Tequila @ 29 Aug 2008, 14:58 hat geschrieben:Laßt uns hoffen, daß es so glimpflich ausgeht wie 1963 Kuba, 1989 Ostblock oder 1999 Kosovo.
Es wird keine bewaffnete Auseinandersetzung zwischen NATO und Russland geben. Die gegenseitige Bedrohungslage ist einfach zu hoch, denn die Waffenlager sind auf beiden Seiten immer noch gut gefüllt.
Aber der russische Bär hat seine Wunden geleckt und reckt nun wieder die Pranken. Georgien gehörte, wie alle anderen Sowjetrepubliken, schon unter den Zaren zum russischen Reich. Viele Russen haben daher am Ende der Sowjetunion kaum damit gerechnet, dass sich diese Regionen abspalten würden. Erst recht nicht die dort ansässigen ethnischen Russen.
Auch haben die Georgier nicht damit gerechnet, dass Osseten und Abchasen nicht in einem georgischen Staat leben wollen, sondern nach Selbständigkeit streben. Dabei ist eine Selbständigkeit so kleiner Volksgruppen volkswirtschaftlicher Unsinn, doch vor dem Hintergrund jahrhunderterlanger Unterdrückung irgendwie verständlich.
Auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion gibt es aber noch einige weitere Baustellen.
Ukraine:
Tante Wiki @ , hat geschrieben:Nach der offiziellen Volkszählung von 2001 leben in der Ukraine 77,8 % Ukrainer, wobei die Menschen mit den gemischten russischen und ukrainischen Nationalitäten als Ukrainer gezählt wurden, 17,3% Russen, und über 100 weitere Nationalitäten, darunter rund 410.000 Rumänen (davon gaben 259.000 Personen ihre Nationalität als "moldauisch" an), 276.000 Weißrussen, 358.000 Tataren (davon 248.000 Krimtataren), 205.000 Bulgaren, 157.000 Ungarn, 144.000 Polen, 103.000 Juden, 100.000 Armenier, 92.000 Griechen, 48.000 Roma, 45.000 Aserbaidschaner, 34.000 Georgier, 33.000 Deutsche und 32.000 Gagausen
Die Russen konzentrieren sich im wesentlichen auf den östlichen Teil und auf die Krim, wo auch die russische Schwarzmeerflotte (per Vertrag) stationiert ist. Dort ist die Stimmung eher pro Russland, während sie im Westen des Landes eher pro EU gelagert ist.
Moldawien:
Tant Wiki @ , hat geschrieben:In Moldawien leben Völker unterschiedlicher ethnischer Herkunft: Die größte Gruppe machen die rumänischen Moldauer mit 64,5 % aus. Etwa gleichgroß sind die Anteile der Ukrainer (13,8 %) und der Russen (13,0 %), von denen viele in Transnistrien leben. Hinzu kommen 3,5 % Gagausen, 2 % Bulgaren, 1,5 % Juden sowie einige andere Ethnien (Deutsche, Polen, Weißrussen, Tataren u.a.).
Hier gibt es in
Transnistrien ähnliche Probleme, wie in Ossetien oder Abchasien. Auch diese Region hat sich von Moldawien losgesagt und sich für selbständig erklärt.
Die baltischen Staaten gehören heute zu EU und Nato, aber auch dort leben ethnische Russen.
Estland:
Tante Wiki @ , hat geschrieben:Neben der estnischen Mehrheit (68,6 %) gibt es eine starke russische Minderheit (25,7 %) sowie kleinere Gruppen von Ukrainern (2,1 %), Weißrussen (1,2 %) und Finnen (0,8 %). Knapp 45% der Einwohner Tallinns sind Nicht-Esten.
Trotz zahlreicher staatlicher Programme ist es noch nicht gelungen, die in der Zeit der Sowjetunion zugewanderten oder gezielt angesiedelten Einwohner nicht-estnischer Nationalität vollständig zu integrieren. Es gibt sogar Russen, die ihre Familiennamen geändert haben, in der Hoffnung, bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Im Durchschnitt verfügen die Esten im Vergleich zu der russischsprachigen Minderheit über ein höheres Einkommen. Esten sind vor allem in Leitungspositionen anzutreffen, Russen eher im Dienstleistungs- und Produktionsbereich.
Mittlerweile lassen sich zahlreiche Ausländer einbürgern. Das Einbürgerungsverfahren ist jedoch mit einem Sprachtest verbunden, den viele vor allem ältere Russen als unzumutbar und schwierig empfinden. Teilweise lehnen sie es aus Nationalstolz auch ab, Estnisch zu lernen. Jüngere Russen beherrschen vielfach estnisch und tun sich mit den Aufnahmekriterien leichter. In letzter Zeit bringen Russen vermehrt ihre Kinder in die estnischen Kindergärten und Schulen, um ihnen eine bessere Integration zu ermöglichen.
Auf der anderen Seite sprechen die Esten wiederum immer weniger Russisch, was die Kommunikation mit den Geschäftspartnern aus Russland erschwert und den russisch-sprechenden Einwohnern bessere Berufsaussichten eröffnet.
Lettland:
Zu den Problemen der russischsprachigen
Minderheit in Lettland lest bitte den Link.
Litauen:
Tante Wiki @ , hat geschrieben:Von den knapp 3,4 Millionen Einwohnern sind 83,5 Prozent Litauer, 6,75 Prozent Polen, 6,3 Prozent Russen, 1,2 Prozent Weißrussen und 0,65 Prozent Ukrainer (Zensus des Statistischen Amtes Litauens vom April 2001).
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.