Neubaustrecke Lyon-Turin

Alles rund um die Eisenbahnen außerhalb von Deutschland
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ice3
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Beitrag von ice3 »

Seit den Olympischen Spielen in Turin weiß ich (durch Proteste), dass zwischen diesen beiden Städten eine Neubaustrecke durch die Alpen gebaut werden soll. Nun kann man aber viel behaupten wenn der Tag lang ist und deshalb frage ich mich, wann denn mit dem Bau der Strecke begonnen werden soll? Schließlich führt diese Strecke durch die Alpen und wird desswegen bestimmt mehrere Milliarden kosten. Deshalb halte ich die Realisierung für die nächsten 10-15 Jahre nicht für realistisch. Wann soll denn eigentlich mit dem Bau der Strecke begonnen werden???? :(
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Wieso machst du eigentlich für jede Spekulation einen neuen Thread auf? Wieso fragst du nicht einfach in einem Sammelthread welche Neubaustrecken rund um die Erdkugel geplant sind?

So unrealistisch ist diese NBS nicht und am Ende ist sie schneller fertig als Erfurt - Ebensfeld. :lol:
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

ice3 @ 8 Oct 2007, 17:21 hat geschrieben: Seit den Olympischen Spielen in Turin weiß ich (durch Proteste), dass zwischen diesen beiden Städten eine Neubaustrecke durch die Alpen gebaut werden soll. Nun kann man aber viel behaupten wenn der Tag lang ist und deshalb frage ich mich, wann denn mit dem Bau der Strecke begonnen werden soll? Schließlich führt diese Strecke durch die Alpen und wird desswegen bestimmt mehrere Milliarden kosten. Deshalb halte ich die Realisierung für die nächsten 10-15 Jahre nicht für realistisch. Wann soll denn eigentlich mit dem Bau der Strecke begonnen werden???? :(
Für den grenzüberschreitenden Teil mit dem Mont-Cenis-Tunnel ist der Baubeginn wohl 2011/2013 vorgesehen: http://www.ltf-sas.com/pages/articles.php?art_id=231
ice3
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Beitrag von ice3 »

Aber der Basistunnel alleine kann doch nicht die ganzen Alpen zwischen den beiden Stadten unterqueren. Da sind doch noch weitere Tunnels nötig, wenn man da eine Hochgeschwindigkeitsstrecke baut. Dabei spreche ich von Tunnels mit einer Länge mit bestimmt mehr als 10km. Außerdem frage ich mich in diesem Zusammenhang mit welcher Geschwindigkeit ein Zug durch solch einen Tunnel fahren darf?
Etwa 320? Oder vielleicht "nur" 250??
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Soll der Tunnel nicht in erster Linie dem Güterverkehr dienen? Hier würde ich auf jeden Fall die Priorität legen, auch weil man damit einen höheren Nutzen hat, als durch eine reine HGV-Strecke.
viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

Der Tunnel soll beiden dienen : HGV Frankreich - Italien und Güterverkehr. Für den Güterverkehr wird ein eigener Tunnel zur Umfahrung von Chambery und Turin gebaut. De facto wird eine komplett neu Strecke zwischen Lyon und Turin, größtenteils unterirdisch, gebaut, mit einem 55km Basistunnel in der Mitte (also etwa genauso lang wie Gotthard- oder Brenner-Basistunnel).
Der Personenverkehr derzeit ist mit 3 TGV-Zugpaaren ziemlich besch....en, seit Einstellung des Pendolinos gibt es nicht mal mehr eine Direktverbindung Lyon - Turin (sondern nur ab Paris ohne Halt bis Chambery).
ice3
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Beitrag von ice3 »

Das ist meiner Meinung auch ganz klar, dass die Strecke auch dem Güterverkehr dienen soll. Aber es sind doch bestimmt noch weitere Tunnel erforderlich , um die Alpen zu unterqueren. Wie lang sollen diese Tunnel denn sein?
viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

Eigentlich wären mit dem Basistunnel die Alpen unterquert, da der Tunnel auf beiden Seiten in sehr breiten Tälern rauskommt, die schon fast auf Höhe der anschließenden Regionen sind.
Die weitern Tunels dienen daher eher der Unetrquerung von Bebauung bzw. der Abkürzung, wenn ein Tal recht kurvenreich ist. Länge so max. 10-20 km.
Übrigens ist in Italien die Pontebbana (Strecke Villach- Tarvisio - Udine - Venedig) auch bereits mehr oder weniger komplett unterirdisch ausgebaut, jeweils mit Tunnels von ca. 6-km Länge, die Strecke taucht dann kurz auf uund verschwindet gleich im nächsten Tunnel, die wegen der Höhenunterschiede sehr kurvenreich sind.
ice3
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Beitrag von ice3 »

Wie viel wird denn der Bau der ganzen Strecke zwischen beiden Städten kosten. Wenn der Basistunnel doch schon vermutlich 5mrd. Euro kosten wird , wie viel wird denn dann die gesamte Strecke kosten. Bestimmt 10mrd. Das könnte wohl die teuerste Strecke werden, die jemals gebaut werden wird aus heutiger Sicht meine ich.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Hier gibts aktuelles zu berichten über die neue Strecke:

Italien und Frankreich bauen Mega-Schnellzug (sic!)

Also auch zwischen Frankreich und Italien wird eine NBS geplant. Hier nehme ich an dass hier sowohl Güterverkehr stattfindet, als dass es hinterher auch gute und schnelle Verbindungen Rom/Mailand - Lyon - Paris (-London/Brüssel) geben wird.

Und wer kommt im Anschluss wieder mal nicht hinterher? Wieso wird nicht eine Vernünftige Anbindung an Frankreich von Deutschland aus geplant? Eine NBS nördlich von Straßburg aus der POS-LGV bis Rastatt würde den Parisverkehr massiv beschleunigen und man könnte die Züge nach Frankfurt und Stuttgart/München über den Karlsruher Ast bündeln.
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

Electrification @ 22 Dec 2011, 15:28 hat geschrieben: Wieso wird nicht eine Vernünftige Anbindung an Frankreich von Deutschland aus geplant? Eine NBS nördlich von Straßburg aus der POS-LGV bis Rastatt würde den Parisverkehr massiv beschleunigen und man könnte die Züge nach Frankfurt und Stuttgart/München über den Karlsruher Ast bündeln.
Das wird übrigens gemacht, mit der 2. Phase der LGV Est wurde auch überlegt nördlich von Straßburg eine direkte Anbindung nach Deutschland schaffen. Rate mal woran das bislang gescheitert ist…
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viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

c-a-b @ 22 Dec 2011, 18:47 hat geschrieben: Das wird übrigens gemacht, mit der 2. Phase der LGV Est wurde auch überlegt nördlich von Straßburg eine direkte Anbindung nach Deutschland schaffen. Rate mal woran das bislang gescheitert ist…
..weil Deutschland 3 Euro 50 investieren müsste, und die hat es nicht.
Nebenbei wurde ja die Strecke Mulhouse - Mülheim (Baden) auf französischer Seite neu gebaut, um direkte TGVs Paris - Freiburg einrichten zu können. Das wäre immerhin eine neue Strecke nach Deutschland und Verlängerung des TGV Rnin-Rhone. Auf deutscher Seit zockelt man auf abgefahrenen Gleisen dahin.
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

viafierretica @ 22 Dec 2011, 19:55 hat geschrieben: Auf deutscher Seit zockelt man auf abgefahrenen Gleisen dahin.
Falsch, auf völlig überfüllten Gleisen - Rheintalbahn.
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Beitrag von viafierretica »

Naseweis @ 22 Dec 2011, 20:03 hat geschrieben: Falsch, auf völlig überfüllten Gleisen - Rheintalbahn.
erst überfüllt, dann völlig verschlissen (zur Rheinbrücke hin).....
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Beitrag von Electrification »

viafierretica @ 22 Dec 2011, 20:06 hat geschrieben: erst überfüllt, dann völlig verschlissen (zur Rheinbrücke hin).....
Einfach nur peinlich, aber deutsche Verkehrspolitik. Wenn das Ministerium nicht unterwandert ist dann weiß ich auch nicht...
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

Wir hatten ja auch mal einen Verkehrsminister namens Wissmann, der nun Cheflobbyist der Autoindustrie ist. Und einige andere Scherze… da wundert einen nicht mehr so viel.
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Electrification
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Beitrag von Electrification »

c-a-b @ 23 Dec 2011, 12:30 hat geschrieben: Wir hatten ja auch mal einen Verkehrsminister namens Wissmann, der nun Cheflobbyist der Autoindustrie ist. Und einige andere Scherze… da wundert einen nicht mehr so viel.
Wir hatten in den letzten Jahren nur straßenfixierte Verkehrsminister, eigentlich müsste man Straßenbauminister sagen. Das Ergebnis sieht man ja.
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

Mit der neuen Regierung wird es bzgl. diesem Projekt wohl spannend, es könnte gekippt werden.

Wobei der Witz ist, die Lega Nord möchte es weiterhin haben (ist ja logisch, weil es eben Norditalien nützt) und eben die Sternhagelvollen Clowns dagegen sind.

Um es mal einzuordnen: So wie ich das auf die Schnelle recherchiert habe ist das Projekt wohl in einem ähnlichen Status wie gerade die Stamm 2. Noch nicht angefangen zu bauen, aber das ist eben schon in konkreter Planung
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Ich fürchte das ist nicht das schlimmste, was diese Ansammlung rechter und linker Spinner noch aushecken wird.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Iarn @ 24 May 2018, 17:48 hat geschrieben: Ich fürchte das ist nicht das schlimmste, was diese Ansammlung rechter und linker Spinner noch aushecken wird.
Das wäre vergleichbar mit einer Koalition aus AfD und Die Linke
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Beitrag von 146225 »

Iarn @ 24 May 2018, 16:48 hat geschrieben: Ich fürchte das ist nicht das schlimmste, was diese Ansammlung rechter und linker Spinner noch aushecken wird.
Da sehe ich auf Gesamt-Europa betrachtet dann festgebissene Kandidaten wie Ungarn-Orban, die herrschende FPÖ in Österreich, wild gewordene Brexiteers und auch die Schutzhaftlager-Überwachungs-CSU und vergleichbares als mittelfristig gefährlicher an. Warum? Nun, in Italien ist im Zweifelsfall - auch wenn die neue Regierungskoalition natürlich tatsächlich ein arg schräger Haufen ist - schon wieder Regierungswechsel, bevor die wirklich was Größeres bewegt haben. Gegenwind dürften sie allemal haben, Streit untereinander ist wohl auch kaum auf Dauer auszuschließen. Und schließlich, nicht ganz zu vergessen: auf lange Sicht ist die italienische Lebensart entspannt genug, dass es der Mehrheit des Landes im Zweifel furchtbar egal sein kann, wer in Rom gerade was versucht zu tun.

Dass Populisten dort - wie überall anders in Europa ja leider viel zu oft auch - Wahlerfolge holen konnten, ist natürlich insoweit leider naheliegend als dass bei uns ja auch die Nazis AfD in viele Parlamente eingezogen sind. Italien musste übers Mittelmeer innerhalb kürzester Zeit auch nicht weniger Flüchtlinge aufnehmen als Deutschland, mit dem feinen Unterschied, dass sich das italienische Volk dafür in gewohnter Stereotype von den "reichen" Nordeuropäern wie z.B. gewisse (Regierungs-) Kreise in Deutschland als dumme, faule Südländer abwerten lassen durfte.
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Bis zu den EU-Parlamentswahlen im Mai wird nichts passieren. Danach könnte die Lega/5*-Koalition zerbrechen. Da ist schon jetzt Feuer unter dem Dach. Siehe NZZ von 7.2.19: https://www.nzz.ch/international/italien-le...nnel-ld.1457888
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Lustigerweise ist die Bahnstrecke das einzige Projekt wo ich Salvini zustimme.
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Beitrag von JLanthyer »

Matteo Salvini ist einer der wenigen Politiker mit gesundem Menschenverstand, der rationell handeln kann. Das hat er nicht nur in der Grenzschutzpolitik, sondern auch jüngst beim Bahnprojekt von Lyon nach Torino bewiesen.
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Beitrag von 146225 »

JLanthyer @ 9 Aug 2019, 20:48 hat geschrieben: Matteo Salvini ist einer der wenigen Politiker mit gesundem Menschenverstand, der rationell handeln kann. Das hat er nicht nur in der Grenzschutzpolitik, sondern auch jüngst beim Bahnprojekt von Lyon nach Torino bewiesen.
Auch wenn er bei dem HGV-Projekt richtig liegt, die Verbindung von Norditalien in Frankreichs Mitte muss tatsächlich besser werden, ist Salvini ansonsten ein Spinner mit der großen Schnauze, der für Italien nichts, nochmals nichts, und wieder nichts nachhaltig verbessern wird. Aber bitte, steh ruhig mit römischem Gruß vor dem Möchtegern-Neo-Duce stramm...
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