Unfall auf Teststrecke im Emsland

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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Wie n-tv berichtet, soll den getöteten Tf des Unglück-Transrapids eine Mitschuld treffen.

Die Untersuchung hat ergeben, dass der Tf vom Startpunkt aus den Werkstattwagen hätte sehen können. Dennoch sei er losgefahren.

Die beiden Mitarbeiter der Leitstelle konnte immer noch nicht befragt werden. Die beiden stehen immer noch unter Schock.
LugPaj
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Beitrag von LugPaj »

Immer noch unter Schock? Ich dachte bisher nicht, dass man so lange unter solch einen extremem Schock stehen kann.
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Einige Details bei der Aufklärung der Unglücksursache bleiben nebulös. Das berichtet die Onlineausgabe der Badischen Zeitung unter Berufung auf die Osnabrücker Staatsanwaltschaft.

So sei der getötete Tf über den auf der Strecke befindlichen Werkstattwagen informiert gewesen. Außerdem hätte er ihn eigentlich zusätzlich sehen müssen. Wie schon berichtet, ergaben die Ermittlungen, dass der Wagen vom Startpunkt der Strecke aus sichtbar gewesen sein muss. Dennoch war der Tf losgefahren. Entgegen ersten Berichten gab es keine Notbremsung. Der Transrapid fuhr ungebremst mit Tempo 170 km/h in den Werkstattwagen. Der Tf hat sich nach Augenzeugenberichten tatsächlich in seinem Führerstand befunden.

Unmittelbar nach der Kollision hat die Leitstelle per Funk gefragt, was passiert sei. Daraufhin hat es die Antwort gegeben "Es ist vergessen worden, das Servicefahrzeug wegzubewegen". Von wem diese Antwort stammt, ist noch ungeklärt.

Wie schon gemeldet, haben die beiden Mitarbeiter der Leitstelle einen so schweren Schock erlitten, dass sie immer noch nicht vernommen werden können.

http://www.badische-zeitung.de/nachrichten...1-11712591.html

Kommentar: Für mich ergibt die Geschichte irgendwie keinen Sinn. Da wissen alle alles und dennoch fährt der Zug ab. Dann rast er ungebremst in den Werkstattwagen. Auch wenn der Tf am Anfang möglicherweise nicht genau aufgepasst hat, hätte er doch zumindest, als der Werkstattwagen immer näher kam, eine Notbremsung einleiten müssen.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

will ja net unken, aber für mich liest sich das schon fast so, als wenn der Tf Selbstmord begehen wollte, anders lässt sich das net erklären
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 5 Oct 2006, 01:55 hat geschrieben: will ja net unken, aber für mich liest sich das schon fast so, als wenn der Tf Selbstmord begehen wollte, anders lässt sich das net erklären
Für mich klingt es auch sehr komisch, aber an eine Kamikazefahrt glaube ich nicht. Das wäre auch ein ungeheurer Vorwurf, dass jemand seine Fahrgäste mit in den Tod nimmt.

Vielleicht hat doch ein technischer Defekt mit reingespielt. Der noch trivialste Fall wäre, dass die Notbremsung versagt hat. Da der Zug fast vollständig zerstört wurde, kann man so etwas möglicherweise nicht ausschließen. Auch ein ungewollter Start eines fahrerlosen Betriebs (gewissermaßen Autopilot) scheint mir immer noch plausibler als die Abläufe, wie sie jetzt beschrieben werden.

Allerdings hat man ja den Funkverkehr gesichert und der Tf hätte sicher hier per Funk noch etwas darüber verlauten lassen. Der Satz mit dem vergessenen Werkstattwagen scheint die Theorie des menschlichen Versagens zu bestätigen. Dass man aber nicht mal rausgefunden hat, wer das gesagt hat, ist auch merkwürdig, so viele Mitarbeiter waren beim Funkverkehr ja auch nicht beteiligt.

Da wir aber nur einen Zwischenbericht vorliegen haben, der die Ereignisse bereits zusammenfasst und interpretiert, werden wir mit eigenen Spekulationen kaum weiterkommen.

Man muss jetzt die Vernehmungen der beiden Leitstellenmitarbeiter abwarten.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

was für mich so merkwürdig ist, das der TF angeblich den Werkstattwagen gesehen haben soll, als er losfuhr, das macht mich schon stutzig, sollte es stimmen

@ Tra(u)mmann

ausschliessen kannste sowas net, wenn jemand sterben will, denkt er net an andere, siehe Selbstmörder, die vor einen Zug springen
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Jean
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Beitrag von Jean »

Was ich nicht verstehe ist wie die Technik akeptiert hat, dass der Wagen losfuhr obwohl noch ein anderer Wagen im Weg war. So ein Unfall kann eigentlich bei konventioneller Technik in Deutschland nicht passieren, oder?
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Beitrag von Thomas089 »

Ich hoffe, dass da jetzt niemand auf die Idee gekommen ist, dem toten Tf die Schuld in die Schuhe zu schieben, um von eigentlichen Ursachen abzulenken.

Wie soll der Tf den Arbeitswagen gesehen haben? Der ist doch ganz flach gebaut, wie soll man den über Kilometer hinweg vor dem Losfahren sehen können?

Die andere Frage für mich ist, was eigentlich die Aufgabe des Tf bei einem an sich fahrerlosen Fahrzeug und System ist. Hier könnte tatsächlich ein Versäumnis des Tf vor dem Aufprall vorliegen, da er in dem menschlich durchaus verständlichen Bewusstsein war, dass er sowieso mehr oder weniger nur Dekoration ist. Hier hätte dann die Diskrepanz zwischen voll abgesichertem System (Transrapid) und Absicherung nach der Technik des 19. Jahrhunderts (Arbeitswagen) zugeschlagen.

Ich hoffe, dass die Leute zur Rechenschaft gezogen werden, die für diese fatale Diskrepanz verantwortlich zeichnen.

Viele Grüße,
Thomas
Gruß, Thomas
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Irgendware
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Beitrag von Irgendware »

Thomas089 @ 5 Oct 2006, 08:01 hat geschrieben: Ich hoffe, dass die Leute zur Rechenschaft gezogen werden, die für diese fatale Diskrepanz verantwortlich zeichnen.
Schön wärs, doch wie soll es anders sein... die Betreiber, welche eine Sicherung des Werkstattwagens als überflüssig einstuften wurden von jeder Schuld freigesprochen. Die Schuld wird jetzt weiter in der Leitstelle gesucht
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 5 Oct 2006, 02:34 hat geschrieben:was für mich so merkwürdig ist, das der TF angeblich den Werkstattwagen gesehen haben soll, als er losfuhr, das macht mich schon stutzig, sollte es stimmen
Es heißt nicht, dass er ihn gesehen haben soll. Die Untersuchungen haben vielmehr ergeben, dass man den Werkstattwagen vom Cockpit aus sehen hätte können. Wenn man genau hinschaut.
Was mich aber noch mehr stutzig gemacht hat, ist die Tatsache, dass der Tf per Funk darüber informiert wurde, dass der Werkstattwagen noch auf der Strecke ist.
Lazarus @ 5 Oct 2006, 02:34 hat geschrieben:@ Tra(u)mmann
ausschliessen kannste sowas net, wenn jemand sterben will, denkt er net an andere, siehe Selbstmörder, die vor einen Zug springen
Es gab vor Jahren mal einen Fall, da wollte man einen Flugzeugabsturz mit einer großen Maschine einem Piloten in die Schuhe schieben, der mit dem Flug angeblich Selbstmord begangen hat. Erst viel später stellte sich heraus, dass die wahre Ursache ein Konstruktionsfehler des Flugzeugs war.
Thomas089 @ 5 Oct 2006, 08:01 hat geschrieben:Wie soll der Tf den Arbeitswagen gesehen haben? Der ist doch ganz flach gebaut, wie soll man den über Kilometer hinweg vor dem Losfahren sehen können?
So flach ist der auch nicht. Der hatte eine ganz normale Höhe, etwa wie eine Lok.
Ich hoffe sehr, dass dies genau überprüft wurde, indem sich jemand an den Startpunkt gestellt hat und dies bei vergleichbaren Wetterbedingungen untersucht hat.
Stückgut-Schnellverkehr
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Beitrag von Stückgut-Schnellverkehr »

Hallo
ich würde bei den ganzen Aussagen, auch von der Staatsanwaltschaft, aufpassen und abwarten, was der endgültige Untersuchungsausschuss ergibt.

Aber stellen wir einmal fest:
1. Der Transrapid steht am 'Bahnhof'
2. Der Werkstattwagen steht einige hundert Meter nordwärts an der Weiche. (Man hätte den Werkstattwagen sehen können. Bin erst einen Monat vorher damit gefahren und habe mir beim Besuch auch die Strecke etwas näher angesehen.)
3. Der TR fährt südwärts in die Südschleife (So gesehen auf einer Animation von RTL. Ob dies so stimmt kann ich nicht sagen, der Aufprall ereignete sich aber als der TR nordwärts auf den Werkstattwagen auffuhr. Dass er vorher die Südschleife durchfahren hat, habe ich nur aus einer Quelle, dem RTL Video, gehört. )
4. Während der TR die Südschleife passiert sollte der Werkstattwagen wohl die Strecke verlassen und auf das Betriebsgelände abgestellt werden. Dies wurde jedoch vergessen und der Werkstattwagen stand immer noch vor der Weiche, als der TR nordwärts mit ~180-200kmh angerauscht kam.

Wie schon diskutiert, gilt auf der Strecke eine spezielle Betriebsvorschrift. Ob diese besagt, dass der TF die Strecke die ganze Zeit im Augen behalten muss, weiss ich nicht.
Deshalb bin ich auch ziemlich vorsichtig mit der Aussage , dassd er TF mitschuldig ist:
Der TR ist für einen führerlosen Betrieb ausgelegt. Hat der "TF" vorne nun die Aufgabe die Strecke zu beobachten oder soll er Vorkommnisse im TR der Leitstelle melden ? Bei 450 kmh soll er die Strecke beobachten und vor Hindernissen bremsen ?? Warum haben wir bei der Rad/Schienen Bahn wohl LZB ?? Und warum ist die Bahn aufgeständert? Weil man von vorneherein Zusammenstösse mit Hindernissen vermeiden wollte. Aber die Frage der Schuld muss von einem Gericht festgestellt werden und nicht nach der subjektiven Einschätzung eines Staatsanwaltes.
Auch die Bezeichnung TF ist hier falsch. Bei meinem Besuch hat man expliziet nach mal erklärt, dass der Man vorne ''Operator'' heisst, mit Augenzwickern.

FAZIT
achtet darauf, wie die Fahrzeuge standen und welche Zeit inzwischen vergangen ist.

Gruss
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Wir wissen einfach zu wenig über die Art der dortigen Zugsicherung. So wie das für mich klingt kann man den TR wohl problemlos wie ein konventionesses Schienenfahrzeug auch von Hand steuern - also so richtig mit Fahrbremshebel und so. Mal angenommen man hat da bei Fahren von Hand sowas ähnliches wie Zugleitbetrieb, könnte auch ein Verständigungsproblem zwischen Tf und Leitstelle Ursache für das Unglück sein - denkbar wäre hier, dass der Tf nur eine Fahrtfreigabe für einen bestimmten Abschnitt hatte, aber dachte die würde weiter gelten. Aber auch das ist nur eine Spekulation - es fehlen einfach weitere Informationen, insbesondere über die dort praktizierten Betriebsabläufe und Regelwerke.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Boris Merath @ 5 Oct 2006, 15:09 hat geschrieben: Wir wissen einfach zu wenig über die Art der dortigen Zugsicherung. So wie das für mich klingt kann man den TR wohl problemlos wie ein konventionesses Schienenfahrzeug auch von Hand steuern - also so richtig mit Fahrbremshebel und so. Mal angenommen man hat da bei Fahren von Hand sowas ähnliches wie Zugleitbetrieb, könnte auch ein Verständigungsproblem zwischen Tf und Leitstelle Ursache für das Unglück sein - denkbar wäre hier, dass der Tf nur eine Fahrtfreigabe für einen bestimmten Abschnitt hatte, aber dachte die würde weiter gelten. Aber auch das ist nur eine Spekulation - es fehlen einfach weitere Informationen, insbesondere über die dort praktizierten Betriebsabläufe und Regelwerke.
Der Transrapid-Operator darf 40 km/h auf Sicht fahren, wenn mehrere Fahrzeuge auf der Strecke sind. Vielleicht hat er tatsächlich eine solche Erlaubnis gehabt - ggf. bis zu einem bestimmten Abschnitt - und diese anders gedeutet.
Catracho
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Beitrag von Catracho »

tra(u)mmann @ 5 Oct 2006, 07:51 hat geschrieben: Es gab vor Jahren mal einen Fall, da wollte man einen Flugzeugabsturz mit einer großen Maschine einem Piloten in die Schuhe schieben, der mit dem Flug angeblich Selbstmord begangen hat. Erst viel später stellte sich heraus, dass die wahre Ursache ein Konstruktionsfehler des Flugzeugs war.
Welchen Fall meinst du denn da? Das einzige was mir da auf Anhieb einfällt ist der Absturz einer Egypt Air B767 über dem Atlantik vor einigen Jahren. Aber wurde da nicht bewiesen (CVR etc) dass der Kopilot Selbstmord begangen hat?
Mfg
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Catracho
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Beitrag von Catracho »

Übrigens, das schreibt die TITANIC zu den neuesten Ermittlungsergebnissen:

Transrapid-Unfall: Nun doch Mitarbeiter verantwortlich

Nach neuesten Erkenntnissen von Staatsanwaltschaft und Polizei tragen sowohl Mitarbeiter aus dem Leitstand als auch der verantwortliche Zugführer die Schuld am Transrapidunglück bei Lathen. Die Behörden widersprachen damit ersten Mutmaßungen, wonach der Zug, die Strecke und das Hindernis die alleinige Verantwortung für das Unglück getragen haben sollen.

:rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: <_< <_< <_< Den hätte man sich auch sparen können.
Mfg
Catracho
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Catracho @ 5 Oct 2006, 16:03 hat geschrieben: Welchen Fall meinst du denn da? Das einzige was mir da auf Anhieb einfällt ist der Absturz einer Egypt Air B767 über dem Atlantik vor einigen Jahren. Aber wurde da nicht bewiesen (CVR etc) dass der Kopilot Selbstmord begangen hat?
Mfg
Catracho
Ich meine den Silkair-Fall von 1997

Siehe hier:
http://deutschland.ngceurope.com/watch/def...tdate=8/29/2006

Dort zu "SILKAIR 185 – SELBSTMORD EINES PILOTEN?" scrollen.
Catracho
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Beitrag von Catracho »

Aha, danke für die Info ;)
Mfg
Catracho
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SRG-Emsland
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Beitrag von SRG-Emsland »

Moin,moin,jetzt knallt ihr wohl alle durch,der Tf hat Selbstmord gemacht,ihr habt doch null ahnung,schon mal in erwägung gezogen das der Tr08 nicht vom Besuchereinstieg losgefahren ist sondern direkt aus der Halle,somit kein 2km gerade Sicht auf den Werkstattwagen hatte,sondern mit 170km/h aus der Weiche kam und dann erst der WWagen zu sehen war,da war es dann aber schon zu spät,ihr solltet dieses Thema erst wieder behandeln wenn die Untersuchungen abgeschlossen sind,man,man,man :angry:
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

SRG-Emsland @ 7 Oct 2006, 18:41 hat geschrieben: Moin,moin,jetzt knallt ihr wohl alle durch,der Tf hat Selbstmord gemacht,ihr habt doch null ahnung,schon mal in erwägung gezogen das der Tr08 nicht vom Besuchereinstieg losgefahren ist sondern direkt aus der Halle,somit kein 2km gerade Sicht auf den Werkstattwagen hatte,sondern mit 170km/h aus der Weiche kam und dann erst der WWagen zu sehen war,da war es dann aber schon zu spät,ihr solltet dieses Thema erst wieder behandeln wenn die Untersuchungen abgeschlossen sind,man,man,man :angry:
Es ist legitim, auch nach einem Zwischenbericht seine Meinung abzugeben, oder?

Selbstmord ist praktisch ausgeschlossen, das ist richtig. Ich habe auch nie was anderes behauptet, ganz im Gegenteil, das Beispiel mit dem Flugzeugabsturz zeigt, wie schnell man einen technischen Defekt zum Selbstmord erklären kann - eine einfache Lösung, da der Beschuldigte sich ja nicht mehr wehren kann.

Warum aber beim Transrapid offenbar überhaupt keine Notbremsung erfolgt ist, auch nicht, um den Aufprall zumindest abzumildern, bleibt aber bislang rätselhaft.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Der Münchner Anwalt Michael Witti und der US-amerikanische Anwalt Ed Fagan wollen eine Klage gegen Siemens einreichen wegen des tragischen Transrapid-Unglücks im Emsland. Der Grund: Der Konzern lieferte die Technik, die keine ausreichenden Sicherheitsmechanismen aufwies.

Noch ist unklar, ob Siemens tatsächlich verklagt wird. Derzeit laufen Gespräche der Anwälte mit Hinterbliebenen und Betroffenen.

Das meldet die Onlineausgabe der taz.

http://www.taz.de/pt/2006/10/07/a0106.1/text
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Noch ist unklar, ob Siemens tatsächlich verklagt wird. Derzeit laufen Gespräche der Anwälte mit Hinterbliebenen und Betroffenen.
Das sind mal tolle "Anwälte" - so, jetzt brauchen wir nur noch Mandanten... :lol: <_<
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Rohrbacher @ 8 Oct 2006, 10:24 hat geschrieben: Das sind mal tolle "Anwälte" - so, jetzt brauchen wir nur noch Mandanten...  :lol:  <_<
Die Anwälte sind aber sehr erfolgreich. Witti hat z.B. die Hinterbliebenen beim tragischen Kapruner Standseilbahnunglück sowie NS-Zwangsarbeiter vertreten.

Witti wurde vor allem bekannt, da er Klagen für Unglücke auf europäischem Boden in den USA eingereicht hat, so auch beim Kapruner Unglück. Als "Globalisierungs-Anwalt" ist er aber nicht unumstritten.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Gaffer im Emsland

Das immer noch nicht geborgene Transrapid-Wrack zieht immer mehr Gaffer an. Das meldet RPO. Ein Termin für die Bergung des verunfallten Zugs steht immer noch nicht fest.
Der Weg ist frei zugänglich, auf der aufgeständerten Trasse selbst wird der Zug von oben durch einen Sicherheitsdienst bewacht.

Die Gaffer fotografieren und filmen das Wrack.

http://www.rp-online.de/public/article/nac...tschland/355127

Kommentar: Offenbar befürchtet man, dass die Gaffer den Zug entern könnten. Na ja, Leitern werden die Gaffer ja wohl nicht mitbringen, oder? Man weiß ja nie.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Protokoll Unglückshergang

Hier ein Ablauf, wie es gewesen sein könnte.

Entgegen einiger Spekulationen hier bekam der Operator offenbar die Fahrerlaubnis aus dem Stand, weil vorher eine planmäßige Notbremsung eingeleitet wurde.

Angeblich war der Werkstattwagen vom Startpunkt aus zu sehen.

Entgegen der jünsgetn Berichten soll es nun doch eine Notbremsung gegeben haben, aber erst 25 Meter vor dem Hindernis.

Ursprünglich hieß es, es gab 50 Meter vorher eine Notbremsung, vor kurzem wurde gemeldet, dass keine stattfand.

Den möglichen Unglückshergang gibts hier:
http://www.welt.de/data/2006/10/08/1063764.html


Sohn des Transrapid-entwicklers: Sicherheitssystem war ausreichend

Ferner wird gemeldet, dass das Sicherheitssystem ausreichend sicher war. Das meint zumindest Michael Raschbichler, Sohn des Transrapid-Entwicklers, auch heute noch.

http://www.welt.de/data/2006/10/08/1063766.html

Die Sache hat nur einen kleinen Schönheitsfehler: Das Unglück war der Gegenbeweis zu dieser These.
LugPaj
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Beitrag von LugPaj »

tra(u)mmann @ 9 Oct 2006, 14:57 hat geschrieben:
Entgegen der jünsgetn Berichten soll es nun doch eine Notbremsung gegeben haben, aber erst 25 Meter vor dem Hindernis.
Also das wurde doch schon einen Tag nach dem Unfall gemeldet, siehe zB Beitrag vom 23 Sep 2006, 00:06


Ausserdem, was zum Teufel ist es den wichtig, was der Sohn des Transrapidentwicklers zu sagen hat? Wenn ich den Artikel richtig ueberflogen habe, steht nirgendswo, was dieser Sohn ueberhaupt genau macht, auch wenn er anscheinend irgendwas mit dem Transrapid macht. Also dieser Artikel ist mal Antiwerbung fuer die Welt.
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

LugPaj @ 10 Oct 2006, 11:13 hat geschrieben: Wenn ich den Artikel richtig ueberflogen habe, steht nirgendswo, was dieser Sohn ueberhaupt genau macht, auch wenn er anscheinend irgendwas mit dem Transrapid macht. Also dieser Artikel ist mal Antiwerbung fuer die Welt.
Das mit den Notbremsungsmeldungen war ein ständiges hin und her: ja, nein, ja ... Offenbar kann man es nicht mehr genau feststellen.

Zum Transrapid-Erfinder-Sohn: Ich habe ja den Artikel insofern kritisiert, dass sich die Aussage des Sohns in sich widerspricht. Das Sicherheitssystem war ja offenbar nicht ausreichend.

Was hilft es, wenn ich sage, die Titanic war doch unsinkbar und das Titanic-Unglück hätte eigentlich nicht stattfinden können?
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Wie eindeutig im Bericht steht, ist diser Sohn nicht nur Sohn, sondern hat sich druchaus aus berufsmässig mit dem TR beschäftigt. Weiterhin sehe ich es ebenso, daß das Sicherheitskonzept nach wie vor gültig ist. Wenn die Menschen, die die Technik bedienen, sich nicht an die Vorschirften halten, hilft selbst das allerbeste Sicherheitskonzept nichts! Der TR hätte keine Freigabe kriegen dürfen, wenn die Vorschriften eingehalten worden wären, und auf einer Strecke mit einem Gleis und zwei Fahrzeugen (Dem TR und dem Servicewagen9 , 50% seines Fuhrpakrs mal eben so zu "vergessen" ist schon ein starkes Stück!

Würde die LZB-Technik zB eine abgestellte Draisine aus dem 19.Jahrhundert bemerken, und eine Zwangsbremsung veranlassen, wenn diese (warum auch immer) gerade auf der SFS geparkt wurde? Wie schnell könnte/würde ein ICE-Fahrer reagieren, wenn ein unerwartetes Hindernis plötzlich auf der Strecke liegt? Dabei bitte ich, zu beachten, daß die Bahnstrecke ebenerdig verläuft, und es somit deutlich wahrscheinlicher ist, daß etwas oder jemand sich auf/an den Gleisen aufhält, als eine in 5 Metern Höhe verlaufender Betontrasse, die ohne Leitern etc. keinerlei Möglichkeiten bietet, hinzukommen. Und Bäume stehen auch keine nahe genug, daß ein Ast oder ähnliches auf den Fahrweg fallen könnte! Wenn man sich also nach billiger Vernunft ziemlich, ziemlich sicher sein kann, daß es nahezu unmöglich ist, daß jemals etwas im Weg stehen könnte - wie aufmerksam guckt man dann noch jederzeit bremsbereit hin?

Mir fällt dazu die Wuppertaler Shwebebahn ein: Auch dieser Fahrer hätte die Strecke vor sich genau beobachten sollen/müssen, und hätte dieses Klemmteil rechtzeitig sehen können, wenn er unentwegt mit Arugsaugen nach vorne oben gestiert hätte. Nun, leider ist die Bahn trotzdem ins Wasser gefallen, womit auch niemand je gerechnet hätte, das so etwas passieren kann. Komischerweise hat es dort keine Bedenken an dem Sicherheitskonzept gegeben, und die Schwebebahn hat recht schnell ihren üblichen Betrieb wieder aufgenommen...
LugPaj
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Beitrag von LugPaj »

Cloakmaster @ 12 Oct 2006, 22:37 hat geschrieben: Wie eindeutig im Bericht steht, ist diser Sohn nicht nur Sohn, sondern hat sich druchaus aus berufsmässig mit dem TR beschäftigt.
Genau aber als Was steht da nicht. Ein Sektretaer in deren Buero tut sich sicherlich auch mit dem Transrapid beschaeftigen...

ok, es steht da, dass er studien ueber den transrapid erstellt hat. Aber waren das sicherheitsstudien oder zB farbstudien ueber die sitze im transrapid?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Cloakmaster @ 12 Oct 2006, 22:37 hat geschrieben: Würde die LZB-Technik zB eine abgestellte Draisine aus dem 19.Jahrhundert bemerken, und eine Zwangsbremsung veranlassen, wenn diese (warum auch immer) gerade auf der SFS geparkt wurde?
Nein, muss sie aber auch nicht., da meines Wissens nach im Bereich der EBO noch keine Gleisfreimeldung per LZB eingesetzt wird, sondern nach wie vor die streckenseitige Gleisfreimeldung Stand der Dinge ist. Die erste mir bekannte Strecke mit Moving-Block in Deutschlang (kann aber natürlich sein dass mir eine nicht bekannt ist) wird die U3 in Nürnberg werden. Aber auch hier gibt es als Rückfallebene streckenseitige Gleisfreimeldung (wenn auch in sehr zusammengestutzer Form), die Züge ohne LZB (sei es jetzt ein defekter Zug oder ein Bauzug) absichert.

Das heißt aber nicht dass es keine Fahrzeuge gibt die mit der Gleisfreimeldung keine Probleme machen würden. So sind zu leihcte fahrzeuge (die sogenannten Kleinwagen) mit einem bestimmten Typ Gleiskontakt nicht kompatibel und müssen gesondert von Hand gesichert werden, ebenso könnte ich mir vorstellen dass Zweiwegefahrzeuge etc. da nicht so der Hit sind (und insbesondere bei Achzählfreimeldung beim aufsetzen natürlich nicht registriert werden). Hier ist dann einzig und allein die Sorgfalt der Fdl gefragt. Diese Probleme haben aber nichts mit LZB oder SFS zu tun sondern betreffen alle bzw. in Zusammenhang mit den Kleinwagen meines Wissens nach vorallem Strecken mit alter Sicherungstechnik.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von MVG-Wauwi »

Neues aus Niedersachsen: Nach einer Meldung von SPIEGEL-Online gab es 2004 schon mal einen ordentlichen Schepperer zwischen zwei Arbeitswagen. Im Leitstand war demnach eindeutig zu sehen, dass die Fahrzeuge auf Kollisionskurs waren.
Gruß vom Wauwi
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