[M] Tram-Beschleunigung schleichend ausgebremst?

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
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Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Diese Aussage ist für mich Anlaß, eine Frage zu stellen bzw. Beobachtung wiederzugeben:
Auer Trambahner @ 1 Dec 2006, 09:13 hat geschrieben:Der zusätliche Kurs dient zur verlängerung der Wendezeit am Effnerplatz, um die allfällige Verspätung aus der inneren Wiener Str. abzufangen.
Liegt es alleine am Nadelöhr Innere Wiener Straße?

Ich habe den Eindruck, daß es im KVR "versäumt" wurde, nach Beendigung langfristiger Gleisbauarbeiten die Vorrangschaltung an manchen Stellen wieder zu aktivieren bzw. anzupassen.
Vor dem Isartor auswärts steht man mittlerweile häufig mindestens eine Minute (Beobachtung im 18er).
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Rathgeber @ 1 Dec 2006, 13:02 hat geschrieben:Diese Aussage ist für mich Anlaß, eine Frage zu stellen bzw. Beobachtung wiederzugeben:

Liegt es alleine am Nadelöhr Innere Wiener Straße?

Ich habe den Eindruck, daß es im KVR "versäumt" wurde, nach Beendigung langfristiger Gleisbauarbeiten die Vorrangschaltung an manchen Stellen wieder zu aktivieren bzw. anzupassen.
Vor dem Isartor auswärts steht man mittlerweile häufig mindestens eine Minute (Beobachtung im 18er).
Die ganze Beschleunigung ist doch mittlerweile ein Witz. Ein Wunder, dass man damit überhaupt noch einen Fahrzeitgewinn erreichen kann.

Letztens mene Beobachtung auf dem 19er kurz vor der Haltestelle Ampfingstraße: Die Tram rollt auf das Signal zu, noch ist es auf freier Fahrt, aber schon auffällig lange. Quer ist nur mäßig was los, es ist Sonntag Nachmittag. Kein Stau in Sicht. Ich denke mir, die Vorrangschaltung wird so tolerant sein, den andüsenden Zug noch mitzunehmen. Aber nein, das Signal geht auf Stopp, sodass der Zug grad nicht mehr rüberdarf. Dann steht der Wagen erst mal subjektiv endlos, ob's jetzt eine Minute oder mehr oder weniger war, vermag ich nicht zu sagen. Es hätte nur Vorteile gehabt, den Zug noch durchzulassen. In solchen Fällen, wenn die Tram bereits mit hoher Geschwindigkeit auf ein Fahrt-frei-Signal zurast, sollte man den Zug m.E. immer noch mitnehmen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die um Sekunden verspätete Querverkehrgrünphase hier potenziell staubegünstigend sein kann.

Die ganz alte Trambahnbeschleunigung war effektiver, wenn auch technisch einfacher. Wie schon mal erwähnt, war der 24er zumindest an einer Stelle (nämlich stadtauswärts vor der Kreuzung Albert-Schweitzer-Straße) beschleunigt. Per Gleiskontakt wurde das Signal an der Kreuzung auf die harte Tour auf Fahrt-frei-geschaltet. Der Kontakt war so großzügig vor der Kreuzung angebracht, dass der Zug mit voller Fahrt ohne abzubremsen über die Kreuzung raste. Geil!

Ich habe gedacht, das man mit der heutigen Technik eine intelligentere Vorrangschaltung hinkriegt. Die heutige sieht aber eher so aus: Bis ein Fahrt-frei-Signal erteilt wird, dauert es so lange, dass die Tram vor dem Signal erst einmal stark abbremsen muss und oft komplett stehenbleiben muss. Das ist wenig effektiv. Dazu kommt die Verwässerung an Kreuzungen mit starkem Querverkehr. :(
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Tja das ist wohl vergleichbar damit, daß ich mich wundere, warum in der früh um 2 oder 3Uhr schon ALLE Ampeln in München überhaupt in Betrieb sein müssen. Bei den paar wenigen Autos, die da fahren, könnte man sich notfalls sogar auf die rechts-vor-links-Regelung berufen oder eben die vorhandenen Vorfahrtsschilder beachten. Ampeln brauchts zu dieser Zeit jedenfalls nirgendwo in München, aber alle sind an. <_< :angry:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von tra(u)mmann »

ET 423 @ 1 Dec 2006, 14:22 hat geschrieben: Tja das ist wohl vergleichbar damit, daß ich mich wundere, warum in der früh um 2 oder 3Uhr schon ALLE Ampeln in München überhaupt in Betrieb sein müssen. Bei den paar wenigen Autos, die da fahren, könnte man sich notfalls sogar auf die rechts-vor-links-Regelung berufen oder eben die vorhandenen Vorfahrtsschilder beachten. Ampeln brauchts zu dieser Zeit jedenfalls nirgendwo in München, aber alle sind an. <_< :angry:
Alle Ampeln sind doch nachts gar nicht in Betrieb. Bei meinen Nachtfahrten treffe ich auf unzählige Ampeln, die nachts abgeschaltet sind.

Ich habe aber mal gelesen, dass jede nachts abgeschaltete Ampel per Definition auf einen 24-Stunden-Betrieb umgestellt wird, wenn sich an einer Kreuzung ein Unfall ereignet hat. Ein paar Unfälle noch, dann haben wir wirklich nur noch grundsätzlich in Betrieb befindliche Ampeln. :angry:
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Beitrag von Rathgeber »

tra(u)mmann @ 1 Dec 2006, 14:29 hat geschrieben: Alle Ampeln sind doch nachts gar nicht in Betrieb. Bei meinen Nachtfahrten treffe ich auf unzählige Ampeln, die nachts abgeschaltet sind.
Es sind aber noch genügend, und mit der Trambahnbeschleunigung sind es noch mehr geworden. Es gibt genügend ampeln, über die ich mich schon als Fußgänger ärgere...
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Beitrag von oberpfälzer »

Rathgeber @ 1 Dec 2006, 14:33 hat geschrieben: Es sind aber noch genügend, und mit der Trambahnbeschleunigung sind es noch mehr geworden. Es gibt genügend ampeln, über die ich mich schon als Fußgänger ärgere...
Du meinst wohl solche wunderbaren 10/50 Fußgängerampeln, oder??

Gibts in Regensburg leider auch zur Genüge.
Auf Wiedersehen Forum. Man hat mich rausgeekelt, wie man es wollte. Ich hoffe, man kann mit dieser Entscheidung leben.
Bis demnächst.

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Beitrag von Rathgeber »

oberpfälzer @ 1 Dec 2006, 14:34 hat geschrieben:Du meinst wohl solche wunderbaren 10/50 Fußgängerampeln, oder??
Ich weiß es nicht. Ich ignoriere sie meistens...
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Beitrag von oberpfälzer »

Rathgeber @ 1 Dec 2006, 14:36 hat geschrieben: Ich weiß es nicht. Ich ignoriere sie meistens...
Mit 10/50 meine ich, 10 Sekunden Grün für Fußgänger und 50 Sekunden Rot.
Auf Wiedersehen Forum. Man hat mich rausgeekelt, wie man es wollte. Ich hoffe, man kann mit dieser Entscheidung leben.
Bis demnächst.

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Beitrag von Rathgeber »

Das war mir schon klar, aber ich gucke meistens links und rechts und lasse die Ampel grün (oder meistens rot) leuchten...
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Beitrag von oberpfälzer »

Rathgeber @ 1 Dec 2006, 14:37 hat geschrieben: Das war mir schon klar, aber ich gucke meistens links und rechts und lasse die Ampel grün (oder meistens rot) leuchten...
Das ist widerum etwas, was ich nicht gutheiße. Schließlich sind wir alle im Straßenverkehr Vorbilder für die Kinder. Auch wenn dann ne Ampel lange rot zeigt und kein Auto kommt, ich warte trotzdem, vor allem bei uns unten am Kindergarten.

Die sinnloseste Fußgängerampel hier in Regensburg ist wohl die Ampel in der Sandgasse. Sie steht mitten in einer 30er-Zone. :D :D
Auf Wiedersehen Forum. Man hat mich rausgeekelt, wie man es wollte. Ich hoffe, man kann mit dieser Entscheidung leben.
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Beitrag von Rathgeber »

oberpfälzer @ 1 Dec 2006, 14:40 hat geschrieben: Das ist widerum etwas, was ich nicht gutheiße. Schließlich sind wir alle im Straßenverkehr Vorbilder für die Kinder. Auch wenn dann ne Ampel lange rot zeigt und kein Auto kommt, ich warte trotzdem, vor allem bei uns unten am Kindergarten.
Auch wenn ich mich als Erzieher vielleicht in die Nesseln setze:
Die Anzahl der Kinder, die sich nach 22 Uhr auf der Straße aufhält, ist wirklich sehr gering... Abends und nachts sind viele Ampeln wirklich überflüssig. Wenn ich mir anschaue, was alleine in meinem Viertel nachts alles so beampelt wird, denke ich mir, daß die Energiekosten so hoch nicht sein können...
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Beitrag von tra(u)mmann »

oberpfälzer @ 1 Dec 2006, 14:40 hat geschrieben: Das ist widerum etwas, was ich nicht gutheiße. Schließlich sind wir alle im Straßenverkehr Vorbilder für die Kinder. Auch wenn dann ne Ampel lange rot zeigt und kein Auto kommt, ich warte trotzdem, vor allem bei uns unten am Kindergarten.
Wenn dem Bub oder der Göre, die einem bei Rot folgen, was passiert, haftet man - glaub ich - mit. Neben der ethischen Schuld, wenn ein Kind wegen dem eigenen Rotgang "6 feets under" landet oder im Rollstuhl, kommen noch eventuell noch empfindliche Schadenssatzansprüche dazu.
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Beitrag von Rohrbacher »

Pfui pfui pfui, selbst wenn kein Auto kommt, ist bei Rot über eine Ampel mindestens genauso ein Kapitalverbrechen, wie wenn man ein Bahngleis überquert, auf dem gerade kein Zug kommt und das man meilenweit einsehen kann. Diese Autos sind extrem fies, die tauchen aus dem nichts auf einmal auf, ohne Vorwarnung machen die einen dann platt und dann hat der Fahrer ganz böse psychische Schäden und wird nie wieder ein Auto fahren können... und das alles weil man nicht ein paar Sekunden warten kann... :rolleyes:
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
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Beitrag von Auer Trambahner »

Rathgeber @ 1 Dec 2006, 13:02 hat geschrieben:Diese Aussage ist für mich Anlaß, eine Frage zu stellen bzw. Beobachtung wiederzugeben:
Liegt es alleine am Nadelöhr Innere Wiener Straße?
Der Hauptgrund dafür ist tatsächlich der Stau in der IWie, bedingt durch die LZAschaltung am Max Weber Platz.
Mein persönlich erlebter Rekord war bei erreichen der Haltestelle Gasteig vor mir drei weitere Züge vorm Wiener Platz zu sehen.
(Kurz darauf wurde die 18er ab Isartor übern 17er umgeleitet, die Anlage am MWP war gestört.)
Vor dem Isartor auswärts steht man mittlerweile häufig mindestens eine Minute (Beobachtung im 18er).
Das liegt üblicherweise an PKW im Gleis, die Ampel "merkt" nicht, das die Tram behindert wird und wartet fröhlich darauf, das der 18er endlich mal in die Haltestelle fährt.
[stichel]wenn man auch wirklich im 18er und nicht im 17er ist, wie ein gewisser Rathgeber vor seinen bekannten schonmal kleitlaut erkennen mußte :ph34r: [/stichel]

Und ja, die beschleunigung wird vom KVR gerne torpediert, aber dieses Liedlein darf euch Da Maicho singen!

Der Auer
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Rohrbacher @ 1 Dec 2006, 14:49 hat geschrieben: Pfui pfui pfui, selbst wenn kein Auto kommt, ist bei Rot über eine Ampel mindestens genauso ein Kapitalverbrechen, wie wenn man ein Bahngleis überquert, auf dem gerade kein Zug kommt und das man meilenweit einsehen kann. Diese Autos sind extrem fies, die tauchen aus dem nichts auf einmal auf, ohne Vorwarnung machen die einen dann platt und dann hat der Fahrer ganz böse psychische Schäden und wird nie wieder ein Auto fahren können... und das alles weil man nicht ein paar Sekunden warten kann...  :rolleyes:
Noch schlimmer sind die Lastwagen mit ihrem toten Winkel, die einem bei Grün (!) beim Rechtsabbiegen immer haarscharf überrollen. Ein Toter-Winkel-freier Spiegel könnte hier Todesfälle vermeiden, aber hier wird nichts unternommen. Sonst werden überall Gesetze geändert, da, wo es sinnvoll ist, nicht.

Fast schon :offtopic:, aber in München baut man derzeit die Radfahrerampeln ab. Jetzt muss man nicht nur den Kopf beim Fahren anheben (was das kleinste Problem ist), sondern darf nicht mehr rüber, wenn man früher noch Radl-Grün gehabt hätte, da die Fußgängerampeln auf die langsamen Fußgänger optimiert sind. Außerdem muss man durch die zweite Fußgängerampel auf dem Mittelstreifen stehen bleiben, wenn man diese zweite Ampel nicht mehr schafft, obwohl man noch locker rüberkommen würde. Warum spart man jetzt bei den Radfahrern? Warum macht man das Radfahren jetzt unattraktiv?

Die Regelung ist so, dass für Radfahrer jetzt die Fußgängerampel gilt, wenn der Radweg durch genau einen Streifen vom Fußweg abgesetzt ist. Sind es dagegen zwei Streifen, gilt die Autoampel. Wer blickt da schon durch? Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung steht die Polizei jetzt an solchen für den allgemeinen Radfahrern unklaren Stellen und kassiert ab.

[Edit - added]
Durch Wegfall der Radfahrerampeln fehlt auch zusätzlich noch die Gelbphase. :(
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Beitrag von ET 423 »

tra(u)mmann @ 1 Dec 2006, 14:29 hat geschrieben: Alle Ampeln sind doch nachts gar nicht in Betrieb. Bei meinen Nachtfahrten treffe ich auf unzählige Ampeln, die nachts abgeschaltet sind.
Also bei meiner Fahrt durch die Stadt (von Germering aus zum Ostbahnhof via Landsbergerstraße und Altstadtring) treffe ich nur auf Ampeln, die aktiv sind. Außer vielleicht die ein oder andere Fußgängerampel, aber selbst die habe ich schon eingeschaltet erlebt. Selbige ist auch schon mal auf rot gegangen, obwohl weit und breit kein Fußgänger zu sehen war. Also wenn DAS keine Schikane ist, weiß ich auch nicht weiter. :angry:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von tra(u)mmann »

ET 423 @ 1 Dec 2006, 15:09 hat geschrieben: Also bei meiner Fahrt durch die Stadt (von Germering aus zum Ostbahnhof via Landsbergerstraße und Altstadtring) treffe ich nur auf Ampeln, die aktiv sind. Außer vielleicht die ein oder andere Fußgängerampel, aber selbst die habe ich schon eingeschaltet erlebt. Selbige ist auch schon mal auf rot gegangen, obwohl weit und breit kein Fußgänger zu sehen war. Also wenn DAS keine Schikane ist, weiß ich auch nicht weiter. :angry:
Bei meiner Fahrt von Johanneskirchen über Freischützstraße, Ostpreußenstraße und Truderinger Straße nach Neuperlach sind nachts mehr Ampeln abgeschaltet als eingeschaltet.
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Beitrag von ET 423 »

tra(u)mmann @ 1 Dec 2006, 15:14 hat geschrieben: Bei meiner Fahrt von Johanneskirchen über Freischützstraße, Ostpreußenstraße und Truderinger Straße nach Neuperlach sind nachts mehr Ampeln abgeschaltet als eingeschaltet.
;) Na da haben wir die Erklärung - wir beide befahren gänzlich andere Routen. :)
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Beitrag von tra(u)mmann »

ET 423 @ 1 Dec 2006, 15:54 hat geschrieben: ;) Na da haben wir die Erklärung - wir beide befahren gänzlich andere Routen. :)
An eine gleiche Route habe ich auch eher nicht gedacht :)

Aber ich wollte mit meiner Routenbeschreibung zum Ausdruck bringen, dass diese so untypisch nicht ist. Es sind überwiegend mittelstark befahrene Straßen, keine Nebenstraßen. Teilweise sind es zwei Spuren pro Fahrtrichtung. Mir ist aber generell aufgefallen, dass hier jedes Jahr so ungefähr eine Ampel zusätzlich auf 24-Stundenbetrieb umgestellt wird. An solchen Ampeln wartet man nachts um 2 Uhr vielleicht eine Minute und natürlich gibt es so gut wie nie Querverkehr. :(
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Jean
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Beitrag von Jean »

Was ich nicht verstehe: Beispiel Linie 18 ;) ;) : an der Kreuzung Ladsbergerstr. - Elsenheimerstr.: Grüne Phase funktioniert tadellost, dann nächste Kreuzung Lautensackstr. - Elsenheimerstr. teilweise Warten bis zu einer Minute. Das Problem gibt es jetzt weniger als früher. Bild. Eine kleine Straßenkreuzung bremst mehr die Tram als die große Straßenkreuzung.Bild

Wieso wird eingentlich an der Westendstraße so lange gewartet. Kann es sein, dass an einigen Ampeln der Fahrer die Grünphase für die nächsten Ampeln stellt? ;) ;)
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

tra(u)mmann @ 1 Dec 2006, 15:59 hat geschrieben: Aber ich wollte mit meiner Routenbeschreibung zum Ausdruck bringen, dass diese so untypisch nicht ist. Es sind überwiegend mittelstark befahrene Straßen, keine Nebenstraßen. Teilweise sind es zwei Spuren pro Fahrtrichtung.
Nun, die Strecke, die ich befahre, verdient wohl das Prädikat "stark befahren" - zumindest tagsüber. Nachts ist da nix los und das:
An solchen Ampeln wartet man nachts um 2 Uhr vielleicht eine Minute und natürlich gibt es so gut wie nie Querverkehr. :(
trifft da voll und ganz zu. :( :( :(
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Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

tra(u)mmann @ 1 Dec 2006, 13:22 hat geschrieben:
Letztens mene Beobachtung auf dem 19er kurz vor der Haltestelle Ampfingstraße: Die Tram rollt auf das Signal zu, noch ist es auf freier Fahrt, aber schon auffällig lange. Quer ist nur mäßig was los, es ist Sonntag Nachmittag. Kein Stau in Sicht. Ich denke mir, die Vorrangschaltung wird so tolerant sein, den andüsenden Zug noch mitzunehmen. Aber nein, das Signal geht auf Stopp, sodass der Zug grad nicht mehr rüberdarf. Dann steht der Wagen erst mal subjektiv endlos, ob's jetzt eine Minute oder mehr oder weniger war, vermag ich nicht zu sagen. Es hätte nur Vorteile gehabt, den Zug noch durchzulassen. In solchen Fällen, wenn die Tram bereits mit hoher Geschwindigkeit auf ein Fahrt-frei-Signal zurast, sollte man den Zug m.E. immer noch mitnehmen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die um Sekunden verspätete Querverkehrgrünphase hier potenziell staubegünstigend sein kann.
Haha - von der Ampel an der Ampfingstraße kann ich Dir ein Lied singen. Die gesamte Ampelschaltung hier ist einfach absolut katastrophal, sowohl für die Tram, als auch für Fußgänger und v.a. auch für den motorisierten Individualverkehr. Ich komme jeden Tag mindestens zweimal, meist deutlich öfter, an dieser Kreuzung vorbei und kenne die Ampelschaltung inkl. möglicher Beeinflussungsvarianten und Schaltzeiten durch die Tram in- und auswendig.

Die reguläre Schaltschema (nennen wir es Schema A) bei Nicht-Beeinflussung durch die Tram ist wie folgt:
1. Linksabbieger und Geradeausverkehr stadtauswärts erhalten grün
2. Linksabbieger stadtauswärts erhalten rot
3. Tram und Geradeausverkehr stadteinwärts erhalten grün
4. Tram und Geradeausverkehr stadtauswärts erhalten rot
5. Linksabbieger stadteinwärts erhalten grün
6. Geradeausverkehr und Linksabbieger stadteinwärts erhalten rot
7. Querverkehr erhält grün
8. Querverkehr erhält rot
9. geht wieder von vorne los wie bei 1.

Die reguläre Grünphase der Tram (wie oben beschrieben) an der Kreuzung dauert im Normalfall etwa 10 Sekunden, dann springt die LZA schon wieder auf "Halt erwarten". Es gibt jedoch zwei mögliche Arten der LZA-Beeinflussung durch die Tram, je nachdem während welcher Phase der Schaltung A sich diese gerade anmeldet:
I. Die Schaltung A bleibt von der Reihenfolge her gleich, die Grünphase für die Tram wird statt ca. 10 Sekunden jedoch bis zu ca. 60 (!) Sekunden aufrechterhalten, dementsprechend länger hat auch der Geradeausverkehr in beiden Richtungen länger Grün.
II. Die Grünphase für die Tram wird zeitlich "vorgezogen", das o.g. Schaltschema ändert sich dann eklatant auf das Folgende (nennen wir es Schema B ):
[1 bis 6 wie ganz oben]
7. Querverkehr erhält grün
8. Querverkehr erhält rot
9. Tram und Geradeausverkehr stadtauswärts erhalten grün (wird bis zu 60 Sek. für die Tram offengehalten)
10. Tram erhält rot
11. Linksabbieger stadtauswärts erhalten grün
12. Linkabbieger und Geradeausvekehr stadtauswärts erhalten rot
13. Geradeausverkehr und Linksabbieger stadteinwärts erhalten grün
14. Geradeausverkehr und Linksabbieger stadteinwärts erhalten rot
15. Querverkehr erhält grün, gleichzeitig wechselt die Schaltung wieder auf das Schema A

Noch komplizierter verhält es sich, wenn die Tram eine der offengehaltenen Schaltungen I oder II zeitlich nicht mehr schafft und vor der Ampel quasi ne Vollbremsung reinhauen muß. Dann treten folgende Schaltungen in Kraft, um die Tram möglichst schnell durchzulassen:
Tram schafft Offenhaltung I (= Schema A mit verlängerter Grünschaltung) nicht:
[1 und 2 wie ganz oben]
3. Tram und Geradeausverkehr stadteinwärts erhalten grün (Kreuzung wird 60 Sek. offengehalten, Tram schafft es trotzdem nicht mehr)
4. Tram und Geradeausverkehr stadtauswärts erhalten rot
5. Linksabbieger stadteinwärts erhalten grün
6. Geradeausverkehr und Linksabbieger stadteinwärts erhalten rot
7. Querverkehr erhält grün
8. Querverkehr erhält rot
Wechsel auf Schema B
9. Tram und Geradeausverkehr stadtauswärts erhalten grün (ausgebremste Tram kommt jetzt durch)
10. Tram erhält rot
11. Linksabbieger stadtauswärts erhalten grün
12. Linkabbieger und Geradeausvekehr stadtauswärts erhalten rot
13. Geradeausverkehr und Linksabbieger stadteinwärts erhalten grün
14. Geradeausverkehr und Linksabbieger stadteinwärts erhalten rot
15. Querverkehr erhält grün, gleichzeitig wechselt die Schaltung wieder auf das Schema A


oder meine absolute Lieblingsvariante - die Tram schafft die Offenhaltung Variante II (=Schema B ) nicht:
[1 bis 6 wie ganz oben]
7. Querverkehr erhält grün
8. Querverkehr erhält rot
9. Tram und Geradeausverkehr stadtauswärts erhalten grün (wird bis zu 60 Sek. für die Tram offengehalten, die Tram schafft es aber trotzdem nicht)
10. Tram erhält rot
11. Linksabbieger stadtauswärts erhalten grün
12. Linksabbieger stadtauswärts erhalten rot
Wechsel auf Schema A
13. Tram und Geradeausverkehr stadteinwärts erhalten grün (ausgebremste Tram kommt jetzt durch)
14. Tram und Geradeausverkehr stadtauswärts erhalten rot
15. Linksabbieger stadteinwärts erhalten grün
16. Geradeausverkehr und Linksabbieger stadteinwärts erhalten rot
17. Querverkehr erhält grün
18. Querverkehr erhält rot
19. Schema A geht wieder ganz von vorne los wie bei 1. ganz oben


Ich hoffe ich hab das einigermaßen so erklärt, dass man es verstehen kann... ansonsten einfach mal selbst vor Ort anschauen, evtl. mit nem Ausdruck meiner Beschreibung in der Hand ;)




Variante II der Offenhaltung funktioniert (falls nicht gerade Linksabbieger an der Riedgaustraße im Gleis stehen) recht gut, Variante I dagegen ist eine Katastrophe. Wenn die stadteinwärtige Tram an der Hst. Schlüsselbergstraße steht, meldet sie sich schon an der LZA Ampfingstraße an. D.h., nun wird die gerade oder kurz danach einsetzende reguläre Grünphase an der Ampfingstraße verlängert und für ca. 60 Sekunden offengehalten. Bis die Tram nun aber an der Schlüsselbergstraße den Fahrgastwechsel abgeschlossen hat und an der LZA Ampfingstraße ankommt, sind diese 60 Sekunden meist vorbei. Nur bei einem äußerst rabiaten Fahrstil des Tramfahrers kann die Grünphase überhaupt noch erreicht werden. Noch lustiger ist aber, wenn mangels dortiger Vollampel ein Abbieger in der "Vorkreuzung" Riedgaustraße steht, was auch häufig vorkommt. Der Auer und Da Maicho werden ein Lied von dieser Ampelschaltung singen können. Is schon bescheuert, die Ampel hält die Grünphase für die Tram erst für ca. 1 Minute offen, um dann 5 Sekunden bevor die Tram durchfährt auf Halt zu springen. Sowas bescheuertes hab ich selten gesehen, vor allem kommt das bei ca. 50% aller Tramfahrten vor.





Ich habe auch mal im Hallo Berg am Laim gelesen, dass die Kreuzung Ampfingstraße/Berg-am-Laim-Straße mitsamt Nebenkreuzungen (Berg-am-Laim-/Riedgau-/Annabrunner Straße sowie Berg-am-Laim-/Trausnitz-/Dingolfinger Str.) ca. 120 Verkehrsunfälle pro Jahr aufzuweisen hat. Die Zahl kommt auch locker hin, ich bekomm an dieser Megakreuzung regelmäßig Unfälle zu sehen und habe einmal auch selbst die Rettungsdienste alarmiert. Natürlich ist da nicht selten auch die Tram beteiligt.

Früher, vor dem Kreuzungsumbau anno 1994, als man die Tramhaltestellen jeweils hinter die Ampel verlegt war die Situation sogar noch schlimmer.

Jedem, der ein bisschen Zeit übrig hat, kann ich nur empfehlen, sich im Berufsverkehr früh oder spät mal für ne halbe Stunde an die Haltestelle Ampfingstraße (am besten Richtung Innenstadt) zu stellen und sich das Chaos an dieser Kreuzung anzusehen. Danach kann man sich nur noch kopfschüttelnd fragen, wer sich das alles ausgedacht hat. Besonders lustig wirds wenn ein oder sogar zwei Lastwagen die gesamte Kreuzung für mehrere Minuten blockieren, und um das zu sehen, braucht man noch nichtmal viel Glück.

Dass sich die Ampelschaltung durchaus verändern ließe, hat mir der diesjährige April gezeigt. Bedingt durch die Sperrung der Orleansstraße für den stadteinwärtigen Verkehr, wurde die Verkehrsführung an der Kreuzung Ampfingstraße nämlich stark verändert (u.a. mit zwei Linkabbiegespuren stadteinwärts), einhergehend mit einer deutlichen Änderung der o.g. Schaltschemen. Das sollte man sich mal dauerhaft überlegen, da was zu ändern. Ein paar Ideen hätte ich da schon ;)
Da Maicho
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Beitrag von Da Maicho »

Salve zusammen!

Es gibt seit einigen Jahren einen Fahrerarbeitskreis, welcher unter anderem das Thema LSA behandelt. Dieser tritt mehr oder weniger regelmäßig zusammen, zuweilen sind auch Vertreter von Baureferat und KVR zugegen.
Die Protokolle dieser Treffen sind ausgehängt und damit allgemein zugänglich.

Hier einige sinngemäße Zitate- oder besser die Sprechblasen und Ausreden.

Frage aus dem Fahrerkreis: " An der LSA des Knotens A-Straße mit der B-Straße hat seit einiger Zeit die Qualität der ÖPNV-Beeinflussung spürbar nachgelassen. Starke Fahrzeitverluste sind die Folge."

Antwort 1: Da haben wir ein Problem. Daran wird gearbeitet. Es liegt wohl an -einer Bake mit leerer Batterie, - an einem nur in Bolivien erhältlichen Chip für die Steuerung der LSA, - an einer zugeparkten Bake (ja, sowas gibt es) oder einer Ursache, der wir noch nicht auf den Grund gekommen sind.

Antwort 2: Wegen der hohen verkehrlichen Bedeutung des Knotens A-Straße/B-Straße für den MIV wurde die Priorisierung für den ÖPNV an dieser Stelle etwas reduziert.

Antwort 3: Da wir zur Zeit mit Hochdruck an der ÖPNV-Beeinflussung der LSA im Verlauf der Linie XY arbeiten, müssen andere LSA warten.

Antwort 3: Das ist ein ganz neues Problem, vom dem wir noch nichts wußten. (Betrifft z.B. die seit ca. eineinhalb Jahren nicht mehr funktionierende LSA an der Ausfahrt Schloßstraße)

Antwort 4: Das war eine Forderung des örtlichen BA.

Antwort 5: Das liegt am Fahrzeug, die LSA ist in Ordnung.

Antwort 6: Der Knoten F-Straße/G-Platz ist aus der ÖPNV-Priorisierung herausgenommen worden, da der MIV hier über Gebühr belastet wurde.

Antwort 7: Ein anderes Referat/ eine Baufirma hat hier offenbar eine Bake abgebaut. Wir forschen, wo sie geblieben ist.

Sucht Euch eine aus!

Wir haben in dieser Stadt eben keine 100%-ige ÖPNV-Priorisierung. Und keine Lobby. Dabei wird es auch bleiben. Aus! Äpfe! Amen!

D.M.

P.S. Es heißt übrigens nicht LZA sondern LSA.
Ich berufe mich auf das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland

Artikel 5, Absatz 1
[Meinungs-, Informations-, Pressefreiheit; Kunst und Wissenschaft]
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
Da Maicho
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Beitrag von Da Maicho »

Ergänzung zum Thema LSA:

Es gibt verschiedene Variationen von LSA. Wo stehen diese?

An einem Knoten, also einer Stelle, an der sich mehrere Verkehrsströme treffen.
Oder an einem BÜ, das heißt an einem Bahnübergang.

An ersterem sind zu finden:

LSA ohne ÖPNV-Beeinflussung Beispiel: Ammerseestraße/Fürstenrieder Straße SL 18, Ol 51, 151

LSA mit ÖPNV-Beinflussung Beispiel Leonrodplatz SL 12,20,21 OL 53

Diese wiederum zerfallen in LSA mit umlaufdeckender Freigabe für den ÖPNV/
oder LSA mit nichtumlaufdeckender Freigabe.

Klingt komisch, ist aber so. An ersterer kann die Freigabe für den ÖPNV einen kompletten Umlauf lang einen Knoten sperren und die ÖPNV-Freigabe entsprechend lange halten.
An zweiterer kann die Freigabe für den ÖPNV eine bestimmte Zeit verlängert werden. Dann wird jedoch abgebrochen und etwa der querende MIV oder auch ÖPNV freigegeben.

An BÜ wiederum genießen Schienenfahrzeuge Vorrang, dort wird also in der Regel der feindliche Verkehr (heißt wirklich so)
sofort abgebrochen, wenn ein sich nähernder Zug seine Freigabe anfordert z.B. über Induktionschleifen oder Fahrdrahtkontakte.

Soweit mein kurzer Abriß zum Thema LSA. Das war natürlich nur ein kurzer Exkurs in die Thematik.

All das kann man nachlesen in der RiLSA und der BüVNE.
(Richtlinien für Lichtsignalanlagen/Bahnübergangsverordnung für Nicht-Bundeseigene Bahnen)

Hat alle seine Ordnung, schließlich sind wir in Deutschland.

Das war jetzt die technische Seite. Die politische Seite? Tja nun, wir alle wissen ja, welchen Stellenwert der ÖPNV und insbsondere die Trambahn bei manchem Entscheidungsträger bzw. in manchen Gremien genießt.

D.M.
Ich berufe mich auf das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland

Artikel 5, Absatz 1
[Meinungs-, Informations-, Pressefreiheit; Kunst und Wissenschaft]
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

@Oliver-BergamLaim: Mit etwas Verspätung: Vielen Dank für diese sehr aufschlussreiche Beschreibung. Hast Du Dir da Notizen gemacht oder kommt alles aus dem Gedächtnis? Im Letzteren Fall: Respekt!

Nun zu einem anderen Thema:

Hat zwar mit der Tram-Beschleunigung in München nicht direkt was zu tun, aber thematisch ist es verwandt, da es auch hier um eine Verkehrsflusssteuerung handelt, daher packe ich es mal hier rein:

Hamburg: Knopfdruckampeln sind oft nur Attrappen

Quelle: http://www.abendblatt.de/daten/2006/12/04/647887.html
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Jean
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Beitrag von Jean »

Hamburg: Knopfdruckampeln sind oft nur Attrappen
Das ist nun wirklich nichts neues!!
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Heute Mittag: Ich komme von stadtauswärts und möchte mit dem Radl kurz vor dem Sanatoriumsplatz in die Seybothstraße abbiegen, wobei bekanntlich der Gleiskörper überquert wird. Rechts neben mir fährt der 25er ein, fertigt ab und es passiert natürlich nichts. In der Abbiegespur neben mir nur ein Auto. Eigentlich sollte man erwarten, dass der 25er nun so langsam eine hohe Priorität bekommt, aber stattdessen wird erst einmal die Rechtsabbiegeampel auf Grün geschaltet, sodass ich vor dem 25er rüber durfte.

Ich glaube, ein Grundproblem ist, dass offenbar die einzelnen Ampelphasen immer der Reihe nach durchgeschaltet werden, die Reihenfolge aber nicht unterbrochen wird. Viel sinnvoller wäre es, dem 25er erstmal ein Fahrt-Signal zu geben und dann die Rechtsabbiegephase dranzuhängen. Vielleicht ist diese Reihenfolge gesetzlich vorgeschrieben, um Vielfahrer und Ortskundige nicht zu verwirren, ich bin mir aber nicht sicher.
Da Maicho
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Beitrag von Da Maicho »

Hat eigentlich irgendwer meine Erklärungen gelesen?


In die Phasenabläufe wird (bei ÖPNV-beinflussten LSA) sehr wohl eingegriffen! Aber eben nicht immer und auch in Abhängigkeit der Meldungsqualität.

Diese je nach Knoten sehr komplizierten Phasenabläufe sind auch in Abhängigkeit von Räum- und Schutzzeiten zu sehen.


D.M.
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Da Maicho @ 8 Dec 2006, 19:07 hat geschrieben: Hat eigentlich irgendwer meine Erklärungen gelesen?


In die Phasenabläufe wird (bei ÖPNV-beinflussten LSA) sehr wohl eingegriffen! Aber eben nicht immer und auch in Abhängigkeit der Meldungsqualität.

Diese je nach Knoten sehr komplizierten Phasenabläufe sind auch in Abhängigkeit von Räum- und Schutzzeiten zu sehen.
Gelesen schon, es war mir aber an einigen Stellen etwas zu hoch. Das mit der Phase hatte ich damals so nicht rausgelesen.
Da Maicho
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Beitrag von Da Maicho »

Morgen!

War nicht böse gemeint!

Die Materie ist eben hochkomplex, meine Erläuterung war auch nur kurzgefaßt.

Zum konkreten Beispiel Sanatoriumsplatz:

Wenn die Bim sofort freigegeben werden würde, dann kann es sein, daß die Rechtsabbiegespur mit dem Stauraum volläuft.
Das heißt, der Geradeaus-MIV könnte seine, mit der Bim kommende Phase nicht nutzen, weil der Stauraum dicht ist und KFZ auf der Geradeausspur nicht passieren könnten. Rückstau wäre die Folge. Deshalb gibt die Anlage, die mit Schleifen zur Detektion von Abbiegern ausgestattet ist, erst den Abbiegern frei und dann der Bim.
Ganz einfach!

Durch die Mitarbeit im Fahrerarbeitskreis weiß ich, wie knifflig solche LSA-Phasenabläufe sind.
Die Unterlagen nur der LSA am Sanatoriumsplatz füllen vier Leitz-Ordner.

Dann darf man nicht vergessen, wer da alles mitredet:

Das KVR, das Baureferat, die BA, der ADFC (eine radikale Splittergruppe), die Lokalbaukommision, die Stadtwerke (ein bißchen) und der lärmgeplagte Frührentner aus dem dritten Stock, der die Trambahn schon immer gehaßt hat...

Und nochmal! Wir haben keine 100-prozentige Beschleunigung! Das ist nunmal die politische Basis für solche Planungen.

Wir Fahrer können nur durch gutes Zureden und massive Überzeugungsarbeit, ab und an kleinere Ungereimtheiten beseitigen.

Dazu kommt noch ein anderes Problem: Die Art der Beeinflussung, welche hier genutzt wird, also die Meldungsübertragung per Infrarotbaken, hat ihre Tücken.

Hierzu eine kurze Geschichte.
Am St.-Martins-Platz (SL 27) war vor einiger Zeit auswärts die Beschleunigung nicht mehr vorhanden.
Es dauerte lange, bis die Ursache (von Fahrern) gefunden wurde. Ein LKW parkte genau vor der Hauptanmeldungsbake. Die LSA konnte nicht beschleunigen, weil sie nicht "wußte", daß eine Bim da war. Der LKW stand dort aber legalerweise, was tun? Der Halter wurde ermittelt und gebeten seinen Wagen woanders hinzustellen. Und alles war wieder im Lot.

Die Bake(n) höher zu hängen, bringt auch nichts, weil dann der Strahlwinkel nicht mehr paßt.
(Siehe Fernbedienungen der heimischen Glotze.)

Manchmal ist auch nur die Batterie der Bake leer...

Das dazu. Noch Fragen, Kienzle?

D.M.
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