Ausschreibung Dieselnetz Oberfranken

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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Daniel-Würzburg
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Beitrag von Daniel-Würzburg »

Die zweistündliche RE-Linie Würzburg--Bamberg--Lichtenfels--Hof/Bayreuth bleibt mit Sicherheit bestehen. Das wurde in diversen Pressemeldungen von DB, BEG und Verkehrsministerium bereits verlautbart. Ebenso sicher verbleibt der Verkehrsauftrag für diese Linie bis mindestens 2013 ohne Ausschreibung bei DB Regio.
Neu eingerichtet wird ab 2011 im Rahmen der E-Netz-Ausschreibung eine stündliche RE-Linie Nürnberg--Bamberg--Lichtenfels--Sonneberg mit zweistündlichen Zugteilen nach Würzburg bzw. Jena. Durch die Überlagerung mit der o.g. Linie wird es künftig alle zwei Stunden zwei RE-Züge auf der Passage zwischen Bamberg und Lichtenfels geben.
Sicher ist auch, dass es den Durchlauf Saalfeld--Lichtenfels--Hof/Bayreuth ab 2011 nicht mehr geben wird, da er zumindest auf der Frankenwaldstrecke durch die neue Direktverbindung Nürnberg--Jena obsolet wird. Da der RE-Stundentakt zwischen Lichtenfels und Hof/Bayreuth erst vor wenigen Jahren werbewirksam eingeführt wurde, gehe ich nicht von einer Einstellung, sondern lediglich von einer Verkürzung des Zuglaufs auf diesen Abschnitt und Umsteigeverbindungen Richtung Saalfeld und Jena aus. Eine Verlängerung über Lichtenfels hinaus bis nach Bamberg erscheint mir angesichts des dann entstehenden Überangebots (durchgehend zwei RE-Züge pro Stunde + stündlicher Regionalbahn-Verkehr) eher unwahrscheinlich.
Im Zusammenspiel mit der geplanten Nahverkehrslinie Bad Rodach--Weiden von Agilis entstünde für diesen Fall zwischen Lichtenfels und Bayreuth ein Schnell-Langsam-Konzept im ungefähren Halbstundentakt. Der Regionalexpress müsste dann theoretisch nur noch die bedeutenden Zwischenhalte Kulmbach und Neuenmarkt-Wirsberg bedienen und die könnte die weniger wichtigen Stationen (Burgkunstadt, Mainleus, Trebgast, Harsdorf und Bindlach) ohne Halt durchfahren.
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Estwler
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Beitrag von Estwler »

Gelten bei Benex / Agilis eigentlich unsere Freifahrten?
werterer
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Beitrag von werterer »

Estwler @ 4 Apr 2010, 10:35 hat geschrieben: Gelten bei Benex / Agilis eigentlich unsere Freifahrten?
Glaubst du eigentlich noch an das Christkind?
mic
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Beitrag von mic »

Die Platzaufteilung in den RegioShuttles: hier
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

mic @ 5 Nov 2010, 20:23 hat geschrieben:Die Platzaufteilung in den RegioShuttles: hier
Das wird kuschelig... Und dann muss die Klokabine natürlich direkt neben der Tür sein, so dass man sich mit Fahrrad, Kinderwagen oder Rollstuhl erst daran vorbeiquetschen muss, wenn man in den Mehrzweckbereich will (440 lässt grüßen). Kann man die Klokabine denn nicht ein bisschen von der Tür weg versetzt einbauen, so dass man nach dem Einsteigen direkt und ohne Hindernisse in den Mehrzweckbereich kommt???
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

sbahnfan @ 5 Nov 2010, 21:18 hat geschrieben: Das wird kuschelig... Und dann muss die Klokabine natürlich direkt neben der Tür sein, so dass man sich mit Fahrrad, Kinderwagen oder Rollstuhl erst daran vorbeiquetschen muss, wenn man in den Mehrzweckbereich will (440 lässt grüßen). Kann man die Klokabine denn nicht ein bisschen von der Tür weg versetzt einbauen, so dass man nach dem Einsteigen direkt und ohne Hindernisse in den Mehrzweckbereich kommt???
Die Klokabine in der Mitte kostet Sitzplätze, da man vor der Tür einen Freiraum braucht. So hat man den Eingangsbereich gleichzeitig als Freiraum für die Klotür benutzt und kann zwei, drei Sitze mehr einbauen, und davon haben die ja anscheinend nie genug, wenn se mal wieder 5 gewinnt spielen - obwohl doch jeder weiß, dass 4 gewinnt!!!
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

Hot Doc @ 5 Nov 2010, 23:56 hat geschrieben:wenn se mal wieder 5 gewinnt spielen - obwohl doch jeder weiß, dass 4 gewinnt!!!
So verscheucht man Fahrgäste... Billig, billig, wollte man eben. Da wäre es noch besser gewesen, bei der Ausschreibung alte Gebrauchtfahrzeuge zuzulassen und bei DB Regio zum Niedrigstpreis Leistungen mit alten 628 einzukaufen. Auch wenn man dann nicht ganz so sportliche Fahrpläne machen kann und ein paar Minuten mehr einplanen muss. Das wäre immer noch besser als derart eng bestuhlte 650, und noch billiger dazu.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Woher weißt du, dass 1) die Fahrgäste lieber ein paar Minuten länger fahren als mit eng bestuhlten Fahrzeugen und 2) wie kommst du drauf, dass die DB mit 628ern zum Niedrigstpreis fahren würde? :rolleyes:

Und wie würde sich das mit dem Thema Wettbewerb vertragen, wenn man eine Ausschreibung auf einen Wettbewerber zuschneidet, was man momentan fast immer noch tut, wenn man Altfahrzeuge zulässt? Man hätte ja nicht ausschreiben müssen, es gibt ja immer noch den allgemeinen Verkehrsdurchführungsvertrag mit DB Regio... Denkt auch bei dem Thema nicht immer so kurzfristig. JETZT sind die 628er, 111er & Co. noch gut in Schuss, aber in 10 Jahren?

Anfangs war ich auch mehr als skeptisch, was über 100 Sitzplätze in einem RS1 angeht. Dann hab' ich mich aber an meine bisher letzte Fahrt mit den Thurbo-GTW erinnert. So richtig schlimm war das eigentlich auch nicht mit derspartanischen 2+3 Bestuhlung, obwohl man mit der S41 Winterthur - Waldshut schon etwa 1:15 Stunden fährt. Allerdings fährt man diese Fahrzeit mit vielen Halten auch nur mit sehr flinken ET, sodass ich denke, dass man auf kurzen Strecken, vor allem mit geringem Fahrgastaufkommen mit eng bestuhlten RS1 und einem beschleunigten Fahrplan besser bedient sein könnte.
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Die Waldbahn hat übrigens auch Regioshuttle mit 2+3-Bestuhlung und es ist auch kein Problem.
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Beitrag von sbahnfan »

Rohrbacher @ 6 Nov 2010, 15:54 hat geschrieben:Woher weißt du, dass 1) die Fahrgäste lieber ein paar Minuten länger fahren als mit eng bestuhlten Fahrzeugen
Ich kann natürlich nicht für alle Fahrgäste sprechen. Wenn ich aber die Wahl habe, 2 Stunden im 628 mit 2+2-Bestuhlung zu sitzen, oder 1:50 Stunden im 650 mit 2+3-Bestuhlung, dann entscheide ich mich ohne zu zögern für Ersteres.
Rohrbacher @ 6 Nov 2010, 15:54 hat geschrieben:2) wie kommst du drauf, dass die DB mit 628ern zum Niedrigstpreis fahren würde? :rolleyes:
Man hätte ja mal fragen können. Da die 628 vorhanden und abgeschrieben und gut in Schuss sind, könnte DB Regio da durchaus einen niedrigeren Preis machen als ein EVU, das Neufahrzeuge beschaffen muss.
Rohrbacher @ 6 Nov 2010, 15:54 hat geschrieben:Und wie würde sich das mit dem Thema Wettbewerb vertragen, wenn man eine Ausschreibung auf einen Wettbewerber zuschneidet, was man momentan fast immer noch tut, wenn man Altfahrzeuge zulässt? Man hätte ja nicht ausschreiben müssen, es gibt ja immer noch den allgemeinen Verkehrsdurchführungsvertrag mit DB Regio...
Wenn ich das richtig sehe, ging es dem Besteller hier nicht um Wettbewerb, sondern um billig, billig und nochmals billig... Daher mein Vorschlag mit den alten 628, da hätte man mehr Sitzkomfort zum noch niedrigeren Preis. Dass das auch Nachteile hätte (längere Fahrzeiten, keine Klimaanlage, mangelnde Barrierefreiheit) ist mir klar.
Rohrbacher @ 6 Nov 2010, 15:54 hat geschrieben:Denkt auch bei dem Thema nicht immer so kurzfristig. JETZT sind die 628er, 111er & Co. noch gut in Schuss, aber in 10 Jahren?
10 Jahre sind eine übliche Laufzeit für Ausschreibungen, für länger müsste man ja nicht ausschreiben.
Rohrbacher @ 6 Nov 2010, 15:54 hat geschrieben:Anfangs war ich auch mehr als skeptisch, was über 100 Sitzplätze in einem RS1 angeht. Dann hab' ich mich aber an meine bisher letzte Fahrt mit den Thurbo-GTW erinnert. So richtig schlimm war das eigentlich auch nicht mit derspartanischen 2+3 Bestuhlung, obwohl man mit der S41 Winterthur - Waldshut schon etwa 1:15 Stunden fährt.
War dieser Zug vollbesetzt? Wenn nicht, kann ich mir vorstellen, dass es geht. Wenn ja, hätte ich wenig Lust, mich auf einen Mittelsitz zwischen mir völlig fremde und u.U. auch dicke Leute zu quetschen...
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Beitrag von Rohrbacher »

könnte DB Regio da durchaus einen niedrigeren Preis machen als ein EVU, das Neufahrzeuge beschaffen muss.
Die sind vielleicht abgeschrieben, aber haben schon ein paar Erdumrundungen hinter sich. Ging's nur um die Abschreibung und wären Fahrzeuge nicht irgendwann auch alterschwach, was sich bei den Unterhaltskosten zeigt, dann würden heute noch die Loks von 1850 rumfahren. :rolleyes:
Wenn ich das richtig sehe, ging es dem Besteller hier nicht um Wettbewerb, sondern um billig, billig und nochmals billig...
Ein günstiger Preis ist ja der Witz, warum man den Wettbewerb eingeführt hat. Bis auf die 2+3 Bestuhlung sehen die Fahrzeuge aber für mich aus wie jeder andere Regioshuttle auch. Agilis hat sogar Armlehnen drin, so ultrabillig können die Dinger also gar nicht sein.
War dieser Zug vollbesetzt? Wenn nicht, kann ich mir vorstellen, dass es geht. Wenn ja, hätte ich wenig Lust, mich auf einen Mittelsitz zwischen mir völlig fremde und u.U. auch dicke Leute zu quetschen...
Nein, der Zug war nicht vollbesetzt. Anonsten wäre es aber auch nicht enger als in einem x-beliebigen Bus, in einer Straßenbahn oder in Nebenbahnfahrzeugen, die man früher eingesetzt hat. Eigentlich war der 628er das erste Fahrzeug, das auf solchen Strecken 2+2 Bestuhlung hatte, alles andere in der Eisenbahngeschichte vorher war 2+3 bestuhlt. Bevor das Argument Auto kommt: Da drin ist es zu fünft auch sehr eng. ;)

So wie ich das sehe, braucht man die Kapazität auf dem Oberpfalznetz wohl eh nur im Schülerverkehr, sodass mehr (junge, kleine, schlanke) Schüler einen Sitzplatz haben. In der restlichen Zeit dürfte die Auslastung eh nicht so hoch sein und dann hat mir Thurbo gelehrt, bietet 2+3 auf der 3er Seite sogar mehr Platz zum Nebenmann zwei Plätze weiter als in der 2+2 Version, wo diese paar Zentimeter dem Gang gehören.
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Beitrag von sbahnfan »

Rohrbacher @ 6 Nov 2010, 20:28 hat geschrieben:Die sind vielleicht abgeschrieben, aber haben schon ein paar Erdumrundungen hinter sich. Ging's nur um die Abschreibung und wären Fahrzeuge nicht irgendwann auch alterschwach, was sich bei den Unterhaltskosten zeigt, dann würden heute noch die Loks von 1850 rumfahren. :rolleyes:
Natürlich sollte man Fahrzeuge nicht über das Ende ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer hinaus einsetzen. Das ist beim 628 aber noch nicht erreicht. DB Regio fährt ja auch mit noch wesentlich älteren Fahrzeugen (n-Wagen, 111, ...) und tut das auch weiterhin, solange sie nicht durch Ausschreibungen dazu gezwungen ist, Neueres einzusetzen.
Rohrbacher @ 6 Nov 2010, 20:28 hat geschrieben:Ein günstiger Preis ist ja der Witz, warum man den Wettbewerb eingeführt hat. Bis auf die 2+3 Bestuhlung sehen die Fahrzeuge aber für mich aus wie jeder andere Regioshuttle auch. Agilis hat sogar Armlehnen drin, so ultrabillig können die Dinger also gar nicht sein.
Stimmt. Bei den Ausschreibungen werden aber Preis und Qualität unterschiedlich gewichtet, je nachdem, wie der Besteller es haben will. Und bei dieser Ausschreibung hier ging das Pendel klar weg von Qualität und hin zu Preis. Bei anderen Ausschreibungen, wo großzügigere Bestuhlungen gefordert werden, ist das anders.
Rohrbacher @ 6 Nov 2010, 20:28 hat geschrieben:Nein, der Zug war nicht vollbesetzt. Anonsten wäre es aber auch nicht enger als in einem x-beliebigen Bus, in einer Straßenbahn oder in Nebenbahnfahrzeugen, die man früher eingesetzt hat. Eigentlich war der 628er das erste Fahrzeug, das auf solchen Strecken 2+2 Bestuhlung hatte, alles andere in der Eisenbahngeschichte vorher war 2+3 bestuhlt.
Stimmt, so gesehen geht man hier zurück zum Standard der Baureihe 798. Das waren übrigens auch Einteiler, also noch eine Parallele :D
Rohrbacher @ 6 Nov 2010, 20:28 hat geschrieben:So wie ich das sehe, braucht man die Kapazität auf dem Oberpfalznetz wohl eh nur im Schülerverkehr, sodass mehr (junge, kleine, schlanke) Schüler einen Sitzplatz haben. In der restlichen Zeit dürfte die Auslastung eh nicht so hoch sein und dann hat mir Thurbo gelehrt, bietet 2+3 auf der 3er Seite sogar mehr Platz zum Nebenmann zwei Plätze weiter als in der 2+2 Version, wo diese paar Zentimeter dem Gang gehören.
Wir werden es sehen. Du könntest Recht haben. Wir können das alles erst dann abschließend beurteilen, wenn die Fahrzeuge schon einige Zeit im Einsatz sind und wir sie öfters im täglichen Einsatz erlebt haben.
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Beitrag von Rohrbacher »

DB Regio fährt ja auch mit noch wesentlich älteren Fahrzeugen (n-Wagen, 111, ...) und tut das auch weiterhin, solange sie nicht durch Ausschreibungen dazu gezwungen ist, Neueres einzusetzen.
Sie tut das so lange die Ersatzteile reichen. Beispielsweise die (übrigens jüngeren -> man kann nicht nur nach dem nominellen Alter gehen) 143er sind bei eigentlich banalen Schäden gleich weg beim Schrotti, den 110ern ging es zuletzt auch so und die 111er werden die nächsten sein. Einen Schaden wie sich ihn die 111 004 in Eschenlohe geholt hat, hätte man vor ein paar Jahren noch mal eben ausgebügelt. Jetzt holt man die Ersatzteile und weg mit dem Rest.
Das ist beim 628 aber noch nicht erreicht.
Deswegen ist mir auch von der flächendeckenden 628er Ausmusterung noch nichts bekannt. Nur weil irgendwo neue Fahrzeuge eingesetzt werden, heißt das ja nicht, dass die bisher eingesetzten Fahrzeuge auf den Schrott wandern. Die 111er und Dostos, die früher von München nach Augsburg und Passau gefahren sind und durch 440er ersetzt wurden, fahren jetzt zum Beispiel nach Ingolstadt und Mittenwald, erhöhen dort die Kapazität oder ersetzen ältere Fahrzeuge, z.B. die vorhin erwähnten n-Wagen. Genauso sind die 642er, die durch 648er abgelöst wurden (Gräfenbergbahn oder Paartalbahn), nicht ausgemustert worden... Somit hat das Thema Ausschreibung und Nutzungsdauer in diesem Kontext eigentlich wenig miteinander zu tun.
Und bei dieser Ausschreibung hier ging das Pendel klar weg von Qualität und hin zu Preis.
Behauptung. Beweis? Ich sehe ganz normale 650er wie sie die DB und andere EVU auch einsetzen und wie gesagt, Armlehnen muss man in einem 650er erstmal drinhaben...
Stimmt, so gesehen geht man hier zurück zum Standard der Baureihe 798.
Die 798er haben geholfen viele Bahnstrecken zu erhalten oder die Einstellung zumindest rauszuzögern. Vielleicht die nächste Parallele? :ph34r:
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Beitrag von sbahnfan »

Rohrbacher @ 6 Nov 2010, 23:55 hat geschrieben:Behauptung. Beweis? Ich sehe ganz normale 650er wie sie die DB und andere EVU auch einsetzen und wie gesagt, Armlehnen muss man in einem 650er erstmal drinhaben...
Dann schau dir mal an, was andernorts bei Ausschreibungen gefordert wird. 2+2-Bestuhlung, größere Sitzabstände, dickere Sitzauflagen, Ausklapptischchen, teils auch Sachen wie Laptop-Steckdosen... Die enge, spartanische 2+3-Bestuhlung hier ist einem niedrigen Preis geschuldet. Dass man so neue Fahrgäste gewinnt, bezweifle ich. Und Armlehnen sollten ohnehin Standard sein und sind es auch inzwischen wieder, weil armlehnenlose Sitze wie z.B. im 642 in der Ursprungsbestuhlung, 648.0 oder 425.0 keine Kundenakzeptanz gefunden haben.
Rohrbacher @ 6 Nov 2010, 23:55 hat geschrieben:Die 798er haben geholfen viele Bahnstrecken zu erhalten oder die Einstellung zumindest rauszuzögern. Vielleicht die nächste Parallele? :ph34r:
Das stimmt. Nur trifft das hauptsächlich auf die Zeit von den 50er bis 70er Jahre zu. In den 80er und 90er Jahren schwand die Kundenakzeptanz für die 798, weil sie der Mehrheit zu unkomfortabel geworden war. Und viele Strecken, deren Leben die 798 zwar verlängert hatten, wurden dann doch eingestellt. Für die verbliebenen Strecken wurde deshalb dann auch endlich die Serienbeschaffung von 628.2 und .4 eingeleitet und insbesondere beim .4 auf hohen Komfort geachtet. Prompt stieg die Kundenakzeptanz wieder. Meine Befürchtung ist, dass sie mit diesen unkomfortablen 650 wieder sinken wird.
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Beitrag von Rohrbacher »

Dann schau dir mal an, was andernorts bei Ausschreibungen gefordert wird. 2+2-Bestuhlung, größere Sitzabstände, dickere Sitzauflagen, Ausklapptischchen, teils auch Sachen wie Laptop-Steckdosen... Die enge, spartanische 2+3-Bestuhlung hier ist einem niedrigen Preis geschuldet.
Hallo? Hier geht's nicht um RE-Linien. Hier geht's um kleine Bahnstrecken, die bisher oft nicht mal einen Stundentakt haben und deren Bestand langfristig möglicherweise nicht gesichert ist. Schau' mal ins Kursbuch, das sind recht spartanische Tabellen... da ruft man nicht nach Tischen, Laptopsteckdosen & Co. :ph34r:


KBS 831 Coburg - Bad Rodach, 18 km.
Heute: Fahrzeit 27 Minuten.

06:07 (Mo-Fr)
07:22
09:33
11:33
13:33
15:33 (Sa-So)
16:13 (Mo-Fr)
17:33
19:33

Durch die Ausschreibung ergibt sich dieses Fahrtenangebot:
Fahrzeit 24-25 Minuten.

06:14 (Mo-Fr)
07:23 (Mo-Fr)
08:03 (Sa-So)
09:04
10:03
11:04
12:03
13:33
15:04
16:03
17:04
18:03
19:04
20:03
22:37

Meinst du nicht, dass ggf. eine Fast-Verdoppelung des Fahrtenangebots, Neufahrzeuge mit Klimaanlage, Niederflureinstiegen und Fahrscheinautomaten die Kundenakzeptanz wesentlich eher erhöhen, auch wenn man das sicherlich durch etwas engere Fahrzeuge erkauft? Ich kenn' die Strecke nicht persönlich, ich wette aber, dass außer auf den Schülerfahrten auch ein RS1 nicht übervoll sein dürfte.
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Beitrag von mic »

Ich denke, dass man für die Zahl an Fahrgästen, die von Rodach bis Weiden durchfahren, wahrscheinlich an einer Hand abzählbar sein dürfte. Von Coburg bis Bayreuth läuft ja ein RE parallel.

Und wenn ich an die Unmenge heißer Luft denke, die vor einigen Jahren ein 614er gemeinsam mit mir (alleine!) von Münchberg nach Helmbrechts transportiert hat, erscheint mir die jetzige Lösung dann doch vernünftiger und auch attraktiver.
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Beitrag von mic »

Nachschlag: In der Frankenpost gibts ein Foto von der Inneneinrichtung. Leider keine Vogel-Sitze :(
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Frankenpost: Zweifel über Sicherheit der Privatbahn

"So soll ein Lokführer morgens den ersten Zug ab Bad Rodach eine Stunde zu früh nach Coburg gefahren haben. Ein anderer Kollege sei in Trebgast an einem Haltesignal weitergefahren. In Lichtenfels habe sich die Abfahrt eines Zuges verzögert, weil der Lokführer im falschen Führerstand saß. Bei Hochstadt-Marktzeuln sei es dem Fahrdienstleiter nicht möglich gewesen, sich über Funk in deutscher Sprache mit einem Agilis-Lokführer zu verständigen."
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Beitrag von Martin H. »

Rohrbacher @ 15 Oct 2011, 13:13 hat geschrieben: "So soll ein Lokführer morgens den ersten Zug ab Bad Rodach eine Stunde zu früh nach Coburg gefahren haben."
Ist da ZLB, SZB oder so?

Sowas ähnliches ist mir auch schon mal passiert. um Eins aufgewacht, Wecker ausgemacht. "Gibt´s doch nicht, heute so müde?"
Nach herrichten des Frühstücks erst festgestellt, dass ich zwei Stunden zu früh aufgestanden bin und den Wecker nur geträumt habe. Also ab in´s Bett und dann sogar länger geschlafen, da ja einiges schon erledigt war, Frühstück stand auf dem Tablett vor dem Bett, das ist doch mal Service :D
Zum Rest sag´ich mal nix.
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Beitrag von Boris Merath »

Martin H. @ 15 Oct 2011, 14:24 hat geschrieben: Ist da ZLB, SZB oder so?
Zugleitbetrieb, Bad Rodach ist ein Bfu mit Umfahrmöglichkeit. Allerdings ist die Strecke meines Wissens nach komplett freigemeldet - solange ein Zug in Rodach steht, dürfte man keinen weiteren (auf Signal) in die Strecke einlassen können. Mal davon abgesehen kann es ja durchaus sein dass die Zuglaufmeldungen korrekt durchgeführt wurden, und nur sowohl Tf als auch Zugleiter nicht gemerkt haben dass das eine Stunde zu früh war.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von JeDi »

Ruhig ists geworden ums DNO - ist also alles gut? Naja - fast. Einige Ausbauten auf der Strecke Ebern - Bamberg fehlen noch. Man erreicht im BEG-Qualitätsranking allen Unkenrufen zum Trotz wohl recht gute Werte, seitens agilis gibt man sich bemüht, das BÜ-Pfeifen ein wenig einzudämmen. Es läuft also recht rund - und laut inFranken ist die Zeit der Geisterzüge vorbei: klick

Auch da mit rein verwurschtelt und quasi 1:1 in den meisten Lokalpostillen abgedruckt eine PM der agilis Verkehrsgesellschaft als "Jahresbilanz".
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Bei agilis entfallen ab morgen bis voraussichtlich 6. Januar 2015 alle Züge auf den Strecken Münchberg - Helmbrechts und Hof - Selb und werden durch SEV-Busse ersetzt. Auf der Strecke Weidenberg - Bayreuth fahren die Züge ggf. mit einem VT weniger. Grund ist eine eingeschränkte Verfügbarkeit der 650 durch einen Serienschaden an den Iveco-Motoren, der wohl zu Motorschäden führt.

Ja ne, is' klar. Weil's natürlich keine drei (!) anderen Triebwagen irgendwo zu leihen gibt, muss man deswegen ganze Strecken auf Busse umstellen... Bei mehreren Wochen SEV ohne infrastrukturbedingten Grund würde ich als Besteller auch mal durchgreifen! Wie kann's sein, dass dieses EVU im Qualitätsranking den ersten Platz belegt? Zur Erinnerung: Münchberg - Helmbrechts fuhr ja bereits öfters mehrere Tage SEV, weil keine Lokführer da waren. SEV darf nicht billiger sein, als zur Not Züge/Personal von sonstwo = extern anzumieten! Um ohne SEV auszukommen braucht man exakt drei Züge, wenn ich das richtig sehe...

Link: Fahrplanersatzkonzept
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Beitrag von 423176 »

Rohrbacher @ 2 Nov 2014, 21:22 hat geschrieben: Ja ne, is' klar. Weil's natürlich keine drei (!) anderen Triebwagen irgendwo zu leihen gibt, muss man deswegen ganze Strecken auf Busse umstellen... Bei mehreren Wochen SEV ohne infrastrukturbedingten Grund würde ich als Besteller auch mal durchgreifen! Wie kann's sein, dass dieses EVU im Qualitätsranking den ersten Platz belegt?
Wo nix fährt, kann auch keine schlechte Qualität geleistet werden ;)
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Beitrag von ropix »

Weil die Qualität bislang wohl mehr als gepasst hat und für so einen Serienschaden kann das Unternehmen wohl auch eher nur bedingt etwas. Je nach Werkstattkapazität und wo die Behebung erfolgt und wie viele Leihtriebwägen sonst so eingesetzt werden könnte ich mir sogar vorstellen dass die 3 Triebwägen mehr auf Teufel bleib drin nicht mehr möglich sind. So gern ich ansonsten ja auch mitdreschen würde :)

Aber grad mit SEV kann man im BEG-Qualitätsranking auch Pluspunkte machen...
-
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Beitrag von JeDi »

ropix @ 2 Nov 2014, 22:21 hat geschrieben: Aber grad mit SEV kann man im BEG-Qualitätsranking auch Pluspunkte machen...
...zumindest wenn die Kommunikation sinnvoll erfolgt.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Rohrbacher @ 2 Nov 2014, 20:22 hat geschrieben: Bei agilis entfallen ab morgen bis voraussichtlich 6. Januar 2015 alle Züge auf den Strecken Münchberg - Helmbrechts und Hof - Selb und werden durch SEV-Busse ersetzt.
Aber nur Montag-Freitag.



Dass man allerdings nicht in der Lage zu sein scheint, irgendwo 3 ähnliche Triebwägen aufzutreiben, ist meiner Meinung nach schon auch ein Armutszeugnis.
Ganz in der Nähe kommt ja auch die EB vorbei, die auch einen recht großen Fuhrpark an einteiligen Stadler'schen Dieseltriebwägen unterhält*. Ansonsten dürften die großen Roten sicherlich auch irgendwas haben – notfalls in Hamm...

*Ist eigentlich irgendetwas bekannt, ob diese Schäden auch bei anderen Unternehmen auftreten? Und, falls ja, bei welchen?
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

TramBahnFreak @ 3 Nov 2014, 00:20 hat geschrieben:*Ist eigentlich irgendetwas bekannt, ob diese Schäden auch bei anderen Unternehmen auftreten? Und, falls ja, bei welchen?
Laut agilis ja. Bei welchen, sagen sie nicht.
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

TramBahnFreak @ 3 Nov 2014, 00:20 hat geschrieben: Ansonsten dürften die großen Roten sicherlich auch irgendwas haben – notfalls in Hamm...
So kurzfristig? Und vor allem mit Personal, das auch in der Lage ist, die Dinger zu fahren?
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Beitrag von mapic »

Naja, SEV bis Anfang Januar ist jetzt insgesamt keine so ganz kurzfristige Angelegenheit mehr. Was machen jetzt eigentlich die Vogtlandbahn Desiros, die noch vor ein paar Monaten beim Meridian waren?
JeDi
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Beitrag von JeDi »

mapic @ 3 Nov 2014, 01:12 hat geschrieben: Naja, SEV bis Anfang Januar ist jetzt insgesamt keine so ganz kurzfristige Angelegenheit mehr. Was machen jetzt eigentlich die Vogtlandbahn Desiros, die noch vor ein paar Monaten beim Meridian waren?
Ab Fahrplanwechsel in Ostsachsen fahren. Ist eh die Frage, ob die für den doch recht anspruchsvollen Fahrplan reichen...
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