Ausbau München - Landshut - Regensburg/Hof

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Vorinformation Ausschreibung ab Dez 2022
für München-Regensburg-Schwandorf-Hof/Furth i.W. Gr.

Getrennt in 2 Betriebsstufen.
1 ) vsl. Dez 2022- Dez 2023 , 2,8 Mio Zugkilometer p.a.
2 ) vsl. ab Dez 2023. , 4,3 Mio Zugkilometer p.a.

Als Laufzeit werden 16 Jahre angepeilt.


Ich interpretiere mal:

Stufe 1 = Übergangsphase weil Fahrdraht nicht fertig. Evtl. Verkauf der EC-Wagen an die DB? Ludmilla davor und weida gehts nördlich Regensburg. :lol:
Oder der bisherige Betrieber fährt für 1 Jahr als Sub für den Gewinner.

Stufe 2 = IC2 nach Hof (und weiter) , getrennte Prager Züge statt Flügelkonzept, damit Stundentakt München-Schwandorf, elektrischer Betrieb.
Die Prager Züge könnten dann mit den EC-Wagen fahren.

Im Falle IC2 währe der Gewinner ja eh klar.
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146225
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Beitrag von 146225 »

Dazu müsste die DB ja erstmal die Ausschreibung für sich entscheiden, und es ist nicht gesagt, dass Bayern damit ein Gefallen getan wäre. Die CD als Gesamtanbieter (gut, wird diese kein Interesse dran haben) wäre zum Beispiel für die Qualität dieser Eisenbahn deutlich besser.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Ja, hast Du natürlich recht. Aber die DB hat das in ihrem FV-Konzept eh so drin stehen mit den IC2 (mit Weiterführung Ri Dresden) als Quasi-Wiederbelebung eines guten Teils des ehem IR-Netzes.
Und genau zu dem Konzept passt auch der Zeitaspekt.
Ebenfalls passt, dass die Kilometerleistung deutlich ansteigt; das korrespondiert IMO mit einer Trennung der Zugläufe statt Flügel in Schwandorf. Steht auch so im FV-Konzept/Deutschland-Takt.

D.h. da würde es dann vmtl. auf vom Land subventionierten FV mit Anerkennung NV-Tarif hinauslaufen. Auch das stand so de facto in dem PDF damals. Ich weiß nur nicht mehr, ob offen oder zwischen den Zeilen.


Aus Sicht der Reisenden ist der weisse RE ist natürlich nicht viel was anderes als ein Dosto-RE; die Eurofima-Wagen dürften bequemer sein.

Aber, klar, kann auch anders kommen. Halte ich aber nicht unbedingt für wahrscheinlich.
Flixtrain wirds wohl eher nicht werden. :lol:
Ich hätte auch damit gerechnet, dass die Pakete aufgeteilt werden und z.B. damit IC2 nach Hof fahren könnten und die CD die Prager Züge übernimmt.

Btw, ab Dez 2023 elektrisch Regensburg<>Hof bzw. nach Furth? Klappt doch nie.
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Beitrag von 146225 »

Weiterführung in Richtung Dresden wird es wohl bei noch so vielen tollen Konzepten in der Realität nicht geben, weil DB Fernverkehr es nicht eigenwirtschaftlich machen wollen wird, und ich aktuell nicht sehe, dass sich BEG und drei sächsische Aufgabenträger gemeinsam auf so ein Konzept einigen könnten.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Sachsen soll doch wieder eine zentrale Stelle werden, welche das macht, da eben der heutige Fleckerlteppich nicht wirklich sinnvoll ist?
Da stand doch erst was kürzlich in den Nachrichten.

Nach Leipzig wäre auch verkehrlich sinnvoll, wenn dort Anschluss Ri Berlin wäre. Anstelle dieses Express-S-Bahn-Gedöns.
Dresden und Leipzig wurde in den 90ern ja auch alternierend im IR-Netz aus Ri Nürnberg und Regensburg angefahren. Ich meine sogar, das war zeitweise mit wechselweisen Umsteigemöglichkeiten in Hof oder Reichenbach.

Und, DB FV freut sich sicher, wenn sie Mittel aus den Regionalmitteln zugeführt bekämen.
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Beitrag von 146225 »

spock5407 @ 12 Nov 2018, 21:39 hat geschrieben: Und, DB FV freut sich sicher, wenn sie Mittel aus den Regionalmitteln zugeführt bekämen.
Je nach aufgerufenem Preis könnte die Freude sehr einseitig sein.
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

(ich verstehe nicht, warum alle auf den IC2 herumhacken, ich mag die Züge und würde sie jedem alt-IC vorziehen)
Trapeztafelfanatiker
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

146225 @ 12 Nov 2018, 22:19 hat geschrieben: Dazu müsste die DB ja erstmal die Ausschreibung für sich entscheiden, und es ist nicht gesagt, dass Bayern damit ein Gefallen getan wäre. Die CD als Gesamtanbieter (gut, wird diese kein Interesse dran haben) wäre zum Beispiel für die Qualität dieser Eisenbahn deutlich besser.
Das meinst du doch nicht ernst? Die CD liefert jetzt schon keine Qualität ab und ist zu großen Teilen an dem beteiligt was beim Alex schief läuft.
Erzählt mir hier doch keinen Mist und macht keine CD-Glorifizierung. Das ist sowas von weltfremd.
Möglich aber dass die CD mit der DB zusammen anbietet, da ja der tschechische Teil auch abgedeckt werden muss. Es kann aber auch Regiojet oder wer auch immer sein.
Wer aus Arbeitnehmersicht übrigens die Arbeitsbedingungen in Tschechien und das tschechische Arbeitsrecht kennt, der würde da eh nicht so begeistert reagieren wie manche, die meinen das wäre ein Eisenbahnwunderland.

Außerdem ist das keine IC2-Ausschreibung, denn Fernverkehr wird nicht ausgeschrieben und daher hat das damit nichts zu tun, abgesehen davon ist bis 2023 nicht elektrifiziert.
Hier ist nur der bayerische Abschnitt ausgeschrieben und da steht nichts von durchgehendem Verkehr. Da kann sich auch DLB, Transdev oder sonstwer bewerben. Es ist ja keine Ausschreibung mit reiner Übernahme der Kosten für die Nahverkehrstickets ansonsten Eigenwirtschaftlich.
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Beitrag von 146225 »

Trapeztafelfanatiker @ 13 Nov 2018, 00:58 hat geschrieben: Das meinst du doch nicht ernst? Die CD liefert jetzt schon keine Qualität ab und ist zu großen Teilen an dem beteiligt was beim Alex schief läuft.
Erzählt mir hier doch keinen Mist und macht keine CD-Glorifizierung. Das ist sowas von weltfremd.
Möglich aber dass die CD mit der DB zusammen anbietet, da ja der tschechische Teil auch abgedeckt werden muss. Es kann aber auch Regiojet oder wer auch immer sein.
Wer aus Arbeitnehmersicht übrigens die Arbeitsbedingungen in Tschechien und das tschechische Arbeitsrecht kennt, der würde da eh nicht so begeistert reagieren wie manche, die meinen das wäre ein Eisenbahnwunderland.
Das meine ich sogar sehr ernst, aus der bisherigen eigenen Erfahrung heraus durfte ich die CD als funktionierende Eisenbahn kennenlernen, die einen deutlichen Gegensatz zur konfusen, kaputt filetierten und "gesparten", stellenweise auch erschreckend antriebs- und interessenlosen DB bietet. Das es momentan auf der Verbindung München - Praha immer wieder zu bedauerlichen Problemen und Verspätungen kommt, hängt wohl neben dem Aspekt, dass die Länderbahn (selbst verursachte?) (Mangel-)Probleme mit der Baureihe 223 hat zu einem guten Teil mit den laufenden Ausbauarbeiten zwischen Plzen und Praha zusammen. Hätte die CD da den DB-Weg gehen sollen, Vollsperrungen auflegen und die Verbindung monatelang im SEV fahren sollen? Wäre das irgendwie besser?

Wie du richtig schreibst, werden wir im Jahre 2023 von Fahrdraht nordöstlich von Regensburg weiterhin nur träumen können, das sehe ich eher erst bis zum Ende der 2020er-Jahre als realisiert an, wenn alles gut läuft. Die kürzere Fahrzeit nach Praha wird es aber geben, und sie wird allein den aktuellen Baumaßnahmen in der Tschechischen Republik zu verdanken sein, weil das kleinere und wirtschaftlich nicht ach so starke Land anpackt, was Deutschland lieber liegen lässt.

Hinsichtlich der Arbeitnehmerrechte in Tschechien maße ich mir mangels Detailkenntnissen keinen Kommentar an, möchte allerdings klar festhalten, dass ich die Beteiligung ausländischer EVU an Ausschreibungen, sollten diese nur zum Zweck des Ausnutzens eines etwaigen Lohngefälles erfolgen, ablehne. Das kann man ja auch leicht ausschließen, wenn man einen bestehenden Tarifvertrag (z.B. BuraLf-TV) zum verpflichtenden Mindestbestandteil der Ausschreibung macht, was m.W. außer der BEG (und Sachsen?) inzwischen jeder Aufgabenträger in Deutschland tut.
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Beitrag von viafierretica »

Trapeztafelfanatiker @ 13 Nov 2018, 01:58 hat geschrieben: Das meinst du doch nicht ernst? Die CD liefert jetzt schon keine Qualität ab und ist zu großen Teilen an dem beteiligt was beim Alex schief läuft.
Erzählt mir hier doch keinen Mist und macht keine CD-Glorifizierung. Das ist sowas von weltfremd.
Möglich aber dass die CD mit der DB zusammen anbietet, da ja der tschechische Teil auch abgedeckt werden muss. Es kann aber auch Regiojet oder wer auch immer sein.
Wer aus Arbeitnehmersicht übrigens die Arbeitsbedingungen in Tschechien und das tschechische Arbeitsrecht kennt, der würde da eh nicht so begeistert reagieren wie manche, die meinen das wäre ein Eisenbahnwunderland.

Außerdem ist das keine IC2-Ausschreibung, denn Fernverkehr wird nicht ausgeschrieben und daher hat das damit nichts zu tun, abgesehen davon ist bis 2023 nicht elektrifiziert.
Hier ist nur der bayerische Abschnitt ausgeschrieben und da steht nichts von durchgehendem Verkehr. Da kann sich auch DLB, Transdev oder sonstwer bewerben. Es ist ja keine Ausschreibung mit reiner Übernahme der Kosten für die Nahverkehrstickets ansonsten Eigenwirtschaftlich.
Im Gegensatz zur DB fährt die CD auch im Winter, wenn es schneit. Ich habe noch immer die ČD weit kundenfreundlicher wahrgenommen, die sich auch Mühe gibt, den Fahrplan zu fahren, der veröffentlicht ist. Anschlüsse gerade bei Nebenbahnen klappen auch bei ganz wenigen Minuten, und in jedem Zug ist ein ZUB. Die Probleme beim Alex resultieren nach meiner Beobachtung schon überwiegend durch den Alex selbst, nur die Baustellen um Pilsen sind in der Tat ein Ärgernis.
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Beitrag von Jogi »

spock5407 @ 12 Nov 2018, 22:39 hat geschrieben:Dresden und Leipzig wurde in den 90ern ja auch alternierend im IR-Netz aus Ri Nürnberg und Regensburg angefahren. Ich meine sogar, das war zeitweise mit wechselweisen Umsteigemöglichkeiten in Hof oder Reichenbach.
Soweit es sich aus der Grahnert'schen Datenbank rekonstruieren lässt gab es während des Aufbau des IR-Netzes einen entsprechenden Versuch, ein solches Korrespondenzangebot einzurichten. Das Angebot zwischen Hof bzw. Reichenbach und Leipzig wurde allerdings binnen zweier Fahrplanjahre auf Einzelläufe zurückgenommen. Im Fahrplan 1997/98 wurde nochmals ein deutlicher Ausbau versucht, der allerdings auch nur ein Jahr währte. Mit der Umstellung auf Neigetechnikzüge wurde die Fernverbindung zwischen Bayern, Reichenbach und Leipzig dann komplettt aufgegeben.

En Detail liest sich die Angebotsentwicklung (ohne Nacht-D-Züge) wie folgt:
Grundsätzlich stellten ab 1992 bis zum Entfall der Fernverbindungen zwischen Hof und Regensburg zwei zweistündliche Linien das Taktangebot auf der Sachsen-Franken-Magistrale, die zwischen Marktredwitz, Hof und Reichenbach mit etwa zehn Minuten Abstand verkehrten: 25 München-Regensburg-Hof(-Dresden/Leipzig/...) und 27 Karlsruhe-Stuttgart-Nürnberg-Hof(-Dresden/Leipzig/...).

1991/92 gab es einen D-Zweistundentakt zwischen München und Dresden mit einigen Durchhläufen Richtung Oberstdorf und Görlitz. In Reichenbach gab es tagsüber mit einer Lücke die Korrespondenzsituation.
1992/93 - noch als D-Zug, die während der Fahrplanperiode auf IR umgestellt werden sollten - gab es die beschriebene Korrespondenzsituation in Reichenbach durchgehend alle zwei Stunden zwischen 10 und 20 Uhr, z.T. mit eigenen Zügen zwischen Reichenbach und Leipzig. Insgesamt finde ich acht getakte Verbindungen zwischen Reichenbach und Leipzig.
1993/94 finden bereits Einschränkungen statt, einschließlich des "Karlex" Praha-Brambach-Leipzig, der nur in Nord-Süd-Richtung in die Korrespondenz eingebunden war, wurden sieben Fernverbindungen zwischen Reichenbach und Leipzig angeboten; die Korrespondenz wird nur noch viermal angeboten. Daneben nahm ein Einzellauf Reichenbach-Leipzig an Freitagen abends einen Anschluss aus München auf.
1994/1995 finden sich nur noch zwei Tagesverbindungen zwischen Reichenbach und Leipzig, die auf der Linie 25 kommen, ein Zugpaar zwischen Kempten bzw. München und Leipzig sowie ein Durchlauf zwischen Berlin und Oberstdorf. Beide waren in die Korrespondenz mit der Linie 27 eingebunden, die ansonsten in Hof endet.
1995/96 gibt es zwei Zugpaare, die Tagesverbindung zwischen Oberstdorf und Berlin sowie ein Tagesrandzugpaar in Richtung Rostock.
1996/97 erhält der Oberstdorfer IR den Zugnamen "Alpsee"; es blieb bei den zwei Zugpaaren. Die Linien 25 und 27 wurden jeweils vierstündlich Richtung ab Hof in/aus Richtung Dresden geführt.
1997/98 wurde das Angebot in Richtung Leipzig nochmals ausgebaut. Neben dem unverwüstlichen "Alpsee" gab es eine Tagesrandverbindung Hof-Leipzig und eine Mittagsverbindung zwischen Kempten/München und Leipzig. Außerdem gab es zwei Wochenend-D-Züge von Regensburg bzw. München resp. nach Nürnberg und München.
1998/99 wurde das Angebot wieder eingedampft, es blieb bei der Tagesrandverbindung zwischen Hof und Leipzig, beim "Alpsee" und bei einer Wochenend-D-Verbindung.
1990/2000 entfiel das Zugpaar Hof-Leipzig; der "Alpsee" endete in Berlin Zoo statt -Lichtenberg.
2000/2001 unverändertes Angebot.
Ab 2001 erfolgte die Umstellung auf neue Züge; vorerst fuhren zwischen Nürnberg und Dresden lokbespannte Züge als D; später wurden die ersten ICE-TD eingeschert wurden. Über Altenburg fuhren keine originären Fernzüge mehr.

---
146225 @ 12 Nov 2018, 22:46 hat geschrieben:Je nach aufgerufenem Preis könnte die Freude sehr einseitig sein.
Ohne das Integrationskonzept für das Beste seit Erfindung der Majonaise zu halten (allerdings: Wer im aktuellen Rahmen SPFV zwischen München und Dresden sehen will, der nicht über Erfurt geht, wird daran nicht drum rum kommen) -

der mitschwingende Vorwurf, die DB würde den Besteller abzocken, ist Quatsch. Weder die BEG noch Thüringen, Baden-Württemberg, Niedersachsen oder der VBB sind gezwungen, für die Ausgleichszahlungen mehr auszugeben als sie müssten. Verlangt die DB zu viel oder macht ein zu schlechtes Angebot, wird normal ausgeschrieben. Und schon wird statt DB Fern Go Ahead zwischen Stuttgart, Backnang und Nürnberg fahren...
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Beitrag von Metropolenbahner »

Jogi @ 13 Nov 2018, 13:31 hat geschrieben: Soweit es sich aus der Grahnert'schen Datenbank rekonstruieren lässt gab es während des Aufbau des IR-Netzes einen entsprechenden Versuch, ein solches Korrespondenzangebot einzurichten. Das Angebot zwischen Hof bzw. Reichenbach und Leipzig wurde allerdings binnen zweier Fahrplanjahre auf Einzelläufe zurückgenommen. Im Fahrplan 1997/98 wurde nochmals ein deutlicher Ausbau versucht, der allerdings auch nur ein Jahr währte. Mit der Umstellung auf Neigetechnikzüge wurde die Fernverbindung zwischen Bayern, Reichenbach und Leipzig dann komplettt aufgegeben.
Jein, es gab da noch den Heckeneilzug, der nicht bei Grahnert aufgeführt wird.
München – Landshut – Regensburg – Schwandorf – Hof – Mehltheuer – Gera – Leipzig (Vierländerexpress, 2002 – 2007; RE 16203/16208/16211/16216, Winter 2002/2003)
Aber der ist ja jetzt auch schon wieder über 10 Jahre Geschichte.
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Jogi @ 13 Nov 2018, 13:31 hat geschrieben: 1996/97 erhält der Oberstdorfer IR den Zugnamen "Alpsee"; es blieb bei den zwei Zugpaaren. Die Linien 25 und 27 wurden jeweils vierstündlich Richtung ab Hof in/aus Richtung Dresden geführt.
Der IR "Nebelhorn" fuhr doch auch Dresden -> Oberstdorf (für die Zugnummer müsste ich etwas wühlen).
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Wildwechsel @ 13 Nov 2018, 13:24 hat geschrieben:Der IR "Nebelhorn" fuhr doch auch Dresden -> Oberstdorf (für die Zugnummer müsste ich etwas wühlen).
Also auf dem Zuglaufschild, dass bei mir im Wohnzimmer steht und aus Dezember 2000 stammt, steht IR 2205 Nebelhorn Hof - Regensburg - Landshut - München - Kempten - Immenstadt - Oberstdorf drauf ;)
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Der Nacht D-Zug München nach Rostock war mein erster Kontakt mit DDR-Grenzern. Frühjahr Nach Mauerfall.
Die standen hilflos/tatenlos in Gutenfürst und wussten mit uns und unserem Zug nix anzufangen. Zug fuhr dann nach 4-5min weiter nach Plauen und dort standen wir dann bis zur planmäßigen Abfahrt in PL.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

146225 @ 13 Nov 2018, 07:15 hat geschrieben: Das meine ich sogar sehr ernst, aus der bisherigen eigenen Erfahrung heraus durfte ich die CD als funktionierende Eisenbahn kennenlernen, die einen deutlichen Gegensatz zur konfusen, kaputt filetierten und "gesparten", stellenweise auch erschreckend antriebs- und interessenlosen DB bietet. Das es momentan auf der Verbindung München - Praha immer wieder zu bedauerlichen Problemen und Verspätungen kommt, hängt wohl neben dem Aspekt, dass die Länderbahn (selbst verursachte?) (Mangel-)Probleme mit der Baureihe 223 hat zu einem guten Teil mit den laufenden Ausbauarbeiten zwischen Plzen und Praha zusammen. Hätte die CD da den DB-Weg gehen sollen, Vollsperrungen auflegen und die Verbindung monatelang im SEV fahren sollen? Wäre das irgendwie besser?
Also die CD ist alles andere als unschuldig, denn laut Alex-Personal machen die CD-Wagen (neben den noch schlimmeren TI-Wagen) auch ständig Ärger und es haben schon mehrere Alex-Zub, mit denen man spricht, berichtet, dass dort Störungen ignoriert werden sollen. Bremse wird im dt. Abschnitt ausgeschalten, an der Grenze schaltet sie der CD-Zub einfach wieder ein. Störungen werden wochenlang nicht behoben.
Mag ja sein dass die Eisenbahn besser funktioniert, auch weil man noch mehr Personal hat oder z. B. Züge vom Rangierer entkuppelt werden und das nicht der Tf machen muss oder es mehr Personal für Störmaßnahmen gibt, aber da wird anders gearbeitet als bei uns. Das wären massive Betriebsgefahren. Aber den dt. EVU ist natürlich alles egal und sie sind desinteressiert?
Vielleicht mag das EBA manchmal übertreiben, aber Zustände wie beim östlichen Nachbarn würde ich nicht haben wollen.

Die 223-Probleme waren doch nur temporär, die Probleme der Prager Verbindung gibt es schon deutlich länger und das sind und waren nicht nur immer Bauarbeiten.

Monatelange SEV-Sperren wären nicht gut, aber die ständigen Verzögerungen durch Bauarbeiten ebenfalls nicht, denn die wirbeln so gut wie jeden Zug durcheinander. Dazu ist z. B. die Infrastruktur in CZ auf dem Dieselabschnitt auch rückgebaut und es ist geschwindigkeitsmäßig eine Nebenbahn.


Unabhängig davon, zurück zum Thema. Diese Ausschreibung ist ja nur eine Vorankündigung, ich wette dass man die nochmals ändert und vielleicht soll auch nur Druck ausgeübt werden, wer weiß.
An der derzeitigen Situation ist ja die BEG mitverantwortlich, da vieles einfach auf die Infrastruktur zurückzuführen ist.
Die Hofer Verbindung war immer zuverlässig und jetzt hängt sie an der schon immer chronisch verspätungsanfälligen Prager Verbindung mit dran, so dass es scheinbar auch einen Fahrgastrückgang gab.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Also den CD Wagen auf der Relation München Prag sieht man ja schon den fragwürdigen Zustand relativ deutlich optisch an.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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Beitrag von 146225 »

Ich weiß nicht, was ihr so seht ... klar, die CD ist wie auch andere Bahnen östlich und südöstlich von uns stellenweise nicht ganz so high-tech wie uns das hierzulande vorgegaukelt wird, das muss aber nicht nur Nachteile haben. Dann ist nämlich auch auf kleineren Bahnhöfen noch Personal da, und oh Wunder, es sind komischerweise dann seltener vandalisierte verdreckte Betonlöcher wie bei uns in Deutschland. Und so Niedlichkeiten wie +173, nur weil man aus Versehen mal wieder DB Fernverkehr gefahren ist, müssten mir andere europäische Bahnen - und von der Renfe bis zur RZD hätte ich da quer über den Kontinent schon die eine oder andere benutzt - außerhalb wirklich besonderer Umstände wie massiver Naturkatastrophen erstmal noch bieten. Die DB kann solche und ähnliche Hässlichkeiten doch schon beinahe regelmäßig, das Fahrgastrechte-Formular muss man ja schon bald zur Fahrkarte über längere Strecken automatisch dazu bekommen.

Wenn man den Wagen der CD ansieht, dass sie beinahe auseinanderfallen, wie ist das dann mit den versifften DB-Zügen, mit Türstörung hier, defektem WC da, heute geändert gereiht weil ohne Wagen 2,4,7 und 11? Wie oft liest man denn als Verspätungs- oder Ausfallgrund "technische Störung am Zug"? Bis zum eindeutigen Beweis des Gegenteils können letztendlich Ereignisse wie der ICE-Brand auf der Westerwald-Achterbahn als Kulmination solcher Problematiken angesehen werden. Am Ende des Tages die 14,90 € - Eisenbahn in Reinkultur, mehr ist es nicht mehr wert, mehr kann man nicht erwarten.

Und bei solchen alltäglichen Zuständen in Deutschland kann ich Aussagen über die miese Qualität anderer europäischer Bahnen nicht ganz für voll nehmen, wenn es nicht gerade z.B. um die ZRS oder HSH geht. So weit unten ist die DB nun wirklich noch nicht, aber die Fahrstraße in diese Richtung ist aktuell eingestellt.

Ich bin weit davon entfernt, die CD mit einem Heiligenschein zu glorifizieren, aber wenn man mit ihr unterwegs ist, klappt es meistens sehr viel besser als aktuell in Deutschland - es ist manchmal so ein bisschen wie Deutschland früher, wo Bahnhöfe mit Menschen besetzt sind, Anschlusszüge auch mal warten und es für die Eisenbahn auch noch andere Kriterien außer es war "Billig!" gibt.

Und speziell beim Alex glaube ich bei der derzeitigen Nachrichtenlage nicht daran, dass alle internen Probleme schon gelöst sind. Von daher sollte nicht die böse Nachbarbahn die Ausrede sein.
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

146225 @ 13 Nov 2018, 07:15 hat geschrieben: Die kürzere Fahrzeit nach Praha wird es aber geben, und sie wird allein den aktuellen Baumaßnahmen in der Tschechischen Republik zu verdanken sein, weil das kleinere und wirtschaftlich nicht ach so starke Land anpackt, was Deutschland lieber liegen lässt.
Hast Du Dir mal Bautafeln bei sämtlichen kleineren und größeren Neu-, Um- und Ausbauprojekten der tschechischen Bahn in den letzten 10 Jahren angesehen, egal ob Bahnhöfe oder Strecken, und die schönen Aufkleber auf den meisten Neufahrzeugen wie den RegioShark auch? Ich hab das, sehr genau sogar, seit 10 Jahren, seit ich da drüben unterwegs bin und das Land und die Leute kennen und lieben gelernt habe.

Die Tschechen können diese ganzen Bahn-Baumaßnahmen, die seit 10 Jahren im ganzen Land stattfinden und in den letzten 3 Jahren zu einer bisher kaum gesehenen, stetig zunehmenden Bautätigkeit geführt haben, nur deshalb stemmen, weil die Mittel dazu ganz überwiegend direkt aus dem EU-Haushalt kommen. Das denke ich mir nicht aus, das steht genau so auf den Bautafeln, oft sogar inklusive Angabe der gesamten Baukosten und des prozentualen Anteils davon, der aus EU-Mitteln kommt (da liest man z.B. sehr oft von 90%). Wer das Geld dafür als größter Nettozahler der EU gibt, sollte Dir auch klar sein. Oder anders ausgedrückt: was wir ins Ausland geben, um dort solche nagelneu sanierten Bahnhöfe und neugebauten Strecken zu ermöglichen, das fehlt halt dann im eigenen Land, zum Beispiel für die Elektrifizierung Regensburg - Hof, die halt dann mal eben noch 10 Jahre warten muss.

Ich liebe Tschechien, war bisher 38x dort und das ganze ist jetzt keine Kritik daran, ich gönne es den Leuten und vor allem der tollen Eisenbahn da drüben herzlich. Ich bin der letzte, von dem Du jemals ein Wort gegen Tschechien hören wirst. Aber den Zusammenhang als Tatsache sollte man schon sehen. So zu tun, als ob die Tschechen das als kleines Land jetzt alles ganz von alleine stemmen, und Deutschland als großes Land kriegt es nicht hin, das ist nicht fair, weil ich jeden Euro nur einmal ausgeben kann und wenn der Euro aus dem deutschen Haushalt via EU-Mitteltransfer halt gerade in einer Ausbaustrecke zwischen Pilsen und Prag verbuddelt wird, kann er nunmal nichtmehr für ein Bahn-Bauprojekt in Deutschland verwendet werden.
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Beitrag von 146225 »

Es sollte bekannt sein, dass ich für Leute, die meinen (Groß-)Deutschland müsse für alles und jeden in der EU bezahlen, nichts als Verachtung übrig habe. Was ich Dir @Oliver-BergamLaim ganz sicher nicht unterstelle, ich denke schon, dass du über dieses flache Level drüber hinausdenken kannst. Letztendlich geht Europa nun mal nur mit der Solidarität der Starken mit den Schwachen - die BeNeLux-Länder sind auch alle "Geber" und kriegen es auch hin, eine gute Eisenbahn zu haben. Nein, dass Deutschland seine Infrastruktur so verrotten lässt, hat nix mit Europa zu tun, das ist hausgemachter Schwachsinn. Deutschland kann sich Europa leisten, wir verdienen auch als Volkswirtschaft mehr als nur gut daran. Wir könnten uns auch parallel eine qualitativ hochwertige Eisenbahn leisten, wir wollen es nur nicht, weil es noch immer gesellschaftlich als verzichtbar angesehen wird.

Es ist mir klar, dass Tschechien, auch die Slowakei, auch Polen, gute Ergebnisse in dieser kurzen Zeit nur dank der EU-Gelder erzielen konnten. Ja und? Glauben wir, dass wir ewig die Größten, Tollsten, Stärksten sein werden, die niemals Hilfe brauchen? Gefährlich naiv! Von daher: man muss die Möglichkeiten nutzen, die man hat. Das man das bei unseren Nachbarn tut, mag ich ihnen nicht vorwerfen - nur so werden diese Nachbarn vielleicht eines Tages auch so stark, um anderen weiter zu helfen. Die nationalistischen Egoismen, die man hin und wieder aus Prag oder auch Warschau hört, machen das nicht einfacher, aber ich bin guter Hoffnung, dass sich diese nicht durchsetzen und Europa gemeinsam stärker wird. Deutschland muss nur aufpassen, dass es hier vor lauter "Wollen wir nicht" und "Sparprogrammen" (ein Dutzend Lügen zum Preis von einer, dieses Wort) den Anschlusszug nicht versäumt. Anderswo in Europa fährt der mit hoher Wahrscheinlichkeit nämlich ziemlich pünktlich ab.

Und: ich denke nicht, dass Deutschland von der EU allein gelassen wird, wenn es ernsthaft in seine Infrastruktur, gerade auch in grenzüberschreitende Infrastruktur investieren möchte. Wir wollen aber gar nicht, also dürfen wir uns auch nicht beschweren, wenn die Geld bekommen, die wollen.
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Beitrag von Wildwechsel »

Entenfang @ 13 Nov 2018, 17:50 hat geschrieben: Also auf dem Zuglaufschild, dass bei mir im Wohnzimmer steht und aus Dezember 2000 stammt, steht IR 2205 Nebelhorn Hof - Regensburg - Landshut - München - Kempten - Immenstadt - Oberstdorf drauf ;)
Hmmm :unsure:
Ich bin mit dem Zug 1996-1997 regelmäßig, 1998-1999 nur noch sporadisch zwischen München und Hof gependelt. Ich wühle in den nächsten Tagen mal in der "Ihr Reiseplan"-Kiste und melde mich dann wieder.
Beste Grüße usw....
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

146225 @ 13 Nov 2018, 23:30 hat geschrieben: Ich bin weit davon entfernt, die CD mit einem Heiligenschein zu glorifizieren, aber wenn man mit ihr unterwegs ist, klappt es meistens sehr viel besser als aktuell in Deutschland - es ist manchmal so ein bisschen wie Deutschland früher, wo Bahnhöfe mit Menschen besetzt sind, Anschlusszüge auch mal warten und es für die Eisenbahn auch noch andere Kriterien außer es war "Billig!" gibt.

Und speziell beim Alex glaube ich bei der derzeitigen Nachrichtenlage nicht daran, dass alle internen Probleme schon gelöst sind. Von daher sollte nicht die böse Nachbarbahn die Ausrede sein.
Es wird ja auch keiner behaupten dass beim Alex schon alle Probleme gelöst sind, aber das sind doch minimale Probleme, die leicht zu lösen sind.
Das große Verspätungsproblem ist nicht zu lösen und das gab es dort auch schon zu DB-Zeiten und da ist es mitnichten so dass die CD unschuldig daran wäre. Viele Verspätungen entstehen ja sogar schon bei Beginn der Fahrt in CZ.
Ja, das gibt es bei der DB und anderen auch, ja ja, aber es geht hier eben um diese Verbindung, da muss man nicht immer auf DB Fernverkehr herumhacken, auch wenn ich auch der Ansicht bin dass da viel schief läuft und der Auftritt von DB Fernverkehr eine Sauerei ist.

Infrastrukturprobleme gibt es auf beiden Seiten. Aber die meisten Alex-Verspätungen bzw. so gut wie alle, resultieren aus den Prager Zügen und die meisten dieser Verspätungen entstehen nun mal in CZ. Da kann man jetzt die Augen davor verschließen und so tun als wäre das nicht der Fall, aber das sind nun mal die Realitäten. Die CD-Personale können da natürlich auch nichts dafür, die tun genauso ihr Bestes wie die von Netinera oder der DB, aber wie überall stimmt halt Infrastruktur und sonstiges nicht.
Daher, um den Bogen zu spannen, ist es gut, dass die Prager Züge ab 2023 separat gefahren werden sollen, denn damit werden die Hofer Züge nicht mehr beeinflusst. Am Ende fahren die gar im Blockabstand, weil der Prager Zug wieder mal 60, 70 Minuten Verspätung hat.

Auch in CZ wird massiv Personal eingespart und jetzt mit dem Wettbewerb wird das ja nicht besser, auch wenn ich den jetzt nicht schlechtreden werde. Aber eins ist klar, damit wird man sich keine örtlichen Besetzungen, Rangierer in mehrfacher Ausführung an den größeren Bahnhöfen usw. mehr erlauben können.
Und wenn man sich z. B. die Strecke Pilsen - Furth oder auch Domazlice - Klatovy anschaut, dann erkenne ich da keinen Unterschied zu DB Netz. Eine total rückgebaute und vergammelte Infrastruktur, aufgegebene und durchgeschaltene Bahnhöfe und ein nicht gerade einladendes Bild.
Klar, es gibt Orte wo das noch besser ist, aber das wird verschwinden, gerade auch was die kleinen Bahnhöfe betrifft.

Ich habe eher den Eindruck dass es in CZ sogar schlechter wird, gerade weil es wohl auf unterschiedliche Fahrkarten hinausläuft, jeder kocht sein eigenes Süppchen, egal ob GWT, CD oder andere.

Von den geschilderten Problemen, dass bei Wagen ausgeschaltete Bremsen (die werden ja nicht ohne Grund ausgeschalten!), einfach wieder eingeschalten werden und Probleme ignoriert werden, will ich erst gar nicht reden. Funktioniert da halt so, aber ich kann das nicht gut finden.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

146225 @ 13 Nov 2018, 07:15 hat geschrieben: Die kürzere Fahrzeit nach Praha wird es aber geben, und sie wird allein den aktuellen Baumaßnahmen in der Tschechischen Republik zu verdanken sein, weil das kleinere und wirtschaftlich nicht ach so starke Land anpackt, was Deutschland lieber liegen lässt.
Das lese ich ja jetzt erst. Sorry, das ist ein unfairer Vergleich.

Der Ausbau beruht einzig und alleine auf der Verbindung Prag - Pilsen, was neben Prag - Brünn die wichtigste tschechische Verbindung ist. Wenn man das nicht endlich ausbaut, was dann?
Aber das ist auch schon ein Sparausbau. Man hat doch den wichtigen Tunnel Beroun - Prag eingespart oder ins Unendliche verschoben und baut mehr oder weniger auf 160 km/h aus, statt auf 200 oder 230 km/h. Wir reden hier von einer der wichtigsten tschechischen Verbindungen.

Was ist denn auf Pilsen - Furth passiert? Nichts, außer Rückbau von Bahnhöfen und Bahnanlagen. Es ist eine bessere Nebenbahn mit Geschwindigkeiten von großteils nur 80 km/h.
Da wird auch weiter nichts passieren, zumindest nicht so schnell.
Viele Nebenbahnen sind in einem katastrophalen Zustand. Da freuen sich vielleicht Fuzzys weil alles so schön autentisch ist, aber so kann man keinen modernen Nahverkehr gestalten. Wer mal Strecken wie Domazlice - Klatovy gefahren ist, der sieht ja die Probleme dort.

Prag - Pilsen oder Prag - Brünn auszubauen ist doch keine Kunst.

Unkritisch sehe ich wie du dass es EU-Gelder für den Ausbau gibt. Das ist doch wichtig, denn ein Infrastrukturausbau ist ein wichtiger Bestandteil für ein europäisches Zusammenwachsen, auch wenn hier CZ große Teile dennoch für den Straßenbau ausgibt.
Kritisch könnte man natürlich betrachten ob diese sinnvolle Solidarität bei Verkehrsprojekten nicht durch die unsolidarische Haltung vieler osteuropäischen Staaten in anderen Themen quasi ausgenutzt wird, denn das ist dann kein Geben und Nehmen.
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Beitrag von Entenfang »

Iarn @ 13 Nov 2018, 20:35 hat geschrieben:Also den CD Wagen auf der Relation München Prag sieht man ja schon den fragwürdigen Zustand relativ deutlich optisch an.
Findest du? Ich wurde mal in den Reichsbahn-Abteilwägen gefragt, ob das tschechische Wagen wären. Nee, die tschechischen sind die top-modernen EC-Wagen... ;)
Oder anders ausgedrückt: was wir ins Ausland geben, um dort solche nagelneu sanierten Bahnhöfe und neugebauten Strecken zu ermöglichen, das fehlt halt dann im eigenen Land, zum Beispiel für die Elektrifizierung Regensburg - Hof, die halt dann mal eben noch 10 Jahre warten muss.
Das ist so nicht richtig. Denn wie ja bereits hierzuforum zu lesen war, liegt die ewige Verzögerung mitnichten am fehlenden Geld - sondern am stetigen Wandel des deutschen Vorschriftendschungels, der jeden Infrastrukturausbau hoffnungslos lähmt. Dass in Tschechien mehr passiert, liegt ganz sicher zu einem erheblichen Teil an der üppigen EU-Förderung - aber es liegt auch am Willen, etwas zu erreichen!
Wir könnten uns auch parallel eine qualitativ hochwertige Eisenbahn leisten, wir wollen es nur nicht, weil es noch immer gesellschaftlich als verzichtbar angesehen wird.
Genau da liegt meiner Ansicht nach der Hund begraben. In Tschechien hat die Eisenbahn einen viel, viel höheren Stellenwert als bei uns und wird deshalb auch wesentlich stärker subventioniert. Um mal ein Beispiel zu nennen: Ich hatte mal aufgeschnappt, dass in Tschechien die Trassenentgelte nur rund 50% der Infrastrukturkosten tragen müssen, während es bei uns 100% sind!
Der Unterschied wird nicht zuletzt daran deutlich, dass die rechtspopulistische Ano-Partei kostenloses Bahnfahren und ÖPNV für Studenten und Senioren versprochen hat.
https://zdopravy.cz/vlada-chce-zavest-jizdn...-studenty-6410/
Zum 1.9. wurde zumindest eine Ermäßigung von 75% (!) umgesetzt. In Deutschland wohl unvorstellbar... Und im Gegensatz zu Polen gönnt man den Rabatt nicht nur polnischen, sondern allen Studenten.

Die AfD dagegen wirbt damit.


Zum Thema Tunnel Beroun - Prag wird Deutschland ziemlich offen kritisiert.
Auszüge zu Deutsch:
Im Gegenteil, die langverzögerte Elektrifizierung der Strecke nach Nürnberg ist in naher Zukunft nicht zu erwarten.
"Der schnellste Zug zwischen Prag und Bayern ist der Bus der Deutschen Bahn, der auf der Autobahn fährt", sagte Kušnír heute.
Übrigens steht in dem Artikel noch am Ende drin, dass man von einer Planungszeit von rund 10 Jahren und einer ebenso langer Bauzeit ausgeht und damit ein ähnlicher Zeithorizont wie für die NBS Dresden - Ústì. Mal sehen, ob die Rheintalbahn zuerst viergleisig ist oder man mit der Eisenbahn in 4h von München nach Prag fahren kann. Ich nehme Wetten an. :(

Und dass Tschechien begrenztes Interesse an einem Ausbau Pilsen-Domazlice hat, ist nun wirklich nicht verwunderlich. Für den innertschechischen Verkehr ist das ziemliche Randlage, weiter bis zur Grenze wollen wir gar nicht davon reden.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
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Beitrag von Metropolenbahner »

Entenfang @ 14 Nov 2018, 20:25 hat geschrieben: Zum Thema Tunnel Beroun - Prag wird Deutschland ziemlich offen kritisiert.
Auszüge zu Deutsch:
"Im Gegenteil, die langverzögerte Elektrifizierung der Strecke nach Nürnberg ist in naher Zukunft nicht zu erwarten."
Naja, die tschechischen Politiker wurden erhört, die Metropolenbahn ist doch letztens in den VB gehievt worden. Damit wird Nürnberg-Schwandorf-Prag möglich und man kann Schwandorf-Furth relativ teuer ausbauen, da man mit den Verkehren nach Nürnberg und München rechnen kann, also doppelten Nutzen hat.

Fragt sich nur, was da nun am Ende gebaut werden wird, es gab mal mehrere Varianten, wobei im aktuellen PDF nur etwas von Gesamtelektrifizierung mit punktuellem Geschwindigkeitserhöhungen steht. Ziemlich vage. Ich hoffe nur, es wird nicht die Sparvariante für den NT-Ausbau, der würde die aktuelle (schlechte) Streckenführung v.a. in Tschechien zementieren, damit käme man langfristig auf keinen grünen Zweig.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Entenfang @ 14 Nov 2018, 20:25 hat geschrieben: Und dass Tschechien begrenztes Interesse an einem Ausbau Pilsen-Domazlice hat, ist nun wirklich nicht verwunderlich. Für den innertschechischen Verkehr ist das ziemliche Randlage, weiter bis zur Grenze wollen wir gar nicht davon reden.
Ach geh, das sind doch Ausreden, genau wie mit dem Tunnel Beroun, da kann man schön ablenken.
Dass Deutschland zu wenig in die Infrastruktur investiert stimmt, vor allem bei der Eisenbahn (bei der Straße wird eigentlich nicht zu wenig investiert, zumindest beim Neubau, Unterhalt ist was anderes), aber mit dem Argument hätte die Schweiz auch den Bau des Gotthardtunnels absagen können oder Österreich den BBT-Bau einstellen.

Wir haben natürlich viel zu viele Einspruchsmöglichkeiten und Verhinderungsinstanzen, die es in anderen europäischen Staaten nicht in dieser Form gibt und dennoch sind das Demokratien. Wir sind also das andere Extrem zu China, das so gerne als Beispiel genommen wird. Beides ist nicht gut.
Metropolenbahner hat geschrieben: Naja, die tschechischen Politiker wurden erhört, die Metropolenbahn ist doch letztens in den VB gehievt worden. Damit wird Nürnberg-Schwandorf-Prag möglich und man kann Schwandorf-Furth relativ teuer ausbauen, da man mit den Verkehren nach Nürnberg und München rechnen kann, also doppelten Nutzen hat.
Es dauert trotzdem noch richtig, richtig lange bis das umgesetzt wird. Daher wird die Ausschreibung ab 2022 so niemals kommen, denn sie ist mutmaßlich auf die Elektrifizierung ausgelegt und deswegen total unrealistisch. Auch bis 2030 wird es da keinen Ausbau geben.
Aber was will man bei Schwandorf - Furth im Wald teuer ausbauen? Man wird elektrifizieren und mit Glück 1-2 Doppelspurinseln anlegen. Ich bezweifle dass man die Vmax großflächig erhöht, obwohl da trassierungsmäßig durchaus auf vielen Abschnitten 160 km/h drin wäre. Ein komplett 2gleisiger Ausbau ist dann sowieso unwahrscheinlich.
Den teils zweigleisigen Ausbau sollte man auch vor einer Elektrifizierung umsetzen, denn das ist ja derzeit der größte Verspätungsfaktor und nach meinen Informationen ist der gesamte Verkehr auf dieser Strecke ins Chaos gestürzt und die Fahrgastzahlen sind, auch dank vieler verpasster Anschlüsse, massiv eingebrochen. Die Infrastruktur gibt diese Verkehre einfach nicht her.
Metropolenbahner hat geschrieben: Fragt sich nur, was da nun am Ende gebaut werden wird, es gab mal mehrere Varianten, wobei im aktuellen PDF nur etwas von Gesamtelektrifizierung mit punktuellem Geschwindigkeitserhöhungen steht. Ziemlich vage. Ich hoffe nur, es wird nicht die Sparvariante für den NT-Ausbau, der würde die aktuelle (schlechte) Streckenführung v.a. in Tschechien zementieren, damit käme man langfristig auf keinen grünen Zweig.
Was soll denn sonst kommen? Ich wette dass es keine andere Lösung geben wird.
Die anderen Varianten sind eh Mist und kleine Alibimaßnahmen, die bei einer sogar gegen den Deutschlandtakt verstoßen würde und daher keine Chance hätte. Vielmehr sollte man das wahre Problem angehen, München - Landshut ausbauen, z. B. mit einer NBS an der A 92 bis Landshut. Damit würde man viel mehr erreichen, da dies nicht nur die paar Züge nach Prag betreffen würde.
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Entenfang @ 13 Nov 2018, 17:50 hat geschrieben: Also auf dem Zuglaufschild, dass bei mir im Wohnzimmer steht und aus Dezember 2000 stammt, steht IR 2205 Nebelhorn Hof - Regensburg - Landshut - München - Kempten - Immenstadt - Oberstdorf drauf ;)
:unsure: 2205, das ist ja ungerade*. Ich habe daheim drei Exemplare "Ihr Fahrplan" bzw. "Ihr Reiseplan" (1998 umbenannt) daheim gefunden vom "IR 2064 Nebelhorn" Dresden-Oberstdorf. Ein paar Uhrzeiten dazu:

12/1996 Dresden 09:45, Hof 13:15/19, München 17:01/22, Oberstdorf 19:46
09/1997 Dresden 09:34, Hof 13:20/21, München 17:01/22, Oberstdorf 19:46
09/1998 Dresden 09:25, Hof 13:20/21, München 17:10/21, Oberstdorf 19:48

* heute gibt's beispielsweise den ALX 84105 München-Hof, d.h. irgendwie passt "Dein" Zug sowieso nicht ins System
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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Beitrag von Jogi »

Wildwechsel @ 15 Nov 2018, 08:56 hat geschrieben::unsure:  2205 [Dresden -> Oberstdorf], das ist ja ungerade*. [...]

* heute gibt's beispielsweise den ALX 84105 München-Hof, d.h. irgendwie passt "Dein" Zug sowieso nicht ins System
Wieder mit Quellenverweis auf die Datenbank Fernverkehr: Zum Fahrplan 2000/01 wurde bei der IR-Linie 25 (Dresden-Oberstdorf) die Nummerierung getauscht, so dass die ungeraden Zugnummern wie gesehen in Nord-Süd-Richtung liefen. Die zeitgleich eingerichtete neue Linie Nürnberg-Dresden, um die ICE-TD in den Vorlaufbetrieb einbringen zu können, wies dagegen weiterhin die "richtige" Nummerierung auf.

Das wurde auch ein Jahr später beibehalten, als die Linie 27 auf die Abschnitte Regensburg-München und München-Oberstdorf ohne Durchbindungen beschnitten wurde.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Der Oberschleißheimer Bürgermeister glaubt nicht man an einen Tunnel im Bereich seiner Gemeinde was aus meiner Sicht eher förderlich für weitere Verbesserungen wäre, allerdings wird man wohl nicht über den Status Quo hinaus kommen.
Nachdem der Bürgermeister sich zuletzt noch gerühmt hatte, für eine mögliche Tieferlegung der Bahn eine Jahrhundertchance eröffnet zu haben, hat er das Projekt nun wieder beerdigt. "Das ist aus Kostengründen in meinen Augen bis auf weiteres vom Tisch", sagte er, "in welcher Variante auch immer." Da eine Straßenunterführung der B 471 unter der Bahn im Gemeinderat mehrheitlich nicht gewollt ist, werden die Oberschleißheimer nach Kuchlbauers Einschätzung weiter mit der Bahnschranke leben müssen.
Es gibt ja nicht nur die Belange der Gemeinde, sondern auch der Bahn. Und solange man auf absehbare Zeit hier eine hochbelastete zweigleisige Strecke hat, wäre eine Beseitigung eines störungsanfälligen Bahnüberganges eigentlich höchste Eisenbahn.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Mit einer NBS an der A 92 wären die größten Probleme beseitigt, da dann bis auf die S-Bahn und einzelne Güterzüge am Tag nichts mehr dort laufen würde.
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