Alles zur Bayerischen Oberlandbahn

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
Antworten
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 23967
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Nachdem die Printmedien in letzter Zeit (SZ 31.3.08, Merkur 31.01.08) in letzter Zeit sowohl von eventueller Taktverdichtung schon vor 2013 (Laufzeit des Vertrages mit der BEG) als auch von eventueller Elektrifizierung (Richtung Bayrischzell) geschrieben wird, wollte ich mal fragen was die Forumsgurus zu dem Thema wissen.
Der Integral wird ja nicht mehr hergestellt und die Idee ist wohl, wenn der Bayerischzell Ast elektrifiziert würde, dann könnte man die Dieselfahrzeuge auf dee anderen Ästen konzentrieren. Elektrotriebwagen sind wohl auf dem Markt zur Zeit besser verfügbar.

Weiterhin gibt es ja Gerüchte, dass die BOB irgendwann die Mangfalltalstrecke bedient http://www.merkur-online.de/mm_alt/regione.../art2778,786352
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Wer sagt denn, dass die BOB die Ausschreibung ab 2013 wieder gewinnt? Kann sein, aufgrund des Erfolges, aber es zählt ja in unserer renditegeilen Welt nur noch der Preis (langfristig steigt der eh wieder und man hat viel auf dem Weg dahin zerstört).

Beim Integral gibts Überlegungen die Produktion wieder aufzunehmen, wie realistisch das ist, ist jedoch die andere Frage.

Und ich bin klarer Befürworter einer Elektrifizierung nach Bayrischzell und später (das Öl wird immer teurer) wird man mal dafür dankbar sein. Das kann nur der erste Schritt sein, Lenggries und Tegernsee folgen zu lassen.

Eine kleine OT-Frage am Rande: Wieso führt die Strecke Schaftlach - Bad Tölz wirklich an jedem Ort dazwischen weiträumig vorbei? Ein Anschluss wäre ohne weiteres möglich gewesen, da die Strecke weder großartig höher noch tiefer als Orte wie Waakirchen liegt.
Daniel-Würzburg
Haudegen
Beiträge: 525
Registriert: 25 Jun 2007, 17:56
Wohnort: Würzburg, fußläufig zu NWS

Beitrag von Daniel-Würzburg »

KBS 855 @ 5 Apr 2008, 17:18 hat geschrieben:Wer sagt denn, dass die BOB die Ausschreibung ab 2013 wieder gewinnt? Kann sein, aufgrund des Erfolges, aber es zählt ja in unserer renditegeilen Welt nur noch der Preis (langfristig steigt der eh wieder und man hat viel auf dem Weg dahin zerstört).
Niemand behauptet, dass die BOB 2013 die Ausschreibung gewinnt. Angesichts der Erfolgsgeschichte wäre es ihr aber zu gönnen.
KBS 855 @ 5 Apr 2008, 17:18 hat geschrieben:Beim Integral gibts Überlegungen die Produktion wieder aufzunehmen, wie realistisch das ist, ist jedoch die andere Frage.
Tatsächlich? Wer überlegt? Doch nicht etwa die Jenbacher Fahrzeugwerkstätten? Die sind doch pleite...
Außerdem haben die großen Hersteller mittlerweile eine Reihe von leistungsfähigen Dieseltriebwagen im Programm, die sich kostengünstig von der Stange ordern lassen. Die BOB hat das gleiche Problem wie VIAS im Odenwald. Bei einer Triebwagenbaureihe, von der nur wenige Fahrzeuge/Serien gebaut wurden, ist eine Nachbestellung weit schwieriger als bei LINT, Talent, Desiro und Co.
KBS 855 @ 5 Apr 2008, 17:18 hat geschrieben:Und ich bin klarer Befürworter einer Elektrifizierung nach Bayrischzell und später (das Öl wird immer teurer) wird man mal dafür dankbar sein. Das kann nur der erste Schritt sein, Lenggries und Tegernsee folgen zu lassen.
Ich bin der letzte der gegen eine Elektrifizierung ist, aber bevor nicht alle wichtigen (Haupt-)Strecken elektrifiziert sind, ist jeder Träumerei von elektrischen Zügen nach Bayrischzell sinnlos. Wenn mal die Marschbahn, die Südbahn und die Sachsen-Franken-Magistrale elektrifiziert sind, ist immer noch genug Zeit für die BOB-Strecken.
FÜR DEN AUSBAU DER WÜRZBURGER STRASSENBAHN
Wir brauchen neue Straßenbahnstrecken nach Versbach, Lengfeld, Gerbrunn und Höchberg!
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 23967
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Daniel-Würzburg @ 5 Apr 2008, 17:52 hat geschrieben: Ich bin der letzte der gegen eine Elektrifizierung ist, aber bevor nicht alle wichtigen (Haupt-)Strecken elektrifiziert sind, ist jeder Träumerei von elektrischen Zügen nach Bayrischzell sinnlos. Wenn mal die Marschbahn, die Südbahn und die Sachsen-Franken-Magistrale elektrifiziert sind, ist immer noch genug Zeit für die BOB-Strecken.
Also die Marschbahn ist im Südteil durchaus elektrifiziert und ob der Norden so einfach elektrifizierbar ist, sei mal dahingestellt. Auf dem Hindenburgdamm sind die Umweltbedingungen doch etwas anspruchsvoller.
Südbahn:welche?
Sachsen-Franken-Magistrale: ich persönlich sehe da keinen politischen Willen.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Daniel-Würzburg
Haudegen
Beiträge: 525
Registriert: 25 Jun 2007, 17:56
Wohnort: Würzburg, fußläufig zu NWS

Beitrag von Daniel-Würzburg »

Iarn @ 5 Apr 2008, 18:08 hat geschrieben:Also die Marschbahn ist im Südteil durchaus elektrifiziert und ob der Norden so einfach elektrifizierbar ist, sei mal dahingestellt. Auf dem Hindenburgdamm sind die Umweltbedingungen doch etwas anspruchsvoller.
Die Strippe bis Itzehoe bringt aber für die NOB-Züge nach Westerland gar nichts, im Gegenteil, sie müssen die knapp 65 km von Hamburg bis Itzehoe und Fahrdraht dieseln. Nur eine Élektrifizierung der Reststrecke wäre sinnvoll, auch für den Hindeburgdamm fände sich sicherlich eine Lösung.
Iarn @ 5 Apr 2008, 18:08 hat geschrieben:Südbahn:welche?
Die Württembergische Südbahn, Ulm--Friedrichshafen--Lindau.
Iarn @ 5 Apr 2008, 18:08 hat geschrieben:Sachsen-Franken-Magistrale: ich persönlich sehe da keinen politischen Willen.
Ich schon. Insbesondere in Plauen, Hof, Bayreuth und den anderen mittelgroßen Städten im Vogtland und Oberfranken rumort es ganz gewaltig. Die hoffen anscheinend, dass mit der Oberleitung auch der Fernverkehr kommt.
Ich sehe allerdings im Oberland keinen politischen Willen, sondern nur einen Willen von Heino Seeger. B) Seine Äußerungen würde ich eher als eine Träumerei abtun, die wohl jeder EVU-Chef (und Fuzzy) hat. Unlängst sprach der Chef der Westfrankenbahn auch mal davon, die Strecke Aschaffenburg--Miltenberg elektrifizieren zu wollen. Das hätte aber in etwa den gleichen Effekt wie bei der Marschbahn, man hätte eine zum Teil elektrifizierte Strecke, die durchgehenden Züge bis Wertheim oder Crailsheim müssten bis Miltenberg trotzdem dieseln.
Eine Elektrifizierung der Strecke nach Bayrischzell würde sich da noch eher lohnen, da zwischen München und Holzkirchen ohnhein schon die Strippe hängt. Dann könnte man den Bayrischzeller Ast gleich in das Münchner S-Bahn-System aufnehmen... :D
FÜR DEN AUSBAU DER WÜRZBURGER STRASSENBAHN
Wir brauchen neue Straßenbahnstrecken nach Versbach, Lengfeld, Gerbrunn und Höchberg!
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16123
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Ne Elektrifizierung nach Bayrischzell find ich jetzt nicht so sinnvoll - wenn dann müsste man schon das gesamte Oberland elektrifizieren, ansonsten muss man entweder das Flügelzugkonzept aufgeben oder braucht mit den VTs kompatible ETs, außerdem denke ich auch gibt es wichtigere Strecken als das Oberland - z.B. das Mühldorfer Netz zuumindest auf den Strecken mit hohem Güteraufkommen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 23967
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Das bisherige Flügelungskonzept auf der Oberlandbahn ist ja am Anschlag angekommen, da man nicht beliebig viele Integrale koppeln kann und ein Integral pro Ziel oft nicht reicht.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13269
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

Wenn hier weiter verdichtet werden soll, würde ich wirklich auch Fahrdraht spannen und die BOB-Strecke in eine potentielle Express-S-Bahn integrieren.
Stadtbahn für Regensburg , offizielle Projektseite der Stadt Regensburg
tobster
Haudegen
Beiträge: 632
Registriert: 07 Sep 2007, 00:00

Beitrag von tobster »

Das Problem im Oberland ist denke ich hauptsächlich das Kapazitätsproblem der BOB. Als die BOB angefangen hat, wurde mit bis zu 5000 Fahrgästen pro Tag gerechnet. Inzwischen gibts Tage mit 15000 Fahrgästen. In den letzten Sommern gabs immer Mal wieder Beschwerden von Ausflüglern/Touristen, die über 2 Stunden warten mussten bis eine BOB kam, in die sie und ihr Fahrrad auch reingepasst haben (und das jetzt weil Züge ausgefallen sind oder verspätet waren, sondern weil die Züge schlichtweg voll waren).
Theoretisch würde sich der Integral wohl nachproduzieren lassen. Das ist allerdings exterm unwirtschaftlich, weil die BOB nur eine Hand voll Züge mehr bräuchte.
Andere Dieselfahrzeuge, die mit dem Integral mithalten können gibts auch net so viele. Mithalten bedeutet 140 fahren können, sich schnell flügeln lassen, und winterfest sein. Man sieht das ja z.B. an den drei BOB-Talenten, die nur 120 fahren und im Winter deutlich mehr Probleme machen, und der BOB damit Probleme machen im Fahrplan. Mir würde da nur der 612er einfallen als Lösung (wobei ich da nichts zur Winterfestigkeit weiß).
Daher kam dann wohl die Idee der Elektrifizierung auf, damit man mehr Auswahl an Zügen hat.
Was ich da allerdings net ganz dran versteh: Wieso will man (zuerst) nach Bayrischzell elektrifizieren? Dann hätte die BOB doch einen Haufen Züge, die ihr eigenes Betriebswerk in Lenggries nicht mehr erreichen können. Oder will man die Züge dann immer mit ner Lok dahinschleppen? Oder gleich auch noch ein neues Betriebswerk bauen?


edit: @spock Im Endeffekt ist die BOB jetzt schon eine Express-S-Bahn meiner Meinung nach. Was würdest du denn da noch anders machen?
Benutzeravatar
rob74
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2330
Registriert: 30 Sep 2004, 13:00

Beitrag von rob74 »

Daniel-Würzburg @ 5 Apr 2008, 17:52 hat geschrieben:Tatsächlich? Wer überlegt? Doch nicht etwa die Jenbacher Fahrzeugwerkstätten? Die sind doch pleite...
Außerdem haben die großen Hersteller mittlerweile eine Reihe von leistungsfähigen Dieseltriebwagen im Programm, die sich kostengünstig von der Stange ordern lassen.
Connex bzw. Veolia bzw. die BOB (ich weiß jetzt nicht genau wer) hat die Rechte erworben, den Integral zu bauen. Sie haben allerdings noch keinen Partner gefunden, der ihn auch bauen will. So schlecht ist der Integral gar nicht. Da sind viele innovative Ideen drin (die sich natürlich auch in heftigen Kinderkrankheiten geäußert haben, aber die sind mittlerweile ausgestanden). Außerdem, und das ist für die BOB besonders wichtig, haben die SchaKus eine Abdeckung, was ich bisher bei keinem Diseltriebwagen (OK, außer dem ICE-TD ;) ) gesehen habe. Sonst wäre das Flügelkonzept im Winter im Oberland gar nicht machbar.
Daniel-Würzburg @ 5 Apr 2008, 17:52 hat geschrieben:Ich bin der letzte der gegen eine Elektrifizierung ist, aber bevor nicht alle wichtigen (Haupt-)Strecken elektrifiziert sind, ist jeder Träumerei von elektrischen Zügen nach Bayrischzell sinnlos. Wenn mal die Marschbahn, die Südbahn und die Sachsen-Franken-Magistrale elektrifiziert sind, ist immer noch genug Zeit für die BOB-Strecken.
Sinnlos ist das bestimmt nicht. Schließlich wird auch die Linie A nach Altomünster elektrifiziert, und warum? Um sie besser ins S-Bahnsystem zu integrieren. Die Überlegungen für das Oberland-Netz haben wahrscheinlich einen ähnlichen Grund. Allerdings würde ich sagen: wenn, dann alle 3 Äste auf einmal. Oder man integriert den elektrifizierten Teil ins S-Bahnsystem (statt der S27), und die zwei anderen Äste kriegen die derzeitigen Trassen der BOB. Sonst wären das statt einem BOB-Zug immer zwei, und dann noch eine Taktverdichtung würde glaube ich die Kapazitäten der S7-Strecke sprengen.
elba

Beitrag von elba »

KBS 855 @ 5 Apr 2008, 17:18 hat geschrieben:Wer sagt denn, dass die BOB die Ausschreibung ab 2013 wieder gewinnt?
Ich denke, das eine hat mit dem anderen wenig zu tun. Auslöser der Überlegungen sind ja nicht die Tatsache, daß da ein bestimmtes EVU fährt, sondern die Kapazitätsprobleme. Das Flügelungskonzept der BOB hat natürlich gewisse Maßstäbe gesetzt, hinter die auch andere nicht so einfach zurückkönnen. Und da ist dann die Idee, die Mangfalltalstrecke mit einzubinden und mit der Bayrischzeller zu koppeln, sozusagen EVU-übergreifend naheliegend. Die Frage ist eher, kann man die nächste Ausschreibung so fassen, daß sie BOB-Strecken plus Mangfaltalbahn umfasst.
Beim Integral gibts Überlegungen die Produktion wieder aufzunehmen, wie realistisch das ist, ist jedoch die andere Frage.
Halte ich inzwischen für nicht mehr relevant und fernab einer Realisierungschance. Die Leute, die über sowas nachdenken, sind nicht die, die da wirklich mitspielen könnten. Die BOB hat sich jedenfalls von solchen Ideen inzwischen verabschiedet.

Edmund
Daniel-Würzburg
Haudegen
Beiträge: 525
Registriert: 25 Jun 2007, 17:56
Wohnort: Würzburg, fußläufig zu NWS

Beitrag von Daniel-Würzburg »

Also die Vision der BOB sieht ja wohl vor,
* Integral-Triebwagen von München über Holzkirchen nach Schaftlach, Flügelung nach Tegernsee und Lenggries. Durch die Aufteilung auf nur noch zwei Streckenäste könnten dann Tegernsee und Lenggries mit jeweils zwei Integralen bedient werden (also vier Einheiten nördlich Schaftlach)
* E-Triebwagen (welcher Art auch immer) auf dem Bayrischzeller Ast. Diese Triebwagen könnten später mit einem zusätzlichen Zugteil für die Mangfalltalbahn bestückt werden, der in Holzkirchen abgekuppelt wird.

Das Konzept ließe sich aber in ähnlicher Form schon jetzt verwirklichen. Es gäbe lediglich keine E-Triebwagen, sondern Dieseltriebwagen von der Stange. Die BOB könnte eine Reihe zusätzlicher Talente ordern, die meines Wissens für bis zu 160 km/h angeboten werden. Auch eine "winterfeste" Ausführung dürfte es geben, da die Talente in großer Anzahl auch in Österreich fahren. Möglicherweise hat die BOB lediglich wegen möglichst kleiner Typenvielfalt innerhalb des Veolia-Konzerns keine Triebwagen bekommen, die auf ihr Einsatzgebiet zugeschnitten sind.
FÜR DEN AUSBAU DER WÜRZBURGER STRASSENBAHN
Wir brauchen neue Straßenbahnstrecken nach Versbach, Lengfeld, Gerbrunn und Höchberg!
elba

Beitrag von elba »

Daniel-Würzburg @ 5 Apr 2008, 19:20 hat geschrieben: Also die Vision der BOB sieht ja wohl vor,
* Integral-Triebwagen von München über Holzkirchen nach Schaftlach, Flügelung nach Tegernsee und Lenggries. Durch die Aufteilung auf nur noch zwei Streckenäste könnten dann Tegernsee und Lenggries mit jeweils zwei Integralen bedient werden (also vier Einheiten nördlich Schaftlach)
* E-Triebwagen (welcher Art auch immer) auf dem Bayrischzeller Ast. Diese Triebwagen könnten später mit einem zusätzlichen Zugteil für die Mangfalltalbahn bestückt werden, der in Holzkirchen abgekuppelt wird.

Das Konzept ließe sich aber in ähnlicher Form schon jetzt verwirklichen. Es gäbe lediglich keine E-Triebwagen, sondern Dieseltriebwagen von der Stange. Die BOB könnte eine Reihe zusätzlicher Talente ordern, die meines Wissens für bis zu 160 km/h angeboten werden. Auch eine "winterfeste" Ausführung dürfte es geben, da die Talente in großer Anzahl auch in Österreich fahren. Möglicherweise hat die BOB lediglich wegen möglichst kleiner Typenvielfalt innerhalb des Veolia-Konzerns keine Triebwagen bekommen, die auf ihr Einsatzgebiet zugeschnitten sind.
Die BEG müßte aber die zusätzlichen Zugleistungen bestellen. Das ist aber nach Ausschreibung und bei Einbindung der Mangfalltalbahn deutlich wahrscheinlicher als einfach nur so.

Edmund
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16123
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 5 Apr 2008, 19:00 hat geschrieben: Das bisherige Flügelungskonzept auf der Oberlandbahn ist ja am Anschlag angekommen, da man nicht beliebig viele Integrale koppeln kann und ein Integral pro Ziel oft nicht reicht.
Das mag für die HVZ gelten - außerhalb der HVZ wird man aber wohl nicht im Halbstundentakt mit Kurzzügen nach Holzkirchen gondeln, sondern weiterhin nur so wie jetzt im Stundentakt. Hier wäre es schon sinnvoll dass die Züge für die einzelnen Äste nach wie vor untereinander kompatibel sind, ansonsten wäre Umsteigen angesagt, und das machts unattraktiv.
tobster @ 5 Apr 2008, 19:06 hat geschrieben:edit: @spock Im Endeffekt ist die BOB jetzt schon eine Express-S-Bahn meiner Meinung nach. Was würdest du denn da noch anders machen?
Nein, ist sie nicht. Eine Express-S-Bahn wäre sie, wenn sie in Deisenhofen, Sauerlach und Otterfing auch noch halten würde. Das wiederum würde die Fahrzeit ins Oberland verlängern, außerdem zweifle ich etwas an dass es Sinn macht noch mehr Fahrgäste in die BOB reinzuquetschen - es ist schon sinnvoll wenn man die Express-S-Bähn von der Regionalbahn trennt.
rob74 @ 5 Apr 2008, 19:14 hat geschrieben:Außerdem, und das ist für die BOB besonders wichtig, haben die SchaKus eine Abdeckung, was ich bisher bei keinem Diseltriebwagen (OK, außer dem ICE-TD ;) ) gesehen habe. Sonst wäre das Flügelkonzept im Winter im Oberland gar nicht machbar.
Problem bei den Bugklappen ist, dass der Bugklappenmechanismus nicht so gut beheizt wie die Schaku ist, deswegen fährt die BOB im Winter gerne mit offener Bugklappe.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
lekomat
Routinier
Beiträge: 495
Registriert: 07 Feb 2006, 12:08
Wohnort: irgendwo im Mangfalltal

Beitrag von lekomat »

* E-Triebwagen (welcher Art auch immer) auf dem Bayrischzeller Ast. Diese Triebwagen könnten später mit einem zusätzlichen Zugteil für die Mangfalltalbahn bestückt werden, der in Holzkirchen abgekuppelt wird.
So in die Richtung gehen meine Gedanken auch! In Rosenheim hätte man (noch) genug Platz für ein Betriebswerk!

Aber die DB will die Mangfalltalbahn ja nicht abgeben, wir ham ja eh schon oft einen 30 Minuten Takt und sonst eigentlich einen Stundentakt zumindest bis Kreuzstraße! Außer man will weiter abbauen, Rosenheim - Kufstein - (Innsbruck) wird eh von ÖBB gefahren, Rosenheim - Mühldorf von der SOB!
**** 09.02.2016 - Ein schwarzer Tag ****
tobster
Haudegen
Beiträge: 632
Registriert: 07 Sep 2007, 00:00

Beitrag von tobster »

@elba Eine zusätzliche Leistung wurde aber für dieses Jahr z.B. für BOB86770 auch (anscheinend) bestellt, da sehe ich jetzt net das Problem.
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 23967
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

tobster @ 5 Apr 2008, 19:06 hat geschrieben: Was ich da allerdings net ganz dran versteh: Wieso will man (zuerst) nach Bayrischzell elektrifizieren? Dann hätte die BOB doch einen Haufen Züge, die ihr eigenes Betriebswerk in Lenggries nicht mehr erreichen können. Oder will man die Züge dann immer mit ner Lok dahinschleppen? Oder gleich auch noch ein neues Betriebswerk bauen?
Meine Theorie: Die Strecke Schaftlach-Tegernsee ist nicht bundeseigen, da Gelder zu bekommen, wird extrem schwierig. Die Zweige Tegernsee und Lenggries hängen stärker zusammen als der nach Bayrischzell. Ausserdem bemüht sich ja die BOB offensichtlich um die Bedienung der Mangfallbahn als Subunternehmer der DB. Vielleicht will man dann ein BW in Holzkirchen aufmachen?
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 23967
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 5 Apr 2008, 19:32 hat geschrieben: Das mag für die HVZ gelten - außerhalb der HVZ wird man aber wohl nicht im Halbstundentakt mit Kurzzügen nach Holzkirchen gondeln, sondern weiterhin nur so wie jetzt im Stundentakt. Hier wäre es schon sinnvoll dass die Züge für die einzelnen Äste nach wie vor untereinander kompatibel sind, ansonsten wäre Umsteigen angesagt, und das machts unattraktiv.
Das gilt vor allem am Wochenende. Habe die letzten Wochen trotz schlechtem Wetter sowohl nach Gmund (Richtung Tegernsee) als auch nach Schliersee nur einen Notsitz bekommen. Was ich mitbekommen habe (fahre recht häufig nach Schliersee) ist im Sommer die jetzige Kapazität um Faktror 2 zu gering. Was morgens in der U2/3/6 gerade noch zumutbar ist, ist im Ausflugsverkehr nicht mit dem Auto konkurrenzfähig.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
elba

Beitrag von elba »

tobster @ 5 Apr 2008, 19:38 hat geschrieben: @elba Eine zusätzliche Leistung wurde aber für dieses Jahr z.B. für BOB86770 auch (anscheinend) bestellt, da sehe ich jetzt net das Problem.
Ach, ein kleiner Unterschied zwischen einzelnen Züge und einer annähernden Verdopplung der Zugleistung im Abschnitt bis Holzkirchen besteht schon. Wobei ich nicht sicher bin, ob die BOB das nicht aus Eigeninitiative angeboten hat.

Zudem wird man sich wohl vor einer neuen Ausschreibung nicht auf eine adäquate Einnahmeaufteilung im MVV-Bereich einigen. Schon allein deswegen halte ich das eher für illusorisch.

Edmund
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13269
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

Ich meinte eigentlich hauptsächlich, dass man die elektrischen BOB-Züge dann in den 2. Stammstreckentunnel einfahren lassen sollte.
Von miraus muss da net unbedingt "S" dran stehen.
Man könnte dann auch Zugläufe ab Deisenhofen teilw. über Solln und teilweise über die S5Ost führen und über den Stamm2 verbinden.

Das gäbe dann quasi einen (sehr gedehnten) Ring Holzkirchen-Deisenhofen-Solln-Hbf-Stamm2-Ostbf-Deisenhofen-Holzkirchen.
Damit hätte man am Starnberger Bf wieder 1-2 Gleise mehr zur Verfügung.
Stadtbahn für Regensburg , offizielle Projektseite der Stadt Regensburg
Benutzeravatar
Jean
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16336
Registriert: 29 Nov 2002, 10:51
Wohnort: München

Beitrag von Jean »

Einfädeln in der zweiten Stammstrecke? Wie denn? Donnersbergerbrücke wird da nicht bedient!
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13269
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

:( mist.
Stadtbahn für Regensburg , offizielle Projektseite der Stadt Regensburg
Benutzeravatar
Tegernseebahn
Routinier
Beiträge: 474
Registriert: 27 Aug 2004, 21:49
Wohnort: Oberbayern

Beitrag von Tegernseebahn »

Ein BW müsste ja nicht unbedingt neu gebaut werden, in Rosenheim steht ja noch das alte BW, die Halle müsste lang genug sein.

Die Chance für den Neubau des Integrals sehe ich nur dann, wenn z. B. die Ausschreibung für das Dieselnetz Nordfranken gewonnen werden würde, aber nachdem ja nicht mal für das Augsburger Netz der Integral bestellt wurde, schaut es da eher schlecht aus.

Den Integral würde es ja auch ( zumindest theoretisch) auch als ET geben, wenn nötig auch als DoSto-Ausführung, aber ob sich da noch jemand die Weiterentwicklung antut, das Konzept wäre ja nicht schlecht.

Die Jenbacher Werke sind übrigens nicht pleite, die haben nur die Fertigung von Schienenfahrzeugen eingestellt.

Mfg tegernseebahn
Benutzeravatar
Südostbayer
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2161
Registriert: 15 Jul 2003, 13:28
Wohnort: nahe Mühldorf

Beitrag von Südostbayer »

Tegernseebahn @ 5 Apr 2008, 23:32 hat geschrieben:Ein BW müsste ja nicht unbedingt neu gebaut werden, in Rosenheim steht ja noch das alte BW, die Halle müsste lang genug sein.
Es ist aber fraglich, ob die Anlagen für die BOB zur Verfügung stünden...

Tegernseebahn @ 5 Apr 2008, 23:32 hat geschrieben:Die Chance für den Neubau des Integrals sehe ich nur dann, wenn z. B. die Ausschreibung für das Dieselnetz Nordfranken gewonnen werden würde, aber nachdem ja nicht mal für das Augsburger Netz der Integral bestellt wurde, schaut es da eher schlecht aus.
Mal ganz abgesehen von der Herstellersituation war der Integral in der Anschaffung relativ teuer. Solange also nicht eine Ausschreibung genau die Stärken des Integrals (Flügelzugbildung, hohe v/max, relativ große Kapazität) verlangt, wäre der Triebwagen für ein EVU die Garantie, aus Kostengründen aus dem Ausschreibungsverfahren zu fallen.
Benutzeravatar
Südostbayer
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2161
Registriert: 15 Jul 2003, 13:28
Wohnort: nahe Mühldorf

Beitrag von Südostbayer »

KBS 855 @ 5 Apr 2008, 17:18 hat geschrieben:Eine kleine OT-Frage am Rande: Wieso führt die Strecke Schaftlach - Bad Tölz wirklich an jedem Ort dazwischen weiträumig vorbei? Ein Anschluss wäre ohne weiteres möglich gewesen, da die Strecke weder großartig höher noch tiefer als Orte wie Waakirchen liegt.
Im 19. Jahrhundert wurden Bahnhöfe oft bewußt weit außerhalb der Orte angelegt. Das trifft nicht nur für Reichersbeuern, sondern eigentlich für alle Stationen zwischen Holzkirchen und Bad Tölz inklusive der beiden Endbahnhöfe zu: Auch der Bahnhof Holzkirchen liegt weit nördlich des im 19. Jhd. bestehenden Orts, ditto der alte Bahnhof Bad Tölz am nördlichen (!) Ortsrand.

Speziell zwischen Schaftlach und Tölz liegen außer Reichersbeuren nur Waakirchen und Greiling, (damals) beides deutlich kleinere Orte als das eh schon kleine Reichersbeuren, und die scheint man nicht so arg wichtig genommen zu haben...
tobster
Haudegen
Beiträge: 632
Registriert: 07 Sep 2007, 00:00

Beitrag von tobster »

Wenn ich das richtig im Kopf habe, durften damals, als die Strecke gebaut wurde, die Holzkirchner selber entscheiden wie nah sie die Bahn am Ortskern haben wollen. Ich nehme an, dass es in anderen Gemeinden ähnlich war.
noebi
Routinier
Beiträge: 431
Registriert: 24 Jul 2007, 22:14

Beitrag von noebi »

Es sollte doch kein Problem sein, die BOB im Halbstundentakt vom hbf nach Holzkirchen fahren zu lassen. Die Fahrzeit zwischen Donnersbergerbrücke und Siemenswerke ist ja annähernd gleich.

Z.B. so: Abfahrt Harras:
3 S7
8 S20
13 S17
18 BOB
23 S7
28 S27
33 S17
38 S20
43 S7
48 BOB
53 S17
58 S27

Es wäre sogar noch möglich, eine S17 als S7-Verstärker bis Hbf-Nord fahren zu lassen und die S20 und S27 jeweils im Halbstundentakt fahren zu lassen. Oder überseh ich da jetzt einen wichtigen Grund, warum das nicht so funktionieren sollte?? (OK, damit die S20 so fahren kann, ist ein Vollausbau der Sendlinger Spange nötig. Da war die Wahl von Harras als Referenzpunkt schlecht. Ich hätte genauso Siemenswerke nehmen können...)
Die BOB könnte sogar noch Zeit gutmachen gegenüber den S-Bahnen, wenn sie am Hbf. und an der Donnersbergerbrücke nicht 5 sondern 6 oder 7 Minuten später als die S-Bahn abfährt und dann bis Solln die nächste S-Bahn 'einholt'.

Eine Diesel-BOB könnte dann nach Lenggries und Tegernsee fahren mit nur einer Teilung. Die E-BOB nach Rosenheim und Bayerischzell mit auch nur einer Teilung. Wenn der zweite Innenstadt-Tunnel fertig ist, könnte die E-BOB über Giesing in diesen einfahren. Ein Problem dabei könnte sein, dass man auf eine langsamere S-Bahn aufläuft.

Schöne Grüße,
Nöbi.
ropix
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14149
Registriert: 14 Apr 2004, 09:55
Wohnort: Überm großen Teich: Zumindest kann man mit der MVG gemütlich hinschippern
Kontaktdaten:

Beitrag von ropix »

Also in Bayern sind schon Strecken elektrifiziert worden auf denen am Tag 5 Güterzüge verkehren. Insofern wäre eine Oberleitung nach Bayrischzell auch nicht so besonders. Das Problem der großen Strecken sind ja immer gleich die Kosten, die ein Ausbau verschlingt. Und grad nach Mühldorf kann man gar nicht anfangen. Weil da muss schon 2 Gleise, 200 Km/H und Oberleitung gleichzeitig her. Ansonsten muss sich irgendjemand anhören dass er wieder nur halbherzig gebaut hat. Also lieber mal gar nix tun :) (oder abwarten, mit Ringschluss und Ausbau Ampfing sofern er denn doch kommt muss ja dann irgendwann irgendwas geschehen.)

Oberleitung Richtung Tegernsee hat halt noch das kleine Problem einer armen Privatbahn die sich nicht mal eben so den Strick geben kann.
-
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13269
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

Connex oder wer auch immer kann sich ja die Tegernseer Lokalbahn einverleiben.
Stadtbahn für Regensburg , offizielle Projektseite der Stadt Regensburg
elba

Beitrag von elba »

spock5407 @ 6 Apr 2008, 12:15 hat geschrieben: Connex oder wer auch immer kann sich ja die Tegernseer Lokalbahn einverleiben.
Die TAG ist in erster Line eine Immobilien-Holding. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/TAG_Tegernsee...und_Beteiligung

Aber es ist sicher verhandelbar, inwieweit BOB/Veolia auf Pachtbasis in die Strecke investieren. Bzw. wenn TAG da Oberleitung hinstellen lässt, wie sich dadurch die Preise für die Streckennutzung durch die BOB erhöhen. Falls Veolia in die EIU-Rolle schlüpft, ist das halt auch zusätzlicher Aufwand. Aber das hätte man ja auch schon 1998 haben können, und irgendwie scheinen beide Seiten mit dem jetzigen Zustand nicht unzufrieden zu sein.

Edmund
Antworten