Mark8031 @ 7 May 2021, 20:41 hat geschrieben:dass man Personal einfach auch am Wochenende zusätzlich disponieren könnte, weil es doch eh nur faul zuhause rum liegt (analog zu den rum stehenden Fahrzeugen).
Interessante Auslegung meines übrigens nun wirklich alles andere als neuen Vorschlags, nicht nur die Arbeitszeiten sinnvoller zu verteilen, damit am Ende viele Leute weniger Überstunden machen müssen als heute. Ich hätte jetzt noch ausführen können, dass die rumstehenden Fahrzeuge natürlich kein einseitiges Phänomen sind und man Arbeitszeitökonomie nicht so forentauglich plakativ sieht wie das Fahrzeugmaterial, dass in Form von hunderten Tonnen Stahl auch anderswo als an den beispielhaft genannten Orten und Zeiten rumsteht, sondern manchmal auch mit unnötig geringer oder unnötig hoher Auslastung sowie Folgen für den Energieverbrauch fährt. Ich hoffe, dir ist klar, so wie man bei den Fahrzeugen Reserven = eine geringere Auslastung gewinnen könnte, wenn man nur mit dem Gesamtfuhrpark mit weniger technischen und organisatorischen Einschränkungen planen könnte, sich auch beim Personalbestand eine Entlastung ergeben würde, indem Spitzen weniger einseitig verteilt werden, sodass im einen Netz überproportional viele Nacht- und Wochenendstunden anfallen und insbesondere durch Spitzen jenseits des Takts sich auch viele lustige Schichten mit schlechter Ökonomie ergeben, die unter'm Strich zu mehr Arbeit führen. Du kennst die Geschichte mit den
UPS-Fahrern, die nicht links abbiegen? Wenn du mir folgst, ich hab's letztens schonmal erwähnt, wie's bei vielen zu kleinen Strukturen bei der Bahn sein kann, dass extra wegen einer Stunde eine komplette Schicht angefangen werden muss. Da arbeiten dann Leute effektiv das, was in einer größeren Struktur eventuell besser auf die Leute verteilt werden kann und damit bei der heutigen Eisenbahn weniger Überstunden bedeuten würde. Fiktives Beispiel: Bei der BRB fahren Leute regelmäßig Überstunden, der Güterverkehr wiederum sieht kein Land gegen den Lkw, weil da teilweise ein Lokführer für zwei effektive Stunden pro Schicht aufstehen muss und entsprechend kostet. Oder stell dir vor, du könntest bei der S-Bahn einen Tf nach seiner Pause nicht mehr oder weniger auf den nächstbesten Zug setzen, sondern der müsste z.B. "seine Linie" abwarten. Schwupps, schon fehlen hinten raus wieder ein paar Minuten Arbeitszeit. Da bräuchtest du dann entweder noch mehr Leute für die gleiche Produktivität oder wie heute leider üblich mehr Stunden pro Nase, wenn das überhaupt noch geht. Natürlich stößt du immer irgendwie an Grenzen, aber umso mehr du hochskalieren kannst, umso flexibler du Maschinen und Personal einsetzen kannst, umso weniger Mangel müsste man verwalten, den Personal und Fahrgäste ausbaden müssen. Neben der Technik an der Strecke ist m.W. auch das ein Grund, warum die SBB um einiges produktiver sind als Wettbewerbsland.
Aber siehste das passiert, wenn man's nicht doppelt drölfzig Seiten lang so detailiert ausführt, dass auch der allerletzte keine Korinthe zum (wie in Bahnforen üblich gerne auch mal absichtlich) falsch Verstehen mehr finden kann, sondern sich maximal dran stören kann, wenn nicht sowas komplexes wie die Ressourcen bei der Eisenbahn dann eben nicht zugespitzt auf ein ganz kleines Handydisplay passen. Gut, dass wir das jetzt geklärt haben!