Unfall auf Teststrecke im Emsland

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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

MVG-Wauwi @ 13 Oct 2006, 10:31 hat geschrieben: Neues aus Niedersachsen: Nach einer Meldung von SPIEGEL-Online gab es 2004 schon mal einen ordentlichen Schepperer zwischen zwei Arbeitswagen. Im Leitstand war demnach eindeutig zu sehen, dass die Fahrzeuge auf Kollisionskurs waren.
Spätestens nach diesem Unfall hätte man es nachrüsten müssen. Es war doch dann seit diesem Zeitpunkt dann klar, dass das Sicherheitssystem nicht ausreichend war. Ein Fehler, der nur alle paar Hundert Jahre vorkommt, kann es ja nicht sein.

Aber nein. Da bedarf es erst einmal vieler Tote. :angry:

Zwar ist für München von vornherein ein verbessertes Sicherheitssystem geplant, das behauptet zumindest die Deutsche Bahn. Kritiker werfen der Deutschen Bahn jedoch vor, diese hätte das neue Sicherheitssystem heimlich, still und leise nach dem Emsland-Unglück mit in die Planungen integriert.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Kritiker werfen der Deutschen Bahn jedoch vor, diese hätte das neue Sicherheitssystem heimlich, still und leise nach dem Emsland-Unglück mit in die Planungen integriert.
Sollen die Kritiker machen, ändert sich was? Wie das System da reingekommen ist, ist im Zweifel wurscht, Hauptsache es ist da.
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Rohrbacher @ 13 Oct 2006, 11:33 hat geschrieben: Sollen die Kritiker machen, ändert sich was? Wie das System da reingekommen ist, ist im Zweifel wurscht, Hauptsache es ist da.
Wichtig ist es, dass es drin ist, ja.

Falls die Vorwürfe stimmen, gefällt es mir aber gar nicht, dass so etwas erst reinkommt, wenn mal was passiert ist.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

tra(u)mmann @ 13 Oct 2006, 11:00 hat geschrieben: Spätestens nach diesem Unfall hätte man es nachrüsten müssen. Es war doch dann seit diesem Zeitpunkt dann klar, dass das Sicherheitssystem nicht ausreichend war. Ein Fehler, der nur alle paar Hundert Jahre vorkommt, kann es ja nicht sein.

Aber nein. Da bedarf es erst einmal vieler Tote. :angry:

Zwar ist für München von vornherein ein verbessertes Sicherheitssystem geplant, das behauptet zumindest die Deutsche Bahn. Kritiker werfen der Deutschen Bahn jedoch vor, diese hätte das neue Sicherheitssystem heimlich, still und leise nach dem Emsland-Unglück mit in die Planungen integriert.
Oder man hätte von da an deutlich mehr Druck machen müssen, die bestehenden Vorschriften auch zu 100% einzuhalten. Jeder, der etwas mit derm TR-Fahrbetrieb zu tun hat(te), weiß, daß die dieselgetriebenen Werkstattwagen nicht mit der Magnet-technik ausgestattet sind, die einen Zusammenprall zwischen zwei TR-Zügen unmöglich macht. Deswegen haben diese ja GPS-Empfänger an Board, und melden ständig ihrne aktuellen Ortsdaten an die Leitstelle, wo diese durch einen entsprechenden Punkt auf dem Schirm sichtbar gemacht werden. Für eine eingleisige Teststrecke, bei denenn man die tägflichen Fahrten noch immer an der Hnd abzählen könnte, und die im Allgemeinen nicht mehr als 2 oder 3 Fahrzeuge im gesamten Strekcennetz hatte, sehe ich das als völlig ausreichend an.

Die Vorschriften besagen eindeutig, daß die Leitstelle den Standort aller Streckenfahrzeuge, die nicht in der Halle stehen ständig überwachen soll., und daß niemals irgendwelche Fahrzeuge länger als unbedingt nötig ausserhalb der Halle stehen sollen (das war vor allem als Schutz vor eventuellen Sprayern gedacht!) Warum hat zB auch der Fahrer des Servicefahrzeuges nicht mitbekommen, daß da ein TR auf ihn zufährt? Warum hat er nicht per Funk nochmal gefragt, warum er so ungewöhnlioch lange auf die Freigabe, die Strecke zu verlassen, warten musste?

Für den Regelbetrieb einer kommerziellen Strekce siehts eh anders aus:
Da GPS zu ungeau ist, um den Standort eindeutig zwischen zwei Parallelgleisen auseiander halten zu können, war auf den zweigleisig geplanten TR Strecken wie zB Berlin-Hamburg oder München-flughafen von Anfang an geplant, alle Servicefahrzeuge mit Magnetantrieb zu versehen, und (wo nötig) zusätzliche Dieselaggregate einzubauen.
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Beitrag von LugPaj »

Cloakmaster @ 13 Oct 2006, 12:57 hat geschrieben:
Da GPS zu ungeau ist, um den Standort eindeutig zwischen zwei Parallelgleisen auseiander halten zu können
Ausserdem ist GPS ist nicht zuverlaessig gegen Ausfall.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
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3247
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Beitrag von 3247 »

LugPaj @ 13 Oct 2006, 16:01 hat geschrieben: Ausserdem ist GPS ist nicht zuverlaessig gegen Ausfall.
... und funktioniert in Tunneln überhaupt nicht.
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Beitrag von Cloakmaster »

GPS ist so ausfallsicher wie nur was. Es sei denn, das US militär (nach wie vor Eigentümer von GPS) schaltet das Signal mal wieder willentlich ab. Das Problem der unterirdichen Empfangbarkeit könnte man auch in den Griff kriegen, mit Hilfe von stationären Sendern in der Tunneldecke. Selbst die Atom-U-Boote der Amis sin mit GPS ausgestattet, und es funktinoniert - allerdings auch nur dank einiger aufwendiger und teurer Extras, die das handeslübliche GPS nicht mit sich bringt....

aber GPS soll ja hier nicht das thema sein. Fest steht jedenfalls, daß dieser Unfall meinen Glauben an die Sicherheit des TR nicht im mindesten angekratzt hat...
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Cloakmaster @ 16 Oct 2006, 13:14 hat geschrieben: aber GPS soll ja hier nicht das thema sein. Fest steht jedenfalls, daß dieser Unfall meinen Glauben an die Sicherheit des TR nicht im mindesten angekratzt hat...
O.k., es scheint menschliches Versagen vorzuliegen. Dennoch halte ich es für gewagt, bei 23 Toten von "nicht angekratztem Glauben an Sicherheit" zu sprechen.

O.k., der Zusammenstoß hat mit dem Transrapid selbst nichts zu tun, da dieser ja auf ein nicht ins System eingebundenes Hindernis gekracht ist.

Dennoch: Die Leichtbauweise kann sich bei einem Crash als Nachteil herausstellen. Die Unmöglichkeit des Entgleisens hat möglicherweise auch bislang verdrängte Nachteile. Zwar Spekulation, aber wenn durch Entgleisen und Querstellen der Wagen Kollisionsenergie abgebaut wird, kann dies möglicherweise die Folgen eines Unfalls - in bestimmten Situationen - mildern.

Auszuschließen sind ja auch in Zukunft Hindernisse nicht. Zwar unwahrscheinlich, aber eine Beschädigung der Trasse, etwa durch einen Flugzeugabsturz, Erdbeben, oder terroristische Anschläge, würde wieder eine ähnliche Konstellation wie im Emsland ergeben. Selbst wenn man das noch erkennt und der noch Zug rechtzeitig zum Stehen kommt, hat sich gezeigt, dass die Bergung in 4 Meter Höhe nicht gerade einfach ist. Die Frage, die sich ferner stellt, liegt darin, wie bei einer Betriebsstörung, die nicht in angemessener Zeit behoben werden kann, eine Evakuierung der Fahrgäste erfolgt. Notrutschen sind vorhanden, aber für Leute mit körperlichen Einschränkungen kaum benutzbar.

So zeigt sich, dass trotz zugegeben faszinierender Technik das Transrapid-Konzept auch diverse Schwächen hat, die sich bei Störungen oder Unfällen als fatal herausstellen können.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

tra(u)mmann @ 13 Oct 2006, 12:35 hat geschrieben: Falls die Vorwürfe stimmen, gefällt es mir aber gar nicht, dass so etwas erst reinkommt, wenn mal was passiert ist.
Du kennst die Geschichte der diversen Eisenbahnsicherungstechniken? :-) Ansonsten...ich denke schon dass man mit eingeplant hat die Arbeitsfahrzeuge zu überwachen - das ist im Regelbetrieb einfach wesentlich.
Cloakmaster @ 13 Oct 2006, 12:57 hat geschrieben:Jeder, der etwas mit derm TR-Fahrbetrieb zu tun hat(te), weiß, daß die dieselgetriebenen Werkstattwagen nicht mit der Magnet-technik ausgestattet sind, die einen Zusammenprall zwischen zwei TR-Zügen unmöglich macht.
Wobei ich mir inzwischen gar nicht mal so sicher bin, ob ein Zusammenstoß zweier Züge wirklich dermaßen unmöglich ist...Prinzipbedingt vermute ich dürfte das gar nicht mal ausgeschlossen sein. Es stimmt zwar, dass man keine zwei Züge in einem Speiseabschnitt gegeneinander beschleunigen kann...aber das muss man ja auch gar nicht. Solange das Tragesystem zwei Züge im selben Abschnitt tragen kann, reicht es ja aus, die beiden Züge in zwei Abshnitten unterschiedlich zu beschleunigen und beide antriebslos rollen - nein, schweben zu lassen. Aber vermutlich ist die Sicherheit dadurch gegeben, dass die Steuerungssysteme dermaßen komplex sein müssen, um überhaupt wegzukommen, dass die nötige Überprüfung einfach vorhanden ist - das sind jetzt nur mal meine Überlegungen, kann auch sein dass ich was vergessen habe.
Für den Regelbetrieb einer kommerziellen Strekce siehts eh anders aus:
Da GPS zu ungeau ist, um den Standort eindeutig zwischen zwei Parallelgleisen auseiander halten zu können, war auf den zweigleisig geplanten TR Strecken wie zB Berlin-Hamburg oder München-flughafen von Anfang an geplant, alle Servicefahrzeuge mit Magnetantrieb zu versehen, und (wo nötig) zusätzliche Dieselaggregate einzubauen.
Woher hast Du das?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Stellwerk
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Beitrag von Stellwerk »

Cloakmaster @ 16 Oct 2006, 13:14 hat geschrieben: GPS ist so ausfallsicher wie nur was.
*breitgrins*

Stw,

der schon bald ein Dreivierteljahr auf dem Wasser unterwegs war
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Emsland: Schadzug immer noch nicht geborgen

Fünf Wochen nach dem tragischen Unglück im Emsland ist der Schadzug immer noch nicht geborgen.

Das berichtet die Osnabrücker Zeitung in ihrer Onlineausgabe.

Der Transrapid wird bekanntlich durch Trage- und Führmagnete in der Spur gehalten. Die Tragemagnete müssen daher erst entfernt werden. Derzeit laufen die Vorbereitungen für eine Demontage.

Die Zeitung spekuliert, dass der Zug nach dem Abnehmen der Tragemagnete ins Rutschen geraten könnte, da die Strecke an dieser Stelle um rund sechs Grad geneigt ist. Daher ist die Bergung ein schwieriges Unterfangen und muss akribisch vorbereitet werden.

Bis die Schwerlastkräne anrücken, um die drei jeweils 50 Tonnen schweren Teilsegmente des Transrapid anzuheben, wird es wohl noch eine ganze Weile dauern.

Quelle: http://www.neue-oz.de/information/noz_prin...t/15055387.html
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Transrapid-Unglück: Aufklärung durch Untersuchungsausschuss?

Bündnis 90/Die Grünen möchten einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum Transrapid-Unglück im Emsland installieren. Das berichtet der Norddeutsche Rundfunk in seiner Onlineausgabe.

Grund hierfür ist die laut Bündnis 90/Die Grünen langsame und in Teilen irreführende Informationspolitik der Landesregierung.

Der Haken ist, dass die Stimmen von Bündnis 90/Die Grünen dafür nicht ausreichen. Nur, wenn die SPD zustimmt, kann der parlamentarischen Untersuchungsausschuss eingerichtet werden. Die SPD ist diesem nicht abgeneigt, möchte aber noch warten, was die Expertenanhörung am Freitag im Wirtschaftsausschuss ergibt.

Quelle:
http://www1.ndr.de/ndr_pages_std/0,2570,OI...3283478,00.html
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Beitrag von Rathgeber »

Man kann ein parlamentarisches Systemm vollkommen auslutschen, wenn man es zu inflationär gebraucht...
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Der Wirtschaftsausschuss im Landtag von Niedersachsen hat sich heute mit dem tragischen Transrapid-Unglück im Emsland befasst. Das berichtet der NDR in seiner Onlineausgabe.

Vor dem Ausschuss wurde der Sicherheitsexperte und Eisenbahningenieur Rudolf Breimeier gehört, nach dessen Auffassung das Unglück durch übliche Sicherheitssysteme hätte vermieden werden können. Beim dort verwendeten Sicherheitssystem hält er den Transport von Fahrgästen für unverantwortlich. Das auf der Strecke eingesetzte System, das auf einer mündlichen Freigabe beruht, hatte auch bei der normalen Bahn schon verheerende Unfälle zur Folge, sodass das Risiko hätte klar sein müssen. Laut Breimeier liegt die Fehlerquote bei menschlichen Kontrollen "bei ein bis zwei Promille der Handlungen".

Herbert Jansen von der zuständigen TÜV-Arbeitsgemeinschaft sowie die Industrieanlagen-Betreibergesellschaft sehen dies aber anderes, die Teststrecke sei sicher gewesen.

http://www1.ndr.de/ndr_pages_std/0,2570,OI...3302926,00.html

Kommentar zum letzten Satz: Offenbar war sie das ja nicht.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Kommentar zum letzten Satz: Offenbar war sie das ja nicht.
ICE - unsicher.
sonstige Eisenbahn - unsicher.
Auto - unsicher.
Flugzeug - unsicher.
Fahrrad - unsicher.
Inliner - unsicher.
Dreirad - unsicher.
Modellbahn - unsicher.
zu Fuß gehen - unsicher.

Am besten wir machen alle kollektiven Selbstmord, das dürfte das langfristig sicherste sein.
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Rohrbacher @ 3 Nov 2006, 23:33 hat geschrieben:ICE - unsicher.
sonstige Eisenbahn - unsicher.
Auto - unsicher.
Flugzeug - unsicher.
Fahrrad - unsicher.
Inliner - unsicher.
Dreirad - unsicher.
Modellbahn - unsicher.
zu Fuß gehen - unsicher.

Am besten wir machen alle kollektiven Selbstmord, das dürfte das langfristig sicherste sein.
Selbstmord kann auch daneben gehen :D

Aber im Spaß: Natürlich ist Auto fahren recht gefährlich und auch beim ICE gibt es ein - wenn auch sehr geringes - Risiko. Bei der erwähnten Modellbahn ist das Unfallpotenzial aber eher gering, mal von einem dadurch verurscahten Zimmerbrand abgesehen. :D

Aber jetzt endgültig weg vom Ernst des Lebens:

Ich bezog mich ja auch nur darauf, dass der Experte bei dem seiner Meinung nach unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen hier keinen Fahrgastbetrieb befürwortet hätte. Nichts ist wirklich sicher, aber das dort praktizierte System erscheint mir persönlich auch nicht angemessen gewesen zu sein.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

aber das dort praktizierte System erscheint mir persönlich auch nicht angemessen gewesen zu sein.
Eschede, Rheinweiler, Tauberfeld, Süssen, München... Das sagen sie hinterher alle.
Und beim Transrapid vor allem die, die als Systemkritiker bekannt sind und Argumente brauchen. :rolleyes:
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Rohrbacher @ 4 Nov 2006, 00:00 hat geschrieben: Eschede, Rheinweiler, Tauberfeld, Süssen, München... Das sagen sie hinterher alle.
Und beim Transrapid vor allem die, die als Systemkritiker bekannt sind und Argumente brauchen. :rolleyes:
Den Sicherheitsaspekt sehe ich nicht als Grund gegen den Transrapid. Ich bin sogar für den Transrapid, nur gegen den Strauß-Magneto. Da sich Unglücke nicht mehr rückgängig machen können, kann man nur daraus lernen. Aber dann muss man ohne Vorbehalt aufklären.

Im Übrigen ist Auto fahren und Treppensteigen erheblich gefährlicher als Zug fahren. Nach Eschede war bei vielen - zumindest für eine Zeit lang - wieder das Auto angesagt, ein Irrsinn und gegen jegliche Vernunft, was die Sicherheitsfrage angeht.

Beim ICE hat man auch daraus gelernt und ist von den Radreifen wieder abgekommen. Eine hundertprozentige Sicherheit ist das auch nicht, aber wieder ein Stückchen mehr Sicherheit.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Neues Sicherheitskonzept für Emsland-Transrapid

Die Betreibergesellschaft der Transrapid-Teststrecke im Emsland hat angekündigt, ihr Sicherheitskonzept zu überarbeiten, obgleich es keine Sicherheitsmängel gegeben hat. Das berichtet HNA online.

Zwei Ex-Eisenbahn-Ingenieure haben in der gestrigen Anhörung im Unterschied zu den TÜV-Experten das Sicherheitskonzept der Teststrecke scharf kritisiert. Einer verwendete dabei das Wort "haarsträubend". Man hätte nur durch eine profane Maßnahme die Schlüssel zum Start des Fahrzeugs blockieren müssen, hieß es. Die Qualifikation der Ingenieure ist allerdings umstritten.

In der Anhörung wurde außerdem bekannt, dass 1985 ein Transrapid-Fahrzeug beim Zusammenbau Feuer gefangen hat, das allerdings sofort gelöscht wurde.

Quelle: http://hna.de/niedersachsenstart/00_200611...itskonzept.html
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Beitrag von ET 423 »

tra(u)mmann @ 4 Nov 2006, 00:10 hat geschrieben:Beim ICE hat man auch daraus gelernt und ist von den Radreifen wieder abgekommen. Eine hundertprozentige Sicherheit ist das auch nicht, aber wieder ein Stückchen mehr Sicherheit.
Das Lächerliche daran ist, daß Radreifen seit jeher nur bis zu einer Geschwindigkeit von 140km/h zugelassen sind; und das wohl aus gutem Grund. Man dachte sich einfach, man könne das Rad neu erfinden und so hat man die Quittung bekommen.
Man kann sozusagen nicht einfach behaupten, daß das jetzt wieder ein Stückchen mehr Sicherheit ist. Denn man ist ja nur wieder zum bewährten Monoblock-Vollrad zurückgekehrt.

Das als kleinen :offtopic:-Ausflug - jetzt wieder zurück zum Unfall.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Stellwerk
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Beitrag von Stellwerk »

Sorry, Traummann, Du schreibst:
Die Qualifikation der Ingenieure ist allerdings umstritten.
Aber in der Quelle

http://hna.de/niedersachsenstart/00_200611...itskonzept.html

steht nur:
Die Ausschuss-Mehrheit von CDU und FDP zweifelte jedoch die Qualifikation der beiden an.


Das ist doch ziemlich was anderes!

Stw
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Stellwerk @ 4 Nov 2006, 12:35 hat geschrieben: Sorry, Traummann, Du schreibst:
Die Qualifikation der Ingenieure ist allerdings umstritten.
Aber in der Quelle
http://hna.de/niedersachsenstart/00_200611...itskonzept.html
steht nur:
Die Ausschuss-Mehrheit von CDU und FDP zweifelte jedoch die Qualifikation der beiden an.
Das ist doch ziemlich was anderes!
Stw
Sehe ich nur partiell so. Wenn die Mehrheit eines Ausschusses der Auffassung ist, dass die Qualifikation unzureichend ist, kann man glaub ich schon sagen, dass die Qualifikation umstritten ist, zumal ich keineswegs schreibe, dass dies allgemein (bekannt) ist, sondern offen halte, wer dieser Aufassung ist. Wie berechtigt die Zweifler sind, lässt sich anhand der Quelle ohnehin nicht beurteilen.

Zugegebenermaßen kommt es immer bei einer Wiedergabe von Artikeln mit eigenen Woten zu Verfälschungen, da ich aus Gründen des Urheberrechts alles selbst formulieren muss und ich Zitate nur in einem sehr engen Rahmen verwenden darf.

Um Verfälschungen auszuschließen, wird ja die Originalquelle angegeben, sodass man alles online nachlesen kann. Nur bei Zusammenfassungen von Printartikeln gibt es ein Problem.

[Edit - added]

Um weitere Irritationen auszuschließen und ich Kritik auch grundsätzlich ernst nehme, hier nochmal der beanstandete Beitrag (eine Bearbeitung desselbigen war leider nicht mehr möglich, die geänderte Passage ist in Rot gekennzeichnet):


Neues Sicherheitskonzept für Emsland-Transrapid

Die Betreibergesellschaft der Transrapid-Teststrecke im Emsland hat angekündigt, ihr Sicherheitskonzept zu überarbeiten, obgleich es keine Sicherheitsmängel gegeben hat. Das berichtet HNA online.

Zwei Ex-Eisenbahn-Ingenieure haben in der gestrigen Anhörung im Unterschied zu den TÜV-Experten das Sicherheitskonzept der Teststrecke scharf kritisiert. Einer verwendete dabei das Wort "haarsträubend". Man hätte nur durch eine profane Maßnahme die Schlüssel zum Start des Fahrzeugs blockieren müssen, hieß es. Die Qualifikation der Ingenieure wird allerdings bei der CDU/FDP-Mehrheit der Ausschussmitglieder angezweifelt.

In der Anhörung wurde außerdem bekannt, dass 1985 ein Transrapid-Fahrzeug beim Zusammenbau Feuer gefangen hat, das allerdings sofort gelöscht wurde.

Quelle: http://hna.de/niedersachsenstart/00_200611...itskonzept.html
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Emsland: Bergung des Wracks beginnt

Sechs Wochen nach dem Unglück wird jetzt mit der Bergung des Transrapid-Wracks begonnen. Bis Mittwoch soll der Vorgang abgeschlossen sein. Das berichtet die Onlineausgabe des Mitteldeutschen Rundfunks (mdr).

Die Bergung wird durch die Neigung der Trasse von sechs Grad zusätzlich erschwert.

http://www.mdr.de/nachrichten/meldungen/3715191.html
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Emsland: Bergung hat begonnen

Die Bergung des Transrapid-Wracks ist nun im Gange. Der erste Zugteil wurde bereits abtransportiert. Das berichtet die Osnabrücker Zeitung in ihrer Onlineausgabe.

Morgen, am also Mittwoch, soll sie abgeschlossen werden. Dann wird der zerstörte Teil Zugteil geborgen. Bei diesem wird es besonders schwierig, da er auseinanderbrechen könnte.

Quelle: http://www.neue-oz.de/information/noz_prin...t/15120993.html
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Emsland: Bergung abgeschlossen

Die Bergung ist nun beendet. Der am stärksten zerstörter Zugteil wurde gestern von der Trasse gehievt. Das Wrack wurde in die Betriebshalle gebracht.

Damit können die Vorbereitungen für den Test des neuen Transrapid (TR 09) beginnen. Die neue Betriebsleittechnik, die vierte Version, wird bereits installiert. Dabei soll der Betrieb der geplanten Münchner Strecke zum Strauß-Flughafen simuliert werden.

Im April 2007 soll es losgehen. Dann ist auch eine Wiedereinführung von Besucherfahrten vorgesehen. Diese werden sogar ausgedehnt und sollen bis zum 28. Oktober 2007 statt bis zum 16. September stattfinden.

http://www.neue-oz.de/information/noz_prin...t/15136456.html

Kommentar: Zwar spricht aus rationalen Gründen nichts gegen eine Mitfahrt, aber der Mensch handelt geheinhin emotional, sodass es unklar ist, ob man die Züge voll kriegt und hier viele Einnahmen generiert.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Emsland: Kritik am zunehmenden Transrapid-Tourismus

Wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung in ihrer Onlineausgabe berichtet, fand die starke Ausweitung der Besucherfahrten auf der Transrapid-Teststrecke im Emsland wohl ohne Benutzerordnung statt.

Unklar ist, ob auf der Unglücksfahrt, bei der 23 Personen ums Leben kamen, überhaupt Fahrgäste hätten mitgenommen werden dürfen, da es sich um eine Messfahrt und keine Besucherfahrt handelte.

Quelle: http://www.haz.de/niedersachsen/292223.html
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Emsland: Geheime Mängelliste aufgetaucht

Der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung liegt eigenen Angaben zufolge eine geheime Transrapid-Mängelliste vor.

So sei der Transrapid unter anderen nicht wintertauglich. Auf den Gleitleisten haben sich am 18. Januar dieses Jahres bis zu 15 mm Eis festgesetzt, wodurch eine Einstellung des Betriebs notwendig wurde.

Ferner wird spekuliert, bei dem tragischen Unglück habe der Tf noch eine Notbremsung versucht, diese habe aber nicht funktioniert.

Quelle: http://www.haz.de/niedersachsen/292278.html

Was in Shanghai wegen der dort vorherrschenden milden Temperaturen das ganze Jahr hinüber kein Problem ist, kann für München eine große Schwierigkeit bedeuten.

Die anderen Mängel sind - wenn sie denn wahr sind -, auch nicht vertrauenerweckend.
pok

Beitrag von pok »

tra(u)mmann @ 15 Nov 2006, 11:02 hat geschrieben: Die anderen Mängel sind - wenn sie denn wahr sind -, auch nicht vertrauenerweckend.
Welche anderen Mängel denn? Es steht nur noch was da von einem angeblichen Eindringen von Schnee. Sowas dürfte wohl vergleichsweise leicht behebbar sein. Und Softwarefehler kann man auslöschen...bis zum Münchner TR bleibt ja noch ein bisschen Zeit.
Andere auf den TR bezogene Mängel sind nicht erwähnt.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

pok @ 15 Nov 2006, 11:15 hat geschrieben: Welche anderen Mängel denn? Es steht nur noch was da von einem angeblichen Eindringen von Schnee. Sowas dürfte wohl vergleichsweise leicht behebbar sein. Und Softwarefehler kann man auslöschen...bis zum Münchner TR bleibt ja noch ein bisschen Zeit.
Andere auf den TR bezogene Mängel sind nicht erwähnt.
Es ist in dem Artikel von "mehreren gefährlichen Softwarefehlern" die Rede. Da kann man - glaub ich schon - von mehreren Mängeln sprechen. Dazu kommt die Kollision zweier Werktstattwagen, die offenbar auf Eisbildung zurückzuführen war.

Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass man die Softwarefehler nicht beheben kann. Die Münchner Betriebsleittechnik soll ja ab nächstem Frühjahr im Emsland getestet werden.

Ob das in dem Artikel wirklich alles so stimmt, ist natürlich auch unklar.
pok

Beitrag von pok »

tra(u)mmann @ 15 Nov 2006, 11:20 hat geschrieben:Es ist in dem Artikel von "mehreren gefährlichen Softwarefehlern" die Rede. Da kann man - glaub ich schon - von mehreren Mängeln sprechen.
Du sprichst aber davon, dass die anderen Mängel auch nicht vertrauenserweckend sind. Es ist aber mit keinem Wort erwähnt, welche unterschiedlichen Softwarefehler das sein sollen - darum kannst Du auch nicht beurteilen, wie vertrauenserweckend das ist. Umgekehrt entsteht durch Deine Bewertung der Eindruck, es wären mehrere Fehler konkret aufgelistet, die nach Deiner Einschätzung von derartiger Relevanz sind, dass sie zu Misstrauen gegenüber dem TR führen. Diese Einschätzung entspringt aber dann Deiner Phantasie -bis vielleicht auf die Tatsache, dass allgemein davon ausgegangen werden kann, dass eine Häufung egal welcher Mängel zu Misstrauen führen mag- denn im Artikel sind bis auf die ganz ganz wenigen konkreten Mängel keine anderen erläutert.
EDIT: Im Übrigen: Es ist keineswegs von "mehreren gefährlichen Softwarefehlern" die Rede. Wenn Du zitierst, dann bitte auch richtig oder wenigstens das, was auch dasteht.
tra(u)mmann @ 15 Nov 2006, 11:20 hat geschrieben:Dazu kommt die Kollision zweier Werktstattwagen, die offenbar auf Eisbildung zurückzuführen war.
Was aber nicht auf den TR umlegbar ist, denn wie wir mittlerweile alle wissen, sind die Werkstattwagen nicht in das technische Sicherheitskonzept eingebunden gewesen und haben sich per Rollen weiterbewegt. Und dass Gummireifen sich nicht sonderlich mit Eis vertragen, das dürfte jedem Autofahrer schonmal eindrucksvoll bestätig worden sein.

pok
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