146225 @ 16 Oct 2020, 17:31 hat geschrieben:imp-cen @ 16 Oct 2020, 08:59 hat geschrieben: Wie war das vor 15 Jahren+x mit dem "langen Donnerstag bis 20h"? Die Leute kommen gern auf einen Schwatz, aber groß eingekauft wird auch nicht viel - der Umsatz verschiebt sich meist bloß und der Zeitaufwand für den Ladeninhaber vergrößert sich nur.
Kein Wunder kann sich das aus den 1950ern tradierte Weltbild der CSU bis heute erhalten.
Das bedeutet in Bezug auf den zitierten Satz dann was?
Was er schreibt ist faktisch richtig. Es wird unter'm Strich der großen Masse nicht mehr eingekauft, nur weil die Läden abends nach ca. 19-20 Uhr länger öffnen, es verschiebt sich im Zweifel nur und erhöht die Kosten. Das mag vielleicht bei ein paar Innenstadtläden anders sein, wo dann vielleicht das derzeit berüchtigte "Partyvolk" noch einkehrt oder genug Schichtarbeiter pro qkm zusammenkommen, die spät einkaufen, aber in der großen Masse eines Flächenstaats sind nach 19-20 Uhr die Gehsteige hochgeklappt. Egal ob mit 50er-CSU-Söder oder grünem Studienrat an der Regierungsspitze. /edit: Und dieser "Flächenstaat" geht am Beispiel Münchens eigentlich spätestens (!) in Feldmoching schon los. Lange vor Corona bin ich um 21 Uhr schon mit U-Bahnen gefahren, die waren so leer, für die paar Leute tust du dir schwer bei uns draußen einen Bus zu rechtfertigen.
Entsprechend nutzen viele Inhaber die in anderen Bundesländern möglichen langen Öffnungszeiten auch nicht oder machen trotzdem auch klassisch Mittwochnachmittag zu. Ich denke, wenn die da öffnen würden, werden deswegen sicherlich nicht weniger Staubsauger beim großen Internethändler verkauft statt beim Elektroladen in der Kleinstadt mit viel kleinerem finanziellen Spielraum bzw. viel höheren Kosten pro verkaufter Einheit. Im Grunde gibt es ja, wenn man einfach nur auf die Unternehmen schaut, keinen wirklichen Kampf zwischen stationärem Handel und dem Internet, sondern einfach nur zwischen groß/global und klein/lokal. Bei vielen kleinen Läden vor Ort kann man tatsächlich online bestellen, aber die können mit drei verkauften Staubsaugern im Monat halt nicht die Preise machen, die ein a.) teilautomatisiert arbeitender b.) "Logistik"-Konzern mit internationalem c.) Steuersparmodell und der d.) Masse von wahrscheinlich mehr als drei verkauften Staubsaugern pro Minute machen kann. Das ist der eigentliche Knackpunkt. Oder/und die stationären Geschäfte müssen mehr sparen als früher, z.B. beim Personal, was dann dann zum hier schon beschiebenen Einkaufserlebnis führt.