Da könntest du gleich fordern, die Geschwindigkeit und Menge des Kapitalflusses zu senken. Die Ökologie kann und wird nie das Maß aller Dinge werden. Wenn man den Verkehr drosselt, schadet das letztlich der Wirtschaft, und das ist auch nicht erstrebenswert. Der Verkehr, ob Straße oder Schiene, ist das Schmiermittel unseres Wirtschaftssystems und daher unverzichtbar. Eine unbegrenzte Mobilität der Arbeitnehmer in dem Sinne, sich immer eine Wohnung in der Nähe der Arbeit zu suchen, mag zwar Wunschtraum mancher Manager sein, ist aber in den meisten Fällen weder sinnvoll noch machbar.autolos @ 27 Nov 2007, 09:17 hat geschrieben:Wer wirklich ökologisch denkt, sollte sich die Verminderung des Verkehrs auf die Fahnen schreiben, nicht die Vereinfachung. Das würde bedeuten, daß man die Summe der gefahrenen Personenkilometer verringert oder, in einem ersten Schritt, nicht wachsen läßt. Das kann erreicht werden, wenn man die Subventionen von Fahrpreisen im Nahverkehr verringert und zugelich die Kosten alternativer Verkehrsmittel erhöht.
Eine gute Möglichkeit wäre, wenn das Finanzamt die kostenlose Nutzung von Firmenparkplätzen als geldwerten Vorteil beurteilen würde, der dann zu versteuern wäre. Auch eine City-Maut wäre sinnvoll, insbesondere im Agglomerationsraum K-D-E-DO. Die Zahlungsbereitschaft für die Nutzung des öffentlichen Verkehrs würde dadurch deutlich erhöht, damit auch die Einnahmen der dort tätigen Unternehmen. Auch die Auslastung stiege, wobei hier sicherlich insbesondere in den Fernzügen noch Kapazitäten frei sind. Arbeitgeber wären gezwunden, sich dezentraler zu organisieren, was aber angesichts der bestehenden Technik kein echtes Problem ist.
Schon heute gibt es genügend Menschen, die sich ein eigenes Auto überhaupt nicht mehr leisten können. Durch weitere Verteuerung des Individualverkehrs allein schon auf Grund des steigenden Ölpreises wird diese Zahl steigen. Wird dann auch noch der ÖPNV unverhältnismäßig teurer, verdammst du diese Menschen auf ewige Zeiten zu Hartz-IV-Empfängern.
Die dezentrale Organisation für Unternehmen, die du forderst, führt übrigens nicht nur zu erheblichen innerbetrieblichen Reibungsverlusten, sondern auch zu Emissionen in stets unterschätzter Höhe, denn schließlich will die dafür nötige Technik auch mit Energie versorgt werden.