Cloakmaster @ 16 Oct 2006, 13:14 hat geschrieben: aber GPS soll ja hier nicht das thema sein. Fest steht jedenfalls, daß dieser Unfall meinen Glauben an die Sicherheit des TR nicht im mindesten angekratzt hat...
O.k., es scheint menschliches Versagen vorzuliegen. Dennoch halte ich es für gewagt, bei 23 Toten von "nicht angekratztem Glauben an Sicherheit" zu sprechen.
O.k., der Zusammenstoß hat mit dem Transrapid selbst nichts zu tun, da dieser ja auf ein nicht ins System eingebundenes Hindernis gekracht ist.
Dennoch: Die Leichtbauweise kann sich bei einem Crash als Nachteil herausstellen. Die Unmöglichkeit des Entgleisens hat möglicherweise auch bislang verdrängte Nachteile. Zwar Spekulation, aber wenn durch Entgleisen und Querstellen der Wagen Kollisionsenergie abgebaut wird, kann dies möglicherweise die Folgen eines Unfalls - in bestimmten Situationen - mildern.
Auszuschließen sind ja auch in Zukunft Hindernisse nicht. Zwar unwahrscheinlich, aber eine Beschädigung der Trasse, etwa durch einen Flugzeugabsturz, Erdbeben, oder terroristische Anschläge, würde wieder eine ähnliche Konstellation wie im Emsland ergeben. Selbst wenn man das noch erkennt und der noch Zug rechtzeitig zum Stehen kommt, hat sich gezeigt, dass die Bergung in 4 Meter Höhe nicht gerade einfach ist. Die Frage, die sich ferner stellt, liegt darin, wie bei einer Betriebsstörung, die nicht in angemessener Zeit behoben werden kann, eine Evakuierung der Fahrgäste erfolgt. Notrutschen sind vorhanden, aber für Leute mit körperlichen Einschränkungen kaum benutzbar.
So zeigt sich, dass trotz zugegeben faszinierender Technik das Transrapid-Konzept auch diverse Schwächen hat, die sich bei Störungen oder Unfällen als fatal herausstellen können.