S-Bahn Stuttgart

Alles über die Netze von S-Bahnen
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

146225 @ 21 Feb 2017, 22:28 hat geschrieben: Mit den Assis in der S-Bahn fahren? So weit käme es noch...
Wenn da noch viel freier Platz wäre, würde ich diese Anmerkung sogar verstehen. Aber in Anbetracht manches Füllungsgrades bei der S-Bahn kann ich hier nur Zynismus erkennen.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
146225
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Beitrag von 146225 »

Bayernlover @ 21 Feb 2017, 23:02 hat geschrieben: Wenn da noch viel freier Platz wäre, würde ich diese Anmerkung sogar verstehen. Aber in Anbetracht manches Füllungsgrades bei der S-Bahn kann ich hier nur Zynismus erkennen.
Nein, soll es ausnahmsweise mal nicht sein, Aussagen wie "Mit der S-Bahn fahren doch eh nur die Assis" und "Bahn fahren? Über so etwas bin ich längst drüber hinweg!" etc.pp. sind tatsächlich schon real von gegenwärtigen (automobilen) Bewohnern der Region Stuttgart getätigt worden.

Nun, der VRS hat ja nochmal zusätzliche 0430/0431 beschaffen lassen. Und bei der SSB sind gerade die neuen DT 8.14 in der Anlieferung. Der Tropfen auf den heißen Stein? - Immerhin konnte der VVS erst kürzlich wieder neue Fahrgastzahl-Rekorde vermelden. Dafür, dass sich der Laden mit seinen Landeshöchstpreisen selbst im Weg steht, und dafür dass bei vielen Verkehrsmitteln die Bedienungsqualität verbesserungsbedürftig ist (neben der S-Bahn vor allem bei diversen Regionalzugverkehren sowie örtlich teilweise im Busverkehr), doch noch beachtlich. Man darf gespannt sein, ob der Region mit all ihren Akteuren auch noch mehr einfällt, oder ob man einfach den Münchner Weg wählt, die Sardinen "nachfragegerecht" zu stapeln.
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Jogi
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Beitrag von Jogi »

Der kurze Ausflug zurück zum Feinstaub (heuer gilt übrigens nach gefühlt drei Wochen mal kein entsprechender Alarm - geradezu ungewohnt... :D) ist hoffentlich gestattet.

Auf Seiten des Verkehrsmysteriums BW gibt es eine kleine FAQ-Liste zum "Dieselverbot". U.a. wird erklärt, warum nicht alle Dieselfahrzeuge, sondern nur bis Euro V betroffen sind oder welche Wirkungen Geschwindigkeitsbeschränkungen haben. Außerdem gibt es dort einen Link zum Wirkungsgutchten sowie zu einer Präsentation über selbiges (PDF).

---

Für die On-Topic-Quote: Vor gut zwei Wochen hat die Bahn ein Lehrstück in Sachen PR-Sprech abgeliefert. Aufgabenstellung war sinngemäß, wie eine Stagnation wesentlicher Kennzahlen (also das Verharren der 3-Minuten-Pünktlichkeit zur Hauptverkehrszeit bei 80 Prozent) positiv dargestellt werden kann.

Lösung? Ganz einfach: Es hätte alles schlimmer kommen können... Folgerichtig beginnt die Pressemitteilung mit diesem Satz:
Trotz zahlreicher Baustellen und gestiegener externer Einflüsse durch Dritte konnten die wesentlichen Qualitätswerte der S-Bahn Stuttgart im Jahr 2016 nahezu auf dem Vorjahresniveau gehalten werden.
Zweiter Schritt, das Positive muss verstärkt werden: Einmal um den Leser zu "framen" und einmal um die eigenen Anstrengungen (die ich, btw, der DB gar nicht absprechen will - wenn ordentlich Druck im Kessel ist, hilft es auf Dauer einfach wenig nur dafür Sorge zu tragen, dass der Dampf ungehindert durch das unverändert bleibende, zu kleine Löchlein abziehen kann #merkwürdigeBilder). Somit lautet der zweite Satz:
Die von der S-Bahn im eigenen Zuständigkeitsbereich beeinflussbaren Verspätungsursachen wurden sogar um 19 Prozent reduziert.
Als drittes muss das alles vermenschlicht werden, natürlich ohne den gesetzten Rahmen zu verlassen. Nicht die Bahn tut etwas, sondern ein Mensch. Alles andere wäre abstrakt:
„Wir haben viele Projekte angestoßen, wie etwa die Optimierung der Türsteuerung, die die Zahl der Fahrzeugstörungen reduziert haben“, sagte Dr. Dirk Rothenstein, Vorsitzender der S-Bahn Stuttgart [...]. „Dies zeigt, dass unsere Maßnahmen, die wir gemeinsam mit dem Aufgabenträger in den vergangenen Jahren vereinbart haben, greifen und zu messbaren Verbesserungen führen.“
Der Rest sind eine Zusammenstellung ausgewählter Kennzahlen, die allesamt zeigen, dass die Pünktlichkeit sowohl in der gesamten Verkehrszeit wie auch im Berufsverkehr im Wesentlichen auf Vorjahresniveau verharrt. Verschiebungen im Vergleich zum Vorjahr bewegen sich im Bereich von Nullkommairgendwas Prozentpunkten, einzige Ausnahme bildet die 3-Minuten-Pünktlichkeit in der HVZ, die sich um 1,2 Prozentpunkte (auf 79,6 Prozent) verschlechterte.

Wobei die DB auch mal für ihre Transparenz gelobt werden kann: Der PM anhängend ist die Präsentation der Pünktlichkeit für 2016 auf der Pressekonferenz, wo die Zahlen noch etwas ausführlicher aufbereitet sind (u.a. Pünktlichkeitsentwicklung im Jahresverlauf), nach Linien aufgeschlüsselt und auch die Zugausfälle angesprochen werden.

---

In der heutigen Sitzung des Verkehrsausschusses des Verbandes Region Stuttgart ist übrigens die S-Bahn großes Thema. In der Sitzungsvorlage 183/2017 (Quelle a.a.O.) heißt es zur stagnierenden Pünktlichkeit auf Seite 3:
Insofern ist es zumindest prinzipiell als positiv zu bewerten, dass die Pünktlichkeit der S-Bahn nicht wieder auf die deutlich niedrigeren Werte des Jahres 2014 zurückgefallen ist. Die Wirksamkeit der umgesetzten Maßnahmen ["S-Bahn-Gipfel" - J.] kann damit grundsätzlich unterstellt werden kann, ist aber noch nicht ausreichend.
An gleicher Stelle werden auch die Ursachen für Zugausfälle (die sich um 40 Prozent auf 160.000 Zugkm erhöht haben) dargestellt:
  • 50% durch Dritte
  • 36% durch DB Netz ohne planmäßige Baustellen
  • 13% durch DB Regio
  • 1% durch Unwetter
Schließlich heißt es noch a.a.O. auf Seite 4:
Sofern mehr als 1% der planmäßig zu erbringenden Zugkilometer – unter Berücksichtigung der bei dieser Berechnung zu wertenden Sachverhalte – in zwei aufeinanderfolgenden Kalenderjahren ausfallen (unabhängig vom Verursacher), besteht vertraglich die Möglichkeit zur außerordentlichen Kündigung des Verkehrsvertrages zwischen Region und DB Regio. In 2016 [:rolleyes: - J.] liegt dieser Wert, der im Wesentlichen aus dem starken Anstieg der „Beeinflussung durch Dritte“ resultiert, bei 1,2 % und wurde im vergangenen Jahr erstmalig überschritten. Die Geschäftsstelle empfiehlt in diesem Zusammenhang eine entsprechende Warnung ggü. DB Regio auszusprechen.
Ein sehr schöner Papiertiger, der schon als verfranster Bettvorleger zu seinem Sprung ansetzt...

Weiterhin stehen noch mehr Kapazitätserweiterungen zur Diskussion (vgl. Vorlage 184/2017), um vor allem im Freizeitverkehr mehr Plätze anbieten zu können. So sollen auf der S2 zum einen auch ab April 2017 in Schorndorf eine überschlagene Wende eingeführt werden und zum anderen die Umläufe so verändert werden, dass auch die Abfahrten in Filderstadt um 16.34, 17.04 und 17.34 Uhr als Langzüge gefahren werden. Weitere sogenannte Module sind:
Im Spät- und Nachtverkehr soll auf allen Linien außer der S60 der Vollzugeinsatz ausgeweitet werden; auf der S1 steht sogar ein Vollzugeinsatz bis Mitternacht (Mo-Fr) bzw. durchgehend bis Ende des Nachtverkehrs (Sa, So) im Raum.
An Samstagen soll der Vollzugeinsatz auf allen Linien (bis auf S3, wo es bereits der Fall ist, und natürlich die S60) früher beginnen, je nach Linie zwischen 7, halb acht und kurz nach 8 Uhr.

Mit der Vorlage 185/2017 soll beschlossen werden, dass im neuen Rosensteintunnel der S-Bahn zwischen Bad Cannstatt und Mittnachstraße eine zusätzliche, in beiden Richtungen nutzbare Überleitverbindung eingebaut wird. Diese "Überleitstelle Rosenstein" soll mit 60 km/h befahrbar sein, pauschal etwa 2 Millionen EUR (wohl inkl. Planung) kosten und solle "im Störungsfall eine flexiblere Nutzung der S-Bahn-Gleise in der neuen Station Mittnachtstraße und im Bahnhof Bad Cannstatt" ermöglichen (a.a.O., S. 1).
Die Überleitstelle erleichtert insbesondere bei Sperrungen südlich der Station Mittnachtstraße [also bei Sperrungen der Stammstrecke - J.] die Betriebsführung, indem der im Gegengleis zurückzulegende Weg reduziert wird. Die vier Weichen werden darüber hinaus zwischen den Weichen der Langfristoption T-Spange angeordnet, um langfristig parallele Ein- und Ausfahrten von bzw. nach Mittnachtstraße und gleichzeitig Richtung Nordbahnhof zu ermöglichen.
Außerdem heißt es ebd.:
Die Weichen sind im Gesamtprojektumfang von Stuttgart 21 nicht enthalten. Eine Ergänzung dieser Weichen nach Inbetriebnahme von Stuttgart 21 ist aufwändiger und deutlich teurer als eine Realisierung im Zuge der Gesamtmaßnahme Stuttgart 21.
Jogi
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Beitrag von Jogi »

Jogi @ 22 Feb 2017, 12:43 hat geschrieben:In der heutigen Sitzung des Verkehrsausschusses des Verbandes Region Stuttgart ist übrigens die S-Bahn großes Thema. [...]
So, und da ist auch schon die Pressemitteilung über die Beschlüsse draußen. Angebotsausweitungen, Überleitstelle Rosenheimstein und die "Gelbe Karte" für DB Regio wurden beschlossen. Wenigstens ist den zitierten Stimmen nach schon mal klar, dass die Drohkulisse wenig einschüchternd ist - Go Abellio, die SSB, die SBB oder sonst wer hätte schließlich mit den gleichen Problemen zu kämpfen. Hm, vielleicht sollte der VRS mal bei Chuck Norris nachfragen... :huh:
Längere Züge und neue Weichen
Region beschließt weitere Verbesserungen für den S-Bahn-Verkehr – große Unzufriedenheit über die S-Bahn-Qualität im letzten Jahr

22.02.2017

Längere Züge und damit mehr Platz in den S-Bahnen. Zusätzliche Weichen und damit mehr Flexibilität beim S-Bahn-Verkehr. Der Verband Region Stuttgart hat heute erneut Verbesserungen auf den Weg gebracht, die kurz- und langfristig wirken. Im Verkehrsausschuss verknüpften die Regionalpolitikerinnen und –politiker ihr regionales Engagement mit einem deutlichen Appell an die Deutsche Bahn AG. Alle Konzerntöchter sollten diesem guten Beispiel folgend ihre Anstrengungen forcieren, damit die S-Bahn wieder flotter und zuverlässiger wird. 

Mehr Sitzplätze und überschlagene Wenden
Ein Teil der zehn neuen S-Bahn-Fahrzeuge, die der Verband Region Stuttgart für gut 80 Millionen Euro finanziert hat, werden bereits seit Dezember 2016 für mehr Komfort und Pünktlichkeit im S-Bahn-Verkehr eingesetzt. In der Hauptverkehrszeit am Morgen waren auf den Linien S1, S2 und S3 einzelne Züge auf insgesamt drei Wageneinheiten (‚Langzug‘) verlängert worden, das entspricht einem Plus von rund 3.300 Sitzplätzen. Weitere 1.000 Sitzplätze werden ab 10. April durch längere Züge der S2 am späteren Nachmittag geschaffen. Hinzu kommen längere Züge auf allen Linien an Wochenenden, abends sowie nachts. Damit gibt der Verband Region Stuttgart die richtige Antwort auf die massiven Fahrgaststeigerungen, gerade auch im Freizeitverkehr am Abend und Wochenende, führte Wirtschaftsdirektor Dr. Jürgen Wurmthaler aus. Auch die überschlagenen Wenden in Weil der Stadt, Stuttgart-Vaihingen (seit Dezember 2016) und Schorndorf sowie Filderstadt (ab Frühjahr 2017) seien ein regionaler Beitrag für mehr Pünktlichkeit. Dort stehen einige der neuen S-Bahn-Fahrzeuge, die pünktlich losfahren können, sofern eine ankommende S-Bahn verspätet sein sollte. 

Einen Festbetrag von knapp 2,5 Millionen Euro zahlt der Verband Region Stuttgart für vier neue Weichen an der neuen S-Bahn-Station Mittnachtstraße. Damit eröffnet die Region perspektivische Ausbauoptionen nach Stuttgart 21 (T-Spange) sowie mehr betriebliche Flexibilität, gerade auch bei Störungen. Die Weichen sollen während der Bauarbeiten von Stuttgart 21 eingebaut werden. 

Gelbe Karte für zu viel ausgefallene Züge
Die Pünktlichkeit für 2016 liegt nach wie vor deutlich hinter den vertraglich vereinbarten Zielwerten zurück. Das ärgert den Verband Region Stuttgart als Finanzier des S-Bahn-Verkehrs mindestens so sehr wie die Fahrgäste. „Die Qualität der S-Bahn hat sich 2016 nicht nachhaltig verbessert und ist absolut unbefriedigend“, sagte Dr. Jürgen Wurmthaler. Die Strafzahlung in Höhe etwa 1,3 Millionen Euro, die die DB Regio AG für ausgefallene Züge an die Region überweisen muss, sind da ein schwacher Trost. Lässt man die Streiks aus dem Jahr 2015 und geplante Baustellen außen vor, haben sich die ausgefallenen Zug-Kilometer um 40 Prozent im Jahr 2016 deutlich erhöht, auf rund 160.000 Kilometer. Grund dafür sind im Wesentlichen „Einflüsse Dritter“, also Personenunfälle, Notarzteinsätze oder Menschen in der Nähe von Gleisen. Die Störungen an Signalen und Weichen machen rund 59.000 Zug-Kilometer aus, das sind mehr als ein Drittel. Ihr Anteil ging im Vergleich zu 2015 um 25 Prozent zurück. Als „gutes Signal“ wertete Dr. Wurmthaler, dass der Anteil der Zugausfälle, der von der S-Bahn Stuttgart zu verantworten ist, zurückging. „Ich setze darauf, dass DB Regio alles dafür tut, um diesen positiven Trend auch in den Folgejahren fortzuführen.“

Der Vertrag von Verband Region Stuttgart und DB Regio AG über den Betrieb der S-Bahn sieht die Möglichkeit einer außerordentlichen Kündigung vor, sofern der Wert an ausgefallenen Zug-Kilometern in zwei aufeinanderfolgenden Kalenderjahren 1 Prozent übersteigt. 2016 war dies erstmals der Fall. Deshalb hat der Verkehrsausschuss der DB Regio AG heute die gelbe Karte gezeigt. Mit dieser Warnung ist der Hinweis verbunden, dass „alle Maßnahmen zu nutzen sind, um die Zugausfälle aller Verursacher zu reduzieren.“ Noch vor der Sommerpause werden Unternehmensvertreter der Deutschen Bahn AG im Verkehrsausschuss berichten, wie die bisher bei den „S-Bahn-Gipfeln“ vorgestellten Maßnahmen gewirkt haben. 

Kopfschütteln, Frust und Hilflosigkeit
Rainer Ganske (CDU) bedauerte es, dass das „Fünkchen Hoffnung“ eines positiven Trends sich in Luft aufgelöst habe. „Jetzt muss die DB als Gesamtkonzern liefern“. Eine Kündigung des Vertrags sei keine Option. Mangels Alternativen sei es eine Illusion zu glauben, dann werde alles besser. Auch die geplanten Baustellen mit Ersatzfahrplänen strapazierten die Nerven der Fahrgäste, sagte Eva Mannhardt (Grüne). „Wir machen unsere Hausaufgaben und können sicherlich Verbesserungen erreichen.“ Der Beitrag von anderen stehe noch aus, formulierte sie vor allem in Richtung DB Netz AG. Seit Jahren hätten sich die Zahlen von Zugausfällen und Pünktlichkeit nicht signifikant verbessert, kritisierte Harald Raß (SPD). „Das ist nicht akzeptabel“. Die Region habe die neuen Fahrzeuge gekauft und investiere in den 15-Minuten-Takt, alles in allem um die 100 Millionen Euro. Damit seien die Hausaufgaben der Region mehr als gemacht. Die Warnung an die DB Regio AG könne nicht folgenlos sein. 

Von „geballter Frustration und Hilflosigkeit“ sprach Bernhard Maier (Freie Wähler). „Das S-Bahn-System ist am Limit, deshalb wird es nicht besser werden. Wir verbessern das System mit öffentlichem Geld und der einzige Profiteur ist die Bahn.“ „Die Zahlen sind nicht mehr schön zu reden“, findet auch Ingo Mörl (Piraten/Die Linke). „So kann es nicht weitergehen. Und ohne Sanktionierung gibt es keine Besserung.“ Armin Serwani (FDP) war über die Werte „erschreckt“. „Mit den geplanten Baustellen, die die Infrastruktur verbessern, müssen wir uns allerdings abfinden.“ Nicht akzeptabel sei die Informationspolitik der Bahn. Nach Überzeugung von Dr. Burghard Korneffel (AfD/Innovative Politik) funktioniert dieses System S-Bahn als Teil der DB nicht.
(Edit) Im überregionalen Käsblättle gibt's einen Kommentar dazu. Tenor: berechtigte Kritik an der DB, aber als "zweite Seite der Medaille" ist die erreichte Kapazitätsgrenze zu bedenken:
Dennoch muss auch festgehalten werden, dass die beeindruckenden Zuwächse und die unzureichende Pünktlichkeit zwei Seiten einer Medaille sind. Das S-Bahn-System bewegt sich an der Kapazitätsgrenze und ist deshalb äußerst störanfällig. Das eigentliche Nadelöhr, die überlastete Tunnelstammstrecke in Stuttgart, kann nur durch die moderne Signaltechnik ETCS geweitet werden. Dieser Ausbau muss in diesem Jahr endlich beschlossen werden, wenn dem ÖPNV in der Region überhaupt eine Perspektive eröffnet werden soll.
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Beitrag von Jogi »

Kurze Wasserstandsmeldung zur Verlängerung der S2 von Filderstadt nach Bernhausen: Die den Bau ausführende SSB hat beim RP Stuttgart die Planfeststellungsunterlagen eingereicht.

Ein paar Details mehr stehen in der "Stuttgarter Zeitung":
  • Baubeginn 2019, Eröffnung Ende 2022, d.h. ein Jahr später als bislang vorgesehen
  • Kosten: 130 Millionen, davon zahlen 60% der Bund, 20% das Land und 20% die Region Stuttgart, der Landkreis sowie Filderstadt und Neuhausen
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Beitrag von Jogi »

Ein Zug der BR 426 wurde für 400.000 EUR umfassend modernisiert (neue Sitze, Monitore mit Anschlussinformationen, LED-Beleuchtung, Bodenmarkierung und taktile Elemente, überarbeitete Klimaanlage).

Was das im S-Bahn-Stuttgart-Thread zu suchen hat? Der Umbau erfolgte im Rahmen des Verkehrsvertrages mit der Region Stuttgart, entsprechend wird der Zug hauptsächlich (oder gar ausschließlich??) auf der Schusterbahn zwischen Untertürk- und Kornwestheim eingesetzt.

Von Außen ist er Zug am Frontdisplay (organgene statt grüne Schrift) und am "Region Stuttgart"-Aufkleber neben der Führerstandstüre zu erkennen.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Verband Region Stuttgart stellt Weichen für den WLAN-Ausbau in den Fahrzeugen der Baureihen 423, 430 und 426 • Investitionsvolumen beträgt fast fünf Millionen Euro • Erste Fahrzeuge können schon ab Spätherbst im Einsatz sein
Zusätzlich zur Technik soll ein Infotainment-Portal für die WLAN-Nutzer angeboten werden. Dieses läuft bereits seit Ende Januar in den beiden Testfahrzeugen der Baureihe 423 und soll gemeinsam mit dem Verband Region Stuttgart sukzessive weiterentwickelt werden. (...) Die vollständige Umrüstung der gesamten Flotte mit insgesamt 158 Fahrzeugen soll innerhalb von 24 Monaten abgeschlossen sein. „Wir werden dann die erste S-Bahn in Deutschland sein, die ein solches Angebot für ihre Fahrgäste bereit hält“, sagt Dr. Rothenstein.
Sitze in der Stuttgarter S-Bahn werden zum Hot-Spot
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Vorbildlich!
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Was für ein Unsinn. Man wird auch weiterhin in Höfingen keinen Empfang haben, leerer und/oder zuverlässiger werden die Züge davon auch nicht - aber man hats ja.
Rev
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Beitrag von Rev »

Das ist ein richtiger Schritt die gesamte Reisekette mit Internet abzudecken. Mit zukünftigen Entwicklungen wie 5G wird das in ein paar jahren auch wirklich was gutes. Das jetzt braucht man einfach um Erfahrungen zu sammeln.
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Beitrag von 146225 »

Sicher nicht unzeitgemäß und "nice-to-have" - aber wie JeDi richtig schrieb, so ein paar ganz klitzekleine Probleme darüber hinaus hätte die S-Bahn Stuttgart dann halt doch auch noch. Natürlich mag es mit ein Lockmittel sein, um den einen oder anderen aus seinem alten Diesel für die Fahrt in die Stadt in die S-Bahn zu holen, wenn die sonstigen Rahmenbedingungen (Angebot abseits der S-Bahn, miese Betriebsqualität, hochpreisiger VVS-Tarif u.a.) nicht akquisitiv sind bzw. nicht zu einem ausgezeichneten Gesamtprodukt beitragen, wird es das WLAN alleine auch nicht mehr richten.
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Rev
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Beitrag von Rev »

Ich verstehe nicht warum ihr glaubt das wlan einen Einfluss auf die Betriebsqualität haben wird...

Der einzige Unterschied wird sein das man zukünftig halt mit WLAN vor nem Signal steht.... Ob das jetzt kommt oder nicht dadurch wird keine sbahn eine Minute mehr oder weniger haben.

Durch weniger Sachbeschädigung etc kann es sogar sein das weniger Verspätung und Ausfälle im sbahn Netz vorkommen
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Deshalb sollte man sich vielleicht eher darum kümmern. Zumal man auch eher wenig vom WLAN hat, wenn man dicht an dicht gedrängt im Zug steht.
Rev
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Beitrag von Rev »

Ich wiederhole mich ja gern...

Das wlan wird sich weder positiv noch negativ auf die Fahrzeug verfügbarkeit oder Störungen an der Strecke auswirken warum sollte man es also nicht einbauen...

Für die paar Euro was der Einbau kostet bewirkt man nix im netz... Und Personal wird auch ned spürbar frei gesetzt dadurch...
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Beitrag von JeDi »

Rev @ 1 Jun 2017, 09:26 hat geschrieben: Für die paar Euro was der Einbau kostet bewirkt man nix im netz... Und Personal wird auch ned spürbar frei gesetzt dadurch...
Für 5 Mio hätte man fast die 2 430 mehr kaufen können, die man für die überschlagene Wende in Schorndorf benötigte.
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Beitrag von NJ Transit »

Hätte man? Die Nachbestellung waren doch 80 Mio für 10 Züge?
My hovercraft is full of eels.

SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
JeDi
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Beitrag von JeDi »

NJ Transit @ 1 Jun 2017, 10:08 hat geschrieben: Hätte man? Die Nachbestellung waren doch 80 Mio für 10 Züge?
Ja, die Nachbestellung.
Rev
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Beitrag von Rev »

Ja damals 2012 ... damals standen die 5 Millionen mehr aber nicht zur Verfügung sondern heute... und ein hätte hätte hätte ist zwar schön bringt aber nix in der Realität...


Und auch bei der damaligen Nachbestellung waren die 5 Millionen nicht da... und hätten nur nen 3/4 Treibzug gebracht...


Und laut Wikpedia kostet einer damals 5,6 in der ersten Bestellung das wäre nicht mal einer geworden...


Heute in der Realität haben von WLan ziemliche viele Leute einen nutzen... wenn man 5 Millionen irgendwo punkt förmig investiert was bekommt man dafür irgendwo ne Weiche mehr ? Davon dürften deutlich weniger Leute einen nutzen haben... Und hier geht es einfach auch mal generell die ganze Reise kette mit W-Lan zu versorgen da musst man einfach mal anfangen flächendeckend auszubauen... Und wenn man das Geld dafür jetzt nicht nutzt passiert das gleiche wie mit den Transrapid Millionnen gar nix... Man muss nicht immer gegen alles sein ... und einfach mal dinge als ok akzeptierten auch wenn man gern was anders hätte...

So kommt man jetzt bei 30.000 pro Treibzug raus... das ist ned Billig aber die Hardware wird vermutlich so um die 10.000 Liegen... dann noch das ganze Zeug im Hintergrund einbau, Zulassung etc... da kommt schon einiges auch an Bürokratischen Overhead zusammen das das Teuer macht...
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Beitrag von JeDi »

Welchen Nutzen habe ich von WLAN, wenn ich in einer voll besetzten S-Bahn im Funkloch stehe? Gerne auch nur einzelne Bestandteile davon.
Rev
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Beitrag von Rev »

Das S-Bahnen bis zum umfallen gefüllt sind hält sich in Grenzen es ist ja ned ned jede sbahn rund um die Uhr ab der ersten Station voll bis oben hin :rolleyes: und selbst wenn haben zumindest die die sitzen etwas davon
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Beitrag von JeDi »

Rev @ 1 Jun 2017, 16:32 hat geschrieben: Das S-Bahnen bis zum umfallen gefüllt sind hält sich in Grenzen
Nein.
Rev
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Beitrag von Rev »

Verstehe alle S-Bahnen in Stuttgart sind rund um die Uhr voll bis zum umfallen. Was für ne tolle conversation :rolleyes:
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karhu
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Beitrag von karhu »

Wo wird bei der (S) Bahn Stuttgart die Baureihe 426 eingesetzt?
Der 426 der Schusterbahn verkehrt doch als RB und nicht als (S) oder hat sich das geändert?
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Da fährt der Verkehrsbetrieb S-Bahn Stuttgart.
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Beitrag von JeDi »

Rev @ 1 Jun 2017, 20:27 hat geschrieben: Verstehe alle S-Bahnen in Stuttgart sind rund um die Uhr voll bis zum umfallen. Was für ne tolle conversation :rolleyes:
Nein. Es hält sich nur nicht in Grenzen.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

JeDi @ 1 Jun 2017, 09:50 hat geschrieben:Für 5 Mio hätte man fast die 2 430 mehr kaufen können, die man für die überschlagene Wende in Schorndorf benötigte.
Wieder das typische Wut-Fuzzy denken. Dies nicht, das nicht, für das Geld usw.
Die Alternative wäre halt wieder gewesen, dass überhaupt nichts investiert wird und der Finanzminister eine bessere Bilanz haben würde. :rolleyes:
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JeDi
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Beitrag von JeDi »

218 466-1 @ 2 Jun 2017, 06:25 hat geschrieben: Die Alternative wäre halt wieder gewesen, dass überhaupt nichts investiert wird und der Finanzminister eine bessere Bilanz haben würde. :rolleyes:
Quark. Es handelt sich schließlich um Pönalemittel, die für irgendwas reinvestiert werden müssen. Grade der VRS hat da in den letzten Jahren den Reisenden tendenziell schon was gutes getan, z.B. durch flächendeckende Ausrüstung der S-Bahn-Halte mit vernünftigen Zielanzeigern.
Rev
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Beitrag von Rev »

Verstehe ZZA am Bahnsteig sind für dich ok, W-Lan im Zug (mit dem man dann auch die Verspätungen über das Smartphone anzeigen lassen kann) dagegen böse :D

Tellerrand und so :rolleyes: :lol:
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Wobei mich der Anteil der Fahrgäste, die ohne mobiles Internet unterwegs sind, wirklich mal interessieren würde.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von JeDi »

Zumindest sind volle FIA an S-Bahn-Stationen sinnvoller als DSA (und Fahrgastinformation ist ja bekanntermaßen Pflicht). Übrigens bringt mir das WLAN im Zug quasi nichts, wenn 1] eh kein Handynetz da ist, 2] zu viele Leute drauf zugreifen wollen, 3] zu viele Leute im Zug sind (sodass ich mein Handy/Tablet/Laptop gar nicht erst auspacken kann). Mal davon abgesehen, dass etwas, das privatwirtschaftlich funktioniert (Wer ein Smartphone hat, hat in der Regel auch den dazu passenden Datentarif) m.E. nicht auf Kosten der Allgemeinheit bereitgestellt werden sollte.

Und: Ja, ich habe Smartphone und Tablet.
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