Martin H. @ 19 Feb 2012, 17:22 hat geschrieben: TravellerMunich @ 19 Feb 2012, 15:51 hat geschrieben: Rund 1,2 Mio. Einwohner. Ca. 15% weniger als heute.
Entspricht ziemlich genau der Einwohnerzahl ums Jahr 2000 herum.
Bittedanke.
(Hatte nur auf diese Wortmeldung gewartet)
Ich hab´ja gesagt, lass´mich erst mal nachschauen.
Nur gab es damals noch nicht die S-Bahn, mit der wesentlich mehr Leute als damals aus der umliegenden Region nach München pendeln und dort Anschlussverkehr mit der U-Bahn produzieren, das gab es damals bestimmt noch nicht in dem Ausmaß wie heute. Überhaupt arbeiten heute mehr Menschen nicht mehr im Erdgeschoss unter der Wohnung sondern weiter weg.
Bis zur Dritten Klasse hatte ich einen Schulweg von rund 150 Metern, später musste immer die U-Bahn herhalten, und da teilweise unnötigerweise durch´s Zentrum.
Ähm, war die Wiesn damals auch schon so gut besucht? Da strömen ja auch Massen in die U-Bahn. Sogesehen generiert die U-Bahn auch Verkehre.
Und stand nicht mal irgendwo hier wegen U5-Pasing, Freiham oder so, dass Pasing irgendwie wieder selbstständig ist? Dessen Einwohner sind hoffentlich in dieser Rechnung berücksichtigt.
Oder auch die U6 in Garching.
1. Klar, die S-Bahn gab es in der Form damals nicht. Aber: Von den 800.000 Fahrten mit der S-Bahn im MVV bewegen sich 200.000 rein außerhalb von München, 300.000 überschreiten in beiden Richtungen die Stadtgrenze von München und 300.000 bewegen sich rein innerhalb von München. Soll heißen: die 300.000, die die 1964 noch nicht existierende S-Bahn (insbesondere Stamm) nutzen neutralisieren die 300.000 Ein- und Auspendler, die die Stadtgrenze passieren. Die Zahlen der Verkehrsbetriebe damals und heute sind daher tatsächlich grundsätzlich vergleichbar.
2. Im Erdgeschoss haben damals auch schon wenig Menschen gearbeitet, es geht nicht ums Jahr 1664... Sicher ist die Mobilität gestiegen, aber damals gab es auch viel weniger Autos in München...
3. Viele der zusätzlichen Wiesnbesucher kommen heute mit der S-Bahn.
4. Pasing gehörte damals zu München und heute auch. Außer am Wochenende hat sich da unbemerkt von mir etwas getan nach dem letzten S-Bahn-Chaos.
Eine Stadtbahn kann man in der Tat nur schwer so trassieren dass es hohe Reisegeschwindigkeiten gibt. Was nicht nur an der Straßengeometrie liegt - auch in der Dachauer Straße/Tram 20 ist man vergleichsweise lahm unterwegs verglichen mit einer U-Bahn.
Dazu kommen auch die Haltestellenabstände bzw. das Phänomen, dass man bei Zuglängen der U-Bahn von über 100 Meter und daraus ergebenden anderen Stationslängen ganz andere Einzugsradien und somit größere Haltestellenabstände produzieren kannst, selbst ohne längere Fußwege, als bei 30 oder 40 Meter langen Trams oder selbst etwas längeren Stadtbahnzügen.
Wie auch immer: Menschen fahren zwar häufiger Tram als Bus aber noch viel häufiger U-Bahn. Warum das so ist kann man versuchen zu analysieren. Aber unabhängig davon ist es einfach so. Wobei man in München auch noch viel breitere und somit bequemere/geräumigere Züge bei der U-Bahn hat als man jemals an der Oberfläche fahren lassen könnte.