Motortypen der Weichen
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- Tripel-Ass
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Wenn, dann Asynchronmotoren! (Synchronmotoren werden für einen solchen primitven Einsatzzweck garnicht erst verbaut)
Nur Drehstrom? Da bin ich mir garnicht mal sicher!
Weichen, Stellwerke und Signale einer Strecke fernab einer elektrifizierten Bahnstrecke könnten aus dem öffentlichem 50Hz Stromnetz versorgt werden; also Drehstrom.
Aber bei Strecken mit Oberleitung nimmt man doch für die Sicherungs- & Leittechnik den 16,7Hz Bahnstrom oder etwa nicht mehr?
Und wie schauts mit den neuen ESTW aus? Weiss jemand, ob diese mit Bahnstrom oder öffent Strom versorgt werden,
oder haben diese Umrichter drin so dass sie aus den 16,7 Hz und 50 Hz Netz versorgt werden können und eine Unterbrechungsfreie Stromversorgung ?
Nur Drehstrom? Da bin ich mir garnicht mal sicher!
Weichen, Stellwerke und Signale einer Strecke fernab einer elektrifizierten Bahnstrecke könnten aus dem öffentlichem 50Hz Stromnetz versorgt werden; also Drehstrom.
Aber bei Strecken mit Oberleitung nimmt man doch für die Sicherungs- & Leittechnik den 16,7Hz Bahnstrom oder etwa nicht mehr?
Und wie schauts mit den neuen ESTW aus? Weiss jemand, ob diese mit Bahnstrom oder öffent Strom versorgt werden,
oder haben diese Umrichter drin so dass sie aus den 16,7 Hz und 50 Hz Netz versorgt werden können und eine Unterbrechungsfreie Stromversorgung ?
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Also - die Lektüre gibt leider nichts darüber her ob Asynchron- oder Synchronmotoren verbaut sind - ich tippe schlicht auf beides. (Vor allem je nach Alter)
Aber bei modernen [Sp]Dr-Stellwerke nimmt man ausschließlich Drehstromantriebe - ebenso wie bei ESTW. Gleichstromantriebe haben nur (meines Wissens nach) z.B. E-Mech Stellwerke.
Als Stromversorgung hat man eigentlich nie den Bahnstrom genommen - ganz sicher nicht bei Dr Stellwerken, aber auch bei E-Mech kann ich mir das jetzt nicht wirklich vorstellen.
Zum Thema USV: Im Normalbetrieb bezieht ein Stellwerk, egal welcher Art seinen Strom ausm öffentlichen Stromnetz - lädt gleichzeitig seine Batterien und betreibt ggf. die Umformer für das 100 Hz Netz (bei elektrifizierten Strecken). Das braucht man z.B. für die Gleisstromkreise oder die Signale.
Sollte der Strom ausfallen wird ausden Batterien über Umformer die 50 Hz Drehstrom bereitgestellt. Zumindest solange wie ein ggf. verbautes Notstromaggregat nicht angesprungen oder vom Techniker vorbeigefahren worden ist (es gibt Stellwerke, die haben die große Anschlussbuchse für x KW Strom hier einspeisen) oder das Hausnetz wieder hochgefahren wurde.
Aber bei modernen [Sp]Dr-Stellwerke nimmt man ausschließlich Drehstromantriebe - ebenso wie bei ESTW. Gleichstromantriebe haben nur (meines Wissens nach) z.B. E-Mech Stellwerke.
Als Stromversorgung hat man eigentlich nie den Bahnstrom genommen - ganz sicher nicht bei Dr Stellwerken, aber auch bei E-Mech kann ich mir das jetzt nicht wirklich vorstellen.
Zum Thema USV: Im Normalbetrieb bezieht ein Stellwerk, egal welcher Art seinen Strom ausm öffentlichen Stromnetz - lädt gleichzeitig seine Batterien und betreibt ggf. die Umformer für das 100 Hz Netz (bei elektrifizierten Strecken). Das braucht man z.B. für die Gleisstromkreise oder die Signale.
Sollte der Strom ausfallen wird ausden Batterien über Umformer die 50 Hz Drehstrom bereitgestellt. Zumindest solange wie ein ggf. verbautes Notstromaggregat nicht angesprungen oder vom Techniker vorbeigefahren worden ist (es gibt Stellwerke, die haben die große Anschlussbuchse für x KW Strom hier einspeisen) oder das Hausnetz wieder hochgefahren wurde.
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- Boris Merath
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Man hat jedenfalls beim Umbau von München Hbf von EMech auf SpDrS60 die alten Gleichstrommotoren umgebaut in Drehstrommotoren - sollte also passen. Was die ersten Drucktastenstellwerke hatten weiß ich aber auch nicht - da könnte ich mir schon vorstellen dass die noch Gleichstrommotoren hatten.ropix @ 18 Jul 2007, 16:27 hat geschrieben: Aber bei modernen [Sp]Dr-Stellwerke nimmt man ausschließlich Drehstromantriebe - ebenso wie bei ESTW. Gleichstromantriebe haben nur (meines Wissens nach) z.B. E-Mech Stellwerke.
Das MC L-84 ist so konzipiert dass es auch über die Oberleitung versorgt werden kann - allerdings handelt es sich dabei nicht grade um den verbreitetsten Stellwerkstyp, und ob es überhaupt eines gibt das über die Oberleitung versorgt wird hab ich auch keine Ahnung. Wenn dann handelt es sich um eine Randerscheinung. Die eher nicht so wirklich vorhandene Stabilität der Spannung im Bahnstromnetz ist vermutlich auch nicht grade von Vorteil.Als Stromversorgung hat man eigentlich nie den Bahnstrom genommen - ganz sicher nicht bei Dr Stellwerken, aber auch bei E-Mech kann ich mir das jetzt nicht wirklich vorstellen.
Wo ich mir jetzt aber nicht ganz sicher bin ist die Notstromversorgung - ich meine mal was davon gelesen zu haben, dass manche Stellwerke eine Alternativspeisung über die Oberleitung ermöglichen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Sorry, das ich frage (vieleicht blöd...) aber DREHSTROMMOTOREN? Also, Drei-Phasen-Wechselstrom? Warum sollte eine Weiche sowas ham?
Ich meine, ich weiß nicht, wie viel die ziehen. Ich hab mal irgend wo gelsen, das Industrieanlagen mit hohem verbrauch etc. immer versuchen, alle drei Phasen (des öffentlichen Netzes) immer gleichmäßig zu belasten, weil das sonst irgend wie schäden im generator (im E-Werk) erzeugt... (ich bin kein E-Techniker und möcht das jetzt auch nicht zu komplex machen) aber bei Weichen?
Oder gehts hier einfach nur um normale Wechselstrommotoren (die ja, zumindest beim Reihenschlussmotor, auch Gleichstrom "nehmen")
Ich meine, ich weiß nicht, wie viel die ziehen. Ich hab mal irgend wo gelsen, das Industrieanlagen mit hohem verbrauch etc. immer versuchen, alle drei Phasen (des öffentlichen Netzes) immer gleichmäßig zu belasten, weil das sonst irgend wie schäden im generator (im E-Werk) erzeugt... (ich bin kein E-Techniker und möcht das jetzt auch nicht zu komplex machen) aber bei Weichen?
Oder gehts hier einfach nur um normale Wechselstrommotoren (die ja, zumindest beim Reihenschlussmotor, auch Gleichstrom "nehmen")
- Michi Greger
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Genau das ist ja der Vorteil beim Drehstrommotor - der belastet alle 3 Phasen gleichmäßig. AUsserdem aht er noch paar andere unwesentliche Vorteile in Bezug auf Wartung und Verschleiß usw.ChoMar @ 19 Jul 2007, 18:11 hat geschrieben: Ich meine, ich weiß nicht, wie viel die ziehen. Ich hab mal irgend wo gelsen, das Industrieanlagen mit hohem verbrauch etc. immer versuchen, alle drei Phasen (des öffentlichen Netzes) immer gleichmäßig zu belasten, weil das sonst irgend wie schäden im generator (im E-Werk) erzeugt... (ich bin kein E-Techniker und möcht das jetzt auch nicht zu komplex machen) aber bei Weichen?

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zum einen die Stellkraft. Die Weiche biegt ja mal eben son Stück Stahl durch die Gegend. (Und ich kenn noch kein E-Mech mit 200ter Weichen) Dazu kommen aber noch lustige Schaltungen - so nimmt man die drei Leiter auch zur Endlagenmeldung her - und als Überwachung ob die Weiche aufgefahren wurde.ChoMar @ 19 Jul 2007, 18:11 hat geschrieben: Sorry, das ich frage (vieleicht blöd...) aber DREHSTROMMOTOREN? Also, Drei-Phasen-Wechselstrom? Warum sollte eine Weiche sowas ham?
Dazu kommt - Drehstrommotoren sind billig - und mit langen Kabeln ausstattbar.
Den Rest hat Michi ja schon gesagt.
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An verschiedenen Stellen stehen nun kleine Gebäude, die vermutlich Teile des ESTW beinhalten.
Diese Gebäuden sind über Trenner mit der Oberleitung verbunden.
Die entsprechenden Trenner befinden sich auf Oberleitungsmasten, die man teilweise neu errichtet hat.
Also ja: Eine Alternativspeisung über die Oberleitung ist möglich!
Zwischen Aachen (genauer Herzogenrath) und Rheydt (bei Mönchengladbach) hat man vor etwa einem halben Jahr ein ESTW in Betrieb genommen.Boris Merath @ 18 Jul 2007, 20:18 hat geschrieben:Wo ich mir jetzt aber nicht ganz sicher bin ist die Notstromversorgung - ich meine mal was davon gelesen zu haben, dass manche Stellwerke eine Alternativspeisung über die Oberleitung ermöglichen.
An verschiedenen Stellen stehen nun kleine Gebäude, die vermutlich Teile des ESTW beinhalten.
Diese Gebäuden sind über Trenner mit der Oberleitung verbunden.
Die entsprechenden Trenner befinden sich auf Oberleitungsmasten, die man teilweise neu errichtet hat.
Also ja: Eine Alternativspeisung über die Oberleitung ist möglich!
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Hm... - nachdem ich bei ESTW sowas noch nicht gehört hab (lass mich aber gerne eines besseren belehren) - sicher dass es sich hierbei nicht nur um die Weichenzeigung handelt?Stückgut-Schnellverkehr @ 22 Jun 2008, 13:45 hat geschrieben: Also ja: Eine Alternativspeisung über die Oberleitung ist möglich!
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Vorsicht - das muss nicht unbedingt das ESTW selber versorgen, das kann auch nur die Speisung für die Weichenheizung sein, selbige hängt ganz gerne an der Oberleitung. Hast Du ein paar Fotos von den Gebäuden? Und sind das mehrere Gebäude pro Bahnhof, oder eines?Stückgut-Schnellverkehr @ 22 Jun 2008, 13:45 hat geschrieben: An verschiedenen Stellen stehen nun kleine Gebäude, die vermutlich Teile des ESTW beinhalten.
Diese Gebäuden sind über Trenner mit der Oberleitung verbunden.
Die entsprechenden Trenner befinden sich auf Oberleitungsmasten, die man teilweise neu errichtet hat.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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- Tripel-Ass
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Hallo
konnte die Tage Fotos machen:
Übach-Palenberg Bf
zu sehen: Oberleitungsmast mit OL-Ausleger und Masttrenner oben drauf (nicht sichtbar)
Das kleinere Häuschen ist die Trafostation, das etwas grössere das Bereichsstellwerk
Bahnstrom für Weichenheizung ? Nein, Übach hat alle Weichen verloren ...

Hückelhoven-Baal Überholbahnhof (?)
zusehen: Extramast mit Masttrenner, 2 Trafostation & Bereichsstellwerkhäuschen


Weiteres Bild ist mir in Rheydt gelungen <_<

So sehen übrigens 15 Weichen neuerdings aus:
Hier Lindern Bf

Die Weichenzunge wurde ausgebaut....
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Ich bleibe bei meiner Aussage: Das ESTW kann hier auch mit Bahnstrom versorgt werden .
konnte die Tage Fotos machen:
Übach-Palenberg Bf
zu sehen: Oberleitungsmast mit OL-Ausleger und Masttrenner oben drauf (nicht sichtbar)
Das kleinere Häuschen ist die Trafostation, das etwas grössere das Bereichsstellwerk
Bahnstrom für Weichenheizung ? Nein, Übach hat alle Weichen verloren ...

Hückelhoven-Baal Überholbahnhof (?)
zusehen: Extramast mit Masttrenner, 2 Trafostation & Bereichsstellwerkhäuschen


Weiteres Bild ist mir in Rheydt gelungen <_<

So sehen übrigens 15 Weichen neuerdings aus:
Hier Lindern Bf

Die Weichenzunge wurde ausgebaut....
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Ich bleibe bei meiner Aussage: Das ESTW kann hier auch mit Bahnstrom versorgt werden .