Ladenschluss

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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Jedes Bundesland darf ja bekanntlich seit der vor kurzem endlich geglückten Föderalismusreform seine Ladenöffnungszeiten selbst regeln. NRW gibt nun als erstes Bundesland die Ladenschlusszeiten frei. Montag bis Samstag dürfen die Läden rund um die Uhr öffnen. Der Gesetzentwurf wurde bereits vom Kabinett gebilligt.

Quelle: http://www.n-tv.de/700040.html

Das ist ein Anfang. Wo aber bleibt Bayern? Ursprünglich hieß es, dass man auch Montag bis Samstag vollständig freigeben wolle, dann hieß es, eine Lockerung, etwa bis 22:00 reiche auch, und dann sagte man, man wolle erst mit den Gewerkschaften und Kirchen sprechen. So verläuft das im katholischen Bayern offenbar im Sande, sodass es in Deutschland wohl einen Fleckerlteppich geben wird, etwa Einkaufen in NRW und Berlin rund um die Uhr, ein paar andere Bundesländer lockern den Ladenschluss etwas und in anderen Bundesländern bleibt es bei 20:00 oder man geht sogar auf den ganz alten Ladenschluss zurück. :angry:
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Also unsere 20:00 sind doch schon sehr großzügig...in Graz gestern hat spätens um 19:00 jeder Laden zu gehabt (Ausnahme: der Spar im Bahnhof - da hab ich dann auch gleich mal 12 Liter Rauch Eistee gebunkert und im Nachtzug exportiert :D - gottseidank hat wenigestens der von mir so geschätzte 612 Gepäckablagen - durfte heute früh 3 Stunden von Lindau nach München genießen)
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

ChristianMUC @ 15 Aug 2006, 18:36 hat geschrieben: Also unsere 20:00 sind doch schon sehr großzügig...in Graz gestern hat spätens um 19:00 jeder Laden zu gehabt (Ausnahme: der Spar im Bahnhof - da hab ich dann auch gleich mal 12 Liter Rauch Eistee gebunkert und im Nachtzug exportiert :D - gottseidank hat wenigestens der von mir so geschätzte 612 Gepäckablagen - durfte heute früh 3 Stunden von Lindau nach München genießen)
Da muss man nur ins europäische Ausland schauen. Die meisten Länder haben wesentlich großzügigere Regelungen oder gar kein Ladenschlussgesetz mehr.

Gerade wird in RTL aktuell übrigens gemeldet, dass die neue Regelung in NRW noch vor Weihnachten in Kraft treten wird und dass dies schon völlig sicher sei.

[Edit] Orthographie
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Es wurde auch Zeit, dass hier mal ein Bundesland den Anfang macht - hoffentlich folgen bald weitere Bundesländer dem Beispiel NRW.
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Baureihe 401
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Beitrag von Baureihe 401 »

jaja wir wieder in nrw... :P :D
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Auer Trambahner
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Beitrag von Auer Trambahner »

Zur WM hat sich gezeigt, das außerhalb der Innenstadt nach 20 Uhr nicht viel Geschäft geht.
Die liebe Freizeitgesellschaft kann jetzt keine Zeit fürs kaufen opfern, zukünftig haben sie 24 Stunden keine Zeit dafür.

Der Auer
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Oliver-BergamLaim @ 15 Aug 2006, 19:01 hat geschrieben: Es wurde auch Zeit, dass hier mal ein Bundesland den Anfang macht - hoffentlich folgen bald weitere Bundesländer dem Beispiel NRW.
Da die meisten Bundesländer nichts dagegen haben, modern zu sein, gibt es hoffentlich tatsächlich Nachahmer. Beim konservativen Bayern habe ich allerdings meine Zweifel. Hier könnte jetzt unser verehrter Ministerpräsident Dr. Stoiber noch was Gutes tun, bevor er abdankt und das Ladenbesitzergängelungsgesetzt namens Ladenschlussgesetz endlich zu Fall bringen.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Auer Trambahner @ 15 Aug 2006, 19:34 hat geschrieben: Zur WM hat sich gezeigt, das außerhalb der Innenstadt nach 20 Uhr nicht viel Geschäft geht.
Die liebe Freizeitgesellschaft kann jetzt keine Zeit fürs kaufen opfern, zukünftig haben sie 24 Stunden keine Zeit dafür.
Das muss sich erst durchsetzen. Der Ladenschluss um 20:00 wurde auch erst nach ein paar Monaten zum Erfolg. Die Supermärkte sind sogar am Münchner Stadtrand um kurz vor 20:00 noch voll, also wenn sich es da nicht lohnt, hier noch - sagen wir mal - 2 Stunden dranzuhängen. Außerdem: Es wird ja niemand zur Öffnung gezwungen. Das regelt sich dann schon. Wichtig ist, dass die Gängelung weg ist.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

was soll das mit dem Ladenschluss bringen? die Leute haben deshalb auf einmal net mehr Geld zum Ausgeben, das führt lediglich zu zeitlichen Verlagerungen und höheren Betriebskosten, bin froh, das Bayern diesen Quatsch erstmal net mitmacht
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

tra(u)mmann @ 15 Aug 2006, 19:40 hat geschrieben:
Auer Trambahner @ 15 Aug 2006, 19:34 hat geschrieben: Zur WM hat sich gezeigt, das außerhalb der Innenstadt nach 20 Uhr nicht viel Geschäft geht.
Die liebe Freizeitgesellschaft kann jetzt keine Zeit fürs kaufen opfern, zukünftig haben sie 24 Stunden keine Zeit dafür.
Das muss sich erst durchsetzen. Der Ladenschluss um 20:00 wurde auch erst nach ein paar Monaten zum Erfolg.
Zudem muß man eins beachten: die Fußball-WM war ein Straßenfeger, zwischen 20 und 22 Uhr saß jeder vor dem Fernseher oder im Biergarten und verfolgte die Spiele. Die WM war - zumindest für die Supermärkte - eigentlich der denkbar schlechteste Zeitpunkt, die verlängerten Ladenöffnungszeiten zu testen.
Kann sich heute noch jemand ernsthaft vorstellen, dass der Supermarkt am Eck um 18.30 Uhr schließt, wie es noch vor einigen Jahren war? Genauso wenig wird sich in 10 Jahren noch jemand vorstellen können, dass um 20 Uhr alles dicht war.
Lazarus @ 15 Aug 2006, 19:40 hat geschrieben:was soll das mit dem Ladenschluss bringen? die Leute haben deshalb auf einmal net mehr Geld zum Ausgeben, das führt lediglich zu zeitlichen Verlagerungen und höheren Betriebskosten, bin froh, das Bayern diesen Quatsch erstmal net mitmacht
Ich würde mal tippen, dass Du noch Schüler bist und noch nicht zur arbeitenden Gesellschaft gehörst. Für viele Leute ist es aber Alltag, jeden Tag bis 18 Uhr im Büro zu sitzen und erst nach 19 Uhr zu Hause anzukommen. Dann nochmal schnell los, um ja vor 20 Uhr an der Supermarktkasse zu stehen, ist schon eine arge Hetzerei. Es ist richtig, dass nur eine zeitliche Verlagerung der Einkäufe erfolgen wird. Allerdings wird jede halbwegs schlaue Supermarktkette ihre Öffnungszeiten verlängern: denn ich werde in Zukunft den Supermarkt aufsuchen, in dem ich nach Feierabend noch gemütlich einkaufen kann und nicht den, der mich um punkt 8 vor die Tür setzt.
Wer den verlängeten Ladenschluß nicht mitmacht, wird zahlungskräftige Kundschaft verlieren.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 15 Aug 2006, 19:45 hat geschrieben: was soll das mit dem Ladenschluss bringen? die Leute haben deshalb auf einmal net mehr Geld zum Ausgeben, das führt lediglich zu zeitlichen Verlagerungen und höheren Betriebskosten, bin froh, das Bayern diesen Quatsch erstmal net mitmacht
Nach dieser These wäre es am sinnvollsten, wenn jeder Laden jeden Tag nur wenige Stunden aufmacht und dann sich der Kunde, der Bittsteller, dort für seinen Einkauf einzufinden hat.

Mir geht es um mehr Freiheit. Außerdem haben sich die Lebens- und Arbeitsgewohntheiten geändert, sodass ein starrer Ladenschluss nicht mehr zeitgemäß ist.

Ein paar Arbeitsplätze könnten dadurch auch entstehen. Die großen Einkaufszentren werden sicher nicht länger als 22:00 öffnen. Ein paar findige Kleinunternehmer werden aber sicher 24-Stunden-Shops öffnen. Warum soll man den Leuten das verbieten?
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

sorry bin schon lang kein Schüler mehr, das zum einen und schon mal an die Leute gedacht, die Familie haben und dort arbeiten?

desweiteren erhöht das die Betriebskosten, was dann unweigerlich auf höhere Preise auswirken wird, ich bleibe dabei, die heutigen Ladenschlusszeiten sind ausreichend
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 15 Aug 2006, 20:03 hat geschrieben:sorry bin schon lang kein Schüler mehr, das zum einen und schon mal an die Leute gedacht, die Familie haben und dort arbeiten?
Von fast allen Arbeitenden wird Flexibilität erwartet, nur die Beschäftigten im Einzelhandel sollen ein Privileg mit festen Arbeitszeiten erhalten? In vielen Firmen heißt es: Es wird so lange gearbeitet, bis alles fertig ist. So musste ich häufig schon die ganze Nacht durcharbeiten.
Lazarus @ 15 Aug 2006, 20:03 hat geschrieben:desweiteren erhöht das die Betriebskosten, was dann unweigerlich auf höhere Preise auswirken wird, ich bleibe dabei, die heutigen Ladenschlusszeiten sind ausreichend
Wenn der Personalstamm gleich bleibt und das Personal zeitlich verteilt wird, dürfte sich die Kostensteigerung in Grenzen halten. Strom für die Kühlung etwa in Lebensmittelgeschäften und Supermärkten wird rund um die Uhr benötigt. Gut, es kommt zum Beispiel die Beleuchtung dazu. Wenn aber Geschäfte durch kundenorientierte Öffnungszeiten ihre Umsätze steigern können, kann dies wieder locker kompensiert werden.

Zu bedenken sind auch die Touristen. Wenn diese auf der Durchreise sind, warten die kaum, bis der Laden am nächsten Tag wieder öffnet. Das mag nur ein sehr geringer Teil sein, belegt aber, dass man die Kunden nicht immer anweisen kann, sich nach bestimmten Zeiten zu richten.
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Lazarus @ 15 Aug 2006, 20:03 hat geschrieben: schon mal an die Leute gedacht, die Familie haben und dort arbeiten?

desweiteren erhöht das die Betriebskosten, was dann unweigerlich auf höhere Preise auswirken wird, ich bleibe dabei, die heutigen Ladenschlusszeiten sind ausreichend
Weißt Du, wie viele Leute in Deutschland Jobs haben, bei denen Wochenend- und Nachtarbeit dazugehört? Weißt Du, wie viele Leute davon Kinder haben?
Es gibt halt nunmal Jobs, zu denen nicht ganz so schöne Arbeitszeiten dazu gehören. Und es sind gar nicht so wenige. Wahrscheinlich liegt der Anteil eh schon bei der Hälfte aller Jobs in unserem Land. Ich glaube, hier im Forum gibt es viele Leute, die wissen wovon ich rede und die uns auch abends und am Wochenende noch sicher ans Ziel bringen.

Und der Einzelhandel ist bereits heute und künftig eben noch etwas mehr auch einer von vielen Bereichen, in dem in den Abend hinein und am Samstag gearbeitet wird. Das ist halt nunmal so. Es ist bei genügend anderen Jobs auch so.

Wer wirklich einen 9 to 5-Job will, muß halt schauen, dass er mit aller Gewalt einen Bürojob bekommt. Und selbst ein Bürojob ist heutzutage oft keine Garantie mehr für geregelte Arbeitszeiten.

Und zur Erhöhung der Betriebskosten: Kühl- und Tiefkühltruhen in Supermärkten laufen eh rund um die Uhr. Das einzige was wirklich Mehrkosten verursacht ist der Strom für Verkaufsraumbeleuchtung und die Kassensysteme und eben das Personal. Und zum Punkt Personal: Du sagst selbst, es wird nur eine zeitliche Verschiebung der Einkäufe erfolgen. Dann ist es doch aber auch so: wenn man künftig in der Spätschicht von 20 bis 22 Uhr zwei Kassierer braucht, dann kann man die gleiche Anzahl an Kassierern doch früher am Tag einsparen, denn wenn die Leute künftig eher abends einkaufen, müßten es doch mittags und nachmittags weniger Kunden werden? Wo hier also die Mehrkosten liegen sollen...

edit: da hatten wohl zwei Forenmitglieder die gleichen Gedanken zur selben Zeit... ;) :)
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Beitrag von Chep87 »

Ja aber man muss doch nicht alles regulieren? Wenn es sich rechnet, wird Ladenöffnungszeit verlängert, wenn nicht, dann wirds halt wieder zurück genommen. Funktioniert in England doch genauso....
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Oliver-BergamLaim @ 15 Aug 2006, 20:16 hat geschrieben: Weißt Du, wie viele Leute in Deutschland Jobs haben [...]
Oliver-BergamLaim, mir fällt auf, dass Du praktisch zeitgleich - zur gleichen Minute - geantwortet hast und exakt dieselben Argumente wie ich verwendet habe :D Super!

[edit -added]
edit: da hatten wohl zwei Forenmitglieder die gleichen Gedanken zur selben Zeit...
Wie wahr :)
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

nur ist der Versuch mit den längeren Öffnungszeiten wie der Auer schon richtig bemerkt hat gründlich daneben gegangen, es gab grössententeils nur eine Verlagerung der Kundenströme und durch die höheren Betriebskosten hat man teilweise sogar minus gemacht
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

tra(u)mmann @ 15 Aug 2006, 20:16 hat geschrieben: Zu bedenken sind auch die Touristen. Wenn diese auf der Durchreise sind, warten die kaum, bis der Laden am nächsten Tag wieder öffnet. Das mag nur ein sehr geringer Teil sein, belegt aber, dass man die Kunden nicht immer anweisen kann, sich nach bestimmten Zeiten zu richten.
Dieser Tourist, der abends vor verschlossener Türe steht, kauft dann morgens woanders ein. Gut, wäre er abends nicht vor verschlossener Tür gestanden, würde der Laden, wo er morgens einkaufen könnte, mit diesem Kunden kein Geschäft machen. Hier findet also auch nur eine Verlagerung statt. Und nachdem das im Durchschnitt (!) betrachtet auch andersrum funktionieren müsste (vereinfacht betrachtet bei einem theoretischen Touristen, der zur selben Zeit die umgekehrte Strecke befährt), gleicht sich das alles irgendwie wieder aus, egal, ob jetzt länger oder kürzer auf ist.
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 15 Aug 2006, 20:24 hat geschrieben: nur ist der Versuch mit den längeren Öffnungszeiten wie der Auer schon richtig bemerkt hat gründlich daneben gegangen, es gab grössententeils nur eine Verlagerung der Kundenströme und durch die höheren Betriebskosten hat man teilweise sogar minus gemacht
Wo ist das Problem? Wennn die Kunden zu einer anderen Zeit einkaufen wollen oder sogar müssen (wenn sie sich nicht abhetzen möchten), warum soll man es ihnen verbieten?

Warum sollen nicht manche Geschäfte später öffnen oder mal mittags zumachen? Bei kleinern Geschäften in der Provinz fände ich das gar nicht mal so schlimm. Man muss doch als Dienstleister am Kunden sich am Kunden orientieren und nicht der Kunde am Dienstleister.

Das regelt sich dann schon und ich gebe sogar kleineren Unternehmen und Familienbetrieben eine Chance, die sie derzeit nicht haben.

Tante Emma ist ohnehin back "[...] Wenn an der Tür die Glocke bimmelt, ist das benah' schon Melodie. [...]"

Ich würde sogar fordern, dass Familienbetriebe am Sonntag öffnen dürfen. Dies würde diese Betriebe noch weiter stärken und zumindest das (fragwürdige) Argument, dass die aufgehobenen Ladenschlusszeiten nur den Großen nutzen, endgültig widerlegen.
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Beitrag von Chris23 »

Hallo.

Wielange soll den zum Beispiel Kaufland aufhaben?
Haben ja jetzt schon von 6.00 - 20.00 Uhr auf
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

nur um es mal zu verdeutlichen, es ist heute schon möglich von 6-20 Uhr ausser Sonntags zu öffnen, das wird ja noch net mal voll genutzt
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Wildwechsel @ 15 Aug 2006, 20:29 hat geschrieben: Dieser Tourist, der abends vor verschlossener Türe steht, kauft dann morgens woanders ein. Gut, wäre er abends nicht vor verschlossener Tür gestanden, würde der Laden, wo er morgens einkaufen könnte, mit diesem Kunden kein Geschäft machen. Hier findet also auch nur eine Verlagerung statt. Und nachdem das im Durchschnitt (!) betrachtet auch andersrum funktionieren müsste (vereinfacht betrachtet bei einem theoretischen Touristen, der zur selben Zeit die umgekehrte Strecke befährt), gleicht sich das alles irgendwie wieder aus, egal, ob jetzt länger oder kürzer auf ist.
Ich habe hier m.E. keinen Denkfehler drin, da ich den Tourist meine, der auf der Durchreise ins Ausland ist, in dem er natürlich rund um die Uhr einkaufen kann.

Der Anteil dieser Einkäufer ist natürlich gering, aber ich wollte nur belegen, dass gefallene Ladenschlusszeiten zu Umsätzen führen können, die sonst technisch definitiv nicht möglich sind.

Und ein paar Japaner, die am Sonntag oder werktags Abend am Marienplatz was einkaufen möchten und Stunden später abfliegen, gibt es sicher. :D
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 15 Aug 2006, 20:38 hat geschrieben: nur um es mal zu verdeutlichen, es ist heute schon möglich von 6-20 Uhr ausser Sonntags zu öffnen, das wird ja noch net mal voll genutzt
Richtig, der Penny neben meinem Haus hat nur Montag bis Samstag von 7:00 bis 20:00 Uhr auf, da fehlt noch eine Stunde. :D

Nicht böse gemeint! :)
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

tra(u)mann, nur dürften die paar Touris den meisten Kaufhäusern herzlich egal sein, da nur der Gewinn zählt, der am Ende übrigt bleibt
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Auer Trambahner
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Beitrag von Auer Trambahner »

Was anderes sind die Verkehrsbedürfnisse. Heute kann man in München z.B. wenn man Glück im Pech hat nach 50 Minuten[1] auf die Trambahn warten heimfahren. Weitere Teile der Stadt sind für Einkaufsverkehr nicht wirklich brauchbar angebunden.
[1] Nachtliniennetz mit 60 Minutenabstand.

Der Auer
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Beitrag von Chep87 »

Ja aber wieso muss der Ladenschluss festgeschrieben sein? Wenn es sich nicht lohnt, dann wird es auch nicht gemacht?!??! :blink: :blink: :blink:
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 15 Aug 2006, 20:42 hat geschrieben: tra(u)mann, nur dürften die paar Touris den meisten Kaufhäusern herzlich egal sein, da nur der Gewinn zählt, der am Ende übrigt bleibt
Also ganz vernachlässigen sollten wir zahlungsstarke Touristen auch nicht. Ein paar Prozent mehr Umsätze in Souvenirläden sowie Kaufhäuser in der Innenstadt sind nicht zu verachten. Und es ist ja nur einer von vielen Gründen, die für den Fall des Ladenschlussgesetzes sprechen.

Lassen wir es uns doch einfach ausprobieren. Man muss nicht immer vorher sagen, dass es nicht funktioniert. Beispiele im Ausland sind zum Teil sehr ermutigend, teilweise aber auch enttäuschend. Da jedes Land seine Eigenheiten hat, muss man es einfach versuchen. Das regelt sich dann schon selbst. Wenn erheblich ausgeweitete Öffnungszeiten nicht abgenommen werden, kappt halt der Laden oder das Einkaufszentrum wieder eine Stunde weg, na und?

Außerdem: Die Tankstelle darf heute schon rund um die Uhr verkaufen. Besonders konsequent ist das nicht.

Es gab mal einen findigen Unternehmer, der eine Elektrotankstelle mit angeschlossenem Supermarkt eröffnete. Die Behörden schritten aber ein und bezeichneten die Tankstelle als Farce, sie diene nur der Umgehung des Ladenschlussgesetzes, was unzulässig wäre. Dabei lud er an der Tankstelle den Rollstuhl eines nahen Verwandten auf. Warum muss hier der Amtsschimmel wiehern und warum lassen wir den Unternehmer nicht seine Idee in die Tat umsetzen?
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Beitrag von Chris23 »

Ja wer soll den nach 20 Uhr einkaufen gehen? Höchstens die Verkäufer/innen selber.
Selbst Lidl hat Mo-Sa 8 - 20 Uhr auf was völlig übertrieben ist
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profimaulwurf
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Beitrag von profimaulwurf »

Das Problem ist nur, daß jeder sein Geld nur einmal ausgeben kann.
Heute verdient ein Geschäft zwischen 8 und 20 Uhr nur als Beispiel 5000 Eur
morgen zwischen 8 und 22 Uhr den gleichen Betrag.

Ausgaben hat das Geschäft aber mehr, denn Betriebskosten erhöhen sich um 2 Stunden.
Z.B. Personalkosten oder Strom etc.

Große Geschäft wie Kaufhof können das, kleine wie der kleine Laden an der Ecke aber nicht.
Er kann sich aussuchen warum er pleite geht. Entweder er zieht mit und macht auch bis
22 Uhr auf und seine Kosten steigen ziemliech erheblich. Über Preise kann er das oft nicht wieder
reinholen. Personalkosten sind vielleicht auch schon auf einem Minimum.
Oder er mach normal um 20 Uhr zu, so weichen die meisten doch auf den Kaufhof aus.
Es ist nicht leicht.

Ich persönlich fände es geil, wenn ich um 3.15 Uhr aufstehen muß und kann gleich mein Frühstück kaufen.
Egal ob Montag oder Sonntag. Endlich arbeiten die anderen auch so wie ich. Und sehen mal, was Schicht-
arbeiter so mitmachen.

Aber das werden sie mit Sicherheit nur in Ballungsbereichen, aber nicht in Außenbezirken.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

ich versteh ja deine Argumente tra(u)mmann, aber ich bleibe bei meiner Meinung, ausserdem reden wir ja nur über den Zeitraum Mo-Sa von 20-6 Uhr, da am Sonntag sich ohnehin in Bayern nichts ändern wird, das hat die Landesregierung bereits angekündigt
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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