Ladenschluss

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Pauline366
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Beitrag von Pauline366 »

Klar, weil keiner mehr dort einkauft. Sehr erhellende These. rolleyes.gif Da schaufelt jemand sein eigenes Grab.
Die letzte Woche vor dem Lockdown & die ersten 4 Wochen danach hat man das Gefühl gehabt, es gibt kein Morgen. Von 7 bis 20 Uhr der Laden immer voll mit 10 Leute pro qm. Es gab keinen "Leerlauf". Hätte man bis 22 oder 24 Uhr offen gehabt, dann wäre der Irrsinn eben bis dann weitergegangen. In der Weihnachtszeit wird es das selbe geben; von morgens bis abends nur Vollgas, egal wie lange.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Pauline366 @ 13 Oct 2020, 10:08 hat geschrieben: Die letzte Woche vor dem Lockdown & die ersten 4 Wochen danach hat man das Gefühl gehabt, es gibt kein Morgen. Von 7 bis 20 Uhr der Laden immer voll mit 10 Leute pro qm. Es gab keinen "Leerlauf". Hätte man bis 22 oder 24 Uhr offen gehabt, dann wäre der Irrsinn eben bis dann weitergegangen. In der Weihnachtszeit wird es das selbe geben; von morgens bis abends nur Vollgas, egal wie lange.
Wie sind die Leute auch auf der Idee gekommen ihre verschobenen Einkäufe zu tätigen. Sie hätten lieber im Internet bestellen sollen, dann hättest du deine Ruhe gehabt. :rolleyes:
Ich verstehe ja, dass deine Kräfte in dieser Zeit verzerrt wurde, wäre dir allerdings Arbeitslos besser gewesen?
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Pauline366 @ 13 Oct 2020, 10:08 hat geschrieben: Die letzte Woche vor dem Lockdown & die ersten 4 Wochen danach hat man das Gefühl gehabt, es gibt kein Morgen. Von 7 bis 20 Uhr der Laden immer voll mit 10 Leute pro qm. Es gab keinen "Leerlauf". Hätte man bis 22 oder 24 Uhr offen gehabt, dann wäre der Irrsinn eben bis dann weitergegangen.
Ich hätte jetzt vermutet, dass die Leute verschobene Einkäufe nachgeholt hatten. Kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass die Leute nach 21 Uhr weiterhin in Massen die Läden stürmen. In BW sind Ladenöffnungszeiten bis 22 Uhr (oder sogar später?) erlaubt, und ein Freund von mir, der dort lebt, kauft mit Vorliebe um diese Uhrzeit ein - eben, weil dann nicht mehr viel los ist. Würde mich wundern, wenn die Bayern in Massen die Läden am späteren Abend stürmen würden.

Ehrlich gesagt fände ich es eine gute Option, um in Ruhe einkaufen zu können, ohne auf allzu viele Menschen zu treffen. Besser, als wenn man die Ladenöffnungszeiten verkürzt, um die Leute in die Hauptgeschäftszeiten gleich nach Feierabend zu drängen.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Pauline366 @ 13 Oct 2020, 10:08 hat geschrieben: In der Weihnachtszeit wird es das selbe geben; von morgens bis abends nur Vollgas, egal wie lange.
Keine Angst, viele werden online, unter anderem bei Amazon bestellen. Dann brauchst du keine Überstunden zu machen. :rolleyes: Und dann hören wir den stationären Einzelhandel am Ende wieder jammern. Pauline jubelt dann und kriegt ihre Entlassung.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

rautatie @ 13 Oct 2020, 09:18 hat geschrieben: Das ist eine Ladenöffnungszeit, die überhaupt keinen Sinn ergibt. Wenn man schon die Öffnungszeiten verkürzt, dann sollte man doch eher den Feierabend der Leute noch mit einbeziehen und ihn lieber erst am Mittag oder Nachnittag öffnen. Aber ein Laden, der nur zwischen 9 und 15 Uhr geöffnet hat, der dürfte für Leute mit normalen Arbeitszeiten völlig nutzlos sein.
Ein Buchladen am Hbf richtet sich aber auch weniger an die arbeitende Bevölkerung sondern eher an die Reisenden. Die meisten Reisen starten vermutlich doch eher am Vormittag, von daher halte ich es schon für denkbar dass vormittags mehr Bücher als Reiselektüre verkauft werden als am nachmittag. Klar, Rückreisen sind dann am Nachmittag, aber da werden die Leute ihre Reiselektüre vermutlich schon haben.

Ich gehe mal davon aus die Buchhändler an Bahnhöfen wissen wann sie wie viel Umsatz machen, ganz grundlos wird der schon nicht diese Zeit gewählt haben.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von rautatie »

Boris Merath @ 13 Oct 2020, 12:13 hat geschrieben: Ein Buchladen am Hbf richtet sich aber auch weniger an die arbeitende Bevölkerung sondern eher an die Reisenden. Die meisten Reisen starten vermutlich doch eher am Vormittag,
Hm, ich hätte durchaus angenommen, dass zum Feierabend eine erhöhte Zahl von Pendlern in die Bahnhöfe strömen. Dazu kommen noch die Leute, die tagsüber nach München gekommen sind und abends zurück fahren. Meiner persönlichen Erfahrung nach nimmt daher das Personenaufkommen an den Bahnhöfen ab 16 Uhr bis nach 18 Uhr doch wieder deutlich zu. Es ist meiner Ansicht nach nicht so, dass die meisten Benutzer des Hauptbahnhofs eine längere ICE-Reise antreten wollen, und diese überwiegend am Vormittag starten.

Ich würde sogar eher vermuten, dass die Zeitspanne mit dem vergleichsweise niedrigsten Publikumsverkehr eher in der Mittagszeit und dem frühen Nachmittag zu erwarten sein dürfte - also genau dann, wenn der Buchladen geöffnet hat.
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Jean
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Beitrag von Jean »

rautatie @ 13 Oct 2020, 12:32 hat geschrieben: Hm, ich hätte durchaus angenommen, dass zum Feierabend eine erhöhte Zahl von Pendlern in die Bahnhöfe strömen. Dazu kommen noch die Leute, die tagsüber nach München gekommen sind und abends zurück fahren. Meiner persönlichen Erfahrung nach nimmt daher das Personenaufkommen an den Bahnhöfen ab 16 Uhr bis nach 18 Uhr doch wieder deutlich zu. Es ist meiner Ansicht nach nicht so, dass die meisten Benutzer des Hauptbahnhofs eine längere ICE-Reise antreten wollen, und diese überwiegend am Vormittag starten.

Ich würde sogar eher vermuten, dass die Zeitspanne mit dem vergleichsweise niedrigsten Publikumsverkehr eher in der Mittagszeit und dem frühen Nachmittag zu erwarten sein dürfte - also genau dann, wenn der Buchladen geöffnet hat.
Die Pendler kommen ja in der Früh und gehen wieder am Abend zurück. Nicht umsonst haben viele Bahnhofsläden bereits um 06:00 offen.
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Beitrag von Jean »

Süddeutsche:: Die Öffnungszeit vom Christkindlmarkt auf dem Marienplatz wird bis 21:00 verlängert um den Andrang zu entzerren. Soviel zum Thema Öffnungszeiten! :rolleyes:
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Beitrag von bayernfan2 »

rautatie @ 13 Oct 2020, 08:37 hat geschrieben: Deswegen habe ich schon seit längerem dort nicht mehr eingekauft, obwohl mein Notebook allmählich aus Altersgründen schwächelt. Aber die entsprechenden Geschäfte machen eben gerade zu, wenn ich Feierabend habe. Dann eben nicht.... Anscheinend scheint man nicht auf Vollzeit arbeitende Kunden angewiesen zu sein.

Zum Glück kann man wenigstens noch Kleidung und Lebensmittel nach 18 Uhr einkaufen, sonst wäre es wirklich schwierig. Ich mag auch nicht für jede Anschaffung Urlaub nehmen müssen.
Saturn hat inzwischen wieder bis 20 Uhr auf
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

bayernfan2 @ 13 Oct 2020, 12:58 hat geschrieben: Saturn hat inzwischen wieder bis 20 Uhr auf
Gut zu wissen. Bestimmte Filialen, oder generell?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

rautatie @ 13 Oct 2020, 12:32 hat geschrieben: Hm, ich hätte durchaus angenommen, dass zum Feierabend eine erhöhte Zahl von Pendlern in die Bahnhöfe strömen.
Die Frage ist aber nicht wann viele Leute im Bahnhof sind. sondern wann viele Leute im Bahnhof sind die ein Buch oder eine Zeitung kaufen wollen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von rautatie »

Boris Merath @ 13 Oct 2020, 13:06 hat geschrieben: Die Frage ist aber nicht wann viele Leute im Bahnhof sind. sondern wann viele Leute im Bahnhof sind die ein Buch oder eine Zeitung kaufen wollen.
Da bin ich zu wenig in den Buchhandel involviert, um diese detaillierten Unterschiede zu kennen, das stimmt. Ich selbst kaufe tatsächlich durchaus häufig für die Rückfahrten etwas zu Lesen, insbesondere, wenn die Fahrt in die abendliche Dunkelheit hineingeht, aber ich bin da sicherlich nicht repräsentativ.
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Beitrag von einen_Benutzernamen »

Ein Buchladen am Hbf richtet sich aber auch weniger an die arbeitende Bevölkerung sondern eher an die Reisenden. Die meisten Reisen starten vermutlich doch eher am Vormittag
Ka wann Ihr so startet aber meine Züge gehen so zwischen 5 - 7.
Und Ich schaue das Ich so spät wie möglich am Bahnhof bin und vorher gehe Ich maximal im Supermarkt einkaufen.
oder eine Zeitung kaufen
Gibt es da keine Trafik?
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

einen_Benutzernamen @ 13 Oct 2020, 13:29 hat geschrieben: Gibt es da keine Trafik?
Trafik so wie in Österreich ist in Deutschland eher unbekannt. Die Zeitungen am Bahnhof werden meistens auch von den Buchläden verkauft, soweit ich mich erinnere.
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Beitrag von bayernfan2 »

rautatie @ 13 Oct 2020, 13:02 hat geschrieben: Gut zu wissen. Bestimmte Filialen, oder generell?
Soweit ich weiss generell
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Beitrag von Pauline366 »

Keine Angst, viele werden online, unter anderem bei Amazon bestellen. Dann brauchst du keine Überstunden zu machen. rolleyes.gif Und dann hören wir den stationären Einzelhandel am Ende wieder jammern. Pauline jubelt dann und kriegt ihre Entlassung.
Pauline jubelt nicht & kriegt die Entlassung zu Weihnachten; sondern Pauline sortiert ihre Knochen
Ich hätte jetzt vermutet, dass die Leute verschobene Einkäufe nachgeholt hatten. Kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass die Leute nach 21 Uhr weiterhin in Massen die Läden stürmen. In BW sind Ladenöffnungszeiten bis 22 Uhr (oder sogar später?) erlaubt, und ein Freund von mir, der dort lebt, kauft mit Vorliebe um diese Uhrzeit ein - eben, weil dann nicht mehr viel los ist. Würde mich wundern, wenn die Bayern in Massen die Läden am späteren Abend stürmen würden.

Ehrlich gesagt fände ich es eine gute Option, um in Ruhe einkaufen zu können, ohne auf allzu viele Menschen zu treffen. Besser, als wenn man die Ladenöffnungszeiten verkürzt, um die Leute in die Hauptgeschäftszeiten gleich nach Feierabend zu drängen.
schau Dir bitte die Bilder der Baumärkte vor & nach dem Lockdown an, das war Realität von morgens 7 bis 20 & hätte man bis 22 offen gehabt, dann wäre es nathlos weitergegangen.
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Beitrag von rautatie »

Pauline366 @ 13 Oct 2020, 22:48 hat geschrieben: schau Dir bitte die Bilder der Baumärkte vor & nach dem Lockdown an, das war Realität von morgens 7 bis 20 & hätte man bis 22 offen gehabt, dann wäre es nathlos weitergegangen.
Ist das wirklich so? Ich muss zugeben, dass ich mich mit der Situation in Baumärkten nicht auskenne, weil ich da nur sehr selten einkaufe. Ich hatte eher an Lebensmittelläden, Buchläden, Bekleidungsgeschäfte und Elektronikgeschäfte gedacht - und da nimmt meiner bisherigen Erfahrung nach am Abend die Anzahl der Kunden deutlich ab, sodass man am späteren Abend wahrscheinlich sehr angenehm und ruhig einkaufen könnte (wenn geöffnet wäre).

Aber ist es denn wirklich eine sinnvolle Lösung, zur Begrenzung der Kunden die Ladenöffnungszeiten zu verkürzen? Werden dann die Kunden auf ihre Einkäufe verzichten, oder verschieben (was trotzdem zu einer Verdichtung zu anderen Uhrzeiten führen würde), oder auf den Onlinehandel ausweichen? Letzterer führt natürlich zu einer Entzerrung im Geschäft, scheint mir aber aus Sicht des stationären Handels keine dauerhaft sinnvolle Lösung zu sein, wenn man die Kunden absichtlich in den Onlinehandel drängt, oder?

Welche Einkaufsoption würde denn der früh schließende stationäre Handel den berufstätigen Kunden empfehlen, die tagsüber ihrerseits aus beruflichen Gründen nicht einkaufen können?
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Beitrag von Jean »

Für mich klingt Pauline so, als würde sie am liebsten den stationären Handel komplett zu machen. Nur weil nach dem Lockdown eine verrückte Situation herrschte, nimmt sie an dass diese Situation nun ewig herrschen würde und das Maßstab aller Dinge ist?
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Beitrag von panurg »

Gedankenspiel: Die allgemeinen Ladenöffnungszeiten werden auf 6-24 Uhr festgelegt. Welchen Grund gäbe es denn noch für Gewerkschaften, einen tariflich festgelegten Nachtarbeitszuschlag ab 20:00 Uhr einfordern zu können? Die Arbeitgeberseite wird immer damit argumentieren, dass die allgemeinen Betriebszeiten sich ja in diesem Rahmen bewegen, außerdem ist nach der Corona-Krise "der Gürtel alternativlos".
Der Sonntag ist ja für viele auch schon als Ruhetag verzichtbar und damit ein (Werk)tag unter vielen.
Dies führt zu einem weiteren Abbau von Ausgleichsleistungen und am Ende hat die Arbeitgeberseite die (für sie) wunderbare Situation, dass sie maximal noch für Feiertage Zuschläge zahlen muss - juhuu :ph34r:

Am besten, wir führen den Sowjetischen Revolutionskalender ein, der hat doch so super funktioniert. 5-Tage-Woche für alle, jeden fünften Tag für 20% der Beschäftigten einen Tag frei - vorwärts immer, rückwärts nimmer! Voran Genossen!

Hat ja alles so super funktioniert...
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

panurg @ 14 Oct 2020, 11:06 hat geschrieben: Gedankenspiel: Die allgemeinen Ladenöffnungszeiten werden auf 6-24 Uhr festgelegt.
Mir scheint, dass man gern zu den jeweiligen Extremen tendiert. Die eine Seite würde gern die Ladenöffnungszeiten immer weiter einschränken, aber die Alternative scheint dann gleich die grenzenlose Öffnungszeit zu sein. Ich hatte eher an praktikable und sinnvolle Erweiterungen und Anpassungen gedacht, die eben auch denjenigen Menschen zugute kommen, die tagsüber aus beruflichen Gründen verhindert sind, ihre Einkäufe zu erledigen.

Warum also gleich mit grenzenlosen Öffnungszeiten inklusive allen Sonntagen argumentiert wird, erschließt sich mir noch nicht.
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Beitrag von Jean »

rautatie @ 14 Oct 2020, 11:10 hat geschrieben: Mir scheint, dass man gern zu den jeweiligen Extremen tendiert. Die eine Seite würde gern die Ladenöffnungszeiten immer weiter einschränken, aber die Alternative scheint dann gleich die grenzenlose Öffnungszeit zu sein. Ich hatte eher an praktikable und sinnvolle Erweiterungen und Anpassungen gedacht, die eben auch denjenigen Menschen zugute kommen, die tagsüber aus beruflichen Gründen verhindert sind, ihre Einkäufe zu erledigen.

Warum also gleich mit grenzenlosen Öffnungszeiten inklusive allen Sonntagen argumentiert wird, erschließt sich mir noch nicht.
Ich würde die Öffnungszeiten einfach Montag bis Samstag frei geben, ohne Einschränkungen. Wird sich eh einpendeln.
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Beitrag von rautatie »

Jean @ 14 Oct 2020, 11:20 hat geschrieben: Ich würde die Öffnungszeiten einfach Montag bis Samstag frei geben, ohne Einschränkungen. Wird sich eh einpendeln.
Ich denke auch, dass sich deswegen längst nicht alle Läden verpflichtet fühlen werden, rund um die Uhr offen zu haben, aber für Nischengeschäfte wie Spätis wäre es schon mal einfacher, und es würde auch neue Geschäftsmöglichkeiten bieten, denn es gibt ja auch Leute, die gern und freiwillig zu ungewöhnlichen Zeiten arbeiten und dafür lieber tagsüber frei haben. (ein Freund von mir ist Stadtbahnfahrer, und er schätzt es sehr, spätabends und nachts fahren zu können, weil er zum Ausgleich oft tagsüber an Wochentagen frei hat).

Wobei ich das gar nicht unbedingt fordern wollte, die Öffnungszeiten gleich vollständig freizugeben. Ich denke, für die meisten wäre es schon eine große Sache, wenn es zwischen der üblichen Feierabendzeit (etwa 17 und 18 Uhr) und dem spätestmöglichen Ladenschluss eine ausreichend lange Zeitspanne geben würde, in der man auch als Vollzeit-Arbeitnehmer in Ruhe und ohne Hektik einkaufen kann, ohne auf Online-Shopping ausweichen zu müssen. In anderen Bundesländern ist es ja bereits der Fall, aber in Bayern halt nicht.

Ich könnte mir vorstellen, dass sich dann die Ladenöffnungszeiten je nach Bedarf und je nach Ladentyp differenzieren würden: die einen Geschäfte haben eher vormittags bis zum frühen Abend geöffnet, und andere wiederum würden vielleicht erst am Nachmittag öffnen und bis zum späten Abend geöffnet haben. Es müssten ja nicht alle Läden gleichzeitig den gesetzlich möglichen Rahmen ausfüllen.
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Beitrag von bumsschlumpf »

In dieser ganzen Diskussion werden meiner Meinung nach Sachen vermischt, die nichts miteinander zu tun haben. In den fortschrittlicheren Bundesländern mit liberaleren Öffnungszeiten werden diese so gut wie ausschließlich vom Lebensmitteleinzelhandel genutzt. Wenn hier manche sich äußern, sie würden bei längeren Öffnungszeiten abends Kleidung Bücher oder Elektroartikel vor Ort shoppen statt Online dem sei mal eine Fahrt nach Berlin, Köln oder Hamburg, den einzigen anderen Millionenstädten in Deutschland, zu empfehlen. Selbst dort ist das einzige was nach 20 Uhr offen hat Supermärkte. Wenige Kaufhäuser wie das KadeWe oder Kaufhof am Alex lassen mal Freitags ne Stunde länger offen, aber wer hier glaubt man könnte in kleinen Fachgeschäften spätabends einkaufen der macht sich unglaubwürdig. Und Lebensmittel sind egal wo in Deutschland, lange Öffnungszeiten hin oder her für den Onlineeinkauf noch eher unbedeutend. Wer das nutzt der eher aus Gründen weil er kein Auto hat und sich die Schlepperei ersparen möchte als dass er es nicht schafft zum einkaufen zu kommen. Und Spätis wären auch in München möglich, sie haben sich dort bisher einfach nicht durchgestzt wie beispielsweised in Berlin.
Nicht falsch verstehen, auch ich würde es begrüßen, wenn die Öffnungszeiten zumindest an Werktagen freigegeben würden, aber das würden nur Supermärkte wirklich nutzen.
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Beitrag von rautatie »

bumsschlumpf @ 14 Oct 2020, 13:13 hat geschrieben: Wenn hier manche sich äußern, sie würden bei längeren Öffnungszeiten abends Kleidung Bücher oder Elektroartikel vor Ort shoppen statt Online dem sei mal eine Fahrt nach Berlin, Köln oder Hamburg, den einzigen anderen Millionenstädten in Deutschland, zu empfehlen. Selbst dort ist das einzige was nach 20 Uhr offen hat Supermärkte. Wenige Kaufhäuser wie das KadeWe oder Kaufhof am Alex lassen mal Freitags ne Stunde länger offen, aber wer hier glaubt man könnte in kleinen Fachgeschäften spätabends einkaufen der macht sich unglaubwürdig.
In wiefern macht man sich unglaubwürdig, wenn man hier seine Gedanken und seinen Bedarf äußert? Heißt das, dass die geäußerten Gedanken per se unglaubwürdig sind? Welche Äußerungen würden denn der Glaubwürdigkeitsprüfung standhalten? Ist es unglaubwürdig und/oder abhängig von den bisherigen Reiseerfahrungen, ob man abends noch Bücher, Elektronikartikel oder Kleidung kaufen würde, wenn es die Möglichkeit gäbe?

Mich würde interessieren, ob der zitierte Text die Annahme beinhaltet, dass ich beispielsweise noch nie in Berlin, Köln oder Hamburg gewesen sei? Bzw. aus welchen konkreten Gründen würde man mir eine Reise dorthin empfehlen?

Generell scheint es mir auch in dieser Debatte letztlich wieder tendenziell darum zu gehen, den anderen Forumsteilnehmern irgendwie Unwissen, Ahnungslosigkeit und andere negative Eigenschaften zu unterstellen. In einer wirklich sachbezogenen Diskussion müsste man Abwertungen anderer Beiträge wohl nicht zwingend publizieren, denke ich. Da würde mal wieder ein schlichtes "Ich bin anderer Ansicht" + eigene Erläuterungen ausreichen.
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Beitrag von bumsschlumpf »

rautatie @ 14 Oct 2020, 13:18 hat geschrieben: In wiefern macht man sich unglaubwürdig, wenn man hier seine Gedanken und seinen Bedarf äußert? Heißt das, dass die geäußerten Gedanken per se unglaubwürdig sind? Welche Äußerungen würden denn der Glaubwürdigkeitsprüfung standhalten? Ist es unglaubwürdig und/oder abhängig von den bisherigen Reiseerfahrungen, ob man abends noch Bücher, Elektronikartikel oder Kleidung kaufen würde, wenn es die Möglichkeit gäbe?

Mich würde interessieren, ob der zitierte Text die Annahme beinhaltet, dass ich beispielsweise noch nie in Berlin, Köln oder Hamburg gewesen sei? Bzw. aus welchen konkreten Gründen würde man mir eine Reise dorthin empfehlen?

Generell scheint es mir auch in dieser Debatte letztlich wieder tendenziell darum zu gehen, den anderen Forumsteilnehmern irgendwie Unwissen, Ahnungslosigkeit und andere negative Eigenschaften zu unterstellen. In einer wirklich sachbezogenen Diskussion müsste man Abwertungen anderer Beiträge wohl nicht zwingend publizieren, denke ich. Da würde mal wieder ein schlichtes "Ich bin anderer Ansicht" + eigene Erläuterungen ausreichen.
Das bezog sich nicht auf deinen speziellen Beitrag sondern die ganze allgemeine Diskussion die letzten 4 Tage, das Zitat war ein Versehen - deswegen ja auch sofort korrigiert.
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Beitrag von einen_Benutzernamen »

sich eh einpendeln.
Ja auch Ich habe jahrelang in einen Shop gearbeitet und kann sagen das gerade die kleinen Geschäfte darunter am meisten leiden! Da ständig offen zu haben ist ein horror. Bei grossen Geschäften bzw Mega geschäften wie einen Tesco wo du auf der Fläche wenig bis kein Personal am Abend brauchst für manche Abteilungen kann problemlos pro/ Ma viel Umsatz generieren.
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Beitrag von AK1 »

bumsschlumpf @ 14 Oct 2020, 12:13 hat geschrieben: In dieser ganzen Diskussion werden meiner Meinung nach Sachen vermischt, die nichts miteinander zu tun haben. In den fortschrittlicheren Bundesländern mit liberaleren Öffnungszeiten werden diese so gut wie ausschließlich vom Lebensmitteleinzelhandel genutzt. Wenn hier manche sich äußern, sie würden bei längeren Öffnungszeiten abends Kleidung Bücher oder Elektroartikel vor Ort shoppen statt Online dem sei mal eine Fahrt nach Berlin, Köln oder Hamburg, den einzigen anderen Millionenstädten in Deutschland, zu empfehlen. Selbst dort ist das einzige was nach 20 Uhr offen hat Supermärkte. Wenige Kaufhäuser wie das KadeWe oder Kaufhof am Alex lassen mal Freitags ne Stunde länger offen, aber wer hier glaubt man könnte in kleinen Fachgeschäften spätabends einkaufen der macht sich unglaubwürdig. Und Lebensmittel sind egal wo in Deutschland, lange Öffnungszeiten hin oder her für den Onlineeinkauf noch eher unbedeutend. Wer das nutzt der eher aus Gründen weil er kein Auto hat und sich die Schlepperei ersparen möchte als dass er es nicht schafft zum einkaufen zu kommen. Und Spätis wären auch in München möglich, sie haben sich dort bisher einfach nicht durchgestzt wie beispielsweised in Berlin.
Nicht falsch verstehen, auch ich würde es begrüßen, wenn die Öffnungszeiten zumindest an Werktagen freigegeben würden, aber das würden nur Supermärkte wirklich nutzen.
Ich stimme Dir aus meiner Erfahrung in Frankfurt zu, dass die längeren Öffnungszeiten hauptsächlich im Lebensmittelhandel genutzt werden. Rewe hat teilweise bis 22, teilweise bis 24 Uhr offen, bei Lidl und Aldi war es meistens 21 Uhr. Ansonsten sind längere Öffnungszeiten selten, Baumärkte oder Möbelhäuser sind teilweise noch dabei, meistens zum Wochenende.
Verbreiteter waren längere Öffnungszeiten allerdings vor Weihnachten: da sind auch mal Einkaufszentren komplett bis 22 Uhr geöffnet. Sowas ist natürlich unbürokratisch möglich.
In Hessen ist an Werktagen eine Öffnung rund um die Uhr zulässig. Zwischen 0 und 6 Uhr öffnet allerdings trotzdem keiner (außer an den großen Bahnhöfen und dem Flughafen, aber da ist das ja in Bayern auch erlaubt).
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Beitrag von Pauline366 »

Gerade in Baumärkten & Gartencenter will der Kunde auch spätabends noch die selbe Beratungsqualität wie untertags. Ist auch kein Problem. Ich kann auch spätabends noch eine 2 stündige Beratung sei es im Zaun-, Terrassenbau, etc. anbieten. Bloß muß man auch sehen, daß die Beratung nicht das einzige ist, was zu so einem Job gehört. Gerade im Gartencenter ist ein ständiger Sortimentswechsel an der Tagesordnung - sprich auch Regalbau gehört zum Jobprofil. Momentan sind wird bei Öffnungszeiten von 7-20, also 78 Stunden pro Woche. Die tarifliche Arbeitszeit liegt pro Woche bei 37,5 Stunden; die Regel sind 40 Stunden. Tarifbindung geht immer weiter zurück. Das heißt, man bräuchte schon 2 Vollarbeitskräfte um die 78 Stunden abzudecken. (ohne Urlaub). Gerade die jüngere Generation sagt, für das Geld & diese Arbeitszeiten heuern wir nicht in einen Baumarkt an; noch schlimmer im Gartencenter, da muß man auch noch schwer arbeiten.
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Beitrag von Cloakmaster »

Gerade in Baumärkten und Gartencentern ist echte Fachberatung nicht existent. da können zwar die Mitarbeiter nix für, aber das ist so.
In Bremen/Niedersachsen haben die großen Baumärkte durchaus auch bis 22 Uhr auf. Das war auch schon mal 23 Uhr, wurde aber wieder zurück gefahren
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Beitrag von TramBahnFreak »

Pauline366 @ 14 Oct 2020, 21:10 hat geschrieben: Die tarifliche Arbeitszeit liegt pro Woche bei 37,5 Stunden;
Und für Vollzeitkräfte?
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