Bundesverkehrsministerium will PZB 90 vorschreiben

Rund um die Technik der Bahn
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Der Richter
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Beitrag von Der Richter »

Bundesverkehrsministerium will PZB 90 vorschreiben

Quelle:www.eurailpress.com



Zitat aus urheberrechtlichen Gründen entfernt

VT 609
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Mit freundlichen Grüßen aus dem Rheinland

Alex
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ICE-T-Fan
Kaiser
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Neues vom EBA: PZB-Pflicht nun auf Nebenstrecken ab 80 km/h

-> http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read...860#msg-6040860
Gruß Markus aus Eisenach,
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Didy
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Beitrag von Didy »

*rotes Kreuz im Kalender mach*

Es ist zwar tragisch, dass Hordorf 77(!) Jahre nach der Indusi-Einführung noch passieren musste. Aber immerhin führt es jetzt dazu, solche Unfälle künftig noch unwahrscheinlicher zu machen - so wie ich den Wortlaut lesen dürfte da außer Güteranschlußgleisen nicht mehr viel übrig bleiben, was nicht unter PZB90-Pflicht fällt.

Und irgendwie war es schon immer so, dass Unfälle Anlass zu Verbesserungen waren. Es soll Leute (ge)geben (haben), die einem zu praktisch jedem Paragraphen der Fahrdienstvorschrift den passenden Unfall nennen konnten...
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Didy @ 26 Aug 2012, 00:58 hat geschrieben:Und irgendwie war es schon immer so, dass Unfälle Anlass zu Verbesserungen waren. Es soll Leute (ge)geben (haben), die einem zu praktisch jedem Paragraphen der Fahrdienstvorschrift den passenden Unfall nennen konnten...
Das ist in vielen Bereichen so. Unfallverhütungsvorschrift, Brandschutz etc. Nach jedem Unfall werden die Vorschriften und technischen Normen verschärft.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Und es ist richtig so.

Gruß Michi
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yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Autobahn @ 26 Aug 2012, 18:08 hat geschrieben:Das ist in vielen Bereichen so. Unfallverhütungsvorschrift, Brandschutz etc. Nach jedem Unfall werden die Vorschriften und technischen Normen verschärft.
Das passiert oft bei der Bahn, daß ein einziger Unfall ausreicht, um die Vorschriften zu verschärfen. Und warum dauert es mehrere Kundenunfälle (zum Beispiel beim Einsteigen im ET423, welches nur über Lichtschranken verfügte), bis die verschärfte Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit durchgeführt wird?

Selbst beim MIV-Unfall braucht(e) es offenbar mehrere Unfälle, bis die Vorschriften verschärft bzw. (wieder)eingeführt wurden, wie zum Beispiel vom Autobahn erwähnte unbegrenzte Geschwindigkeitslimit in den Geschlossenen Ortschaften, das von 1949 bis 1954 (?) Bestand hatte.

Und was bringen bitteschön überhaupt die stetige Verschärfung von Vorschriften und Normen, wenn zum Beispiel bei den Unfällen die Ursache (einzig allein der Ursprung der Ursache) nicht ausfindig gemacht werden kann!?

Allein bei der S-Bahn (ich weiß, daß ich mit diesem Text hier nicht ganz im Thema bin, aber möchte was los werden), welches von den Baureihen 420, 423 - 426, sowie 430, gefahren wird. BR 425 und 426 dienen nicht nur als S-Bahn-, sondern auch als Regionalzüge. PZB90 mit Restriktiver Geschwindigkeit von 25 km/h nach dem Wechsel von Halt auf Fahrt, sind für die S-Bahnen völlig ungeeignet. Für die Triebzüge wäre andere Zugbeeinflussungssysteme, wie zum Beispiel ETCS oder LZB die bessere Wahl gewesen.

Erstens: Abhängig davon, an welchem Haltepunkt (Haltetafel (Ne 5 bzw. So 8)) die Zugspitze des Zuges steht. Dauert es, sofern der 500Hz-Magnet nicht vor dem Zug liegt, bis der Zug den 2000Hz-Magnet am Hauptsignal passiert hat, erst dann darf der Zug beschleunigen (es sei denn, der Tf ist in der Lage, die Restriktion bei erkennen der Fahrtstellung im Hauptsignal, aufzuheben).

Zweitens: Für die Fahrgäste, einschließlich mich, ist das alles andere als zumutbar, wenn die Triebzüge mit restriktiver Geschwindigkeit bis zum Hauptsignal vorfahren dürften. Und das passiert sehr oft in [acronym title="TMAL: Malmsheim <Hp>"]TMAL[/acronym], daß der Zug mit dem Ziel Weil der Stadt nach Ankunft des verspäteten* Gegenzuges mit dem Ziel Schwabstraße, restriktiv mit bis zu 25 km/h bis zum Hauptsignal vorfahren muß.

*Für mich ist 1 Minute Verspätung 1 Minute zuviel und das bei der Bahn, im Nahverkehr - im Fernverkehr (und ich rede weder vom IRE, RE, oder sonstwas, sondern von IC, ICEs (also alles eigenwirtschaftlicher Fernverkehr) der Bahn kann ich die 5-Minütige Verspätung (wobei 3 Minuten das Optimum ist) noch tolerieren und ist abhängig von der Fahrzeit! Bei den Bussen, insbesondere Fernbus, sind die Verspätungen bis zu einer halben Stunde in meinen Augen noch tolerierbar. Wobei ich zusätzlich noch erwähnen muß, daß die Fernbusfahrer für die eklatante Verspätungen nicht können, weil sie auf den Autobahnen und Straßen zwangsweise auf die Verkehrshindernisse auflaufen müssen. Das allergrößte Verkehrshindernis ist der Stau. Allein für den Stau sind die Autofahrer verantwortlich, weil sie nicht in der Lage sind, rechtzeitig das Reißverschlußverfahren bei Fahrbahnverengung anzuwenden, oder die Geschwindigkeit rechtzeitig zu reduzieren, ohne vor dem langsam vorausfahrenden Fahrzeug schnell abbremsen zu müssen.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

420 hatte LZB, 423-426 haben sie teilweise. ETCS war damals noch nicht verfügbar, auch heute noch nicht wirklich.

Und was kann der Lokführer für Verspätungen? Ich halte etwa eine dreiviertel Stunde bei der Eisenbahn für tolerierbar.
Stau gibt es auch bei der Eisenbahn, nur stehen dann die Züge nicht Puffer an Puffer, ein Überholen kostet den zu Überholenden viel Zeit.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Dann frage ich mich aber warum man nicht an die anderen Sicherheitsrisiken rangeht, z. B. an eine Lenkzeitenregelung. Sogar im Lkw-Verkehr hat man das mittlerweile geschafft. Wieso hat die Politik bei der Eisenbahn kein Interesse daran? Laut mehreren Aussagen scheint es so zu sein!
Da draußen fahren Güterbahnen rum (leider gibt es da viele schwarze Schafe), wo die Tf 20 Stunden und mehr am Stück arbeiten, tw. mit 2-3 PZB-Nummern hantieren.

Wenn man hier bei den vor allem kleinen Güterbahnen (oder solchen die auf Museumsbahnen oder Eisenbahnfreunde zurückgehen, sind meist die schlimmsten!) nicht stärker reglementiert, gerät das alles außer Kontrolle, die Zustände sind oftmals unmenschlich.
Meikl
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Beitrag von Meikl »

Sagt man bei Lokführern wirklich "Lenkzeit"? Wo sie doch gar nicht lenken können...
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Absolute Off-Topic-Beiträge entfernt.

Admin
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Meikl @ 27 Aug 2012, 07:57 hat geschrieben: Sagt man bei Lokführern wirklich "Lenkzeit"? Wo sie doch gar nicht lenken können...
Man muss sich jetzt nicht am Begriff aufhängen, sondern lieber mal diskutieren wieso der Gesetzgeber hier nicht einschreitet und erlaubt dass schwarze Schafe hier rumfahren deren Tf 20 Stunden und mehr am Stück arbeiten.
Es scheint kein Interesse seitens der Politik an einer Änderung bestehen und das ist ein Skandal.
eherl2000
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Beitrag von eherl2000 »

Es gibt sehr wohl schon lange gesetzliche Bestimmungen über Arbeitszeiten im Eisenbahnbetrieb, länger als im Straßenverkehr. Inzwischen sind die Regelungen EU-weit harmonisiert. Wenn sich manche Betriebe nicht daran halten, liegt es zum einen an den TF-Führern, die da mitmachen, zum anderen an der Überwachung der Betriebe.
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