S-Bahn-Fuhrparks Ffm, Stuttgart und München

Die Fahrzeuge der S-Bahn-Systeme
Sausebahner_FFM
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Beitrag von Sausebahner_FFM »

Densha Otaku @ 3 Oct 2009, 08:59 hat geschrieben:In welcher Hinsicht würde eine solche Harmonisierung denn praktisch gesehen Verbesserungen bringen?

Wobei deine Beschreibung sich gewissermaßen so lesen lässt, als hätten die Schwenkschieber keine "vollwertige" R-Bremse.
Wohl nur der Vereinheitlichung bei den Anschriften wegen, denn das KE-Ventil ist bei allen Serien gleich; die 7./8. Bs hat eben nur die beidseitigen Bremsscheiben.

In der Wagentechnikausbildung wurde uns seinerzeit erzählt, die Rapidbremse unterscheide sich von der Personenzugbremse durch die hohe Abbremsung im höheren Geschwindigkeitsbereich. Leider habe ich dafür keine Belege gefunden, denn die Brevo schweigt sich zu dem Thema aus und die UIC-Richtlinien für die Definition einer R-Bremse habe ich nicht zur Hand, deswegen zweifle ich diese Aussage an.
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Densha Otaku
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Beitrag von Densha Otaku »

Sausebahner_FFM @ 3 Oct 2009, 11:11 hat geschrieben: Leider habe ich dafür keine Belege gefunden, denn die Brevo schweigt sich zu dem Thema aus und die UIC-Richtlinien für die Definition einer R-Bremse habe ich nicht zur Hand, deswegen zweifle ich diese Aussage an.
Bei der UIC habe ich vorhin auch einmal geschaut, und die große Mehrzahl der technischen Dokumente ist nur zu teils ziemlich happigen Preisen zu haben.

Danke dir aber auf alle Fälle! :)
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143 094-1
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Beitrag von 143 094-1 »

Sausebahner_FFM @ 3 Oct 2009, 00:11 hat geschrieben: Ich schätze mal, es geht um die Harmonisierung mit der 7./8. Bs, die schon immer Stellung "R" angeschrieben hatte, obwohl sie keine Hochabbremsung der indirekten Bremse hat. Umbauten gab es keine; eventuell hat die UIC die Richtlinien für Bremsstellung "R" geändert?
Hochabbremsung gibt es nur bei klotzgebremsten Fahrzeugen um durch die Anwendung höherer Bremsklotzkräfte die materialbedingt mit zunehmender Geschwindigkeit sinkende Bremskraft auszugleichen. Scheibenbremsen bremsen über den gesamten Geschwindigkeitsbereich nahezu gleich gut (schlecht), weshalb auf eine spezielle Hochabbremsung verzichtet werden kann. Vgl. den LM "Hohe Abbremsung" bei scheibengebremsten Tfz der ständig leuchtet, da die angewendeten Bremskräfte von der Wirkung her immer der hohen Abbremsung entsprechen.

Eine sog. Hochleistungsbremse nach UIC ist eine solche Bremse, die in ihrer Wirkung mindestens 150% erreicht. Anschrift <R> am Langträger.

Über die enormen Bremsklotzkräfte die bei der hohen Abbremsung wirken habe ich an anderer Stelle hier im Forum schon geschrieben, wer einmal eine SB ohne E-Bremse aus 140 bzw. 160 km/h mit der BR 111 erlebt hat, der wird verstehen warum bei Ausfall der E-Bremse nach "P" zurückzustellen ist und Hg 140 gilt! Das ist wirklich nur etwas für den Notfall!
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Densha Otaku
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Beitrag von Densha Otaku »

143 094-1 @ 3 Oct 2009, 13:04 hat geschrieben: wer einmal eine SB ohne E-Bremse aus 140 bzw. 160 km/h mit der BR 111 erlebt hat, der wird verstehen warum bei Ausfall der E-Bremse nach "P" zurückzustellen ist und Hg 140 gilt! Das ist wirklich nur etwas für den Notfall!
Würde in diesem Fall die thermische und/oder mechanische Belastung der Bremsklötze so hoch werden, dass sie sich verformen, reißen oder sonst etwas Übles mit ihnen passiert?
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Beitrag von luc »

Cmbln @ 3 Oct 2009, 00:16 hat geschrieben: Vielleicht sollte man dort aus den Fehlern der Berliner S-Bahn lernen?!
Vermutlich funktioniert es in Plochingen mit der kleineren Reserve. Man ist bei den 90 ET 420 halt auf Nummer Sicher gegangen, damit die Vergabe an die DB nicht gefährdet ist.
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143 094-1
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Beitrag von 143 094-1 »

Densha Otaku @ 3 Oct 2009, 13:13 hat geschrieben: Würde in diesem Fall die thermische und/oder mechanische Belastung der Bremsklötze so hoch werden, dass sie sich verformen, reißen oder sonst etwas Übles mit ihnen passiert?
Verformen sollte bei Bremssohlen werkstoffbedingt weniger das Problem sein, vielmehr die enorme Materialabnutzung und Erwärmung, was dazu führen kann, dass selbst Bremssohlen die noch deutlich über dem Mindestmaß an Profil haben, richtig durchbrechen können.

Früher gab es aus diesem Grund die Regel "1x SB ohne E -> Lok zur Kontrolle in die Werkstatt" habe ich mir sagen lassen.

Wir haben damals in der 111er-Ausbildung bei einer Probefahrt 2 SB ohne E gemacht, das Resultat ist oben beschrieben. Alles weitere würde zu sehr ins Detail gehen ;)

Das Material ist dafür ausgelegt, solche enormen Belastungen einmal auszuhalten, dann sollte es ausgetauscht werden.
Denn wie oft in einem "Lokleben" wird es wohl zu einer Schnellbremsung ohne E-Bremse aus Vmax in Bremsstellung "R" kommen? Da müssen schon einige Faktoren dafür zusammenkommen!
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Beitrag von DasBa »

luc @ 3 Oct 2009, 15:26 hat geschrieben: Vermutlich funktioniert es in Plochingen mit der kleineren Reserve. Man ist bei den 90 ET 420 halt auf Nummer Sicher gegangen, damit die Vergabe an die DB nicht gefährdet ist.
Vom Gefühl her würde ich sagen, dass man seit dem die Reserve kleiner ist der Fahrzeugeinsatz flexibler gestaltet. Mittlerweile haben glaube ich alle Linien schonmal 'nen 423er erlebt, "früher" waren die ja eigentlich nie auf der S2, S4, S5 und S6 zu sehen. Genauso ist es mit den beiden 420Plus, die sind am Anfang immer als Paar in einem festen Umlauf unterwegs gewesen Jetzt fahren sie einzeln bzw. mit anderen 420ern auf allen möglichen Linien.
Dass sich die Betriebsqualität merklich verschlechtert hätte, kann ich jedenfals aus meiner Fahrgstsicht nicht feststellen.
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