Alles rund um den ICE 4

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Klar, der Bahn steht es frei, sich selbst und den Kunden das Leben schwer zu machen und ihre Preise überzogen wirken zu lassen.
Man kann natürlich auf dem offiziellen Verkaufskanal 149 Euro einfach für eine Fahrkarte verlangen, aber den gleichen Zug dann mit Lidl-Ticket-Käufern zu 19,90 füllen. Warum nicht?

Aktuell haben 4,9 Mio. Menschen von 82 Mio. Deutschen eine Bahncard, was ziemlich viele Menschen ausschließt, die sich eine BahnCard eben nicht zulegen wollen. Man kann sagen: Pech gehabt! Aber vielleicht hat dann die Bahn einfach nur Pech, weil diese Menschen dann eben nicht zu 149 Euro verreisen und auch nicht zum BahnCard-Preis 75 Euro - den viele dann doch bezahlt hätten, sondern dann eben erst zum Schnäppchenpreis für 19,90 oder 29,90 und sonst eben nicht.

Man kann sich auch fragen, warum ist Aldi nicht so clever? Einfach Preise verdoppeln für alle Produkte und wer normal einkaufen will, kauft die ALDI-Card für 250 Euro pro Jahr und darf dann 50% sparen auf die zuvor künstlich hochgesetzten Verkaufspreise?

Oder man macht es so wie lange Zeit Karstadt: Alles wird 15% teurer als bei der Konkurrenz angeboten, dafür gibt es aber dann regelmäßige Sonderaktionen um all die liegen gebliebene Ware wieder los zu werden - und die wird dann praktisch unter Einkaufspreis angeboten... Ist nicht so nachhaltig auf Dauer... Aber so etwas macht gerade die Bahn und füllt damit die Züge...

Die BahnCard-Verkäufe gehen übrigens inzwischen deutlich zurück: BahnCard 50 von 3 Mio. in 2002 auf 1,8 Mio. in 2007 auf inzwischen nur noch 1,3 Mio. - und das nicht etwa, weil die ehemaligen Bahncardbesitzer jetzt alle den Vollpreis bezahlen, ganz im Gegenteil.

Marketingtechnisch ist es eine Katastrophe, was da gerade so passiert. Es ist so katastrophal, dass man sich selbst mit dem BahnCard-Ticket zu 75 Euro verarscht fühlt, wenn daneben reihenweise Lidl-Fahrkarteninhaber sitzen (wie bei meinen letzten Fahrten), bei denen vielfach selbst die Bedingungen des Lidl-Tickets nicht eingehalten werden, aber die Zugbegleiter aus Verzweiflung resigniert haben und alles inzwischen einfach durchwinken...

Und während gleichzeitig übrigens eine BahnCard, anders als von Mühldorfer dargestellt, eben nicht vom Partner mit genutzt werden kann. Sondern beim Erwerb einer zusätzlichen Bahncard für Ehepartner noch eine Meldebescheinigung von der Bahnagentur verlangt wird - denn eine Heiratsurkunde heißt ja nicht, dass man im gleichen Haushalt lebt und nur dann gibt es die Partner-Bahncard - so hält man Kunden!

:ph34r:
Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

Jogi @ 7 Jan 2017, 15:16 hat geschrieben: Klar, da gibts noch mehr, aber ein Großteil fällt halt dafür ab.
Aus Interesse, nicht als „Konter“: Kannst Du das näher quantifizieren? Gerne mit Verweis auf weitere Texte :)
[/quote]
Da hast Du Glück, hatte die Quelle letztens erst wieder in der Hand, Zitat aus ERI 10/2006 in einem Artikel von 2 Siemens/SGP-Leuten:
Von den Beschaffungskosten eines Fahrzeuges entfallen rund 15% auf das Fahrwerk, von den Wartungskosten dagegen 40%. Und: Die Kosten für die Fahrwerkswartung addieren sich während etwa 20 Jahren auf 100% der Beschaffungskosten. Eine wartungsfreundliche Konstruktion ist deshalb eine zentrale Voraussetzung für günstige Lebenszykluskosten.
Zwar über 10 Jahre alt, aber wenn man die Ausschreibungsgewinne im NV ansieht (Jakobs-Fahrzeuge allerorten), dann sollte das schon noch Gültigkeit haben.

Gewinn ist gemeinhin die Differenz zwischen Erlösen und Kosten. Zwecks Gewinnmaximierung hast Du also grundsätzlich zwei Stellschrauben, einmal die Kosten verkleinern oder einmal die Erlöse maximieren.
Das ist klar.
Bei den möglichen „HGV-Dostos“ gehe ich davon aus, dass sie – absolut gesehen – teurer sind als vergleichbare „HGV-Einstos“ aufgrund höherer Beschaffungs-, Wartungs- und Betriebskosten. Diesem höheren Aufwand (~ Kosten) muss ein entsprechend höherer Nutzen gegenüberstehen, also höhere Einnahmen. Diese Erträge bauen im Wesentlichen darauf, dass mehr Leute (= relativ hohe Nachfrage) in den Zug passen. Eine größere Zahl Nutzern multipliziert mit dem gleichen oder vielleicht sogar leicht günstigerem Preis (-> mögliche geringere Kosten je Sitzplatz) führen zu höheren Einnahmen.
Klar ist ein Dostowagen teurer in der Anschaffung, aber er hat halt auch mehr Plätze, bietet also einen Mehrwert. Und die Wartungskosten wären - zumindest aus DG-Sicht - identisch, nicht höher.
Das ist natürlich recht simpel modelliert. Deswegen zur Klarstellung: Ich möchte damit nicht die Kostenaufstellung eines doppelstöckigen HGV-Verkehrs aufmachen oder gar erschöpfend umreißen. Damit soll die Wirtschaftlichkeit (also das Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen, zwischen Kosten und Erträgen) aufgezeigt werden. Nicht mehr, nicht weniger.
Naja, da ist jetzt halt die Sache mit den Drehgestellen. In einen Dosto passen in FV-Bestuhlung ca. 100 Leute rein in nem Eindecker dagegen nur 60-70. Der Erlös per se ist am Ende auch abhängig von der gewählten Linie und der Tageszeit, das zu vergleichen wäre zu kompliziert, ich würde es einfach anhand der Sitzplatzkosten vergleichen. Das billigste im FV ist derzeit der IC2, ich denke im HGV würde es ähnlich sein, dort fallen die DG-Kosten ja noch mehr ins Gewicht, da man mehr Dämpfer und Sensoren an den DGs braucht.
Natürlich braucht es mehr Fahrzeuge – es braucht aber für den ausgebauten ICE-Verkehr im Kernnetz nicht noch mehr Fahrzeuge als die erwähnten. Mit der Auslieferung beider Tranchen des ICE-4 (130 Fahrzeuge), den vorhandenen ICE-T (70) und -3 jeder Coleur (83 Fahrzeuge) lassen sich die restlichen 77 Fahrzeuge (insgesamt 360 lt. der „Fernverkehrsoffensive“ 2015) über ein Refit der ICE-2 (bis zu 22 Züge) und ICE-1 (rechnerisch 55) loseisen. Das Refit für die Einser würde ich mal als ziemlich sicher ansehen ;)
Und was ist mit den in Kürze zu ersetzenden IC-Fahrzeugen? Die Fallen bis ca. 2022 komplett weg.
Die aktuell niedrigen Erlöse im Fernverkehr hängen zum guten Teil mit den 19-EUR-Lockangeboten zusammen: Es fahren zwar mehr Leute mit als zuvor, die zahlen aber deutlich weniger.
Also müssen die Erlöse höher werden. Mit gleichbleibendem Angebot und der üblichen DB Fernverzehr-Mangelwirtschaft („heute nur eingeschränktes Angebot im Bistro“) wird das aber nichts. Der Halbstundentakt im Kernnetz ist da ein Baustein, um sich besser auf dem Markt zu positionieren und zahlungskräftigere Kunden auf die Bahn zu locken.
Klar wärs ein Vorteil ich weiss nur nicht, ob es die Kosten aufwiegen würde. Wenns schief geht, und man wieder zu nem Stundentakt zurückgeht, da sich der 30 Min Takt als unrentabel herausstellt, hat man schlimmstenfalls ne Menge teurer HGV-Fahrzeuge auf den Abstellgleisen herumstehen.
Also bevor ich den 30 Min Takt anpacken würde, würde ich erstmal versuchen anderweitig bei der Kundschaft zu punkten. Wenn dann alle Züge sauber und pünktlich sind und deshalb aus allen Nähten platzen, kann man über mehr nachdenken.
Ergänzend, es wurde das Ryanair-Prinzip auf die Schiene gebracht: Möglichst zu geringen Kosten produzieren, dafür die höhere Nachfrage abfischen – und mit weiteren Gebühren (wiki: Steckdose reservieren für 2 EUR) noch mehr einnehmen.
Jupp so gehts, das ist die Zukunft ... leider.


Noch zur A380-Diskussion:
Das Hauptproblem bei dem Flieger ist/war, dass der kurz nach dem finalem Design neuer, spritsparender Triebwerke auf dem Markt kam. Damit sind die damit ausgerüsteten Flieger beim Pro-Platz Energieverbrauch mit dem A380 konkurrenzfähig. Dabei sind sie aber natürlich billiger, da viel simpler einfacher konstruiert. Zwar bieten sie auch weniger Platz, aber die >500 Plätze eines A380 muss man auch erstmal voll bekommen. Schafft man das nicht, sind die kleineren Maschinen plötzlich besser. Also das ist für Airbus verdammt blöd gelaufen. Die Lösung wäre jetzt natürlich eine A380Neo mit ebenfalls neuen Triebwerken, aber das kostet wieder Millionen (Milliarden?) wobei das gesamte A380-Programm derzeit aber noch in den roten Zahlen ist, dafür also kein Geld da ist.
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Beitrag von JeDi »

TravellerMunich @ 8 Jan 2017, 16:18 hat geschrieben: Man kann das Problem der Bahn an einem kleinen Vergleich sehen.
Sagen wir mal, ich will morgen von München nach Essen fahren.
Flixbus bietet immerhin 8 Direkfahrten an, die je nach Uhrzeit 22-43 Euro kosten.
Fahrtdauer 10-11 Stunden.

Die Bahn macht einem Gelegenheitsfahrer ohne BahnCard folgendes Angebot:
Direktfahrt ohne Zugbindung mit Fahrtdauer 5:20 Stunden 145 Euro.
Mit Zugbindung und einmal Umsteigen 102 Euro für 6:30 Stunden.
2 Umstiege, knapp 8 Stunden, 29 Euro. Da kann Fickbus nicht gegen anstinken.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Galaxy @ 8 Jan 2017, 16:03 hat geschrieben: Der für die Hersteller anstrengende Chef ist Akbar Al Baker von Qatar Airways. Der hat allerdings nur 10 A380 bestellt. Emirates ist die Fluggesellschaft die 92 A380 betreibt, und 50 weitere auf Bestellung hat. Allerdings lässt auch Emirates jetzt A380 Lieferungen verzögern.
Tatsache, da hatte ich zwei Interviews verwechselt. Sorry - ich habs nicht so mit den Golfairlines...

@Cloakmaster: Ich sag ja nicht, dass ich das sinnvoll finde. Aber so siehts eben momentan aus...
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Beitrag von Cloakmaster »

Ja, momentan. Es wurde nicht nur von einer Seite gesagt, daß der A380 10 bis 20 Jahre zu früh kam, um wirklich erfolgreich zu werden. Und bisher nutzt keiner wirklich die Möglichkeiten des Vogels. Wo ist der Billigflieger, der 893 Tickets zu je sagen wir 150€ anbietet, für Frankfurt-Ney York, oder eine ähnliche Rennstrecke? Welcher konventionelle Anbieter traut sich, die "Eco" abzuschaffen, und auf "Premium Eco" als unterste Buchungsklasse zu setzen - zum gleichen Preis, zu dem andere ihre "Eco" anbieten, versteht sich? Nein , es traut sich keiner. lieber auf das vermeintlich sichere Pferd setzen, und sich 11er-Reihen zertifizieren zu lassen, das aber ohne sich preislich wirklich nach unten abzusetzen.
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Beitrag von Jogi »

TravellerMunich @ 8 Jan 2017, 19:12 hat geschrieben:Klar, der Bahn steht es frei, sich selbst und den Kunden das Leben schwer zu machen und ihre Preise überzogen wirken zu lassen.
Man kann natürlich auf dem offiziellen Verkaufskanal 149 Euro einfach für eine Fahrkarte verlangen, [...]
Online werden Spar- und Flexpreis gleichberechtigt nebeneinander angezeigt; am Automaten heißt es doch wimre "ab xxx Euro" und im Rz werden genau so beide Kategorien besprochen.
Welche Möglichkeit gibt's denn sonst, den Flexpreis (der ja immernoch für BC50-Oftfahrer relevant ist) anzuzeige, ohne ihn "überzogen" wirken zu lassen ohne das große Fass aufzumachen und das DB-Preissystem umzukrempeln?
TravellerMunich @ 8 Jan 2017, 19:12 hat geschrieben:Man kann sich auch fragen, warum ist Aldi nicht so clever? [...]
Weil ein Laden lagerfähige Güter, die Bahn nicht lagerfähige Dienstleistungen anbietet, die (nochmal die BC50-Oftfahrer) auch einer gewissen Differenzierung unterliegen müssen, die es bei Aldi mit der Markenoffensive erst seit recht junger Zeit gibt?
TravellerMunich @ 8 Jan 2017, 19:12 hat geschrieben:Die BahnCard-Verkäufe gehen übrigens inzwischen deutlich zurück: BahnCard 50 von 3 Mio. in 2002 auf 1,8 Mio. in 2007 auf inzwischen nur noch 1,3 Mio. - ...
In der gleichen Zeit gingen aber auch die BC25-Zahlen nach oben: Mit 4,9 Millionen umlaufender BahnCards im Jahr 2015 ergibt sich über'n Daumen gepeilt bei 1,8 Millionen BC50 und einer fünfstelligen Anzahl BC100 eine Größenordnung von 2,9 Millionen. 2009 waren es ca. 2,3 Millionen, nach der Einführung waren es 2003 1,2 Millionen (wiki).
TravellerMunich @ 8 Jan 2017, 19:12 hat geschrieben:...und das nicht etwa, weil die ehemaligen Bahncardbesitzer jetzt alle den Vollpreis bezahlen, ganz im Gegenteil.
Sparpreis, Fernbus oder der Bahn ganz den Rücken gekehrt. Gibt zahlreiche Gründe für.

Dass das alles nicht allzu gut vermarktet und die Preisspreizung oftmals wirklich extrem ist - so wie die DB überhaupt ein bisschen shizo dahingehend ist, Neu- und abgesprungenen Kunden Aktionen hinterherzuwerfen, Bestandskunden im Vergleich dazu etwas aus dem Blick verloren hat - sei davon unberührt.

---
Metropolenbahner @ 8 Jan 2017, 21:47 hat geschrieben:Da hast Du Glück, hatte die Quelle letztens erst wieder in der Hand, Zitat aus ERI 10/2006 in einem Artikel von 2 Siemens/SGP-Leuten: [...]
Toll, vielen Dank! :)
Das Grundsätzliche dürfte sich trotz der 10 Jahre ja nicht geändert haben ;)
Metropolenbahner @ 8 Jan 2017, 21:47 hat geschrieben:Klar ist ein Dostowagen teurer in der Anschaffung, aber er hat halt auch mehr Plätze, bietet also einen Mehrwert. Und die Wartungskosten wären - zumindest aus DG-Sicht - identisch, nicht höher.
Ebend. Mehr Kosten -> mehr Plätze ~ mehr mögliche Erlöse -> geeignet für relativ hohe Nachfrage.
Da die Drehgestelle dann "mehr" tragen und im HGV auch "aushalten" müssen, setze ich hinter das Identische ein Fragezeichen. Dass sie einen relativ großen Teil der Betriebs-(!)-Kosten ausmachen, sei dadurch nicht infrage gestellt.
Metropolenbahner @ 8 Jan 2017, 21:47 hat geschrieben:Und was ist mit den in Kürze zu ersetzenden IC-Fahrzeugen? Die Fallen bis ca. 2022 komplett weg.
Gehen z.T. in den ICE-Verkehr auf, z.T. auf IC2 über und bleiben in einigen Fällen über ca. 2023 hinaus erhalten, wo sie durch nichts anderes abgelöst werden können (namentlich Berlin-Amsaterdam und Diesel-Bespannung).
Metropolenbahner @ 8 Jan 2017, 21:47 hat geschrieben:Klar wärs ein Vorteil ich weiss nur nicht, ob es die Kosten aufwiegen würde. Wenns schief geht, und man wieder zu nem Stundentakt zurückgeht, da sich der 30 Min Takt als unrentabel herausstellt, hat man schlimmstenfalls ne Menge teurer HGV-Fahrzeuge auf den Abstellgleisen herumstehen.
Risikolos ist das natürlich nicht. Um mehr Erlöse zu generieren und sich von den Wettbewerbern abzuheben, braucht es etwas "Besonderes", was über die Basisleistungen wie Pünktlichkeit und Sauberkeit hinausgeht.
Metropolenbahner @ 8 Jan 2017, 21:47 hat geschrieben:Also bevor ich den 30 Min Takt anpacken würde, würde ich erstmal versuchen anderweitig bei der Kundschaft zu punkten. Wenn dann alle Züge sauber und pünktlich sind und deshalb aus allen Nähten platzen, kann man über mehr nachdenken.
Wird auch gemacht, Stichwort "Zukunft Bahn". Nur muss das eine das andere nicht ausschließen.
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

146225 @ 8 Jan 2017, 16:46 hat geschrieben: Ein Händler (oder Dienstleister) der nur noch über den Preis verkaufen kann, hat ein schlechtes Produkt (oder eine schlechte Dienstleistung). Jetzt kann er natürlich den Preiskrieg mitmachen bis zum Erbrechen und damit die Wahrnehmung seines Produktes (oder seiner Dienstleistung) endgültig herabsetzen, damit die Kundschaft wirklich auch nur noch auf Dauer bereit ist, niedrige Preise zu bezahlen, womit die Erträge wegbrechen. Oder er kann die Wertigkeit des Produktes (der Dienstleistung) verbessern und damit eine höhere Zahlungsbereitschaft bei vielen (nicht bei allen!) Kunden auslösen, womit die Ertragssituation am Ende freundlicher aussieht.
Gibt es doch jetzt schon. :unsure: Die verbesserte Wertigkeit ist die 1. Klasse, und für die "nicht bei allen"-Kunden gibt es die 2. Klasse. Oder willst Du für letztere die 3. Klasse wieder einführen?
Beste Grüße usw....
Christian


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2. Wo kamat ma denn da hi
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Beitrag von Mühldorfer »

Ich denke wenn auf en großen IC(E)-Strecken ein annährender 30min Taktfahrpal existiert, dann wird das ganze weniger verspätungsanfällig. oft idst ja nicht EINE technishc bedingte Verspätung das große Problem sondern Anschlußwartezeiten.

Bei 30min Zugfolge kann man auf Anschlußgewährung meistens verzichten.

Und dann bitte bessere Kommunikation, von Kaiserslautern mit RE nach Mannheim, wenn man in Ludwigshafen wüßte es passt nicht wegen 45min Verspätung, weitere Streckenblockaden, dann könnte richtig informiert die Weiterfahrt nach Heidelberg und EC nach Ulm oder TGV nach München am Abend von Suttgart eine gute Alternative sein.
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Beitrag von Metropolenbahner »

Jogi @ 9 Jan 2017, 13:27 hat geschrieben: Ebend. Mehr Kosten -> mehr Plätze ~ mehr mögliche Erlöse -> geeignet für relativ hohe Nachfrage.
Da die Drehgestelle dann "mehr" tragen und im HGV auch "aushalten" müssen, setze ich hinter das Identische ein Fragezeichen.
Da vergisst Du aber eine Sache: Die maximal zulässige Achslast ;)
Sowohl Ein- als auch Doppelstöcker müssen die einhalten. Hat zur Folge, dass man bei den Doppelstöckern mehr Leichtbau betreiben muss, was die Kastenkosten etwas erhöht, während man bei den Einstöckern - wie z.B. beim ICx - noch mit Stahl planen kann. Unterm Strich bleibt der Verschleiß und damit die Wartungskosten dann doch ziemlich gleich.
Gehen z.T. in den ICE-Verkehr auf, z.T. auf IC2 über und bleiben in einigen Fällen über ca. 2023 hinaus erhalten, wo sie durch nichts anderes abgelöst werden können (namentlich Berlin-Amsaterdam und Diesel-Bespannung).
Ok, hattest DU das in Deiner ICE-Rechnung also schon drin? Dann ok.
Risikolos ist das natürlich nicht. Um mehr Erlöse zu generieren und sich von den Wettbewerbern abzuheben, braucht es etwas "Besonderes", was über die Basisleistungen wie Pünktlichkeit und Sauberkeit hinausgeht.
Jein - vor 10-20 Jahren hätte ich das unterschrieben, aber mittlerweile - auch Dank der ganzen Sparmaßnahmen in/an der Infrastruktur - wäre "Pünktlichkeit" mittlerweile schon was "Besonderes", leider. Bevor man die Basics nicht halbwegs zuverlässig liefern kann, sollte man über weitere Sonderleistungen keine Gedanken verschwenden.
Wird auch gemacht, Stichwort "Zukunft Bahn". Nur muss das eine das andere nicht ausschließen.
Ja gerne auch Stichwort "Frühjahrsputz", aber wie lange hält sowas an, und wieso wird nicht durchgehend in gleicher Qualität geputzt?
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Beitrag von Jogi »

Metropolenbahner @ 9 Jan 2017, 15:35 hat geschrieben:Ok, hattest DU das in Deiner ICE-Rechnung also schon drin? Dann ok.
Nochmals, die für das Zielnetz 2030 nötige Anzahl von 360 ICE-Fahrzeuge hat die DB bei ihrer Vorstellung der Angebotsoffensive im März 2015 selber genannt. Die Aufteilung auf die einzelnen Baureihen ist auf meinem Mist gewachsen, erscheint mir nachdem ziemlich sicheren Einser-Refit als plausibel.
Die teilweise Verlagerung auf IC2 ist bereits heute zu sehen (weitere Linien stehen zur Umstellung; fortschreitende Tarifintegration); zuletzt stehen immer noch die "IC NEU"-Wagen als Option im Raum, um die genannten Dieselleistungen oder internationalen Züge weiter fahren zu können.
Metropolenbahner @ 9 Jan 2017, 15:35 hat geschrieben:Jein - vor 10-20 Jahren hätte ich das unterschrieben, aber mittlerweile -  auch Dank der ganzen Sparmaßnahmen in/an der Infrastruktur - wäre "Pünktlichkeit" mittlerweile schon was "Besonderes", leider. Bevor man die Basics nicht halbwegs zuverlässig liefern kann, sollte man über weitere Sonderleistungen keine Gedanken verschwenden.
Es braucht beides gleichzeitig, sowohl Basisleistungen (klassische Beispiele dafür sind Sauberkeit und Pünktlichkeit), um erstmal ein als wertig wahrgenommenes, Zufriedenheit stiftendes Produkt bereitzustellen, als auch sog. Begeisterungsmerkmale, um sich von der Konkurrenz abzuheben und eine höhere Zahlungsbereitschaft zu generieren. Theoretischer Hintergrund ist das sog. Kano-Modell (wiki).

Es stimmt natürlich, dass der ganze Klimbim wie Halbstundentakt, Entertainmentportal, Nackenmassage oder goldener Thron ohne die funktionierenden Basismerkmal kaum zahlungsbereitenden Nutzen stiftet. Gleichzeitig braucht die Bahn Mehrerlöse, um die Mangelwirtschaft zu überwinden und, Bohle oder Grube hat's glaub ich mal so genannt, "Qualitätsführer" zu werden und letztlich ein Drittel mehr Menschen in die Züge zu locken.
Metropolenbahner @ 9 Jan 2017, 15:35 hat geschrieben:Ja gerne auch Stichwort "Frühjahrsputz", aber wie lange hält sowas an, und wieso wird nicht durchgehend in gleicher Qualität geputzt?
"Refit" klingt doch viel cooler :D
Wie gesagt, das Aufbauen von "Begeisterung" darf nicht negativ auf die "Basis" ausstrahlen, sonst kann der ganze Zauber im Zylinder bleiben.
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Beitrag von Balduin »

Jogi @ 9 Jan 2017, 17:31 hat geschrieben: Nochmals, die für das Zielnetz 2030 nötige Anzahl von 360 ICE-Fahrzeuge hat die DB bei ihrer Vorstellung der Angebotsoffensive im März 2015 selber genannt. Die Aufteilung auf die einzelnen Baureihen ist auf meinem Mist gewachsen, erscheint mir nachdem ziemlich sicheren Einser-Refit als plausibel.
Die teilweise Verlagerung auf IC2 ist bereits heute zu sehen (weitere Linien stehen zur Umstellung; fortschreitende Tarifintegration); zuletzt stehen immer noch die "IC NEU"-Wagen als Option im Raum, um die genannten Dieselleistungen oder internationalen Züge weiter fahren zu können.
Dieses Konzept 2030 ist aber auch nur eine Übergangslösung, denn 2030 werden die ICE 1-3 mind. 30, teilweise 40 Jahre alt sein. Klar können sie mit weiteren Refits solange durchhalten - aber spätestens dann wirst du seeehr viel in Ersatzfahrzeuge (ICE4 oder dann schon 5?) investieren müssen.
Und bzgl. IC2 ist insofern bald Schicht im Schacht, dass man für mehr Linien mit denen auch mehr von denen bestellen müsste. Nur tut sich da momentan nichts...

Nachdem mehr oder weniger sicher ist, dass Grube noch mind. 2 Jahre weitermacht könnte dann aber in den nächsten Monaten dann mal endlich paar Entscheidungen kommen, egal ob ICE4, IC2, IC-Neu oder weiß der Geier was. Denn solange die weitere Marschroute für den Vorstand nicht klar ist passiert logischerweise auch hinsichtlich Investitionen nix
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Beitrag von 146225 »

Wildwechsel @ 9 Jan 2017, 13:47 hat geschrieben: Gibt es doch jetzt schon. :unsure: Die verbesserte Wertigkeit ist die 1. Klasse, und für die "nicht bei allen"-Kunden gibt es die 2. Klasse. Oder willst Du für letztere die 3. Klasse wieder einführen?
Nein, diese Theorie hinkt weil auch die 1. Klasse nicht nur "entwertet" wurde - so ein 407er-Lederstühlchen hat halt mit der gediegenen Eleganz eines Avmz 111 zu seinen Jugendzeiten nicht mehr wirklich was vergleichbares - sondern genau so sinnfrei im Sparpreis-Bingo mit verhökert wird. Sprich: Selbst wenn Du einen Kunden findest, der für die 1.Klasse-Fahrkarte im FV dann auch 150,- € auszugeben bereit ist, vergraulst Du diesen Kunden/diese Bereitschaft, sobald ihm klar wird, dass er dasselbe auch für ein Viertel dieses Preises hätte haben können, etwas Glück im "Bingo" angenommen.
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Beitrag von 146225 »

Was die Diskussion über "Halbstundentakt im Kernnetz" ja/nein angeht, würde ich provokant behaupten: Solange auf diesem Kernnetz nicht das Problem besteht, dass alle 15 Minuten 400 m lange Doppelstock-FV-Züge fahren und diese immer noch überfüllt sind wegen großer Nachfrage, sind die EVU einfach noch nicht fertig. Dann gibt es noch genug Kunden zu akquirieren.
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Beitrag von Mühldorfer »

146225 @ 9 Jan 2017, 20:40 hat geschrieben: Nein, diese Theorie hinkt weil auch die 1. Klasse nicht nur "entwertet" wurde - so ein 407er-Lederstühlchen hat halt mit der gediegenen Eleganz eines Avmz 111 zu seinen Jugendzeiten nicht mehr wirklich was vergleichbares - sondern genau so sinnfrei im Sparpreis-Bingo mit verhökert wird. Sprich: Selbst wenn Du einen Kunden findest, der für die 1.Klasse-Fahrkarte im FV dann auch 150,- € auszugeben bereit ist, vergraulst Du diesen Kunden/diese Bereitschaft, sobald ihm klar wird, dass er dasselbe auch für ein Viertel dieses Preises hätte haben können, etwas Glück im "Bingo" angenommen.
Halo,
zur Ehrenrettung sei gesaqgt, meine Erfahrung, an Hochbetriebstagen mit vielen Nicht-Conmfort-Fahrgästen auf Comfortplätzen wurde mir mit BC50-First und-2.Klasse-Flex-Ticket an dem Tag und Comfortstatus schon der Übergang in die 1.Klasse angeboten. Ich sehe es als Bemühen um die gut zahlenden Stammgäste.

Ich denke der Bahn ist bewußt daß die BC50 Kunden viele Einnahmen bringen, als Routinierte kaum meckern und meist fachkundig mit Online- oder Automatenticket geringste Vertriebskosten verursachen.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Ich habe mehrere Beiträge ausgelagert in das Bestandsthema Stadt-Land, wie wohnt es sich besser und günstiger?, Beiträge zu den Kosten eines eigenen PKW und schließlich dem besseren Wohnkonzept. Städte, raus auf´s Land, Kleinstädte usw.
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

Ceterum censeo Carthaginem esse delendam
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Beitrag von Metropolenbahner »

Danke, mal wieder so ein Artikel bei dem das Lesen der Kommentare sehr unterhaltsam ist ;)
AndiFant

Beitrag von AndiFant »

Ist er denn im Probebetrieb halbwegs zuverlässig unterwegs?
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Metropolenbahner @ 21 Feb 2017, 13:17 hat geschrieben: Danke, mal wieder so ein Artikel bei dem das Lesen der Kommentare sehr unterhaltsam ist ;)
Ohja. :P
Ein Highlight finde ich ja die Beschreibung des "ganz alten ICE" (gemeint ist der MET). oh.stv stellt fest, dass er "noch nie einen stiehlvolleren (sic) und bequemeren Zug gesehen [hat]."
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Entenfang @ 24 Feb 2017, 23:43 hat geschrieben:Ein Highlight finde ich ja die Beschreibung des "ganz alten ICE" (gemeint ist der MET). oh.stv stellt fest, dass er "noch nie einen stiehlvolleren (sic) und bequemeren Zug gesehen [hat]."
Was ist daran witzig (außer dass er nicht weiß, dass das mal MET war)?
Dass außer ihm noch überhaupt niemand je einen stiehlvolleren und bequemeren Zug gesehen hat, weil solche nicht existieren? :unsure:
Keine Alternative zum Transrapid MUC
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kometMUC
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Beitrag von kometMUC »

Ich denke, gemeint ist die katastrophal falsche Schreibweise des Wortes für "stilvoll"...
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Ein Zug voller Kettensägen? Wie bei der Südostbayernbahn wenns stürmisch ist?
Beste Grüße usw....
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Beitrag von Jogi »

Wildwechsel @ 27 Feb 2017, 09:23 hat geschrieben:Ein Zug voller Kettensägen?
Finde ich 'etzt aber nicht so STIHLvoll ;)

Vielleicht hat "Zeit"-Kommentar-User oh.stv mal hinter die Birnbaumholzverkleidung geschaut und dort Sachen entdeckt, die er sozusagen "mit Stumpf und Stiel" beseitigen will?
Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

Wat is?! :lol:
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von JeDi »

Jogi @ 27 Feb 2017, 09:57 hat geschrieben: Finde ich 'etzt aber nicht so STIHLvoll ;)
Wäre aber das richtige Mittel für die Mistgurken: Sofortige Zerlegung.
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

JeDi @ 27 Feb 2017, 22:25 hat geschrieben: Wäre aber das richtige Mittel für die Mistgurken: Sofortige Zerlegung.
:blink: Was haben dir diese Züge getan?

Klar sind die nicht der Weisheit letzter Schluss, aber für "elegantere" Züge gilt: Wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld?
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Beitrag von JeDi »

Balduin @ 27 Feb 2017, 23:09 hat geschrieben: :blink: Was haben dir diese Züge getan?
Derart technisch unausgereiftes und unkomfortables Rollmaterial sollte man besser nicht auf zahlende Reisende loslassen. Und dann noch als ICE, wos noch nicht mal ein Bistro gibt.
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Beitrag von Jogi »

JeDi @ 27 Feb 2017, 22:25 hat geschrieben:Wäre aber das richtige Mittel für die Mistgurken: Sofortige Zerlegung.
Jaja, immer auf die Kleinen Splittergattungen... ;)

---
Balduin @ 28 Feb 2017, 00:09 hat geschrieben::blink: Was haben dir diese Züge getan?
Ich darf hoffentlich auch antworten - abseits des Exotenstatus der Züge verbinde ich mit denen, wohl fast wie JeDi, vor allem zwei Sachen: eine schlecht arbeitende Klimaanlage, die gefühlt eine Art Unterdrucksauna herstellen will und ein Mampfangebot in der Bistroausgabe, das nicht mal mehr zum Weinen ist.
Balduin @ 28 Feb 2017, 00:09 hat geschrieben:Klar sind die nicht der Weisheit letzter Schluss, aber für "elegantere" Züge gilt: Wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld?
Das ist nett gesagt ;)
Der einzige Umstand, das die Züge noch fahren, dürfte sein, dass DB Fernverkehr in Sachen Fahrzeugverfügbarkeit bekanntermaßen das Wasser bis zur Unterlippe stand (mittlerweile: Kinngrübchen) und man mit den beiden Zügen noch weit gedehnte ICE-Qualität anbieten konnte. Zumindest an den Tagen, an denen die Züge funktionieren. Und es nicht deutlich über 30 Grad wird.

Um damit noch den Bogen zurück zum Thread zu schlagen: Spätestens wenn der ICE-4 vermehrt ausgeliefert wird, werden die beiden ICE-Wagenzüge dorthin gehen, wo die metaphorische Stihl nicht ganz so stilvoll die Stiele und andere Bestandteile dem Wertstoffkreislauf zuführt.
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Beitrag von Balduin »

Also bei meiner Fahrt habe ich nicht feststellen können, dass die Klimaanlage irgendwie problematisch war. Das bleibt wie auch die Sache mit dem Bistro persönlicher Geschmack- da wirst dus nie allen recht machen können, besonders nicht notorischen Motzern die nur meckern um des Meckern willen. Aber mit postfaktischem Rumgenöle (aka Scheißhausparolen) versuchen Stimmung zu machen ist momentan ja in Mode, Petry und Trump lassen euch grüßen... <_<
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Beitrag von Jogi »

Balduin @ 1 Mar 2017, 12:37 hat geschrieben:Also bei meiner Fahrt habe ich nicht feststellen können, dass die Klimaanlage irgendwie problematisch war.
Ich bei meinen schon - und dass die Züge seit mehreren Jahre im Sommer bei erwartbar hohen Temperaturen gar nicht mehr eingesetzt, sondern präventiv mit Ersatzzügen gefahren werden spricht auch nicht unbedingt für sie.
Balduin @ 1 Mar 2017, 12:37 hat geschrieben:Das bleibt wie auch die Sache mit dem Bistro persönlicher Geschmack- da wirst dus nie allen recht machen können, besonders nicht notorischen Motzern die nur meckern um des Meckern willen.
Es geht mir nicht um das Speiseangebot an sich (mehr veggie, glutenfrei und der ganze Kram), sondern um das eingeschränkte Angebot im Ex-MET im Vergleich zu den normalen Bordbistros und -restaurants, einfach aus dem Grund, weil das ursprüngliche Konzept der Züge dieses Vollangebot nicht vorsah: Vom regulären Bistroangebot (PDF, nur als Referenz verlinkt) gab es bei meiner letzten Fahrt (die zugegebenermaßen schon eine Weile her ist) an Speisen: (1) Vollkornschnitten, (2) Sandwich, (3) Käse-Schinken-Baguette, (4) Hamburger. Kuchen bin ich mir nicht mehr sicher, aber selbst wenn: Es werden vier oder fünf Speisen angeboten, eine vollwertige Mahlzeit (wie der Eintopf, das Chili, die heuer verblichene Ofenkartoffel, die Pasta, der Salat mit Huhn vom Huhn oder vom Soja oder aktuell die Maultaschen - alleine das sind schon fünf grundständige Mahlzeiten, die z.T. variiert werden können) ist da nicht drunter.

Das ist eindeutig ein Nachteil der MET-Züge gegenüber des regulären ICE-Angebots, wo in der Regel (die paar Einzelleistungen, die nur mit T5 oder TD gefahren werden) ein Vollrestaurant verfügbar ist, weil es eben zur Marke "ICE" dazu gehört. Mit persönlichem Geschmack hat das eindeutig nichts zu tun.
Balduin @ 1 Mar 2017, 12:37 hat geschrieben:Aber mit postfaktischem Rumgenöle (aka Scheißhausparolen) versuchen Stimmung zu machen ist momentan ja in Mode, Petry und Trump lassen euch grüßen... <_<
Danke für die konstruktive Kritik :(
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