Die GDL verhandelt auch für die Bordgastronomie. U. a. für die Werkstätten wird ihr das immer noch völlig verwehrt. Die 35 Stunden mal außen vor, was sollen sie machen außer streiken wenn sie legitim für ihre Mitglieder Verträge abschließen dürfen, die DB sich aber weigert?Cloakmaster hat geschrieben: ↑13 Mär 2024, 09:49 Rein von dern Forderungen her muss ich sagen, daß ich dieses Dogma nach immer weniger Arbeitszeit am allerwenigsten verstehe - und das war schon bei der IG Metall so, die ja der Vorreiter der 35-Stunden-Woche war. Für mich fängt nach wie vor Vollzeit-Arbeit bei minimum 40 Stunden an, alles darunter ist nach meiner eigenen Arbeits- und Lebenserfahrung gebildeten Auffassung Teilzeit.
Nicht, daß ich nicht auch schon die vier-Tage-Woche kennen - und schätzen - gelernt habe, aber dann waren es eben auch geplante 12-Stunden-Schichten an jedem dieser Vier Tage, die sich bei Mehrbedarf auch auf 13 oder 14 Stunden verlängern konnten. Und das ganze auch an 365 Tagen im Jahr, in wechselnden Schichten: Mal früh, mal Spät, oder auch Teildienste mit "langer Mittagspause".
Und ich habe nicht den Eindruck, daß man sich bei der Arbeit in einem Zug wirklich kaputt arbeitet. Jede "normale" Gastro ist weitaus härter.
Ich gebe Dir recht, in der heutigen Zeit sollten 40 Stunden aber das Maximum sein. Jeder der mehr möchte, kann dies gegen Mehrbezahlung ja tun.
Und bei der Eisenbahn Gubt es leider nicht nur Früh, Spät und Nacht sondern ein wildes Durcheinander.
In einer Woche in sechs Tagen nur 35 Stunden, in der anderen in vier Tagen 42.
Das Arbeitszeitgesetz sieht die maximale tägliche Arbeitszeit von zehn Stunden vor, nicht ohne Grund. Durch Tricks sind bei der Bahn heute schon 12, teils 14 Stunden möglich, und die volle Konzentration muss aber bis zur letzten Sekunde gewährleistet sein.
Zugbegleiter, ich würde es nicht machen wollen.
Mir reicht da schon was ich so täglich am Rande mitbekomme. Letzten Samstag eine Kollegen nach einer 90-minütigen Fahrt, die haben mich kaputt gemacht, ich kann nicht mehr. O-Ton. Die Schicht ging aber noch weiter. Manchmal kann man es nicht verübeln wenn sie sich im hinteren Führerstand verbarikadieren.
Oder das Katz und Maus Spiel einiger Fahrgäste und Bedrohungen, auch gegen Lokführer. Davon steht auf den Hochglanzwerbeplakaten nichts.
So schön ich mir ältere Zeiten vorstelle, im Kopf, durch Filme, Dokus und Erzählungen, in einigen Punkten kann man ganz froh sein in der aktuellen Zeit zu leben.
Es gibt so einige Lokführerschichten die anstrengend sein können, von Altbau im Hochsommer mal abgesehen.Cloakmaster hat geschrieben: ↑13 Mär 2024, 10:35 ........
In der Gastro hast du zusätzlich zur psychologischen Belastung auch noch die körperliche.
Ich war außerdem zwei Jahre als Lrf unterwegs, also mit Fernsteuerung alleine im Rangierdienst. Wenn die Werkstatt Feierabend hatte warst Du mehrere Stunden beschäftigt und das war sehr anstrengend, dann kommt ggf. noch ein Wagenwechsel an einem Personenzug dazu. Wahlweise bei Minusgraden oder 30 Grad im Schatten.