[M] WC-Anlagen in den U-Bahnhöfen

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Immer wieder stelle ich mir die Frage, warum es an den Münchner U-Bahnhöfen heute noch so viele WC-Anlagen gibt.

Ein Beispiel der Innsbrucker Ring: dieser Bahnhof liegt mitten in einem Wohngebiet, größere Einrichtungen an der Oberfläche gibt es nicht. Die Zahl der Fahrgäste, die hier ein WC brauchen, dürfte recht gering sein, da fast jeder, der hier ein- oder aussteigt, ohnehin gerade von zu Hause kommt oder gleich dort ankommt. Auch die Tatsache, dass der IR ein Umsteigebahnhof ist, rechtfertigt nicht die Erhaltung eines WC. Denn die Leute steigen ja ohne Zeitverlust unten am Bahnsteig um und halten sich nicht über einen längeren Zeitraum am Bahnhof auf, so dass ein WC-Besuch nötig wäre.

Wer den Innsbrucker Ring kennt, weiß, dass dort abends sehr wenig los ist - gerade im sehr weitläufigen östlichen Sperrengeschoß, in dem sich auch das WC befindet, mit seinen insgesamt 5 (!) Aufgängen zur Straße. Ich habe das WC tagsüber mal benutzt, neben einem sehr desolaten Grundzustand (alte Fliesen etc.) wies es auch einen sehr schlechten Reinigungszustand auf (mit entsprechender Duftnote) und die Klientel ist nicht gerade vertrauenserweckend gewesen. Abends möchte ich da nicht reingehen, es ist ja draußen auf dem Gang schon nichts los und wenn da drin irgend ein Psycho auf jemanden zum Ausrauben wartet...

Die Frage ist also, ob der Erhalt einer solchen WC-Anlage nötig ist (was er m.E. nicht ist) und ob er unter finanziellen und sicherheitstechnischen Aspekten überhaupt zu rechtfertigen ist.

Wie oft werden denn diese WC überhaupt gereinigt? Einmal in der Woche? Das ist eben für ein öffentliches WC nicht ausreichend. Mir ist schon klar, dass die MVG ihr Geld für wichtigere Dinge ausgeben muß, aber warum sperrt man die Dinger nicht einfach zu? Am IR werden es nicht viele Leute vermissen.

Bei den 1999 eröffneten Bahnhöfen der U2-Ost hat man die WCs aus Kostengründen großteils ohnehin schon weggelassen. Ich kann mich noch genau an die Diskussion erinnern, die vor der Eröffnung u.a. im Wochenblatt "Hallo" mitverfolgen zu war. Da war ein großes Getöse darum, dass z.B. am Bahnhof Josephsburg aus Kostengründen kein WC geben soll. Wer am Bahnhof Josephsburg ernsthaft eine solche Anlage braucht, frage ich mich schon. Soweit ich weiß sind die Räumlichkeiten für WCs hier durchaus gebaut worden, nur eine Einrichtung des Mobiliars wurde vor der Eröffnung aus Kostengründen verworfen.

Insgesamt sollte man die Sinnhaftigkeit aller U-Bahn-WCs in München überprüfen und alte, sanierungsbedürftige Anlagen - gerade in von Ein- und Aussteigern schwach frequentierten Stationen - schließen.

Aber auch bei den stärker frequentierten Stationen machen WCs m.E. nicht immer Sinn, z.B. am OEZ. Wofür braucht man hier ein Bahnhofs-WC, wenn im Einkaufszentrum darüber entsprechende Einrichtung en masse zur Verfügung stehen?
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Dol-Sbahn
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Beitrag von Dol-Sbahn »

Das überrascht mich, dass du jetzt nun mal Debatte über WC in Münchner U-Bahn eröffnet.

Ich war froh, WC in U-Bahn ausfindig zu machen. Selbst DB-Station haben kaum WC-Anlage, deshalb war es grausam sich mal bis meine Wohnung aushalten zu müssen. Bei U-Bahn suche ich nächste WC aus und war froh die Flüssigkeit loszuwerden und sich entspannt mit dem U-Bahn nachhause.

Schau: Pasing, Laim, Isartor, Rosenheim (ob da?) und Ostbahnhof haben WC-Anlage.

Sollen wir künftig an jede Bahnhöfe pissen, weil kein WC mehr gibt aus Kostengründe?

MfG

David
uferlos
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Beitrag von uferlos »

also ich find die WC-anlagen eigentlich sehr praktisch, v.a. wenn man mal wieder auf fototour in der stadt unterwegs ist und man mal schnell aufs wc muss... also das an der Uni und am Isartor kann man gut benutzen ohne gleich irgendwelche krankheiten zu bekommen ;)
wobei in das öffentliche WC am Kieferngarten kann man nur mit Gasmaske rein, da geht sicher niemand freiwillig rein...
mfg Daniel
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420er Vorserie
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Beitrag von 420er Vorserie »

In anderen Städten gibts auf der Straße die keinen stillen Örtchen, teilweise getarnt als Litfassäule, in München nicht. Daher finde ich schon, daß die WC's bei der U-Bahn sinnvoll sind, da sonst fast nirgends öffentliche Toiletten wären.
Und was macht man nach Ladenschluss? Soll man da sich die nächste Ecke dann suchen und dort sein Geschäft verrichten?
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Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Dol-Sbahn @ 7 Jan 2007, 20:53 hat geschrieben:Sollen wir künftig an jede Bahnhöfe pissen, weil kein WC mehr gibt aus Kostengründe?
Nein, das wäre natürlich weniger sinnvoll ;)

Sicherlich, auch ich bin in den verschiedenen Städten froh, wenn es öffentliche WCs gibt. Allerdings zählen U-Bahnhofs-WCs nicht gerade zu meinen Favoriten in puncto Sicherheit und Sauberkeit. Es ist doch so: an den schwach frequentierten Stationen braucht man eigentlich keine WCs und an den stark frequentierten Knoten gibt es fast immer andere Einrichtungen an der Oberflächere, in denen die WCs meist sicherer und sauberer sind. Das können Schnellrestaurants, Kaufhäuser, öffentliche Einrichtungen (z.B. Gasteig), Kinos, oder oder oder sein. Darum sage ich ja, dass man bei jeder einzelnen Anlage überprüfen sollte, ob ein Abbau für die Fahrgäste verträglich ist.
Und wenn man auf Tour ist, kann man sich ja wirklich für seine Pinkelpausen Knotenpunkte als Zwischenstopps aussuchen...


edit: noch ergänzt:
420erVorserie @ 7 Jan 2007, 21:02 hat geschrieben:Und was macht man nach Ladenschluss? Soll man da sich die nächste Ecke dann suchen und dort sein Geschäft verrichten?
Man sollte sich nach Möglichkeit ein Schnellrestaurant suchen. Die sind im Regelfall sehr dicht über die Stadt verteilt, oft direkt an der U-Bahn und haben eigentlich immer mindestens bis Betriebsschluß der U-Bahn geöffnet. Auch im Ernstfall sind für mich U-Bahn-WCs gerade am Abend tabu.
stuartgray
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Beitrag von stuartgray »

uferlos @ 7 Jan 2007, 20:53 hat geschrieben: also ich find die WC-anlagen eigentlich sehr praktisch, v.a. wenn man mal wieder auf fototour in der stadt unterwegs ist und man mal schnell aufs wc muss... also das an der Uni und am Isartor kann man gut benutzen ohne gleich irgendwelche krankheiten zu bekommen ;)
wobei in das öffentliche WC am Kieferngarten kann man nur mit Gasmaske rein, da geht sicher niemand freiwillig rein...
Die meisten WC Anlagen in der Münchener U Bahn sind schon einigermaßen in Ordnung, aber andere Anlagen würde ich dann doch lieber meiden. Bestes Beispiel dafür ist die Anlage im Hauptbahnhof Sperrengeschoß. Dort geht man eine dunkle schmale Treppe runter mit irgendwelchen alten Panzertüren zwischendrin. Es ist sehr unheimlich dort. Schließlich kommt man unten im umsteigergeschoß von S Bahn zur U 1, U 2 an. Dort sind dann die WC's
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Dol-Sbahn
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Beitrag von Dol-Sbahn »

Auch an schwach frequentiere Stationen sind WC-Anlage auch Vorteilhaft.

Ich fahre nicht extra zu den Knotenpunkt um dort Geschäft zu verrichten, dann von dort die Reise weiter fortsetzen. Ich nehme am liebsten die nächste WC, also erste Station, den ich begegne und dort gleich das Geschäft verrichten, bevor ich die Reise antrete. Man weiß nie, wann ich mit dem Zug im Tunnel wegen der Stromausfall stundenlang feststecken muss. :rolleyes:
ropix
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Beitrag von ropix »

Jo, das ist auch ein Bunker aus dem kalten Krieg. Ansonsten, schön dass es die MVG Toiletten gibt. Besonders empfehlenswert: U4 Ost :D
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Dol-Sbahn
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Beitrag von Dol-Sbahn »

ropix @ 7 Jan 2007, 21:22 hat geschrieben: Jo, das ist auch ein Bunker aus dem kalten Krieg. Ansonsten, schön dass es die MVG Toiletten gibt. Besonders empfehlenswert: U4 Ost :D
Jo, die sind sauber.
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Also am Max-Weber-Platz wurde das Sprichwort "Scheiss die Wand an" in die Tat umgesetzt...
ropix
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Beitrag von ropix »

ChristianMUC @ 7 Jan 2007, 21:31 hat geschrieben: Also am Max-Weber-Platz wurde das Sprichwort "Scheiss die Wand an" in die Tat umgesetzt...
Max Weber ist aber noch nicht U4 Ost - da kommen ja noch Menschen hin (ich kenn fast kein reines U-Scheißhaus auf dem mehr los ist als MWP). Auf der U4 ists hingegen recht ruhig, fährt ja niemand - und die die Fahren kommen ausm oder fahren zum Büro/Wohnung/Hotel...
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stuartgray
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Beitrag von stuartgray »

ChristianMUC @ 7 Jan 2007, 21:31 hat geschrieben: Also am Max-Weber-Platz wurde das Sprichwort "Scheiss die Wand an" in die Tat umgesetzt...
Die am Stachus sind auch nicht viel besser und sind auch öfter mal verstopft
luc
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Beitrag von luc »

Ich bin froh über die WC-Anlagen in der Münchner U-Bahn. Insbesondere das Sch...haus Wettersteinplatz hat schon einigen Rollifahrern geholfen, als das WC beim Bavariafilmstudio wegen Rohrbruch gesperrt war.
pok

Beitrag von pok »

Also ich persönlich habe die MVG-WCs eigentlich beinahe noch nie gebraucht.. ich glaub bisher war ich in meinem ganzen Leben gerade ein- oder zweimal dort. Allerdings besonders einladend waren die beiden nicht... könnte jetzt aber auch nicht mehr genau sagen, in welchem Bahnhof das war. Und ist mittlerweile auch schon wieder wahrscheinlich ein Jahrzehnt her - also gut möglich, dass sich da was verbessert hat.
Aber ich muss sagen, dass ich ziemlich oft Leute sehe, die diese WCs benutzen... oder zumindest hinein gehen oder heraus kommen. Also eine gewisse Beliebheit und folglich einen gewissen Nutzen scheinen die schon zu haben.
Die Alternative mit den von Oliver angesprochenen Schnellrestaurants etc. finde ich ehrlich gesagt etwas eigenartig. Einerseits soll die MVG für Ihre Kunden, denn die meisten Leute oder vor allem Touristen werden wohl ein MVV-Ticket haben, aus Kostengründen die WCs zusperren, andererseits aber sollen die Schnellrestaurants für Hinz und Kunz ob Kunde oder nicht die WCs öffentlich machen und entsprechend Kosten übernehmen.

pok
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

ropix @ 7 Jan 2007, 21:36 hat geschrieben:Max Weber ist aber noch nicht U4 Ost - da kommen ja noch Menschen hin
:lol:
pok @ 7 Jan 2007, 21:36 hat geschrieben:Die Alternative mit den von Oliver angesprochenen Schnellrestaurants etc. finde ich ehrlich gesagt etwas eigenartig. Einerseits soll die MVG für Ihre Kunden, denn die meisten Leute oder vor allem Touristen werden wohl ein MVV-Ticket haben, aus Kostengründen die WCs zusperren, andererseits aber sollen die Schnellrestaurants für Hinz und Kunz ob Kunde oder nicht die WCs öffentlich machen und entsprechend Kosten übernehmen.
Nun ja, die Kostengründe sind schon ein wichtiger Punkt. Es ist leider nunmal so, dass jedes U-Bahn-WC, auf dem ich bisher war (OEZ kurz nach der Eröffnung ausgenommen, das war wirklich top, aber eben auch erst ein paar Tage alt), einen wenig angenehmen Durft verströmte und nicht gerade sauber war (und ich spreche noch nichtmal von den Kabinen), folglich schlecht und/oder zu selten gereinigt wurde. Außerdem waren die Fliesen, der Boden und alle anderen Einrichtungsgegenstände (Waschbecken, Spiegel) milde ausgedrückt etwas siffig. Und da die regelmäßige Reinigung wohl der größte Kostenfaktor (Wasser, Beleuchtung sind auf jeden Fall billiger als das Personal) sein dürfte, ist es schon berechtigt, dann zu fragen, ob man nicht einige der weniger frequentierten WCs schließen könnte, um andere, mehr frequentierte Anlagen öfter reinigen zu können, ohne unterm Strich mehr Geld zu benötigen.

Das mit den Schnellrestaurants finde ich nicht eigenartig, sondern praktisch. Ich bin regelmäßiger Kunde bei den zentral und eher östlich gelegenen Schnellrestaurants in München, folglich habe ich auch kein schlechtes Gewissen, wenn ich dort mal aufs WC gehe ohne etwas zu essen. Dafür eß ich ein andermal dort und geh nicht aufs WC. Also jedes Schnellrestaurant in München, dessen WCs ich regelmäßig benutze, hat mich schon relativ oft als zahlenden Kunden gesehen (somit bin ich gewissermaßen Stammkunde). Außerdem sitzt in den meisten Restaurants ohnehin eine Reinigungsfrau vorm WC, der man einen kleinen Obolus auf dem Teller hinterläßt. Somit schmarotze ich also nicht indirekt auf Kosten der Schnellrestaurants, sondern trage eher zum Erhalt eines Arbeitsplatzes bei.

Ähnlich könntest Du ja auch argumentieren, jeder, der in einem Einkaufszentrum nur bummeln geht, aber nichts kauft, ist eine Art Schmarotzer, wenn er dann das WC im Einkaufszentrum benutzt.
pok

Beitrag von pok »

Naja, den Arbeitsplatz kannste genauso erhalten, wenn Du die MVG-WCs benutzt. Übrigens bezahle ich nur selten an die Klofrauen bei McDonalds&Co direkt - und schäme mich nichtmal dafür, selbst wenn die mir danach dann nen bösen Blick oder böse Worte zuwirft. Wenn ich dort esse und entsprechend Geld dalasse, und für gewöhnlich bin ich da nicht der einzige, dann sollte das Geld schon dasein eine Reinigungskraft beschäftigen zu können. Dass ich die dann noch extra bezahle, und sind wir doch mal ehrlich, zu 80% der Zeit sitzt die doch eher bettelnd auf ihrem Stuhl, als zu reinigen, seh ich nicht ganz ein.
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

pok @ 7 Jan 2007, 23:57 hat geschrieben: Naja, den Arbeitsplatz kannste genauso erhalten, wenn Du die MVG-WCs benutzt. Übrigens bezahle ich nur selten an die Klofrauen bei McDonalds&Co direkt - und schäme mich nichtmal dafür, selbst wenn die mir danach dann nen bösen Blick oder böse Worte zuwirft. Wenn ich dort esse und entsprechend Geld dalasse, und für gewöhnlich bin ich da nicht der einzige, dann sollte das Geld schon dasein eine Reinigungskraft beschäftigen zu können. Dass ich die dann noch extra bezahle, und sind wir doch mal ehrlich, zu 80% der Zeit sitzt die doch eher bettelnd auf ihrem Stuhl, als zu reinigen, seh ich nicht ganz ein.
Wenn ich dort tatsächlich etwas gegessen habe, zahle ich der Reinigungsfrau allerdings auch nichts. Beim Italiener um die Ecke muß ich das ja auch nicht.
Wenn ich aber grade keine Speisen im Schnellrestaurant konsumiert habe, zahl ich der Dame schon was, quasi wie bei einem öffentlichen WC. Somit ist für mich die moralische Seite OK. Das manche der Damen fast schon aggressiv sind, kann ich nur bestätigen.

Allgemein hat man halt als Tourist in jeder Stadt das Problem: wohin, um das kleine Geschäft zu erledigen? Das wird einem in keiner Stadt der Welt leicht gemacht. Öffentliche WCs sind (nicht nur in München) spärlich gesät und, wenn vorhanden, oft in einem wenig tollen Zustand. Was bleibt einem als Tourist also? Klar, beim Mittag- und Abendessen kann man im Restaurant, aber in den 6 bis 8 Stunden dazwischen? Wenn man einfach in der Stadt unterwegs ist? Jeder will Reibach mit den Touristen machen aber keiner für WCs zahlen.

Da bleiben eben nur Kaufhäuser, Einkaufszentren, öffentliche Bibliotheken und Schnellrestaurants. Ist eben leider so. Man will ja auch nicht an den nächsten Baum gehen.
Ich persönlich führe für die Städte in die ich öfter komme (z.B. San Francisco) eine durchaus ansehnliche Liste sauberer, öffentlich zugänglicher WCs, die den meisten Touristen sicher verborgen bleiben.

edit: der Gipfel waren die WCs in einem bekannten Kaufhaus in Paris, dessen Name mir gerade entfällt (in der Nähe der Métro Les Halles). Da war die Eingangstüre für Damen- und Herren-WC die gleiche. Das WC bestand nur aus Kabinen und war durch einen Durchgang in einen vorderen und hinteren Teil getrennt, der vordere für Herren, der hintere für Damen. Die Damen mußten also an den Herren-Kabinen vorbei, um zu den Damen-Kabinen zu gelangen. Waschbecken war gemischtgeschlechtlich.
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Beitrag von JeDi »

Oliver-BergamLaim @ 8 Jan 2007, 00:05 hat geschrieben:
Allgemein hat man halt als Tourist in jeder Stadt das Problem: wohin, um das kleine Geschäft zu erledigen? Das wird einem in keiner Stadt der Welt leicht gemacht. Öffentliche WCs sind (nicht nur in München) spärlich gesät und, wenn vorhanden, oft in einem wenig tollen Zustand. Was bleibt einem als Tourist also? Klar, beim Mittag- und Abendessen kann man im Restaurant, aber in den 6 bis 8 Stunden dazwischen? Wenn man einfach in der Stadt unterwegs ist? Jeder will Reibach mit den Touristen machen aber keiner für WCs zahlen.
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Beitrag von oberpfälzer »

joh999 @ 8 Jan 2007, 00:06 hat geschrieben:
Oliver-BergamLaim @ 8 Jan 2007, 00:05 hat geschrieben:
Allgemein hat man halt als Tourist in jeder Stadt das Problem: wohin, um das kleine Geschäft zu erledigen? Das wird einem in keiner Stadt der Welt leicht gemacht. Öffentliche WCs sind (nicht nur in München) spärlich gesät und, wenn vorhanden, oft in einem wenig tollen Zustand. Was bleibt einem als Tourist also? Klar, beim Mittag- und Abendessen kann man im Restaurant, aber in den 6 bis 8 Stunden dazwischen? Wenn man einfach in der Stadt unterwegs ist? Jeder will Reibach mit den Touristen machen aber keiner für WCs zahlen.
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Wieso gleich fahren, im Zug schiffen, wenn er noch am Startbahnhof steht, reicht in der Regel völlig. :D :D ;)
Auf Wiedersehen Forum. Man hat mich rausgeekelt, wie man es wollte. Ich hoffe, man kann mit dieser Entscheidung leben.
Bis demnächst.

75,4 Millionen Menschen in Deutschland können kein Bairisch!
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Beitrag von JeDi »

oberpfälzer @ 8 Jan 2007, 00:12 hat geschrieben: Wieso gleich fahren, im Zug schiffen, wenn er noch am Startbahnhof steht, reicht in der Regel völlig. :D :D ;)
Ich bevorzuge Wagen, in denen das, dank mechanischer Abwasserentsorgung, verboten ist.
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Grundsätzlich finde ich den Gedanken einer "Standortoptimierung" für öffentliche WC-Anlagen nicht schlecht. Allerdings sollte sich das nicht alleine auf U-Bahn-Klos beziehen. In den vergangenen Jahren wurden Zug um Zug die meisten oberirdischen WC-Anlagen dicht gemacht (Beispiele: Amalienburgstraße, Schwanseestraße, Großhesseloher Br.), ohne, dass sich in zumutbarer Entfernung ein Ersatz fände. Wenn man vergleichsweise die U4 Ost aus den "fetten" 80er Jahren mit ihrer Komplett-Rundum-Sorglos-Ausstattung heranzieht, steht das eindeutig im Missverhältnis zur sonstigen Standortdichte.

Das beste "Geruchserlebnis" bieten übrigens zur Sommerzeit die "Trockenurinale" zwischen SM und RO. Da haut es einen selbst am Kanaldeckel oben auf der Nymphenburger Str. noch um :ph34r: .....
Gruß vom Wauwi
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gmg
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Beitrag von gmg »

Ich benutze die Klos und bin von daher gegen ihre Schließung. Wem sie zu ekelig oder zu gefährlich erscheinen, der muss ja nicht reingehen. Aber er soll doch bitte anderen Leuten zugestehen, dass sie selbst schon reingehen!
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Beitrag von FloSch »

gmg @ 8 Jan 2007, 14:39 hat geschrieben: Ich benutze die Klos und bin von daher gegen ihre Schließung. Wem sie zu ekelig oder zu gefährlich erscheinen, der muss ja nicht reingehen. Aber er soll doch bitte anderen Leuten zugestehen, dass sie selbst schon reingehen!
Na ja, Oliver ging es ja nicht um die Schließung allers Toilettenanlagen sondern quasi um eine Standortoptimierung, d.h. eine Schließung von kaum benutzten Toiletten und dafür eine bessere Pflege bei anderen, die auch wirklich häufig benutzt werden...
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Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Mir wäre eine regelmässige Reinigung und Kontrolle (Junkies/Stricher/...) sämtlicher WC-Anlagen bei weitem lieber. Ich nutze diese WC-Anstalten selbst relativ häufig, trotz der hygienischen Umstände, welche sicher optimierbar sind. Ist halt ne Kosten/Nutzen-Rechnung, das ganze. Trotzdem ist mir ein zwar schmuddeliges, aber zugängliches WC dort, wo ich es gerade brauche um einiges lieber als eine verschlossene Türe oder ein perfekt geflegtes WC dort, wo ich es aber leider gerade nicht brauche...
Wenn ich mit meiner Notdurft soviel Zeit habe, mir den Ort für mein Geschäft aussuchen zu können, dann ist es schon meist ein privates WC zu Hause. Aber wenn man eben mal dringen "Muss", dann ist "zu Hause" oder auch die nächste (übernächste, über-übernächste...) U-Bahnhaltestelle für mich so weit weg wie Pluto von der Sonne...
r2d2

Beitrag von r2d2 »

Cloakmaster @ 9 Jan 2007, 21:54 hat geschrieben: wenn man eben mal dringen "Muss", dann ist "zu Hause" oder auch die nächste (übernächste, über-übernächste...) U-Bahnhaltestelle für mich so weit weg wie Pluto von der Sonne...
gut ausgedrückt B)

daß es öffentliche WCs gibt, sollte in einer großen stadt wie München zumindest in zentrumsnähe und wo viele Menschen sind, selbstverständlich sein - ob die unbedingt in U-Bahnhöfen sein müssen, könnte zunächst dahingestellt bleiben, aber es bietet sich halt an, weil die U-Bahnhöfe genau dort sind, wo viele Menschen sind: in Zentrumsnähe und entlang wichtiger Verkehrsachsen.

Auf Schnellrestaurants, Geschäfte und Kinos zu verweisen halte ich auch für merkwürdig, solange die für ihre WCs sorgen müssen. Das Argument, daß man manchmal sowieso dort ist/ ißt, finde ich nicht überzeugend - was macht die "man", die nicht dort sind? Und daß man dem WC-personal was gibt (wenn man nur das WC benützt) überzeugt mich auch nicht: keiner wird mehr als das Trinkgeld hinlegen, aber nicht die vollen Lohn- und Lohnnenbenkosten, den Materialverbrauch und die Herstellungs- und Instandhaltungskosten, die für die Erstelltung und den Unterhalt des WCs notwendig sind. Es war sicher jeder - ich auch - schon mal aus der Not heraus in einem solchen nichtöffentliches WC, aber sicher nicht ohne die Frage zu stellen, ob man sich da reinschleichen muß oder "legal" dort ist.

Die Frage ist glaub ich nciht, ob die öffentlich WCs in den U-Bahn-Stationen sein müssen, sondern wer für Herstellung und Iinstandhaltung und Reinigung sorgt, letztendlich sehe ich darin eine Aufgabe der Stadt München. Eine idee wäre, daß die Stadt WCs in Schnellrestaurants usw. als "öffentliche WCs "mietet oder eben in den U-(und S-)Bahnhöfen - die sich sehr gut anbieten, weil sie gut erreichbar und gut auffindbar sind, weil man dort am ehesten sucht.

Die hygienischen Zusände sind tatsächlich nicht immer so toll, aber es muß ja nicht unbedingt alles kostenlos sein aber auch nciht so teuer, daß es keiner mehr nutzt. Gutes Beispie ist das MacClean am Hbf.: man zahlt für echt ordentliche A nlagen, aber es kostet soviel, daß es nicht die breite Masse nutzt - irgendwas dazsichen gibts doch auch noch, oder?

/edit/ PS: in Venedig gibts z.B. ein System mit öffentlichen (sogar ausgeschilderten) WCs, die etwas kosten und das funktoniert (natürlich mangels U-Bahnhöfen in irgendwelchen Gebäuden an der Oberfläche)
Tecko
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Beitrag von Tecko »

Gibt es denn in jeder Münchner U-Bahnstation WC-Anlagen oder nur an ausgewählten?
ropix
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Beitrag von ropix »

Tecko @ 19 Nov 2007, 20:43 hat geschrieben: Gibt es denn in jeder Münchner U-Bahnstation WC-Anlagen oder nur an ausgewählten?
Es gibt in der Mehrheit der Münchner U-Bahn-Stationen Toilettenanlagen. Aber nicht in allen. (Gut, Scheidplatz hat die von der Trambahn übernommen) - Sendlinger Tor müsste z.B. eine ohne sein.
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Sendlinger Tor hatte ja ursprünglich die oberirdische Bedürfnisanstalt neber'm Tor.
Beste Grüße usw....
Christian


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Beitrag von dragon46 »

Ich halte die WCs für sinnvoll und serviceorientiert. Meiner Meinung nach könnte man bestimmt ein Konzept wie am HBF München am Aufgang von den S-Bahnen zur Bahnhofshalle (mir ist der Name entfallen) umsetzen: Ein kleiner Obulus für die Benutzung sichert regelmäßige Reinigung und Instandhaltung. Da hätten dann IMHO alle was davon.

Das Sanifair-Konzept auf den Autobahnrasthöfen hat doch gezeigt, dass die Besucher die sauberen Toiletten zu schätzen wissen und das ihnen dieses auch die 50 Cent wert ist.
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ropix
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Beitrag von ropix »

dragon46 @ 19 Nov 2007, 22:14 hat geschrieben: Ich halte die WCs für sinnvoll und serviceorientiert. Meiner Meinung nach könnte man bestimmt ein Konzept wie am HBF München am Aufgang von den S-Bahnen zur Bahnhofshalle (mir ist der Name entfallen) umsetzen: Ein kleiner Obulus für die Benutzung sichert regelmäßige Reinigung und Instandhaltung. Da hätten dann IMHO alle was davon.
Wobei es am Hauptbahnhof auch außerhalb der Züge ganz kostenlos geht. Die MVG hat da auch noch ein WC versteckt (fragt mich aber bitte nicht wo, ich weiß es nur wenn ich dran vorbeilauf)
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