[M] S-Bahn fahrradunfreundlich...

Alles über die Netze von S-Bahnen
SilvioJ

Beitrag von SilvioJ »

München redet davon Autofahrer "auszusperren". Also fährt der schlaue Bürger mit dem Rad. Umweltfreundlich, gesund, platzsparend. Nun ist München aber nicht gerade eine Kleinstadt. Für größere Entfernungen empfiehlt sich dann der öffentliche Personennahverkehr. Mit dem Rad zur Bahn, mit der Bahn durch die Stadt, weiter mit dem Rad... Soweit die Theorie.

In der Praxis kostet die Fahrradmitnahme in der Woche 17,50 Euro wenn man das Rad jeden Tag nutzen möchte. Im Vergleich hierzu ist die Radmitnahme vielerorts (auch in Großstädten) unentgeltlich. Während der interessanten Zeiten (auch Radfahrer müssen zur Arbeit oder Schule...) ist die Mitnahme generell gesperrt. Radfahrerfreundlich ist etwas anderes...

Es riecht ein wenig danach, als wünsche man sich nur die Tagestouristen und die zahlen sicher anstandslos... (wobei es heute anders klang... "Scheiß Touristen immer hier...") Inwieweit diese Politik nun mit den Forderungen die Autos der Pendler außen vorzuhalten konform läuft, dürfte in Frage zu stellen sein.

Wie sieht es eigentlich mit den Bestimmungen in München aus? Die Ausschlusszeiten und Entgelte sind in einem Anhang zu den Beförderungsbestimmungen des MVV niedergeschrieben. Unter Nutzung einer reinen DB Fahrkarte gelten aber eigentlich andere Bestimmungen. Hier gibt es keine Ausschlusszeiten und eine separate Fahrradkarte benötige ich mit meinem Ticket normalerweise auch nicht. Bin ich dann in der Münchner S-Bahn ein Verbrecher...?!? :ph34r:

Ach ja, um das Chaos komplett zu machen, erkundige man sich am Servicepoint in München nach einer Zugverbindung mit Fahrradmitnahme zu einer "kritischen" Zeit... das Ergebnis spricht Bände... S-Bahn incl. ;)
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Froschkönig
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Beitrag von Froschkönig »

Du hast dir die Frage eigentlich schon selber beantwortet.
Der Stoßverkehr ist eine kritische Zeit in punkto Kapazitäten.
Viele Züge sind eh schon gesteckt voll, Kapazitäten können aus den bekannten Gründen kaum erweitert werden.
Es geht ja auch nicht nur um dein Radl, sondern es würden viele tausend Pendler diese Möglichkeit nutzen
und dann geht es einfach nicht mehr.
Anschaulich wird es am Wochenende in den Zügen Richtung Starnberg, wenn sich Radl-Ausflügler von den Fahrpreisen nicht schrecken lassen und es keine Sperrzeit gibt.
Es sind dann so viele, dass nichtradelnde Fahrgäste manchmal Mühe haben in den Zug zu kommen, abgesehen davon, dass die Fahrräder mit Vorliebe in den Lichtschranken stehen.
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423176
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Beitrag von 423176 »

Dieses Drama habe ich letzte Woche Samstag und Sonntag jeweils nach Tutzing gehabt. Da ich ja sehen konnte, wo es schon nicht mehr rein ging mitm Radl, habe ich außen Ansagen gemacht. Die Leute wollten alle in die Mehrzweckabteile, wo das Radl normal hingehört. Da habe ich den LEuten auch gesagt, das sie sich nicht scheuen sollten, Leute die dort auf den Klappsitzen sitzen aufzuscheuchen. Und siehe da, meien Verspätung hielt sich mit +/- 0 in Grenzen :P
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

Eigentlich kann ich nicht verstehen, warum in Fahrzeugen des öffentlichen Personennahverkehrs überhaupt die Fahradmitnahme zugelassen wird.
Die aus Kapazitätsgründen existierenden Begrenzungen (Sperrzeiten, Anzahl der Fahrräder) sollten daher auch restriktiv auf ihre Einhaltung überwacht werden. Wenn die Umwandlung von S-Bahnzügen zu sogenannten Ausflugszielen zu Fahrradwagen toleriert und unterstützt wird, unterstützt dies auch die Rücksichtslosigkeit der Radfahrer.
Diese haben schließlich ihren eigenen fahrbaren Untersatz und mögen ihn auch benutzen, und nicht die S-Bahn damit zustellen.
Alternativ könnte man sich ohne Schwierigkeit auch über die Möglichkeit des Fahradverleih vor Ort informieren und danach die Ausflugsziele planen.
Den eigenen Hausrat überall hin mitschleppen, und die Beförderung in die Verantwortung anderer zu legen ist ausgelebter Egoismus.
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423176
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Beitrag von 423176 »

Deine Ausführung kann ich verstehen, sehe ich auch irgendwo ein, denn wenn es zuviele werden, geht das einfach nicht mehr. Kommen in den Sperrzeiten Leute mitm Radl, bleiben sie draußen. Die nehme ich nicht mit.
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Beitrag von 120 160-7 »

423176 @ 28 Apr 2007, 09:07 hat geschrieben: Da habe ich den LEuten auch gesagt, das sie sich nicht scheuen sollten, Leute die dort auf den Klappsitzen sitzen aufzuscheuchen. Und siehe da, meien Verspätung hielt sich mit +/- 0 in Grenzen :P
Am Wochenendverkehr finde ich das auch absolut richtig! Aber lässt sich das auf den Berufsverkehr übertragen?

Ich kann zwar nicht für München sprechen. Aber Fahrradmitnahme im Berufsverkehr ist wohl in jedem Ballungsraum ein Problem.
In VRR gilt. In Zügen ohne Mehrzweckabteil inkl. S-Bahnen keine Fahrradmitnahme 6:30 - 9:00 Uhr und 15:30 bis 18:00 Uhr. In Zügen mit Mehrzweckabteil ist die Mitnahme durchgehend zulässig.

Soweit, so gut. Dumm nur, dass im Berufsverkehr auch die Mehrzweckabteile gut mit Pendlern bestückt sind.

Beispiel:

RE 9010 ([acronym title="EHM: Hamm (Westf) Pbf <Bf>"]EHM[/acronym] - [acronym title="XNVL: Venlo <Bf>"]XNVL[/acronym]) ist, dank praktisch unschlagbaren 18 Minuten Fahrzeit von Wuppertal nach Düsseldorf, immer sehr voll. Zugbildung in der Regel 111+5 n-Wagen. Das passt alles wunderbar. Man kennt sich in der Regel zumindest vom Sehen und man weiß so ungefähr, wer im Zug wohin will. Folglich weiß man, dass da ein Düsseldorfer Fahrradkurier und noch eine andere Dame mit Fahrrad fast täglich mitfahren. Ergo wird das in aller Regel berücksichtigt und es gibt keine Probleme.
Letzte Woche stieg dann aber auch noch eine fünfköpfige Fahrradausflugsgruppe zu. Schon gab es Ärger. Kaum hat sich der erste durch die Tür gewälzt, blögt er rum. "Das ist Fahrradabteil, da haben Sie alle nix zu suchen." Verzögerungen, Streitereien noch mehr Gedränge und Verspätung waren die logische Folge. Von der Tatsache, dass der Zustieg von mehreren Fahrgästen im n-Wagen ohnehin schon genug Verspätungsrisiko mitbringt, ganz abgesehen.

Da frag ich mich ja dann doch: Muss man auch Fahrradausflugsverkehr im Berufsverkehr zulassen? Der nächste Zug (RE 10410), spätestens aber eine Stunde später (RE 9012), wäre der Zug halbleer gewesen und keinen hätte es gestört.

Aber gut, eigenmächtiges Zeitmanagement klappt bei vielen Fahrgästen im ÖPNV ja leider nicht wirklich (*auch mal an die ganzen Rentner in den Bussen im Schülerverkehr denk* - wo müssen die in der großen Zahl morgens um sieben hin?).

Meiner Meinung nach wäre es daher hilfreich, wenn man die Fahrradmitnahme in den o. g. Zeiten nur zulässt, wenn der Fahrgast nachweisen kann, dass er das Fahrrad beruflich (als Arbeitsgerät oder als Pendler von<->zum Zug) nutzt. Beispielsweise durch eine Bescheinigung des Arbeitgebers oder auch durch entsprechende spezielle Tickets (Firmenfahrradticket mit eingetragener Wegstrecke) oder so in der Art.

(Die Fahrradmitnahme kostet im VRR bisher übrigens 2 € je Richtung)
SilvioJ

Beitrag von SilvioJ »

Woodpeckar @ 28 Apr 2007, 09:32 hat geschrieben:Eigentlich kann ich nicht verstehen, warum in Fahrzeugen des öffentlichen Personennahverkehrs überhaupt die Fahradmitnahme zugelassen wird.
Zusätzlich sollte man noch sperrige Koffer, Haustiere und Gehhilfen von der Beförderung ausschließen... Und eigentlich wäre das Leben auch angenehmer, wenn es nicht noch die lästigen Beförderungsfälle geben würde... München überlegt die Autofahrer aus der Innenstadt zu verbannen, alle reden von globaler Erwärmung und fatalen Umweltschäden, aber vernünftige und umweltfreundliche Verkehrskonzepte gibt es nicht. Die Kombination Rad/Bahn für Kurz-/Langstrecken wäre doch ein Schritt um diese angeprangerten Missstände zumindest nicht noch zu verstärken. Aber wenn das in München nicht geht (andererorts geht es sehr wohl), werde ich wohl wieder jede Woche 600 km allein im Auto fahren um nach München zu kommen und zusätzlich natürlich noch sämtliche Fahrten in München mit dem Auto erledigen. Dann hat man bei der S-Bahn keine Sorgen mehr... Das ist egoistisches Denken, nicht das was die Radfahrer tun! Im Übrigen sind deine Gedanken im Personenfernverkehr der Bahn ja bereits fast flächendeckend Realität. Hier ist eine Fahrradmitnahme wirklich nur sehr stark eingeschränkt möglich. Tendenz abnehmend!
Woodpeckar @ 28 Apr 2007, 09:32 hat geschrieben:Die aus Kapazitätsgründen existierenden Begrenzungen (Sperrzeiten, Anzahl der Fahrräder) sollten daher auch restriktiv auf ihre Einhaltung überwacht werden.
Du wirst es nicht glauben, aber nicht nur in München fahren die Leute mit der Bahn. Und seltsamerweise funktioniert das System auch mit Fahrradmitnahme in den meisten Gegenden recht gut. Kapazitätsprobleme sind also das kleinere Übel. Würde so mancher der S-Bahn-Aufpasser dann kundenorientiert handeln, ließe sich der Einstiegs- bzw. Ausstiegsvorgang auch recht zügig umsetzen. Stellplätze wären - vorausgesetzt die Leute würden sich an die Hinweise auf den Aufklebern halten - ja vorhanden.
Woodpeckar @ 28 Apr 2007, 09:32 hat geschrieben:Wenn die Umwandlung von S-Bahnzügen zu sogenannten Ausflugszielen zu Fahrradwagen toleriert und unterstützt wird, unterstützt dies auch die Rücksichtslosigkeit der Radfahrer.
Radfahrer sind rücksichtslos? Ich bin auch Radfahrer und empfinde mich nicht als rücksichtslos. Im Gegenteil. Vermutlich denken die Ideengeber der Mitnahmeregelungen in München aber genauso engstirnig. Sollten vereinzelte Radfahrer wirklich ein rücksichtloses Verhalten in der S-Bahn an den Tag legen, bleibt hier immer noch - wie bei jedem anderen Fahrgast auch - die Möglichkeit das einer der ja in den meisten Fällen vertretenen Aufpasser einschreitet.
Woodpeckar @ 28 Apr 2007, 09:32 hat geschrieben:Diese haben schließlich ihren eigenen fahrbaren Untersatz und mögen ihn auch benutzen, und nicht die S-Bahn damit zustellen.
Nun, entfernungsbedingt lässt sich das leider nicht in jedem Fall realisieren. Ich habe mein Rad letztens aus der Gegend um Nürnberg nach München gebracht. Natürlich, man hätte auch mit dem Rad fahren können... Vermutlich wäre ich dann heute noch nicht da oder von einem rücksichtlosen Autofahrer (auch das soll es geben...) eliminiert wurden. Stattdessen hat mir die Bahn in München eine Reisemöglichkeit mit Rad ausgedruckt. S-Bahn zur Sperrzeit incl. ...
Woodpeckar @ 28 Apr 2007, 09:32 hat geschrieben:Alternativ könnte man sich ohne Schwierigkeit auch über die Möglichkeit des Fahradverleih vor Ort informieren und danach die Ausflugsziele planen. Den eigenen Hausrat überall hin mitschleppen, und die Beförderung in die Verantwortung anderer zu legen ist ausgelebter Egoismus.
Nun ja, ein Fahrrad ist kein Hausrat. Wenn du ein Fahrrad zum Hausrat mutieren lässt, dann stufe bitte Autos genauso ein. Und dann sollten auch diese bitte daheim bleiben. Mit dem Auto zu fahren ist ausgelebter Egoismus...
423176 @ 28 Apr 2007, 09:40 hat geschrieben:Kommen in den Sperrzeiten Leute mitm Radl, bleiben sie draußen. Die nehme ich nicht mit.
Meine Fahrkarte unterliegt in erster Linie den Beförderungsbestimmungen der DB AG. Hier ist abweichend von den speziellen Regelungen des MVV eine Fahrradmitnahme ohne Sperrzeiten geregelt. Mein Vertragspartner ist nicht der MVV. Mit welchem Recht schließt du mich dann von der Beförderung aus? Darf ich dich dann ebenso an der Abfahrt hindern? Rechtsfreier Raum S-Bahn München dann... ?!
120 160-7;28 Apr 2007 @ 10:05 hat geschrieben:In Zügen ohne Mehrzweckabteil inkl. S-Bahnen keine Fahrradmitnahme 6:30 - 9:00 Uhr und 15:30 bis 18:00 Uhr. In Zügen mit Mehrzweckabteil ist die Mitnahme durchgehend zulässig.

Soweit, so gut. Dumm nur, dass im Berufsverkehr auch die Mehrzweckabteile gut mit Pendlern bestückt sind.
In der Münchner S-Bahn sind ja sehr wohl Mehrzweckbereiche vorhanden und im Übrigen auch als solche ausgewiesen. Würden sich die Leute an die Hinweise halten, wäre ein problemloses Unterstellen von Fahrrädern möglich ohne andere Reisende zu behindern. Hier wäre ein Ansatzpunkt für die kundenorientierten S-Bahn Aufpasser.

München wirbt öffentlich dafür fahrradfreundlich zu sein. Es heißt u.a. "Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel lassen sich in München gut und bequem miteinander kombinieren." Also, wo bleibt die fahrradfreundliche S-Bahn?
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423176
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Beitrag von 423176 »

Die Züge der (S) Bahn München [DB] verkehren im Verbundverkehr, also ist da die Regelung des MVV gültig. Die entsprechenden Hinweisaufkleber befinden sich IM Fahrzeug, dass in den Zeitbereichen am Morgen und Nachmittag keine Fahrräder transportiert werden. Ich habe bei meiner Zugleistung das Hausrecht und setze es durch, sofern ich dich mitm Radl sehe und es für nötig empfinde. Wenn du mich an der Abfahrt hindern würdest, gibt es nette Spielchen, dass ich ausm Schneider bin ;) Das klappt bei Uneinsichtigen immer ganz gut, wenn man eine Ansage im Zug macht und den Ball an die Fahrgäste die Heim wollen weiter gibt. Ich darf mit dir nicht streiten, auch wenn du mich tausendmal provozierst und beleidigst. Ich nehme auch keine Leute mit HUnden mit, die nicht angeleint sind und keinen Maulkrob tragen (bei entsprechenden Hunden). Die Hausordnung regelt nun mal alles sehr eindeutig - zumindest für mich Tf und meinen Handlungsspielraum.
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Beitrag von 120 160-7 »

SilvioJ @ 28 Apr 2007, 10:46 hat geschrieben:
120 160-7;28 Apr 2007 @ 10:05 hat geschrieben:In Zügen ohne Mehrzweckabteil inkl. S-Bahnen keine Fahrradmitnahme 6:30 - 9:00 Uhr und 15:30 bis 18:00 Uhr. In Zügen mit Mehrzweckabteil ist die Mitnahme durchgehend zulässig.

Soweit, so gut. Dumm nur, dass im Berufsverkehr auch die Mehrzweckabteile gut mit Pendlern bestückt sind.
In der Münchner S-Bahn sind ja sehr wohl Mehrzweckbereiche vorhanden und im Übrigen auch als solche ausgewiesen. Würden sich die Leute an die Hinweise halten, wäre ein problemloses Unterstellen von Fahrrädern möglich ohne andere Reisende zu behindern. Hier wäre ein Ansatzpunkt für die kundenorientierten S-Bahn Aufpasser.
Das Problem wird wohl eher sein, den Fahrgästen ohne Fahrrad zu erklären, warum sie sich nicht auf freie Klappsitze setzen sollten, da das, wenn denn ein Fahrradfahrer kommt, sonst zu Verzögerungen kommen würde.

Vielleicht sollte man lieber die Klappsitze (zumindest einseitig) entfernen und vernünftige Fahrradständer (ähnlich wie im Fernverkehr) in den Mehrzweckabteilein einbauen. Dann sitzt keiner mehr im Weg und es ist dann auch gewährleistet, dass die Fahrräder sich auch bei etwas unsanfterer Fahrt noch kein Eigenleben entwickeln, wie es bei diesen seltsamen Gurten dauernd passiert.

Vermeindlicher Nachteil (in der S-Bahn): Für die Fahrgäste, die nur ein, zwei Stationen fahren, ist das mit den Ständern natürlich unpraktisch. Aber solche Entfernungen sollte man eigentlich auch mit dem Rad selbst fahren können.
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Froschkönig
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Beitrag von Froschkönig »

Natürlich wäre es wünschenswert, wenn die Fahrradmitnahme immer und zu allen Zeiten erlaubt wäre.
Insbesondere für die Umweltverträglichkeit des Verkehrs wäre das ein Fortschritt.
Da wo es geht, wird es auch in München zugelassen, im Ausflugsverkehr werden extra für die Radler Züge verlängert.
Im Berufsverkehr allerdings haben wir die Kapazitäten nicht und wir können sie nicht kurzfristig ausbauen.
Vergleichbar mit anderen Verkehrsverbünden sind wir nur bedingt, weil wir die S-Bahn mit der höchsten Zahl an gefahrenen Personenkilometern in ganz Deutschland sind, darum sind die Engpässe bei uns auch größer.
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SilvioJ

Beitrag von SilvioJ »

423176 @ 28 Apr 2007, 11:09 hat geschrieben:Die Züge der (S) Bahn München [DB] verkehren im Verbundverkehr [...]
Du schreibst es... DB

Mit meiner Fahrkarte, die ich beim Vertragspartner DB AG erworben habe, darf ich aber auch nicht einfach die Verkehrsmittel der anderen Unternehmen nutzen, nur weil die DB ja auch im MVV fährt. (Sonderregelungen city jetzt einmal ausgeklammert) Der Umkehrschluss ist also, dass für mich die Beförderungsbestimmungen der DB AG gelten. Diese beinhalten keine Sperrzeitenregelung. Ebenso wie meine DB-Fahrkarte die untentgeltliche Fahrradmitnahme in den Zügen der DB zulässt. Ganz so einfach zu sagen "also gilt hier MVV..." ist es also nicht.
423176 @ 28 Apr 2007, 11:09 hat geschrieben:Ich habe bei meiner Zugleistung das Hausrecht und setze es durch, sofern ich dich mitm Radl sehe und es für nötig empfinde. Wenn du mich an der Abfahrt hindern würdest, gibt es nette Spielchen, dass ich ausm Schneider bin ;) Das klappt bei Uneinsichtigen immer ganz gut, wenn man eine Ansage im Zug macht und den Ball an die Fahrgäste die Heim wollen weiter gibt.

Das Hausrecht schließt jedoch nicht Willkür ein. Als Verkehrsunternehmen vom Land bestellt, besitzt auch die S-Bahn einen Beförderungsauftrag. Ihr fahrt nicht nur zu eurem eigenen Vergnügen, auch wenn das viele Kollegen so rüberbringen... ;) Da ich mich als Fahrgast nicht vertragswidrig verhalte (und mein Vertrag mit der DB regelt das so), kannst du mich nicht einfach von der Beförderung ausschließen. Im Übrigen bin ich Eisenbahner genug, um Möglichkeiten zu finden dich an deiner Fahrt zu hindern ohne das deine netten Spielchen greifen würden. ;) Aber das soll jetzt nicht das Thema sein...
423176 @ 28 Apr 2007, 11:09 hat geschrieben:Ich darf mit dir nicht streiten, auch wenn du mich tausendmal provozierst und beleidigst.
Das würde ich mir nie getrauen!
423176 @ 28 Apr 2007, 11:09 hat geschrieben:Ich nehme auch keine Leute mit HUnden mit, die nicht angeleint sind und keinen Maulkrob tragen (bei entsprechenden Hunden).
Dies widerspricht ja dann auch eindeutig den Beförderungsbestimmungen. Auch bei der DB AG im Allgemeinen.
423176 @ 28 Apr 2007, 11:09 hat geschrieben:Die Hausordnung regelt nun mal alles sehr eindeutig - zumindest für mich Tf und meinen Handlungsspielraum.
Da selbst Tf, kenne ich deine Handlungsspielräume sehr gut. ;) Aber auch deren Grenzen... ;)
SilvioJ

Beitrag von SilvioJ »

@Froschkönig und 120 160-7

Diese Ansätze, die 120 160-7 gebracht hat, sind doch recht vernünftig. Und ob im Berufsverkehr dann noch drei Fahrgäste mehr stehen oder vielleicht mal jemand seinen Rucksack, der auf dem Nachbarsitz steht wegnehmen muss, das macht es dann nicht mehr aus. Auf die "Sitzplätze" im Mehrzweckbereich kann auch gut verzichtet werden. Ich finde es persönlich zwar nicht schlecht das es sie gibt, da im ungünstigsten Fall dann Bereiche ungenutzt bleiben, aber wenn die Einsicht der Münchner nicht ausreicht bei Bedarf den Platz freizumachen, dann eben auch ohne Klappsitze. Die Zahl der mitzunehmenden Räder dann noch auf eine sinnvoll zu befördernde Anzahl zu beschränken ist ja okay. Damit würde man allen Parteien - und vor allem der Eigenwerbung Münchens zu dem Thema - gerecht werden.

Für die spontanen "von A nach B Fahrer" wäre dies eine gute Lösung. Und für Ausflugsverkehre sollten dann generell Alternativlösungen gefunden werden. Ausflugsfahrer sind in der Regel auch flexibler und planen ihre Reise im Vorfeld. Hier könnten spezielle zusätzliche Züge eingesetzt werden. (es gibt auch noch andere Fahrzeuge als den 423...) Im Übrigen keine neue Idee... Andererorts durchaus gängige Praxis. Das München nun einmal regional dort liegt wo es liegt erfordert eben auch neue Ideen und Konzepte. Man kann nicht einerseits dafür werben und andererseits nicht die Bedingungen schaffen.
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423176
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Beitrag von 423176 »

Okay. Ich bin in vier Jahren S-Bahn aber schon ganz schön abgehärtet. Was da alles auf einen zukommt von den Fahrgästen...wenn du selber Lokführer bist, dann kannste mich vielleicht auch etwas verstehen.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Ich verstehe überhaupt nicht, wo das Problem jetzt ist. Die S-Bahn München ist direkter tariflicher Partner des MVV, es greifen somit die Regelungen des Verbundverkehrs MVV. Diese wiederum beinhalten die Sperrzeitenregelungen, sie stehen sogar in den Mehrzweckabteilen und ebenso auch an den Fahrkartenautomaten, wo eben die Fahrkarten dafür erworben werden können.
Es ist also durchaus sehr einfach zu sagen, "hier gilt der MVV", denn es ist einfach so - ob du das nun akzeptieren kannst/willst oder auch nicht. Sollte dich dieses Problem dennoch so dermaßen belasten und du in Folge dessen nicht mehr ruhig schlafen kannst, kannst du deine Sorgen gerne hier mitteilen: http://www.mvv-muenchen.de/hidden/metanavi...takt/index.html
Da selbst Tf, kenne ich deine Handlungsspielräume sehr gut. ;) Aber auch deren Grenzen... ;)
Na dann ist es doch in Ordnung und dann weißt du sicher auch, daß wenn jemand zur Sperrzeit einsteigen möchte, man als Tf dies unterbinden bzw. die Fahrgäste darauf hinweisen darf, wenn man es für nötig empfindet. Sollten sich die Fahrgäste dann nicht daran halten, steht es einem als Tf nach erfolgtem Hinweis frei, zur Klärung der Rechtslage jederzeit grün/weiß zu holen oder auch nicht - je nachdem, ob man darauf Lust hat.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
elchris
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Beitrag von elchris »

120 160-7 @ 28 Apr 2007, 11:10 hat geschrieben: Vielleicht sollte man lieber die Klappsitze (zumindest einseitig) entfernen und vernünftige Fahrradständer (ähnlich wie im Fernverkehr) in den Mehrzweckabteilein einbauen. Dann sitzt keiner mehr im Weg und es ist dann auch gewährleistet, dass die Fahrräder sich auch bei etwas unsanfterer Fahrt noch kein Eigenleben entwickeln, wie es bei diesen seltsamen Gurten dauernd passiert.
Die Klappsitze werden in der überfüllten Plastikbahn ob ihres den normalen Sitzen 1:1 entsprechenden Komforts als solche angesehen - wer zuerst kommt sitzt, alle anderen stehen...

Ich würd das Mehrzweckabteil entfernen - wer glaubt, in der HVZ in der S-Bahn etwas mehr als einen Rucksack zu transportieren ist doch eh grenzdebil - und in der Nebenzeit kann man sich im Türbereich arrangieren...
SilvioJ

Beitrag von SilvioJ »

@423176: Ja, ich verstehe deine Gedanken und habe auch meine eigenen Erfahrungen mit Fahrgästen. Sie sind allerdings in erster Linie auch die Existenzberechtigung für den Tf. Auch wenn viele nur sich als Tf sehen und den Fahrgast nur als lästigen Beförderungsfall... Auch ich habe schon Züge geführt, bei denen die Fahrradmitnahme Überhand genommen hat. Und hier ist sicher eine einschränkende Regelung erforderlich - ohne Frage. Die "Lösung" der S-Bahn München empfinde ich jedoch als alles andere als optimal. Sowohl die montäre Lösung als auch die Ausschlussregelung. Das es Wege gibt die allen Seiten entgegenkommen, zeigen ja die Ideen, die hier schon teilweise gebracht wurden.

@ET 423: Die Eisenbahnwelt geht über die S-Bahn München und den MVV hinaus. ;) Ich habe grundsätzlich nur die Regelungen kritisiert und den Konflikt mit den allgemeinen Beförderungsbestimmungen der DB angesprochen. Du bist S-Bahner aus Überzeugung wie es scheint... es sei dir vergönnt. Der Reisende jedoch, der nicht aus München kommt - und das schließt mich ein - bekommt im Vorfeld seine Reiseverbindung von der DB AG und die Hinweise auf die allgemeinen Bestimmungen. Kommt er dann zur S-Bahn München, steht er vor einer anderen Welt. Plötzlich wollen die da eine weiter Fahrkarte von ihm, die er in ganz Deutschland nicht benötigte und wollen ihn von der Beförderung ausschließen, wo er doch sonst überall fahren durfte. Versetz dich mal in die Lage des Fahrgastes! Deiner Daseinsberechtigung...
SilvioJ

Beitrag von SilvioJ »

elchris @ 28 Apr 2007, 11:59 hat geschrieben:Die Klappsitze werden in der überfüllten Plastikbahn ob ihres den normalen Sitzen 1:1 entsprechenden Komforts als solche angesehen - wer zuerst kommt sitzt, alle anderen stehen...
Na mit dieser Einstellung kann ich dann aber auch mit ruhigem Gewissen das Rad mitnehmen... Wozu noch Rücksicht nehmen? Wer zuerst kommt... Und wenn sich radlose Mitfahrer nicht an Hinweisschilder halten brauchen, warum sollte ich es mit Rad dann tun?
elchris @ 28 Apr 2007, 11:59 hat geschrieben:Ich würd das Mehrzweckabteil entfernen - wer glaubt, in der HVZ in der S-Bahn etwas mehr als einen Rucksack zu transportieren ist doch eh grenzdebil
Hmm... dann sollten wir auch Waagen an den Einstiegstüren anbringen. Und ab einer gewissen Körpermasse könnte man ja die Beförderung in der HVZ ausschließen?!? Manche tragen ihren "Rucksack" ja vorn... und der ist oft größer als so mancher "Rücken-Rucksack". *g*
VT 609

Beitrag von VT 609 »

SilvioJ @ 28 Apr 2007, 12:00 hat geschrieben: Der Reisende jedoch, der nicht aus München kommt - und das schließt mich ein - bekommt im Vorfeld seine Reiseverbindung von der DB AG und die Hinweise auf die allgemeinen Bestimmungen. Kommt er dann zur S-Bahn München, steht er vor einer anderen Welt.
Das ist bei jedem Verkehrsverbund so. Egal, von welchem Unternehmen das Verkehrsmittel betrieben wird: Es gilt das, was im Verbundtarif steht. Außerdem wurde die von dir angesprochene "Lösung" nicht von der S-Bahn München oder der DB erfunden. Sie gilt genauso in der U-Bahn, die von der MVG betrieben wird, einer Tochtergesellschaft der Stadtwerke München.
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Beitrag von Woodpeckar »

SilvioJ @ 28 Apr 2007, 11:27 hat geschrieben:Mit meiner Fahrkarte, die ich beim Vertragspartner DB AG erworben habe, darf ich aber auch nicht einfach die Verkehrsmittel der anderen Unternehmen nutzen, nur weil die DB ja auch im MVV fährt. (Sonderregelungen city jetzt einmal ausgeklammert) Der Umkehrschluss ist also, dass für mich die Beförderungsbestimmungen der DB AG gelten. Diese beinhalten keine Sperrzeitenregelung. Ebenso wie meine DB-Fahrkarte die untentgeltliche Fahrradmitnahme in den Zügen der DB zulässt. Ganz so einfach zu sagen "also gilt hier MVV..." ist es also nicht.
Dieser Umkehrschluss ist schlicht falsch, es ist tatsächlich so einfach zu sagen.
Es gelten die Beförderungsbedingungen des MVV einzig die Fahrkarte berechtigt zum Benutzen des MVV nach Gemeinschaftstarif. Anhang 4 regelt die Mitnahme von Fahrrädern und in Nr. 7 explizit die Situation einer Fahrkarte des allgemeinen Tarifs der Deutsche Bahn AG.
Und wie allgemein üblich, trifft es in Zweifelfällen die Generalklausel "Den Anweisungen des Betriebspersonals ist Folge zu leisten."
SilvioJ @ 28 Apr 2007, 12:00 hat geschrieben:Der Reisende jedoch, der nicht aus München kommt - und das schließt mich ein - bekommt im Vorfeld seine Reiseverbindung von der DB AG und die Hinweise auf die allgemeinen Bestimmungen. Kommt er dann zur S-Bahn München, steht er vor einer anderen Welt. Plötzlich wollen die da eine weiter Fahrkarte von ihm, die er in ganz Deutschland nicht benötigte und wollen ihn von der Beförderung ausschließen, wo er doch sonst überall fahren durfte. Versetz dich mal in die Lage des Fahrgastes! Deiner Daseinsberechtigung...
Die geltenden Regelungen sind an und in den Fahrzeugen hinreichend dargestellt ...
SilvioJ

Beitrag von SilvioJ »

VT 609 @ 28 Apr 2007, 12:06 hat geschrieben:Das ist bei jedem Verkehrsverbund so.
Stimmt. Nur gibt es andererorts nicht so stark abweichende Regelungen. Hinzu kommt, dass die Regelungen des Verkehrsverbundes nicht generell an den Grenzen beginnen und enden. In den meisten Fällen führt dies dazu, dass in Zügen der DB AG auch die allgemeinen Beförderungsbestimmungen gelten. Es ist ja heute bei größeren Städten und Ballungsräumen kaum noch möglich ohne Verkehrsverbund im Nahverkehr zu fahren, trotzdem ist München die erste Stadt die mir unterkommt, in der die Radmitnahme so stark eingeschränkt wird und zusätzlich noch berechnet werden soll... Und das für eine Stadt die für die Kombination Rad und Bahn wirbt...?!? Last not but least auch die einzige Stadt, in der man sich so standhaft gegen Alternative wehrt. Und das trotz eh schon kritischer Verkehrslage und angedrohten Fahrverboten für den Individualverkehr mit dem PKW.
VT 609 @ 28 Apr 2007, 12:06 hat geschrieben:Außerdem wurde die von dir angesprochene "Lösung" nicht von der S-Bahn München oder der DB erfunden. Sie gilt genauso in der U-Bahn, die von der MVG betrieben wird, einer Tochtergesellschaft der Stadtwerke München.
Die U-Bahn München gibt mir aber nicht in Hamburg oder Berlin oder oder oder... die Auskunft das die Fahrradmitnahme möglich sei um dem vor Ort wieder zu widersprechen. Und plane mal bei www.bahn.de eine Fahrt nach München mit dem Rad. Du wirst sehen, Sperrzeitenregelung der S-Bahn? Keine Spur...
VT 609

Beitrag von VT 609 »

SilvioJ @ 28 Apr 2007, 12:16 hat geschrieben: Und plane mal bei www.bahn.de eine Fahrt nach München mit dem Rad. Du wirst sehen, Sperrzeitenregelung der S-Bahn? Keine Spur...
Da hast du recht. Es wäre gut, wenn im RIS der DB ein entsprechender Hinweis bei den Zügen ergänzt würde, die während der Sperrzeit verkehren.
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

Die Regelung zur Fahrradbeförderung ist sinnvoll, da die Kapazität in der S- und U-Bahn in der HVZ schnell erschöpft ist, weswegen es ihr (der MVV beispielsweise) Recht ist, die Fahrgäste mit den Fahrrädern zu bestimmten Zeiten von der Beförderung auszuschließen.

Bei uns in der Stuttgarter Stadtbahn werden die Fahrräder zu bestimmten Zeiten von der Beförderung ausgeschlossen, auch wenn die Mitnahme kostenlos ist. Die Fahrgäste, die Fahrräder trotz Sperrzeit in die Stadtbahn mitnehmen, werden wie Fahrgäste ohne gültiges "Ticket" behandelt.



//Mir wäre es Wohler, wenn ich das englische Wort mit Gänsefüßchen nicht reingeschrieben und nur das deutsche Wort verwendet hätte, aber die Sprachsünde des VVS ist leider nicht von der Hand zu weisen.

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Beitrag von 423176 »

SilvioJ @ 28 Apr 2007, 12:00 hat geschrieben: @423176: Ja, ich verstehe deine Gedanken und habe auch meine eigenen Erfahrungen mit Fahrgästen. Sie sind allerdings in erster Linie auch die Existenzberechtigung für den Tf. Auch wenn viele nur sich als Tf sehen und den Fahrgast nur als lästigen Beförderungsfall... Auch ich habe schon Züge geführt, bei denen die Fahrradmitnahme Überhand genommen hat. Und hier ist sicher eine einschränkende Regelung erforderlich - ohne Frage. Die "Lösung" der S-Bahn München empfinde ich jedoch als alles andere als optimal. Sowohl die montäre Lösung als auch die Ausschlussregelung. Das es Wege gibt die allen Seiten entgegenkommen, zeigen ja die Ideen, die hier schon teilweise gebracht wurden.
Wir sind uns also weitestgehend einig. Es gibt genügend, die nur sich als Tf sehen und nicht als Fahrgast - da gebe ich dir recht. Doch das kann ich mir nicht erlauben. Denn ich kann nicht als Fahrgast über einen Tf meckern und mache es dann genau wie er. Einfach schweigen und die Zeit abarten...nicht mit mir.
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

SilvioJ @ 28 Apr 2007, 12:16 hat geschrieben:Und plane mal bei www.bahn.de eine Fahrt nach München mit dem Rad. Du wirst sehen, Sperrzeitenregelung der S-Bahn? Keine Spur...
Gerade habe ich als Beispiel eine Fahrt von Nürnberg nach Olching Bahnhof und der Option Fahrradmitnahme für 30.04.2007, Ankunft 09:15 Uhr gesucht. In der Detailansicht werde ich in aller Deutlichkeit bei der S-Bahn auf die beschränkte Mitnahmemöglichkeit von Fahrrädern hingewiesen ...
Manchmal muss man etwas auch sehen und wissen "wollen" und nicht nur nach der Vorstellung gehen, wie es sein könnte, wenn ...
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423176
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Beitrag von 423176 »

Woodpeckar @ 28 Apr 2007, 12:36 hat geschrieben: Gerade habe ich als Beispiel eine Fahrt von Nürnberg nach Olching Bahnhof und der Option Fahrradmitnahme für 30.04.2007, Ankunft 09:15 Uhr gesucht. In der Detailansicht werde ich in aller Deutlichkeit bei der S-Bahn auf die beschränkte Mitnahmemöglichkeit von Fahrrädern hingewiesen ...
Manchmal muss man etwas auch sehen und wissen "wollen" und nicht nur nach der Vorstellung gehen, wie es sein könnte, wenn ...
Ja, die beschränkte Mitnahme sagt nur aus, dass nicht massenweise Plätze vorgehalten werden. Es wird nichts von der Sperrzeit gesagt! Und um die geht es einzig und allein in diesem Beitrag mit vollem Umfang. Das es nicht viele Plätze gibt ist ja nur die Nebensache, habe ich das Gefühl.
SilvioJ

Beitrag von SilvioJ »

Woodpeckar @ 28 Apr 2007, 12:16 hat geschrieben:Dieser Umkehrschluss ist schlicht falsch, es ist tatsächlich so einfach zu sagen.
Es gelten die Beförderungsbedingungen des MVV einzig die Fahrkarte berechtigt zum Benutzen des MVV nach Gemeinschaftstarif. Anhang 4 regelt die Mitnahme von Fahrrädern und in Nr. 7 explizit die Situation einer Fahrkarte des allgemeinen Tarifs der Deutsche Bahn AG.
Ich würde mich freuen mit dir eine Reise von München an die Küste zu planen. Fahrradmitnahme incl. - reiner Nahverkehr. :) Druckst du vorher bitte alle in Frage kommenden Beförderungsbestimmungen der Verkehrsverbünde aus? Danke! ;)
Woodpeckar @ 28 Apr 2007, 12:16 hat geschrieben:Und wie allgemein üblich, trifft es in Zweifelfällen die Generalklausel "Den Anweisungen des Betriebspersonals ist Folge zu leisten."
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt...
Woodpeckar @ 28 Apr 2007, 12:16 hat geschrieben:Die geltenden Regelungen sind an und in den Fahrzeugen hinreichend dargestellt ...
Das nutzt dem Fahrgast dann in der Situation recht wenig... Fahrt abbrechen? Anschlusszüge sausen lassen? Fahrrad stehen lassen? Tolle Alternativen...

Es sollte eigentlich nicht darum gehen zu zeigen wie toll doch die Münchner ihren MVV verteidigen können. Es ging um die radfahrerunfreundlichen Regelungen. Und das sind sie allemal. Kapazitäten hin oder her... Auch ich bin schon in der Sperrzeit mit der S-Bahn gefahren. Es blieb mir ja nicht viel anderes übrig. Die Fahrplanauskunft des Servicepoints in München hatte es mir so offenbart und ich glaubte daran... Kapazitätsprobleme waren dabei noch nicht zu verspüren. Abends nach der Sperrzeit war die S-Bahn um einiges voller. Und trotzdem gab es keine Probleme. Alternativen gäbe es genug. Einige gute Ideen wurden ja hier angesprochen. Ich befürchte allerdings, wenn die Entscheidungsträger in München auch nur annähernd so argumentieren wie es hier der Fall ist, dann wird es eher noch eine komplette Streichung der Fahrradmitnahme geben. Nun ja, das Auto steht vor der Tür... fahre ich halt wieder damit.

Eine Idee hätte ich aber noch um das Kapazitätsproblem der Münchner S-Bahn zu lösen: Verbietet doch Spaßfahrten durch das Netz oder Fuzzfahrten an die einschlägigen Plätze. :) Dann wäre auch wieder Platz für Radfahrer... ;) Aber dann wäre hier wohl eine große Zahl der User ganz schnell 40 Euro los. :P

Und Woodpeckar... Für eine Ankunft um 9.15 Uhr mag der Standardtext so stimmen. Dann reimst du dir das als Wissender passend zurecht. Ich wollte um 7 Uhr an einem reinen S-Bahn Hp innerhalb von Münchens sein und sollte ab 6.xx Uhr die S-Bahn nutzen. Auch hier wurde mir die Fahrradmitnahme ermöglicht. Kein Ausschluss. Und für dich der Vergleich: im MNE vorher hieß es ebenfalls "Fahrradmitnahme begrenzt möglich" - in dem Fall war es möglich. Worin unterscheidet sich diese Aussage dann noch...?!?
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Beitrag von konsti »

Das "Fahradmitnahme nur begrenzt möglich" kommt afik bei jedem Regio-Zug.
LG
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SilvioJ

Beitrag von SilvioJ »

@423176: Exakt. Darum geht es nicht. Wenn wirklich kein Platz ist, ist eben kein Platz... Aber nicht immer ist dies ja wirklich der Fall. Es soll ja nicht darum gehen auf Teufel komm raus möglichst viele Räder in die Bahn zu drücken, Mitreisende zu belästigen oder das Personal zu schickanieren... Es ging allein um die suboptimalen Lösungen, wie sie in München Anwendung finden. Und die sind alles andere als radfahrerfreundlich... Und ich möchte mal behaupten das ich schon ausreichend über den Münchner Tellerrand geschaut habe. ;)
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Die nehme ich nicht mit.
Ich hätte eine Frage: Wie setzt du das durch? Läufst du eventuell ganz nach hinten und stellst das Fahrrad eigenhändig wieder raus?

Ich kenn' das nämlich anders und krieg' schon fast Panik, wenn ich sehe, dass sehr viele Radlfahrer den selben Zug wie ich entern wollen. Im schlimmsten Fall bin ich vor einigen Jahren über 'ne halbe Stunde in Pasing gestanden, BGS und irgendwer höheres vom Service kam dazu mit dem Ergebnis, dass die Fahrräder irgendwie in den Zug ("Kleber-Express") gestopft wurden und da auch einige Stunden drin blieben, obwohl der Zf die in Pasing zur Einhaltung der Bestimmungen nicht mitnehmen wollte.

Und in den anderen Fällen das selbe: Erst gestern wieder. Im MüNüX haben 16 Räder Platz, gestern im 4044 waren das aber angenommen ein paar mehr, obwohl der Zug mit Fahrgästen eh schon zu geschätzt 130% belegt war. Ein Fahrrad hat's auch irgendwie in einen Einstiegsbereich geschafft, obwohl der Zf sich redlich bemüht hat, dass die da eben nicht hinkommen. Die Durchsage, aus Sicherheitsgründen solle man das Gepäck aus den Gängen nehmen, war auch nicht so ganz durchsetzbar, einige dieser Kühlschrankgroßen Rucksäcke passen weder unter die Sitze und obendrüber war schon alles voll mit solchen und die Leute, die da standen, hatten meistens auch solche an. Über mir war übrigens 'ne tropfende Kühlbox. - Wer nochmal für den Einsatz von Dostos im MüNüX ist, dem spring' ich an die Gurgel. :P

In der Praxis sieht das alles wie man sieht ganz anders aus. Und als ich selber von der Schule aus 2002 an einer Radltour ins Altmühltal teilgenommen habe, wir haben auch 35 Fahrräder in einen der damals noch kurzen Züge zwischen Ingolstadt und Treuchtlingen bekommen (nix mit ebenerdigem Einstieg), mit freundlicher Unterstützung des Zugpersonals. Sogar der Tf hat beim Einladen mitgeholfen, egal wo noch Platz war, stand dann eben ein Fahrrad, der hatte es wohl irgendwie ein bisschen eilig.

Seitdem hatte ich übrigens nie wieder ein Fahrrad in einem Zug dabei.
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423176
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Beitrag von 423176 »

Ich renne nicht ganz hinter...denn dann mache ich ja die Verspätung und nicht der Fahrgast ;) Ich würde nur daraufhinweisen, das er mit seinem Radl Fehl am Platz ist. Anders halt, wenn es direkt vorn bei mir ist.
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