[DD] blaue Wunder, gelbe Würmer und dunkle Wolken

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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Christian0911 @ 19 Apr 2009, 11:02 hat geschrieben:^- Leider habe ich kein Nummernschild oder andere Daten, aber vllt. weiß ja jemand um welchen Bus es sich hier handelt?
Es handelt sich um einen O 3500 Allwetter-Reiseomnibus.
  • 6 Zylinder
  • 4580 cm3
  • 90PS/66Kw
  • 2800 Umdrehungen/Min
  • Höchstgeschwindigkeit 82 Km/h
  • Sitzplätze: 29
  • Produzierte Stückzahl: 2644
  • Gebaut von 1949-1955
Über das von Dir fotografierte Fahrzeuge habe ich natürlich keine speziellen Angaben.

Quelle
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Christian0911
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Beitrag von Christian0911 »

Vllt. kann das ja jemand in den bestehenden Tread schieben, das wäre sehr nett, danke :)

@ Autobahn, danke für die Information, ich hatte auch eher solche Daten gemeint, das es ohne Nummernschild (fast) unmöglich ist den Bus einem Betrieb zuzuordnen dachte ich mir schon, ist halt ein Schnappschuss.
[font=Arial]Viele Grüße aus NNLW
Christian0911
[/font]
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Christian0911 @ 19 Apr 2009, 11:57 hat geschrieben: @ Autobahn, danke für die Information, ich hatte auch eher solche Daten gemeint, das es ohne Nummernschild (fast) unmöglich ist den Bus einem Betrieb zuzuordnen dachte ich mir schon, ist halt ein Schnappschuss.
Ich habe diese Busse noch im täglichen Einsatz gesehen. Daher wusste ich, wo ich die Daten finden kann.
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Guido
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Beitrag von Guido »

Das Thema fütter ich auch mal:

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Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]

Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
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Christian0911
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Beitrag von Christian0911 »

Autobahn @ 19 Apr 2009, 12:21 hat geschrieben: Ich habe diese Busse noch im täglichen Einsatz gesehen. Daher wusste ich, wo ich die Daten finden kann.
Ich kannte bisher nur die O305 als älteste... liegt vllt. auch daran das Busse nicht so mein Interessengebiet füllen wie Zug, U-Bahn, Straßenbahn.
[font=Arial]Viele Grüße aus NNLW
Christian0911
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Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Am Pfingstwochenende war es mal wieder soweit - der Reise- und Fotografierwütige hat sich mal wieder einen Tram (und Bus-) betrieb vorgenommen - diesmal Dresden. :)

Dresden ist eine äußerst schöne, faszinierende, dabei aber auch sehr kontrastreiche Stadt. Wer zum ersten Mal das Ensemble der bekannten Sehenswürdigkeiten wie Zwinger, Semperoper, Hofkirche und Schloß rund um den Theaterplatz sieht, wird gewaltig Augen machen. Derart imposante Bauwerke, prachtvollst ausgestaltet, in einer solchen räumlichen Konzentration. Dann aber der Kontrast - keine 100 Meter Luftlinie vom Zwinger entfernt, am Postplatz, stehen verfallende Ruinen der alten Post- bzw. Fernmeldedirektionen und noch bewohnte, unsanierte Plattenbauten aus den späten 1960er Jahren mit blauen und orangen Meißner Keramikfliesen als Verkleidung.

Überhaupt, Plattenbauten im gesamten Stadtzentrum - rund um den Hauptbahnhof und den Großen Garten ebenso wie in der Haupt-Einkaufsstraße Prager Straße, die bis heute von den drei monumentalen "Interhotel"-Bauten (heute von der IBIS-Kette geführt) und weiteren Plattenbauten aus den späten 1960er Jahren geprägt wird. Die verheerenden Zerstörungen des Dresdner Feuersturms im Februar 1945, haben dazu geführt, dass weite Teile der Altstadt bzw. vor allem des Bereichs um den Hauptbahnhof bis in die 1960er und 1970er Jahre Brachfläche waren. Dann wurden die Freiflächen eben mit dem bebaut, was man damals bauen konnte bzw. von der Führung aus sollte - mit Plattenbauten.

Dann als Kontrast wiederum wunderschöne Gründerzeitbauten z.B. in der Südvorstadt, mit prächtigen Villen gesäumte Straßen z.B. in Strehlen.

All das kann man wunderbar erfahren mit der Straßenbahn - und mit was für einer. Der Dresdner Straßenbahnbetrieb ist definitiv der gelungenste, den ich bisher gesehen habe. Man findet ein modernes, gut ausgebautes Netz vor, welches mittlerweile fast ausschließlich von neu beschafften Niederflurbahnen bedient wird. Dabei hat man in Dresden auch auf richtige Fahrzeuggrößen gesetzt, und die Wagen an sich sind klasse - laufruhig, bequem, mit guter Sitzanordnung und das teilweise sogar auf Podesten. Dass am Wochenende keine Tatras mehr unterwegs sind, hat mich nicht sonderlich gestört. Während ein nicht modernisierter T3 in Prag oder Brno einfach klasse und durch das Lackschema auch elegant aussieht, bekommt das für Dresden typische gelb mit schwarzen Boden- bzw. Dachstreifen den T4 nicht sonderlich.

Nun aber genug der Worte - hier ein bunter Bilderbogen. Viel Vergnügen! :)

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Den Auftakt macht Wagen 2825 am Hauptbahnhof/Wiener Platz. Auch diese 45 Meter langen Prachtexemplare sind bereits mit dem Gruß an den amerikanischen Präsidenten Barack Obama versehen, der ab übermorgen Dresden besuchen wird. Der gesamte Platz mit allen Gebäuden, die Ihr seht, ist ein kompletter Neubau der letzten Jahre - inkl. Tiefgarage und Straßentunnel darunter. Das einzige an diesem Bild, das es vor 5 Jahren schon gab, sind der Hauptbahnhof am rechten Bildrand und ganz hinten in der Ferne der Plattenbau am Lennéplatz.

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An der Haltestelle Schäferstraße im Stadtteil Friedrichstadt fährt ein ebensolcher Wagen vom Typ NGT D12DD auf der Linie 1 stadtauswärts. Im Hintergrund eines der Dresdener Wahrzeichen, die im Stil einer Moschee errichtete Tabakfabrik Yenidze aus dem Jahr 1908, die heute als Bürogebäude genutzt wird und meines Wissens nach auch ein öffentlich zugängliches Restaurant beherbergt.

Bild
Wagen 2832 treffen wir etwas weiter südlich, an der Haltestelle Cottaer Straße. Diese gut ausgebaute Haltestelle mit Rasengleis, höhengleichem Einstieg, Wartehallen, Spritzschutzwänden und DFI-Anzeigen ist typisch für viele Strecken in Dresden.

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Machen wir einen Sprung zum Lennéplatz, etwas östlich vom Hauptbahnhof. Wagen 2634 ist einer der neuesten 30 Meter-Wagen in Dresden und entstammt als solcher der Serie NGT D8DD. Im Hintergrund ein für Dresden typisches Punkthochhaus in Plattenbauweise, wie es auffallend oft an größeren Straßenkreuzungen mit Tramhaltestelle gebaut wurde - dieses hier, wie viele andere auch, sogar noch im unsanierten Zustand.

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Auch bei einem dermaßen vorbildlichen Tramsystem wie in Dresden, darf der Bus als Ergänzung nicht fehlen. Ebenfalls am Lennéplatz treffen wir einen Solaris Urbino 18, in Dresden stets mit 4 Türen und freundlichem Dackel anzutreffen.

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Machen wir einen Sprung an die Linie 8, in den Norden Dresdens. Wagen 2610 verläßt gerade die Haltestelle Stauffenbergallee nordwärts.

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Am südlichen Linienende des 8ers darf sich dieser Wagen in der Schleife Südvorstadt ausruhen.

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Kurz darauf rauscht noch ein Urbino 18 an dieser Szene vorbei.

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Nun noch ein wenig Abendstimmung nach dem großen Regen. Die überlandmäßig anmutende, Richtung stadtauswärts stetig ansteigende Strecke durch das Plattenbauviertel Gorbitz im Westen der Stadt bietet sehr schöne Motive. Auch erinnert mich die Strecke stark an ähnlich trassierte und steigungsreiche Strecken in die Plattenbauviertel von Brno in Tschechien. Kaum zu erahnen ist, dass gleich links von der Strecke drei monumentale, 18stöckige Punkthochhäuser in Plattenbauweise stehen. Der NGT D12DD wirbt davon unbeeindruckt für die erst kürzlich eröffnete Verlängerung der Straßenbahn von Gorbitz in den Vorort Pennrich.

Bild
Neben Gorbitz ist Prohlis das zweite große, zusammenhängende Plattenbau-Neubauviertel Dresdens. In der Endstelle Prohlis, die ebenfalls nichts von den nahen Punkthochhäusern erahnen läßt, treffen wir zwei weitere Wagentypen: den 41 Meter langen NGT 8DD links auf Linie 1, sowie den entsprechenden 30 Meter-Brudertyp NGT 6DD.

Das war es von Tram und Bus in Dresden - auf Wunsch kommt gerne noch ein wenig Stadtbild nach, dann allerdings erst im Lauf der Woche ;)
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Beitrag von Hot Doc »

Hübsche Bilder! Leider nicht optimalstes Wetter.
Deine Einschätzung zu dem Zustand der Strecken und dem Fahrgefühl in den Wagen kann ich aber nur bedingt teilen.
Es gibt einige tolle renovierte und auch neu gebaute Strecken auf denen auch ordentlich Gas gegeben wird, aber noch viel uralte Strecken mitten auf der Fahrbahn, teilweise mit Langsamfahrstellen. Das Stadt insgesammt ist allerdings wirklich toll vernetzt.
Die neueren Züge vom Typ D8 bzw. D12 sind wirklich einmalig was Laufruhe und Komfort angeht. Die etwas älteren 6er und 8er kommen da lange nicht ran. Hier spürt man oft Vibrationen oder hier und einen heftigen Ruck in Kurven oder Weichen, außerdem sind die deutlich lauter. Gut gewartete Tatras fahren da meist ruhiger. (Daher auch meine Skepsis, als ich hörte dass München sich die vom Konsturktionsprinzip gleiche Variobahn anschafft.)
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Hot Doc @ 3 Jun 2009, 12:10 hat geschrieben: Hübsche Bilder! Leider nicht optimalstes Wetter.
Deine Einschätzung zu dem Zustand der Strecken und dem Fahrgefühl in den Wagen kann ich aber nur bedingt teilen.
Es gibt einige tolle renovierte und auch neu gebaute Strecken auf denen auch ordentlich Gas gegeben wird, aber noch viel uralte Strecken mitten auf der Fahrbahn, teilweise mit Langsamfahrstellen. Das Stadt insgesammt ist allerdings wirklich toll vernetzt.
Die neueren Züge vom Typ D8 bzw. D12 sind wirklich einmalig was Laufruhe und Komfort angeht. Die etwas älteren 6er und 8er kommen da lange nicht ran. Hier spürt man oft Vibrationen oder hier und einen heftigen Ruck in Kurven oder Weichen, außerdem sind die deutlich lauter. Gut gewartete Tatras fahren da meist ruhiger. (Daher auch meine Skepsis, als ich hörte dass München sich die vom Konsturktionsprinzip gleiche Variobahn anschafft.)
Danke! Ja, das Wetter war teilweise recht grau und naß. Aber bei Regen hab ich mich einfach ins Innere der Fahrzeuge verzogen, und kenne jetzt schon ungefähr 1/5 des Dresdner Tramnetzes ;) Am letzten Tag hat mich noch etwas die Sonne erfreut, wodurch ich die Eiskarte des "Venezia" an der Hst. Neustädter Markt testen konnte (übrigens sehr zu empfehlen - köstliche Eisbecher zu für Münchner Verhältnisse traumhaften Preisen und eine dem starken Andrang entsprechende Personaldecke).

Beim nächsten Besuch möchte ich unbedingt weitere Strecken der Tram entdecken, vielleicht dann auch mal im Straßenplanum und in schlechterem Zustand. Irgendwie hab ich die ganze Zeit nur baulich abgetrennte Trassen gesehen, außer einem Stückerl am 9/13 in Reick bzw. Strehlen sowie am 8er entlang der Königsbrücker Straße.

Den Unterschied der Fahrzeuge konnte ich nicht wirklich merken, da ich nur mit den neuen Typen gefahren bin. Kann Zufall gewesen sein, aber meinem Eindruck nach sind am Wochenende auch bevorzugt die neueren Wagen unterwegs!?
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Beitrag von Hot Doc »

Oliver-BergamLaim @ 4 Jun 2009, 21:39 hat geschrieben: Beim nächsten Besuch möchte ich unbedingt weitere Strecken der Tram entdecken, vielleicht dann auch mal im Straßenplanum und in schlechterem Zustand. Irgendwie hab ich die ganze Zeit nur baulich abgetrennte Trassen gesehen, außer einem Stückerl am 9/13 in Reick bzw. Strehlen sowie am 8er entlang der Königsbrücker Straße.

Den Unterschied der Fahrzeuge konnte ich nicht wirklich merken, da ich nur mit den neuen Typen gefahren bin. Kann Zufall gewesen sein, aber meinem Eindruck nach sind am Wochenende auch bevorzugt die neueren Wagen unterwegs!?
Die 8 an der Königsbrücker ist (zumindest im unteren Teil) schon eine der schlimmeren Strecken. Die neuen Wagen bügeln das zwar ziemlich aus, aber in den alten Tatras wackelt und schaukelt das da gewaltig. Die Stadt will hier seit Jahren die Straße erneuern, kann sich aber nicht auf eine Planung einigen. Letztes Jahr hat die DVB schon Gleisstücke auswechseln müssen, da die trotz Langsamfahrstellen nicht mehr sicher befahren werden konnten, so lange liegen die Gleise da schon. Der Rest blieb liegen und wird weiterhin offiziell langsam befahren (nicht jeder Fahrer hält sich daran). Letzten Monat mußten sie dann auch noch eine Weiche austauschen, die bei dem Umbau wahrscheinlich auch wieder rausfliegt. Ziemliche Verschwendung in meinen Augen, aber wenns sein muss...
Am Wochenende sind viele der neuen Fahrzeuge unterwegs. Gerade die neuesten kürzeren Versionen werden gerne hergenommen.
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Beitrag von Auer Trambahner »

Um das Thema WKE nochmal aufzugreifen, der Titel ist seit heute vorerst verloren.
Unter Umständen könnte es mit veränderten Parametern wieder eine Anerkennung geben.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

MVG-Wauwi @ 29 Nov 2007, 13:12 hat geschrieben:Ja, wirklich sehr schöne Impressionen. Aber angesichts der bevorstehenden Zerstörung dieser einmalig schönen Stadtlandschaft, wie sie der Auer mit den Flussbildern hier noch mal schön dokumentiert, packt mich die kalte Wut. Wenn sich nicht endlich der gesunde Menschenverstand durchsetzt, werde ich diese Stadt, die mich mit ihrem einmaligen Dreiklang aus Stadt, Fluss und Landschaft immer unheimlich fasziniert hat, nicht mehr sehen wollen  :(  :angry:  :(  :angry: Die wissen doch nicht, was sie sich da antun!
Frage: Was hättest Du geschrieben, wenn es eine Eisenbahnbrücke wäre?
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Toll, etz haben die Regensburger noch mehr Angst vor einer Tram... :angry:
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Daniel-Würzburg
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Beitrag von Daniel-Würzburg »

Ohne mich jetzt tiefgehend mit der Waldschlösschenbrücke oder dem Dresdner Elbtal beschäftigt zu haben, finde ich die Entscheidung der Unesco falsch. Sicherlich ist an einer Welterbestätte ein sensibler Umgang mit dem zu schützenden Kulturgut nötig, doch eine Großstadt wie Dresden muss sich im 21. Jahrhundert weiterentwickeln können. Eine verkehrspolitische Entlastungsmaßnahme (das ist die Waldschlösschenbrücke offenbar) muss schlicht und ergreifend umgesetzt werden, um der wirtschaftlichen Entwicklung bzw. dem Verkehrsbedürfnis Rechnung zu tragen.
Ob seitens der Stadt Dresden oder der Unesco eine zu geringe Diskussions- bzw. Kompromissbereitschaft an den Tag gelegt wurde, kann ich als Ortsunkundiger nicht beurteilen. Ebensowenig weiß ich, ob sich die Brücke einigermaßen harmonisch in ihr Umfeld einfügen kann. Generell kann aber doch ein Brückenneubau kein Grund für eine Aberkennung des Welterbetitels sein, gerade wenn man den Umgang mit anderen Welterbestätten als Vergleich heranzieht. In Würzburg wird der Vorplatz der barocken fürstbischöflichen Residenz seit vielen Jahren als Parkplatz missbraucht und niemand schert sich darum...
Wo bleibt da der Maßstab?
FÜR DEN AUSBAU DER WÜRZBURGER STRASSENBAHN
Wir brauchen neue Straßenbahnstrecken nach Versbach, Lengfeld, Gerbrunn und Höchberg!
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Das Problem ist in DD auch, dass von Norden kommend die Kreuzung auf der Königsbrücker Str. in Höhe SL13 endlich mal
saniert werden muss und die Tram ne eigene Trasse bekommen soll.
Dafür hätte die neue Brücke wohl auch mehr Luft im Verkehr gebracht.
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Beitrag von Hot Doc »

Daniel-Würzburg @ 25 Jun 2009, 17:55 hat geschrieben: Ohne mich jetzt tiefgehend mit der Waldschlösschenbrücke oder dem Dresdner Elbtal beschäftigt zu haben, finde ich die Entscheidung der Unesco falsch. Sicherlich ist an einer Welterbestätte ein sensibler Umgang mit dem zu schützenden Kulturgut nötig, doch eine Großstadt wie Dresden muss sich im 21. Jahrhundert weiterentwickeln können. Eine verkehrspolitische Entlastungsmaßnahme (das ist die Waldschlösschenbrücke offenbar) muss schlicht und ergreifend umgesetzt werden, um der wirtschaftlichen Entwicklung bzw. dem Verkehrsbedürfnis Rechnung zu tragen.
Ob seitens der Stadt Dresden oder der Unesco eine zu geringe Diskussions- bzw. Kompromissbereitschaft an den Tag gelegt wurde, kann ich als Ortsunkundiger nicht beurteilen. Ebensowenig weiß ich, ob sich die Brücke einigermaßen harmonisch in ihr Umfeld einfügen kann. Generell kann aber doch ein Brückenneubau kein Grund für eine Aberkennung des Welterbetitels sein, gerade wenn man den Umgang mit anderen Welterbestätten als Vergleich heranzieht. In Würzburg wird der Vorplatz der barocken fürstbischöflichen Residenz seit vielen Jahren als Parkplatz missbraucht und niemand schert sich darum...
Wo bleibt da der Maßstab?
Ich kann dir da als seit 5 Jahren in Dresden lebender, gerne ein bisschen Licht ins Dunkel bringen:
Fangen wir mit dem Anfang an, die Brücke ist komplett unnötig. Wenn man sich mit dem Verkehrsaufkommen und seiner Entwicklung in DD in den letzten 15 Jahren auseinandersetzt, fällt einem eines sofort auf: Statt des damals prognostizierten Wachstums (mit dem eine Brücke wenigstens schon mal Sinn gemacht hätte), hat man zuerst einen Rückgang (übrigens um genau die Summe der Elbquerungen die die neue Brücke die alten entlasten sollte) und seit dem ein stabile Stagnation.
Weiter im Text: Nehen wir einmal an die Brücke müßte trotzdem gebaut werden, weils tatsächlich rigendwie Sinn macht. Darf die Unesco sich da einmischen? Klar darf sie! Die UNESO hat auch von Anfang an gesagt, es gibt Wege und Möglichkeiten eine Brücke zu bauen, aber man muss sie halt in die Landschaft eingliedern und dem Welterbe unterordnen, vor allem von der Gestaltung her. Die Brückenbefürworter haben im Gegenzug den Kontakt mit der UNESCO nie gesucht, sondern darauf bestanden, dass die Brücke und das Erbe sich nicht beeinflussen, obwohl die UNESCO schon Bedenken angemeldet hatte.
In meinen Augen darf alles Aberkennungsgrund sein. Aber man kann auch alles so ausführen, dass man an der Aberkennung vorbei kommt. Die UNESCO hat immer wieder gezeigt, dass man gute Lösungen finden kann, die die Entwicklung der Städte nicht behindern, aber trotzdem dem Titel gerecht werden. In Dresden wurde das nicht versucht, aber auch überhauptnicht im Ansatz. Es gab Tunnelpläne der Stadt, die in irgendwelchen Schubladen verschwunden sind. Das wäre noch nicht einmal teuer gewesen. Aber "die Helden haben sich ein Denkmal gebaut" und sich vor allem nix von anderen sagen lassen...ich seh das genau so wie die FinancialTimesDeutschland (deren Freund ich sonst sicher nicht bin): Die Landeshauptstadt Dresden "bekommt die Quittung für ihre Borniertheit und Uneinsichtigkeit."

@autobahn:
Frage: Was hättest Du geschrieben, wenn es eine Eisenbahnbrücke wäre?
Auch wenn die Frage nicht an mich ging. Ich hätte das selbe geschrieben! Die wäre nämlich an dieser Stelle genau so überflüssig und hässlich gewesen.
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Beitrag von Hot Doc »

spock5407 @ 25 Jun 2009, 17:58 hat geschrieben: Das Problem ist in DD auch, dass von Norden kommend die Kreuzung auf der Königsbrücker Str.  in Höhe SL13 endlich mal saniert werden muss und die Tram ne eigene Trasse bekommen soll. Dafür hätte die neue Brücke wohl auch mehr Luft im Verkehr gebracht.
Dafür hätte die Brücke tatsächlich etwas mehr Luft gemacht. Allerdings hat die Oberbürgermeisterin jetzt entgegen dem Stadtratsbeschluss ein 4-spurige Lösung für die Straße eingereicht. So viel zu weniger Verkehr und eigenen Tramgleisen. Der Faden zieht sich schon weiter duch die Stadt...
Kleiner Tipp an alle: Wählt doch im Land und im Bund was ihr wollt. Aber wenn ihr in eurer Stadt euch noch ohne Auto bewegen können wollt, muss eine Alternative zu CDU/FDP gewählt werden!!!
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Beitrag von spock5407 »

wenn man wenigstens eine Straßenbahntrasse mit vorgesehen hätte.
An die alte 26er hätte man wunderschön anschliessen können.
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Beitrag von JeDi »

Hot Doc @ 25 Jun 2009, 22:26 hat geschrieben: Kleiner Tipp an alle: Wählt doch im Land und im Bund was ihr wollt. Aber wenn ihr in eurer Stadt euch noch ohne Auto bewegen können wollt, muss eine Alternative zu CDU/FDP gewählt werden!!!
Zumindest hiesig waren CDU/FW (Nicht die FDP) die einzigen, die aktiv eine Stadtbahnstrecke stilllegen wollten... Und es hat ja geklappt, siehe meine Signatur.
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Hier auch noch ein Kommentar, der es gut trifft:

Die Zeit

Schon bedauerlich, dass Sachargumente in der Diskussion keine Rolle mehr spiel(t)en. Vor allem solche über den effektiven Nutzwert einer zusätzlichen Elbquerung bei stagnierenden Verkehrszahlen. Mit dem Niedergang der Chipindustrie im Norden der Stadt werden diese nun auch nicht gerade steigen. Das ist wohl auch besser, so, denn angesichts der zahlreichen Zwangspunkte im zu- und abführenden Verkehr der Waldmonsterbrücke werden ohnehin nur neue Verkehrsprobleme geschaffen, wo es vorher keine gab.
Das werden auch die südwärtigen Straba-Linien zu spüren bekommen. Und wenn der vierspurige Straßenstrom im 90-Grad-Winkel auf den Großen Garten trifft, vielleicht auch noch die Dresdner Park-Eisenbahn. Unseren emsigen Landschaftsplanierern traue ich doch ohne weiteres zu, auch noch dieses Refugium platt zu machen - die Stadt ist ja sonst ach so wunder schön, da kommt's schließlich auf einen Park mehr oder weniger nicht an.
Gruß vom Wauwi
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

also die Aberkennung war nunmal leider die logische Konsequenz, denn Dresden wurde lange genug gemahnt. Wer net hören will, muss fühlen, denn man hielt es anscheinend net mal für nötig, mit der Unesco zusammenzuarbeiten. Daher richtige Entscheidung seitens der Unesco und null Mitleid für Dresden
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Beitrag von rob74 »

Daniel-Würzburg @ 25 Jun 2009, 17:55 hat geschrieben: Ohne mich jetzt tiefgehend mit der Waldschlösschenbrücke oder dem Dresdner Elbtal beschäftigt zu haben, finde ich die Entscheidung der Unesco falsch. Sicherlich ist an einer Welterbestätte ein sensibler Umgang mit dem zu schützenden Kulturgut nötig, doch eine Großstadt wie Dresden muss sich im 21. Jahrhundert weiterentwickeln können. Eine verkehrspolitische Entlastungsmaßnahme (das ist die Waldschlösschenbrücke offenbar) muss schlicht und ergreifend umgesetzt werden, um der wirtschaftlichen Entwicklung bzw. dem Verkehrsbedürfnis Rechnung zu tragen.
Ob seitens der Stadt Dresden oder der Unesco eine zu geringe Diskussions- bzw. Kompromissbereitschaft an den Tag gelegt wurde, kann ich als Ortsunkundiger nicht beurteilen. Ebensowenig weiß ich, ob sich die Brücke einigermaßen harmonisch in ihr Umfeld einfügen kann. Generell kann aber doch ein Brückenneubau kein Grund für eine Aberkennung des Welterbetitels sein, gerade wenn man den Umgang mit anderen Welterbestätten als Vergleich heranzieht. In Würzburg wird der Vorplatz der barocken fürstbischöflichen Residenz seit vielen Jahren als Parkplatz missbraucht und niemand schert sich darum...
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Also, erstens kann man sich streiten, ob diese "Entlastungsmaßnahme" überhaupt nötig ist oder nur eine Gelegenheit für den OB ist, seinen Spezln aus der Bauindustrie Gelder zukommen zu lassen. Zweitens, wenn Du dich noch nicht mit dem Elbtal beschäftigt hast, kannst Du dir das Gebiet bei Google Maps anschauen - die Auen an der Elbe sind in diesem Abschnitt ca. 800 Meter breit, und am Rande dieser Auen befinden sich diverse Schlösser und andere Sehenswürdigkeiten (das "blaue Wunder", das Villenviertel "Weißer Hirsch"), von denen man bisher einen wunderschönen Blick auf die Altstadt hatte. In Zukunft steht da ein 800 Meter langer und wegen der Überschwemmungsgefahr ziemlich hoher Betonklotz mitten drin. Und drittens: nachdem sie es so oft angedroht haben, konnte die UNESCO gar nicht anders, als den Worten auch Taten folgen zu lassen, sonst hätten sie ihre Glaubwürdigkeit verloren.
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u-bahn-fan
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Beitrag von u-bahn-fan »

Heute gibt's von mir mal ein paar Bilder von der Dresder Tram, genauer gesagt von der langsam aussterbenden Spezies der Tatras.

Während der Vorlesungszeit der TU-Dresden verkehren besonders in der Früh immer noch 3-Wagen-Züge als Verstärker E3.

Bild

Und für alle die mehr wollen, nu, da gibt's mehr auf ... na wo wohl?

Grüße aus Dresden
Die Gans erwacht betroffen.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Schöne Fotos!
Wie lange gibts die 3-fach-Traktion-Verstärker-Züge schon? Ich wohn ja jetzt seit 6 Jahren in Dresden und habe die erst vor wenigen Tagen das erste mal gesehen.

PS.: Der Artikel auf den "Tramgeschichten" enthält einen Fehler. Die Dresdner haben durchaus noch Beiwagen. Laut Internetseite 25 angetriebene und 3 nicht angetriebene. Auch ist auf dem dritten Foto eindeutig zu sehen, dass der letzte Wagen ein Beiwagen ist.
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

War aus München aufgrund der Erdkrümmung nicht mehr richtig erkennbar und ist somit korrigiert worden.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Weil der Guido im "Objekte der Begierde" mit Kompakt-Dunkelbildern anfing, hier mal ein Eindruck vom Dresdner Albertplatz:

Bild
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Mittelrheinbahn
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Beitrag von Mittelrheinbahn »

Jetz weiss ich warum deine Kamera so gut sein soll :lol:
[img]http://img91.imageshack.us/img91/6929/u ... 873071.jpg[/img]Top 3 der Verspätungsgründe (2008)

1.) Verzögerungen im Betriebsablauf
2.) Warten auf Anschlussfahrgäste
3.) Bauarbeiten an der Strecke
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Mittelrheinbahn @ 28 Jun 2010, 14:24 hat geschrieben: Jetz weiss ich warum deine Kamera so gut sein soll :lol:
War das Ironie?
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von Guido »

Mal auch paar Bilder zeig, sind aber schon etwas älter ...


Bild

Bild

Bild
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]

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Beitrag von Mittelrheinbahn »

Bayernlover @ 28 Jun 2010, 14:48 hat geschrieben: War das Ironie?
nein, das Bild ist doch sau gut.
[img]http://img91.imageshack.us/img91/6929/u ... 873071.jpg[/img]Top 3 der Verspätungsgründe (2008)

1.) Verzögerungen im Betriebsablauf
2.) Warten auf Anschlussfahrgäste
3.) Bauarbeiten an der Strecke
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Beitrag von Bayernlover »

Mittelrheinbahn @ 28 Jun 2010, 15:19 hat geschrieben: nein, das Bild ist doch sau gut.
Wie gesagt, einfach auf die Lehne draufgelegt, ISO-Wert runtergedreht, damit es nicht rauscht, und dann Blende soweit auf wie möglich und ca. 1Sec Auslöser.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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