbeiter dort sprach davon, dass die nötigen Leitungen erst 2027/28 fertig werden würden.

Dann kann man für Isar2 gleich ne neue Ladung Brennstäbe bestellen. Die reichen ziemlich genau für 5 Jahre und so lange ist auch noch der Gasmarkt instabil.
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von 146225 »

Rohrbacher hat geschrieben: 29 Jul 2022, 13:41 Allein was das BEM Nördlingen in letzter Zeit an Dampfloks zusammengezogen hat, während nebenbei von Engpässen im Bahnstromnetz zu lesen ist, da könnte man meinen, da steckt ein Plan dahinter. Neuer Verspätungsgrund: "Verzögerung beim Wasserfassen". Und wenn den EVU eh so langsam die Züge und SEV-Busse bzw. das Personal ausgehen, wie wär's mit ein bisserl Plandampf, liebe Fortschrittsfraktion CDU/CSU, die uns das eingebrockt hat? :lol: Und die Museen könnten sich nach Corona mal sanieren.
Dir ist anscheinend nicht klar, dass die erste Anforderung an den Umgang mit Energie Effizienz heißt? Wie genau willst du da mit einer Dampflokomotive mithalten können, mal abgesehen davon dass gute Dampflok-taugliche Kohle auch unbezahlbar teuer wird? Nein, im Zuge der Rohstoffgewinnungen könnte man eher mal die ganzen Schrottsammlungen, Verzeihung: Arbeitsvorräte der Museen recyceln, dann wären sie noch zu was nützlich. Oh, und den Personalmangel machst du auch nicht besser bei 2 Mann Personalbedarf je Lok.

Mit der Dampflok Energie sparen wollen ist ähnlich hirnverbrannt wie krampfhaft an Atomkraft festhalten. Nur nicht ganz so gefährlich und ohne strahlenden Abfall.
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Rohrbacher »

Metropolenbahner hat geschrieben: 29 Jul 2022, 17:58 Dann kann man für Isar2 gleich ne neue Ladung Brennstäbe bestellen. Die reichen ziemlich genau für 5 Jahre und so lange ist auch noch der Gasmarkt instabil.
Ich weiß nicht. Kritik an Atomgutachten: "Schlampig argumentierende Auftragsarbeit"

Ist das der gleiche TÜV, wie der mit dem Staudamm in Südamerika? Ich frag nur, denn:

"Selbst in der Energiebranche hält man einen längeren Betrieb der eigenen Kraftwerke nicht für ausgemacht und verweist auf den Umgang mit Sicherheitsfragen. Zwar lasse sich das Kraftwerk ein paar Wochen im jetzigen Zustand über den Jahreswechsel hinaus weiterbetreiben, sagte der Vorstandschef des Energiekonzerns EnBW, Frank Mastiaux, in Bezug auf das eigene Kraftwerk in Neckarwestheim. Aber es müsse Klarheit darüber bestehen, wie man eigentlich mit den internationalen Normen für Prüfverfahren umgehe, die alle zehn Jahre eine Revision vorsähen, sagte Mastiaux. Denn die Untersuchung, die eigentlich 2019 angestanden hätte, hatte wegen der geplanten Stilllegung nicht stattgefunden."

Es ist jetzt nicht so, dass wir, um mal einen Vergleich mit der Bahn zu ziehen, da frisch instandgesetzte Anlagen haben mit frischer HU, bereit sofort nochmal bis zu 8 Jahre zu laufen, sondern Teile, die man mit anvisiertem Ausmusterungsdatum quasi seit drei Jahren sogar ohne "HU" bis Silvester fertiggerockt haben wollte. Ich weiß nicht, ob das ausgerechnet bei einem AKW geht, nur weil die Regierung es will, wenn's schon bei einer 103 mit abgefahrenen Rädern, nur noch drei laufenden Fahrmotoren, grad noch den Resten eines Fahrschalterrads im Führerstand vor 20 Jahren schon keine so ganz gute Idee war. So ein AKW ist schon etwas komplexer als ein altes Auto, wo man einfach den Tank füllt und schaut, ob's noch fährt.
146225 hat geschrieben: 29 Jul 2022, 18:26 Dir ist anscheinend nicht klar, dass
Mir ist vor allem klar, dass dich das so triggert, dass du vor dem schäumenden Post keine Minute zum Nachdenken findest, aber vom Energiesparen war eh nie die Rede. Was willste machen, wenn Strom von heute auf morgen knapp ist, aber Kohle, die Vorfahrt auf der Schienen kriegen soll, noch da ist? Zum Verbendern von Dampfloks bräuchte man übrigens viel Gas. Haben wir auch nicht mehr. :lol:

Es war auch nicht energieeffizient, Dampfloks mit großen Tauchsidern zu E-Loks umzubasteln, aber wenn den Schweizern im zweiten Weltkrieg die Kohle ausging wie Bayern am Ende des ersten, was willst du machen? Und wenn einem das Öl ausgeht wie 1973 ist auch nicht effizient ein Pferd vor ein schweres Auto zu spannen, aber es geht zumindest für ikonische Bilder, die heute noch gezeigt werden. Mit den damaligen Autos ging's zumindest.
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Metropolenbahner »

Rohrbacher hat geschrieben: 29 Jul 2022, 18:45
Metropolenbahner hat geschrieben: 29 Jul 2022, 17:58 Dann kann man für Isar2 gleich ne neue Ladung Brennstäbe bestellen. Die reichen ziemlich genau für 5 Jahre und so lange ist auch noch der Gasmarkt instabil.
Ich weiß nicht. Kritik an Atomgutachten: "Schlampig argumentierende Auftragsarbeit"

Ist das der gleiche TÜV, wie der mit dem Staudamm in Südamerika? Ich frag nur, denn:
Ist egal, die Technik wird andauernd überprüft. Da besteht leider ein Verständnisproblem, was eine Sicherheitsüberprüfung ist, das ist nämlich keine HU, sondern nur eine Überprüfung der Sicherheitsstandards und -prozesse.

Steht ja auch in Deinem Zitat:
Aber es müsse Klarheit darüber bestehen, wie man eigentlich mit den internationalen Normen für Prüfverfahren umgehe, die alle zehn Jahre eine Revision vorsähen, sagte Mastiaux. Denn die Untersuchung, die eigentlich 2019 angestanden hätte, hatte wegen der geplanten Stilllegung nicht stattgefunden.
Es geht um die Normen, nicht um die Technik. Das ist also nur Papierarbeit, keine HU wo Komponenten gewechselt/ausgetauscht werden.
Es ist jetzt nicht so, dass wir, um mal einen Vergleich mit der Bahn zu ziehen, da frisch instandgesetzte Anlagen haben mit frischer HU, bereit sofort nochmal bis zu 8 Jahre zu laufen, sondern Teile, die man mit anvisiertem Ausmusterungsdatum quasi seit drei Jahren sogar ohne "HU" bis Silvester fertiggerockt haben wollte.
Siehe oben.
So ein AKW ist schon etwas komplexer als ein altes Auto, wo man einfach den Tank füllt und schaut, ob's noch fährt.
Eben deswegen wird die Technik auch andauernd überprüft, das wird bei jeder Revision gemacht, die letzte war im Oktober 21:
Prüfungen bestätigen hohen Sicherheitsstandard des Kraftwerks

Der Reaktor wurde mit 48 neuen Brennelementen beladen. Die atomrechtliche Aufsichtsbehörde und die von ihr beauftragten Gutachterorganisationen überwachten alle sicherheitstechnisch relevanten Arbeiten. Die vielen Prüfungen, Inspektionen, Wartungen und Instandsetzungsarbeiten bestätigten einmal mehr den guten Zustand der Anlage.
https://www.preussenelektra.de/de/unser ... ision.html

Das Ding ist im Vergleich zu den Methusalem-Reaktoren die in Holland und Frankreich laufen sollen, aber nicht können, weil sie defekt sind, wirklich noch gut im Schuss.

Etwas entlarvend ist ja auch die Tatsache, dass jetzt nur am Tüv-Bericht herumgemäkelt wird. Keiner behauptet aber, dass Isar2 Schrott wäre.

Nebenbei zu Holland: Die haben einen Reaktor Baujahr 1969 und dessen Laufzeit jetzt auf 2033 verlängert. Unsere 3 sind von Mitte/Ende der 80er, also fast 20 Jahre jünger. In Anbetracht der bay. "Sonderlage" (keine Kohlekraftwerke, wenig Windkraft, keine Stromleitungen bis 2028 plus ne Menge nagelneuer, nutzloser Gaskraftwerke) hätte ich deshalb überhaupt keine Skrupel neue Brennelemente für den Weiterbetrieb bis 2027/28 zu bestellen.

Was man mit den 2 anderen macht ist mir egal. Aus europ. Solidarität müssten eigentlich auch die weiterlaufen, aber tja.
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Rohrbacher »

Metropolenbahner hat geschrieben: 29 Jul 2022, 21:25 Ist egal, die Technik wird andauernd überprüft.
Die Schwellen bei DB Netz auch.
Metropolenbahner hat geschrieben: 29 Jul 2022, 21:25Es geht um die Normen, nicht um die Technik. Das ist also nur Papierarbeit, keine HU wo Komponenten gewechselt/ausgetauscht werden.
Wenn das Papier es haben will, kann das immense Auswirkungen auf die Technik und die Komponenten haben ... Wegen "nur Papierarbeit" steht allein bei der Eisenbahn aktuell ziemlich viel. Auch nur einen Tag abgelaufene Führerscheine sind "nur Papierarbeit".
Metropolenbahner hat geschrieben: 29 Jul 2022, 21:25Die haben einen Reaktor Baujahr 1969 und dessen Laufzeit jetzt auf 2033 verlängert.
Ist egal, das ist in Holland. Und die Sicherheit oder Betriebstauglichkeit von Isar II zweifelt sicher keiner an. Wenn dem so wäre, wäre der Reaktor sofort runterzufahren. Darum geht's nicht, auch nicht ob andere viel schlimmere Reaktoren haben oder nicht.

Beschlusslage ist: Die Dinger kommen bis 31.12.2022 weg. Und wenn jetzt das große Geschacher losgeht, ob man aus vielleicht 3 Monaten Streckbetrieb, was vertretbar wäre, dann doch noch mal mindestens eine ganze Legislatur AKW statt Energiewende machen könnte, dann würde ich aus Fleiß dabei bleiben pünktlich zu Silvester und keine Sekunde später. Und wenn dann die Lichter ausgehen, sorry, es waren jetzt 20 Jahre (!) Zeit Alternativen aufzubauen. Wenn die CSU jetzt merkt, wie ein Schüler, der nach zwei Wochen Ferien im Bus kurz vor der Schule mit den Hausaufgaben noch nicht fertig ist, dass sie uns in massive Probleme reinregiert hat mit ihrem ideologischen Quatsch aus Realitätsverweigerung, 10H und Grünen-Bashing, dann wird's Zeit, dass die CSU auch ins Abklingbecken kommt für diese Kacksch**ße. Ja, ich glaube, das ist der Fachterminus für das, was Söder gerade mal wieder so laut und auffällig probiert. ;-)

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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Metropolenbahner »

Rohrbacher hat geschrieben: 29 Jul 2022, 22:55
Metropolenbahner hat geschrieben: 29 Jul 2022, 21:25 Ist egal, die Technik wird andauernd überprüft.
Die Schwellen bei DB Netz auch.
Wann werden denn Schwellen geprüft? Geprüft wird nur die Gleislage, aber nicht explizit jede einzelne Schwelle.Wenns anders wäre, wäre der Zug letztens eben nicht entgleist, da man die Schwelle vorher gefunden hätte.
Rohrbacher hat geschrieben: 29 Jul 2022, 22:55
Metropolenbahner hat geschrieben: 29 Jul 2022, 21:25Es geht um die Normen, nicht um die Technik. Das ist also nur Papierarbeit, keine HU wo Komponenten gewechselt/ausgetauscht werden.
Wenn das Papier es haben will, kann das immense Auswirkungen auf die Technik und die Komponenten haben ... Wegen "nur Papierarbeit" steht allein bei der Eisenbahn aktuell ziemlich viel. Auch nur einen Tag abgelaufene Führerscheine sind "nur Papierarbeit".
Ist ein abgelaufener Führerschein ein Sicherheitsrisiko? Leidest Du von einem Tag auf dem anderen an Amnesie? Nein, deshalb ist fahren ohne Führerschein auch was anderes als Fahren ohne Fahrerlaubnis.

Außerdem ist bei Bahnens Papier eher dazu da, den Zug am Laufen zu halten, wenn man an die ganzen Zettel "Toilette, Tür, Kaffemaschine etc. pp. defekt" denkt, der Zug aber trotzdem unterwegs ist ;)
Also da vergleichst Du Äpfel und Erdnüsse. Das hilft nicht weiter.

Wenn Du nen passenden Vergleich willst: Beim Tüv war bis 200x eine Abgasuntersuchung vorgeschrieben, für die man eine extra Plakette bekam. Die Vorschriften wurden dann mal geändert, seitdem gehört die AU zum normalen Tüv-Procedere und man braucht/bekommt keine extra Abgas-Plakette mehr.
Rohrbacher hat geschrieben: 29 Jul 2022, 22:55
Metropolenbahner hat geschrieben: 29 Jul 2022, 21:25Die haben einen Reaktor Baujahr 1969 und dessen Laufzeit jetzt auf 2033 verlängert.
Ist egal, das ist in Holland. Und die Sicherheit oder Betriebstauglichkeit von Isar II zweifelt sicher keiner an. Wenn dem so wäre, wäre der Reaktor sofort runterzufahren. Darum geht's nicht, auch nicht ob andere viel schlimmere Reaktoren haben oder nicht.
Naja, darum geht's halt indirekt schon. Die Leute, die für die Abschaltung sind, haben riesengroße Angst vor dem "Schrottreaktoren", die schon seit 13 Jahren keine Sicherheitsprüfung haben und quasi kurz vorm auseinanderfallen sind.
Dagegen sind in Europa ganz andere Schrotthaufen in Betrieb und selbst die explodieren nicht. Deswegen ist die Angst übertrieben.
Rohrbacher hat geschrieben: 29 Jul 2022, 22:55 Beschlusslage ist: Die Dinger kommen bis 31.12.2022 weg. Und wenn jetzt das große Geschacher losgeht, ob man aus vielleicht 3 Monaten Streckbetrieb, was vertretbar wäre, dann doch noch mal mindestens eine ganze Legislatur AKW statt Energiewende machen könnte, dann würde ich aus Fleiß dabei bleiben pünktlich zu Silvester und keine Sekunde später. Und wenn dann die Lichter ausgehen, sorry, es waren jetzt 20 Jahre (!) Zeit Alternativen aufzubauen.
Die Alternativen hat man in Form der Gaskraftwerke doch gebaut. Wie schon geschrieben, auch die Grünen fanden die toll, 60% Wirkungsgrad, 25% weniger CO2-Emmissionen als Kohle, dazu weniger Abgase und perfekt koppelbar mit den stark schwankenden EEs.
Man müsste auch mal definieren, was "Energiewende" eigentlich ganz genau ist bzw. sein soll. Ja klar Wind und Sonne statt fossiler Brennstoffe, aber Uran ist halt kein fossiler Brennstoff und setzt auch kein CO2 frei.

Wenn die CSU jetzt merkt, wie ein Schüler, der nach zwei Wochen Ferien im Bus kurz vor der Schule mit den Hausaufgaben noch nicht fertig ist, dass sie uns in massive Probleme reinregiert hat mit ihrem ideologischen Quatsch aus Realitätsverweigerung, 10H und Grünen-Bashing, dann wird's Zeit, dass die CSU auch ins Abklingbecken kommt für diese Kacksch**ße. Ja, ich glaube, das ist der Fachterminus für das, was Söder gerade mal wieder so laut und auffällig probiert. ;-)

Die Energieengpässe sind ja nicht das einzige Problem, in das uns CDU/CSU die letzten 16 Jahre reinregiert haben.
Ich würde dazu raten wegen eines Fehlers der Vergangenheit jetzt nicht schon wieder eine Fehler für die Zukunft zu begehen.
Ja der Leitungsbau wurde versäumt, ja man hat sich zu sehr auf Gas verlassen (das war aber auch inkl. Grüne, wie besagt) und ja es fehlen WKAnlagen. Aber hilft uns das Gezeter über die nächsten Winter? Nein.

Blackouts kann auch keiner wollen, ergo muss man Isar2 zur Sicherheit vor Gasengpässen am Laufen lassen. Man hat schlicht keine andere Wahl. Und den Grünen bliebe als Trostpflaster immerhin weniger CO2.
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Entenfang »

Naja, darum geht's halt indirekt schon. Die Leute, die für die Abschaltung sind, haben riesengroße Angst vor dem "Schrottreaktoren", die schon seit 13 Jahren keine Sicherheitsprüfung haben und quasi kurz vorm auseinanderfallen sind.
Dagegen sind in Europa ganz andere Schrotthaufen in Betrieb und selbst die explodieren nicht. Deswegen ist die Angst übertrieben.
Da bin ich schon immer ohne zu schauen über den BÜ gelaufen, denn da ist ja noch nie ein Zug gekommen. BÄMM.
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Rohrbacher »

Metropolenbahner hat geschrieben: 30 Jul 2022, 13:27 Ist ein abgelaufener Führerschein ein Sicherheitsrisiko? Leidest Du von einem Tag auf dem anderen an Amnesie? Nein, deshalb ist fahren ohne Führerschein auch was anderes als Fahren ohne Fahrerlaubnis.
Dann informier dich mal, was von beidem ein abgelaufener Führerschein ist, zumindest in den Klassen C und höher. Dass die anderen neuerdings auch verlängert werden müssen, ist was anderes. Aber da kannst du auch fragen, Amnesie? ...
Metropolenbahner hat geschrieben: 30 Jul 2022, 13:27Also da vergleichst Du Äpfel und Erdnüsse. Das hilft nicht weiter.
Immer wenn du weißt es geht nicht mehr, kommt von irgendwo diese Floskel her.
Metropolenbahner hat geschrieben: 30 Jul 2022, 13:27Die Leute, die für die Abschaltung sind, haben riesengroße Angst vor dem "Schrottreaktoren", die schon seit 13 Jahren keine Sicherheitsprüfung haben und quasi kurz vorm auseinanderfallen sind.
Falsch. "Die Leute" gibt es nicht.
Metropolenbahner hat geschrieben: 30 Jul 2022, 13:27Deswegen ist die Angst übertrieben.
Diese Angst hast du ganz allein jetzt ins Spiel gebracht, vermutlich um mich ins Lächerliche zu ziehen?
Metropolenbahner hat geschrieben: 30 Jul 2022, 13:27Die Alternativen hat man in Form der Gaskraftwerke doch gebaut.
Falsch. Gewisse politische Kräfte haben sie als Übergangslösung (!) definiert, die Grünen haben gesagt "okay, weniger schlimm", mehr aber auch nicht, allerdings waren da selbst die Betreiber gegen den Bau z.B. in Irsching, weil die Anlagen schon unwirtschaftlich waren als die Russen noch nichtmal auf der Krim waren. Und sorry, was z.B. in Irsching los ist, steht bei mir seit Jahrzehnten im Lokalteil, ich möchte dir jetzt nicht die Recherche abnehmen, nur weil du irgendwelches Zeug andeutest und behauptest.
Metropolenbahner hat geschrieben: 30 Jul 2022, 13:27Man müsste auch mal definieren, was "Energiewende" eigentlich ganz genau ist bzw. sein soll. Ja klar Wind und Sonne statt fossiler Brennstoffe, aber Uran ist halt kein fossiler Brennstoff und setzt auch kein CO2 frei.
Hihi. Nö, das fang ich jetzt nicht an zu diskutieren.
Metropolenbahner hat geschrieben: 30 Jul 2022, 13:27Ich würde dazu raten wegen eines Fehlers der Vergangenheit jetzt nicht schon wieder eine Fehler für die Zukunft zu begehen.
Ja der Leitungsbau wurde versäumt, ja man hat sich zu sehr auf Gas verlassen (...) und ja es fehlen WKAnlagen. Aber hilft uns das Gezeter über die nächsten Winter? Nein.
Wie gesagt, von mir aus kann man die Brennstäbe noch drei, vier Monate weiter auszuzeln. Aber das war's dann. Und es hilft auch nur über die bayerische (!) Stromlücke, bei der Gaslücke hilft nur sparen.
Metropolenbahner hat geschrieben: 30 Jul 2022, 13:27Blackouts kann auch keiner wollen
Genau deswegen verhindere ich vermutlich in diesem Moment mit etwa 7 kW eingespeistem Solarstrom, dass die Franzosen nicht schon im Sommer in ihre Atomlücke fallen. Sind ja so zuverlässig die Geräte. ;-)
Metropolenbahner hat geschrieben: 30 Jul 2022, 13:27ergo muss man Isar2 zur Sicherheit vor Gasengpässen am Laufen lassen. Man hat schlicht keine andere Wahl.
Wie gesagt Strom und Gas sind zwei unterschiedliche Probleme. Das tatsächlich verstromte Gas ist weit unter den Zahlen der installierten Leistung ... auch das nicht verwechseln.
Metropolenbahner hat geschrieben: 30 Jul 2022, 13:27Und den Grünen bliebe als Trostpflaster immerhin weniger CO2.
Falsch. Der Klimawandel bedroht nicht nur "die Grünen", sondern alle. Und zwar vor allem die, die die Energiewende bisher für linksgrünes Luxuszeugs gehalten haben und sich jetzt die Heizung nicht mehr leisten können, ein Zustand vor dem "die Grünen" immer schon gewarnt haben. Jetzt "die Grünen" die Situation anlasten, nebenbei ein Endlager in Bayern weiter ausschließen, bei 10H zumindest im Grundsatz bleiben wollen, gleichzeitig verlangen, dass in Niedersachsen mit dem Fracking angefangen werden muss und dann noch rumweinen, dass der Süden benachteiligt wird, das ist so dermaßen kackdreist, dass Söder offenbar keinerlei Sachfakten mehr auf seiner Seite hat und nur noch rumbellen kann.
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Rohrbacher »

Metropolenbahner hat geschrieben: 30 Jul 2022, 18:32Ja der Betreiber wollte Irsching schon 201x stillegen, das ist richtig, das war unrentabel. Du vergisst aber dabei einen wichtigen Punkt, nämlich den, dass das damals war, wir aber im Heute leben.
Und in diesem LOL Heute haben wir einen Betreiber Uniper unter'm Rettungsschirm und zu wenig Gas.
Metropolenbahner hat geschrieben: 30 Jul 2022, 18:32Jo durchaus, das hilft, aber nachts brauchen die Nachbarn halt auch noch Strom, den sie fröhlich von uns beziehen
Und ich dachte immer, wir brauchen die alten Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke, damit's im linksgrünen Windrad-Deutschland nicht dunkel wird oder wir massenweise ATomstrom aus Frankreich oder Tschechien importieren!!!!!111elf!1 müssen. Jetzt, wo die Energeiwende nach Ansicht einiger gescheitert sei, müssen wir sie weiterlaufen lassen, weil wir nachts keinen Solarstrom zum Retten der Franzosen liefern können? What?

Sicherlich hast du da Recht, aber warum kommuniziert das keiner so. Es wird so getan, als wären "die Grünen" Schuld und unsere Energiewende das Problem, dabei ist das Gegenteil der Fall! Wir müssen vielleicht (!) unsere letzten und vergleichsweise jungen AKW vor allem deswegen weiterlaufen lassen, weil es die AKW anderswo eben nicht bringen, weil bäh zu warm, bäh zu kaputt, bäh viel zu teuer! Das will ich endlich ganz vorne in der AKW-Debatte sehen!
Metropolenbahner hat geschrieben: 30 Jul 2022, 18:32Das verstromten Gas kannst DU Dir hier in Echtzeit anschauen (...) Da gibts nichts zu verwechseln, das sind die nackten Daten
Die Daten passen nur nicht zum Argument.
Metropolenbahner hat geschrieben: 30 Jul 2022, 18:32Wie wird das wohl im Winter sein?
Da wird noch weniger Gas verstromt, allein weil die Nachfrage im Haushaltsnetz in der Regel sehr viel höher ist.

Und wie gesagt, die drei AKW meinetwegen bis 1. Mai 2023 weiterlaufen lassen, aber dann war's das. Wenn's dann finster wird so kurz vor der Landtagswahl, dann war's die CSU. Dann ist es halt so. Quatsch muss Konsequenzen haben, es kann nicht sein, dass die jahrelang postfaktisch rumnerven, blockieren und arroganteln und wenn die Fakten anklopfen, ändern wir einfach wieder alles. Der Atomausstieg ist beschlossen und wenn die CSU meint, das durch Nichtstun und Erpressung rückgängig machen zu können, dann hat sie falsch gemeint, auch wenn sie sich jetzt als STimme der Vernunft aufbläst. Wer definitiv erreichbare Ziele nach 20 Jahren Vorlauf nicht erfüllt und permanent meint gegen die Realität opponieren zu müssen, hat dann eben nicht nur zu wenig Breitband, zu wenig Bahn und sowas, sondern auch zu wenig Strom. Dass der Strom nur drei Stunden am Tag läuft, ist in anderen Bananenrepubliken auch üblich. Auch LOL.

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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Lobedan »

Was in der ganzen AKW-Diskussion vielleicht noch zu erwähnen wäre: AKWs sind Grundlastkraftwerke. Flexibilität? Nö! Wärmekopplung zum Heizen? Nö! Sind sie dadurch in der Lage, Gaskraftwerke für die Strom- oder Wärmeversorgung zu ersetzen? Nö! Was können sie ersetzen? Andere Grundlastkraftwerke, also Kohle und ein Stück weit (nicht vorhandene) Erneuerbare. Isar 2 mag diese Aufgabe also schlichtweg deswegen erfüllen können, weil Bayern mangels Kohlekraftwerken und Windrädern ein bisschen Grundlast fehlt. Man wird dadurch aber nahezu kein Gas einsparen können, weil ein träges AKW nicht die Aufgabe einen flexiblen Gaskraftwerks übernehmen kann und zum Heizen so gar nicht taugt.
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Metropolenbahner »

Rohrbacher hat geschrieben: 30 Jul 2022, 19:43 Heute haben wir einen Betreiber Uniper unter'm Rettungsschirm und zu wenig Gas.
Jupp, so sieht's aus. Das Problem sind aber halt nicht vermeintlich überflüssige Kraftwerke sondern der happige Gaskreis bzw. überhaupt kein Gas.
Rohrbacher hat geschrieben: 30 Jul 2022, 19:43
Metropolenbahner hat geschrieben: 30 Jul 2022, 18:32Jo durchaus, das hilft, aber nachts brauchen die Nachbarn halt auch noch Strom, den sie fröhlich von uns beziehen
Und ich dachte immer, wir brauchen die alten Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke, damit's im linksgrünen Windrad-Deutschland nicht dunkel wird oder wir massenweise ATomstrom aus Frankreich oder Tschechien importieren!!!!!111elf!1 müssen. Jetzt, wo die Energeiwende nach Ansicht einiger gescheitert sei, müssen wir sie weiterlaufen lassen, weil wir nachts keinen Solarstrom zum Retten der Franzosen liefern können? What?
Jupp, und das auch noch inklusive Gaskraftwerke ... Witz in Tüten.
Sicherlich hast du da Recht, aber warum kommuniziert das keiner so. Es wird so getan, als wären "die Grünen" Schuld und unsere Energiewende das Problem, dabei ist das Gegenteil der Fall! Wir müssen vielleicht (!) unsere letzten und vergleichsweise jungen AKW vor allem deswegen weiterlaufen lassen, weil es die AKW anderswo eben nicht bringen, weil bäh zu warm, bäh zu kaputt, bäh viel zu teuer! Das will ich endlich ganz vorne in der AKW-Debatte sehen!
Im Endeffekt ist es beides. Wenns bei uns Winter wird, dann ist die Frage, ob unsere Leistung für uns und F dann noch reicht. Das wird wirklich spannend, wenns mal wieder ein etwas knackiger Winter wird.
Rohrbacher hat geschrieben: 30 Jul 2022, 19:43
Metropolenbahner hat geschrieben: 30 Jul 2022, 18:32Das verstromten Gas kannst DU Dir hier in Echtzeit anschauen (...) Da gibts nichts zu verwechseln, das sind die nackten Daten
Die Daten passen nur nicht zum Argument.
Sondern? Wie interpretierst Du denn die Lage? Wie besagt, jetzt ist Wochenende, da ist weniger los, interessant wirds Wochentags und da dann nachts, wenn der Solarstrom fehlt und "Dank" Hochdruckwetterlage auch nur wenig Windräder drehen. Da hat man dann - bis auf den erhöhten Bedarf aus F - schon ne Art Winter-Szenario.
Rohrbacher hat geschrieben: 30 Jul 2022, 19:43
Metropolenbahner hat geschrieben: 30 Jul 2022, 18:32Wie wird das wohl im Winter sein?
Da wird noch weniger Gas verstromt, allein weil die Nachfrage im Haushaltsnetz in der Regel sehr viel höher ist.
Tja, wenn aber ein Blackout droht? Das wird ne tolle Gas-Triage (übles Söderwort, aber es passt) zwischen Strom, privaten Haushalten und Industrie. Nachdem die Gasheizung ohne Strom ebenfalls nutzlos ist, dürfte es auf Stromerzeugung auf Platz 1 hinauslaufen.
Und wie gesagt, die drei AKW meinetwegen bis 1. Mai 2023 weiterlaufen lassen, aber dann war's das. Wenn's dann finster wird so kurz vor der Landtagswahl, dann war's die CSU. Dann ist es halt so.
Sowas kannst Du nicht riskieren, damit würdest Du die bay. Wirtschaft sowas von an die Wand fahren, dass will keiner, auch nicht die in Berlin. Ein paar hilfsbedürftige Leute würden vermutlich in Ihren Zimmern erfrieren und verdursten, willst Du die die auf dem Gewissen haben?

Die Frage wäre - wir sind ja hier im Bahnforum - dann auch, ob es noch genügend Bahnstrom gäbe. Wo kommt der in Bay her? Neben vielen Flußkraftwerken mit aber eher kleinerer Leistung halt auch aus Umformern wie in Karlsfeld bei Dachau mit 2x50MW, Neu- Ulm 2x33 und in Nürnberg mit 2x37MW.
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Metropolenbahner »

Lobedan hat geschrieben: 30 Jul 2022, 23:47 Was in der ganzen AKW-Diskussion vielleicht noch zu erwähnen wäre: AKWs sind Grundlastkraftwerke. Flexibilität? Nö! Wärmekopplung zum Heizen? Nö! Sind sie dadurch in der Lage, Gaskraftwerke für die Strom- oder Wärmeversorgung zu ersetzen? Nö! Was können sie ersetzen? Andere Grundlastkraftwerke, also Kohle und ein Stück weit (nicht vorhandene) Erneuerbare. Isar 2 mag diese Aufgabe also schlichtweg deswegen erfüllen können, weil Bayern mangels Kohlekraftwerken und Windrädern ein bisschen Grundlast fehlt. Man wird dadurch aber nahezu kein Gas einsparen können, weil ein träges AKW nicht die Aufgabe einen flexiblen Gaskraftwerks übernehmen kann und zum Heizen so gar nicht taugt.
Stimmt leider auch nicht, Atomkraftwerke lassen sich regeln, aber man macht es nicht, weil die Betreiber Geld verdienen wollen. In den letzten Wochen sah man im oben verlinkten Energieportal aber trotzdem, dass manchmal die Gesamtleistung der 3 AKWs von 4 auf 3 GW absank. Ob da eins komplett vom Netz war, oder alle gleichmäßig ein Drittel runterregelten, sieht man leider nicht.
Davon abgesehen stimmt das Argument aber auch nicht mehr, denn es geht von der falschen Prämisse aus, dass Gaskraftwerke immer nur als Spitzenlast liefen. Seit von ehemals 17 AKWs aber nur noch 3 am Netz sind, laufen die Gaskraftwerke mangels Alternativen halt auch als Grundlast.

Das ist die Crux und äußerst unschön, weil man Gas halt auch für Blockheizkraftwerke mit Wärmeerzeugung/-nutzung oder für Bäcker oder wichtige Industrien (z.B. Getriebeherstellung für Windkraftanlangen) bräuchte.

Aber mal abwarten, was die Braunkohlekraftwerke ab 1.10 leisten können, falls REW bis dahin genügend Arbeiter finden sollte ;)
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Rohrbacher »

Metropolenbahner hat geschrieben: 31 Jul 2022, 00:37 Sowas kannst Du nicht riskieren, damit würdest Du die bay. Wirtschaft sowas von an die Wand fahren
Dann sollten sie sich dringend einen Plan ausdenken statt "die Grünen" und andere zu verhöhnen, die's immer schon wussten.
Metropolenbahner hat geschrieben: 31 Jul 2022, 00:37Ein paar hilfsbedürftige Leute würden vermutlich in Ihren Zimmern erfrieren und verdursten, willst Du die die auf dem Gewissen haben?
Schlimm... wer kann da schon nein sagen, zumal nach den ganzen Hitze- und Coronatoten aktuell ... einfach mal die FDP fragen, wie man das mit dem Gewissen vereinbaren kann, oder? Nö, wie gesagt, wenn ich regiert hätte, hätten wir das Problem so nicht. Das Problem mit vielleicht 20-30% Strom- und Gasmangel lässt sich außerdem relativ einfach lösen, dann muss man eben schauen, wo man sparen kann ohne dass Leute sterben. Es wäre zynisch, wenn Leute sterben, während die Herren (sind's ja meistens) der Staatsregierung in der Sauna sitzen, um mal ein söderesk populistisches Bild zu malen.

Indem man Anlagen mal optimal einstellt und z.B. Warmwasser nicht rund um die Uhr macht, ließe sich in den Haushalten locker 30% Heizenergie einsparen. Ich glaube, da stirbt keiner dran. Den Wäschetrockner nur halb so oft laufen lassen, die Waschmaschine bei 30 oder 40 Grad reicht in der Regel locker, aber hey, wenn sich Herr Habeck für solche Tipps nur blöde Sprüche anhören darf, dann sollen die Leute die Folgen halt auch spüren. Wie du merkst, bin ich da ein Stück weit kompromisslos geworden. Egal ob wegen russischer Energie oder einfach wegen der "1,7 Erden", irgendwo ist die Party eh mal vorbei.

Man könnte natürlich auch jetzt schon alle Hebel in Bewegung setzen, dass bis nächstes Jahr um die Zeit vielleicht nicht 0, sondern 100 neue Windkraftanlagen und ein paar Leitungskilometer gebaut sind. Wenn man da so viel Hirnschmalz verwenden würde wie für die ganze Bürokratie und Juristerei mit der Atomverlängerung, ging da sehr vieles statt sich zu überlegen, was man tun muss, dass sich mal wieder nix ändert. Außer dem Klima und dem, was sich durch das Klima ändert, z.B. der Grundwasserspiegel in Franken.

Söder stänkert, Habeck macht sich Gedanken: "Habeck sieht Chancen für Comeback der Solarindustrie"

"Die Solarindustrie in Deutschland könnte ein Comeback erleben – die Chance dazu sieht Wirtschaftsminister Robert Habeck. Es sei für ihn unverständlich, dass man in Deutschland vor einigen Jahren die Solarindustrie kaputtgehen lassen habe. »Aber wir können es wieder hochziehen.« Es wäre dumm, den Markthochlauf nicht auch industriepolitisch zu nutzen, fügte er hinzu."

Und solange ein Tempolimit nicht notwendig sein soll, kann's mit der Energie eh noch nicht so schlimm sein. Als wir 1919 und 1973 Energiekrise hatten (übrigens immer wegen ausbleibender Importe von fossilem Zeug!), ging's anders zu.
Metropolenbahner hat geschrieben: 31 Jul 2022, 00:37Die Frage wäre - wir sind ja hier im Bahnforum - dann auch, ob es noch genügend Bahnstrom gäbe.
Haben wir derzeit nicht eher das dicke Problem nicht genug Züge, Personal und teils gar keine befahrbaren Strecken mehr für den Bahnstrom zu haben? Und dass sich Herr Söder noch nicht für das Weiterverzögern von Bahnelektrifizierungen feiern lässt, wundert mich fast. ;-)
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von panurg »

Lobedan hat geschrieben: 30 Jul 2022, 23:47 Was in der ganzen AKW-Diskussion vielleicht noch zu erwähnen wäre: AKWs sind Grundlastkraftwerke. Flexibilität? Nö! Wärmekopplung zum Heizen? Nö!
Insbesondere zu letztem Punkt: Warum eigentlich nicht?!
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Lobedan »

Metropolenbahner hat geschrieben: 31 Jul 2022, 00:52 Stimmt leider auch nicht, Atomkraftwerke lassen sich regeln, aber man macht es nicht, weil die Betreiber Geld verdienen wollen. In den letzten Wochen sah man im oben verlinkten Energieportal aber trotzdem, dass manchmal die Gesamtleistung der 3 AKWs von 4 auf 3 GW absank. Ob da eins komplett vom Netz war, oder alle gleichmäßig ein Drittel runterregelten, sieht man leider nicht.
Davon abgesehen stimmt das Argument aber auch nicht mehr, denn es geht von der falschen Prämisse aus, dass Gaskraftwerke immer nur als Spitzenlast liefen. Seit von ehemals 17 AKWs aber nur noch 3 am Netz sind, laufen die Gaskraftwerke mangels Alternativen halt auch als Grundlast.

Das ist die Crux und äußerst unschön, weil man Gas halt auch für Blockheizkraftwerke mit Wärmeerzeugung/-nutzung oder für Bäcker oder wichtige Industrien (z.B. Getriebeherstellung für Windkraftanlangen) bräuchte.

Aber mal abwarten, was die Braunkohlekraftwerke ab 1.10 leisten können, falls REW bis dahin genügend Arbeiter finden sollte ;)
Ja natürlich lassen sie sich regeln. Aber nicht so kurzfristig, wie es Gaskraftwerke können und damit sind sie eben nicht flexibel genug, um was anderes als Grundlast zu laufen. Weil das Hoch- oder Runterfahren eben nicht nur Minuten, sondern mehrere Stunden dauert. Und nebenbei stellt ein kleinteiliges Rauf- und Runteregulieren von AKWs ein Sicherheitsrisiko dar, weil jeder damit verbundene Temperatur- und Druckwechsel die Brennstäbe belastet und damit auch ihre Lebensdauer reduziert.
Mir ging es bei meinem Einwurf primär mal darum, dass aus einigen politischen Kreisen derzeit so getan wird, als könnten die drei AKWs einfach so weiterlaufen und gleichzeitig alle Gaskraftwerke abgeschaltet werden. Da, wo Gas heute schon für die Grundlast nötig ist und zufällig ein AKW daneben steht, mag das tatsächlich funktionieren. Aber wo ist das der Fall? Gaskraftwerke sind ja viel kleinteiliger übers Land verteilt, eben um flexibel agieren zu können, wenn es nötig ist.
panurg hat geschrieben: 31 Jul 2022, 09:22
Lobedan hat geschrieben: 30 Jul 2022, 23:47 Was in der ganzen AKW-Diskussion vielleicht noch zu erwähnen wäre: AKWs sind Grundlastkraftwerke. Flexibilität? Nö! Wärmekopplung zum Heizen? Nö!
Insbesondere zu letztem Punkt: Warum eigentlich nicht?!
Weil die hiesigen AKW allein zur Stromerzeugung gebaut wurden und keinen Heizkessel haben. Man kann auch AKWs mit Kraft-Wärme-Kopplung ausrüsten, ist schlichtweg aufwendiger (und damit teurer) als bei konventionellen Verbrennungskraftwerken.
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Metropolenbahner »

Lobedan hat geschrieben: 31 Jul 2022, 14:52 Mir ging es bei meinem Einwurf primär mal darum, dass aus einigen politischen Kreisen derzeit so getan wird, als könnten die drei AKWs einfach so weiterlaufen und gleichzeitig alle Gaskraftwerke abgeschaltet werden. Da, wo Gas heute schon für die Grundlast nötig ist und zufällig ein AKW daneben steht, mag das tatsächlich funktionieren. Aber wo ist das der Fall? Gaskraftwerke sind ja viel kleinteiliger übers Land verteilt, eben um flexibel agieren zu können, wenn es nötig ist.
Jo das ist dann schon ok, es ist halt ein doppelseitiges Problem. Ein paar Gaskraftwerke braucht man zum Ausgleich der EEs immer, aber aktuell hat man zu viel davon. Gas war halt billig und damit auch die Grundlasterzeugung. Jetzt sollen es urige Braunkohlekraftwerke richten. Aber die Kaltreserve hat auch nur 1,9 GW.

Ich frag mich echt, wo das in Zukunft hinführen soll. Gas wird teuer bleiben, wollen wir die Braunkohle dann langfristig weiter verfeuern?
In 5 Jahren und 50 Grad-Sommern fordert die Greta-Generation dann vielleicht schon neue AKWs.
Lobedan hat geschrieben: 31 Jul 2022, 14:52
panurg hat geschrieben: 31 Jul 2022, 09:22 Insbesondere zu letztem Punkt: Warum eigentlich nicht?!
Weil die hiesigen AKW allein zur Stromerzeugung gebaut wurden und keinen Heizkessel haben. Man kann auch AKWs mit Kraft-Wärme-Kopplung ausrüsten, ist schlichtweg aufwendiger (und damit teurer) als bei konventionellen Verbrennungskraftwerken.
Naja nicht ganz, Artikel von 2012 (hinter der Bezahlschranke, aber die Überschriften reichen:
Damit in Gundremmingen nach dem Atomausstieg keiner frieren muss
Einen Teil des aufgewärmten Kühlwassers des Kernkraftwerks nutzt die Gemeinde Gundremmingen zum Heizen.

Familien in Gundremmingen nutzen Fernwärme des Kernkraftwerks. Was passiert nach dem Atomausstieg. Eine Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Zeit danach.

Das Thema Fernwärmeversorgung hat die Mitglieder des Gundremminger Gemeinderates am Dienstagabend beschäftigt.
Aber viel Haushalte waren das halt nicht. Dafür müsste man ein KKW näher an ne Großstadt bauen, aber das will dann auch keiner ;)

Edit:
Ja natürlich lassen sie sich regeln. Aber nicht so kurzfristig, wie es Gaskraftwerke können
Noch zur Regelbarkeit: Gaskraftwerke sind da in der Tat sehr fix, aber Siedewasserreaktoren werden da auch als zumindest Mittellast-tauglich beworben. Die wären sogar zeitlich konkurrenzfähig, wenn der Reaktor schon auf z.B. halber Leistung läuft und dann auf Volldampf geschalten wird. Das ginge dann auch sehr schnell. Aber neu anheizen dauert, in dem Fall bleibt Gas unangefochten.
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Rohrbacher »

Metropolenbahner hat geschrieben: 31 Jul 2022, 16:54 In 5 Jahren und 50 Grad-Sommern fordert die Greta-Generation dann vielleicht schon neue AKWs.
Nö. :lol:

Ich sag's einfach mal mit einem Link: "AKW-Laufzeitverlängerung, um Atom-Frankreich vor dem Blackout zu retten?"
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Lobedan »

Metropolenbahner hat geschrieben: 31 Jul 2022, 16:54 Ich frag mich echt, wo das in Zukunft hinführen soll. Gas wird teuer bleiben, wollen wir die Braunkohle dann langfristig weiter verfeuern?
In 5 Jahren und 50 Grad-Sommern fordert die Greta-Generation dann vielleicht schon neue AKWs.
Großstädte sollten eigentlich relativ leicht zu beheizen sein, man schafft die Umstellung nur eben nicht in der kurzen Zeit, die man jetzt nur noch hat. Müllheizkraftwerke verbinden das Nötige mit dem Praktischen. Dafür muss man den Sommer über nur eben entsprechend viel Müll einlagern, damit man über den Winter kommt, das frisst Flächen. Könnte aber vielleicht direkt mal dafür sorgen, dass wir weniger Müll exportieren. Und sogar importieren.
Dort, wo es möglich ist, kann man Geothermie ausbauen oder überhaupt erstmal angehen. Am Bodensee gibt es sowas wie Seethermie, aber das ist nicht großflächig machbar, ohne die Gewässer aufzuheizen.
Ansonsten power-to-gas voranbringen und ausbauen, das so produzierte Gas ist anscheinend sogar mit dem bestehenden Erdgasnetz kompatibel. Erfordert seinerseits natürlich eine Überproduktion an Strom, was mit den Erneuerbaren den Sommer über machbar wäre. Vielleicht gräbt man auch Desertec noch mal aus. In Spanien hat man jüngst erfolgreich eine Solarthermieanlage erprobt, die direkt Gas erzeugt, vielleicht wäre das in den trockenen Gegenden unserer Breitengrade auch noch effizient? Ansonsten dezentral alle nutzbaren Dachflächen und Südbalkons mit Photovoltaik (inklusive Warmwasserkopplung) zupflastern, um weitere Überschüsse zu erzielen, die man dann als Gas oder in Großspeichern zwischenlagert.
Und gleichzeitig den Verbrauch verringern. Gebäudesanierung, hier und da ein Grad Heizung einsparen, vor allem im Gewerbebereich und Einzelhandel den Wärmeverlust, der durch offene Türen entsteht, reduzieren.
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Re: Atomenergie, Ökosteuer, Elektrogeräte...

Beitrag von Valentin »

Lobedan hat geschrieben: 31 Jul 2022, 14:52
Metropolenbahner hat geschrieben: 31 Jul 2022, 00:52 Stimmt leider auch nicht, Atomkraftwerke lassen sich regeln, aber man macht es nicht, weil die Betreiber Geld verdienen wollen. In den letzten Wochen sah man im oben verlinkten Energieportal aber trotzdem, dass manchmal die Gesamtleistung der 3 AKWs von 4 auf 3 GW absank. Ob da eins komplett vom Netz war, oder alle gleichmäßig ein Drittel runterregelten, sieht man leider nicht.
Wegen der drohenden Gefahr einer Xenonvergiftung regelt man die Leistung von Atomkraftwerken nur sehr ungern herunter. Einfach bei maximaler Last laufen zu lassen, ist hier die sichere Oprion. War auch in der Vergangenheit bei den negativen Strompreisen zu beobachten.
10bis10 jetzt - oder Rücknahme der damit begründeten Tariferhöhung.
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