Seilbahnen hier im Forum?

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ICE-Fan
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Beitrag von ICE-Fan »

Wobei es mit den englischen Kürzeln nur für die Anlagen vom Doppelmayr zutrifft.

Eine kuppelbare 6er Sesselbahn wird in Deutschland mit 6-KSB abgekürzt. Die internationale Bezeichnung für eine Anlage vom Doppelmayr ist 6-CLD, aber die für den Leitner ist dann SA-6.

Ich persönlich finde den Kabinenbahnwahn derzeit auch fürchterlich. Teilweise werden Sessellifte mitten im Skigebiet durch EUB's ersetzt. Das finde ich nicht gut.

Wenn im Skigebiet schon Kabinen fahren sollen (z.B. an Pisten, wo viele Familien fahren), ist eine Kombibahn eine optimale Lösung. Die Skifahrer nutzen die Sessel und die Familien und Kinder die Kabinen.

Mfg Nico
Step_3
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Beitrag von Step_3 »

Die Doppelmayr-Kürzel haben sich aber doch irgendwie international durchgesetzt... Bei einigen Pressemitteilungen bezeichnet selbst Leitner seine Sessel-Produkte als CLDs oder CLFs.
KSB ist auch okay, aber EUB klingt für mich nach irgendwas Europäischem, was mit B beginnt...
Und ja, dieser Kabinenwahn macht mich auch fertig... lieber hock ich 15 Minuten oder länger in nem lahmen fixen 2er (2SB oder 2CLF) und genieß die Bergluft, als mich mit allem möglichen für wenn auch kürzerer Zeit in eine Kabine zu zwängen und dafür auch extra abschnallen zu müssen...
Als Liebhaber der alten Poma-Stangenschlepper bin ich aber zugegeben auch nicht der Standard... :ph34r:
ICE-Fan
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Beitrag von ICE-Fan »

Step_3 @ 14 Jun 2009, 22:44 hat geschrieben:Als Liebhaber der alten Poma-Stangenschlepper bin ich aber zugegeben auch nicht der Standard... :ph34r:
Wir wissen aber ja alle, was mit 2-CLF oder 2-SB gemeint ist. ;)

Ach, die guten alten Poma-Stangenschlepper. Leider bin ich noch nicht mit so einem gefahren, die gehören aber auf jeden Fall auf meine "to-do-Liste".

Mir gefallen vor allem Seilbahnen von der Firma Girak. Die haben einfach sehr hochwertige Anlagen gebaut. Vor allem die Kugellager z.B. bei den Umlenkscheiben waren sehr massiv gebaut. Hier hat der Doppelmayr eine Schwäche.

Mfg Nico
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

ICE-Fan @ 7 Jun 2009, 16:56 hat geschrieben: Ich persönlich finde den Kabinenbahnwahn derzeit auch fürchterlich. Teilweise werden Sessellifte mitten im Skigebiet durch EUB's ersetzt. Das finde ich nicht gut.
Ja, geht mir auch so. Überall werden die Sessellifte (und auch schöne alte Kleinkabinenbahnen) durch neue Kabinenbahnen ersetzt. Da werden dann z.T. völlig überdimensionierte Anlagen hingestellt, in denen sich dann grade mal ein paar Leutchen verlieren...
Wo ist das Problem?
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Also beim Skifahrn bin ich ein Fan von den neuen 8er Sesselbahnen :)
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Beitrag von Step_3 »

ICE-Fan @ 15 Jun 2009, 15:11 hat geschrieben:Wir wissen aber ja alle, was mit 2-CLF oder 2-SB gemeint ist. ;)

Ach, die guten alten Poma-Stangenschlepper. Leider bin ich noch nicht mit so einem gefahren, die gehören aber auf jeden Fall auf meine "to-do-Liste".
Da muß ich dich aber vorwarnen ;)
Bei den ersten Fahrten mit den inzwischen fast nur noch in Frankreich existierenden Teilen hat es mich trotz mehr als acht-jähriger Routine unweigerlich rausgehauen, vor allem beim Start reißts dich mehr mit als man meint, da die Federn (anstelle der ausfahrbaren Seile bei Standard-Schleppern)) auch noch meist ausgeleiert und nicht wirklich effektiv sind).
Wenn man den Dreh aber raus hat, machen die Dinger Laune, weil sie teilweise auch schneller fahren als normale Schlepper und man auch bei der Bergfahrt gefordert wird. Langweilig wird´s da so schnell nicht.
Von der Konstruktionsseite machen sie auch viel her, da bei einigen Anlagen die nicht angetriebene Umlenkscheibe freischwebend (widerum an Seilen hängend) ausgeführt ist. Sieht sehr windig aus...

Achter-Sessel fahr ich natürlich auch sehr gern..., meist mit Bubble oder Sitzheizung fährt man da fast schon im hauseigenen Sofa rauf (welches allerdings nur halb so groß ist). Das ist bequem und ich genieße solche Anlagen auch, aber beim Skifahren muß man meiner Meinung nach auch bei der Bergfahrt die rauhen Bergumstände mit allem drum und dran spüren, weswegen ich alte fixe Bahnen und Schlepper immer gerne fahre und gerade dort auch die schönsten einsamsten Pisten vorfinde... Das muß man wo es geht nutzen, solange da keine EUB als Ersatz in Planung ist.. :ph34r:
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Beitrag von ICE-Fan »

Step_3 @ 21 Jun 2009, 22:16 hat geschrieben: Da muß ich dich aber vorwarnen ;)
:D Zu den Stangenschleppliften habe ich auch schon viele Sachen gehört. Ehrlich gesagt fahre ich lieber einen 1500 Meter langen Poma Stangenschlepplift als eine fixe 4er Sesselbahn. :ph34r:

Die Stangenschlepplift existieren wirklich fast nur noch in Frankreicht, aber nur fast. Der Seilbahnhersteller Poma, der den Stangenschlepplift auf den Markt brachte, ist ja ein französischer. Aber auch in Deutschland und der Schweiz lassen sich vereinzelt welche finden. Auch wenn man es kaum glauben mag.

@ 8er Sessel Die 8er Sesselbahnen kann man wirklich als Sofas bezeichnen. Bisher war, vor allem in Österreich, Doppelmayr der dominierende Hersteller für 8er Sesselbahnen. Doch jetzt hat sich der Leitner in Österreich durchgesetzt. Der Leitner baut in diesem Sommer gleich 2 8er Sesselbahnen mit Bubbles und Sitzheizung in Österreich. Die eine wird in Kitzbühel den 3er Sessellift Kasereck ersetzen (schade um den schönen Girak 3er) und die andere den Märchenwiesenlift auf der Planai.

@ alte Lifte Da ich ja ein bekanntlicher Seilbahnfan bin, sind vor allem alte und besondere Lifte interessant. Für solche nimmt man auch mal längere Anfahrtswege in Kauf. Interessante Anlagen befinden sich z.B. am Jenner, in Rüdesheim oder in Kramsach. Aber auch ältere Lifte in größeren Skigebieten bieten herrliche Hänge, die meistens wenig befahren sind.

Mfg Nico
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jonashdf
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Beitrag von jonashdf »

Schön ist auch der Kranzbergsessellift...
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Beitrag von Step_3 »

jonashdf @ 22 Jun 2009, 17:54 hat geschrieben: Schön ist auch der Kranzbergsessellift...
Gibt´s die Pohlig-Gurke immer noch ? :lol:
Is ein nettes Teil... leider hab ich das damals vor über 17 Jahren (als Greenhorn-Skifahrer) nicht zu schätzen gewußt. Vor allem beim Ausstieg war ich bei jeder Fahrt für einen Stop verantwortlich... :ph34r:

An wenigen Stellen hat die Modernisierung der Anlagen wirklich Vorteile, sofern Frau Holle mitspielt, sonst wirds ein finanzielles Fiasko.
Anfang der 90er gab es im Südtiroler Skigebiet Sterzing-Roßkopf den Stocklift, ein dieselbetriebener störungsanfälliger Tellerlift, der ausgerechnet die längste und schönste Abfahrt des sonst recht kleinen Skigebiets (nur zwei weitere fixe kleine Anlagen sowie 6er Gondel hinauf - ohne Talabfahrtsmöglichkeit) erschloß, gleichzeitig aber auch den tiefsten Punkt des befahrbaren Gebiets darstellt. Zu Ferienzeiten waren Wartezeiten von bis zu 45 Minuten keine Seltenheit, aber jeder wußte, schöner wie hier gehts nicht.
Dieses Teil wurde dann Mitte bis Ende der 90er durch nen kuppelbaren 4ersessel (natürlich Leitner) ersetzt, ungefähr zu der Zeit, als so langsam die schnee-ärmeren Winter eintraten. Die Finanzierung einer Beschneiungsanlage bekommt man bis heute nicht hin und so ist die gerechtfertigte Investition (und zugleich einzige kuppelbare Anlage) nur bei ausreichender Schneelage, also selten in Betrieb...
Sehr schade, denn dieses kleine Skigebiet gehört zu meinen Favoriten... Eine Talabfahrt ist hier deshalb nicht möglich, da der Gondelzubringer mittels Brücke die Brennerautobahn kreuzt, eine Abfahrt müsste man also irgendwie unter der Autobahn hindurch bauen, was nicht wirklich ohne massive Eingriffe in die Natur geht..., es existiert lediglich ne Skiroute mit einigen Ziehwegen.

/Edit: Fehlendes w wieder aufgetaucht...
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jonashdf
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Beitrag von jonashdf »

Jop, die Pohlig-Gurke gibts noch. Ein schönes Teil...
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Beitrag von Step_3 »

Falls es hier noch irgendwen interessiert...
Auf der deutschen Seite des Skigebiets Winkelmoos/Steinplatte wurde diese Saison der Betrieb von Deutschlands längster Einseilumlaufbahn aufgenommen. In 8er Kabinen fährt man nun standesgemäß rauf ins Skivergnügen, die bisherigen RVO-Shuttlebusse sind Geschichte.
Betrieben wird die Bahn allerdings von der österreichischen Seite, die sie auch komplett finanziert hat.

Komischerweise kostet der Gesamt-Skipaß für die Steinplatte immernoch drei Euro mehr, wenn man von D aus einsteigt (Der Obelus, der bislang immer auf den ach so teuren Busshuttle geschoben wurde).

Mehr Infos (Winkelmoosalm-Homepage)
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Beitrag von viafierretica »

Die 3 Euronen gehen wahrscheinlich an den RVO, vielleicht war das die Voraussetzung zur Zustimmung. Immerhin verliert er seine gewinnträchtigste Buslinie, nach der zum Kehlsteinhaus.

Noch eine besondere Seilbahn: die neue Rittnerbahn. Vermutlich eine der preisgünstigsten Seilbahnen in den Alpen. Hin- und Rückfahrt 3,50 Euro - mit der Südtiroler Wertkarte sogar nur lächerliche 3,15 Euro. Ach ja, und der Bozner Stadtbus - gigantischer Fahrpreis 55 cent - ist dabei dank des intelligenten Südtiroler Fahrkartensystems auch noch inclusive (Fahrpreis Stadtbus bei Hinfahrt wird bei Entwertung in der Seilbahn wieder abgezogen, Rückfahrt dann ohnehin kostenlos.). Man kann sich nicht genug wundern über den erstaunlich günstigen und hochwertigen Südtiroler landesweiten Nahverkehr!!!!!
Und - Betriebszeit täglich bis 23h!

http://www.ritten.com/aktuelles.htm
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drehgestell
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Beitrag von drehgestell »

Step_3 @ 27 Dec 2009, 02:18 hat geschrieben:Falls es hier noch irgendwen interessiert...
Seilbahnen interessieren immer!!! ;) :D

Die Rittnerbahn, habe mal bei lift-world etwas nachgeschaut und das schaut ja sehr mächtig aus - 'ne Anlage à la 3-S-Bahn, gell? (Ich bin ja gar nicht mehr auf'm Laufenden... :ph34r: :( )
MfG, drehgestell

Du genießt die sanfte Beschleunigung, die unerreichte Laufruhe, den grandiosen Ausblick... und Du weisst, nichts bewegt Dich wie eine Pendelbahn![img]http://www.eisenbahnforum.de/html/emoticons/smile.gif[/img]
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jonashdf
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Beitrag von jonashdf »

Ja, Südtirol. Das Land ist von ÖPNV einfach nur geil.
Die SAD hat da einiges auf die Beinen gestellt. Passende Anschlüsse und billige Preise...
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Beitrag von Step_3 »

viafierretica @ 27 Dec 2009, 14:39 hat geschrieben: Noch eine besondere Seilbahn: die neue Rittnerbahn. [...]
Ein beeindruckendes Teil, das wohl wie keine andere Bahn den Pendel- und Umlaufbetrieb so sehr zu verbinden versucht. Wobei..., acht Gondeln auf vier Kilometern..., soviel mehr Gegenverkehr wie beim Pendel is da wohl auch nicht, schließlich schaut man ja nicht ununterbrochen aus dem Fenster ;)
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Beitrag von viafierretica »

schließlich schaut man ja nicht ununterbrochen aus dem Fenster
Sofern da kein hübsches Südtiroler Mädel in der Gondel sitzt (die Wahrscheinlichkeit ist dort aber eher hoch:-), dann bleibt bei einer vollverglasten Gondel nicht viel anderes übrig...ausser man macht seinen Mittagsschlaf.

@drehgestell: Ja, es ist eine 3S-Bahn.
ICE-Fan
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Beitrag von ICE-Fan »

Zur Rittenseilbahn kann man noch vlt. ergänzen, dass diese die Erste von dem italienischen Seilbahnhersteller Leitner ist.

Die Grundtechnik der 3S-Bahnen hat der schweizer Hersteller Von Roll erfunden gehabt. Diese Firma ist aber von der Doppelmayr/Garaventa Group aufgekauft worden, so dass der österreische Seilbahnhersteller Doppelmayr nun auch 3S-Bahnen produziert. Die erste "richtige" von Doppelmayr wurde 2003/2004 in Kitzbühel gebaut und zum Winter 2004/2005 eröffnet. Auf einer Länge von 3,6 km überquert sie den Saukasergraben mit nur einer Stütze und längstem Spannfeld von ca. 2,6 km. Vor kurzem eröffnete dann auch die Peak 2 Peak 3S in Whlister, ebenfalls von Doppelmayr.

Und die Rittenseilbahn ist halt die erste 3S-Bahn des italienischen Seilbahnherstellers Leitner.

Viele diese Infos noch bzgl. 3S-Bahnen. ;)
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Münchner Kindl
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Beitrag von Münchner Kindl »

Gibt es im Internet eine Chronik über Seilbahnunglücke?

Hab mich am Montag bei der Fahrt mit der EIbseeseilbahn gefragt, wie man uns da wohl rausbekommen würde, wenn das Ding kurz vor der Bergstation den Geist auf gibt. Gibt es denn speziell zur Eibseebahn Infos zur Evakuierung und zu Betriebsstöhrungen in der Vergangenheit?

Danke
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drehgestell
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Beitrag von drehgestell »

Wie es jetzt bei der Eibseeseilbahn ist kann ich dir leider nicht sagen, aber es gibt zwei verschiedene Systeme, wovon eines vorhanden sein muss:
Entweder eine Bergebahn (kann auch ein 'eigenes Seil' besitzen wo dann die Bergekabine dranhängt, wie etwa bei der Schindlerkar-Bahn; ist zwar eine 3er-SB und keine PB aber nur mal jetzt als Beispiel genannt) oder je ein Seil pro Wagen zum Abseilen der Passagiere, die Wagenbegleiter sind bei solchen Anlagen natürlich auch dafür ausgebildet.

PS: @ICE-Fan, war es nicht so, dass erst Garaventa Von-Roll aufgekauft hat bevor dann diese 'Fusion' (*hust*) mit Doppelmayr zustande kam?!?

PS2: Auch für einen anderen Selbahnhersteller hat's letztes Jahr ein 'erstes Mal' gegeben - Leiter und die PB Corviglia :)
MfG, drehgestell

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Beitrag von Step_3 »

Ich durfte beruflich mal eine Evakuierungsübung einer Pendelbahn miterleben, allerdings war dies die Hochries-Bahn. Hier wurden durch den ausgebildeten Gondelführer (ein Bahnbediensteter fährt auf Pendelbahnen immer mit) alle "Opfer" (unter anderem auch ich) über eine Luke im Boden der Gondel abgeseilt. Hatte was, trotz der "nur" 20 Meter.
Bei der Eibseebahn im letzten Drittel der Strecke macht dies natürlich wenig Sinn. Nehme mal an (ohne es genauer zu wissen, da es für jede Bahn eigene Evakuierungspläne gibt), man wird über Notstrom, Zugseil, Kurbel oder sonstwas die Gondel irgendwie in die Station oder wenigstens über geeignetes Gebiet zum Abseilen schaffen können.
Unfreiwillig wurde ich auch Zeuge bei der Evakuierung eines 6er-Sessels (mit Bubbles) wegen Sturm... Hier wurden die letzten Insassen seeehr langsam (aufgrund aufschaukelnder Sessel und Kollisionsgefahr an den Stützen) noch zur Bergstation befördert. Dabei ist mir aufgefallen, daß unbesetzte (meist Tal-Sessel) eher aufschaukeln aufgrund des geringeren Gewichtes... Eine Bergfahrt von sieben Minuten kann so neben allen anderen Nervenkitzel mal bis zu 45 Minuten dauern....

Achja, Nachtrag zum teureren Winklmoos-Einstieg auf die Steinplatte:
Angeblich sind das die Vorgabepreise der österreichischen Steinplattenlifte, die der Winklmoos-Betreiber anbieten "muß".. Trotz eigenem Lift auf deutscher Seite möchte man wohl weiterhin die Kunden über Waidring gängeln....,

/Edit hat nen heftigen Tippfehler korrigiert, um bei der Wahrheit zu bleiben...
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Eine Evakuierungsoption (neben dem Abseilen - was durchaus auch deutlich mehr als die 20 Meter weit nach unten gehen kann) ist die Evakuierung per Helikopter übers Dach oder auch aus der Tür der Gondel. (Das geht auch bei Sesselliften - wo ichs mal als Zuschauer miterlebt habe).
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Münchner Kindl
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Beitrag von Münchner Kindl »

Sind diese Evakuierungspläne denn öffentlich einsehbar?

Danke für eure Antworten
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ICE-Fan
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Beitrag von ICE-Fan »

@ Drehgestell Da hast Du Recht. Damit das Ganze nicht zu kompliziert erscheint, habe ich das mit Garaventa weggelassen. ;)

@ Münchner Kindl Gerne schreibe ich jetzt einige Informationen bzgl. Notfallplänen und Evakuierungen. Zunächst gibt es hier eine Auflistung von Seilbahnunglücken: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Sei...hnungl%C3%BCcke

Für jede Seilbahn gibt es bestimmte Notfallpläne. Und bevor eine neue Seilbahn in Betrieb gehen kann, muss eine Bergeübung absolviert werden. Diese wird halt mit verschiedenen Techniken gemacht. Bei normalen Sesselbahnen und bei Seilbahnen mit nicht besonderer Trassenführung findet die Evakuierung der Personen mittels Helikopter oder Abseilen statt. (Wann abgeseilt wird und wann nicht, erläutere ich später)
Es gibt aber auch Seilbahnen mit eher spektakulärer Trassenführung wie z.B. die 3S-Bahn in Kitz oder die 3-KSB in St.Anton.
Bei solchen Anlagen werden besondere Evakuierungsmethoden installiert. Bei der 3S in Kitz wurden z.b. statt einem normalen Hauptantrieb und einem Notantrieb, ebenfalls ein kompletter zweiter Hauptantrieb und einen kompletten zweiten Notantrieb mit installiert. Die Wahrscheinlichkeit, dass alle vier Antriebe ausfallen sind somit sehr gering. Dennoch muss selbstverständlich eine Bergebahn installiert sein.(Wegen der besonderen Trassenführung) Diese Bergebahn wird auf das Seil gesetzt und würde dann einzeln die Kabinen in die Stationen "schleppen". Die Bergebahn käme hauptsächlich zum Einsatz, wenn z.B. ein Lagerschaden wäre, so dass die Bahn nicht mehr fahren könnte.
Bei der Schindlgatbahn in St.Anton wurde ebenfalls eine Bergebahn installiert. Über diese würden die Fahrgäste im äußersten Notfalls evakuiert werden.
Da eine Evakuierung der Fahrgäste aber sehr aufwendig und auch mit sehr viel Stress verbunden ist, ist eine Evakuierung mittels Helikopter oder Abseilen die letzte Möglichkeit, die versucht wird.
Die Maschinisten der Anlage versuchen immer erst auf einem Wege die Anlage entleeren zu können. Ein Beispiel. In den Weihnachtsferien war ich skilaufen und an einer Seilbahn ist ein Teil an einem Verzögerer gebrochen, so dass sich die Anlage selber abschaltete. Die Maschinisten haben den Fehler schnell erkannt, haben die Fahrgäste mittels Lautsprecher informiert und haben sich an das Reparieren gemacht. Nach ca. 20 Minuten war das Teil ausgetauscht und die Anlage konnte ganz normal mit ihrem Betrieb fortfahren.

Eine technische Störung kann immer mal vorkommen und die Liftmitarbeiter sind so geschult, dass sie auch krisensituationen gut und sicher bewältigen können.
Um nochmal auf die Eibseeseilbahn zurückzukommen. Für jede Anlage gibt es Notfallpläne. Und es wird dann versucht die Fahrgäste mit geringsten Stress für die Fahrgäste sicher in die Stationen zu bringen.

Ich habe es selber mal erlebt in einer Seilbahn festzustecken. Nachdem wir standen und sich die Anlage nicht mehr anfahren lies, wurden wir über Lautsprecher informiert. Nach ca. 20 Minuten haben es die Mitarbeiter dann hinbekommen, die Anlage mit geringerer Geschwindigkeit zu entleeren. Danach war die Anlage allerdings für Tage außer Betrieb, weil Techniker von dem Seilbahnhersteller kommen mussten. Danach ging die Anlage aber wieder einwandfrei.

Was ich damit sagen will. Technische Probleme können mal vorkommen und es wird mit Sicherheit nichts gemacht, was die Fahrgäste gefährden könnte, sondern es wird immer versucht den bestmöglichen Weg für die Fahrgäste zu schaffen.

Mfg Nico
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Beitrag von Münchner Kindl »

@ICE-Fan

Vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag!!! Bild
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Ich tu es mal hier mit dazu, anstatt einen eigenen beitrag "Störungschronik Bergbahnen" aufzumachen ;)

Auch andere Bahnbetriebe haben Probleme: Die Bergbahn Brauneck ist gegen 10 Uhr ausgefallen und lässt sich nicht mehr zur Weiterfahrt bewegen, jetzt müssen die Fahrgäste per Hubschrauber aus den Gondeln geholt werden.

Dagegen ist die Evakuierung eines ICE nach knapp 2 Stunden "irgendwo in den Schotter", die von vielen hier schon als große Eisenbahnkatastrophe gefeiert wird, doch Kleinkram, oder? :)

Gruß Michi
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Beitrag von Münchner Kindl »

Michi Greger @ 12 Jan 2010, 11:45 hat geschrieben: Ich tu es mal hier mit dazu, anstatt einen eigenen beitrag "Störungschronik Bergbahnen" aufzumachen ;)

Auch andere Bahnbetriebe haben Probleme: Die Bergbahn Brauneck ist gegen 10 Uhr ausgefallen und lässt sich nicht mehr zur Weiterfahrt bewegen, jetzt müssen die Fahrgäste per Hubschrauber aus den Gondeln geholt werden.

Dagegen ist die Evakuierung eines ICE nach knapp 2 Stunden "irgendwo in den Schotter", die von vielen hier schon als große Eisenbahnkatastrophe gefeiert wird, doch Kleinkram, oder? :)

Gruß Michi
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Da möchte ich nicht tauschen müssen. :(
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rob74
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Beitrag von rob74 »

Step_3 @ 27 Dec 2009, 02:18 hat geschrieben: Auf der deutschen Seite des Skigebiets Winkelmoos/Steinplatte wurde diese Saison der Betrieb von Deutschlands längster Einseilumlaufbahn aufgenommen. In 8er Kabinen fährt man nun standesgemäß rauf ins Skivergnügen, die bisherigen RVO-Shuttlebusse sind Geschichte.
Betrieben wird die Bahn allerdings von der österreichischen Seite, die sie auch komplett finanziert hat.
...und gebaut haben sie die Österreicher scheinbar auch selbst, nur so kann ich mir das Wörtchen "Kassa" über den Ticketschaltern erklären. Aber um den bayerischen Lokalpatriotismus etwas zu besänftigen, haben sie eine goldene "Rosi-Mittermaier-Gondel" (natürlich die Gondel Nr. 1) gestiftet.

Aber sonst gibt's nix zu mäkeln, war auch mal Zeit, dass da was passiert. Eine Gondelbahn ist schon deutlich schneller, bequemer und auch umweltfreundlicher als die Shuttlebusse.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Hier kann man mal lesen, wie man das so macht, mit der Rettung.
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Beitrag von Münchner Kindl »

Habt jemand das Bild in der SZ gesehen?
Es sind an einem Master auf Grund eines "Fehlers" mit dem Seil drei Gondeln aufeinander aufgefahren! :blink:
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ICE-Fan
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Beitrag von ICE-Fan »

Münchner Kindl @ 13 Jan 2010, 13:09 hat geschrieben: Es sind an einem Master auf Grund eines "Fehlers" mit dem Seil drei Gondeln aufeinander aufgefahren! :blink:
Ich schätze, ein "richtiger Seilfehler" war das nicht. Da wird wahrscheinlich sich eher eine Klemme geöffnet haben, so dass die eine Gondel auf die andere gefahren ist, sich diese ebenfalls gelöst hat und erst bei der Dritten kamen sie zum stillstand.
Das ist meine Vermutung. Der Grund, weshalb sich die Klemme allerdings geöffnet hat, weiß ich nicht.

Mfg Nico

Edit: Habe gerade gelesen, dass ein gebrochener Bolzen die Ursache sein soll.
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