Wo sollten in der Zukunft wieder Züge fahren ?

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

146225 @ 25 Jun 2021, 09:03 hat geschrieben:Substanz war in meinen Beiträgen mehr als genug vorhanden. Aber die zahlreichen Staatsbahn- Defizite (nicht nur monetäre) von anno dunnemals hast du ja stets verdrängt und aus der Erinnerung schön geredet. Und von Eisenbahn in Deutschland 2021 hast du halt auch nur im Blick, was du hier und anderswo online mitbekommen kannst. Bisschen einseitig und wird der Realität nicht ausreichend genug.

Aber klar, es ist einfacher auf den "Sonderling", der nicht dem verbreiteten Forensound folgen will mit einzudreschen. Das werfe ich dir noch nicht mal persönlich vor, das ist nur menschlich. Gleichzeitig ist es mir fürchterlich egal, also kannst du es dir auch sparen.
Du suchst dir aber immer nur die Rosinen heraus aus den 1970er wo Streckenstillegungen und Wochenendruhen vorherrschten, kehrst aber immer schön unter den Teppich, dass die Bundesbahn in den 1980er und 1990er längst davon abgekommen war und Modernisierungen und Taktverkehre in grossem Stil eingeführt hat. Alleine schon die 1992 abgenommenen BR 628.4 & BR 610 lässt Du widerholt unter den Tisch fallen und behauptest, dass nach den 150 Exemplaren der BR 628.2 nichts mehr nachgekommen wäre, ohne die tolle Ausschreibungsbahn.
Ich würde einmal sagen, dass schlicht falsche Behauptungen etweder Ahnungslosigkeit oder bewusste Trollerei sind.
Zu den Defiziten hatte ich mich stets dahin geäussert, dass es Unsinn ist, am ÖPNV Geld verdienen zu wollen. Die Bahnen sollen m.M. reichlich Defizite einfahren, dafür aber komfortable und zuverlässige Fahrzeuge bieten, damit sie dem Gemeinwohl dienen! Es gibt genug anderes wo man Steuergelder einsparen kann, wenn man unbedingt muss, aber ich denke nicht, dass Deutschland zu einem armen Dritte Welt Land verkommen ist. Die Schwarze Null muss weg!
Wenn es nach vorort sein geht, dürftest Du auch nichts zur SOBB, agilis oder BOB schreiben, da ich einmal davon ausgehe, dass Du diese Züge in den letzten fünf Jahren auch nicht von innen gesehen hast. Zudem hat man vorort eher weniger den Überblick, Verkehrspolitisches zu beurteilen. Wenn ich z.B. in einem Zug auf der Rheitalbahn fahren würde, dann bekomme ich eher weniger mit, wenn mal wieder ein Teppich-RE bei Nürnberg verreckt, ausser ich informire mich online darüber, was ich von überall sonst auch tun kann. Am 3. Juni 1998 war es bzgl. Information sogar ein Nachteil mittendrin zu sein. An dem Tag war ich wie so oft zu der Zeit mit dem Kleber München - Freiburg gefahren und habe erst bei der Heinfahrt nach 21:00 Uhr im RE [acronym title="TAU: Aulendorf <Bf>"]TAU[/acronym] - [acronym title="MM: Memmingen <Bf>"]MM[/acronym] einem ZF darüber reden gehört, dass ein ICE verunglückt sei...
Maximal Auslastung und Sauberkeit der Züge kann man nur vorort bestimmen. Aber Verspätungen, Defekte usw. - dafür muss man nicht vorort sein. Ob man wie du paar 100 Km oder wie ich paar 1000 Km entfernt ist, macht da absolut keinen Unterschied.
Im Thema hier hast du die zu reaktivierenden Strecken vmtl. genauso noch nie befahren, wie ich.
Deine Strategie, dich aus der Greifbarkeit zu winden indem du anderen Kompetenz ansprichts, funktioniert nicht.
Wenn du doch so nah dran bist und dich mit der Eisenbahn in Deutschland 2021 so gut auskennst, dann liefer doch endlich mal Argumente, die Deine Behauptungen untermauern, was 2021 gerade so viel besser läuft, als 1993 (nicht 1970!). Aber dazu reicht es anscheinend nicht, oder offenbart eben, dass du doch nur substanzloses Geschreibsel hinterlässt und dann heulst, dass die phösen anderen User auf den armen Sonderling eindreschen und niemand die Begeisterung für die Ausschreibungsbahn teilt, was halt auch nicht gerade für Rückhalt dieser unter den Fahrgästen und Eisanbahnfans generell spricht.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Das Land Baden-Württemberg hat sich das Ziel gesetzt, den öffentlichen Nahverkehr bis zum Jahr 2030 zu verdoppeln. Ein wichtiger Beitrag dazu ist die Reaktivierung von stillgelegten Bahnstrecken. Erfolgreiche Reaktivierungen der vergangenen Jahre zeigen, dass einige Schienenstrecken viel attraktiver sind, als zuvor angenommen wurde.

Um die Fördermittel optimal einzusetzen, hat das Land eine vergleichende Potenzialuntersuchung durchgeführt. Insgesamt 42 Bahnstrecken in Baden-Württemberg wurden dabei hinsichtlich ihres Fahrgastpotenzial untersucht. Mehr als 30 Strecken wurde dabei ein relevantes Fahrgastpotenzial bescheinigt.
Stillgelegte Gleise zu neuem Leben erwecken
Für acht der Strecken laufen inzwischen Machbarkeitsstudien. Darunter Hohenstaufen- und Voralbbahn von Schwäbisch Gmünd über Göppingen bis Bad Boll plus Verlängerung bis Kirchheim/Teck, Strohgäubahn-Verlängerung, Kochertalbahn von Waldenburg bis Künzelsau, Rottweil-Balingen und die Ablachtalbahn von Stockach nach Mengen.
Bahn-Reaktivierung: Machbarkeitsstudien für acht Strecken in Baden-Württemberg laufen
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Iarn
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Re: Wo sollten in der Zukunft wieder Züge fahren ?

Beitrag von Iarn »

https://www.baden-wuerttemberg.de/de/se ... ommt-voran

Die Reaktivierung Freiburg Colmar wird nun ein Stück realistischer.
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ralf.wiedenmann
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Re: Wo sollten in der Zukunft wieder Züge fahren ?

Beitrag von ralf.wiedenmann »

Weiterer Schritt zur Reaktivierung der nördlichen Hesselbergbahn
PM des StMB vom 23.4.2023: https://www.stmb.bayern.de/med/pressemi ... /index.php
Buskonzept für Landkreise Weißenburg-Gunzenhausen und Ansbach abgestimmt
...
Bis zur geplanten Wiederaufnahme des Schienenpersonennahverkehrs im Dezember 2024 wird nun noch die Infrastruktur weiter ausgebaut. Auf der Reaktivierungsstrecke entstehen unter anderem barrierefreie Bahnstationen in Unterwurmbach, Cronheim und Unterschwaningen durch den Infrastrukturbetreiber BayernBahn GmbH. Ertüchtigt wird auch die angrenzende Strecke der DB Netz AG von Pleinfeld nach Gunzenhausen. Dort beginnen in Langlau noch in diesem Jahr die Bauarbeiten für einen barrierefreien Begegnungsbahnhof. Dieser ist Voraussetzung, um künftig von Pleinfeld über Gunzenhausen nach Wassertrüdingen umsteigefreie Zugverbindungen anbieten zu können.
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218 466-1
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Re: Wo sollten in der Zukunft wieder Züge fahren ?

Beitrag von 218 466-1 »

Gutachten zur Werntalbahn: Fahrgastpotenzial reicht für SPNV-Reaktivierung nicht aus

Gutachten ermittelte für Strecke Gemünden – Waigolshausen Fahrgastpotenzial von 729 Personenkilometern je Streckenkilometer / Mindestanforderung für SPNV-Reaktivierung liegt bei 1.000 / Auch zusätzliche P+R-Anlagen können Fahrgastpotenzial nicht entscheidend erhöhen

MÜNCHEN. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die im Auftrag des Freistaats den Regional- und S-Bahn-Verkehr plant, finanziert und kontrolliert, hat die Ergebnisse einer Fahrgast-Potenzialanalyse für die Werntalbahn veröffentlicht. Die Werntalbahn ist eine 39 Kilometer lange eingleisige elektrifizierte Eisenbahnstrecke in Unterfranken zwischen Gemünden und Waigolshausen. Seitdem der Personenverkehr im Jahr 1976 eingestellt wurde, wird die Strecke nahezu ausschließlich vom Güterverkehr genutzt. Nur am Wochenende verkehren vereinzelt Regionalzüge („Radlzüge“), die jedoch auf der Strecke nicht halten.

Laut Gutachten beläuft sich das Na
chfragepotenzial auf 729 Personenkilometer pro Streckenkilometer. Dieser Wert drückt die durchschnittliche Auslastung der untersuchten Bahnstrecke auf ihrer gesamten Länge aus. Sollten die Gemeinden an den Stationen zusätzliche Abstellanlagen für Autos und Fahrräder errichten, würde das potenzielle Fahrgastaufkommen laut Gutachtern auf 823 Personenkilometer je Streckenkilometer steigen. Selbst inklusive dieser nachfragesteigernden Maßnahmen erreicht die Werntalbahn den maßgeblichen Schwellenwert von 1.000 Personenkilometern pro Kilometer Streckenlänge nicht. Diese Mindestanforderung an das Fahrgastpotenzial ist Teil der bayernweit einheitlichen Voraussetzungen, die für eine Reaktivierung von Bahnstrecken für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) erfüllt sein müssen.

Die BEG hatte die Firma PTV Transport Consult mit der Berechnung des Nachfragepotenzials beauftragt und die Randbedingungen mit Vertretern der betroffenen Landkreise Main-Spessart und Schweinfurt als ÖPNV-Aufgabenträger im Vorfeld abgestimmt. Beide Landkreise hatten zuvor die erforderlichen Gremienbeschlüsse für eine SPNV-Reaktivierung unter Anerkennung der Reaktivierungskriterien des Freistaats gefasst.

Die Gutachter unterstellten bei der Berechnung eine Bedienung der Stationen auf der Werntalbahn im Stundentakt mit Halt an folgenden Stationen: Gemünden, Gössenheim, Eußenheim, Thüngen, Arnstein, Mühlhausen, Waigolshausen, Schweinfurt Hbf, Schweinfurt Mitte und Schweinfurt Stadt. Berücksichtigt wurden sowohl Fahrgäste, die zu Fuß an die Stationen gelangen als auch mit eigenen Verkehrsmitteln sowie mit Linienbussen. Dabei berücksichtigten die Gutachter aktuelle Angaben der Gemeinden zur Einwohner- und Arbeitsplatzentwicklung bis 2030 sowie ein gegenüber heute verbessertes Busnetz mit Zubringerbussen zu den Stationen der Werntalbahn. Die Ergebnisse der Potenzialermittlung bilden das Fahrgastaufkommen eines durchschnittlichen Werktags (montags bis freitags) ab. Im Verkehrsmodell sind alle Verkehrszwecke enthalten, zum Beispiel Berufs-, Ausbildungs-, Einkaufs- und Freizeitverkehre.
Quelle
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Iarn
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Re: Wo sollten in der Zukunft wieder Züge fahren ?

Beitrag von Iarn »

Tja da hat die Gegend das Pech, dass sie im CSU-FW regierten Bayern liegt.
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TramBahnFreak
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Re: Wo sollten in der Zukunft wieder Züge fahren ?

Beitrag von TramBahnFreak »

Diese völlig aus der Luft gegriffene Zahl 1000 ist absolut nicht Verkehrswende-tauglich!
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Rohrbacher
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Re: Wo sollten in der Zukunft wieder Züge fahren ?

Beitrag von Rohrbacher »

TramBahnFreak hat geschrieben: 30 Jul 2023, 01:21 Diese völlig aus der Luft gegriffene Zahl 1000 ist absolut nicht Verkehrswende-tauglich!
Ist doch logisch: Bei gewürfelten 729 geht gar nix, bei 1.024 oder so kann man für einige Multimillonen eine zweigleisige Gegenkurve zum Flughafen bauen. Weil halt nicht sein darf, was nicht sein soll und sowieso kein Gewinnerthema in keinem Wahlkampf ist. Ui schaut's mal da drüben, ein Flüchtling malt in einem E-Auto ein Gendersternchen auf eine Veggie-Bratwurst!!!!!11!eins!elf!1!!!!1 Kulturkampf ist viel billiger als echte Themen.
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
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Jean
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Re: Wo sollten in der Zukunft wieder Züge fahren ?

Beitrag von Jean »

Rohrbacher hat geschrieben: 31 Jul 2023, 11:43 Kulturkampf ist viel billiger als echte Themen.
Klar. Das Thema reden wir tot. Dann passiert nichts und wir geben nur Geld für unnötige Studien aus...wenn überhaupt...
Ein paar Millionen für eine Verbesserung haben wir nicht...dafür ein paar Milliarden für Prestigeprojekte...
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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