[D] Stadtverkehr in Düsseldorf

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

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Ich mach mal ein neues Thema auf, das sich rund um den öffentlichen Verkehr in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf und die Rheinbahn drehen soll, Verbindungen in die Nachbarstädte Neuss, Krefeld, Duisburg und Wuppertal inklusive.

Ich fange mit einer ganz doofen Frage an: Es gibt zwei Stammstrecken, die als dritte Stammstrecke bekannt Wehrhahnlinie, eine nie realisierte vierte Stammstrecke und eine geplante sechste. Was ist mit Strecke fünf passiert?
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Aus Wiki:

Erste Überlegungen

Die ursprünglichen Planungen der 1960er Jahre sahen ein U-Bahnsystem für Düsseldorf vor. [....]


Weiter siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Stadtbahn_D%C...3.9Cberlegungen

Mehr kann ich dazu leider auch nicht sagen

EDIT von FloSch: Text aus urheberrechtlichen Gründen gelöscht, Verlinkung reicht aus.
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

Autobahn @ 6 Apr 2008, 10:41 hat geschrieben: Aus Wiki:

(...)

http://de.wikipedia.org/wiki/Stadtbahn_D%C...3.9Cberlegungen
Kurz nach Deinem zitierten Absatz steht noch:
Stammstrecke 5 (U81) (langfristige Planung)
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Larry Laffer @ 6 Apr 2008, 14:46 hat geschrieben:Verkehrsunfall in Oberbilk - 26-Jährige beim Verlassen der Bahn angefahren und schwer verletzt



Edit von VT 609 (Moderator): Link repariert
Eine traurige Angelegenheit, die wieder einmal mehr beweist, dass Schienenverkehr auf eine eigene Trasse gehört. Diese kann, wenn es nicht anders möglich ist, lediglich aus einer Sperrfläche für Kfz bestehen. Wo keine Haltestelleninsel gebaut werden kann, muss die Haltestelle durch eine Ampel abgesichert werden. Vielerorts, auch in Düsseldorf, ist dies auch vorhanden. Leider jedoch nicht an der Unfallstelle, obwohl es baulich dort möglich wäre.

Der Unfallfahrer kam aus Werdohl, der nächstgelegene Ort mit Straßenbahn ist Dortmund (50 Km). Offensichtlich war er ungeübt im Umgang mit Straßenbahnen und hat die Haltestelle übersehen.
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JNK
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Beitrag von JNK »

Mal kurz 'ne Frage: Man hat Anfang Februar in D-Bilk (S) umgebaut und Straßenbahnschienen wegen den neuen Arcaden anders verlegt. Wird die Haltestelle auch irgendwann verlegt oder bleibt das jetzt so wie es ist? (Ist schon ungefähr einen Montat her das ich da war)
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Beitrag von Autobahn »

JNK @ 6 Apr 2008, 16:13 hat geschrieben: Mal kurz 'ne Frage: Man hat Anfang Februar in D-Bilk (S) umgebaut und Straßenbahnschienen wegen den neuen Arcaden anders verlegt. Wird die Haltestelle auch irgendwann verlegt oder bleibt das jetzt so wie es ist? (Ist schon ungefähr einen Montat her das ich da war)
Das hängt in erster Linie mit dem Bau der Wehrhahnlinie zusammen. Diese soll nämlich am S-Bahnhof Bilk wieder ans Tageslicht kommen.
Infos dazu findest Du hier:

http://www.duesseldorf.de/wehrhahnlinie/index.shtml
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Beitrag von JNK »

Ah, Danke. An die Bauarbeiten für die Wehrhahnlinie hab ich gar nicht gedacht, ich hatte vermutet, dass man die Arcaden irgenwie anders anbinden will. und schon wieder etwas schlauer geworden.

Edit. Punkte schaden nicht...
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Ich denke auch, wenn eine Straßenbahn im MIV mitschwimmt und dann mitten auf der Straße hält, wie das ja öfter der Fall ist, dann sollte die Straßenbahn durch Ampeln abgeschirmt sein, wie das z.B. in Bochum auf der Hattinger Straße auf den Linien 308 und 318 und in Dortmund auf der Rheinischen Straße auf den Linien 403 und 404 der Fall ist.
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Beitrag von Autobahn »

Larry Laffer @ 6 Apr 2008, 17:45 hat geschrieben:Ich denke auch, wenn eine Straßenbahn im MIV mitschwimmt und dann mitten auf der Straße hält, wie das ja öfter der Fall ist, dann sollte die Straßenbahn durch Ampeln abgeschirmt sein, wie das z.B. in Bochum auf der Hattinger Straße auf den Linien 308 und 318 und in Dortmund auf der Rheinischen Straße auf den Linien 403 und 404 der Fall ist.
Im beschaulichen Mülheim a.d.Ruhr hat man dies bei fast allen Straßenbahnhaltestellen realisiert. Und zwar durch feste Haltestelleninseln, die zusätzlich durch Fußgängerampeln gesichert sind. Doch es sind ja nicht nur die Gefahren an den Haltestellen. Auch Fußgänger und Radfahrer, welche die Straße/Gleise überqueren und Autofahrer, die plötzlich die Spur wechseln, sind häufig in Unfälle verwickelt. Ich sehe den Schienenverkehr im Straßenraum sehr kritisch. Und zwar für beide Seiten. In den "kleineren" Orten mit Meterspur und geringerem Verkehrsaufkommen mag es noch vertretbar sein. In Städten wie Düsseldorf mit Normalspur und breiteren und wesentlich längeren Zügen (im Messeverkehr teilweise mit drei (!) gekuppelten Wagen), ist es aber ein Unding.
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Beitrag von rob74 »

Habe ich den Artikel richtig verstanden? Eine Straßenbahnhaltestelle ohne Fußgängerinsel, und die Ampel vor der Haltestelle zeigt für die Autos, die neben der Tram entlangfahren, Grün, während die Tram hält? Das ist ja fast schon grob fahrlässig seitens der Verkehrsplaner :blink: !
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

rob74 @ 6 Apr 2008, 18:12 hat geschrieben:Habe ich den Artikel richtig verstanden? Eine Straßenbahnhaltestelle ohne Fußgängerinsel, und die Ampel vor der Haltestelle zeigt für die Autos, die neben der Tram entlangfahren, Grün, während die Tram hält? Das ist ja fast schon grob fahrlässig seitens der Verkehrsplaner :blink: !
An dieser Stelle ist m. W. keine gesonderte Haltestellenampel installiert. Es handelt sich in dem Bericht um die Ampel an der Kreuzung Oberbilker Allee/Emmastr., die sich hinter der Haltestelle befindet. Solche Situationen sind leider sehr häufig und auch sehr gefährlich, besonders wenn es sich um auswärtige Fahrer handelt.
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Beitrag von ruhri »

rob74 @ 6 Apr 2008, 18:12 hat geschrieben: Habe ich den Artikel richtig verstanden? Eine Straßenbahnhaltestelle ohne Fußgängerinsel, und die Ampel vor der Haltestelle zeigt für die Autos, die neben der Tram entlangfahren, Grün, während die Tram hält? Das ist ja fast schon grob fahrlässig seitens der Verkehrsplaner :blink: !
Theoretisch sollte jeder Autofahrer wissen, dass es streng verboten ist, eine Straßenbahn mit offenen Türen zu überholen, wenn da keine Haltestelleninsel ist. Theoretisch! Praktisch aber... :(
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Münchner Kindl
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Beitrag von Münchner Kindl »

ruhri @ 6 Apr 2008, 18:24 hat geschrieben: Theoretisch sollte jeder Autofahrer wissen, dass es streng verboten ist, eine Straßenbahn mit offenen Türen zu überholen, wenn da keine Haltestelleninsel ist. Theoretisch! Praktisch aber... :(
Vielleicht sollte der Trambahnfahrer auch einfach die Türen nicht aufmachen, wenn jemand an ihm vorbei fährt.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Natürlich ärgere ich mich, wenn ich in Dortmund auf der Rheinischen Straße hinter einer Straßenbahn bin und ständig Rot habe. Auf der anderen Seite ist mir das immer noch lieber, als wenn ich eine junge Mutter mit Kind plattfahren würde.

In Witten gibt es an der Haltestelle Betriebshof Witten eine ähnliche Situation, aber ohne Ampel. Hier ist der Abstand zwischen Bürgersteig und Straßenbahn aber nicht groß genug, als daß ein Auto durchfahren könnte. Einmal habe ich es dennoch gesehen, die Straßenbahn hielt, ein Auto fuhr mit zwei Reifen auf dem Bürgersteig vorbei und hupte eine Oma an, die einsteigen wollte. Passiert ist zum Glück nichts.
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Beitrag von ruhri »

Münchner Kindl @ 6 Apr 2008, 18:28 hat geschrieben: Vielleicht sollte der Trambahnfahrer auch einfach die Türen nicht aufmachen, wenn jemand an ihm vorbei fährt.
Vielleicht sollte man jedem Autofahrer, der eine Straßenbahn mit offenen Türen überholt, den Führerschein für mindestens zwei Jahre abnehmen?
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Beitrag von Autobahn »

@ ruhri

Das man an einer haltenden Straßenbahn mit geöffneten Türen nicht vorbei fahren darf, lernt man in der Fahrschule. Doch wenn man es nicht geübt hat (weil es dort keine Strab gibt), vergisst man es leicht. Das schmälert aber nicht die Schuld.

@ Münchner Kindl

Diese Argument ist sicher gut. Ich hätte als Straßenbahnfahrer sicher so gehandelt, weil ich es gewohnt bin, mit der Dummheit der anderen zu rechnen. Rein rechtlich trifft ihn aber keine Schuld.
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Beitrag von Autobahn »

ruhri @ 6 Apr 2008, 18:47 hat geschrieben:Vielleicht sollte man jedem Autofahrer, der eine Straßenbahn mit offenen Türen überholt, den Führerschein für mindestens zwei Jahre abnehmen?
Nach § 20 der Straßenverkehrsordnung darf man an einer haltenden Straßenbahn vorsichtig (Schrittgeschwindigkeit) vorbei fahren. Fußgänger, welche die Fahrbahn überqueren, um die Straßenbahn zu erreichen oder diese verlassen haben Vorrang. Ein einfaches Vorbeifahren rechtfertigt also kein Fahrverbot.

http://www.verkehrsportal.de/stvo/stvo_20.php

Auf Grund der schweren Verletzungen kann man davon ausgehen, dass der Fahrer wesentlich schneller, als Schrittgewschindigkeit gefahren ist. Dies stellt also einen Verstoß gegen den § 20 StVO dar. Diese Verstoß wird selbstverständlich geahndet. Die Höhe ist von der tatsächlichen Geschwindigkeit abhängig.

Im § 11 des Straßenverkehrsgesetzes ist die Haftung des Unfallverursachers in Bezug auf die Körperveletzung geregelt

http://www.verkehrsportal.de/stvg/stvg_11.php

Auf jeden Fall wird hier aber noch der Straftatbestand der fahrlässigen Körperverletzung nach greifen. Diese wird mit Geld- oder Freiheitsstrafe geahndet. Je nach den Umständen des Falles kann dabei neben einer Freiheitsstrafe auch noch ein Fahrverbot "drin" hängen. Aber für den vorliegenden Fall will ich dazu nichts prognostizieren, das ich die Einzelheiten nicht kenne. "Lustig" wird es für den Unfallverursacher also auf keinen Fall.
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Beitrag von 146225 »

Autobahn @ 6 Apr 2008, 18:04 hat geschrieben: Ich sehe den Schienenverkehr im Straßenraum sehr kritisch. Und zwar für beide Seiten. In den "kleineren" Orten mit Meterspur und geringerem Verkehrs-aufkommen mag es noch vertretbar sein. In Städten wie Düsseldorf mit Normalspur und breiteren und wesentlich längeren Zügen (im Messeverkehr teilweise mit drei gekuppelten Wagen), ist es aber ein Unding.
Das liest sich wie live aus den 50/60/70er Jahren, als man in viel zu vielen Städten Deutschlands die vermeintlich altmodische Tram abgeschafft hat, um die Stadt "autogerecht" zu bekommen. Wie wir heute wissen, war das absoluter und besser nicht zu wiederholender Schwachsinn. Wenn sich Autofahrer in Gegenwart von Tramhaltestellen nicht benehmen können, wie sie eigentlich ihrer Verantwortung nach sollten, muß man eben bauliche Maßnahmen ergreifen, um unschuldige Tramfahrgäste vor Bleifußkünstlern zu schützen.
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Beitrag von andreas »

146225 @ 6 Apr 2008, 20:13 hat geschrieben: Das liest sich wie live aus den 50/60/70er Jahren, als man in viel zu vielen Städten Deutschlands die vermeintlich altmodische Tram abgeschafft hat, um die Stadt "autogerecht" zu bekommen. Wie wir heute wissen, war das absoluter und besser nicht zu wiederholender Schwachsinn. Wenn sich Autofahrer in Gegenwart von Tramhaltestellen nicht benehmen können, wie sie eigentlich ihrer Verantwortung nach sollten, muß man eben bauliche Maßnahmen ergreifen, um unschuldige Tramfahrgäste vor Bleifußkünstlern zu schützen.
und genau wegen diesen denken haben jetzt viele städte so ein systemfragment namens 'stadtbahn'
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JNK
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Beitrag von JNK »

146225 @ 6 Apr 2008, 20:13 hat geschrieben: Das liest sich wie live aus den 50/60/70er Jahren, als man in viel zu vielen Städten Deutschlands die vermeintlich altmodische Tram abgeschafft hat, um die Stadt "autogerecht" zu bekommen. Wie wir heute wissen, war das absoluter und besser nicht zu wiederholender Schwachsinn. Wenn sich Autofahrer in Gegenwart von Tramhaltestellen nicht benehmen können, wie sie eigentlich ihrer Verantwortung nach sollten, muß man eben bauliche Maßnahmen ergreifen, um unschuldige Tramfahrgäste vor Bleifußkünstlern zu schützen.
Ein Problem ist es trotzdem. Man muss halt die richtige Konsequenz daraus ziehen.

Ich persönlich finde es in D'dorf mitunter kriminell zu fahren, da die Stadt sehr wenige Kreuzungen mit Linksabbiegespuren und Linksabbiege- Ampeln hat und ich persönlich in meinere Stadt keinen STraßenbahnverkehr kenne. An großen Kreuzungen muss ich auf die Ampel, den Gegenverkehr, die extrem kurzen Schaltzeiten, Fußgänger und die Straßenbahn achten, was mich an manchen Kreuzungen sehr streßte, zudem wenn Ortskundige rücksichtslos fahren und drängeln. Zudem sind die Ampeln vor den Straßenbahnhaltestellen "kastriert"(es fehlt die Grünphase), sodass man sie nicht immer wirklich wahrnimmt, wenn sei aus (Grün) sind. Wirksamer wäre es, wenn man den Asphalt im Haltestellenbereich deutlich markiert. Denn das Haltestelltenschild kann ja von einem Baum oder parkenden LAster verdeckt sein und man nimmt an, dass die Bahn wegen der Roten Ampel hält, statt wegen einer Haltestelle.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

146225 @ 6 Apr 2008, 20:13 hat geschrieben:Das liest sich wie live aus den 50/60/70er Jahren, als man in viel zu vielen Städten Deutschlands die vermeintlich altmodische Tram abgeschafft hat, um die Stadt "autogerecht" zu bekommen. Wie wir heute wissen, war das absoluter und besser nicht zu wiederholender Schwachsinn. Wenn sich Autofahrer in Gegenwart von Tramhaltestellen nicht benehmen können, wie sie eigentlich ihrer Verantwortung nach sollten, muß man eben bauliche Maßnahmen ergreifen, um unschuldige Tramfahrgäste vor Bleifußkünstlern zu schützen.
Ich habe immer den Standpunkt vertreten, und tue es auch heute noch, das jedes Verkehrsmittel seine Berechtigung hat. Das altmodische an der Straßenbahn/Tram ist ja nicht ihre eigentliche Existenz, sondern die Trassenführung im allgemeinen Verkehrsraum. Die Bimmelbähnchen, die ich aus meiner Kindheit noch kenne, sind doch mit den tonnenschweren und bis zu 80 Km/h schnellen heutigen Fahrzeugen nicht zu vergleichen. Besonders die Doppel- und Dreifachtraktionen der Stadtbahnen in Düsseldorf. Aber selbst die NF10 "Silberpfeile" sind dabei mit fast 40 Metern Länge ein echtes Problem. Dabei geht es mir nicht darum, Straßen- und Stadtbahnen durch Busse zu ersetzen, sondern in erster Linie um eine Trennung der Verkehrswege. Wo es baulich nicht anders möglich ist, sollte der Gleiskörper zumindest als Sperrfläche für Kfz gekennzeichnet und selbstverständlich die Haltestellen mit Ampeln gesichert sein.

Die optimale Stadt ist Auto-, Tram-, Radfahrer- und Fußgängergerecht.

Zur Erinnerung: Die ersten Eisenbahnen verkehrten auch mitten durch bewohnte Gebiete, ohne dass es eine besondere Absicherung gab, mancherorts sogar im Straßenraum. Doch damals gab es noch keine Autos und die Züge machten so einen Lärm, dass die Menschen freiwillig die Flucht ergriffen. Noch gestern sah ich eine (selten befahrene) Güterzugstrecke, die in Erwitte zwischen der L374 und den Wohnhäusern verläuft. Vor einigen Wochen habe ich dort auch einen Güterzug gesehen. Mit Schrittgeschwindigkeit und an jedem Haus hupend bahnte er sich seinen Weg.
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Beitrag von Autobahn »

andreas @ 6 Apr 2008, 20:35 hat geschrieben:und genau wegen diesen denken haben jetzt viele städte so ein systemfragment namens 'stadtbahn'
Wie ich schon früher und an anderer Stelle geschrieben habe, liegen die Fehler weiter zurück. Man hätte nach dem Krieg nicht die alten Strukturen nach dem Kirchtumsprinzip wieder aufbauen dürfen. Bereits 1945 - 1950 hätte man ein echtes Stadtbahn/U-Bahn Netz für die gesammt Region planen und aufbauen sollen.
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Beitrag von Autobahn »

JNK @ 6 Apr 2008, 20:40 hat geschrieben:Ich persönlich finde es in D'dorf mitunter kriminell zu fahren, .....
Schon mal in London, Paris, Mailand oder Toulouse mit dem Auto gefahren? Da ist Düsseldorf glatt eine Erholung, fast so wie in Kleinkleckersdorf :D

Doch sachlich hast Du mit Deiner Beschreibung recht. Nur, ein ortskundiger Vielfahrer nimmt das anders wahr. Und wer seine Brötchen mit dem Auto fahren verdient, für den ist das einfacher als Laufen.

Aber Wuppertal ist verkehrstechnisch auch nicht ohne Tücken. Nur hängt Eure "Straßenbahn" über dem Fluss und weder stört sie die Automobilisten noch wird sie von diesen behindert. Wenn ich aber an die vielen gegenläufigen Einbahnstraßen links und rechts des namensgebenden Gewässers denke, wird mir schwindelig.
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Beitrag von JNK »

Autobahn @ 6 Apr 2008, 21:45 hat geschrieben: Wenn ich aber an die vielen gegenläufigen Einbahnstraßen links und rechts des namensgebenden Gewässers denke, wird mir schwindelig.
:lol: Hab mich letztens selbst auf dem Weg zur Autobahn :ph34r: verfranst, stand auf einmal vor 'ner Sackgasse. Peinlich...

Aber es ging mir ja um die Sicherheit der Fahrgäste. Außerdem ist das nur eine Beschreibung keine Wertung. (Ja, "Kriminell" ist hier demonstrativ gemeint ;) )

EDIT aus i mach o. Ich kann zaubern! Jetzt probier ich die Wasser/Wein-Geschichte!
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Beitrag von rob74 »

Autobahn @ 6 Apr 2008, 19:54 hat geschrieben: Nach § 20 der Straßenverkehrsordnung darf man an einer haltenden Straßenbahn vorsichtig (Schrittgeschwindigkeit) vorbei fahren. Fußgänger, welche die Fahrbahn überqueren, um die Straßenbahn zu erreichen oder diese verlassen haben Vorrang.
Was mir jetzt grad dazu einfällt: wie ist es eigentlich mit Fahrgästen, die zum Erreichen eines heltenden Busses einen Radweg überqueren müssen? Da gibt's nämlich auch manchmal ziemlich brenzlige Situationen, und ich bin mir nicht sicher ob das geregelt ist, wer da Vorrang hat?
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Beitrag von Autobahn »

rob74 @ 6 Apr 2008, 22:20 hat geschrieben:Was mir jetzt grad dazu einfällt: wie ist es eigentlich mit Fahrgästen, die zum Erreichen eines haltenden Busses einen Radweg überqueren müssen? Da gibt's nämlich auch manchmal ziemlich brenzlige Situationen, und ich bin mir nicht sicher ob das geregelt ist, wer da Vorrang hat?
Da auch Fahrradfahrer der StVO unterliegen gelten hier die gleichen Vorschriften wie für Autofahrer :D (oder :P für die Radler). Nur leider glauben viele diese Umweltjünger im Individualverkehr, sie hätten Sonderrechte. Darum landet ja so mancher von denen unter, und nicht neben der Straßenbahn.
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Beitrag von Autobahn »

JNK @ 6 Apr 2008, 21:52 hat geschrieben::lol: Hab mich letztens selbst auf dem Weg zur Autobahn  :ph34r: verfranst, stand auf einmal vor 'ner Sackgasse. Peinlich...
Wie wär es mit einem Navigationsgerät :lol:
Aber es ging mir ja um die Sicherheit der Fahrgäste.
Nicht nur, sondern um die Verkehrssicherheit für alle. Oder glaubst Du, dass der Unfallverursacher das so leicht wegstecken kann? Im juristischen Sinne ist er schuldig, ohne Zweifel. Aber irgendwie ist er auch Opfer, ohne dass es einen greifbaren Schuldigen gibt. Für jeden Sch... gibt es Unfallverhütungsvorschriften, welche die Dummheit der Menschen berücksichtigt. Aber in einem solchen Fall soll der Dumme allein verantwortlich sein? Das verstärkt nur meine vorherigen Einlassungen.
Außerdem ist das nur eine Beschreibung keine Wertung. (Ja, "Kriminell" ist hier demonstrativ gemeint  ;) )
Schon klar, anders habe ich es auch nicht aufgefasst. Wer nicht täglich in vielen Städten unterwegs ist, fühlt sich schon allein durch die Unkenntnis der Umgebung verunsichert. Blöderweise bin ich aber täglich in vielen Orten unterwegs, und das schon seit vielen Jahren. Darum kann mich kaum noch etwas erschrecken. Bis auf eines. Als plötzlich in Bosnien (serbischer Teil, während der NATO-Einsätze im Kosovo-Krieg) beim Umrunden eines Bombenkraters auf der Straße ein russischer Panzer auf mich zurollte, riss ich am Lenkrad, um nicht unter die Ketten zu kommen (auch wenn es Out of Topic ist).
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Beitrag von JNK »

Autobahn @ 6 Apr 2008, 23:15 hat geschrieben: (...)Nicht nur, sondern um die Verkehrssicherheit für alle. Oder glaubst Du, dass der Unfallverursacher das so leicht wegstecken kann? Im juristischen Sinne ist er schuldig, ohne Zweifel. Aber irgendwie ist er auch Opfer, ohne dass es einen greifbaren Schuldigen gibt. Für jeden Sch... gibt es Unfallverhütungsvorschriften, welche die Dummheit der Menschen berücksichtigt. Aber in einem solchen Fall soll der Dumme allein verantwortlich sein? (...)
Das ist natürlich richtig erkannt. (Nichts ist schwarz oder weiß) :)
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Autobahn @ 6 Apr 2008, 19:54 hat geschrieben: Nach § 20 der Straßenverkehrsordnung darf man an einer haltenden Straßenbahn vorsichtig (Schrittgeschwindigkeit) vorbei fahren. Fußgänger, welche die Fahrbahn überqueren, um die Straßenbahn zu erreichen oder diese verlassen haben Vorrang. Ein einfaches Vorbeifahren rechtfertigt also kein Fahrverbot.

http://www.verkehrsportal.de/stvo/stvo_20.php

Auf Grund der schweren Verletzungen kann man davon ausgehen, dass der Fahrer wesentlich schneller, als Schrittgewschindigkeit gefahren ist. Dies stellt also einen Verstoß gegen den § 20 StVO dar. Diese Verstoß wird selbstverständlich geahndet. Die Höhe ist von der tatsächlichen Geschwindigkeit abhängig.

Im § 11 des Straßenverkehrsgesetzes ist die Haftung des Unfallverursachers in Bezug auf die Körperveletzung geregelt

http://www.verkehrsportal.de/stvg/stvg_11.php

Auf jeden Fall wird hier aber noch der Straftatbestand der fahrlässigen Körperverletzung nach greifen. Diese wird mit Geld- oder Freiheitsstrafe geahndet. Je nach den Umständen des Falles kann dabei neben einer Freiheitsstrafe auch noch ein Fahrverbot "drin" hängen. Aber für den vorliegenden Fall will ich dazu nichts prognostizieren, das ich die Einzelheiten nicht kenne. "Lustig" wird es für den Unfallverursacher also auf keinen Fall.
Ich gebe ja zu, dass ich da etwas polemisch fomuliert habe. Tja, Schuld bleibt aber Schuld. Der Fahrer hätte vielleicht zumindest sein bisschen gesunden Menschenverstand zusammen nehmen sollen.
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