[M] RVO - Regionalbusverkehr Oberbayern

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Bussen
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NÜ313 CNG
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Beitrag von NÜ313 CNG »

Falls übrigens jemand die beiden Citaro Facelift L mit den Nummern DAH-RV 211 und RV 212 (diese seltsamen RVO-Schilcher-"Zwitter") vermisst - die sind jetzt in Schongau gelandet und fahren von dort aus diverse Kurse nach Landsberg, Weilheim und Prem auf den RVO-Linien...

Lustigerweise hat man die zwei vom MVV-Regionalbuslack jetzt ins aktuelle rot umgefärbt, war dabei allerdings auch außerordentlich konsequent: die Klimaanlage ist noch grün, die Radkappen immer noch blau - schaut schon lustig aus, dieses Mischmasch... ;)

Und der alte Citaro G aus Wolfratshausen mit der Nummer 7334 ist auch im Exil gelandet, und darf jetzt von Weilheim aus sein Brot verdienen, fährt hauptsächlich nach Landsberg und Murnau.
Basti
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Beitrag von Basti »

Coxi @ 28 May 2014 @ 18:52 hat geschrieben: Konnte Hubers NG 272.1 heute leider nicht mehr in Wasserburg antreffen. Stattdessen ist ein NG 263 ex MöBus (die verbreiten sich ja wie die Heuschrecken), Kennzeichen WS-X 303 auf dem genannten Kurs gefahren, der scheint also die Ablöse zu sein.
Der zitierte Beitrag ist ja auch schon wieder etwas älter.
Weiß jemand wieviele NG 263 ex MöBus mittlerweile bei Huber aus Wasserburg sind?
Ich war nämlich letzte Woche etwas überrascht, ausser dem erwähnten WS-X 303 noch 2 weitere (RO-VH 303 und RO-QT 303) zu sehen.
Stefan007
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Beitrag von Stefan007 »

Der RO-QT 303 ist ex Mönchengladbach 0069.
Der RO-VH 303 müsste dann als dritter MAN NG gekommen sein, dem Kennzeichen nach als Ersatz für den Van Hool AG 300 ex IN.
Der Van Hool stand im April 2015 mit ausgebautem Motor bei Huber und auch ohne Kennzeichen, aber es schien, dass man den nochmal repariert (sonst hätte man sich wohl nicht die Mühe mit dem Motor gemacht, oder man hat den für einen anderen Bus gebraucht).
Zu der Zeit standen aber auch nur zwei ex Mönchengladbacher auf dem Hof, der dritte dürfte dann also bald darauf den Van Hool ersetzt haben.
EBEr
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Beitrag von EBEr »

Servus,

der RVO hat ja dieses Jahr einige Neufahrzeuge bekommen!

Crossway LE
M RV 2614 - Weilheim ?
M RV 2616 - Tegernsee ?
M RV 2617 - Bad Tölz

Lion's City Ü Euro 6
M RV 1516 - Rosenheim
M RV 1517 - Rosenheim
M RV 1519 - Weilheim

Hat jemand bisher weitere neue sichten können?
NÜ313 CNG
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Beitrag von NÜ313 CNG »

1518 - Lion's City Ü für Garmisch (aus 2015)
1519 - Lion's City L für Weilheim (auch 2015)

2606 und 2607 - Crossway LE für Weilheim
2613 und 2614 auch für Weilheim (ebenso Crossways)

Gaaanz neu auch: 2623 - MAN Lion's City GÜ, ebenfalls Weilheim.
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DT4.6
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Beitrag von DT4.6 »

Ich hab auch noch 2 zu melden:

2624 und 2625 - MAN Lion's City L (A26)

Beide gestern auf dem S7-SEV gesehen.

MFG Dennis
EBEr
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Beitrag von EBEr »

Der RVO hat gestern vier Lion's City Ü für Rosenheim abgeholt, diese lauten M-RV 2633, 2634, 2636 und 2638!
Der 2636 hat Aufkleber 250. MAN für die RVO GmbH.
Banker94
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Beitrag von Banker94 »

Hat jemand eine Ahnung welche Linien von der RVO Einsatzstelle in Weilheim bedient werden? Meines Wissens kommen die Fahrzeuge regelmäßig sogar bis nach Landsberg am Lech. Auch nicht der nächste Weg gerade ;-)
NÜ313 CNG
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Beitrag von NÜ313 CNG »

Die RVO Weilheim fährt halt alles, was in dieser Region liegt. Planmäßig erreichen die Busse Reichersbeuern, Garmisch-Partenkirchen, Füssen und Landsberg (das müssten so die jeweils äußersten Wendepunkte sein). Die einzigen Linien, die nicht überwiegend von Weilheim gefahren werden, sind solche im Bereich Garmisch und Bad Tölz, da werden nur einzelne Leistungen gefahren.
Hochbrücker
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Beitrag von Hochbrücker »

In Wartenberg sind auf einem Hof drei RVO Busse abgestellt. M-RV 25xx einer hatte 2571 bin mir aber nicht sicher. Sind bestimmt die Busse die auf den Linie 501 und 502 unterwegs sein werden.
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Banker94
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Beitrag von Banker94 »

NÜ313 CNG @ 14 Mar 2017, 17:20 hat geschrieben: Die RVO Weilheim fährt halt alles, was in dieser Region liegt. Planmäßig erreichen die Busse Reichersbeuern, Garmisch-Partenkirchen, Füssen und Landsberg (das müssten so die jeweils äußersten Wendepunkte sein). Die einzigen Linien, die nicht überwiegend von Weilheim gefahren werden, sind solche im Bereich Garmisch und Bad Tölz, da werden nur einzelne Leistungen gefahren.
Gibt es da eigentlich auch Linien die bis in die Nacht im Stundentakt in die "Dörfer" fahren. Im MVV oder auch im AVV ist das entzwischen ja schon fast Standart.
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Von Standards im MVV zu reden, die über Haltestellenschilder, Busdesign und Dummheit hinausgehen, halte ich für gewagt.
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SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
NÜ313 CNG
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Beitrag von NÜ313 CNG »

Was verstehst Du unter "bis spät in die Nacht"...? Im Bereich Garmisch ist gegen 20:00 Uhr Betriebsschluss, der letzte Regionalbus verlässt Weilheim gegen 18:50 Uhr, und der letzte in der anderen Richtung ist gegen 19:45 Uhr in Weilheim. Der Weilheimer Stadtbus fährt sogar noch bis 20:40 Uhr.

Naja, im Gegensatz zu den Verbünden wird das RVO-Liniennetz (bis auf die meisten Stadtverkehre und einzelne Verdichterkurse) immer noch rein eigenwirtschaftlich betrieben, das kann man nicht vergleichen. Dennoch finde ich unter den vorherrschenden Umständen das Angebot sehr gut, wenn man nicht gerade versucht, am Wochenende abseits der Hauptrouten irgendwohin zu kommen.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Banker94 @ 14 Mar 2017, 20:10 hat geschrieben: Gibt es da eigentlich auch Linien die bis in die Nacht im Stundentakt in die "Dörfer" fahren. Im MVV oder auch im AVV ist das entzwischen ja schon fast Standart.
Von welchem Dorf sprichst du da? Perlach?
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Beitrag von NJ Transit »

chris232 @ 14 Mar 2017, 21:05 hat geschrieben: Von welchem Dorf sprichst du da? Perlach?
Pasing.
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Beitrag von AK1 »

NÜ313 CNG @ 14 Mar 2017, 19:19 hat geschrieben: Was verstehst Du unter "bis spät in die Nacht"...? Im Bereich Garmisch ist gegen 20:00 Uhr Betriebsschluss, der letzte Regionalbus verlässt Weilheim gegen 18:50 Uhr, und der letzte in der anderen Richtung ist gegen 19:45 Uhr in Weilheim. Der Weilheimer Stadtbus fährt sogar noch bis 20:40 Uhr.

Naja, im Gegensatz zu den Verbünden wird das RVO-Liniennetz (bis auf die meisten Stadtverkehre und einzelne Verdichterkurse) immer noch rein eigenwirtschaftlich betrieben, das kann man nicht vergleichen. Dennoch finde ich unter den vorherrschenden Umständen das Angebot sehr gut, wenn man nicht gerade versucht, am Wochenende abseits der Hauptrouten irgendwohin zu kommen.
Was sind denn da die Gründe? Im MVV-Gebiet haben die Landkreise ja in den letzten Jahren einiges an Mehrleistungen beauftragt. M.W. wurde das auch alles ausgeschrieben.
In den anderen Landkreisen gibt es nur den eigenwirtschaftlichen Betrieb, mit dem der RVO praktisch ein Monopol hat.
NÜ313 CNG
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Beitrag von NÜ313 CNG »

Naja, das ist doch im ländlichen Raum nicht unüblich. Man möchte nicht investieren, wo es auf den ersten Blick keinen Bedarf gibt. Ob man jetzt allerdings einen Linienverkehr braucht, der im Stundentakt von früh bis spät ein Dorf nach dem anderen abklappert, möchte ich doch ganz stark bezweifeln. Im MVV-Gebiet wird doch auch so viel Geld verbrannt, wenn ich da nur mal an solche Linien wie den 951er denke...der ist auch außerhalb der Touri-Zeiten alles andere als voll, insbesondere zwischen Herrsching und Andechs...
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Beitrag von viafierretica »

NÜ313 CNG @ 14 Mar 2017, 22:07 hat geschrieben: Naja, das ist doch im ländlichen Raum nicht unüblich. Man möchte nicht investieren, wo es auf den ersten Blick keinen Bedarf gibt. Ob man jetzt allerdings einen Linienverkehr braucht, der im Stundentakt von früh bis spät ein Dorf nach dem anderen abklappert, möchte ich doch ganz stark bezweifeln. Im MVV-Gebiet wird doch auch so viel Geld verbrannt, wenn ich da nur mal an solche Linien wie den 951er denke...der ist auch außerhalb der Touri-Zeiten alles andere als voll, insbesondere zwischen Herrsching und Andechs...
Schau Dir mal Tirol, Südtirol, Schweiz an. Jedes noch so kleine Dorf wird bis spät abends bedient. Und plötzlich fahren die Leute auch Bus. Was hilft mir ein Bus, wenn ich mit ihm abends nicht mehr nach Hause komme, weil um 18h die letzte Fahrt stattfindet?
Ein so reiches Land könnte sich auch einen ordentlichen ÖV leisten, auch auf dem flachen Land. Aber wir bauen lieber schwachsinnige Ortsumgehungen, da frägt keiner nach dem Geld.
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Beitrag von Banker94 »

viafierretica @ 15 Mar 2017, 08:07 hat geschrieben: Schau Dir mal Tirol, Südtirol, Schweiz an. Jedes noch so kleine Dorf wird bis spät abends bedient. Und plötzlich fahren die Leute auch Bus. Was hilft mir ein Bus, wenn ich mit ihm abends nicht mehr nach Hause komme, weil um 18h die letzte Fahrt stattfindet?
Ein so reiches Land könnte sich auch einen ordentlichen ÖV leisten, auch auf dem flachen Land. Aber wir bauen lieber schwachsinnige Ortsumgehungen, da frägt keiner nach dem Geld.
Danke so sehe ich auch so! Man braucht sich nicht wundern das die Fahrgastzahlen auf dem tiefsten Land sinken und viele aufs Auto umsteigen wenn pro Tag vielleicht zehn Fahrten angeboten werden. Das ein "Landbus" nie so ausgelastet ist wie ein MVG Stadtbus sollte klar sein. Selbst bei der MVG fahren die Busse ab 23:00 Uhr oft leer in die Sieldungsgebiete des Münchner Ostens. Auch auf dem 57er ist im Spätverkehr unter der Woche tote Hose. Deshlab wird die Linie aber am Abend nicht eingestellt.
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Beitrag von Auer Trambahner »

viafierretica @ 15 Mar 2017, 09:07 hat geschrieben: Schau Dir mal Tirol, Südtirol, ... an. Jedes noch so kleine Dorf wird bis spät abends bedient.
getan und festgestelllt: Ä-Ä, is nich.
Gegen 20-21 Uhr ist meist Ende Gelände, sogar in aufkommensstarken Gebieten mit oft überfüllter "Doppeltraktion" tagsüber.

Schauen wir mal kurz über die Grenze: Schmirntal gegen 17.30 letzte Fahrt, Obernberg: 19.30.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
NÜ313 CNG
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Beitrag von NÜ313 CNG »

Man vergesse nicht, dass in Tirol und Südtirol der Tourismus wesentlich ausgeprägter ist, als z.B. im Pfaffenwinkel oder Holzkirchen. Die Buslinie von Meran nach Dorf Tirol fährt ja auch alle 10 Minuten, bloß ist das da auch gerechtfertigt. Von Schongau nach Lechbruck z.B. dürfte dagegen selbst ein 8-Sitzer-Kleinbus außerhalb der Schüler- und Pendlerzeiten überdimensioniert sein. Selbst die Stadtbusse in den entsprechenden größeren Städten, z.B. in Weilheim, Penzberg, Bad Tölz, Schongau oder Landsberg fahren ab 18:00 fast nur noch warme Luft durch die Straßen, die Regionalbusse bringen die letzten Pendler vom Zug heim, in der Gegenrichtung will i.d.R. eigentlich niemand mehr hin zum Bahnhof oder zurück in die Stadt. Warum sollte man auch unter der Woche noch irgendwohin wollen, wo sowieso nichts ist...? Selbst die Züge fahren - wenn man mal die Strecke München - Mittenwald außer Acht lässt - fast leer.

Dabei kann man allerdings nicht sagen, dass die RVO keine alternativen Bedienungskonzepte ausprobieren würde - im Stadtverkehr Penzberg bot man bis vor ein paar Jahren einen Halbstundentakt im Stadtverkehr bis 21:00 Uhr an, mitgefahren sind da trotzdem nicht mehr Leute. Der Landkreis Weilheim-Schongau finanzierte lange Jahre einen Nachtbusverkehr, da sind in den letzten Jahren aber auch kaum mehr Fahrgäste im Bus gewesen. Und im Bereich Schongau hat man vor zwei Jahren testweise ein Rufbussystem mit zusätzlichen Fahrten am Vormittag und abends eingeführt. Nach nur einem Fahrplanjahr hat man resigniert das Angebot wieder zurückgefahren, weils da einfach keine Fahrgäste gab, die mit dem Bus mitgefahren wären. Und das waren keine Marktfahrten vormittags um 9:30 Uhr an Dienstagen außerhalb der Schulferien oder so...

Ich kann da die Landkreise schon verstehen - warum soll man einen Bus finanzieren, der eh' nur leer fährt, weil er ein Gebiet durchfährt, in dem kein wirkliches Verkehrsbedürfnis besteht...?

Im Allgäu z.B. dagegen, oder in der Region Garmisch-Partenkirchen, wo der Tourismus eine größere Rolle spielt, da ist der Fahrplan dann auch entsprechend besser.

Und auch im so vielgerühmten MVV gibt es viele Beispiele, anhand derer man sehen kann, dass auch eine dichte Taktung auf dem Land nicht mehr Fahrgäste in die Busse lockt. Der 258er - und das ist nun wirklich noch sehr dicht besiedeltes Bedienungsgebiet - verkehrt alle 20 Minuten, und ist dennoch von früh bis spät leer - zumindest war ich bisher, wenn ich den mal genutzt habe, fast immer der einzige Fahrgast. Der 951, den ich ja bereits genannt hatte, ist ebenfalls so ein Beispiel, wer sollte denn nach der Pendlerzeit noch großartig von Herrsching nach Andechs fahren...? Und der 958 - die Paradelinie schlechthin, die im MVV genannt wird, wenn es um den attraktiven ÖPNV im ländlichen Raum geht - nach 19:00 wird der auch nicht mehr wirklich rege genutzt. Der 19:05er ab Tutzing nach Andechs fährt meist auch nur noch mit 4, 5 Fahrgästen, die aus München mit dem Zug kommen, ab.

Warum sollte man also als Landkreis etwas auf Dauer finanzieren, was außer Kosten keinen Nutzen bringt...? Es gibt im Autoland Deutschland statt zusätzlicher Fahrgäste dann höchstens Beschwerden, dass der Bus so spät noch durch die Straße fährt, sodass man nicht vor dem Haus parken kann...
JeDi
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Beitrag von JeDi »

NÜ313 CNG @ 15 Mar 2017, 16:56 hat geschrieben: Warum sollte man also als Landkreis etwas auf Dauer finanzieren, was außer Kosten keinen Nutzen bringt...?
Auch leere Busse können durchaus einen Nutzen haben: Nämlich die Existenz eines Angebots, was sich positiv in den Fahrgastzahlen des Tagverkehrs widerspiegelt.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Vielleicht sollte man einfach mal ausprobieren einen festen Taktverkehr einzuführen, von Früh bis Spät mit immer der gleichen Linienführung. Dann sieht man ja ob es gut genutzt wird oder nicht und was am Ende übrig bleibt.

Ich bin ja eh für eine kilometerabhängige Straßenbenutzungsgebühr für Autobahnen und Bundesstraßen. Dann sieht die Sache gleich nochmals anders aus.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

JeDi @ 15 Mar 2017, 17:21 hat geschrieben:Auch leere Busse können durchaus einen Nutzen haben: Nämlich die Existenz eines Angebots, was sich positiv in den Fahrgastzahlen des Tagverkehrs widerspiegelt.
Ja. Aber das (auch nur postfaktisch gefühlte) Nichtvorhandensein von Fahrgästen kann auch dazu führen, dass keiner mitfahren will, weil keiner mitfährt und man dann nicht beim Busfahren gesehen werden will, weil das macht ja keiner und wenn man's macht, könnte das Fragen aufwerfen, wenn man gesehen wird... jedenfalls ist der geringe Auslastungsgrad sehr schnell ein "Argument", wenn ich in irgendeinem Zusammenhang mal frage, "warum fährst du nicht einfach mit dem Bus?" :D #Dorflogik
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Beitrag von 218217-8 »

NÜ313 CNG @ 15 Mar 2017, 16:56 hat geschrieben:Nach nur einem Fahrplanjahr hat man resigniert das Angebot wieder zurückgefahren, weils da einfach keine Fahrgäste gab, die mit dem Bus mitgefahren wären.
Das war aber auch hochgradig unprofessionell! Ein neues oder verbessertes Angebot muss mindestens zwei, besser drei Jahre durchgehalten werden, bis man fundiert entscheiden kann, ob es ausreichend Nachfrage gibt. So lange dauert es, bis die potentiellen Nutzer das (neue oder verbesserte) Angebot zunächst überhaupt als vorhanden wahrnehmen, dann vielleicht im Einzelfall ein paarmal ausprobieren (der Klassiker: das Auto ist gerade in der Werkstatt). Dann steht vielleicht der Zweitwagen zum Ersatz an, man erinnert sich, dass es damals, als das Auto in der Werkstatt war, ja ganz gut geklappt hat mit dem Bus, und dann wird vielleicht die Entscheidung getroffen, den Zweitwagen nicht mehr zu ersetzten, sondern den ÖPNV zu nutzen. Es ist in der Regel ein sehr zäher Prozess. Natürlich gibt es Angebote, die gleich voll einschlagen, aber das ist meiner Erfahrung nach die Ausnahme. Wenn man nicht bereit ist, das zwei bis drei Jahre auch bei scheinbarer Erfolglosigkeit durchzuziehen, kann man es eigentlich gleich bleiben lassen, denn dann ist es von vornherein rausgeworfenes Geld.
Rohrbacher @ 15 Mar 2017, 18:00 hat geschrieben: jedenfalls ist der geringe Auslastungsgrad sehr schnell ein "Argument", wenn ich in irgendeinem Zusammenhang mal frage, "warum fährst du nicht einfach mit dem Bus?"
Das muss wirklich #Dorflogik sein. In der Stadt ist die Begründung, warum man nicht den ÖPNV nutzt, ja oft u.a., dass es "immer so voll ist" ... :unsure: Aber darauf wolltest du wahrscheinlich hinaus mit deinem Hinweis auf #Dorflogik
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Beitrag von 146225 »

Insbesondere auf "ländlichen" Linien dürfte die Etablierung eines besseren Angebots bei den potentiellen Nachfragern halt auch deswegen schwieriger sein als im urbanen Verdichtungsbereich, weil die letzte Erinnerung an die Nutzung von Linienbussen oft noch aus der Schulzeit stammt. Da braucht es Geduld und gutes Marketing, um erstmal in den Köpfen anzukommen und zu zeigen, was sich seitdem vielleicht verändert hat.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Hochbrücker
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Beitrag von Hochbrücker »

Da es ja nicht in jedem kleinsten Dorf einen Supermarkt oder Tante Emma Laden gibt werden die Leute ihren Einkauf nicht mit dem Bus erledigen. Ersten die Schlepperei und zweitens den Zeitbedarf wo man mit dem Bus hat. Selbst wenn man nur zum shoppen oder sich nur mal umsehen im Geschäft wird das Angebot der Busse nicht genutzt werden. Mit dem Bus ,gerade in den ländlichen Regionen,muss ständig auf die Zeit geachtet werden sonst ist der letzte Bus weg und die Heim fährt wird teuer (Taxi).
Es ist einfach schwierig einen Mittelweg zufinden,einen der allen passt. Ich finde das es in der heutigen Zeit einfach schwierig ist. Warum wurden die Öffnungszeiten nach hinten verschoben? Weil die Leute in der Früh ausschlafen wollen und dann Mittags shoppen gehen.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Hochbrücker @ 16 Mar 2017, 07:30 hat geschrieben:Da es ja nicht in jedem kleinsten Dorf
An dieser Stelle sollte man übrigens mal mit einem Mythos aufräumen und zwar zum einen, dass "jedes Dorf" per Bus angebunden werden kann und auch, dass das "früher" so gewesen sei. ;) Auch um 1960 haben die Bahn- und Postbusse im Prinzip nur die Hauptorte einer Gemeinde häufiger bedient und das was zufällig am Linienweg lag. Der Rest hatte und hat auch heute allenfalls öffentlichen oder freigestellten Schülerverkehr, wenn überhaupt.

In einer städtischen Struktur sollte man es anstreben jedes Viertel gut zu schließen, das heißt, dass möglichst viele Bewohner fußläufig eine Bushaltestelle haben, um nach Möglichkeit auch einen autofreien Alltag zu ermöglichen. Selbst bei einer durchschnittlichen Stadtbuslinie in München, der typischen Quartierslinie als Zubringer zur U- oder S-Bahn) dürften auf eine Haltestelle in Wohnlagen um die 1.000 Einwohner kommen. Es möchte sich niemand vorstellen, die sich daraus ergebenden vielleicht 200 Nutzer pro Tag (20-Minutentakt = ca. 100 Abfahrten täglich mit im Schnitt zwei Ein- oder Aussteigern pro Fahrt) würden alle per (Zweit)Wagen durch die Gegend fahren. Der ÖPNV in der Stadt hat daher einen ganz anderen Anspruch.

In ländlichen Strukturen gibt es ganz andere Herausforderungen. Neben der immensen Transportleistung im Schülerverkehr, wo auf einen Schlag hunderte Schüler über teilweise bis zu 40 km gefahren werden müssen, geht es im sonstigen Verkehr, selbst bei einem busfreundlichen Publikum ähnlich wie in der Stadt, auch einfach darum einfach nur genug Nachfragemasse zu generieren. Um pro Haltestelle auf die gleichen zwei Nutzer pro Fahrt zu kommen, braucht es bei einem Stundentakt dann entsprechend 67 ein- oder aussteigende Nutzer pro Tag. Bei statistisch gleicher Nutzung wie in der Stadt müsste die Haltestelle als mindestens einen Einzugsbereich von im Schnitt 335 Einwohnern haben. Will sagen: Selbst wenn das gleiche Nutzungsverhalten wie in der Stadt vorläge, würden die meisten Ortsteile auf dem Land schon an der Einwohnerzahl scheitern. Erschwerend kommt hinzu, dass ein Regionalbus natürlich sehr viel mehr Kilometer fahren muss, um die gleiche Zahl Leute zu erreichen als ein (Münchner) Stadtbus. Wenn man sich das jetzt einfach alles mal vor Augen führt, dann sollte klar sein, dass ein Regionalbus im Stundentakt fast nur als Querverbindung im Bahnnetz oder zur Erschließung größerer Siedlungsstrukturen, also möglichst kompakt gebauten Gemeindehauptorten oder Kleinstädten funktionieren kann, die an einem möglichst nicht allzu langen Linienweg (= Nutzwagenkilometer, Fahrzeit) möglichst viele größere Ortsteile und "Points of interest" haben, z.B. Bahnhöfe, Krankenhäuser, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, Behörden, Hotels, Ausflugsziele etc. Auch klar ist, mehr als ein Stundentakt wird in den meisten Fällen nicht drin sein und ist schon sehr gut. Der Regionalbus kann nicht den Anspruch haben, "jedes Dorf" potentiell autofrei machen zu können. Bei einem Regionalbus mit halbwegs hoher Bedienhäufigkeit geht es im besten Fall "nur" darum, die Reiseketten von Bahnnutzern (im besten Fall hat man viele Pendler!) eben auch in Orte verlängern zu können, die nicht direkt an einem Bahnhalt liegen und eine grundsätzliche Mobilitätsmöglichkeit NEBEN dem Auto für Schüler/Azubis/Studenten (auch im Freizeitverkehr) und Senioren zu schaffen, womit dann vielleicht das eine oder andere Zwei-, Dritt- oder Viertauto eines Haushalts (zeitweise) in den Gemeindehauptorten und Kleinstädten nicht notwendig wäre. Dennoch reden wir hier pro Landkreis meist nur über eine Hand voll Linien, die sich aus meiner Sicht durchaus sinnvoll mit mehr als ein paar schülerlastigen Einzelfahrten betreiben lassen könnten.

Es ist auch nicht so, dass die Landkreise nur von autogeilen Bauern regiert werden. Eine Fläche, die doppelt oder dreifach so groß ist wie die Landeshauptstadt, aber nur 5-10% der Einwohner hat und die oft auch weit verstreut, bietet für Linienverkehr einfach sehr viel schlechtere Grundlagen.
218217-8 @ 16 Mar 2017, 02:31 hat geschrieben:Aber darauf wolltest du wahrscheinlich hinaus
Ich wollte darauf hinaus, dass viele nicht in einem Linienbus steigen, "weil man das einfach nicht macht". So wie man nicht öffentlich auf den Dorfplatz pinkelt, fährt man nicht Bus, wenn man selbst mit dem Auto fahren könnte oder jemanden hat, der einen fährt. Nur Assis fahren Bus. Bei den Nichtpendlern zählt im Prinzip auch die Bahn dazu. Gestern habe ich auch in einem Laden wieder ein Gespräch mitgehört, wo einer ein Erlebnis beim Zugfahren geschildert hat, sich aber gleich unaufgefordert gerechtfertigt hat: "Normalerweise fahr ich nicht mit dem Zug nach München, nur zur Wiesn, sonst nehm ich das Auto." So nach dem Motto, hey, nicht dass du ein falsches Bild von mir hast, NATÜRLICH fahr ich normalerweise nicht Zug. Ganz typisch, das läuft ungefähr so wie wenn sich jemand, der nicht fahren muss, nach 17 Uhr oder am Wochenende in Gesellschaft ein alkoholfreies Getränk bestellt. Die Leute meinen immer, sie müssten sich rechtfertigen und allein deswegen ist ihnen das schon unangenehm. Busfahren hat ungefähr das Image von kein Geld zu haben, ins Heim ziehen müssen oder irgendwie sein Leben nicht mehr im Griff zu haben.
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Beitrag von Mark8031 »

Passend hierzu ein Gespräch vor ein paar Wochen mit meiner Nachbarin:
"Sagen Sie, geht da ein Bus zum Bahnhof? Ich seh Sie immer nach rechts gehen, aber zum Bahnhof geht's doch nach links."

Der Bus fährt zwar seitdem ich denken kann, ist aber erst seit ein paar Jahren einigermaßen und seit letztem Planwechsel generell brauchbar. Wir ging es übrigens: "Ich lass mich immer von meinem Sohn fahren, aber gut dass ich das jetzt weiß, falls er mal keine Zeit hat."

Und das im dicht besiedelten MVV-Gebiet, im Dunstkreis des 10-Minuten-Takts der S-Bahn. Wie das außerhalb aussieht möchte ich mir gar nicht ausmalen.
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
Luas
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Beitrag von Luas »

Banker94 @ 15 Mar 2017, 11:56 hat geschrieben: Selbst bei der MVG fahren die Busse ab 23:00 Uhr oft leer in die Sieldungsgebiete des Münchner Ostens. Auch auf dem 57er ist im Spätverkehr unter der Woche tote Hose. Deshlab wird die Linie aber am Abend nicht eingestellt.
Selbst mit dem 55er kommste bis Zwei Uhr Nachts nach Putzbrunn.
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