[HRO] Unsichere Schwenkschiebetüren

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
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BR 01
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Beitrag von BR 01 »

Hallo,

letzte Woche habe ich in Rostock an der Haltestelle "Kröpeliner Tor" beobachtet, dass eine ältere Dame die sich schließende letzte Tür mit ihrer Krücke offen halten wollte. Die Schwenkschiebetür klemmte allerdings die Krücke ein und schloss sich vollständig, was mich an sich schon etwas verwunderte. Sehr viel mehr erschreckte mich dann, dass die Straßenbahn losfuhr, und die mindestens 50cm herausstehende Krücke mitnahm. Beinahe wäre ein wartender Fahrgast getroffen worden.

Am meisten schockiert mich nicht der Verlust der Krücke der älteren Dame, sondern die Tatsache, dass ebenso ein Kinderarm hätte eingeklemmt werden können. :o

MfG, BR 01
Chep87
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Beitrag von Chep87 »

Tür hat keine Sensible Kante
Kontakt ob die Tür richtig geschlossen ist, ist oben.
Ist Tür unten auf, oben zu, so wird die Tür als ordnungsgemäß geschlossen dem Fahrer gemeldet.
Und versuch du mal in dem Außenspiegel nen Krückstock zu erkennen.

=> Für sowas gibt es dann die Notbremse.
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BR 01
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Beitrag von BR 01 »

Ich stand an der Haltstelle, konnte also leider nicht die Notbremse betätigen. ;)

Ich sehe da aber dann sowohl konstruktionsbedingt als auch durch im Fahrbetrieb gravierende Probleme. Auch wenn man die Krücke (es war so eine medizinische, nicht nur ein Stock) eventuell schwierig im Spiegel sieht, so hätte doch der Fahrer die wild fuchtelnde Dame und die winkenden Passanten sehen können, wenn er geschaut hätte anstatt "einfach anzufahren".
Auch sollten dann ja wohl die Türen - insbesondere auf Grund der beschrieben Gefahr ein Kind einzuklemmen und mit zu schleifen - mit einer anderen bzw. besseren Sicherheitsvorrichtung ausgestattet werden.
Chep87
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Beitrag von Chep87 »

BR 01 @ 1 Apr 2007, 22:02 hat geschrieben: Auch wenn man die Krücke (es war so eine medizinische, nicht nur ein Stock) eventuell schwierig im Spiegel sieht, so hätte doch der Fahrer die wild fuchtelnde Dame und die winkenden Passanten sehen können, wenn er geschaut hätte anstatt "einfach anzufahren".
Wenn der Fahrer den Hebel nach vorne legt, hat er sich voll uns ganz auf das fahren zu Konzentrieren. Ein entsprechendes urteil gab es, etwas unpassend, bezüglich der Hamburger S-Bahn. Aus dem Grund ist der Blick in den Rückspiegel dort nicht mehr erforderlich.
Auch sollten dann ja wohl die Türen - insbesondere auf Grund der beschrieben Gefahr ein Kind einzuklemmen und mit zu schleifen - mit einer anderen bzw. besseren Sicherheitsvorrichtung ausgestattet werden.
Als die Fahrzeuge gebaut wurden (immerhin BJ 1992 schon) war das stand der Technik. Und ist es auch weiterhin z.B. die BR 642 hat das auch. Eine Umrüstung ist leider immer sehr teuer. Und man kann auch nicht alles Idiotensicher machen. Ein bisschen muss ja der Darwinsche Gedanke auch noch mitleben.
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

BR 01 @ 1 Apr 2007, 21:41 hat geschrieben:letzte Woche habe ich in Rostock an der Haltestelle "Kröpeliner Tor" beobachtet, dass eine ältere Dame die sich schließende letzte Tür mit ihrer Krücke offen halten wollte
BR 01 @ 1 Apr 2007, 22:02 hat geschrieben:Auch sollten dann ja wohl die Türen - insbesondere auf Grund der beschrieben Gefahr ein Kind einzuklemmen und mit zu schleifen - mit einer anderen bzw. besseren Sicherheitsvorrichtung ausgestattet werden.
Alternativ sollte man sich als Fahrgast überlegen, sich schließende Türen nicht mit Krücken oder Kindern aufzuhalten ...
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BR 01
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Beitrag von BR 01 »

Wenn der Fahrer den Hebel nach vorne legt, hat er sich voll uns ganz auf das fahren zu Konzentrieren. 
Gut, aber vielleicht sollte er den Hebel erst dann umlegen, wenn er weiß, dass die Bahn frei ist.
Ich erinnere mich, dass bei der Münchner S-Bahn der Fahrer früher immer rausgeschaut hat, und notfalls nochmal ein paar Nachzügler nachdrüklich zum Zurückbleiben aufgefordert hat. Heute gibt es da ja soweit ich weiß Lichtschranken.
Ein bisschen muss ja der Darwinsche Gedanke auch noch mitleben.
Mal im Ernst. Deine Darwinismusfreude will ich sehen, wenn Dein Kind wirklich mitgeschleift werden würde.

So eine Umrüstung mag ja Geld kosten, aber sie ergibt auf jeden Fall Sinn. Die Einführung von Sicherheitsgurten, ABS und sämtlichen Warnhinweisen an Baustellen, Maschinen uvm. ist ja auch darwinistisch in dem Sinne, dass eine Population überlebt, die mit Verstand für ihre Artgenossen sorgt.


Sicher sollte immer vorgehen.
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Beitrag von Chep87 »

BR 01 @ 1 Apr 2007, 22:23 hat geschrieben: Gut, aber vielleicht sollte er den Hebel erst dann umlegen, wenn er weiß, dass die Bahn frei ist.
Ich erinnere mich, dass bei der Münchner S-Bahn der Fahrer früher immer rausgeschaut hat, und notfalls nochmal ein paar Nachzügler nachdrüklich zum Zurückbleiben aufgefordert hat. Heute gibt es da ja soweit ich weiß Lichtschranken.
Dazu ließt du dir nochmal meinen Eingangspost oben durch. Dort stand "Versuch mal an der letzen Tür eine Krücke zu erkennen in dem kleinen Spiegel". Das sieht man nicht. Deshalb verlässt man sich ja auf Technik.
Mal im Ernst. Deine Darwinismusfreude will ich sehen, wenn Dein Kind wirklich mitgeschleift werden würde.
Kind wird schwierig.. hat aber andere Gründe.
So eine Umrüstung mag ja Geld kosten, aber sie ergibt auf jeden Fall Sinn. Die Einführung von Sicherheitsgurten, ABS und sämtlichen Warnhinweisen an Baustellen, Maschinen uvm. ist ja auch darwinistisch in dem Sinne, dass eine Population überlebt, die mit Verstand für ihre Artgenossen sorgt.
Ja, natürlich. Aber solche Umrüstungen sollen den Mitbürgern auch das denken nicht abnehmen.

Sicher sollte immer vorgehen.
Natürlich sollte es das. Aber ich muss mich hier auch Woodpeckar anschließen. Wer die Tür beim schließen wieder aufdrückt, handelt grob Fahrlässig. Es sind Sicherheitseinrichtungen, keine "ich-will-noch-rein" Einrichtungen.
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