Stilllegung der Neigetechnik bei der Baureihe 612

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Schlechte Neugigkeiten, für alle, die NT nicht vertragen:
DB BAHN hat geschrieben:Wieder-Einschaltung der Neigetechnik in Zügen von DB Regio Allgäu-Schwaben
Sehr geehrte Frau (...),

nach Abschluss der technischen Überprüfung der Fahrzeuge können die Regionalzüge von DB Regio Allgäu-Schwaben ab heute, dem 25. Februar auf den Strecken von Augsburg bzw. München nach Lindau und Oberstdorf wieder mit eingeschalteter Neigetechnik fahren. Die vorübergehend, seit Mitte Dezember 2015 bestehenden Fahrzeitverlängerungen auf diesen Strecken, entfallen damit.

Ihre DB Regio Bayern
:( :( :(
Aber ich bin zuversichtlich, dass es bis zur nächsten Abschaltung nicht sehr lange dauern wird. ;)
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

218 466-1 @ 25 Feb 2016, 16:43 hat geschrieben: Aber ich bin zuversichtlich, dass es bis zur nächsten Abschaltung nicht sehr lange dauern wird. ;)
Genau, damit sich die Fahrzeiten (Konkurrenzfähigkeit) verlängern und die Anschlüsse reihenweise verloren gehen. Tolle Träumereien.

Natürlich wäre es sinnvoller die Strecken konventionell auszubauen, dann hätten alle Züge etwas von Begradigungen und anderen Umbauten. So könnte man Buchloe - Kempten auch auf 160 km/h konventionell umbauen bis Aitrang und danach auch mit kleineren Maßnahmen die Geschwindigkeiten erhöhen.
Machbar ist vieles wenn man will.

Nur bis dahin ist die NT unverzichtbar. Man merkt auch den Fahrzeitunterschied.

Das Problem ist ja nicht die NT, sondern das unzumutbare Fahrzeug 612 mit Brutal-NT und einem Sitzkomfort zum davonlaufen.
Die Baureihe 610 mit italienischer Neigetechnik und komfortabler Inneneinrichtung hat ja bewiesen dass man auch stilvoll neigen kann und dazu eine bequeme Sitzlandschaft haben kann (allerdings noch von der Bundesbahn geplant, daher nicht liberalisierungskostenoptimiert).
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

DSG Speisewagen @ 25 Feb 2016, 18:11 hat geschrieben: Natürlich wäre es sinnvoller die Strecken konventionell auszubauen, dann hätten alle Züge etwas von Begradigungen und anderen Umbauten. So könnte man Buchloe - Kempten auch auf 160 km/h konventionell umbauen bis Aitrang und danach auch mit kleineren Maßnahmen die Geschwindigkeiten erhöhen.
Machbar ist vieles wenn man will.
Bis Kaufbeuren gibt es schon 160 km/h.
Ansonsten macht die bereits jetzt schnellere, kürzere Strecke über Memmingen, die mit ABS48 ausgebaut wird, weitere Ausbauten über Kempten überflüssig.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

"Brutal-NT"? :) Muss ich in der Tat dann mal testen. Ich muss zugeben, noch nie 612 gefahren zu sein. :lol: Nur 411/415, 610+611.

411/415 zwischen Hochstadt und Saalfeld (und an ein paar sehr wenigen Stellen weiter nördlich, leider war Saalfeld-Abzw Saaleck nie wirklich mit hoher GNT-Geschwindigkeit befahren ) liebte ich. Übern Frankenwald gings da schon ordentlich zur Sache ggü. konventionellen Zügen.
Dito 610 auf den Strecken von Nürnberg ausgehend.

Einen 611er hatte ich nur einmal. Ich erinnere mich da nur an sehr hohe Lautstärke aber mehr wirklich nicht an die NT. Bin nicht mehr sicher, ob das Köln-Trier oder Mainz-Saarbrüclen war. Ich meine ersteres.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Wie konnte sich die BR 612 auf der Strecke Nürnberg - Dresden via Bayreuth gegenüber den ICE TD schlagen? Konnte der ICE einen nennenswerten Zeit vorteil herausfahren?
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Beitrag von Fichtenmoped »

Galaxy @ 25 Feb 2016, 21:38 hat geschrieben: Wie konnte sich die BR 612 auf der Strecke Nürnberg - Dresden via Bayreuth gegenüber den ICE TD schlagen? Konnte der ICE einen nennenswerten Zeit vorteil herausfahren?
Die Fahrpläne sind nicht 1:1 vergleichbar. So waren während der Betriebszeit des ICE-TD auf der FSM Bauarbeiten zwischen Dresden und Freiberg in den Fahrplan eingearbeitet. Für diese wenigen Kilometer waren für den ICE-TD 50 Minuten Fahrzeit eingeplant!
Dann kam das Hochwasser 2002 und die Achse des Bösen... Dann war es vorbei mit dem ICE-TD und der 612er durfte zwischen Freiberg und Dresden Hbf auf frisch verlegten Gleisen neigen kippen...
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Der Neigetechnikausbau auf der FSM wurde ja erst vor kurzer Zeit beendet, welch eine Geldverschwendung, genau wie bei Chemnitz - Leipzig, wo jetzt alle wichtigen Anschlüsse verloren gehen, unglaublich!
In Sachsen passiert das eh oft, so dass man meinen könnte es sollen gezielt die Leute von der Nutzung der Eisenbahn fern gehalten werden.

Hätte man sich auf der FSM den teueren NT-Ausbau gespart und hätte dafür einige Stellen begradigt (das ist auf einigen Abschnitten ohne größere Probleme möglich), hätten alle Züge profitiert und erst recht die Gesamtverbindung.

Achja, warum hätte der ICE-TD einen Fahrzeitvorteil gegenüber den 612ern gehabt haben? Bei 160 km/h ist Schluss und das schaffen beide.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

DSG Speisewagen @ 25 Feb 2016, 22:37 hat geschrieben: Achja, warum hätte der ICE-TD einen Fahrzeitvorteil gegenüber den 612ern gehabt haben? Bei 160 km/h ist Schluss und das schaffen beide.
Möglicherweise: eine bessere Beschleunigung, er kann die 160kmh an Stellen fahren wo der 612 es nicht schafft, oder 1.000 andere Dinge.


Aber wo kann der ICE-TD seine 200kmh überhaupt fahren?
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Galaxy @ 25 Feb 2016, 21:57 hat geschrieben: Möglicherweise: eine bessere Beschleunigung
Das bezweifel ich, denn der 605 ist ein FV-Zug, der 612 ein NV-Zug. Irgendwie will mir fernbahn.de keinen Zuglauf vom 605 auf der FSM ausspucken. Hat der vielleicht seltener gehalten?
Aber wo kann der ICE-TD seine 200kmh überhaupt fahren?
Bis zum letzten Fahrplanwechsel zwischen Berlin und Hamburg. Jetzt planmäßig gar nicht mehr.
Mein Bahnjahr 2023
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Entenfang @ 25 Feb 2016, 23:25 hat geschrieben: Irgendwie will mir fernbahn.de keinen Zuglauf vom 605 auf der FSM ausspucken. Hat der vielleicht seltener gehalten?
Die Halte sollten Nürnberg - Bayreuth - Hof - Plauen - Zwickau - Chemnitz - Freiberg - Dresden gewesen sein.
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Beitrag von Galaxy »

Entenfang @ 25 Feb 2016, 23:25 hat geschrieben:Das bezweifel ich, denn der 605 ist ein FV-Zug, der 612 ein NV-Zug.
Okay, aber der 612 ist nicht gerade eine S-Bahn. Vom Leistungsgewicht müssten beide in der gleichen Liga sein. Für den ICE-TD finde ich eine maxAnzugskraft von 160kN, für den 612 habe ich nichts gefunden.
Jogi
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Beitrag von Jogi »

Entenfang @ 25 Feb 2016, 23:25 hat geschrieben:Das bezweifel ich, denn der 605 ist ein FV-Zug, der 612 ein NV-Zug. Irgendwie will mir fernbahn.de keinen Zuglauf vom 605 auf der FSM ausspucken. Hat der vielleicht seltener gehalten?
ICE-Systemhalte zwischen Nürnberg und Dresden waren Bayreuth (am Tagesrand alternativ Marktredwitz), Hof, Plauen, Zwickau, Chemnitz und Freiberg bei gut viereinhalb Stunden Fahrzeit für die Gesamtstrecke (einschl. Baustellenzuschlag für die Tharandter Ecke); am Tagesrand und durch Wochenend-Verstärker wurde zusätzlich Reichenbach bedient.
Das zweite 612er-Intermezzo (Fahrplanjahr 2004) wies die gleiche Haltesystematik auf bei ca. 4:20 Stunden Fahrzeit; das selbe wurde kurze Zeit mit ICE angeboten.
Der Vollständigkeit halber: Ein Jahr später kehrten die lokbespannten IC-Züge zurück, größtenteils über Marktredwitz geführt und mit zusätzlichen Halten in Reichenbach und Glauchau, Fahrzeit ca. fünfeinviertel Stunden. Nochmal ein Jahr später konnte die Fahrzeit auf ca. 5 Stunden gedrückt werden, gleichzeitig wurden die Züge nach Karlsruhe durchgebunden.
2007 wurde der SAFRAN eingeführt, bei etwas unter viereinhalb Stunden Gesamtfahrzeit wurde, verglichen zu den ICE-Systemhalten, zusätzlich in Münchberg, Reichenbach, Glauchau und Flöha gehalten.

Beschleunigung dürfte bei der Haltesequenz keine allzu wichtige Rolle spielen, wie man an den "Top-Fahrzeiten" von 2004 sieht, wo die 612er die ICE-Fahrtlagen halten konnten (und dementsprechend als "IC" vermarktet wurden). Und auf die nur marginal längeren Fahrzeiten des SAFRAN trotz vier Zwischenhalten mehr; dazu muss auch noch die veränderte Fahrtlage (damals neu im Nürnberger Nullknoten) erwähnt werden.
Entenfang @ 25 Feb 2016, 23:25 hat geschrieben:Bis zum letzten Fahrplanwechsel zwischen Berlin und Hamburg. Jetzt planmäßig gar nicht mehr.
In Dänemark müssten doch noch 180 km/h gefahren werden? :unsure:
Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

Das ist die Krux, weswegen die Fahrpläne des ICE nur bedingt mit denen des IC-612 bzw. des SAFRAN vergleichbar sind.
Durch die fortschreitenden Bauarbeiten wurden immer mehr Abschnitte für höhere Geschwindigkeiten zugelassen, bei gleichzeitig immer weniger Baustellen. Dadurch sank dementsprechend die Gesamtreisezeit.

Geplant war mit dem ICE eine Gesamtreisezeit von unter 4 Stunden zwischen Nürnberg und Dresden...
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Re: Stilllegung der Neigetechnik bei der Baureihe 612

Beitrag von 218 466-1 »

Das geht runter wie Öl: Erster 612 wird verbendert und ist von einer 218 dorthin gebracht worden. 8) (runter scrollen)
Zwar handelt es sich nur um das Schadfahrzeug 612 049/549, der seit einer Entgleisung 2021 wohl nur noch Ersatzteilspender war, aber dennoch kommt da bei mir Genugtuung auf.
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TramBahnFreak
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Re: Stilllegung der Neigetechnik bei der Baureihe 612

Beitrag von TramBahnFreak »

Schade um das komfortable Fahrzeug!
WeißNix
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Re: Stilllegung der Neigetechnik bei der Baureihe 612

Beitrag von WeißNix »

Naja...Benders erster 612 ist ja nicht der erste 612, der überhaupt verschrottet wurde. Plus die, die schon im Stillstandsmanagement stehen. Also die Reihen haben sich auch vorher schon gelichtet.
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