Anteil der Bahn im Güterverkehr in den USA

Strecken und Fahrzeuge des Güterverkehrs
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ice3
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Beitrag von ice3 »

Ich habe in den Bahn TV Nachrichten vor ein paar Wochen in der Presseschau gesehen, dass 70% des Güteraufkommens in den USA mit der Bahn transportiert wird. Ich kann mir persönlich nicht vorstellen, dass es wirklich so viel %sind. Naja, es hat ja auch nur in irgendeiner Zeitung gestanden. Kann man diese3n hohen Anteil wirklich bestätigen????? :blink:
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Ich kann dir das nicht genau bestätigen, aber es gibt wesentlich weniger von den berühmten "Trucks" auf den Highways als man sich das so vorstellt und man sieht schon immer wieder unendlich lange Güterzüge mit 3 Loks und an die 200 Wagons die durch die Gegend fahren und darauf stapeln die 2 Kontainer übereinander. Da wird also schon ne Menge bewegt.
Und da der Hauptgüterverkehr wahrscheinlich zwischen den beiden Küsten stattfindet und das tausende Meilen sind, lohnt sich die Fahrerei mit dem Zug wahrscheinlich ordentlich.
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

ice3 @ 9 Oct 2007, 16:39 hat geschrieben: Ich habe in den Bahn TV Nachrichten vor ein paar Wochen in der Presseschau gesehen, dass 70% des Güteraufkommens in den USA mit der Bahn transportiert wird. Ich kann mir persönlich nicht vorstellen, dass es wirklich so viel %sind. Naja, es hat ja auch nur in irgendeiner Zeitung gestanden. Kann man diese3n hohen Anteil wirklich bestätigen????? :blink:
http://www.bts.gov/publications/national_t...e_01_46b_m.html nennt 2005 etwas über 38% Bahnanteil an den Tonnenkilometern (innerörtlicher Verkehr unberücksichtigt).
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Aber da sind Öl- und Wassertransporte durch Pipelines etc. mit einberechnet...nimmt man die raus sind wir auf jeden Fall über 50%.
ruhri
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Beitrag von ruhri »

ice3 @ 9 Oct 2007, 15:39 hat geschrieben: Ich habe in den Bahn TV Nachrichten vor ein paar Wochen in der Presseschau gesehen, dass 70% des Güteraufkommens in den USA mit der Bahn transportiert wird. Ich kann mir persönlich nicht vorstellen, dass es wirklich so viel %sind. Naja, es hat ja auch nur in irgendeiner Zeitung gestanden. Kann man diese3n hohen Anteil wirklich bestätigen????? :blink:
Darüber wurde hier im Forum schon an anderer Stelle diskutiert: Der Punkt ist nämlich der, dass die Amis seinerzeit zur Erschließung ihres Landes jede Menge Schienen verlegt haben, aber niemand nimmt heutzutage noch den Zug. Ergo sind die Strecken frei für massiven Güterverkehr.
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

Hot Doc @ 9 Oct 2007, 19:04 hat geschrieben: Aber da sind Öl- und Wassertransporte durch Pipelines etc. mit einberechnet...nimmt man die raus sind wir auf jeden Fall über 50%.
Wasserleitungen sind natürlich nicht berücksichtigt und ohne die einberechneten Öl- und Flüssiggaspipelines liegt der Bahnanteil knapp unter 50%. Nur was bringt's, die rauszurechnen? Zumindest in den Statistiken des deutschen statistischen Bundesamts sind die "Rohrfernleitungen" ja auch mit drin...
ice3
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Beitrag von ice3 »

Ich frag mich nur, warum die bei der Bahn eingerechnet werden? Warum nicht bei der Binnenschiffahrt? Hat das irgendeinen Grund? :blink:
EasyDor
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Beitrag von EasyDor »

ruhri @ 9 Oct 2007, 19:57 hat geschrieben:Darüber wurde hier im Forum schon an anderer Stelle diskutiert: Der Punkt ist nämlich der, dass die Amis seinerzeit zur Erschließung ihres Landes jede Menge Schienen verlegt haben, aber niemand nimmt heutzutage noch den Zug. Ergo sind die Strecken frei für massiven Güterverkehr.
Ich würd das eher andersherum sagen... Durch den massiven, und vor allem (verhältnismäßig zu europäischen Verhältnissen) langsamen Güterverkehr auf den meist eingleisigen (!) Strecken kann da kein attraktiver ÖPV angeboten werden. Und selbst wenn man schnell voran käme, ist das nichts im Verhältnis zu den Enfernungen, die man da zurücklegt, um mal eben die Schwiegermutter zu besuchen. Fliegen ist dort wie Busfahren hier... Ticket kaufen und los gehts. Also nicht dass ich das gut finden würde.... <_<
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ice3
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Beitrag von ice3 »

In ihrer Blütezeit hatten die USA doch 400000km Streckennetz! Das sit doch heute um 100000km gesunken! <_< <_< <_<
Catracho
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Beitrag von Catracho »

ice3 @ 23 Oct 2007, 20:46 hat geschrieben: In ihrer Blütezeit hatten die USA doch 400000km Streckennetz! Das sit doch heute um 100000km gesunken! <_< <_< <_<
Um mehr sogar. Heute sind noch knapp 230.000 km in Betrieb - von vormals über 400.000 km.
Mfg
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Eine Zugfahrt von Miami nach New York City wäre sicherlich Quatsch und auf Relationen wie Los Angeles - Washington D.C. gibt es sicher keine vernünftige Alternative zum Flugzeug. Man darf nicht vergessen, daß dieses Land eine immense Fläche hat, und es würde ja auch niemand auf die Idee kommen, von Lissabon nach Moskau oder von Helsinki nach Palermo mit dem Zug zu fahren. Statt dessen sollten sich die Amerikaner Gedanken drum machen, ob der Transrapid nicht eine ernsthafte Verkehrsalternative für bundesstaatübergreifende Verkehrsströme ist. So wie man auch in Europa ernsthaft darüber nachdenken sollte, ob man nicht die eine oder andere transnationale Transrapidlinie in Betrieb nehmen sollte. Als vernünftige Alternative zum Flugzeug, aber wesentlich schneller als die Schiene. Zumindest wäre der Transrapid da sinnvoller eingesetzt als zwischen dem Münchner Hauptbahnhof und dem Franz-Josef-Strauß-Flughafen.
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josuav
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Beitrag von josuav »

Larry Laffer @ 23 Oct 2007, 23:47 hat geschrieben: Statt dessen sollten sich die Amerikaner Gedanken drum machen, ob der Transrapid nicht eine ernsthafte Verkehrsalternative für bundesstaatübergreifende Verkehrsströme ist. So wie man auch in Europa ernsthaft darüber nachdenken sollte, ob man nicht die eine oder andere transnationale Transrapidlinie in Betrieb nehmen sollte. Als vernünftige Alternative zum Flugzeug, aber wesentlich schneller als die Schiene. Zumindest wäre der Transrapid da sinnvoller eingesetzt als zwischen dem Münchner Hauptbahnhof und dem Franz-Josef-Strauß-Flughafen.
Da macht man sich auch Gedanken in den USA:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,377283,00.html
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

ice3 @ 22 Oct 2007, 20:49 hat geschrieben: Ich frag mich nur, warum die bei der Bahn eingerechnet werden? Warum nicht bei der Binnenschiffahrt? Hat das irgendeinen Grund? :blink:
Bitte was? Wo werden "die" bei der Bahn eingerechnet?
Catracho
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Beitrag von Catracho »

Südostbayer @ 24 Oct 2007, 13:13 hat geschrieben: Bitte was? Wo werden "die" bei der Bahn eingerechnet?
Er hat mal wieder was nicht richtig verstanden weil nicht richtig gelesen. Gar nicht drauf reagieren.
Mfg
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rob74
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Beitrag von rob74 »

Südostbayer @ 9 Oct 2007, 21:39 hat geschrieben: Wasserleitungen sind natürlich nicht berücksichtigt und ohne die einberechneten Öl- und Flüssiggaspipelines liegt der Bahnanteil knapp unter 50%. Nur was bringt's, die rauszurechnen? Zumindest in den Statistiken des deutschen statistischen Bundesamts sind die "Rohrfernleitungen" ja auch mit drin...
Es bring schon was, wenn man Straße und Schiene direkt miteinander vergleichen will...

Bleibt festzuhalten, dass in den USA der Anteil der Schiene größer ist als hierzulande. (Ich hab da noch ne Grafik der Allianz pro Schiene gefunden) Ist auch logisch, da erstens die Entfernungen größer sind und es zweitens ein paar große Ballungsräume gibt, und dazwischen viel relativ dünn besiedeltes Gebiet - anders als in Deutschland, wo es im Verhältnis zur Fläche mehr kleinere Zentren und also nicht so viele große Korridore gibt. Insofern müsste der Gütertransport per Schiene viel flexibler werden, um seinen Marktanteil steigern zu können. Der CargoSprinter ging da finde ich in die richtige Richtung, schade dass die Idee nicht weiterverfolgt wurde...

Gruß,
Rob
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

rob74 @ 24 Oct 2007, 13:49 hat geschrieben: Es bring schon was, wenn man Straße und Schiene direkt miteinander vergleichen will...
Sicher, aber das war ja nicht die Frage. Gesucht war der prozentuale Anteil am Gesamtverkehrsaufkommen.
ice3
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Beitrag von ice3 »

Wenn man sich diese Statistik ansieht scheint es mir so, dass da wohl jemand eine Zeitungsente reingesetzt hat in diese Zeitung! Die werden wohl nur den Anteil berücksichtigt haben, der nicht mit dem LKW transportiert wird! 70% des Güterverkehrs in den USA werden wohl nicht mit dem LKW transportiert, sondern mit den sonstigen Verkehrsträgern!!! <_<
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

EasyDor @ 23 Oct 2007, 19:25 hat geschrieben:Fliegen ist dort wie Busfahren hier... Ticket kaufen und los gehts. Also nicht dass ich das gut finden würde....  <_<
Du musst Deine Schwiegermutter aber sehr lieben <_< , wenn Du tausend Meilen mit dem Bus fährst, um sie zu sehen :D

Aber Spaß beiseite, seit nine-eleven ist das Fliegen in den Staaten nicht mehr wie Busfahren. Die Amis haben so´n Schiss vor Terror, dass Du nicht mal ohne intensive Personenkontrolle eine große Firma betreten kannst, geschweige denn ein Flugzeug.

Ein anderes Beispiel aus der Sowjetunion. Dort kosteten die Flugtickets tatsächlich nicht mehr als eine Bahnfahrt. Viele Bauern flogen so mit ihren frischen Erzeugnissen nach Moskau, um sie dort auf dem Markt zu verkaufen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

rob74 @ 24 Oct 2007, 12:49 hat geschrieben: Es bring schon was, wenn man Straße und Schiene direkt miteinander vergleichen will...
Nun eine Rohrleitung oder Pipeline ist weder Straße noch Schiene. Wenn Du Straße und Schiene vergleichen willst, ist es unerheblich welchen Anteil Dritte am Verkehrsaufkommen haben.
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Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

Was man auch nicht vergessen darf ist, dass man dort sehr früh auf den kombinierten Verkehr Strasse Schiene gesetzt hat. Damit hat man die Vorteile beider Systeme kombiniert und damit blieb der Marktanteil der Bahn insgesamt höher.
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